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Jahangir 13.11.2009 10:15

Abgesehen davon, dass es in 10 oder 20 Jahren noch relevante Kurzdistanzen gibt, glaube ich, dass Helmut recht hat.
Die zukünftige mediale Entwicklung (Fernsehen) der Sportart kann nur auf der Kurzdistanz stattfinden. Fraglich ist allerdings, ob er das Potential nicht überschätzt. Triathlon bzw. die ITU müssen sich ja selbst das Ziel setzen, quotenmäßig an Biathlon ranzukommen. Dafür müssten die Strecken m.E noch mal verändert werden. So richtig Spannung kam in Peking erst auf den letzten 5 km auf.
Damit am Anfang die Spannung höher ist, müssten die Strecken auf 1.000m Schwimmen 30 km Rad (und zwar mit vielen kurzen heftigen Anstiegen, dass eine Flucht nach vorne möglich ist) und 5 km Laufen verändert werden. Das würde allerdings auch bedeuten, dass manche Strecken gar nicht mehr in Frage kommen.

Helmut S 13.11.2009 10:27

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 304897)
Wenn für Dich die Kurzdistanz im olympischen Format so zukunftsträchtig und spektakulär ist, dann stellt sich mir die Frage, weshalb Du Dich dann für die Ausrichtung eines Ironmans in Regensburg eingesetzt hast und nicht für einen ITU-Worldcup oder eines ähnlich hochkarätigen drafting-Rennens?

Im IM Regenburg sah ich die Chance unternehmerisch zu agieren. Nachdem klar war, dass dies nicht so funktioniert wie ich mir das vorstellte, habe ich meine angefangen Arbeit zu Ende gebracht und mich an meine Zusagen und Versprechungen gehalten. Das werde ich in diesem Zusammenhang auch weiter tun. IMR war zunächst also eine unternehmerische Aktion. Natürlich war das dann irgendwann auch mal das "Baby" - eh klar.

In ITU Rennen sehe ich im Moment für mich keine Möglichkeit Chancen zu nutzen. Upsolut & Co. sind zu stark und die Venture Capital Leute die ich kenne haben (bis auf eine Firma) kein Interesse an Triathlon Investments - und die eine Firma hat schon bei der WTC investiert ;) Ausserdem fehlt mir in dem ITU Umfeld jegliches Netzwerk und auch mein politisches Netzwerk ist nur auf Bayern begrenzt.

Für den Sport sehe ich langfristig mehr Chancen im kurzen Format. Wenn alles gut und mit Glück und Geschick läuft, dann kann meiner bescheidenen Meinung nach was entstehen. In der Kurzen sehe ich ein "Volkssportpotential", während die lange Strecke eine (durchaus lukrative) Nische ist.

Helmut S 13.11.2009 10:33

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 304905)
... er das Potential nicht überschätzt.

Dazu tendiere ich zugegebenermaßen. Zumindest mehr dazu als die Dinge zu unterschätzen :)


Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 304905)
Triathlon bzw. die ITU müssen sich ja selbst das Ziel setzen, quotenmäßig an Biathlon ranzukommen. Dafür müssten die Strecken m.E noch mal verändert werden.

Sehe ich auch so oder zumindest so ähnlich. Was wäre zum Bleistift mit nem echten Mannschaftsformat (nicht nur Einzelzeitenaddition)? 5 Leute und 3 müssen es ins Ziel schaffen, dann wird die Mannschaft gewertet. Die Schwimmer und die Radler schwimmen und fahren die stärksten Läufer in die Position für das große Finale und dann gehen die Läufer ab. Die Radler brechen beim Lauf irgendwann hinten weg oder bleiben gleich in T2 :cool:

Turtle 13.11.2009 10:44

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 304925)


Sehe ich auch so oder zumindest so ähnlich. Was wäre zum Bleistift mit nem echten Mannschaftsformat (nicht nur Einzelzeitenaddition)? 5 Leute und 3 müssen es ins Ziel schaffen, dann wird die Mannschaft gewertet. Die Schwimmer und die Radler schwimmen und fahren die stärksten Läufer in die Position für das große Finale und dann gehen die Läufer ab. Die Radler brechen beim Lauf irgendwann hinten weg oder bleiben gleich in T2 :cool:

gibt es doch schon, zumindestens in der BW-Liga.
Die Zeit des 3. zählt fürs gesamte Team

dude 13.11.2009 15:35

Absolut richtige Entscheidung. Ich dachte das sei mittlerweile eh' Usus.
Ich bin auch fuer Windschattenfreigabe beim Ironman Florida und dieser 70.3-WM.

Langfristig brauchen wir beide Formate. Windschattenverbot nur da, wo es aufgrund von Topographie und/oder Teilnehmerzahl realistisch durchsetzbar ist.

fcbmit 01.12.2009 22:22

Hallo,

ich glaube, die Entscheidung des Bayerischen Verbandes war ganz pragmatisch geprägt. Nachdem es ohnehin mit der Streckengenehmigung fairer Kurse Probleme gibt und zudem das Windschattenfahren bei manchen Strecken kaum noch durch die Unfairness vieler Athleten in Griff zu bekommen war, hat man sich für diese Alternative entschieden. Dazu kommt noch, dass es "eigentlich" das olympische Format ist, auf dem auch die Deutsche sowie div. Liga Wettkämpfe ausgetragen werden. Also durchaus potentielle Argumente, die man diskutieren kann.

Auf dem Kurs am Tegernsee wird dies auch nicht allzu kritisch sein, da die Strecke durchaus ein paar Anstiege hat, auf denen sich die starken Radfahrer präsentieren können.

Nichtsdestotrotz bin ich unsicher, ob dieses Experiment, und als solches sehe ich es derzeit zielführend ist:
  1. Sicherheit
    Ich bin selbst im letzten Jahr ein kleines Radrennen mitgefahren und empfand das Fahren im schnellen Pulk extrem gefährlich, insbesondere weil ich es als "reiner" Triathlet momentan überhaupt nicht gewohnt bin.
  2. Vorbereitung
    Wenn schon die Meisterschaften auf Drafting Rennen ausgetragen werden, müsste es auch entsprechende Rennen zur Vorbereitung (und Übung) geben. Ein paar Veranstalter in Bayern überlegen sogar, aber viele renommierte Events wollen beim Windschatten-freien Format (als dem einzig wahren) bleiben.
  3. Material
    Mein Triathlonrad wäre z.B. nicht erlaubt, also muss ich mir überlegen, mit welchem Material ich überhaupt starten darf, und wo ich das herbekomme. Der Materialwahnsinn geht weiter.


Generell habe ich den Eindruck, dass Drafting Rennen mit massiven Fokus auf das Schwimmen vorneweg und später dann hart anlaufen können, einfach eine ganz andere Disziplin ist, als ein klassischer Triathlon.
Nichtsdestotrotz ich bin wahrscheinlich am Tegernsee am Start und bin gespannt, wie dieses Experiment ausgeht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Format zunehmend angeboten werden wird.


Gruss
Christian


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