![]() |
Meines Erachtens hüben wie drüben nur Indizien. Angenommen der Ehninger hat recht (wovon ich erstmal ausgehe). Dann heißt das aber nicht, dass die Pechstein nicht gedopt hat.
(Un)glücklicherweise gilt das aber auch für die Argumentationskette der erhöhten Retikulozytenzahl und pro Doping Pechstein. Nur weil die Retizahl erhöht ist, bedeutet das nicht, dass die Pechstein gedopt hat. Dieser Fall zeigt deutlich in welchem Dilemma die indirekten Nachweismethoden und damit der Kampf gegen Doping stecken resp. steckt. Wie aber dieses Dilemma auflösen? |
Der springende Punkt ist dieser:
Zitat aus dem Artikel: Dann wäre ja in der Anomalie sogar noch eine Rhythmik drin. Zur WM in Hamar waren ja die Werte erhöht, eine Woche später lagen sie wieder im Normalbereich. Das ist also eine Anomalie, die besonders häufig bei wichtigen Wettkämpfen auftritt. Dass ich nicht lache! Wenn die Werte immer erhöht wären, könnten wir darüber diskutieren. Aber wie soll denn ihr Knochenmark wissen, wann sie große Wettkämpfe hat? und dieser: Zitat aus dem Artikel: Über Motivlagen und das Wissen von Kollegen mache ich mir schon lange keine Gedanken mehr. Für mich ist das Ganze genauso klar wie für Werner Franke! |
Ich warte eigentlich nur darauf, dass als Erklärung für den Anstieg der Retikulozyten vor wichtigen Wettkämpfen die Epigenetik (Gen-Silencing durch Umwelteinflüsse/Ernährung etc.) bemüht wird. Wettkampf= Streß= Cortisol (Streßhormon). Nun könnte es sein, dass ein erhöhter CortisolsPiegel den mutierten Genabschnitt, der für die Sphärozytose verantwortlich ist, aktiviert oder andere abschaltet. Hinzu kommt noch die besondere Ernährung vor einem Wettkampf und mit ein wenig Phantasie....
Ungeschlagen bis heute: Tyler Hamilton, der als Eklärung für Spuren von Fremdblut einen im Mutterleib verstorbenen Zwillingsbruder verantwortlich gemacht hat. Teile von diesem Zwillingsbruder leben in ihm weiter und produzieren in olympischen Zeitabständen Blut. Auch wenns mir nicht passt, in dubio pro reo. Der Fall läuft mittlerweile auf Gutachter Ebene ab und hat sich, auch aufgrund der Brisanz des CAS-Urteils für künftige indirekte Nachweisverfahren, zu einer Justiz Soap Opera erster Güte entwickelt. Selbst wenn ich die Wahrheit irgendwann zu hören bekomme, glauben werd ichs wohl nicht mehr. |
Zitat:
|
Zitat:
Die wegen Blutdopings für zwei Jahre gesperrte Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein ist bereits im Jahr 2004 einer Schutzsperre entgangen. Harm Kuipers, Mitglied der medizinischen Kommission des Eislauf-Weltverbandes ISU, bestätigte auf einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Demnach bekam Pechstein bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften im Februar 2004 in Hamar trotz eines auffälligen Hämoglobinwertes nur wegen logistischer Probleme kein Startverbot. HALLO FRAU PECHSTEIN: Wenn etwas mit dem Blut ist, gehe ich SEHR zügig zum Doc. Und dann will ich auch sehr exakt wissen, was da los ist, könnte ja immerhin auch für mich gefährlich sein (oder sogar einen Dopingverdacht auslösen !!!!!!!). Wer sich nach Jahren (!!!) die passende Krankheit zu seinem mutmaßlich gepanschten Blut heraussuchen lässt, ist nicht allein höchst unverfroren, sondern hat es halt einfach mehr mit dem Geschäft als mit dem Sport. Da ist der zum Befund passende Doc eben auch weniger Anamnese und Therapie denn Investition. Allerdings brauchen wir m.E. eine solche