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keko# 21.08.2022 09:36

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1676785)
Eine Kausal-Kette aus Lesefähigkeit und Staatsform sollte man daraus aber nicht ableiten.

Ich wage mal die These, dass die Mehrheit der Bevölkerung auch heute noch - trotz allgemeiner Lesefähigkeit - recht blöd ist oder zumindest völlig uninteressiert daran, sich in komplexe Themen einzuarbeiten. Eine Partei die dir jeden Sonntag ein Schnitzel, jeden Samstag Freibier und jeden Juli eine Liege auf Malle verspricht würde es vermutlich auch ohne weiterem Programm in den Bundestag schaffen.

Ich bin da ganz bei Churchill, der ja mal die böse Frage formulierte: Warum dürfen eigentlich alle wählen, Autofahren darf doch auch nicht jeder.... Nun, weil es offensichtlich kein besseres Konzept als Demokratie gibt. Das ist aber auch wirklich der einzige Grund.

Populisten vom rechten und linken Rand lieben ja die Idee von noch mehr Demokratie, also mehr direkte Demokratie. Aus gutem Grund.

Das ist mir zu negativ gedacht. Wenn dem so ist, dass die Bürger sich nicht in Themen eindenken können, dann sollte man dies ändern und für mündige Bürger sorgen. Einen Teil wird man sowieso nie erreichen, aber das spielt keine Rolle. Ziel sollte es sein, die reprsäntative Demokratie mit etwas Besserem ersetzen zu können und nicht dieses politische System einzuzementieren.

Änliches Prinzip: schon vor Jahrzehnten hat man in den USA Untersuchungen zur Armutsbekämfpung gemacht: in einem Problemviertel hat man es mit den üblichen Sozialprogrammen versucht den Menschen auf die Beine zu helfen. Einem anderem Problemviertel hat man einfach Geld in die Hand gegeben und Sozialprogramme auslaufen lassen. Nun rate mal, welches Problemviertel sich besser entwickelt hat? Die Leute wissen sehr wohl, was sie wirklich brauchen.
(du würdest wahrscheinlich einwenden: ja, die versaufen und verhuren das Geld doch! Ja, das haben sie zum Teil auch. Statistisch gesehen ist das eben so).

Aber um beim Thema zu bleiben: wenn ich also das Gefühl habe, dass die "Energiewende" oder das "Wir-machen-uns-frei-von-Putin-Gas" zu sehr ein plumpes Runterdrehen über den Preishahn wird, dann werde ich mit Sicherheit demonstrieren gehen (sofern es nicht von Rechtsradikalen organisiert wird usw. usf). Denn Geld ist nicht nur Zahlungsmittel sondern auch Machtmittel.

Hafu 21.08.2022 14:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676780)
Preise steigen z.T. enorm. Nicht nur für dich, auch für Unternehmen. Das kann zu einem Dominoeffekt führen. Das kann dazu führen, dass die Energiewende in Deutschland beendet ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. Wer weitsichtig ist, ist aus meiner Sicht noch nicht zu sagen.

Nahezu alle aktuellen Preissteigerungen beruhen direkt und indirekt auf erhöhten Preisen für fossile Energie. Daher wird aus rein marktwirtschaftlichen Gründen die Energiewende, die aus den beiden Eckpfeilern "Reduzierung des Energieverbrauchs" und "Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien" durch die aktuelle Situation beschleunigt werden.

Das haben mehrer User hier in diesem Thread schon versucht zu beleuchten, aber du weigerst dich bemerkenswert standhaft, relativ einfache Zusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1676802)
... Wenn dem so ist, dass die Bürger sich nicht in Themen eindenken können, dann sollte man dies ändern und für mündige Bürger sorgen. Einen Teil wird man sowieso nie erreichen, aber das spielt keine Rolle. ...

