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Helmut S 10.02.2023 19:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1698725)
00:16:33 - Wie funktioniert GPT-3?

Ich hab mir dieses Kapitel angehört. Für Nichtinformatiker sicher ok. Warum nicht. Danke für den Link.

Wenn man ihr aber so zuhört, fragt man sich als Informatiker, an der einen oder anderen Stelle schon, ob da wirkliches Verständnis da ist, oder ob ihr Text von ChatGPT generiert wurde :Cheese: Ich weiß, dass war jetzt böse und ich will der Dame auch nicht unrecht tun.

Sie schreibt dem Modell jedoch in dem kurzen Schnippsel den ich gesehen habe, Fähigkeiten zu, die so nicht richtig sind. Wenn man nochmal gemein sein will, könnte man auch sagen, da fehlen Grundlagen. Besonders aufgestoßen sind mir Behauptung wie z.B. das Modell könne Berechnungen durchführen. Schieben wir das mal auf eine flapsige Ausdrucksweise einer Nichtinformatikerin.

Ich will erklären wo das Problem liegt.

Ein wesentlicher Unterschied eines statistischen Sprachmodells zu einem wissensbasierten Sprachmodell oder gar zu einem Wissensmodell ist, dass außer Wahrscheinlichkeiten von Wortfolgen keinerlei a-priori Kenntnisse über Sprache vorliegen. Weder über Grammatik, noch über Semantik und schon gar nicht über (wenn man bei einer klassischen Definition von Wissen bleibt) Begründungen für das, was das Modell uns als Wahrheit anbietet.

ChatGPT ist ein Computerprogramm, dessen Entwickler Sprache als einen zufälligen Strom von Worten begreifen. Das is ein extrem simplifizierendes Modell - ein Linguistiker würde sich wohl den Strick nehmen :Lachen2: Die Funktion des Programms ist es, nach einer Starteingabe weitere Wörter auszugeben, deren Reihenfolge möglichst nahe an dem ist, was durch Trainingsdaten als „erfolgreiches Ergebnis“ definiert ist. Die Qualität des generierten Tokenstreams (i.W.S. Folge von Worten) verbessert sich durch Feedback und „Selbstjustierung“. Ein „erfolgreiches Ergebnis“ ist eine Folge von Worten, die auch ein Mensch erzeugt haben könnte. Der Mensch erzeugt solche Texte üblicherweise durch inhaltliches Verständnis, Interpretation des Sprechaktes des Gegenübers, Basiswissen usw. usw.

Hier bewegt sich selbst natürliche Dummheit auf einem deutlich anderen Niveau wie künstliche Intelligenz auf Basis eines statistischen Sprachmodells. :Lachen2:

Wenn wir also als Starteingabe die Wörter (Anm.: der Länge 1) „3“, „+“, „4“ und „=„ eingeben, findet das Programm, dass das Wort „7“ die höchste Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Fortsetzung des Eingabewortstrom is. Das is alles. Hier ist keinerlei Semantik, Wissen, Argumentation o.ä. im Spiel. Nichts.

Es wird weder erkannt, dass es sich um eine mathematische Aufgabe handelt, das 3 und 4 Summanden sind, dass + ein binärer Operator ist, noch dass 7 die Lösung der Aufgabe z.B. in N ist und schon gar nicht wird irgendwas im mathematischen Sinne berechnet. Das Modell hat auch keinerlei Ahnung davon, ob diese Addition nun z.B. vielleicht in einem Restklassenring modulo 5 (oder sonstwas - egal) stattfindet oder in N usw. usw.

Das wir Menschen dem vorgelegten Ergebniswortstrom eine inhaltliche Bedeutung geben ist keine Leistung des Sprachmodells, sondern unseres menschlichen Verstandes.

Diese genaue Unterscheidung dessen, was das Modell tatsächlich tut, ist m.E. wichtig, wenn man über das Potential dieser Art von Sprachmodellen debattiert.