Einstellung im Sport nicht, denn neben dem Geldverdienen sind auch Spitzensportler immer noch Vorbilder (und Unterhaltungskünstler...) für unsere Kinder und andere Sportler. Zum Glück wissen das die Sponsoren auch und drehen hier im Fall der Fälle gezielt und rigoros den Hahn zu. Ich kann mir nur wünschen, dass dieses unerträgliche Getöse zügigst zu einem Ende kommt: Mit indirektem Beweis (hierzu gehört für mich eben auch das nicht gerichtsfeste "warum hat sie denn nicht früher was gesagt....") überführte Panscher gehören nicht länger auf die Bühne des Sports. Die will ich noch nicht mal in der Alterklasse sehen ! Im übrigen empfehle ich die Lektüre des relevanten CAS Urteils im Wortlaut >> da bleibt nach Lage aller Fakten keinerlei Raum für wohlwollende Interpretationen oder erneute Beweisaufnahme. Liebe Grüsse an alle Foris !!! Monte Gaga |
Was Pechsteins Blutbild beweisen kann
Führende Mediziner attestieren Claudia Pechstein eine Kugelzellenanämie. Erklärt das ihr anormales Blutbild und entlastet es sie vom Dopingvorwurf? Die Fakten im Überblick » DIE ZEIT, kompletter Artikel |
Zitat:
Überhaupt hat Frau Pechstein ganz komische Bluteigenschaften. Sie sollte mit der Charite zusammenarbeiten, quasi als regelmäßige Blutspenderin, so dass die "führenden Mediziner" hiermit diese seltene und noch unerforschte Krankheit besser erforschen können...........................;) |
Zitat:
Zwar war einer der Mediziner, die jetzt Pechstein aus unklarer Motivlage in einer merkwürdigen Pressekonferenz zur Seite gesprungen sind im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie. Aber die Vorstellung, dass in einer Fachgesellschaft automatisch die besten (?) Mediziner in den Vorstand kommen ist ungefähr so naiv, wie der Gedanke dass sich das Präsidium der DTU (wahlweise auch ITU, WTC) aus den talentiertesten oder besten Triathleten Deutschlands (der Welt etc.) zusammensetzt.;) Um als Funktionär in einer Fachgesellschaft/ Verband Karriere zu machen, sind im Normalfall ganz andere als "fachspezifische" Qualitäten gefragt (nämlich die Fähigkeit Netzwerke aufzubauen und zu pflegen, stabiles Sitzfleisch und Geduld für endlose Meetings, Bereitschaft und freies Zeitbudget über Jahre hinweg zu Tagungen/ Kongressen in alle Welt zu fliegen) . |
Zitat:
Die Experten der Verteidiger sind in meinen Augen genau so vertrauenswürdig wie die der Ankläger. Nicht mehr und nicht weniger. Grüße, Arne |
Ich will hoffen, dass Arnes Opportunität einen journalistischen Hintergrund hat.
Ansonsten zeigt sich hier leider auch mal wieder: DOPING NIE ZUGEBEN! In einer aufgeklärten Gesellschaft findet sich immer noch eine Restmöglichkeit der Alternative... Im Zweifel ziehen wir die QM heran, wo die Wellenfunktion zeigt, dass Dinge u.U. ihren binären Charakter verlieren... |
Zitat:
Ich bin strikt gegen Doping und für angemessene Strafen. Wir müssen uns jedoch eingestehen, dass unsere Methoden und Möglichkeiten, Doping zweifelsfrei nachzuweisen, nicht perfekt sind. Fehler sind möglich und können nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Wen wir nicht zweifelsfrei im Rahmen unserer Regeln und Gesetze überführen können, den müssen wir laufen lassen. Lasst uns die analytischen Methoden verbessern, sowie die Gesetze und Bestimmungen verfeinern – ok! Aber lasst uns nicht aus selbstgerechtem Eifer den Rechtsstaat über Bord werfen. In dubio pro reo! Grüße, Arne |
Arne, es gibt keine genaue Methode! (s.u.)