Wenn nicht einmal wir hier im Forum jemanden wie dich von relativ einfachen marktwirtschaftlichen Zusammenhängen überzeugen können und du stattdessen seit mittlerweile Monaten mantrahaft in täglichen Posts deine pure Angst vor der Zukunft und vor Rezession und Wphlstandsverlust wiederholst, dann ist das nahezu der beste Beweis, dass es auf großer Skala erst recht nicht gelingen kann, politisch eher uninteressierte Menschen mit (z.T. weitaus) komplexeren Zusammenhängen zu erreichen.:Blumen: ;)

Mo77 21.08.2022 14:31

Unterbrochen Lieferketten, mangelnde container, weniger Produktion, corona und überbordende Spekulationen machen wieviel Prozent der aktuellen Teuerung aus?

DocTom 21.08.2022 14:50

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1676841)
Unterbrochen Lieferketten, mangelnde container, weniger Produktion, corona und überbordende Spekulationen machen wieviel Prozent der aktuellen Teuerung aus?

Gute Beispiele kurz ergänzt: Fehlende LKW Fahrer in ganz Europa sind auch kein zusätzlicher Grund? Nur die Energiewende als alleinige Lösung zu propagieren ist mMn viel zu kurz gedacht.
Aber das wissen die üblichen Spezialisten hier auch wieder besser...

NmpM
T.

keko# 21.08.2022 15:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1676836)
Nahezu alle aktuellen Preissteigerungen beruhen direkt und indirekt auf erhöhten Preisen für fossile Energie. Daher wird aus rein marktwirtschaftlichen Gründen die Energiewende, die aus den beiden Eckpfeilern "Reduzierung des Energieverbrauchs" und "Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien" durch die aktuelle Situation beschleunigt werden.

Das haben mehrer User hier in diesem Thread schon versucht zu beleuchten, aber du weigerst dich bemerkenswert standhaft, relativ einfache Zusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen.



Wenn nicht einmal wir hier im Forum jemanden wie dich von relativ einfachen marktwirtschaftlichen Zusammenhängen überzeugen können und du stattdessen seit mittlerweile Monaten mantrahaft in täglichen Posts deine pure Angst vor der Zukunft und vor Rezession und Wphlstandsverlust wiederholst, dann ist das nahezu der beste Beweis, dass es auf großer Skala erst recht nicht gelingen kann, politisch eher uninteressierte Menschen mit (z.T. weitaus) komplexeren Zusammenhängen zu erreichen.:Blumen: ;)

Meines Wissens kommt zu dem Problem der gebrochenen Lieferketten die Energieverteuerung noch oben drauf.

Auch du gibt lediglich seit Monaten mantrahaft in täglichen Posts die immergleiche Idee von dir. Ist auch sehr einfach zu verstehen, man kann darüber in Deutschland überall lesen und davon hören. Mir ist das alles bekannt, es überzeugt mich aber nicht. Ich sage aber nicht, dass sie falsch ist, sondern lediglich, dass das in die Hose gehen kann, weil es für DE zu viel auf einmal sein könnte und man Deutschland nicht isoliert betrachten kann. Es geht jeweils um globale Ereignisse, die man global angehen muss. Zumindest hörte ich von dieser Notwendigkeit bis zum 24.2., was mir auch einleuchtete.

qbz 21.08.2022 15:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1676836)
Nahezu alle aktuellen Preissteigerungen beruhen direkt und indirekt auf erhöhten Preisen für fossile Energie. ....

Ich kenne wenige Volkswirtschafter, die das so sehen. Es wäre in so einem Fall, wo allein die Energiepreise die Inflation bestimmen, komplett unsinnig z.B. die Leitzinsen der EZB zu erhöhen. Das geschieht, weil eben noch andere Gründe die Inflation herbeiführen, als da sind: Nachfrageüberhang und Angebotsknappheit bei zahlreichen Gütern, Lebensmittel und Diensteistungen, Lieferprobleme aus China, Blockierung von Containerhäfen, Auswirkungen von Corona (Pandemie), enger Arbeitsmarkt bei Fachkräften, hohe Staatsverschuldung und zu hohe Geldmenge beim Euro (Fehler der EZB-Politik).