Sapere aude!

:Blumen:

merz 10.02.2023 20:07

Der Weitz von der HAW hat super instruktive Videos dazu auf YT gepostet, was ChatGPT bei einfach und weniger einfache mathematischen Fragen anrichtet - und da wird es richtig interessant , weil alles wirkt super, ist aber falsch und da wird es dann fast gefährlich.

Lustiger einfacher Test DIY gestern: Anzahl der IP Adressen in einer weiten Range: alles falsch, beim Hinweis auf Widersprüche: noch falscher, aber toll formuliert….

m.

qbz 10.02.2023 20:18

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1698736)
......
Diese genaue Unterscheidung dessen, was das Modell tatsächlich tut, ist m.E. wichtig, wenn man über das Potential dieser Art von Sprachmodellen debattiert.

Sapere aude!

:Blumen:

Danke für Deine ergänzenden Erläuterungen. Aus meiner Sicht sehe ich jetzt keinen Widerspruch zwischen Deinen Erklärungen und dem was Frau Weßels da in den wenigen 3 Minuten zur Funktionsweise von Chatgpt erläutert ("Würfelmechanismus"). Es handelt sich um einen probabilistischen und keinen deterministischen Alghorithmus, nach dem Chatgpt die Wörter auswählt und zu einem Satz zusammensetzt. Sagt sie ja explizit zwischen 16-19min.

Ich habe es verlinkt, weil hier nur eine kleine Minderheit ausgebildeter Informatiker oder Mathematiker sind, damit man die Fehler und die Halluzination von chatgpt einordnen kann.

qbz 10.02.2023 20:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1698738)
Der Weitz von der HAW hat super instruktive Videos dazu auf YT gepostet, was ChatGPT bei einfach und weniger einfache mathematischen Fragen anrichtet - und da wird es richtig interessant , weil alles wirkt super, ist aber falsch und da wird es dann fast gefährlich.

Lustiger einfacher Test DIY gestern: Anzahl der IP Adressen in einer weiten Range: alles falsch, beim Hinweis auf Widersprüche: noch falscher, aber toll formuliert….

m.

stimmt. Die habe ich mir auch angeschaut. Für Mathe braucht es noch andere Algorithmen.

Ich finde es allerdings erstaunlich, was chatgpt mit seiner Funktionsweise mittlerweile leistet. Es ist halt vor allem Hardware, welche diese Fortschritte im Vergleich zu vor 20 Jahren bringt, wo die Funktonsweise auch schon bekannt war und bei der KI diskutiert und getestet worden ist.

keko# 10.02.2023 22:52

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1698736)
...
Es wird weder erkannt, dass es sich um eine mathematische Aufgabe handelt, das 3 und 4 Summanden sind, dass + ein binärer Operator ist, noch dass 7 die Lösung der Aufgabe z.B. in N ist und schon gar nicht wird irgendwas im mathematischen Sinne berechnet. Das Modell hat auch keinerlei Ahnung davon, ob diese Addition nun z.B. vielleicht in einem Restklassenring modulo 5 (oder sonstwas - egal) stattfindet oder in N usw. usw.

Das wir Menschen dem vorgelegten Ergebniswortstrom eine inhaltliche Bedeutung geben ist keine Leistung des Sprachmodells, sondern unseres menschlichen Verstandes.

Diese genaue Unterscheidung dessen, was das Modell tatsächlich tut, ist m.E. wichtig, wenn man über das Potential dieser Art von Sprachmodellen debattiert.

Sapere aude!

