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qbz 17.12.2022 10:21

Deutliche Reallohnverluste in 2022
 
Die Tariflöhne in Deutschland steigen im Jahr 2022 gegenüber dem
Vorjahr um durchschnittlich 2,7 Prozent. Dies ergibt sich aus der
vorläufigen Jahresbilanz des Tarifarchivs des Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Angesichts einer für das Gesamtjahr 2022 zu erwartenden Steigerung der
Verbraucherpreise um 7,8 Prozent ergäbe sich hieraus ein
durchschnittlicher Rückgang der tarifvertraglich vereinbarten Reallöhne
von 4,7 Prozent. Das ist ein in der Bundesrepublik historisch hoher Wert."

keko# 17.12.2022 10:33

Bisher habe ich noch keine Anzeichen vernommen, dass sich in den nächsten Monaten die Inflation signifikant abschwächt. So lange die Wertschöpfung auch langfristig in DE stattfindet und die Inflation wieder fällt, sehe ich das aber als verkraftbar an. In den Hauptnachrichten wird aber längst auch davon gesprochen, dass die Wertschöpfung langfristig verstärkt woanders stattfindet, z.B. in den USA oder in China.
https://www.3sat.de/gesellschaft/mak...hland-100.html
Alles in allem schwierige Aussichten für Deutschland, würde sich sagen.

qbz 19.12.2022 10:42

Energiekrise
 
Energiekrise und steigende Kosten: Europas enorme Kosten für die Sicherung der Energieversorgung und die Abfederung von Preisspitzen sind bis Ende November auf über 700 Milliarden Euro angestiegen.


MattF 19.12.2022 10:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1693772)
In den Hauptnachrichten wird aber längst auch davon gesprochen, dass die Wertschöpfung langfristig verstärkt woanders stattfindet, z.B. in den USA oder in China.
https://www.3sat.de/gesellschaft/mak...hland-100.html
Alles in allem schwierige Aussichten für Deutschland, würde sich sagen.

Wir hatten Jahrzehnte einen riesen Aussenhandelsüberschuss, jetzt muss D sich das Geld was man Rest der Welt im Grunde geliehen hat, halt mal wieder zurück fordern :Huhu:

Im übrigen haben wir 2022 immer noch Aussenhandelsüberschuss:

https://de.statista.com/statistik/da...-nach-monaten/

D.h. der deutsche Arbeitnehmer stellt immer noch mehr her, als er selbst verbraucht/konsumiert.

tuben 19.12.2022 16:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1693888)
Wir hatten Jahrzehnte einen riesen Aussenhandelsüberschuss, jetzt muss D sich das Geld was man Rest der Welt im Grunde geliehen hat, halt mal wieder zurück fordern :Huhu:

Im übrigen haben wir 2022 immer noch Aussenhandelsüberschuss:

https://de.statista.com/statistik/da...-nach-monaten/

D.h. der deutsche Arbeitnehmer stellt immer noch mehr her, als er selbst verbraucht/konsumiert.

Eben dazu:
https://www.merkur-zeitschrift.de/20...-solidaritaet/

MattF 19.12.2022 16:56

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1693909)

Wobei wie schon angedeutet, der normale Mensch/Deutsche hat davon nichts.
Das Geld aus dem Aussenhandelsüberschuss geht überwiegend in die Tasche derer, die eh schon viel haben. Da kommt ja auch das immer größer werdende Ungeleichgewicht in den Vermögen her.

Und dann kann sich jeder auch die Lösung denken. :Huhu:

Nogi87 20.12.2022 15:05

Russische Gaspipeline nach Europa explodiert - Drei Tote

An der Gaspipeline Urengoi-Pomary-Uschhorod soll es westlich der russischen Stadt Kasan zu einer Explosion gekommen sein. Die Pipeline leitet Gas von Russland über die Ukraine nach Europa.

qbz 20.12.2022 15:58

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1694000)
Russische Gaspipeline nach Europa explodiert - Drei Tote

An der Gaspipeline Urengoi-Pomary-Uschhorod soll es westlich der russischen Stadt Kasan zu einer Explosion gekommen sein. Die Pipeline leitet Gas von Russland über die Ukraine nach Europa.

Im November ist auch eine Gaspipeline bei Petersburg explodiert:
russland-explosion-von-gaspipeline-verursacht-grossfeuer-bei-sankt-petersburg

Und die Bundesregierung verheimlicht dem Parlament alle Ermittlungserkenntnisse von der Explosion der Nordstream 1 u. 2 Pipeline.
https://www.bundestag.de/presse/hib/...ldungen-921048
Wer verübte Nord-Stream-Anschlag? Bundesregierung mauert noch immer und verweist auf „Geheimhaltungsinteresse“

qbz 21.12.2022 00:39

In seiner Weihnachtsvorlesung begründet der Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn, weshalb die Gaspreissubvention von 200 Milliarden Sondervermögen inflationär wirkt, genauso wie die vorhergehenden Kreditermächtigungen der diversen Sondervermögen, welche mittlerweile insgesamt ca. 1700 Milliarden betragen. von 40:27min - 47min.

