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trithos 14.08.2022 22:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1675622)
Ja, wir werden es sehen. Aber beispiellos ist es nicht: seit vielen Jahren der "modernen Welt" leben Staaten wie Iran und Nordkorea unter massiven Sanktionen, ohne daß sich etwas im Inneren geändert hätte (außer dem Lebensstandard der Bevölkerung). Iran ist z.B. unverändert auf die Vernichtung Israels ausgerichtet, und kann trotz allem massiv Kriege in der Region finanzieren. Warum sollte das Regime in Russland anfälliger sein? Mir fehlt der Glaube, bzw. keines der Theorien der "Fachleute" (die m.M.n. genauso blind spekulieren, wie wir, ähnlich wie bei Börsenvorhersagen) überzeugt mich, daß hier etwas grundlegend anders sein müßte.

Nordkorea halte ich für kein gutes Beispiel. Nordkorea brät im eigenen Saft. Nordkoreas Exporte belaufen sich auf 2,5 Mrd Dollar pro Jahr. (Zahl lt Wikipedia, von 2012, aber es geht um die Größenordnung). Wohingegen selbst ein Zwergenland wie Österreich jährliche Exporte von mehr als 150 Mrd vorweisen kann. Wo nichts gehandelt wird, ändern Handels-Sanktionen natürlich auch nichts.

Beim Iran schaut´s sicher ein bisschen anders aus, aber da kommt wohl (meiner Einschätzung nach) zum Tragen, dass das Hauptexportgut Öl leichter an Sanktionen vorbei exportiert werden kann - mittels Öltanker.

Und das ist schon ein großer Unterschied zur Lage Russlands, das eben sehr von Gasexporten abhängig ist, die nicht so einfach umgeleitet werden können.

Aber da spekuliere ich jetzt selbst schon mehr als mir lieb ist ;) . Ich will gar nicht den Anschein erwecken, dass ich alles so genau weiß, wie manch anderer.

qbz 14.08.2022 22:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1675619)
Och, keiner hier, der Erinnerungen an die Ölkrise hat (Reaktion der damaligen OPEC Staaten auf das, was in der arabischen Welt übersetzt der Oktoberkrieg heißt), 1973?

Nur eine ganz private Erinnerung: Ich habe mir damals u.a. auch einen Vortrag am Straussberger Platz in Ostberlin von dem Ökonomen Jürgen Kuszinsky zur "Ölkrise" angehört. Er sprach sehr ausführlich von einem möglichen Krieg (USA Einmarsch) speziell im Irak und im Nahen Osten um das Öl, der dann erst ca. 30 Jahre später stattfand, nach dem Zusammenbruch der UDSSR. Die Bedeutung des Öls für die Wirtschaft und die Industrieländer ist mir in der Ölkrise damals sehr bewusst geworden.

qbz 14.08.2022 22:44

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1675625)
Das mag ja sein, aber das belegt doch nicht, dass die Sanktionen grundsätzlich wirkungslos sind. Genau über diese Frage habe ich zumindest aber gerade in einigen Postings diskutiert. Zu bemerken, dass der Gaspreis gestiegen ist, dazu brauch ich wirklich nicht Hellseher zu sein. Um die Frage zu beantworten, ob die Sanktionen wirkungslos sind oder sein werden bzw. wem sie mehr schaden, reicht es aber nicht, den aktuellen Gaspreis heranzuziehen.

Mein Hinweis auf den Gaspreis beschäftigte sich doch mit dem von Dir bezweifelten Schaden für unsere Wirtschaft und Gesellschaft, der nicht aufträte, hätte Deutschland NS2 zertifiziert und NS2 in Betrieb genommen, weil es dann keine Knappheit und verordnete Gas-Rationierung in der EU und Deutschland gäbe.

qbz 14.08.2022 23:08

Zitat:

Zitat von Bulldog (Beitrag 1675624)
Das finde ich jetzt gleichzeitig interessant und verwirrend. Der Preis steigt schon seit August 2021 deutlich an. Plateau seit Dezember 2021. Ein Effekt des Krieges ist nicht zu erkennen. Oder lese ich das Chart verkehrt?

Ich finde dafür auch keine Erklärung. Gründe könnten sein: Erwartung auf erhöhtes Wirtschaftswachstumg nach Corona-Einschränkungen, Knappheit, absehbares NS2-Scheitern, Spekulation, ? .