:Blumen:

Du vergleichst die Automaten mit menschlichen Fähigkeiten und wertest sie so ab. Es geht aber nur darum, dass Maschinen Aufgaben ausführen, die bisher normalerweise menschliche Intelligenz erforderte.
Vermehrt Daten (als Futter) und eine verbesserte Hard- und Software bringen Fortschritte. Möglicherweise kann Quantencomputing mit völlig neuen Rechengeschwindigkeiten die KI nochmal befeuern, da diese rechenintensiv sind. Selbst wenn das noch 40 Jahre dauert --- das ist geschichtlich nicht mal ein Wimpernschlag.
Ja, es sind nur Rechenknechte ohne Bewußtsein und Wissen darüber, was sie tun.

Sie können Regen vorhersagen, wissen aber nicht, was es heißt, nass zu sein.
Aber spielt das denn eine Rolle?

:Blumen:

MattF 11.02.2023 08:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1698754)
Sie können Regen vorhersagen, wissen aber nicht, was es heißt, nass zu sein.
Aber spielt das denn eine Rolle?

:Blumen:

Solange es ein Werkzeug bleibt und dem Menschen die Grenzen des Werkzeugs bewusst bleiben, nein.

Helmut S 11.02.2023 16:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1698754)
Du vergleichst die Automaten mit menschlichen Fähigkeiten

Geht es nicht auch darum die Unterschiede zwischen menschlichem Denken und maschinellem abarbeiten darzustellen? Ich zumindest halte das in dieser Debatte für wichtig. Es scheint mir weiter entscheidend, wo Wissen erzeugt bzw. angewandt wird und um welche Art von Wissen es sich eigentlich handelt. Passiert die „Wissens-Wertschöpfung“ in der Maschine oder passiert das im menschlichen Gehirn?

Es ist ein Unterschied, ob wir von Information oder Repräsentation reden. Es ist ein Unterschied ob wir von Daten, Informationen oder Wissen reden. Am obigen Beispiel der Professorin und dem Beispiel „es kann Berechnungen durchführen“ sieht man das Problem. Es ist halt schlicht falsch, dass ChtGPT „Berechnungen durchführt“. Diese „Wissens-Wertschöpfung“ passiert nämlich beim Menschen. Diese Erkenntnis ist m.E. in der gesamten Debatte wichtig. ChatGPT eignet sich vor allem aus diesem Grund nicht dafür, Leistungsfähigkeit einer KI in die Zukunft zu extrapolieren. Hier müssen wir über andere Ansätze (siehe weiter unten) reden.

Das geistige Routineaufagben durch KI ersetzt wurden, werden und noch weiter ersetzt werden ist doch ein no-brainer. Ebenso, dass es neben dem Ansatz, den der Mensch hat, auch noch den der Maschine gibt. Das is aber doch längst klar und gar nicht die Debatte. Oder?

Vielmehr geht es m.E. darum zu verstehen, welche Art der Tätigkeiten von der jetzigen und ggf. der zukünftigen KI übernommen werden können. Versteht man das, kann man Beiträge dazu leisten, wie sich die Gesellschaft darauf vorbereiten kann, denn der Mensch muss in der zukünftigen Welt seinen Platz finden. Dazu wird er sich differenzieren müssen.

ChatGPT ist ein Micro-Hype. Daran ist nicht wirklich etwas innovativ - lediglich ein Arsch voll Arbeit. :Lachen2: Die verschiedenen KI Technologien befindet sich in verschiedenen Phase des Hypezyklus. Chat-Bots haben vor Chat-GPT enttäuscht und waren „im Tal der Tränen“ angesiedelt. Jetzt hyphen sie etwas, sind aber, wie man an der steigenden Zahl kritischer Artikel sehen kann, bereits wieder dabei zu “ernüchtern“.

Gartner publizier regelmäßig (ich meine alle 2 Jahre) wo aus ihrer Sicht auf der Hypekurve die Technologien angesiedelt sind. Hier ist die Gartner Sicht von 2021

Was ChatGPT allerdings zeigt ist, dass man gerade eben nicht „intelligent“ sein muss, um menschliche Routinearbeiten zu übernehmen. Jeder, der Morgens ins Büro geht und immer in jeder Situation weiß, was er zu tun hat, weil das Wesen seiner Arbeit so ist, der sollte besser schon mal schauen, ob er finanziell ausreichend vorgesorgt hat.

