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es ist eine ausprägung der realen und trotzdem forwährend politisch geleugneten zweiklassenmedizin. zu der befürchtung: nach meinen vorstellungen müsstest du aber nicht "zurück" in eine gesetzliche krankenversicherung. du musst zwar die verbindliche grundversorgung kaufen (wobei hier sicher reihlich diskussionsstoff vorhanden ist, was diese beinhalten soll und was nicht), schon deshalb, weil das derzeitige verfahren die hohen einkommen aus der solidargemeinschaft fernhält, darfst dich darüber hinus aber exakt so versichern, wie du möchtest oder es finanzieren kannst. man darf sich keinen illusionen hingeben, der besser verdienende/versicherte wird beim arzt immer lieber gesehen sein. die gut verdienenden würden und sollen auch in zukunft auf jeden fall die geringen einkommen subventionieren, nur aus dem prinzip der scharfen trennung guter patient hier <-> schlechter patient da muss man unbedingt raus. versuche, es einmal von der anderen seite zu sehen. einem pflichtversicherten ist es per gesetz so gut wie nicht möglich, bestimmte risiken, wie zb den berühmten zahnersatz, vollständig abzusichern. in deinem beispiel, also in der harten realität, hat man als gesetzlich versicherter gar nicht die möglichkeit, selbst wenn man dazu bereit wäre, es sich vom munde abzusparen, für einen solchen fall vorzusorgen. gruß andi |
DocPower,du sprichst mir aus der Seele!
Statt daß die Politik die Stärken der PKV erkennt (.. Kostentransparenz,Alters- rückstellung) und diese Elemente eines funktionierenden Systems in die GKV einführt, bekommen wir zuteilende Staatsmedizin , planwirtschaftlicher als es in der DDR je war. Es ist ein Grauen, daß eine sinnvolle Reform auf dem Altar des Koalitionsfriedens geopfert wird. ..vermutlich wird diese Murkskoalition nicht bis 2008 halten, insofern braucht man sich wegen des Gesundheitsfonds noch keine grauen Haare wachsen lassen. Es ist sicher:Ulla nervt! mit kollegialen Grüßen,hkab |
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wo der versicherungsstatus allerdings einen gewaltigen unterschied macht ist bei niedergelassenen aerzten. die subventionieren den verlust, den sie mit den kassenpatienten machen, mit den privaten, insofern bekommst du jederzeit sofort termine und musst nie warten. sehr bequem aber medizinisch meist nicht wirklich relevant. ich weiss von einigen kliniken wo der private versicherungsstatus negativ mit der ueberlebenswahrscheinlichkeit gekoppelt ist. chefs besonders in chirurgischen faechern werden nicht chefs weil sie gut operieren koennen, sondern weil sie geforscht haben. mir sind professoren bekannt die eigentlich aufgrund ihrer op-ergebnisse hinter gittern gehoeren wuerden - und die "opfer" sind alle privat ... |
Zum Thema Quersubventionierung:
In Hochpreis-Regionen wie zB hier in Muenchen wuerden viele Arzt- und Physiotherapie-Praxen schliessen muessen, wenn sie nicht einen Stamm von PK Versicherten haetten. Die Miet- und Personalkosten sind so hoch, dass es sich betriebwirtschaftlich nicht mehr ausgeht, wenn nur ueber die GKV abgerechnet werden könnte. Beispiel Physiotherapie: Leistungen wie Fango oder Elektro können hochpreisig bei Privat-Pateinten abgerechnet werden, ohne dass ein Therapeut zum Einsatz kommt. Der kann in der gleichen zeit einen "Gesetzlichen" behandelt, von dem er für eine 20min Session ca. 15 Euro bekommt. Das entspricht einem Stundenlohn von 45 Euro, von dem müssen die Personalkosten, Miete (In München und dem Speckgürtel ca. 20-30 Euro/qm), Nebenkosten etc. bezahlt werden. Fallen die Privaten mit ihren Leistungen raus, müssen die Kosten für die Gesetzlichen steigen oder aber der Laden kann zumachen. Für Niedergelassene Ärzte gibt es ähnliche Rechenbeispiele. Viel schlimmer kommt hier aber noch, dass niedergelassene Ärzte Leistungen an GK Versicherten erbringen, die sie nicht abrechnen können (bzw, die der GK versicherte eigentlich Zahlen müsste, i.e. Vorsorgeleistungen in der Schwangerschaft). Über die PK Versicherten werden diese Leistungen quersubventioniert, da diese Leistungen mit dem entsprechenden Satz auf ihrer Rechnung finden. Da ist schon jetzt was gewaltig schief gelaufen in dem System und die Ärzte und andere Anbieter im Gesundheitssystem versuchen gegenzusteuern, indem sie Lücken nutzen und Budgets umschichten |
Was ich nicht verstehe: Wer viel Geld verdient darf/kann sich privat versichern. Die anderen müssen in die gesetzliche, die gleichzeitig über mangelnde Einahmen klagt. Die Ärzte brauchen hingegen wieder beide Art Patient, um zu überleben. Also sind die privat Versicherten notwendig, um das System zu halten? und damit wichtiges Teil der Solidargemeinschft (Danke, Klugschnacker, indirekt ;-)
Wer hat sich das ausgedacht und warum? Zur Reform: Keiner scheint die zu wollen, wenn man den Beiträgen im TV traut. Aber was wird sich ändern, ausser das alles nochmals teurer wird -berechtigt oder nicht-, was den Begriff "Reform" verdient? TriSt |
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Das "Warum" hinsichtlich der Besserverdienenden wird da aber nicht beantwortet. Ich könnte mir aber gut vorstellen... :cool: |
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die beitragsbemessungsgrenze, also der betrag, ab dem man nicht mehr einzahlunspflichtig ist, war in der größenordnung damals ähnlich wie heute (wenngleich die absolutbeträge natürlich trotzdem deutlich unterschiedlich sind, nur die größenordnung). dies war für einen arbeiter ein derart unvorstellbar hoher betrag, dass man davon ausging, dass jemand mit einem einkommen oberhalb dieses betrags keiner leistungen aus der pflichtversicherung bedarf und man ihn deswegen auch nicht zum einzahlen zwingen kann (er kann sich allerdings freiwillig bei einer gkv versichern). auch diese regelung hatte ursprünglich also durchaus ihre berechtigung. die pkv hängt damit also gar nicht zusammen, es gibt sie, weil man jemandem, der sich nicht versichern MUSS, privatrechtlich natürlich die möglichkeit dazu geben sollte. man kann sich schließlich privat gegen fast alles versichern, warum also nicht dagegen, krank zu werden. die aktuelle situation ist also tatsächlich nicht die abstruse idee von politikern (obwohl das vom absurditätsgrad her glatt sein könnte ;) ), sie ist historisch gewachsen. die politik darf sich vorwerfen lassen, nichts gegen eine seit jahrzehnten gleiche und deswegen vorhersehbare entwicklung zu unternehmen, sodern immer nur zu verschlimmbessern. soweit ein kleiner abriss zur gkv in d. Zitat:
grüße andi |
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