Hier wird der Chart quasi bestätigt: Gaspreise für Nicht-Haushalte (zum Beispiel Unternehmen und Behörden): +51,8 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2021

Es sieht so aus, als ob der Krieg jetzt als Entschuldigung für Preissteigerungen herhalten muss, die eigentlich woanders ihre Ursachen haben, wie in den Folgen der Liberalisierung des Gasmarktes an den Börsen.

trithos 14.08.2022 23:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1675634)
Mein Hinweis auf den Gaspreis beschäftigte sich doch mit dem von Dir bezweifelten Schaden für unsere Wirtschaft und Gesellschaft, der nicht aufträte, hätte Deutschland NS2 zertifiziert und NS2 in Betrieb genommen, weil es dann keine Knappheit und verordnete Gas-Rationierung in der EU und Deutschland gäbe.

Das ist ein Missverständnis. Ich bezweifle nicht, dass die Sanktionen auch der eigenen Wirtschaft schaden. Ich bezweifle nur, dass sie der russischen Wirtschaft nicht bzw. weniger schaden als "uns". Und ich halte es daher für möglich, dass die Sanktionen damit "wirksam" sein könnten. Ich meine daher, dass wir die Sanktionen nicht vorschnell für unwirksam erklären und aufheben sollten. Aber ich anerkenne natürlich, dass es auch andere Meinungen gibt.

Koschier_Marco 15.08.2022 08:23

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1675623)
Ich schätze Deine Berichte aus Moskau sehr, weise aber darauf hin, dass ja auch die Yale-Forscher nicht irgendwelche obskuren Quellen bemühen, sondern sich auf ihre Wirtschaftskontakte berufen. Natürlich agieren die auch nicht im luftleeren Raum, und es ehrt Dein Selbstbewusstsein, dass Du Dir zutraust die Situation besser einzuschätzen.:)

Verzeih mir aber bitte, dass ich mich trotzdem nicht nur auf Deine Meinung verlassen will. Die Situation ist dermaßen kompliziert, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, verschiedene Quellen heranzuziehen. Und (ich wiederhole mich): bei aller angebrachten Vorsicht ihnen gegenüber scheinen mir die Yale-Forscher nicht nur zu sagen "Wir wissen es besser!", sondern ihre Meinung auch nachvollziehbar zu begründen.

Vielleicht sind ihre Infos und Einschätzungen falsch, aber das trifft ja auf unser aller Einschätzungen hier zu, dass wir vielleicht falsch liegen. Irgendwer wird einmal sagen können: Ich hab´s damals schon gesagt! Ich bin gespannt, wer das sein wird? ;) :Blumen:

Ich würde mich auch hüten mich auf meine Meinung zu verlassen, je mehr Quellen desto besser

Koschier_Marco 15.08.2022 08:42

Zitat:

Zitat von Bulldog (Beitrag 1675624)
Das finde ich jetzt gleichzeitig interessant und verwirrend. Der Preis steigt schon seit August 2021 deutlich an. Plateau seit Dezember 2021. Ein Effekt des Krieges ist nicht zu erkennen. Oder lese ich das Chart verkehrt?

Nachdem die langfristige Gaspreisbindung durch die EU abgeschafft wurde, Stichwort LIberalisierung des Gasmarktes, gilt auf dem Gasmarkt eine Kombination von Angebot und Nachfrage und Spekulation, was die Preise wesentlich volatiler macht.

Hätten wir noch langfridtige Preisbindung, würden wir zwar auch nicht mehr Gas bekommen als jetzt, aber eben zum "alten" Preis.

Was genau da im August passiert ist, müssten man rescherschieren, so starke Ausschläge deuten eher auf Wetten hin, für zukünftige Lieferungen (6 Monat Futures) im Februar 2022, wo die schon vielleicht auf Krieg oder anderes (Corona, Lieferketten etc..) spekuliert haben.