Jean Piaget (Entwicklungspsychologe) hat gesagt: Intelligenz benötigt man dann, wenn man nicht weiß was man tun soll. Jeder auf dessen Arbeitsbeschreibung das im Wesentlichen zutrifft, muss sich im Moment etwas weniger Sorgen machen.

Wir sollten aufgrund einer sorgfältigen Analyse der Situation vorbereitet sein, wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft über domänenunabhängige, wissensmodellbasierte KI Ansätze reden, die lediglich ein Meta-Modell der Welt haben und in der Lage sind sich jedes (und mehrere gleichzeitig) spezifische Domänenmodell selbst zu erzeugen. An der Stelle wird es dann ernst und wir benötigen Antworten für unsere Gesellschaft. Diese Antworten müssen dann vor allem ethische und soziale Fragen beantworten. Spätestens hier wird klar, dass KI zu allererst eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt.

Einen Hinweis auf solche Ansätze (allerdings noch nicht domänenunabhängig) habe ich mit auf MuZero bereits gegeben. Zu Quantencomputing habe ich vor ein paar Beiträgen schon was geschrieben.

:Blumen:

merz 11.02.2023 20:10

Es ist natürlich richtig, dass ChatGPT weder versteht noch denkt - wobei es erstklassige Philosophie wäre das mal beides genau auf dem Begriff zu bringen.

Mir reicht im Moment der Befund, dass das System bei einfachen Rechenoperationen - durch die zugrundeliegende Technik - oft versagt.
Aber und dennoch finde ich als Laie das handling natürlicher Sprache hier absolut sensationell.

Akademisch Lehrenden sagen mir, dass sie ChatGPT (hätte man das nicht besser benennen können, „HAL2“ für die Älteren auf der Welt ?) daran erkennen das es fast keine sprachlichen Fehler macht (für DE kann ich das einschätzen, für EN erahnen).

Der Einbau dieser Technik in unserem Suchmaschinenzugang zur Welt (bing.com, und diese Website mit g die auf altavista folgt) kann die Welt verändern, weil dann alles nur in der Suchmaschine stattfindet und eigentlich primärer content sekundär/tertiär/was auch immer wird.

m.

keko# 11.02.2023 21:22

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1698792)
Geht es nicht auch darum die Unterschiede zwischen menschlichem Denken und maschinellem abarbeiten darzustellen? Ich zumindest halte das in dieser Debatte für wichtig. Es scheint mir weiter entscheidend, wo Wissen erzeugt bzw. angewandt wird und um welche Art von Wissen es sich eigentlich handelt. Passiert die „Wissens-Wertschöpfung“ in der Maschine oder passiert das im menschlichen Gehirn?...

Ich kann viele mathematische Symbole auf Blätter und Tafeln schreiben und damit hantieren. Das erfordert zumindest eine Grundintelligenz und eine minimale Denkfähigkeit. Ungeachtet dessen wie intelligent das ist und wie die Denkfähigkeit sein muss, kann dies eine KI längst auch.

Kann die Maschine also denken? Ja, ich würde sagen, Maschinen können denken.

Wie das alles genau in unserem Hirn abläuft, ist meines Wissens noch nicht bekannt.
Ungeachtet dessen kommt der Mensch in einer komplexen Welt erstaunlich gut zurecht. Er fährt mit 180 über die Autobahn, hört dabei Musik und denkt an seine liebe Frau.
Einzelne Vorgänge, die isoliert werden können, bekommen aber zunehmend Konkurrenz von Automaten.

merz 11.02.2023 21:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1698818)
Ich kann viele mathematische Symbole auf Blätter und Tafeln schreiben und damit hantieren. Das erfordert zumindest eine Grundintelligenz und eine minimale Denkfähigkeit. Ungeachtet dessen wie intelligent das ist und wie die Denkfähigkeit sein muss, kann dies eine KI längst auch.

