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Stefan 04.01.2020 16:22

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1503277)
die philosophische frage ist nämlich schon, ob ein affe von einem willen oder von instinkten gelenkt wird.

Mit solchen Aussagen wurden früher auch Menschenzoos verteidigt.

NBer 04.01.2020 16:40

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1503287)
Mit solchen Aussagen wurden früher auch Menschenzoos verteidigt.

na ich hoffe mal, dass heutzutage niemand mehr behinderte menschen für tiere hält.
ob man andersherum tiere für menschen halten kann, kann ja gern diskutiert werden. dann allerdings mit vollen konsequenzen, sprich einräumen aller menschenrechte. und bitte dann auch konkret sagen, ob, wo bzw bei welchen tieren der cut vollzogen werden soll.

Jörn 04.01.2020 16:45

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1503277)
die philosophische frage ist nämlich schon, ob ein affe von einem willen oder von instinkten gelenkt wird.

Warum wäre das ein Unterschied in der Frage der Käfighaltung?

Bleierpel 04.01.2020 17:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1503240)
Artenschutz in Zoos: Ich bin mir nicht sicher, ob der Zweck die Mittel heiligt.

Der Zweck wäre hier das Überleben der Spezies Orang Utan. Das Mittel wäre die lebenslange, unfreiwillige Gefangenschaft einzelner Menschenaffen und aller ihrer Nachkommen.

Um das Problem zu verdeutlichen, möchte ich es etwas zuspitzen.

Nehmen wir an, ein Virus rafft in den kommenden Jahrzehnten alle Asiaten dahin. Irgendwann gibt es nur noch wenige Dutzend. Um diese "Rasse" zu erhalten, sperren wir einen Teil von ihnen gegen ihren Willen in spezielle Häuser, die gegen das Virus abgedichtet sind. Geschlechtsverkehr darf nur noch untereinander stattfinden. Falls er ausbleibt, werden die Mädchen künstlich aus Samenbanken befruchtet. Alle Nachkommen kommen ebenfalls in Gefangenschaft und werden weltweit zerstreut in speziellen Zuchthäusern gehalten. Gegen Eintrittsgeld darf man durch die Fenster hineinschauen.
Die entscheidende Frage lautet zugespitzt für mich: Darf man einzelne Individuen gegen ihren Willen dazu benutzen, die Interessen einer Gruppe zu wahren?
Falls man das bejaht, wird es haarig. Denn dann dürfte man auch einen reichen Rentner totschlagen, mit dessen Hinterlassenschaft sich ein ganzes Dorf in Afrika ernähren ließe. Offensichtlich ist das falsch.

Darf man einen Menschenaffen gegen seinen Willen zu etwas benutzen? Ich habe da meine Zweifel.

Wenn wir den Orang Utan nicht gegen seinen Willen einsperren (was mir als Formulierung eigentlich zu weit geht!), dann stirb die Spezies durch dich und mich, da die Menschheit in den letzten 3 Jahrzehnten rund 80% des Regenwaldes in Borneo gerodet hat. Gegen den Willen des Orang Utans, der wollte dort weiter leben...

Wenn nun Menschen Orangs in ‚Gefangenschaft‘ groß ziehen und auswildern, was ist dann schlecht an der diesem Vorgehen? Wobei der Orang Utan nur Platzhalter ist für Rhinos, Tiger etc.

Natürlich werden nicht alle Aufzuchten ausgewildert, aber es wird mehr und mehr versucht... Der Gedanke liegt mir wesentlich näher als der Gedanke, dass Forscher daran arbeiten, Dinosaurier genetisch nachzubauen und wieder auf der Erde anzusiedeln...

JanWePe 04.01.2020 17:36

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1503241)
Die Gesellschaft müsste nur auf die maximale rentable Ausnutzung eines Teils der Wald- und Landwirtschaftsflächen verzichten, Gewässer entsprechend gestalten, sich im Verhalten (Autoverkehr und Freizeitindustrie) an die dort lebenden Tiere anpassen. Das beträfe unter anderem die grossen Säugetiere wie der Elch, Wisente, ...

Letzten Endes fehlt die gesellschaftliche Bereitschaft dazu, den gefährdeten Arten den Lebensraum zu gewähren, obwohl wir dafür genug Ressourcen hätten, d.h. deswegen keine Not leiden müssten.

Ich stelle mir gerade die Reaktionen der Eltern vor, deren Kind schwer verletzt wurde, da der morgendliche Schulbus in einer waldreichen, ländlichen Gegend in winterlicher Dunkelheit mit einem Wisent (300 bis 400 Kilo Gewicht sind nicht unüblich) kollidierte, von der Straße abkam und sich überschlug. Wenn man denen mit "gesellschaftliche Bereitschaft" kommt sollte man wohl schnellstens in Deckung gehen.

#justsayin #reality :Cheese:

Stefan 04.01.2020 17:45

Zitat:

Zitat von JanWePe (Beitrag 1503296)
Ich stelle mir gerade die Reaktionen der Eltern vor, deren Kind schwer verletzt wurde, da der morgendliche Schulbus in einer waldreichen, ländlichen Gegend in winterlicher Dunkelheit mit einem Wisent (300 bis 400 Kilo Gewicht sind nicht unüblich) kollidierte, von der Straße abkam und sich überschlug. Wenn man denen mit "gesellschaftliche Bereitschaft" kommt sollte man wohl schnellstens in Deckung gehen.

#justsayin #reality :Cheese:

Was soll der Smiley? Findest Du das besonders lustig?

D.h. wir rotten jetzt Pferde, Kühe..... in Deutschland aus, weil die ja auch gelegentlich mal aus ihrer Weide ausbrechen und auf einer Strasse mit einem Auto kollidieren könnten?

Wölfe z.B. würden z.B. Rotwild jagen. In der Region aus der ich komme gibt es häufig Zusammenstösse zwischen Wild und Autos. D.h. evtl. würden Wölfe in dieser Region zu weniger Personen- und Blechschäden führen.

365d 04.01.2020 17:49

Zitat:

Zitat von -MJ- (Beitrag 1503263)
Ich finde wir tauschen - die Affen werden täglich 8h in Büros eingesperrt und die Menschen kommen ins Affenhaus - mal gucken, wem es schlechter geht.

Die Aussage bekommt auf meiner Dämlichkeitsskala eine 8 von 10.

JanWePe 04.01.2020 17:59

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1503298)
D.h. wir rotten jetzt Pferde, Kühe..... in Deutschland aus, weil die ja auch gelegentlich mal aus ihrer Weide ausbrechen und auf einer Strasse mit einem Auto kollidieren könnten?

Wölfe z.B. würden z.B. Rotwild jagen. In der Region aus der ich komme gibt es häufig Zusammenstösse zwischen Wild und Autos. D.h. evtl. würden Wölfe in dieser Region zu weniger Personen- und Blechschäden führen.

Es gibt verschiedene Methoden der Strohmann-Argumentation:
Die These des Gegners wird verzerrt, übertrieben oder falsch dargestellt, dann die entstellte These widerlegt und behauptet, dass damit die ursprüngliche These widerlegt sei...


Netter Versuch. :Cheese:


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