Mo77 15.08.2022 09:38

Sind wir mal gespannt auf die Umlage.
Schätze mal mich wird es mit ca 1000 € treffen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/M%C3...Bierrevolution
Zitat:

Zum 1. März 1844 wurde von König Ludwig per Erlass aufgrund der Rohstoffknappheit der staatlich festgesetzte Bierpreis um 1 Pfennig erhöht. Während die vorausgehende Brotpreiserhöhung noch hingenommen wurde, brachen bei der Bierpreiserhöhung schon am Abend des 1. März Krawalle in der Münchner Innenstadt aus – etwa zweitausend Bürger stürmten die Münchner Brauereien, warfen Fensterscheiben ein und zerstörten Mobiliar. Das herbeigerufene Militär verweigerte jedoch alle Befehle, gegen die Aufständischen vorzugehen, weitere Maßnahmen gegen die Aufständischen verliefen fruchtlos. Am 5. März 1844 lenkte der König schließlich ein und die Bierpreiserhöhung wurde zurückgenommen, im Oktober 1844 ging er sogar noch weiter und verfügte für das Münchner Hofbräuhaus eine Herabsetzung des Bierpreises „um dem Militär und der arbeitenden Klasse einen gesunden und wohlfeilen Trunk zu bieten.“ Das Bier kostete von da an 5 statt bisher 6½ Kreuzer.
Diese verdammten Quertrinker....
:Lachanfall:

qbz 15.08.2022 10:33

Ich verlinke hier mal ein Interview mit der CDU-Landrätin der Uckermark, ein Beispiel von vielen, um darauf aufmerksam zu machen, dass es sich keineswegs um radikale Minderheiten handelt, welche die Energie-Boykott-Politik der Ampel kritisch sehen.

Landrätin redet Klartext. „Wir schaden unserer Wirtschaft und riskieren den sozialen Frieden“ Die Uckermärker Landrätin Karina Dörk (CDU) verurteilt Russlands Krieg gegen die Ukraine. Aber sie zweifelt an vielen politischen Reaktionen. Im Interview erklärt sie, an welchen.

keko# 15.08.2022 12:03

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1675670)
Sind wir mal gespannt auf die Umlage.
Schätze mal mich wird es mit ca 1000 € treffen.

...

1000€? Auch noch einmalig? Ich bitte dich! Was sind denn 1000€? Damit kannst du Putin stoppen und die Chinesen abschrecken, konnte ich gestern hier lernen.

Apropos Peanuts: Hier unten im Süden von Frankreich, wo das Meer azurblau schimmert, sehe ich viele junge Männer in bunten Lambos kreisen. Oft mit KUWAIT als Nummerschild. Ich sehe galante Frauen in schicken Restaurants sündhafte teure grüne Blätter und kleine Stückchen Fisch essen. Männer in meinem Alter, die stundenlang ihre 30m-Yacht waschen, während drinnen die Familie gut sichtbar dinniert (klimatisiert natürlich).

Und du kommst mit 1000€ daher?? ;)

Mo77 15.08.2022 12:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1675691)
1000€? Auch noch einmalig? Ich bitte dich! Was sind denn 1000€? Damit kannst du Putin stoppen und die Chinesen abschrecken, konnte ich gestern hier lernen.

Apropos Peanuts: Hier unten im Süden von Frankreich, wo das Meer azurblau schimmert, sehe ich viele junge Männer in bunten Lambos kreisen. Oft mit KUWAIT als Nummerschild. Ich sehe galante Frauen in schicken Restaurants sündhafte teure grüne Blätter und kleine Stückchen Fisch essen. Männer in meinem Alter, die stundenlang ihre 30m-Yacht waschen, während drinnen die Familie gut sichtbar dinniert (klimatisiert natürlich).

Und du kommst mit 1000€ daher?? ;)

An ungeraden Tagen werde ich von Bio-Lachs auf konventionellen umsteigen. Das mach dann 365:2*1,5€=273,75€
Scheiße, reicht nicht....

Hat jemand Interesse an einem Triathlon Fahrrad?
Werde es die Tage reinstellen. Sind 2 laufradsätze dabei, Schuhe, Rennmütze, etc
Zugseil, Flossen etc dann auch dazu
2023 gibt es dann vermutlich ein Liegerad und Gitarrenverstärker und 2024 Studioequipment (Mikrofon, interface, Mischpult, aktivmonitore, Absorber etc)
:Nee:

keko# 15.08.2022 12:27

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1675692)
An ungeraden Tagen werde ich von Bio-Lachs auf konventionellen umsteigen. Das mach dann 365:2*1,5€=273,75€
Scheiße, reicht nicht....