Die wird es nie geben. Aber die Tatsache, dass jemand zu den drei besten Sportlern seines Metiers gehört, einen positiven Dopingtest hat und dann mit so einer Geschichte daher kommt, halte ich für absolut fragwürdig. Um auf die Physik zurück zukommen. Kann man den Ort und den Impuls eines Teilchens hinreichend genau bestimmen?;) |
Zitat:
Da können wir uns gleich den gesamten Antidopingkampf sparen. |
Zitat:
Alleine die Wichtigkeit in einem ordentlichen Rechtsstaat leben zu können/dürfen ist doch in keinster Weise mit der Wichtigkeit der Dopingproblematik im Sport zu vergleichen. |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Glaubst Du im Ernst, dass jedes Gerichtsurteil in Deutschland zu 100% frei von Fehlern ist? Alles was ich sagen will ist: Eine Garantie und über alle Zweilfel erhabene Tests im Antidopingkampf kann und wird es nie geben. Das ist eine Illusion. |
Zitat:
Dringender Nachholbedarf besteht an gerichtsfesten Nachweisverfahren und nicht jemanden ohne handfeste Beweise zu verurteilen. Auffällige Blutwerte schön und gut, aber ohne Nachweis dass da manipuliert wurde ist es IMHO äußerst problematisch jemanden zu bestrafen. Und ohne entsprechende Nachweise werden die Gerichtsverfahren i.d.R. immer gemäß "in dubio pro reo" enden. Gruß Meik |
Mein bescheidener Senf zu der Gutachterproblematik:
Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass es sowas in der Praxis nicht gibt. Ich habe persönlich noch nie den Fall erlebt, dass Gutachter völlig gegensätzlicher Meinung waren, das gibts nur im Film. Bei Experten steht in Verhandlungen auch deren Ruf auf dem Spiel, ganz zu schweigen von der Vereidigung. Warum im vorliegen Fall offenbar konträre Auffassungen zum Sachverhalt vorzuliegen scheinen, verstehe ich eherlich gesagt nicht. Das Naheligende, nun ja ... was das mit rechtsstaatlichen Prinzipien zu tun hat ??? |
Was ich komisch finde ist, dass auf Sportler die nicht einwandfrei überführt werden können (warum auch immer) und die sich zur Wehr setzen, immer als Sündenböcke herhalten müssen.
Die Sportler, die überführt wurden und ihre Strafe absitzen und zurück in den Sport kommen (was ich nicht für richtig halte), die geraten in Vergessenheit bzw. werden geduldet. |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Wo steht das eigentlich? Laut Wiki ableitbar aus Art. 103 GG II (den Abschnitt lese ich nur als Rückwirkungsverbot); §261 StPO (da steht, dass das Gericht über das Ergebnis der Beweisaufnahme nach seiner Überzeugung (!!!!) entscheidet) und der EMRK (weder in der Konvention noch in einem dazugehörigen Kommentar (Frowein, Peukert) finde ich dazu was. Kurz zusammengefasst meine Laien(!)meinung: Es geht nicht um die rein theoretische Möglichkeit einer Unschuld sondern um Zweifel des Gerichts. Wenn das Gericht überzeugt ist und keine ernsthaften Zweifel hat, dass jemand eine Tat begangen hat, dann genügt das. Also ist das ziemlich subjektive Sache. Kann einer einem interessierten Laien auf die Sprünge helfen? |
Explizit ausgeführt ist der Spruch in der Menschenrechtskonvention Artikel 6:
http://dejure.org/gesetze/MRK/6.htm Gruß Meik |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
"(2) Jede Person, die einer Straftat angeklagt ist, gilt bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld als unschuldig" Allerdings ist Doping im deutschen Recht (und im internationalen Sportrecht vor dem CAS) keine Straftat, so dass die Verfahrensgrundsätze andere sind (Stichwort: Anscheinsbeweis, Beweislastumkehr): Wenn aufgrund eines positiven Tests oder auffallender Abweichungen der Blutwerte von festgesetzten Grenzwerten der dringende Verdacht auf Doping besteht ("Anscheinsbeweis"), dann muss in dem daraufhin eingeleiteten Verfahren nicht ein Staatsanwalt die Schuld des Angeklagten beweisen (wie in einem herkömmlichen Strafprozess), sondern vielmehr der Beschuldigte selbst das Gericht von der eigenen Unschuld überzeugen ("Beweislastumkehr") |
Das ist ja der Punkt. Ein positiver Test wo verbotene Substanzen nachgewiesen werden ist ja ein (ziemlich) eindeutiger Beweis. Auch ein Anscheinbeweis bei sehr auffälligen Blutwerten ist akzeptabel.