TriVet 21.12.2022 08:54

achja, der herr unsinn, alter selbstverliebter möchtegern...
immer mal gerne am honaratiorenstammtisch zitiert.
je oller...
wer erinnert sich noch an seine migrantenrechnung?

TriVet 21.12.2022 08:56

heute in meiner tageszeitung:

Wind und Sonne schlagen Atomkraft

Warum der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler mit seiner Behauptung im Bundestag falsch liegt

Berlin. Die letzten deutschen Atommeiler sollen Mitte April vom Netz gehen. Die Bundesregierung setzt in ihrem Koalitionsvertrag auf die Kraft der erneuerbaren Energien, um den CO2-Ausstoß Deutschlands zu verringern. Doch Atomkraftbefürworter machen mobil gegen Sonnen- und Windenergie.

Behauptung: In diesem Monat hätten Solar- und Windenergie weniger zur Stromversorgung beigetragen als die drei verbliebenen Atomkraftwerke, twittert der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler am 13. Dezember.

Bewertung: Die Einschätzung des FDP-Politikers ist falsch.

Fakten: Im Jahr 2022 tragen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke (AKW) nur noch wenig zur öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland bei – im Gegensatz zu erneuerbaren Energien etwa aus Wind und Sonne. Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme liegt der Atomstrom-Anteil im laufenden Jahr bei rund 6,7 Prozent. Wesentlich mehr Strom für Öffentlichkeit und Privathaushalte kommt hingegen von erneuerbaren Energien. Wind (24,3 Prozent), Sonne (elf Prozent über Netzeinspeisung) und weitere nachhaltige Energieträger wie Biomasse machen zusammen knapp die Hälfte (49,2 Prozent) aus. Mit Braun- und Steinkohle wurden bisher 33,4 Prozent erzeugt. Erdgas ist mit 9,6 Prozent am Strom aus der Steckdose beteiligt. Übers Jahr gesehen haben Wind und Sonne in Sachen Stromproduktion im Vergleich zu AKW also die Nase vorn.

Doch wie sah es zuletzt aus? Macht sich tatsächlich eine angebliche Wind- und Sonnenflaute in November und Dezember bemerkbar? Auch hier zeigen aktuelle Daten des Fraunhofer-Instituts ein ganz anderes Bild als vehemente Kritiker der Energiewende glauben machen wollen.

November: Es stimmt, dass die Sonnenenergie für sich gesehen mit einem Wert von rund 4,2 Prozent weniger Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland hatte als die Kernenergie (6,7 Prozent). Dass die Sonne seltener und weniger intensiv scheint, ist in der dunklen Jahreszeit nicht untypisch. Doch weit über dem Atom-Wert liegt der Ertrag von Windrädern an Land oder auf dem Meer – ein Anteil von 29,7 Prozent.

Dezember: Schaut man auf die bisherigen Daten, dann lagen bis Montagmorgen die Werte für Sonnen-, Wind- und Kernenergie zwar tatsächlich näher beieinander als in den Monaten zuvor. Und dennoch tragen Wind (14,4 Prozent) und Sonne (1,2 Prozent) auch in diesem Monat bislang zusammen mehr zur Stromversorgung bei als die drei letzten deutschen Atommeiler (sechs Prozent).

Dass die drei Atommeiler mit ihrer Stromproduktion alle Sonnen- und Windanlagen zusammen übertreffen, ist also falsch. Zudem laufen die Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland über die ursprünglich zum Jahreswechsel geplante Abschaltung hinaus nur noch im sogenannten Streckbetrieb. Dabei wird der Reaktorkern nach dem eigentlichen Zyklusende der Brennelemente weiter genutzt. Allerdings verliert er dabei sukzessive an Leistung. Täglich geht diese um rund 0,5 Prozent zurück, wie die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit angibt.

keko# 21.12.2022 08:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1694013)
Im November ist auch eine Gaspipeline bei Petersburg explodiert:
russland-explosion-von-gaspipeline-verursacht-grossfeuer-bei-sankt-petersburg

Und die Bundesregierung verheimlicht dem Parlament alle Ermittlungserkenntnisse von der Explosion der Nordstream 1 u. 2 Pipeline.
https://www.bundestag.de/presse/hib/...ldungen-921048
Wer verübte Nord-Stream-Anschlag? Bundesregierung mauert noch immer und verweist auf „Geheimhaltungsinteresse“

Der für mich vielsagendste Videobeitrag ist die Ansage von Ex-Präsident Trump an Stoltenberg: Deutschland zahlt relativ gesehen zu wenig in die NATO ein und hat zudem Russland als wichtigsten Energielieferanten (NS2) mit billigem Gas. Ein Land, vor dem die NATO und dort vor allem die USA, Deutschland schützt. Gleichzeitig überweisen wir Milliarden an Russland.
Trump redet auf seine typische Art Klartext und Stoltenberg hat wenig entgegenzusetzten. Was soll er auch sagen? Deutschland hat sich bequem zwischen den Stühlen eingerichtet.
https://www.youtube.com/watch?v=Vpwkdmwui3k