Hat jemand Interesse an einem Triathlon Fahrrad?
Werde es die Tage reinstellen. Sind 2 laufradsätze dabei, Schuhe, Rennmütze, etc
Zugseil, Flossen etc dann auch dazu
2023 gibt es dann vermutlich ein Liegerad und Gitarrenverstärker und 2024 Studioequipment (Mikrofon, interface, Mischpult, aktivmonitore, Absorber etc)
:Nee:

Das wird nicht reichen...
Gasumlage bei 2,419 Cent pro Kilowattstunde festgelegt

Erste Demos sind angekündigt. Vielleicht treffen wir uns ja mal in Stuttgart? ;-)

Wie ich schon sagte: das wird auch den gemeinen Triathleten betreffen und dann schaumama :Huhu:

Mo77 15.08.2022 12:52

Da bleib ich ja unter 1000 €
Glück gehabt
Also die Flossen und Aerohelm wird es nicht geben
:Lachanfall:

HerrMan 15.08.2022 13:08

Macht euch nicht zu viel Sorgen. Spätestens im Oktober wird neu verhandelt, dann gibt es Gas gegen partielle Eingeständnisse bei den Sanktionen. Und dann fällt auch der Preis.

Je entschlossener die EU jetzt den Eindruck vermittelt, auch in einen kalten Winter zu gehen, desto mehr Gas fliesst für das eine oder andere Ersatzteil.

Putin ist Geheimdienstler. Dem kommt man nur mit täuschen, tricksen, lügen bei.

Mo77 15.08.2022 13:41

Lügen darf man nicht sagen

Helios 15.08.2022 14:35

Hab grad Öl bezogen - im Raum Nürnberg bekommt der Händler keinen Stoff, er musste mit 2 Tanklastzügen bis Mannheim/Ludwigshafen fahren um an die Pampe zu kommen.

Raffinierien in Bayern geben nix ab, da sie angeblich leer gelaufen sind (was immer das bedeuten mag).

Es geht auch nicht um den Preis - sondern das Zeug ist nicht da, bzw. kann nicht nachgeliefert werden - trotz Lieferzeiten beim Endverbraucher von 6 Wochen und mehr.

Es geht auch nicht um kommenden Winter - eher schon um den nächsten.
:Nee:

edit: muss im keller mal wühlen, ob das Mad Max Kostüm noch wo ist

Mo77 15.08.2022 16:59

Die ersten Linksquerrechtsler rufen zu Demos auf!

https://www.fr.de/politik/gasumlage-...-91725607.html
Zitat:

Sören Pellmann, Bundestagsabgeordneter der Linken aus Leipzig, hat zu Montagsdemonstrationen gegen die Gasumlage und weitere Belastungen im Zusammenhang mit der Energiekrise aufgerufen. Dabei hob er am Montag hervor, dass es vor allem die Menschen im Osten Deutschlands hart treffe. Die Gasumlage sei ein „Schlag gegen den Osten“ und „der schärfste soziale Einschnitt für die Bürger seit den Hartzreformen der 2000er-Jahre“, sagte Pellmann in Berlin.

Mo77 15.08.2022 17:15

Zitat:

Wir fordern: Das Gesetz zur Gasumlage muss sofort zurückgenommen werden.

Nein zur Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf die Bevölkerung!



Aktiver Widerstand ist notwendig.
https://www.rf-news.de/2022/kw33/die-gasumlage-muss-weg

keko# 15.08.2022 17:30

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1675698)
Da bleib ich ja unter 1000 €
Glück gehabt
Also die Flossen und Aerohelm wird es nicht geben
:Lachanfall:

Habe gerade Mal unter der Palme überschlagen: sind bei mir 4 leckere Abendessen im Strandlokal mit der Familie. Schaffe ich schon irgendwie... :Lachen2:
Mal ernsthaft: das gilt natürlich auch für Unternehmen, was wiederum Auswirkungen haben kann. Inflation kann nochmal steigen, Wirtschaftsstandort Deutschland weniger attraktiv werden.
"Zeitenwende" nimmt langsam Form an.

Nepumuk 15.08.2022 17:56

Es ist gut, dass fossile, importierte Energien teurer werden. Das hilft der Energiewende und mittelfristig auch unserer Volkswirtschaft.

DocTom 15.08.2022 18:40

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1675745)
Die ersten ... rufen zu Demos auf!
...

Zitat aus dem fr Text
Zitat:

... „Auch eine Steuer auf kriegsbedingte Übergewinne, wie sie manche Konzerne jetzt in der Krise machen, kann dabei helfen, die zu entlasten, die unter den steigenden Preisen am stärksten leiden.“
Hat ja schon bei den Mineralölkonzernen (in Zusammenarbeit mit Herrn Lindner) sehr gut geklappt...:Lachanfall:

Warum nur passiert 16Jahre lang unter Frau Merkel nichts vergleichbar teures für die Bürger, obwohl da auch reichlich Steuergelder an zB die Banken in der Bankenkrise rausgehauen wurden?
Und nun Mittelstandschröpfen par excellence; Lebensmittelpreise, Treibstoffpreise, Hypotheken-Zinssteigerung und und und...