Nur warum ausgerechnet hier - wohlgemerkt nicht einmal Straftat - Grundprinzipien umkehren? Beweislastumkehr? Recht auf ein Gegengutachten zur Verteidigung? Was ist in diesem Fall, das letzte Gutachten lieferte eine plausible Erklärung die nicht für Doping spricht. Und entkräftet damit massiv den Anscheinbeweis bzw. schafft deutliche Zweifel an der eindeutigen Schuld. Wo wir wieder beim Menschenrecht "in dubio pro reo" wären. Oder haben Sportler keine Menschenrechte? :confused: IMHO müsste Doping genauso als Betrug und damit als Straftat gelten damit sich ordentliche Gerichte damit befassen und sowohl Doper wie auch Hintermänner vor dem Risiko einer "echten" Strafverfolgung stehen. Wo letztlich auch unabhängige Richter entscheiden und nicht Tests "unter den Tisch fallen" usw. wie bei gewissen Verbänden schon vorgefallen. Gruß Meik |
Zitat:
Und die Möglichkeit einer Sphärozytose bei Pechstein wurde uebrigens bereits im Frühsommer 2009 im ISU-Verfahren verhandelt. Die ISU-Richter notierten seinerzeit erstaunt, dass Pechstein die Möglichkeit ausgeschlagen hatte, sich umfassend untersuchen zu lassen. Und so hat im November 2009 hatte der Ulmer Hämatologe Hubert Schrezenmeier Pechstein eine exzellente Gesundheit bescheinigt und krankheitsbedingte Veränderungen des Blutbildes ausgeschlossen. Und der heutige Entlastungsexperte Ehninger erklaerte damals, wenn sich keine medizinisches Erklärung für derartige abnorme Blutwerte finde, spreche alles für Doping. Aber heute ist ja nun alles anders, Krankheiten kommen ja zuweilen ueber Nacht und Ehninger wird nicht muede zu betonen, seine DGHO erhalte kein Geld von Pechstein. Ein Schelm wer je sowas vermutet haette. Wir sind ja in Deutschland, da wird bloss ehrenhaftig gehandelt. Und dazu passt, dass der Mainzer Dopingforscher in Diensten der NADA Perikles Simon 2009 für den Gendoping-Nachweis an dem er arbeitet, zweckgebundene Mittel aus der privaten Wirtschaft erhalten haette. Haette, denn die NADA bestand darauf, dass Forschung nicht gefördert wird. Die Sachwalter des Antidoping-Kampfes ließen 250.000 Euro verfallen. Weiteres Beispiel gefaellig? Stefan Schumacher argumentierte in Lausanne, es handele sich beim zweiten Fund um Reste des Langzeitpräparats. Die NADA schwieg, obwohl sie zur Aufklärung hätte beitragen können: Eine Trainingskontrolle kurz vor Peking war negativ wie ein Shitdigger noch vor der Veroeffentlichung des Dopingberichtes 2008 herausgefunden hat. Und was waere jetzt gewesen, wenn das CAS im Sinne von Schumacher entschieden haette? Dann waer der lustig wieder radgefahren, mit der freundlichen Unterstuetzung der NADA.:Liebe: Aber die ist wahrscheinlich noch mit ihrem 2008er Antidopingbericht beschaeftigt, denn wir haben ja erst 2010. Und eigentlich wuerden wir ja bis heute noch auf den von 2007 warten, wenn nicht ein paar Journalisten schonmal vorab was publiziert haetten. Minister, Sportpolitiker und Verbandsfuersten die von Steuermitteln leben, warten halt lieber noch bis der Haushalt beschlossen ist und die Gelder verteilt sind. Alles sehr vertrauenswuerdig hier.:liebe053: |
Im Tour-forum gibt es eine interessante Diskussion. Ab Seite 23 auch mit Prof. Dr. Gassmann über das Gutachten.