Dieses (Energie-)Band zwischen Russland und Deutschland wird nun unwiderruflich zerschnitten. Koste es, was es wolle. Biden brüllt es nicht so hinaus, macht aber die gleiche US-Interssenpolitik. Logisch! Er ist ja auch Präsident der USA.
Deutschland muss militärisch und finanziell mehr Verantwortung übernehmen ($$$) und sich nach neuen Energiepartnern umsehen.

qbz 21.12.2022 09:38

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1694075)
achja, der herr unsinn, alter selbstverliebter möchtegern...
immer mal gerne am honaratiorenstammtisch zitiert.
je oller...
wer erinnert sich noch an seine migrantenrechnung?

Hast Du Dich im Thread getäuscht?

Hier für den Stammtisch ein einfacher Überblick, der die okonomischen Theorien kurz erklärt: Erzeugen hohe Staatsschulden Inflation?. Es hätte für den sozial gerechten Ausgleich der gestiegenen Energiekosten im Rahmen einer serlösen Politik eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes und eine Übergewinnsteuer, die den Namen verdient, gebraucht. Ob man die Regierung gewählt hat oder alle ihre Entscheidungen teilt oder zu den Honorationen gehört oder alt und selbstverliebt ist, ändert nichts an den ökonomischen Zusammenhängen der Folgen der Gaspreissubvention.
Zitat:

Die gegenwärtige Neigung anderer Ökonomen, Inflation als mögliches Resultat steigender Staatsverschuldung auf mittlere und längere Sicht auszublenden, ist ebenfalls alles andere als seriös, auch wenn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zunächst noch helfen werden, die Inflation niedrig zu halten. Eine von der Finanzpolitik zumindest beeinflusste Geldpolitik ist keineswegs eine abwegige Vorstellung und die Hoffnung, die Flexibilität des globalen Güterangebots werde schon groß genug bleiben, um Kostenschübe zu verhindern, kann sich als zu optimistisch herausstellen. (im Jahr 2020)
Und der für seine Wirtschaftsprognosen bekannte amerikanische Ökonom Nouriel_Roubini meinte im Sept. 2021:
Zitat:

Während diese negativen Angebotsschocks das potenzielle Wachstum zu verringern drohen, könnte eine fortgesetzte lockere Geld- und Fiskalpolitik die Inflationserwartungen erhöhen. Dann droht eine Lohn-Preis-Spirale, die mittelfristig ein stagflationäres Umfeld erzeugt – und zwar eines, das gefährlicher ist als in den 1970er Jahren, als die Schuldenquoten niedriger waren als heute. Keine Frage: Das Risiko einer stagflationären Schuldenkrise wird bis auf Weiteres zu unserem konjunkturellen Wegbegleiter.
konjunktur-die-stagflation-kommt-nicht-sie-hat-schon-begonnen Da stellt die europäische Gas- und Energiekrise und der haushaltspolitische Verschuldungsanstieg nur einen zusätzlichen, verschärfenden Faktor dar.

qbz 22.12.2022 12:17

Regierung kauft Schnäppchen zu Weihnachten
 
Einstieg des Bundes Uniper ist jetzt (fast komplett) verstaatlicht. Der beinahe kollabierte Gasimporteur Uniper gehört jetzt zu 99 Prozent dem Staat. Der bisherige finnische Mehrheitsaktionär Fortum wurde herausgekauft. Der Bund muss wohl weiter Geld in das Unternehmen pumpen.

Zitat:

In der Folge hält der Bund nun rund 99 Prozent des Unternehmens. Bis Ende 2024 – so schätzt Uniper – könnten sich die benötigten Staatshilfen auf mehr als 30 Milliarden Euro ausweiten.

qbz 29.12.2022 21:29

Boykottfolge
 
Probleme mit neuen Lieferanten. Raffinerie in Leuna fehlt Rohöl – Preisanstieg laut Wirtschaftsminister denkbar

TriVet 02.01.2023 13:55

Gaspreis wie vor dem Krieg:
https://www.tagesspiegel.de/wirtscha...u-9113650.html

Weißer Hirsch 02.01.2023 14:41

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1694846)

Bei mir nicht...

Genussläufer 02.01.2023 15:13

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1694846)

Es könnte sinnvoll sein, diese Preise nicht direkt vor dem Krieg zu betrachten, sondern 6 Monate davor. Da war die Lage noch nicht angespannt. Und siehe da, es sieht anders aus. Wenn man dann noch unterscheidet, welchen Preisunterschied wir zwischen dem Gas der Freunde (hier TTF) und dem des Feindes (Du weißt schon... Kreml...) sieht die Welt nochmal ganz anders aus. Und dann wird man schnell feststellen, daß die Aussage von Weißer Hirsch noch lange so zutreffen wird. Es ist schon ein wenig hanebüchen, wenn eine so bedeutende Tageszeitung mit solchen - ohne Kontext gesetzten - Wahrheitsauszügen, die Leser veralbert.