Hauptsache wir leben bald alle wieder in Einklang mit der grünen Natur, deindustrialisieren D und machen Fleisch so teuer, dass für die Massen nur mehr Erbsen- und Linsenproteinersatz bleiben?

Und was bewegt die Energiewende, wenn nur D mitmacht und 2/3 der Welt sich lieber mit Öl und Gas aus Russland eindeckt und weiter fossil (rum-)heizt und ganz Afrika und China lieber in der aktuellen Situation sein (wirtschaftliches) Verhältniss zu Putin deutlich verbessern mag?
:Blumen:
NmpM
T.

Mo77 15.08.2022 18:45

Darfs ein bisschen mehr sein??

Das Leben ist keine Wursttheke!

Als Instrument zur Energieeinsparung ist ein hoher Preis erstrebenswert.
Der plötzliche Anstieg und der einhergehende Kaufkraftverlust finden nicht alle so gut, dass sie deine Aussage bedingungslos feiern.
:Blumen:

DocTom 15.08.2022 19:00

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1675764)
...Das Leben ist keine Wursttheke!

Als Instrument zur Energieeinsparung ist ein hoher Preis erstrebenswert.
...
:Blumen:

Schade eigentlich, dass mit der Wursttheke!

Wer will denn Energie einsparen? Alleine die immer stärkere Nutzung des Internets und online Bestellungen verbrauchen doch so viel Energie, dass der Effekt wohl trotz hoher Preise in D weltweit wohl eher nicht zu merken ist. Und hier in HH kurven und cruisen die Leute noch immer mit riesigen (teil-)fossilen Karren durch die Gegend. Da anzusetzen lohnt bestimmt, aber da das ja alles Unternehmer sind, kratzt die der steuerlich absetzbare Spritpreis auch eher nicht.
:Blumen: :Huhu:
Bleibt nnmpM
T.

twsued 15.08.2022 19:04

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1675764)
Darfs ein bisschen mehr sein??

Das Leben ist keine Wursttheke!

Als Instrument zur Energieeinsparung ist ein hoher Preis erstrebenswert.

Und wer soll den hohen Preis dann zahlen?

Wie viele Firmenpleiten und Arbeitslose sind zumutbar?

Und an der Wursttheke werden dann die wenigsten etwas kaufen

LidlRacer 15.08.2022 19:13

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1675768)
Und an der Wursttheke werden dann die wenigsten etwas kaufen

Das wäre erfreulich.

Schwarzfahrer 15.08.2022 19:22

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1675757)
Es ist gut, dass fossile, importierte Energien teurer werden. Das hilft der Energiewende und mittelfristig auch unserer Volkswirtschaft.

Ja, nach dem Bezahlen der Gasrechnung haben ja die Menschen endlich richtig viel Geld übrig, um importierte PV-anlagen aufs Dach zu stellen, die sie sich bisher nicht leisten konnten. Und unsere Volkswirtschaft produziert dann sicher endlich richtig wirtschaftlich, wenn die Energiekosten in die Höhe gehen (wenn auch leider keine PV-Anlagen).
Vielleicht kann man aus der gestiegenen Mehrwertsteuer etwas in die Energiewende investieren; ob das dann die Wende bringt, die bisher nicht so recht geklappt hat? Ich sehe bisher die Energiewende eher auf der langen Bank wenn nun Kohlekraftwerke wieder ans Netz müssen.

DocTom 15.08.2022 19:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1675771)
Das wäre erfreulich.

...nicht zB für Herrn Tönnies und seine Abgaben- und Steuer-zahlenden Angestellten...:cool:

trithos 15.08.2022 20:39

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1675778)
...nicht zB für Herrn Tönnies und seine Abgaben- und Steuer-zahlenden Angestellten...:cool:

Tönnies? Ist das nicht der, der es geschafft hat, bis nach Österreich bekannt zu werden, weil er seine Arbeiter so schlecht behandelt und bezahlt?:cool: :dresche

hanse987 15.08.2022 23:21

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1675720)
Hab grad Öl bezogen - im Raum Nürnberg bekommt der Händler keinen Stoff, er musste mit 2 Tanklastzügen bis Mannheim/Ludwigshafen fahren um an die Pampe zu kommen.

