Schwarzfahrer |
20.09.2025 21:17 |
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1789778)
Aber gegen eine moderne Bundeswehr, die im Verteidigungsfall einsetzbar ist, kann man doch auch überhaupt nichts haben. Pistorius fordert jedoch "Kriegstüchtigkeit"...
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Wie Marco richtig feststellt, Verteidigungsfall ist Krieg, und dafür ist Kriegstüchtigkeit nun mal notwendig.
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1789778)
Ich lese, dass russische Kampfjets den estnischen Luftraum verletzt hätten. Was kommt wohl als Nächstes? Müssen Raketen erst in deinem Garten einschlagen, bis du nachdenkst?
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Mein Nachdenken führt offenbar zu anderen Ergebnissen, als Deins. Die Nachrichten über die russischen Provokationen und Tests der NATO-Reaktionen zeigt für mich, daß dieser Verteidigungsfall leider immer weniger reine Theorie ist, sondern daß das Risiko steigt, daß es ernst werden kann - und das Risiko steigt sicher nicht deshalb, weil die Bundeswehr effektiver wird (was die eigentliche Hoffnung ist, nur mehr Geld ausgeben ist nicht das Wichtige). Die Hoffnung, daß ich in meinem Leben keinen Krieg erleben muß, kann sich als eine Täuschung herausstellen.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1789802)
Merz und Pistorius sprechen allerdings auch davon, dass Deutschland oder wir oder die Gesellschaft kriegstüchtig werden müssen. Sie begrenzen den Begriff "Kriegstüchtigkeit" nicht auf die Bundeswehr. Das bedeutet eine Militarisierung der Gesellschaft in vielen Bereichen, von der Industrie bis ins Gesundheitswesen und die Verwaltungen hinein, so als ob DE sich im Krieg befinden würde, und eine Verdoppelung der Militärausgaben und ein Abbau des Sozialstaates.
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Eine Armee ohne Rückhalt und Stützstruktur in der Gesellschaft und dem Land selbst ist keine Verteidigungsarmee, sowas kann höchstens eine Söldnertruppe sein. Grundsätzlich halte ich die Gedanken für richtig.
Daß der Sozialstaat in der Breite, wie er sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, kaum dauerhaft finanzierbar ist, ist leider auch ohne die Rüstungsdebatte richtig. Rüstung ist halt ein guter Vorwand, Korrekturen im Sozialbereich vorzunehmen. Wen diese Korrekturen zuerst treffen sollten, ist dann eine andere Frage, auf die es sehr viele unterschiedliche Antworten gibt.
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