Kann die Maschine also denken? Ja, ich würde sagen, Maschinen können denken.

chatgpt kann das eben nicht + leicht festzustellen, spiel mal ein bisschen mit dem Ding -, und das System kann das eben nicht, wegen der zugrundeliegende Technik

m.

keko# 11.02.2023 21:40

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1698819)
chatgpt kann das eben nicht + leicht festzustellen, spiel mal ein bisschen mit dem Ding -, und das System kann das eben nicht, wegen der zugrundeliegende Technik

m.

Es gibt ja nicht nor ChatGPT. Wolfram|Alpha kann diesbezüglich viel mehr. Man kann diese KIs auch kombinieren und sich die Ergebnisse von einer anderen KI vorlesen lassen.

Wenn ich dir es nicht gesagt hätte, hättest du gemerkt, dass eine KI dieses Bilder einer Apothekerin erstellt hat? Sie spricht zig Sprachen und löst viele komplizierte mathematische Probleme.

Das ist krank!!!

Helmut S 13.02.2023 09:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1698818)
Kann die Maschine also denken? Ja, ich würde sagen, Maschinen können denken.

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1698815)
...wobei es erstklassige Philosophie wäre das mal beides genau auf dem Begriff zu bringen.

@merz: Wir sollten den Begriff "denken" auch och mit in die Liste nehmen ;)
@keko: Ich stimme dir bei der Beschreibung, dass Automaten denken, ausdrücklich nicht zu. Aus meiner Sicht erfordert ein Denkprozess ein Bewusstsein.


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1698820)
Es gibt ja nicht nor ChatGPT. Wolfram|Alpha kann diesbezüglich viel mehr.

Was meinst du mit "diesbezüglich"? Bezüglich was? Habe ich nicht geschnallt. Sorry Mein Multi-Head-Attention Komponente funktioniert wohl nicht optimal :Cheese: :Blumen:

Anyways ... Wolfram Alpha (WA) is ja n komplett anderer Sport als statistische Sprachmodelle wie ChatGPT. WA führt ja nun - aufgrund der in Datenbanken gespeicherten Informationen und Algorithmen - z.B. tatsächlich Berechnungen aus. Wenn auch nur auf der prozeduralen Ebene und nicht auf der Kognitiven.

Der KI Teil in WA is ja (vereinfacht gesagt) "nur" zur Interaktion mit dem Benutzer und der "masch. learning Teil für die Verbesserung der Antworten. WA is ja viel spezifischer und man könnte mit einer gewissen Berechtigung sagen, es handelt sich um ein durch KI Methoden "gepimptes" Expertensystem.

Nicht das hier ein Mißverständnis aufkommt: Ich halte KI für eine sehr tolle Sache, die uns Menschen sehr viele Vorteile bringen kann. Zu diesem Zwecke halte ich es für wichtig, dass man die Möglichkeiten, die aktuell vorhanden sind, genau analysiert und versteht und vor allem auch klar macht, wo aktuell ein gehöriges Maß an Überschätzung (oder sollte man sagen: Marketing?) statt findet.

Im Anschluss kann eine breite Debatte klar machen, wo diese Technologie zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt werden kann und wie es Gesellschaft verändert.

Das Thema KI ist m.E. viel mehr als alle Anderen ein Thema, dass dringend von der Gesellschaft aus, vom Menschen aus gedacht werden sollte und keinesfalls vond er Technologie aus.

:Blumen:

Helmut S 18.02.2023 20:15

Genau mein Humor :Cheese:

:Lachen2:

keko# 20.02.2023 11:20

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1698941)
...