Raffinierien in Bayern geben nix ab, da sie angeblich leer gelaufen sind (was immer das bedeuten mag).

Liegt daran das Öl hauptsächlich per Schiff transportiert wird und durch das Niedrigwasser viel weniger transportiert werden kann.

keko# 16.08.2022 08:07

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1675757)
Es ist gut, dass fossile, importierte Energien teurer werden. Das hilft der Energiewende und mittelfristig auch unserer Volkswirtschaft.

Ich verstehe die Idee dahinter, halte sie aber seit dem Ukraine Krieg und den einhergehenden Veränderungen für überholt (leider!) und unrealistisch.

qbz 16.08.2022 09:37

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1675757)
Es ist gut, dass fossile, importierte Energien teurer werden. Das hilft der Energiewende und mittelfristig auch unserer Volkswirtschaft.

Die Sanktionen und der Energieboykott wirken sich für den langfristigen Klimaschutz insgesamt sehr, sehr deutlich negativ aus. Falls die kriegsbedingte extreme Verteuerung von Gas und Öl hier wirklich zu C02-Emissionseinsparungen führt, was noch fraglich ist (Kohlemeiler für Strom, Tanklaster), eventuell auch wegen Abwanderung von energieintensiver Industrie, für das Klima kommt es allein auf die weltweite Menge der CO2-Emissionen ein. Um hier auf Einsparungen zu gelangen, braucht es eine weltweite, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Staaten und Vereinbarungen für CO2-Einsparugen. Mit einer neuen Aufteilung der Welt, Handelskriegen und extrem konkurrentiver Deglobalisierung bekommt die Welt das niemals ! hin, in den nächsten Jahrzehnten die notwendigen CO2-Emissionen global gesehen einzusparen, so dass es keine Anstiege mehr geben wird. Die Menschheit bekriegt sich damit in der Tat in den Untergang, militärisch, wirtschaftlich und ökologisch infolge der Erderwärmung. Zu glauben, der Krieg und der Energieboykott würde dem Klima nutzen, halte ich für grundfalsch, das Gegenteil ist gerade der Fall. Wie wollen die westlichen Staaten mit Russland, China, den Brics-Länder und Entwicklungsländer weltweite Klimaschutzvereinbarungen treffen, wenn gleichzeitig massivste Boykottmassnahmen laufen und neue Kriege (China-USA) drohen? Ich möchte das Thema hier nicht lange vertiefen, gegebenenfalls im Klimathread.

qbz 16.08.2022 10:26

Der Paritätische Gesamtverband zur Gasumlage:


Nepumuk 16.08.2022 11:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1675773)
Ja, nach dem Bezahlen der Gasrechnung haben ja die Menschen endlich richtig viel Geld übrig, um importierte PV-anlagen aufs Dach zu stellen, die sie sich bisher nicht leisten konnten.

Diejenigen, die es sich bisher nicht leisten konnten, können es auch morgen nicht.

Aber für die vielen Millionen wohlhabender Mitbürger überlegen es sich bei höheren Energiekosten zukünftig sicher eher, ob es das neue Canyon Speedmax oder der neue BMW sein muss oder vielleicht doch die Solaranlage für das eigene Dach. Investionen in erneuerbare lohnen sich einfach eher, wenn fossile Energien teurer werden.

Nepumuk 16.08.2022 11:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1675826)
Die Sanktionen und der Energieboykott wirken sich für den langfristigen Klimaschutz insgesamt sehr, sehr deutlich negativ aus. Falls die kriegsbedingte extreme Verteuerung von Gas und Öl hier wirklich zu C02-Emissionseinsparungen führt, was noch fraglich ist (Kohlemeiler für Strom, Tanklaster), eventuell auch wegen Abwanderung von energieintensiver Industrie, für das Klima kommt es allein auf die weltweite Menge der CO2-Emissionen ein. Um hier auf Einsparungen zu gelangen, braucht es eine weltweite, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Staaten und Vereinbarungen für CO2-Einsparugen. Mit einer neuen Aufteilung der Welt, Handelskriegen und extrem konkurrentiver Deglobalisierung bekommt die Welt das niemals ! hin, in den nächsten Jahrzehnten die notwendigen CO2-Emissionen global gesehen einzusparen, so dass es keine Anstiege mehr geben wird. Die Menschheit bekriegt sich damit in der Tat in den Untergang, militärisch, wirtschaftlich und ökologisch infolge der Erderwärmung. Zu glauben, der Krieg und der Energieboykott würde dem Klima nutzen, halte ich für grundfalsch, das Gegenteil ist gerade der Fall. Wie wollen die westlichen Staaten mit Russland, China, den Brics-Länder und Entwicklungsländer weltweite Klimaschutzvereinbarungen treffen, wenn gleichzeitig massivste Boykottmassnahmen laufen und neue Kriege (China-USA) drohen? Ich möchte das Thema hier nicht lange vertiefen, gegebenenfalls im Klimathread.