Positiv könnte natürlich sein, dass bei den nächsten Gaseinkäufen keine Vollamateure agieren und damit unsere Energiepreise völlig versammeln. Völlig verrückt wie dilettantisch, die den Markt bewegt haben.

Nicht das wir uns hier falsch verstehen. Es geht hier nicht um eine Positionieren pro oder contra unserer Maßnahmen. Das wäre noch ein anderes Thema. Es geht hier lediglich um die dümmliche Umsetzung und deren viel zu positive Darstellung.

keko# 17.01.2023 07:46

Weiß man längst, ich verlinke es hier aber trotzdem nochmal:

Konzerne und Superreiche sind Gewinner der Krisen....
In Deutschland sei der Trend noch deutlicher


Man könnte sich fragen, ob Krisen daher verlängert werden oder gar erzeugt. Oder einfacher: wären Krisen kürzer, würde es zuerst Ultrareiche treffen? :)

Mo77 17.01.2023 07:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1696353)
Weiß man längst, ich verlinke es hier aber trotzdem nochmal:

Konzerne und Superreiche sind Gewinner der Krisen....
In Deutschland sei der Trend noch deutlicher


Man könnte sich fragen, ob Krisen daher verlängert werden oder gar erzeugt. Oder einfacher: wären Krisen kürzer, würde es zuerst Ultrareiche treffen? :)

Unsere westlichen Oligarchen ähhhh Philantrophen partizipieren immer überproportional an Wachstum. Sie bestechen Ähhh spenden immer gut in ihre Lobbywerkzeuge Ähhh Parteien und NGOs.
Bei ihren Treffen wie jetzt in Davos sichern sie sich ihre Machtstellung Ähhh arbeiten sie intensiv an Lösungen damit die Ungleichverteilung bleibt Ähhh sich auflöst.
:Cheese:

keko# 17.01.2023 08:15

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1696355)
Unsere westlichen Oligarchen ähhhh Philantrophen partizipieren immer überproportional an Wachstum. Sie bestechen Ähhh spenden immer gut in ihre Lobbywerkzeuge Ähhh Parteien und NGOs.
Bei ihren Treffen wie jetzt in Davos sichern sie sich ihre Machtstellung Ähhh arbeiten sie intensiv an Lösungen damit die Ungleichverteilung bleibt Ähhh sich auflöst.
:Cheese:

Du siehst das viel zu negativ, viel zu verschwörungstheoretisch :dresche

Man kann das ganz praktisch sehen, fast positiv: stell dir vor, alle könnten mit dem Privatjet nach Davos jetten. Das ginge nicht!
Oder stelle dir vor: auch bettelarme Menschen könnten sich schöne Fahrräder leisten und würde auf eine ferne Insel fliegen und dort mit dem Rad Kreise fahren. Das geht halt nicht!

Es ist einfach nicht genug Platz da und dieser muss gut verteilt werden ;)

Schwarzfahrer 17.01.2023 09:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1696356)
...stell dir vor, alle könnten mit dem Privatjet nach Davos jetten. Das ginge nicht!
Oder stelle dir vor: auch bettelarme Menschen könnten sich schöne Fahrräder leisten und würde auf eine ferne Insel fliegen und dort mit dem Rad Kreise fahren. Das geht halt nicht!

Das wird auch nie passieren; es kommt nicht darauf an, daß jeder dies tut, sondern daß jeder die Chance hat, wenn er will, sich bemüht und Glück dazu hat, sich die Möglichkeit dazu zu erarbeiten. Dieses Versprechen der Chance für jeden ist für mich ein wesentliches Grundmerkmal einer freiheitlichen Gesellschaft, und ein wesentlicher Antrieb dafür, daß Menschen sich anstrengen, etwas zu erreichen.

Ist etwa wie mit den Reisemöglichkeiten am Ende des Kommunismus: In Rumänien wurden Reisepässe früher bei der Polizei aufbewahrt, und nur für die Dauer der genehmigten Auslandsreisen (egal ob Ost oder West) ausgehändigt. Nach der "Wende" haben sich alle, auch 80-jährige Bäuerinnen ihren Reisepass abgeholt - die meisten nicht weil sie reisen wollten. Das Wissen, daß sie es in Zukunft könnten, wenn sie es wollten, und keine externe Macht ihnen vorschreibt, was sie tun, war ihnen wichtig.

keko# 17.01.2023 10:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1696362)
Das wird auch nie passieren; es kommt nicht darauf an, daß jeder dies tut, sondern daß jeder die Chance hat, wenn er will, sich bemüht und Glück dazu hat, sich die Möglichkeit dazu zu erarbeiten. Dieses Versprechen der Chance für jeden ist für mich ein wesentliches Grundmerkmal einer freiheitlichen Gesellschaft, und ein wesentlicher Antrieb dafür, daß Menschen sich anstrengen, etwas zu erreichen. ....

