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Flow 16.04.2022 15:20

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1655903)
Dass die führenden Politiker und Militärs in der Ukraine Waffen fordern (und sie fordern, wenn man den Übersetzungen Glauben schenken darf) um aus ihrer "Blase" (Bunker, geschützte Orte in der Ukraine oder wo auch immer) den Krieg führen zu können, ist verständlich. Ob alle Ukrainer vor Ort bei der Wahl zwischen Krieg oder Leben unter einer Marionettenregierung immer und alle für den Krieg wären, lasse ich mal dahingestellt. DAS können wir sicherlich nicht beurteilen.

Und noch ein Punkt - ich habe jetzt nicht gefunden, ob das schon erwähnt wurde: die Waffenlieferungen der USA an die Mudschahedin in Afghanistan hatten als unangenehme Folge, dass man später quasi gegen die eigenen Waffen - nun in den Händen der Taliban - kämpfen musste.

Danke !

Die beiden Punkte "Wille, Interesse der ukrainischen Bevölkerung" / "In wessen Namen, Interesse spricht und handelt die ukrainische Führung" und "Was passiert mit Waffen und Kriegsgerät nach Überwindung der aktuellen Kriegsphase" wollte ich auch angesprochen haben.


Flow 16.04.2022 15:26

Wenn Melnyk so weiterwettert :
Zitat:

A True Masterpiece About the Decay and Rottenness of German Political Elite
... muß man sich eventuell fragen, wann er einen Regimewechsel in Deutschland mit unseren eigenen Waffen herbeiführen will ... ;)

keko# 16.04.2022 17:48

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1655907)
... Nur wer ist bei diesem Konflikt die übergeordnete Instanz die Fähig ist mittels anderer Maßnahmen den Krieg zu beenden ohne einen Weltkrieg auszulösen? Diese Option haben wir also nicht. ...

Die USA als Supermacht könnte sich als übergeordnete Instanz und Vermittler aktiv gegen die Kriegslogik wehren und sich um Friedensverhandlungen bemühen. Ebenso die andere Supermacht China. Stattdessen schweigen die einen und die anderen liefern Waffen.
Wir spalten Atome und fliegen zum Mond und finden bei diesem menschengemachten Konflikt keine Lösung?!

sabine-g 16.04.2022 17:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1655924)
Wir spalten Atome und fliegen zum Mond und finden bei diesem menschengemachten Konflikt keine Lösung?!

Das eine schon in den 1940ern das andere in den 1960ern, tja, was ist seit dem passiert?

keko# 16.04.2022 17:54

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1655925)
Das eine schon in den 1940ern das andere in den 1960ern, tja, was ist seit dem passiert?

Sehr viele Entwicklungen sind passiert und unzählige Probleme wurden dabei gelöst.

Mir scheint das größte Problem ist mal wieder der Mensch selbst und nicht das Problem.

:Blumen:

Hafu 16.04.2022 18:57

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1655916)
.....
Folgt daraus nicht logisch, daß Putin alles daran setzen wird, diese Niederlage zu verhindern ?...

Davon würde ich auch ausgehen. Dieser Krieg läuft anders als Putin es sich gedacht hat und wird der Anfang von seinem Ende sein. Das habe ich schon hier Ende Februar geschrieben (und die Aussage war damals noch ein Stück weit meine Hoffnung und kaum faktisch begründbar) und jetzt bin ich mir dessen zunehmend sicher, auch wenn ich natürlich noch kein genaues Enddatum nennen kann.
Putin kann den Krieg in der Ukraine nicht gewinnen und er hat sich, möglicherweise von seinem Umfeld aus Militärs, Geheimdienstlern und sonstigen Arschkriechern falsch informiert, komplett in eine Sackgasse manövriert, aus der er mit keiner der ihm zur Verfügung stehenden Handlungsoptionen mehr herauskommt. Nicht mit noch härterem militärischen Vorgehen, nicht mit Einsatz von taktischen Atomwaffen in der Ukraine und erst recht nicht mit einer Ausweitung des Konfliktes auf andere Länder.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1655916)
..
Seit gestern wird über vermeintlich erfolgten Einsatz von Langstreckenraketen berichtet, die CIA hält offiziell den bevorstehenden Einsatz von taktischen Nuklearwaffen für möglich....

