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Lecker Nudelsalat 04.07.2007 10:24

Es gibt beim Schwimmen im Freigewässer eigentlich zwei Probleme.

Das erste Problem, das Wasser ist so trübe, dass Du gar nix siehst, da musst Du Dich mental so einstellen, dass Du auf Fremdberührungen (damit meine ich nicht die mitschwimmenden Kollegen :Cheese: ) vorbereitet bist. Im Kanal z.B. auf Wasserpflanzen usw. fühlt sich dann im ersten Moment unangenehm an, aber nicht weiter schlimm.

Das zweite Problem, das Wasser ist so klar, dass Du alles siehst, was Du eigentlich gar nicht sehen willst.:Cheese: Beim Ostseeman lagen z.B. wunderschöne Seesterne unten rum (herrlich), die Quallen waren aber nicht so schön :Holzhammer: .

Aber so wie Du es beschrieben hast, ist es sicher richtig, einfach häufiger mal in den Seen schwimmen, dann verlierst Du auch mit der Zeit die Beklemmungen (wahrscheinlich).

Wenn nicht, ab auf die Couch.:Cheese: :Huhu: :Cheese:

Gruß strwd

Milan432 05.07.2007 16:49

Hallo Ravistellus,
ich habe in den vergangenen zwei Monaten mit exakt der selben Panik im Freiwasser zu kämpfen gehabt und bin diese Angst jetzt fast komplett los geworden. Jedenfalls kann ich jetzt eine gute Stunde im See kraulschwimmen.
Evtl. hilft auch dir meine selbstgebastelte "Demotivations-Strategie" geholfen, d.h. du musst dir GENAU darüber im klaren sein wovor genau du Angst hast. Dieser Motivation der Angst wird dann verstandesseitig der Boden entzogen, den Rest besorgt ein wenig Übung.
Beispiel: vor meinem inneren Auge erschienen Seeungeheuer, Wasserleichen und scharfe Metallteile sobald ich im See den Boden nicht mehr sehen konnte.
Mir half es diese inneren Bilder weg zu bekommen als ich
- die Namen von drei menschenfressenden Fischen aufschreiben wollte
- feststellte dass ich nur in den obersten 80 cm Wassertiefe schwimme und so tief auch sehen konnte, somit egal war wenn darunter scharfe Metallteile wären
- ausrechnete wie gross die Chance ist 0.5 cbm Wasserleiche bei geschätzten 1000 x 300 x 20 Metern See zu treffen. Lotto ist öfter

Seither denke ich beim Auftauchen dieser Ängste SOFORT an o.g., und weg ist sie schon .
Zusätzlich hilft es sich den vorüberziehenden Hallenbadboden unter sich vorzustellen oder den tatsächlichen Seeboden gaaanz grade eben unterhalb der Sichtweite .

Wie gesagt, den Rest besorgt etwas Praxis, wenn du drei oder vier mal die Erfahrung gemacht hast, dass dir ja gar keine realistische Gefahr droht, verschwindet auch die Angst.
Ist so, als ob du in den Kleiderschrank guckst in dem du ein Gespenst vermutetest :-)) .

Hoffe, diese Strategie hilft dir ein wenig weiter.

Gruss,
Milan

Ravistellus 11.07.2007 21:06

Zitat:

Zitat von Milan432 (Beitrag 29558)
Hallo Ravistellus,
ich habe in den vergangenen zwei Monaten mit exakt der selben Panik im Freiwasser zu kämpfen gehabt und bin diese Angst jetzt fast komplett los geworden. Jedenfalls kann ich jetzt eine gute Stunde im See kraulschwimmen.

Wow, ich ernenne Dich hiermit offiziell zu meinem Vorbild. :Blumen: Und das ist in zwei Monaten zu schaffen??? Ich kann es nicht glauben. Wie oft muss man dazu in den See? Das ist ja leider schwer zu organisieren. Naja, ich werde sehen was sich machen lässt. Wenn es bei Dir überwindbar war, muss es das bei mir auch sein. Ich bin doch sonst nicht so übermäßig ängstlich ... obwohl, wenn ich so genau überlege ... :cool:

Zitat:

Zitat von Milan432 (Beitrag 29558)
Evtl. hilft auch dir meine selbstgebastelte "Demotivations-Strategie" geholfen, d.h. du musst dir GENAU darüber im klaren sein wovor genau du Angst hast.

Tja, diese Vorstellungen habe ich auch im Kopf, aber eher diffus, mich macht es eher nervös, wenn ich nicht genau weiß, was um mich herum passiert. Das habe ich nach einer gewissen Anzahl Bahnen sogar im Schwimmbad! Je mehr Bahnen ich ziehe, desto dringender wird der Wunsch nur mal kurz anzuhalten und an der Wasseroberfläche nach dem rechten zu sehen. Und während ich damit kämpfe, wird die Luft immer knapper, der Atem hektischer und es kommt das Gefühl auf, gleich zu Ertrinken ... und im See und mit 50 Kampfschwimmern um mich rum ist das Ganze entsprechend verschärft.

Die Strategie ist wahrscheinlich individuell, aber Dein positiver "Fall" macht mir doch eine Menge Hoffnung.

Tschüssikowski

Ravistellus


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