Im Prinzip ist das auch so und die Chance hat man. Es gibt ja einige Beispiele von bekannten Persönlichkeiten. Nur sind das halt die völligen Ausnahmen. Auch in DE entscheidet zu einem großen Teil einfach die Herkunft. War während Corona ein Thema: die einen werden daheim von beiden Eltern im eigenen Kinderzimmer mit schickem Tablet beschult, andere Kinder teilen sich mit Geschwistern am Küchentisch ein Laptop.
Der Staat hat auch ein Mittel, um das zu steuern: die Steuern. Entsprechend wurde in dem von mir verlinkten Artikel auch auf höhere Steuern für Reiche verwiesen.

TriVet 17.01.2023 10:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1696369)
...ein Thema: die einen werden daheim von beiden Eltern im eigenen Kinderzimmer mit schickem Tablet beschult, andere Kinder teilen sich mit Geschwistern am Küchentisch ein Laptop.
Der Staat hat auch ein Mittel, um das zu steuern: die Steuern. Entsprechend wurde in dem von mir verlinkten Artikel auch auf höhere Steuern für Reiche verwiesen.

Ist sicher richtig, mir jedoch zu reduziert auf das Materielle.
Wenn die Eltern sich nicht kümmern, hilft auch das schicke Tablet nicht, da wird halt Minecraft, Fortnite oder whatever dann auf dem besseren Teil gespielt.

Klugschnacker 17.01.2023 11:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1696362)
Das wird auch nie passieren; es kommt nicht darauf an, daß jeder dies tut, sondern daß jeder die Chance hat, wenn er will, sich bemüht und Glück dazu hat, sich die Möglichkeit dazu zu erarbeiten. Dieses Versprechen der Chance für jeden ist für mich ein wesentliches Grundmerkmal einer freiheitlichen Gesellschaft, und ein wesentlicher Antrieb dafür, daß Menschen sich anstrengen, etwas zu erreichen.

Ist etwa wie mit den Reisemöglichkeiten am Ende des Kommunismus: In Rumänien wurden Reisepässe früher bei der Polizei aufbewahrt, und nur für die Dauer der genehmigten Auslandsreisen (egal ob Ost oder West) ausgehändigt. Nach der "Wende" haben sich alle, auch 80-jährige Bäuerinnen ihren Reisepass abgeholt - die meisten nicht weil sie reisen wollten. Das Wissen, daß sie es in Zukunft könnten, wenn sie es wollten, und keine externe Macht ihnen vorschreibt, was sie tun, war ihnen wichtig.

Für Dich bedeutet Freiheit vor allem individuelle Freiheit, wenn ich Dich richtig verstehe. Freiheit bedeutet demnach, dass sich der Einzelne möglichst ungestört von den Interessen der Gemeinschaft entfalten kann. Regeln, welche der individuellen Freiheit Grenzen setzen, vergleichst Du mit Diktaturen.

Neben der Freiheit des Einzelnen ist die Freiheit der Gemeinschaft relevant. Wir sitzen ja alle im selben Boot.

keko# 17.01.2023 11:45

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1696372)
Ist sicher richtig, mir jedoch zu reduziert auf das Materielle.
Wenn die Eltern sich nicht kümmern, hilft auch das schicke Tablet nicht, da wird halt Minecraft, Fortnite oder whatever dann auf dem besseren Teil gespielt.

Ohne Zweifel! Es geht halt um statistische Werte und nicht um Einzelfälle und da ist es von Vorteil, wenn man z.B. in Klassen mit wenigen Schülern geht, daheim im eigenen Zimmer am eigenen Tablet von den Eltern betreut wird.
Der Staat kann z.B. steuern, indem er Tablets zur Verfügung stellt.

qbz 17.01.2023 12:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1696362)
Das wird auch nie passieren; es kommt nicht darauf an, daß jeder dies tut, sondern daß jeder die Chance hat, wenn er will, sich bemüht und Glück dazu hat, sich die Möglichkeit dazu zu erarbeiten. Dieses Versprechen der Chance für jeden ist für mich ein wesentliches Grundmerkmal einer freiheitlichen Gesellschaft, und ein wesentlicher Antrieb dafür, daß Menschen sich anstrengen, etwas zu erreichen.

Vergleichst Du die sozialen Strukturen und Vermögen auf der Welt hat eben nicht jeder die Chance. Der bekannte französische Ökonom Thomas Piketty weist z.B. im Ergebnis seiner sehr umfangreichen empirischen Daten-Studien (intensive Forschung) über die weltweite Vermögensentwicklung seit 1945 nach, dass wir in den letzten 50 Jahren quasi in einer (re)feudalisierten Gesellschaft leben, wo die Durchlässigkeit weltweit extrem abgenommen hat und Voraussetzung, um zu den oberen Prozenten der Gesellschaft zu gehören, allein die Vererbung von Vermögen darstellt.

qbz 17.01.2023 12:31

Inflation
 
Heute veröffentlichte das statistische Bundesamt die Daten zur Inflation für das Jahr 2022 mit einer ausführlichen Darstellung der Inflation in den einzelnen Sektoren wie Energie, Konsum, Miete etc. Wer sich dafür interessiert: Inflationsrate im Jahr 2022 bei +7,9*%. Inflationsrate schwächt sich im Dezember 2022 ab, bleibt aber mit +8,6*% auf hohem Stand. (Nach EU-Messung (harmonisierter Verbraucherpreisindex) liegt die Inflationsrate 2022 bei 9,6 %.)