http://forum.tour-magazin.de/showthr...171424&page=23 Kritischer Beitrag zu der Pressekonferenz http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/me...hstein116.html Ich sehe es ähnlich wie Prof. Franke. Diese Krankheit scheint ja verdammt ansteckend zu sein. Schon 2 weitere deutsche Eisschnellläuferinnen haben sich infiziert. Allein deswegen muss man die Sperre zum Schutz der anderen aufrecht erhalten. |
Zitat:
Das steht hier aber schon etwas differenzierter wie ich finde: http://www.isla-int.com/html_seiten/...ressetext9.htm - es ist halt alles nicht so einfach. |
Zitat:
Seit dem ersten Doping-Verdacht wurde Claudia Pechsteins Blutbild von zahlreichen Experten unter die Lupe genommen. Einige äußerten von Anfang an den Verdacht, die Eisschnellläuferin sei möglicherweise von der seltenen Kugelzellenanämie betroffen. Warum entlastete das die Sportlerin nicht vorm Internationalen Sportgerichtshof? Claudia Pechstein wurde zunächst am Universitätsklinikum Ulm auf Kugelzellenanämie untersucht. Dort wurde eine Reihe von Standardtests durchgeführt, die kein Ergebnis brachten. Eine klare Diagnose der erblichen Blutzellen-Anomalie gab es also nicht, als das Gericht die Zweijahres-Sperre der Sportlerin bestätigte. Warum sind die Mediziner um den DGHO-Vorsitzenden Gerhard Ehninger jetzt der Ansicht, die Diagnose stellen zu können? Winfried Gassmann, Hämatologe am Marienkrankenhaus in Siegen, fiel zum Beispiel der besonders hohe MCHC-Wert bei Pechstein auf. Dieser bestimmt die Menge an Hämoglobin im Verhältnis zur Masse der roten Blutkörperchen. Ein derart erhöhter Wert lasse auf krankhaft veränderte Erythrozyten schließen, sagt Gassmann. "Doping mit Substanzen, die die Blutbildung stimulieren, wie zum Beispiel Epo, würden das Gegenteil bewirken." Gestützt wird die Diagnose auch dank zwei neuer Untersuchungsmethoden. Sie wurden erst im vergangenen Jahr von dem belgischen Forscher François Mullier auf einem Kongress in Istanbul vorgestellt. "Als ich die Blutproben von Claudia Pechstein damit untersuchte, wusste ich sofort, dass sie eine Kugelzellenanämie hat", sagt der Oberarzt an der Berliner Charité, Andreas Weiman, ZEIT ONLINE. http://www.zeit.de/wissen/gesundheit...ping-pechstein |
Zitat:
|
Zitat:
Aber egal. Das Verfahren mag ja neu sein, die Krankheit ist es nicht. Und wenn denn das Verfahren die Blutkrankheit festzustellen so neu ist, dann fragt man sich ja vielleicht mal, warum denn die Krankheit vorher ueberhaupt bekannt war. Es bleibt auch die Frage offen, warum Pechstein die ihr angebotene spezielle Untersuchung auf Blutkrankheiten Mitte 2009 abgelehnt hat. Sowas braucht aber heute offensichtlich keiner zu erklaeren. Pechstein schon gar nicht. Darum bleibt uns ja nur zu beurteilen was bekannt ist: 1. Ein Staats-Mediziner verletzt nach Feststellung der erhoehten Blutwerte mit einem falschen Attest den Ethik-Kodex seines Berufsstandes zugunsten Pechstein. Angeblich Fieber soll es gewesen sein, das den Abbruch der WM in Hamar verursacht haben soll. 2. Funktionäre täuschen daraufhin monatelang die Presse und Öffentlichkeit mit Luegen. Die einzigen die nachher von einem angeblichen Kuhhandel sprechen sind Mitglieder der DESG. (Urbansky, Breuer und Schumann, Goldman, Springstein… mit Kuhhandeln habe deutsche Verbaende grosse Erfahrung. Dazu passt auch das: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1116416/ http://www.dradio.de/aodflash/player...trag=1140121&/) 3. 