In diesem Konflikt würde ich ausnahmsweise fast allem, was die amerikanischen Geheimdienste an die Öffentlichkeit durchstechen (im Gegensatz zur Situation vor 20 oder 30 Jahren unter der Bush-Administration) glauben. Die US-Geheimdienste haben sehr präzise den Beginn des Angriffs gegen die Ukraine vorhergesagt zu einem Zeitpunkt, als Saskia Esken Scholz noch öffentlich feierte, weil sie glaubte, dass Putin nach dem Scholzbesuch in Moskau seine Truppen von der Grenze zurückziehen würde und auch sonst waren die Geheimdienste in den letzten Wochen erstaunlich gut informiert, z.B. wenn sie berichtet hatten, dass Putin Generäle abgelöst und den Geheimdienstchef unter Hausarrest gestellt hat, wurde dies aus Geheimdienstkreisen erstaunlich schnell bekannt.

Aber mit dem Einsatz taktischer Nuklearwaffen würde sich Putin komplett isolieren und mit Sicherheit China dazu bewegen, sich offen gegen ihn zu stellen. Für China, denen v.a. eine funktionierende Weltwirtschaft wichtig ist, wäre eine derartige Eskalation des vorerst noch regionalen Konfliktes ein absoluter Alptraum.

Deshalb glaube ich nicht, dass Putin so weit gehen wird, obwohl er angesichts der limitierten Optionen die er noch mit konventioneller Kriegsführung hat, darüber zweifellos nachdenkt. Wenn er es doch aus purer Verzweiflung tuen sollte, dann wäre er international komplett isoliert und militärisch hätte er damit auch kaum was gewonnen.
Putins Atomkarte ist ein Totschlagargument im wahrsten Sinne des Wortes. Er droht mit der Karte gerne, weil er weiß wieviel Angst der Westen davor hat, aber man darf sich von ihm auch nicht alles damit diktieren lassen.
Einen Nutzen von der Atomkarte hat Putin potenziell nur davon, wenn er damit droht und der Westen dann den Schwanz einzieht.
Sobald er die Karte auf den Tisch legen würde, hätte er keinerlei Nutzen mehr davon, sondern nur den Schaden, den er damit anrichtet.


Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1655916)
..Ich halte die Prognose deines ersten Satzes für sehr gewagt.
Selbst wenn es tatsächlich mittelfristig zu erreichen wäre, wäre es das womöglich zu einem absurden Preis, für alles was sich auf dem Gebiet der Ukraine befindet, belebt oder unbelebt ...

Die Prognose, dass die Ukraine (mit gebündelter Hilfe des Westens) Russland militärisch besiegen könnte, habe ich mir nicht ausgedacht, da mir dafür jegliche Expertise fehlt, sondern ich habe sie den Aussagen von Leuten entnommen die IMHO den Eindruck erwecken, sich damit auszukennen.

So furchtbar die bekannt gewordenen Kriegsverbrechen russischer Besatzer in den Vororten von Kiew auch waren: unter dem Strich hat der militärische Sieg der Ukraine in dieser Region zu weitaus weniger Toten in der Zivilbevölkerung und weniger Zerstörung geführt als in Mariopol zu sehen ist, wo mit einer Niederlage der Ukraine zu rechnen sein wird.

Und dabei muss man berücksichtigen, dass Russland den Hauptschwerpunkt seiner Angriffsbemühungen in den ersten Wochen in den Angriff auf Kiew gelegt hat, weil fest damit zu rechnen war, dass wenn Kiew fällt auch der Rest der Ukraine fallen wird und trotzdem letztlich gescheitert ist.

Mo77 16.04.2022 19:02

Warum hat Putin eigentlich nicht gleich 2014 die Ukraine überfallen und so lange gewartet bis sie aufgerüstet ist?
Hat er seine Großmacht Phantasie erst später entwickelt?

keko# 16.04.2022 19:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1655928)
....
Putins Atomkarte ist ein Totschlagargument im wahrsten Sinne des Wortes. Er droht mit der Karte gerne, weil er weiß wieviel Angst der Westen davor hat, aber man darf sich von ihm auch nicht alles damit diktieren lassen.
Einen Nutzen von der Atomkarte hat Putin potenziell nur davon, wenn er damit droht und der Westen dann den Schwanz einzieht.
Sobald er die Karte auf den Tisch legen würde, hätte er keinerlei Nutzen mehr davon, sondern nur den Schaden, den er damit anrichtet....

Müsste man nach dieser Logik der Ukraine auch Atomwaffen zur Verfügung stellen, wenn sie danach fragen? Immerhin droht Putin damit und die Ukraine könnte sich verständlicherweise direkt davon bedroht fühlen.


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