Schwarzfahrer |
19.03.2019 12:13 |
Zitat:
Zitat von Estebban
(Beitrag 1440464)
Aktien sind sehr wohl etwas anderes als 1en und Nullen. Sie sind nichts anderes als ein Anteil an einem Unternehmen.
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Stimmt im der Theorie. Aber Du darfst die psychologische Komponente in der Praxis nicht vergessen: ein charismatischer Firmenchef kann möglicherweise wertlose Unternehmen aufwerten (s. Tesla), ein dummes Gerücht kann die Aktien erfolgreicher Unternehmen drastisch entwerten. Über lange Sicht und bei breiter Streuung gleicht sich sowas oft aus, aber wer das Geld zum falschen Zeitpunkt braucht, kann auch böse reinfallen. Solche Glücksspiele sind nicht jedermanns Sache. (ich habe auch "Spielgeld" in Aktien - aber ich würde langfristig nie alles drauf setzen).
Und zu Beratern: es gibt m.W. Studien, die zeigen, daß im Schnitt "Fachleute" nicht mehr Rendite erwirtschaften, als blutige Laien (bei denen ist nur die Streuung größer). Das hat wenig mit der Qualität der Beratung zu tun, sondern mit der Unvorhersagbarkeit des Finanzmarktes.
Am Ende bleibt jede Planung über Jahrzehnte hinaus ein Glücksspiel. Meine Urgroßeltern haben zweimal ein komplettes Vermögen aufgebaut und wieder verloren, nur weil sie das Pech hatten, mehrmals in große geschichtliche Umbrüche zu geraten. Mit dieser Familienerfahrung habe ich mir abgewöhnt, zu weit in die Zukunft zu planen. Persönlich halte ich mehr davon, Geld in "Reelles" zu investieren (eine Firma, Immobilien), das auch bei finanzpolitischen Unwägbarkeiten einen Wert/Nutzen behalten kann. Z.B. wirft eine vermietete Wohnung immer etwas ab, auch wenn das Rentensystem zusammenbricht oder niemand Wohnungen kauft. Es geht mir bei sowas weniger um Renditemaximierung, als erhalt von Wert und Nutzen.
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