4 Monate lang hat sich Pechtein hinter den Kulissen nicht geruehrt ihre erhoehten Werte ueberhaupt nur ein bisschen erklaeren zu wollen. 4. Und wie bereits erwaehnt das Erstaunlichste von allem: Selbst als dann die Suspendierung raus war, warum ließ Claudia Pechstein das Angebot der ISU ungenutzt, in einer speziellen Untersuchung vor der Verhandlung vor dem CAS eine angebliche Blut-Anomalie nachzuweisen, sondern hat sogar noch auf einen schnellen Entscheid gedraengt und sich mit einer Standardblutuntersuchung in Ulm zufriedengegeben, obwohl diverse Experten bereits damals von einer Kugelzellenanämie gesprochen haben????? Das war ihre alleinige Entscheidung und Blutkrankheiten hat sie damals demnach erwiesenermassen nicht in Betracht gezogen, oder vielleicht gabs die ja damals auch noch gar nicht. Das Ergebnis im Beschluss der ISU war aber demnach so nur folgerichtig: … Because the only possibility to prove a congenital blood disease is by way of an examination of the individual, for which the ISU has no authority, Complainant in its Statement of Reply correctly stated that it is for the Alleged Offender to prove any congenital blood disease by undergoing medical examination. In light of this the Panel was surprised to learn from the Reply of the Alleged Offender of June 18, 2009, page 20 and from the testimony of Dr. Lutz at the oral hearing that until one week before the hearing there was no attempt by the Alleged Offender to medically determine whether she carries a blood disease. … After a private consultation between the Alleged Offender, the Interested ISU Member and the support personnel the Alleged Offender announced to the Panel that she did not accept the offer of time but instead requested a decision to be made on the evidence as it exists at the end of the hearing. Given that the Alleged Offender refused to furnish to the Panel the only evidence possible to prove the only reasonably possible alternative cause for her blood profile other than blood doping, thereby depriving the Complainant of the only possibility to eliminate this alternative cause, the Panel considers that it cannot take this possible altemative cause into consideration. … Pechstein fuehrte dann im Prozess folgerichtig auch keine Blutkrankheit mehr zu ihrer Verteidigung an. Sie konzentrierte sich vielmehr auf Behautungen wie: - Sie haette nie die Einwilligung gegeben ihr Blut auf Doping zu untersuchen. Unterschriften auf Lizenzantraegen sind fuer sie offensichtlich wertlos. - Die Proben seien unsachgemaess genommen worden. Darum finden sich auf den von ihr unterschriebenen Protokollen auch nirgends eine Bemerkung die darauf hindeuten wuerde. - Die Proben seien nicht den Regeln entsprechend transportiert, oder gar unsachgemaess verschlossen worden (jeder der schon mal bei einer Kontrolle war, weiss wer die Proben verschliesst und in ihrem Fall hiess die schuldige Person eindeutig Claudia Pechstein). Dumm natuerlich auch, dass wenns denn so gewesen waere, die Werte sich zu ihren Gunsten veraendert haetten und das bezweifelt noch nicht mal ihre Verteidigung. Ueber solche Details wird ja jetzt natuerlich nicht mehr geredet. Denn jetzt kommt das Argument, die Werte seien jetzt bei ihr genetisch bedingt veraendert so hoch, vorher ja nicht, denn das wollte sie ja erwiesenermassen nicht untersucht haben. Aber selbst die neuen Erkenntnisse wirken noch sehr verloren neben ihren Blutwerten gut im Toleranzbereich bei diversen anderen Kontrollen. Und es gibt ja auch keinen Wissenschaftler, der das bisher erklaeren