Zitat:

"Europa ist in den letzten Jahren von einer Krise zur nächsten geschlittert. Die Staatsschulden und die Geldmenge wuchsen. Zugleich hat die Pandemie zu erheblichen Mangelerscheinungen bei der Güterversorgung geführt und es entstand ein Nachfrageüberhang. Eine heftige Inflation setzte ein, die Monat für Monat an Fahrt gewann und mittlerweile den historischen Rahmen der Nachkriegszeit sprengt. Am aktuellen Rand liegt die Inflationsrate bei den Konsumgüterpreisen bei 7,9% (Stand Ende Mai 2022), und die Inflation der gewerblichen Erzeugerpreise liegt schon über 33,5% (gegenüber April 2021). Das ist der höchste Wert seit einem halben Jahrhundert. Die EZB müsste die Inflation nun bremsen, aber sie spielt die Gefahr herunter.

Die Schuldenquoten der Euroländer haben sich bei wichtigen Euroländern zwischen 2008 und 2021 verdoppelt. Im gleichen Zeitraum hat sich die Geldmenge versiebenfacht und die Zinsen sind in den Keller gerauscht. Außerdem dürfte uns die jetzige Inflation seit Ende 2020 schon über 100 Mrd. Euro über die Entwertung der Target-Salden gekostet haben.

Europa muss schleunigst wieder auf den Pfad einer soliden Geldpolitik zurückkehren. Nur dann kann das Vertrauen in den Euro bestehen bleiben und der europäische Traum von Wohlstand und Frieden gerettet werden."
https://www.hanswernersinn.de/de/themen/inflation

Trimichi 21.08.2022 16:25

Super Beitrag von Hafu. :)

Auf der einen Seite sind wir Trias ja bekannt dafür, enorme Entbehrungen und Kasteiungen als für normal zu empfinden. Disziplin, Leistung und Optimierung, Effizienz, Trainingsökonomie, Durchhaltevermögen usw. all diese Tugenden zeichnen uns als Ausdauerdreikämpfer aus.

Auf der anderen Seite gelingt uns nicht, obwohl wir das von dem unserem Sport her gut kennen, diese Prinzipien auf die gesellschaftliche, politische und/oder ökonomische, wirtschaftliche Ebene zu transferieren? Hier scheiden sich die Geister, obschon die Grundwerte - eigentlich - verankert sind.

Minimalismus, d.h. mit möglichst wenig Aufwand ein maximales Ergebnis erzielen. Im Sport. Und im Leben? Ökonomie der Methode? Effizienz? Konsens? Leider Fehlanzeigen?

Ich persönlich glaube, dass wir alle hier nicht soweit auseinander liegen. JENS-KLEVE hatte vor Jahren einmal hier angeregt, eine/die Sportpartei zu gründen. Ich wäre dabei.

:Blumen:

Viele schöne Grüße!

DocTom 21.08.2022 20:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1676853)
Ich kenne wenige Volkswirtschafter, die das so sehen. Es wäre in so einem Fall, wo allein die Energiepreise die Inflation bestimmen, komplett unsinnig z.B. die Leitzinsen der EZB zu erhöhen. Das geschieht, weil eben noch andere Gründe die Inflation herbeiführen, als da sind: Nachfrageüberhang und Angebotsknappheit bei zahlreichen Gütern, Lebensmittel und Diensteistungen, Lieferprobleme aus China, Blockierung von Containerhäfen, Auswirkungen von Corona (Pandemie), enger Arbeitsmarkt bei Fachkräften, hohe Staatsverschuldung und zu hohe Geldmenge beim Euro (Fehler der EZB-Politik).



https://www.hanswernersinn.de/de/themen/inflation

:Danke: dir, Q.

:Huhu: :Blumen:


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