Und was willst du uns damit mitteilen. Ist ja alles richtig, aber was folgt daraus? Wir sollen die Sanktionen aufheben, damit Putin Klimaschutz macht? Ist das wirklich dein Ernst? :Nee:

Vielleicht lernen ja auch die Staaten, dass sie sich auf dem Import von fossilen Energieträgern nicht mehr verlassen können und stellen lieber einheimische Energien um. Die gibt es überall und die werden immer billiger.

Helios 16.08.2022 11:54

Hu Hu :)

hab die Ölrechnung noch nicht erhalten, es wird um die 1,45€/Liter rauskommen - meine Stromrechnung vom letzen Jahr wies einen Arbeitspreis von 26cent/kWh (inkl. MwSt) aus, also grob 2,60€Liter Heizöläquivalent, derzeit verlangen die Gemeindewerke knapp 36 cent/KWh => macht 3,60€/Liter Heizöläquivalent. Strom kostet also 2,5 mal soviel wie Heizöl.

In dem Geschäft bin ich schon 40 Jahre tätig, erst bei einer Leistungszffer im 2 stelligen Bereich der Wärmepume werde ich "wach", nicht bei 2 (!!).

Alles andere davor ist den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen.

Nepumuk 16.08.2022 12:00

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1675871)
In dem Geschäft bin ich schon 40 Jahre tätig, erst bei einer Leistungszffer im 2 stelligen Bereich der Wärmepume werde ich "wach", nicht bei 2 (!!).

Alles andere davor ist den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen.

Diese Einstellung bewährt sich ja gerade bei der Gasversorgung richtig gut. Öl haben wir ja bekanntlich reichlich, so dass wir uns über Versorgungssicherheit und Umweltschutz keine Sorgen machen müssen. Alles egal, Hauptsache billig.

Bulldog 16.08.2022 12:25

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1675757)
Es ist gut, dass fossile, importierte Energien teurer werden. Das hilft der Energiewende und mittelfristig auch unserer Volkswirtschaft.

Das ist die Kernthese insbesondere der Grünen. Als Konsequenz werden sicher deutlich mehr private PV-Anlagen installiert, was gut ist.
Was ich nicht sehe wie das mittelfristig (3-5 Jahre?) unserer Volkswirtschaft helfen soll. Wenn z.B. die BASF in Ludwigshafen 50% mehr für Energie zahlen muss als am Standort Nanjing --> sind die dann wirklich so weitsichtig und sagen "lass uns zusätzliche 10 Mrd in die Erforschung neuer Energiequellen stecken; den Nachteil in LU sitzen wir 10 Jahre aus"? Schön wenn es so kommen würde! Vielleicht hat jemand Beispiele dass eine solche Rosskur in der Vergangenheit schon mal geholfen hat.

Helios 16.08.2022 12:36

Ich stöpsel grad an so Formulierungen herum wie ich den Bewohnern eines MFH'ses eine Erhöhung der Heizkostenvorauszahlungen nahelegen kann, die Begründung ist einfach - der Durchschnitt des Heizölpreises der letzten Jahre lag bei 0,53€/Liter, jetzt das 3 fache bei 1,45€/Liter, also wäre es logisch die Vorauszahlungen zu ver-3-fachen.

Aber da zuck selbst ich.

Man könnt einen auf blöd machen (meine Paraderolle) und erklären, dass man abstimmen lassen würde um auf Strom als Energieträger umzustellen und zwar in Form eines großen Tauchsieders in den Warmwasserboiler und den Kessel, damit wäre auch gleich das co2 Problem auf den Stromlieferanten abgewälzt - unschöner Nebeneffekt, die Vorauszahlungen würden sich ver-8-fachen und - halt - es geht nicht, die Gemeindewerke nehmen keine Kunden mehr auf, die den Strom verheizen wollen.