konnte. Auch mit der neuen Messmethode nicht. Mal ist man mehr krank, mal weniger. Und zuefaellig meist zu wichtigen Wettkaempfen hin mehr. Aber bestimmt findet da ein Doktor auch noch ne Erklaerung. Ist wahrscheinlich eine ganz seltene Form von irgendwas, das noch keiner so richtig erforscht hat. Aber mindestens muesste ja nun selbst der begeistertste Pechstein Verteidiger in Angesicht der Fakten zugeben, dass es keinen Grund gaebe, andauernd gegen das Urteil des CAS zu wettern. Schon gar nicht jener sollte das tun, der hoechstselbst noch vor wenigen Monaten in aller Oeffentlichkeit Pechstein des EPO Missbrauchs beschuldigt hat und nun nach dem Prozess zu ihrem Verteidiger mutiert. Jetzt mit einem neuen Testverfahren anzukommen und die Richter die dieses genauso wie er selbst zum Zeitpunkt des Urteils noch nicht kannten zu kritisieren, das hinterlaesst einen sehr schalen Nachgeschmack, unabhaengig davon, auf welcher Seite man steht. Und wenn man wie Pechstein selbst zu gegebener Zeit dem Gericht Beweismittel nicht zu liefern bereit ist, dann hat man noch weniger ueber ein Fehlurteil zu lamentieren! Aber unsere Steuergeldtruppe behaelt ja lieber die alte Strategie bei, andauernd nur irgendwelche Verfahrensfehler und Dilettantismus bei der Wada nachweisen zu wollen. Dabei koennt ja jetzt mit angeblich neuesten Erkenntnissen einfach mal ganz ruhig den Fall frisch aufrollen und dann auch noch gleich die beiden anderen zufaellig Erkrankten aus dem Team miteinbeziehen. Will man aber offensichtlich nicht. Auch Aussagen von Experten wie „Unsere Beweiskette ist geschlossen. Es gibt bei Pechstein definitiv keinen Beleg für EPO oder ein anderes stimulierendes Mittel“ (Jelkman), oder "Doping mit Substanzen, die die Blutbildung stimulieren, wie zum Beispiel Epo, würden das Gegenteil bewirken." (Gassman) taugen hoechstens zur Unterhaltung des sportfremden Publikums, denn jeder einigermassen Bewanderte weiss, dass es noch ein paar andere Methoden der Leistungssteigerung gibt. Nur Idioten werden heute noch mit EPO erwischt. Darum sind wir ja ob solchen Aussagen auch zutiefst beeindruckt. Mir ist in dem Zusammenhang auch unklar, warum in jeder Argumentation gegen einen Dopingverdacht andauernd EPO und aehnliches als vermutetes Objekt der Begierde genannt wird. Das Urteil tut es nicht. Aber selbst der Coach jener Beiden nun neu in Verdacht geratenen Athletinnen kommt wieder mit EPO um die Ecke. EPO bringe ja den Sprintern nichts. Genau, das wissen wir ja alle seit Marion Jones’ Gestaendnis. Im Moment spricht darum in meinen Augen div. Glaubhaftes und vorallem ihr eigenes Verhalten eher gegen Pechstein als fuer sie. Aber natuerlich ist es jedem selber ueberlassen was er glauben will. Ich persoehnlich habe aber halt ein Problem damit, einer Partei zu glauben, die seit Monaten die Unwahrheit sagt und mit allen erdenklichen Argumenten versuchen falsche Faehrten zu legen, dazu noch notorische Gefaelligkeitsgutachter in ihre Verteidigungsstrategie einbaut, usw. Ausserdem denke ich, die WADA hat ja gewusst was auf sie zukommen kann, sonst haetten sie ja genau den Untersuch betreffend Gendefekt ja nicht selber vorgeschlagen. Wuerd mich ja darum nicht wundern, wenn bei der naechsten Gelegenheit anstelle von nur 2 neuen Faellen von Blutkrankheit im selben Haufen, ein ganz anderer Schmutz ans Tageslicht kaeme. |
Zitat:
