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Ich habe im Bekanntenkreis einen der renomiertesten Sprinttrainer als Austauschpartner. Er hat sofort und richtigerweise auf den Unterschied zum Sprint hingewiesen und das gilt natürlich für den Rennradsport generell, die Notwendigkeit der maximalen Kraftentfaltung auf der Bahn oder im Straßensprint ist über zurückgestzte Cleats nicht realisierbar. Er geht schon, als Erfahrung aus seiner Zeit als Trainer einer bekannten Duathletin, von einer spürbaren Entlastung der Waden für den anschließenden Lauf aus. Aber auch für uns ist natürlich eine Abwägung zwischen Mehrbelastung der Oberschenkel und Entlastung der Waden vorzunehmen, das jedenfalls hat er mir zu bedenken gegeben. Und das ist ganz sicher bei jedem Menschen unterschiedlich, keine Ahnung, ob das in Messreihen erfassbar ist. Mir geht es um Radfahren im Triathlon und den anschließenden Lauf. |
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Was ich nicht verstehe ist die Aussage "Mehrbelastung der Oberschenkel": Wo kommt die her bzw wann tritt die auf? Ich kann die bei mir nicht feststellen, in der Eingewöhnung gabs etwas mehr Belastung im Hintern / Gluteus, das war aber schnell wieder weg weil dran gewöhnt. Aber Oberschenkel / Quadrizeps? |
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Arbeit ist Pedalkraft x Pedalweg. Leistung ist Pedalkraft x Pedalgeschwindigkeit. Der Fuß übernimmt nach meiner Überzeugung etwas vom nötigen Pedalweg, also vom oberen bis zum unteren Totpunkt des Pedals. Fällt der Fuß als Hebel aus, müssen die verbleibenden Hebel einen größeren Weg bewältigen. Damit wird die Arbeit der beteiligten Muskeln größer. Solche trivialmechanischen Erklärungen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn die Situation ist komplex. Neben der rein mechanischen Arbeit bzw. Leistung spielt der energetische Aufwand für den Muskel eine Rolle. Beispiel: 200 Watt fühlen sich bei einer Trittfrequenz von 30, 80 oder 130 ganz unterschiedlich anstrengend an, obwohl die mechanische Arbeit bzw. Leistung dieselbe ist. |
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Meine simple Interpretation war, dass ja z.B. 200 Watt entweder durch Oberschenkel plus Wade oder eben nur durch den Oberschenkel (grob vereinfacht) zu erzeugen sind und dann ist eben die Belastung dort größer. Ich hatte bei mir schon den Eindruck, dass "die Röhren summen", inzwischen habe ich die Anpassung offenbar geschafft :Lachanfall: Aber ich frage ihn nochmal, der ist da sehr gesprächsbereit.:) |
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Zur Verteidigung der cleats muß ich aber auch sagen, daß ich nicht wirklich ne Eingewöhnungsphase gemacht habe, denke man sollte sich da vorsichtig rantasten, ich wählte eher die Brechstangenmethode:dresche |
Hier mal die Sicht von https://www.scienceofspeed.org/our-t...d-sole-cleats/ , die Markierungen in fett sind von mir:
Mid cleat placement does have merit when it comes to bike fit. The calf muscles do not provide much benefit, regarding propulsion on the bike but act more as a stabilizer for the ankle. We will even place cleats further back on shoes of riders with larger feet to help reduce the lever arm, and ultimately reduce calf strain. With a mid-foot cleat placement you will reduce this more significantly and only moderately utilize the calf for stabilization which should ultimately result in fresher calves for run propulsion. This mid-foot cleat placement will also result in a lower seat height. As you reduce the impact that “ankling” plays on total leg extension. This, with changes made in cockpit setup will result in a smaller frontal area and mean a slightly more aerodynamic position. Which, in a world of marginal gains, this could result in sizable increases in aerodynamics Wohlgemerkt sprechen sie hier von Rennradsetup, bei Triathlon dürfte das ein oder andere noch etwas deutlicher zum Tragen kommen. Auf https://www.triathlete.com/gear/bike...eat-placement/ heisst es dazu - It takes the calves (always an inefficient means of propelling a bike) out of the equation, thus saving energy otherwise wasted - Not only will your power increase and your calves thank you, but this cleat position can result in an aerodynamic advantage too, allowing the rider to use a much lower saddle (like 3cm lower), which is a tremendous benefit aerodynamically, and also a benefit for cornering and stability by lowering the center of gravity; it also allows a smaller, lighter bike frame to be used - Sprinters and riders who climb out of the saddle won’t want them … Otherwise, they are beneficial to any rider who wants to go faster |
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Letztere beruhen wie die Mid Cleat Position aus meiner Sicht auf trivialmechanischen Vorstellungen, bei denen der komplexe Bewegungsablauf zu stark vereinfacht wird. Die Vorteile eines runden Tritts erschienen offensichtlich, weil das komplexe Zusammenspiel der Muskeln zu stark vereinfacht wurde. Zudem wurde ignoriert, dass niemand, auch kein Weltmeister, annähernd rund tritt. Eher im Gegenteil. In gleicher Weise würde kaum ein trainierter Radsportler, den man mit Turnschuhen auf ein Bärentatzen-Pedal stellt und seine Fußposition frei wählen kann, die Pedalachse unter dem Mittelfuß haben – oder noch weiter hinten. Und zwar deshalb nicht, weil es sich offenbar mit einer klassischen Pedalposition effizienter fährt. Das Pedal unter dem Mittelfuß hat man vielleicht bei der Fahrt zum Bäcker auf einem Stadtrad. Sobald es anstrengender wird, stellt man den Fußballen auf die Pedalachse. Dafür gibt es einen Grund. Wenn jemand Probleme mit den Waden hat, kann ich mir die Mid Cleat Position als sinnvolle Maßnahme vorstellen. |
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Meiner Beobachtung nach tendieren z.B. Kinder eher dazu in der Mitte aufzusetzen. Das halte ich für unbeeinflusst von Gewöhnung. :Blumen: |
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