Zitat:

Im Jahresdurchschnitt 2022 verteuerten sich vor allem die Energieprodukte um 34,7*%

Die Energieprodukte verteuerten sich 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 34,7*%, nach einem Anstieg um 10,4*% im Jahr 2021. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher gab es 2022 kräftige Preiserhöhungen bei der Haushaltsenergie (+39,1*%). Besonders deutlich erhöhten sich die Preise für leichtes Heizöl (+87,0*%) und Erdgas (+64,8*%). Auch andere Haushaltsenergieprodukte wurden teurer, zum Beispiel kostete Strom 20,1*% mehr als ein Jahr zuvor. Kraftstoffe verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 26,8*%, betroffen waren alle Kraftstoffsorten, aber im unterschiedlichen Ausmaß (zum Beispiel Diesel: +39,6*%; Super: +21,8*%). Die Entlastungsmaßnahmen aufgrund der hohen Energiepreise milderten die Teuerung von Energie im Jahresverlauf temporär ab. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2022 nur bei +4,9*% gelegen.

Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2022 gegenüber 2021 um 13,4*%

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2022 gegenüber 2021 um 13,4*%. 2021 hatte die Preissteigerung noch bei +3,2*% gelegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren alle Nahrungsmittelgruppen von Preissteigerungen betroffen. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich Speisefette und Speiseöle (+36,2*%, darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +63,9*%; Butter: +39,1*%) sowie Molkereiprodukte und Eier (+19,7*%). Auch andere Nahrungsmittelgruppen wie Fleisch und Fleischwaren (+14,6*%) oder Brot und Getreideerzeugnisse (+13,5*%) wurden 2022 überdurchschnittlich teurer gegenüber 2021.

keko# 17.01.2023 13:28

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1696380)
Vergleichst Du die sozialen Strukturen und Vermögen auf der Welt hat eben nicht jeder die Chance. Der bekannte französische Ökonom Thomas Piketty weist z.B. im Ergebnis seiner sehr umfangreichen empirischen Daten-Studien (intensive Forschung) über die weltweite Vermögensentwicklung seit 1945 nach, dass wir in den letzten 50 Jahren quasi in einer (re)feudalisierten Gesellschaft leben, wo die Durchlässigkeit weltweit extrem abgenommen hat und Voraussetzung, um zu den oberen Prozenten der Gesellschaft zu gehören, allein die Vererbung von Vermögen darstellt.

Ähnliches hast du ja schon in verschiedenen Threads geschrieben. Nach einer sozialdemokratischen Nachkriegszeit erleben wir seit den 80er- und 90er Jahren den Durchbruch des Neoliberalismus.
Ich denke, dass hohe Energiepreise, hohe Lebensmittelpreise, verschiedene Krisen (Corona, Ukraine) und die Inflation dieses Vorgang in DE beschleunigen. Entwicklungen, die wir in wirtschaftlich "liberaleren" Ländern wie GB und USA längst kennen, fassen nun auch hier Fuß: Gesellschaften brechen auseinander und Geld sammelt sich an einem Ende.
Der Staat nutzt die Möglichkeiten zum Steuern über die Steuern (passender Name!) zu wenig.

Schwarzfahrer 17.01.2023 14:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1696380)
Vergleichst Du die sozialen Strukturen und Vermögen auf der Welt hat eben nicht jeder die Chance.

Das ist ein anderes paar Stiefel, als was ich meine. Natürlich werden nie alle finanziell die gleichen Chancen haben. Aber es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas nicht kann, bloß weil mir die finanziellen Mittel fehlen, oder ob ich etwas nicht kann, weil mir jemand es grundsätzlich verwehrt, dies überhaupt anzustreben. In meinem Beispiel konnten die meisten, die ihr Reisepass holten, sich nie im Leben eine Auslandsreise leisten, aber allein das Gefühl, daß "nur" noch das Geld fehlt, und ich z.B. im Falle einer Erbschaft (egal wie unwahrscheinlich) jederzeit selbstbestimmt reisen könnte, ist ein grundlegender Unterschied, und entscheidend für das Freiheitsempfinden eines Menschen.

Schwarzfahrer 17.01.2023 14:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1696376)
Für Dich bedeutet Freiheit vor allem individuelle Freiheit, wenn ich Dich richtig verstehe. Freiheit bedeutet demnach, dass sich der Einzelne möglichst ungestört von den Interessen der Gemeinschaft entfalten kann. Regeln, welche der individuellen Freiheit Grenzen setzen, vergleichst Du mit Diktaturen.