Ich hab mir mal die Rohölimporte angeschaut, sie waren 1979 im Peak und haben sich seitdem halbiert (sie wurden durch Gasimporte substituiert), wer jetzt denkt, dass innerhalb von ein paar Jahren die Importe weiter zurückgehen, der schafft das nur, indem er den Karren aber so richtig in den Dreck fährt.
Der Politikwechsel wird radikal ausfallen.
edit: und die, die sich als Opposition bezeichnen, werden nicht im Wechselteam mitspielen

Schwarzfahrer 16.08.2022 12:46

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1675860)
Diejenigen, die es sich bisher nicht leisten konnten, können es auch morgen nicht.

Stimmt; die werden also weiterhin nicht groß zur Energiewende beitragen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1675860)
Aber für die vielen Millionen wohlhabender Mitbürger überlegen es sich bei höheren Energiekosten zukünftig sicher eher, ob es das neue Canyon Speedmax oder der neue BMW sein muss oder vielleicht doch die Solaranlage für das eigene Dach. Investionen in erneuerbare lohnen sich einfach eher, wenn fossile Energien teurer werden.

Echte Alternativen sind das nicht, die PV-Analge kostet das drei - vierfache des Canyon, der BMW weitere 4 mal mehr. Wenn die wohlhabenden Bürger aber schon mal gezwungen werden, ihre kostengünstige Gastherme durch ein 3 - 4 mal teurere Wärmepumpe zu ersetzen (und dafür noch in neue Heizkörper oder gar Fußbodenheizung investieren müssen), bleibt wohl auch weniger Geld für PV-Anlage oder Canyon übrig. Wobei auch schon bisher ein Großteil der PV-analgen und Wärmepumpen die Wohlhabenden installiert haben, weil nur die sie sich leisten konnten.

Worauf ich hinaus will: ich sehe in der Verteuerung keinerlei Chance, daß Richtung Energiewende mehr passiert, eher eine Verschlechterung der Aussichten zumindest für einen Zeitraum von ca. 5 Jahren - denn investieren tut man selten wenn das Geld knapp wird, egal ob als Privatperson oder als Staat.

Hafu 16.08.2022 12:53

Zitat:

Zitat von Bulldog (Beitrag 1675884)
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Was ich nicht sehe wie das mittelfristig (3-5 Jahre?) unserer Volkswirtschaft helfen soll. Wenn z.B. die BASF in Ludwigshafen 50% mehr für Energie zahlen muss als am Standort Nanjing --> sind die dann wirklich so weitsichtig und sagen "lass uns zusätzliche 10 Mrd in die Erforschung neuer Energiequellen stecken; den Nachteil in LU sitzen wir 10 Jahre aus"? Schön wenn es so kommen würde! Vielleicht hat jemand Beispiele dass eine solche Rosskur in der Vergangenheit schon mal geholfen hat.

Ich halte gerade High-Tech-Unternehmen wie die BASF, die ja v.a. auch Spezialkunststoffe und eher schwierig zu synthetisierende Chemieprodukte, die viel KnowHow erforden, herstellen, bei denen der Energiekostenanteil üblicherweise nicht so hoch ist, wie z.B. bei der simplen Düngemittelproduktion, die ohnehin längst in Ländern stattfindet, wo Energie besonders billig ist, für außerordentlich flexibel, anpassungsfähig und innovativ.

Die BASF wird schnell Wege finden, Prozesswärme anders als durch Erdgasverbrennung bereit zu stellen bzw. den Erdgasanteil in der Produktion schnell zu reduzieren, ohne dass deshalb über Standortschließungen auch nur nachgedacht wird.
Die massiven Lieferkettenprobleme in der Pandemie und auch jetzt noch durch gestörte Schifffahrtsrouten, Container- und Spezialfrachtschiffmangel sowie erhöhte Treibstoffkosten haben die Grenzen der Globalisierung in den letzten Jahren deutlich aufgezeigt, so dass frühere Standortnachteile mittlerweile längst anders bewertet werden.

Investitionen in China werden z.B. durch die neue Bundesregierung zukünftig nicht mehr durch Staatsbürgschaften abgesichert, wie Habeck unlängst erläuterte, da es unlogisch ist, bereits bestehende Abhängigkeiten von China weiter zu fördern.
Wie schnell jahrelange Auslandsinvestments in autokratische Staaten komplett wertlos werden können, hat jedes deutsche Unternehmen, das in den letzten Jahrzehnten
in Unternehmen in Russland investiert hatte, unlängst am eigenen Leibe feststellen müssen.


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