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Klugschnacker 26.01.2011 23:33

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 525362)
Und da fängt es an, mir unangenehm zu werden. Es ist (für Außenstehende) vielleicht fast eine Heldentat oder was auch immer. In Wirklichkeit ist es jedoch ein harter, aber unglaublich egoistischer Sport, bei dem viele Leute im Umfeld Rücksicht nehmen müssen, ob sie wollen oder nicht.
Eine ehrenvolle, bewundernswerte Tat ist was völlig anderes.

Über den Heldenbegriff im Sport gibt es IMO gar keine Missverständnisse. Niemand hat vor, den Hawaii-Sieger für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen, oder ihn mit jemandem gleichzusetzen, der im Dritten Reich eine jüdische Familie auf dem Dachboden versteckt gehalten hat.

Natürlich kann hinter einer sportlichen Leistung Egoismus, Borniertheit oder sogar Beschränktheit stecken. Doch wenn jemand seine persönlichen Grenzen verschiebt, dafür leidet und kämpft, kann das im sportlichen Sinne eine kleine Heldentat sein. Niemand wird ihn deswegen für Mutter Theresa halten.

Ich bin am vergangenen Wochenende zu einem Helden geworden, als mein Söhnchen entsetzt die fette Kellerspinne im Flur entdeckt hat. Weil ich ihm den Respekt vor allem Leben beibringen will, habe ich sie nicht getötet, sondern versucht, sie lebend hinauszubugsieren. Das hat nicht recht funktioniert, und zuletzt habe ich das fiese Teil vorsichtig in der holen Hand nach draußen getragen. Ich ekle mich ziemlich vor größeren Spinnen, und die Aktion war eine verdammte Heldentat. Bin ich deswegen Mutter Theresa? Nein. Es gibt auch kleine Helden.

Ein kleiner Held ist einfach jemand, der mal über sich hinauswächst, und sei es bei einer Kleinigkeit. Nichts anderes ist gemeint, wenn wir Triathleten von außen als sportliche Helden gesehen werden. Es geht um nichts großes. Wir können uns da getrost locker machen.

My 2 Cents,
Arne

dude 26.01.2011 23:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 525355)
Ginge es nur um das Bewältigen der Distanzen, könnte jeder das auch privat vor der Haustüre veranstalten.

Vollkommen richtig. War vor meiner ersten LD auch meine Idee. Auto (T1+T2) vor dem Freibad geparkt und los geht's.

Zitat:

Für Hawaii gilt das übrigens hoch drei.
Noe, nur dort kann man sich mit den naehrungsweise besten anderen Spinnern messen.

speedskater 26.01.2011 23:41

@Rälph:
Deine Bescheidenheit ist eine Tugend.
Finde ich gut.

Ich unterscheide
zwischen Helden- bzw. Götterverehrung einerseits
und Leistungsanerkenntnis andererseits.
Erstes meine ich im Normalfall
(Ausnahmen wie z.B. Behinderungen) nicht.
Zweites dagegen sehr wohl.
Finde ich gut.
Das nenne ich manchmal auch Bewunderung.
Dafür spendiere ich auch gerne Applaus und verstecke ihn nicht.

Auf das Thema Egoismus gehe ich mal nicht ein.
Das wäre Stoff für einen anderen Thread.

Klugschnacker 26.01.2011 23:42

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 525375)
Noe, nur dort kann man sich mit den naehrungsweise besten anderen Spinnern messen.

Und zu welchem Zweck?

speedskater 26.01.2011 23:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 525377)
Und zu welchem Zweck?

Spinnern oder Spinnen? :-)))

drullse 26.01.2011 23:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 525377)
Und zu welchem Zweck?

Selbstbestätigung. Was sonst (Pros außen vor gelassen)?

dude 26.01.2011 23:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 525377)
Und zu welchem Zweck?

Um den anderen Pissnelken zu zeigen, was ein echter Mann ist.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 525371)
Weil ich ihm den Respekt vor allem Leben beibringen will, habe ich sie nicht getötet, sondern versucht, sie lebend hinauszubugsieren.

Wie kalt war es draussen? Ziemlich linke Aktion.

Klugschnacker 26.01.2011 23:55

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 525379)
Selbstbestätigung.

Aber man kann sich doch nur über ein Ziel selbst bestätigen, das auf der eigenen inneren Skala einen hohen Stellenwert hat, richtig? Dem man selbst Anerkennung und Respekt zollt.

Man kann sich nicht vordergründig gegen den Respekt verwahren, den die Umwelt für einen Hawaiistart zollt, und sich andererseits damit selbst bestätigen. Man trägt meiner Meinung nach damit eine Bescheidenheit nach außen, die innerlich nicht existiert.

Ich finde, der Respekt vor der Leistung ist berechtigt, und der Stolz darauf auch. Warum ist es unfein, das zuzugeben?

Grüße,
Arne


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