Ja und nein. Freiheit ist grundsätzlich individuelle Freiheit, definiert dadurch, daß jedes Individuum die freie Entscheidung hat über sein Handeln und seine Lebensführung. Daß dies nicht im luftleeren Raum passiert, sondern unter anderen Menschen, ist klar. Deshalb gibt es für die Freiheit die natürliche Grenze, definiert z.B. als "was du nicht willst daß man es Dir antut, tue auch keinem anderen an". Dabei ist auch primär das Recht der einzelnen Anderen im Vordergrund, nicht eine diffuse, wie auch immer definierte "Gemeinschaft".
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1696376)
Neben der Freiheit des Einzelnen ist die Freiheit der Gemeinschaft relevant. Wir sitzen ja alle im selben Boot.

Mir fehlt die Vorstellung, wie die Freiheit einer Gemeinschaft definiert sein soll, da jede Gemeinschaft aus Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Lebensweise besteht. Ich kann mir eine freie Gemeinschaft nur als Gemeinschaft freier Individuen vorstellen. Und nein, ich mag das Bild mit dem Boot nicht, weil es suggeriert, daß alle den gleichen Weg nehmen müssen - das stimmt aber nicht. Menschen sollen eigene Wege gehen können, oder sich freiwillig ins Boot mit anderen setzen.

Nicht das Grenzen setzen für das Individuum führt zu Freiheitsverlust, sondern die Unterordnung des Einzelnen unter die "Interessen der Gemeinschaft". Das führt auch nicht unbedingt zu einer Diktatur (ich habe halt als Lebenserfahrung eine Diktatur mit kollektivistischer Ausrichtung, in der ich die massive Beschränkung der Freiheit erleben durfte). Es gibt Diktaturen, in denen die Menschen relativ frei leben können, solange sie bestimmte Bereiche nicht tangieren (am ehesten rein säkulare Militärdiktaturen); andererseits gibt es kollektivistische Gesellschaften, die auch trotz nomineller Demokratie fürs Individuum unfreier sind, weil im Namen der "Interessen der Gemeinschaft" in die private Lebensführung hineinregiert wird.

Dann gibt es noch Grenzen der Freiheit durch "Normen der Gesellschaft". Diese sind sehr häufig gegenläufig zur individuellen Freiheit, obwohl ihre Verletzung in sehr vielen Fällen keinem Mitmenschen tatsächlich schadet, sondern nur willkürliche moralische Regeln betrifft. Die Liberalisierung der westlichen Welt seit der Aufklärung hat wesentlich darin bestanden, das Individuum von möglichst vielen solchen Normen zu befreien (Beispiel die 68-er, die sich von den sexualnormen ihrer Väter abgelöst haben, oder der Verlust des religiösen Einflusses auf das Individuum, u.ä.). Diesen Prozeß möchte ich ungern umkehren sehen.

qbz 17.01.2023 16:39

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1696387)
Ähnliches hast du ja schon in verschiedenen Threads geschrieben. Nach einer sozialdemokratischen Nachkriegszeit erleben wir seit den 80er- und 90er Jahren den Durchbruch des Neoliberalismus.
Ich denke, dass hohe Energiepreise, hohe Lebensmittelpreise, verschiedene Krisen (Corona, Ukraine) und die Inflation dieses Vorgang in DE beschleunigen. Entwicklungen, die wir in wirtschaftlich "liberaleren" Ländern wie GB und USA längst kennen, fassen nun auch hier Fuß: Gesellschaften brechen auseinander und Geld sammelt sich an einem Ende.
Der Staat nutzt die Möglichkeiten zum Steuern über die Steuern (passender Name!) zu wenig.

Heute neu publiziert:
Oxfams Bericht zu sozialer Ungleichheit
Umsteuern für soziale Gerechtigkeit. Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlichen wir den Bericht „Survival of the Richest“. Der Bericht macht deutlich, wie Konzerne und die reichsten Menschen der Welt in den derzeitigen Krisen extreme Gewinne machen, während der Großteil der Menschheit wachsende Armut erlebt. Wir zeigen Wege auf und fordern, diese steigende Ungleichheit wieder einzufangen und umzukehren.

Trimichi 17.01.2023 17:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1696378)
Ohne Zweifel! Es geht halt um statistische Werte und nicht um Einzelfälle und da ist es von Vorteil, wenn man z.B. in Klassen mit wenigen Schülern geht, daheim im eigenen Zimmer am eigenen Tablet von den Eltern betreut wird.
Der Staat kann z.B. steuern, indem er Tablets zur Verfügung stellt.

Soweit ich weis, darf in BaWü jedes Grundschulkind auf das Gymnaslium ohne an Leistungsvorgaben geknüpft wie das normal ist wegen der Bildungs- und Chancengleichheit. Tablet für alle Grundschulkinder rufen ist schon bissl arg, meinst nicht auch? Solln wir hier in Bayern euch das in BaWü vllt gegenfinanzieren?

