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drullse 17.11.2008 00:35

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 154848)
Unzählige Arbeitslose und trotzdem Fachkräftemangel.

Und auch hier sind die Firmen im Wesentlichen selbst Schuld. Mein Mitleid hält sich da arg in Grenzen.

Meik 17.11.2008 01:03

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 154856)
Und auch hier sind die Firmen im Wesentlichen selbst Schuld. Mein Mitleid hält sich da arg in Grenzen.

Jein, die Probleme liegen schon früher als bei der Ausbildung. Hab selber mal in einen Praktikum Einstellungstests von Industriemechanikern auswerten dürfen. Was ich da gesehen habe ... :Nee:

In der Richtung dass sich auch gerne Betriebe über mangelnde Fachkräfte beschweren die selber nichts in die Ausbildung investieren muss ich dir Recht geben.

Probleme sehe ich aber im Bildungssystem generell. Von Schule bis zum Studium. Immer höhere Kosten mit Studiengebühren etc. führen doch nur mehr dazu dass immer weniger Kinder von Eltern unterer Einkommensschichten studieren können. Meine Studienkollegen sind fast ausnahmslos Kinder eher besserverdienender Eltern. Wenn du nebenher viel Arbeitest und daher langsamer studierst wird man noch zusätzlich bestraft. Da hakt es noch gewaltig im System.

Gruß Meik

drullse 17.11.2008 01:11

Ich sagte ja: im Wesentlichen.

Denn wenn ich als Firma sehe, dass es knirscht, sollte ich im eigenen Interesse intervenieren. Wann und wo ist das geschehen? Sonst können sie doch auch Lobbyarbeit vom Feinsten machen.

Meik 17.11.2008 01:20

Das Problem bleibt meist bei kleineren Firmen hängen. Größere arbeiten eh internationaler, angefangen von Firmenstandorten über die Herkunft der Angestellten, ...

Wenn hier halt zu wenige Fachkräfte sind werden halt "human ressources" importiert oder halt Abteilungen dahin verlegt wo ausreichend Fachkräfte vorhanden sind. Idealerweise auch noch dahin wo die Fachkräfte billiger sind.

Wobei ich alleine den Begriff "human ressources" fürchterlich finde. Das zeigt wie wenig Respekt da oftmals vor dem einzelnen Menschen noch vorherrscht. :Nee:

Gruß Meik

neonhelm 17.11.2008 10:09

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 154836)
Ich bin der Meinung, dass die Mittelschicht, die in Europa und Amerika abgebaut wird, woanders nicht wieder aufgebaut wird. Dafür gibt es einfach zu viel Menschenmaterial, was die immer weniger handwerklich zu leistenden Arbeit erbringen möchte.

Ich teile die Meinung. Um bein Beispiel Indien zu bleiben, auch hier sind es die Kinder aus "besseren" Familien, die sich Bildung leisten können, die jetzt zu den Gutverdienern gehören. Der Rest nimmt jeden Job, der Rupien zum Überleben bringt. Hier wird sich imho keine Mittelschicht aufbauen.

Zitat:

Zitat von RibaldCorello (Beitrag 154837)
Da ich im Öffentlichen Dienst bin , also gesicherte Armut oder früher sagte man dazu, des Kaisers Rock ist zwar eng , aber hält warm, kann ich dem ganzen mit einem Lächeln entgegensehen,

Und lächle. Es könnte schlimmer kommen... ;)

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 154848)
Unzählige Arbeitslose und trotzdem Fachkräftemangel.

Das ist die Zukunft: Arbeitslose auf der einen und Hochquaifizierte auf der anderen Seite. Und immer häufiger wird man beides sein.

Ganz abgesehen davon, geht uns ja nicht die Arbeit aus, es ist nur so, das aufgrund fehlender Steuermittel diese Arbeit niemand bezahlt.

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 154856)
Und auch hier sind die Firmen im Wesentlichen selbst Schuld. Mein Mitleid hält sich da arg in Grenzen.

Wohl wahr.

engelchen 17.11.2008 10:42

Die aussage, "es betrifft ja nur die Automobilindustire " ist ziemliche Irrsin, die zieht sich nämlich wie ein Rattenschwanz durch fast alle Berufssparten.

Kleines Bsp. aus aktueller Erfahrung

Würstchenverkäufer mit seinem Verkaufsstand ist jetzt nur noch 2 x die Woche auf dem Platz um die Ecke präsent, weil

- die große Elektrofirma gegenüber massiver Umsatzeinbußen hat, weil

- viele Kunden ( so gut wie alle irgendwie in der Automobilzulieferbrange) sämtliche Wartungsverträge und Aufträge panikartig aufgekündigt bzw. storniert haben, da sie von einer Woche auf die andere bis zu 60% der Produktion drosseln mussten. Und als ext. Firma gegen solche ausserfristlichen Vertragsaufhebungen bei seinen besten Kunden an zu gehen, das macht auch keiner, oder?

Schon schlägt die Krise duch bis ganz nach unten :Nee:

keko 17.11.2008 10:44

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 154936)
Das ist die Zukunft: Arbeitslose auf der einen und Hochquaifizierte auf der anderen Seite. Und immer häufiger wird man beides sein.

Kapitalismus selektiert eben. Das ganze Internet-, Handy- und Kommunikationsgedönse selektiert letztendlich auch nur: es macht die Schnellen schneller und die langsamen hängt es noch mehr ab. Aber zum Glück sind wir hier alle Hochqualifiziert und haben 2 Handy in der Tasche :cool:

neonhelm 17.11.2008 11:01

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 154945)
Kapitalismus selektiert eben. Das ganze Internet-, Handy- und Kommunikationsgedönse selektiert letztendlich auch nur: es macht die Schnellen schneller und die langsamen hängt es noch mehr ab. Aber zum Glück sind wir hier alle Hochqualifiziert und haben 2 Handy in der Tasche :cool:

Da ist was Wahres dran. Wobei es imho die (schnellen) Flexiblen sind, die gewinnen werden. Unabhängig davon, ob hochqualifiziert oder nicht.


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