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Lux 03.10.2013 15:32

Hallo Foris,


ich habe vor einer Woche orthopädische Schuheinlagen bekommen.

Und vom Orthopädieschuhtechniker erfahren, dass viele deutsche Spitzenläufer tatsächlich Einlagen in ihren Schuhen tragen.

Ich war immer gegen Schuheinlagen - war der Meinung, dass man durch aktives Muskeltraining die Füße besser stützen könne.
Und überhaupt: "Natural runnig", barfuß und Laufen auf dem Vorder-und Mittelfuß ist als natürliches Laufen gesünder, weil evolutionsmäßig bei uns so angelegt (und deswegen auch ausreichend).

Da habe ich mich, für mich, sehr geirrt!!

Ich hatte mehrere Jahre mehr oder weniger Vorderfuß- und Knieschmerzen an der Innenseite.
Nach einer Woche Einlagentragen sind diese größtenteils weg! Ich bin völlig erstaunt!
Und dies ohne zusätzliches Fußtraining!

Viele Grüße von einem erstauten und "bekehrten"
Steffen


P.S.: Statisch ist bei mir kaum etwas erkennbar,
erst dynamisch, also beim Laufen, sieht man die Fußsohle einknicken ("Plattfuß") und in der Folge verdreht sich das Knie.

gerli 04.10.2013 08:07

Hallo Lux,
was haben diese gekostet?
In welchen Schuhen verwendest du diese? Neutralschuhe?
Hattest du die Schuhe schon vorher, oder kamen die Einlagen zuerst und dann die Schuhe?
Danke vorab.

speedskater 04.10.2013 11:00

@Lux: Es freut mich, dass es Dir erst mal wieder gut geht. Das ist die Hauptsache.

Allerdings möchte ich noch etwas zu bedenken geben.

Zitat:

Zitat von Lux (Beitrag 961989)

Und vom Orthopädieschuhtechniker erfahren, dass viele deutsche Spitzenläufer tatsächlich Einlagen in ihren Schuhen tragen.

Aus eigenem Interesse läßt sich so was einfach behaupten.
Kann man ja kaum/nicht nachprüfen.
Wieviel Prozent dieser Techniker und Ärzte
wohl Spitzenläufer kennen?
Wieviel Prozent laufen leistungsmäßig
und kennen Probleme aus eigener Anschauung?

Meine subjektiven und nicht repräsentativen Erfahrungen zeigen,
dass 9 von 10 Kunden eines Orthopädietechnikers mit Einlagen nach Hause laufen.
Hier wird IMHO meistens an den Symptomen
und nicht an den Ursachen gearbeitet
und damit Geld verdient.

Nach meiner unmaßgeblichen Sicht könnte man in der Mehrheit der Fälle
mit Ursachenarbeit Schmerzen und Einlagen vermeiden.
Ausnahmen gibt es natürlich.
Aber auch die müßten bzw. sollten teilweise vermutlich
nicht ihr Leben lang mit Einlagen laufen,
sondern nur temporär.
Zumal der Fuß durch zu stark stützende Schuhe und Einlagen immer mehr verkümmert.
So können Probleme durch Einlagen zwar zunächst verschwinden,
mittelfristig kommen sie aber in derselben oder anderen Form wieder.
Ein Teufelskreislauf an dessen Ende der Fuß immer mehr degeneriert ist.


Generalregel: Alles im Körper muß ständig gefordert und damit gefördert werden.
So ist denn auch den Eltern unbedingt anzuraten,
ihre Kinder so früh und lang wie möglich natürlich laufen zu lassen
und sie vor der Zivilisationskrankheit "moon boots" zu schützen.
Hat man sich einmal an diese gewöhnt (und ist z.B. über 30),
sind die Füße meist schon ziemlich verkrüppelt.
Schade, dass ich diese Erkenntnisse nicht schon vor Jahrzehnten hatte.
Just my 2cents.

Lux 04.10.2013 13:22

Zitat:

Zitat von gerli (Beitrag 962159)
Hallo Lux,
was haben diese gekostet?
In welchen Schuhen verwendest du diese? Neutralschuhe?
Hattest du die Schuhe schon vorher, oder kamen die Einlagen zuerst und dann die Schuhe?
Danke vorab.

Hallo gerli,

die Schuheinlagen sind vom Arzt verschrieben worden.
Die Zuzahlung hängt also von der Krankenkasse ab.


Die Schuhe waren vorher da und sind normale Straßenschuhe, genauer "Camper" also Schuhe, die relativ locker am Fuß sitzen, selber keine Stütze haben und sehr flexibel sind.

Viele Grüße
Steffen

phoenix84 05.10.2013 08:38

Zitat:

Zitat von Lux (Beitrag 962255)

die Schuheinlagen sind vom Arzt verschrieben worden.

Und da liegt leider ein weiteres Problem. Viele Ärzte bekommen von den Herstellern der Einlagen Zuschüße, wenn sie diese verschreiben.
Hier kann man natürlich nicht alle über einen Kamm scheren und es gibt sicherlich noch Ärzte, die nur am Wohl des Patienten interessiert sind, allerdings war mein Arzt das nicht ...

Ich muss Speedskater da zustimmen, dass der Fuß meist das Endstück einer langen Kette ist und es in den meisten Fällen sinnvoller ist die Ursache und nicht das Symptom zu behandeln.

titansvente 05.10.2013 09:05

Ich würde (und das praktiziere ich auch) eine Doppelstrategie fahren.
Wenn eine Einlagenversorung orthopädisch indiziert ist, dann würde ich dem auch folgen.
Gleichzeitg würde ich aber auch versuchen, meine Fussmuskulatur zu stärken.
Letzteres entweder durch barfuss Lauf-ABC oder durch ein Balance-Pad (mache ich morgens und abends beim Zähneputzen).

Ebenso würde ich versuchen meinen Laufstil zu optimieren.
Newton-Schuhe sind absichtlich so konzipiert, dass man seine Einlagen problemlos darin tragen kann.
... und das ist bei Weitem nicht bei allen Laufschuhen so!

Ich fahre mittlerweile sogar in meinen Radschuhen individuelle Einlagen und habe seitdem keinerlei Probleme mehr tauben Zehen :Huhu:


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