Jedes Kind mit einem Tablett auszurüsten, in dem Halbleiterprodukte und Lithium aus der dritten Welt verbaut ist halte ich schon für zu weit off-topic.

Was kommt morgen von dir als Forderung? eAuto für alle Kinder zur Schule computergesteuert? ... ;)

on-topic:
Und wo und was ist bitte deine Berechnungsgrundlage, dass ein Tablet im Kinderzimmer Gas sparte oder den Gaspreis drückte im Vergleich zum etwas älteren Familienlaptop in der Küche?

:Gruebeln: :confused: :Maso:

JENS-KLEVE 19.01.2023 20:09

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Gegenüber letztem Jahr hab ich etwas weniger Strom und Gas verbraucht. Ich bekomme 500,- Euro zurück :liebe053:

qbz 21.01.2023 10:45

Ich habe hier ja jeweils über die Raffinerie in Schwedt berichtet, welche auf Anweisung von Habeck ab Januar kein russisches Öl mehr über die Drushba Pipeline beziehen darf. Wie ist der aktuelle Stand? Die Raffinerie ist zur Zeit maximal mit 56 % ausgelastet, mit Öl, das per Tanker über den Hafen Rostock und die Pipeline Rostock-Schwedt angeliefert wird. Bisher gibt es noch keine Lieferungen, welche eine höhere Auslastung garantieren wie z.B. aus Kasachstan durch Russland über die Pipeline Drushba. Letztlich werden die Ausfälle bzw. die bisherige geringe Auslastung die Steuerzahler (Zuschüsse für die Raffinerie) und die Kunden im Osten bezahlen. Russland verkauft infolge der Sanktionen das Öl verstärkt billiger nach Asien, wo ein Teil verarbeitet und / oder auf andere Tanker umgeladen und in die USA oder andere westliche Staaten verkauft und verschifft wird, und möglicherweise sogar in Rostock wieder anlandet.

PCK-Raffinerie warnt vor steigenden Spritpreisen: Weiter Sorge um Benzin- und Dieselversorgung in Berlin. Parlamentarier aus Berlin und Brandenburg tagen in Schwedt und informieren sich über die Auslastung der PCK Schwedt, die mit den Ölsanktionen gegen Russland zu kämpfen hat.

qbz 01.02.2023 22:51

LNG: Zu viel, zu teuer, schlecht fürs Klima. Ist der Flüssiggas-Boom ein Irrweg? - ZDF. Film von Steffen Mayer und Joachim Ottmer. 28min. Deutschland steckt in einem Gas-Dilemma. LNG, verflüssigtes Erdgas, soll den Wegfall der russischen Lieferungen ausgleichen. Doch die Pläne der Bundesregierung sind teuer und klimaschädlich.

JENS-KLEVE 02.02.2023 09:18

Ich habe den Film gesehen. Ganz so negativ wie sein Titel ist er auch nicht. Ich finde es erstmal gut, dass die Regierung schnell reagiert hat und einige Akteure über ihren eigenen Schatten gesprungen sind.
Da letztes und dieses Jahr fleißig Wärmepumpen und Energiesparmaßnahmen installiert werden, wird vermutlich der Gashunger kleiner werden, zudem starten wir diesen Sommer nicht mit leeren Gastspeichern. Wie Habeck im Film sagt: wenn alles gut läuft, können vielleicht ein paar der Schiffe dann wieder wegfahren.

Nepumuk 02.02.2023 10:29

Es geht halt sehr viel, wenn man denn will und den Weg frei macht. Es spricht nichts dagegen, bei der Energiewende mit gleiche Elan weiter zu machen. Das kann aber nur gelingen, wenn das heutige Russland gestoppt wird. Mit einem Krieg in Europa wird keine Energiewende gelingen.

keko# 02.02.2023 11:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1697795)
Es geht halt sehr viel, wenn man denn will und den Weg frei macht. Es spricht nichts dagegen, bei der Energiewende mit gleiche Elan weiter zu machen. Das kann aber nur gelingen, wenn das heutige Russland gestoppt wird. Mit einem Krieg in Europa wird keine Energiewende gelingen.

Wäre schön, wenn es nur an Russland läge.
Bsp: Das schmelzende Eis in der Arktis weckt schon neue Begehrlichkeiten nach Rohstoffen und da ist nicht nur Russland dabei.
(z.B. Doku: Arctic Blue, ZDF).
Die Realtität ist doch, dass sich viele über den Klimawandel freuen.

sabine-g 02.02.2023 11:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1697809)
Die Realtität ist doch, dass sich viele über den Klimawandel freuen.

Bis ihnen das Wasser bis zum Hals steht:

London
Hamburg
New York
Jakarta
Kopenhagen
Amsterdam
Miami
Panama Stadt
Manila

Nur um ein paar ad Hoc Beispiele zu nennen. Wenn die alle absaufen freut sich keiner mehr und das wird so lange nicht mehr dauern.


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