Um mir thematisch zum Thema Epo, anderem Zeug, Blutwerten etc. eine fundierte Meinung bilden zu können fehlt mir wie wahrscheinlich den meisten das notwendige medizinische Fachwissen. Im letzten Gutachten wurde z.B. behauptet die gemessenen Werte wären zwar abnormal, würden aber nicht auf eine leistungssteigerung deuten? Keine Ahnung ob man solche Aussagen glauben kann oder nicht. :confused: Wo wir wieder beim Kernproblem wären: Es braucht taugliche Grenzwerte und Nachweisverfahren damit nicht bei jedem neuen Fall wieder einer mit Kugelzellen, Formfehlern oder sonstwas an tollen Ausreden kommen kann. |
Zitat:
Aber mit den beiden neuen Faellen, das ist jetzt natuerlich ganz bloed gelaufen. Da muss man ja nun vielleicht doch noch ein paar Erklaerungen abgeben. Ist es dabei nicht auffallend, dass sich die ISU da im Moment noch sehr, sehr zurueckhaelt? Darum kenn ich nicht wenige, die haetten ihre helle Freude daran, wuerde jetzt der Fall neu aufgerollt. Denn die hohen Reti-Werte sind ja sonderbarerweise etwas, das in Deutschland des oeftern zu geben scheint. Liegt vielleicht am Wasser. Denn nur Deutsche haben ein Problem mit den Grenzwerten. Sonst keiner und keine, keine Athleten, keine Verbaende. Und das wuerd nun doch den einen oder anderen interessieren warum das so ist. Warum wohl werden nur hierzulande mit staatlicher Unterstuetzung die Grenzwerte und Nachweisverfahren anzweifelt? Warum wird nur von deutschen Experten dieses und jenes nur behauptet und bewiesen hat bisher aber noch keiner was, oder wenigstens eine Studie abgeliefert, waehrend die Nada all das vorweisen kann? Das waer ja mal interesant zu wissen wer da was zu verbegen hat. |
FAZ online: Falsches Beuteschema
In diesem FAZ online Artikel stellt Gerhard Ehninger sehr detailliert dar, dass Claudia Pechsteins Blutwerte seiner Meinung nach nicht wegen Doping auffällig sind. Grund für die Auffälligkeit sei ein Membrandefekt (hereditären Sphärozytose).
FAZ online |
Zitat:
Die werfen irgendwas ein, was sich in dieser Anomalie äussert. Wahrscheinlich weiss nichtmal der, der das ausgetüftelt hat, welche Folgen der Mist hat und was sonst noch kommt;- Hauptsache, nicht nachweisbar. Ich erinnere an dude´s Link "We´re testing on rats" Wie gross schätzen wir denn die Chancen ein, dass diese Kugelzellenanämie nur rein zufällig bei mehreren Sportlerinnen ausm gleichen Milieu auftritt? Ehrlich gesagt: selbst, wenns unwahrscheinlicherweise eine oder drei Unschuldige treffen sollte, halte ichs für gut, die per Anscheinsbeweis ausm Verkehr zu ziehen. Wer so quietschfidel mit dieser Krankheit lebt, kann sicher der Wissenschaft mehr dienen als der Jagd nach Medaillen. |
Danke Wurzi - genau meine Meinung.
|
Müsste man denn nicht anhand von Bluttest bei den Eltern der betroffenen Sportler einen Defekt im Genpool auch feststellen können? Ich kann mir ja nicht vorstellen, dass wenn die Athleten wirklich ein Mittelchen genommen haben, dass sie auch ihre Eltern dazu gezwungen hätten? Also wenn die Kugelzellenanämie auch im Blut der Eltern nachzuweisen ist, könnte das zur Entlastung führen. Wenn nicht, dann Sperre.
Oder hat der Genpool der Eltern damit nichts zu tun? Wer weiß denn da was zu? |
Zitat:
|
Es ist doch nicht zwangsläufig so, dass die Eltern eines Menschen mit Gendefekt auch einen Gendefekt haben. Der Schluß wäre also alles andere als korrekt.
Ich hatte z. B. mal ne Freundin, deren Eltern waren kerngesund. Der Bruder hatte Trisomie-21: Ein Gendefekt, der landläufig als Mongolismus bezeichnet wird. Zitat aus wiki: Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:02 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.