Was meinst du mit "diesbezüglich"? Bezüglich was? Habe ich nicht geschnallt. Sorry Mein Multi-Head-Attention Komponente funktioniert wohl nicht optimal :Cheese: :Blumen:

Anyways ... Wolfram Alpha (WA) is ja n komplett anderer Sport als statistische Sprachmodelle wie ChatGPT. WA führt ja nun - aufgrund der in Datenbanken gespeicherten Informationen und Algorithmen - z.B. tatsächlich Berechnungen aus. Wenn auch nur auf der prozeduralen Ebene und nicht auf der Kognitiven.

Der KI Teil in WA is ja (vereinfacht gesagt) "nur" zur Interaktion mit dem Benutzer und der "masch. learning Teil für die Verbesserung der Antworten. WA is ja viel spezifischer und man könnte mit einer gewissen Berechtigung sagen, es handelt sich um ein durch KI Methoden "gepimptes" Expertensystem.

....

Wolfram | Alpha bietet im technisch-mathematischen Bereich viel mehr als ChatGPT, ich nutze das Tool schon viele Jahre. Anfangs vor 30 Jahren war es ein reines Computerprogramm, hat sich aber in Richtung KI entwickelt.
Es gibt Tools, die KIs zu einer Super-KI verbinden. Meine sprechende Apothekerin (s. Benutzerbild), die ich nach einem echten Vorbild aus der Nähe von Marseille erstellt habe, ist so eine KI, das man in seine KI-Farm integrieren kann. Die Apthokekerin ist auch cloudfähig.
:Blumen:

keko# 10.03.2023 12:11

Für interessierte stille Mitleser: An einer Hochschule, an der ich regelmäßig versuche meine bescheidenen Kenntnisse weiterzugeben, war auf ich auch einem sog. Expertentalk mit Dr. Sven Schmeier, dem stellvertretenden Leiter des Forschungsbereichs Sprachtechnologie am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Berlin (ich war der einzige Nicht-Experte;-). Im dreistündigen Vortrag ging es um KI allgemein, aber auch um ChatGPT und Google BARD.
Das Land BaWü unterstützt Kooperationen zwischen Wissenschaft und Mittelstand. Ziel ist es, KI den Unternehmen näher zu bringen. Scheinbar hat man Dikussionen über Vor- und Nachteile, ob-weshalb-warum-und-generell-sowieso-überhaupt usw. hinter sich gelassen und kommt in die Gänge! Der Referent meinte, dass die USA und China einen Vorsprung hätten, wir in Europa aber auch schlaue Köpfe und Technologien hätten. Auf gehts!! ;-)
:liebe053: :Blumen:

Jimmi 10.03.2023 12:33

Ich habe mich vorgestern mal auf ChatGPT eingeloggt und zwei Fragen gestellt:

(1) Schreibe einen Presseartikel über den Schwimmsport in Bad Salzungen

Da kam pure Fiktion in netten Worten raus

(2) Schreibe ein Trainingsprogramm aus 8 Einheiten für .... (genaue Angaben)

Das war im Grunde auch unbrauchbar


Mein Laufbuddy ist Texter. Der ist nah am Zeitgeschehen und glaubt auch, dass die ITs noch nicht in der Lage sind, sauber zu recherchieren. Und gerippte Textbrocken kann man seiner Ansicht nach auch manchmal den eigentlichen Autoren zuordnen. Das kann teuer werden.

Helmut S 10.03.2023 12:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701401)
... wir in Europa aber auch schlaue Köpfe und Technologien hätten.

Ja, Aleph Alpha z.B: https://www.aleph-alpha.com/

Blöderweise fällt uns nix anderes ein als ein regulatorischer AI Act: https://artificialintelligenceact.eu/ :confused: :Maso:

keko# 10.03.2023 13:23

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701409)
Ja, Aleph Alpha z.B: https://www.aleph-alpha.com/.

Ja, auf das Unternehmen war er eingegangen.
ChatGPT 4 wird wohl die Billionen Parameter reißen, aber scheinbar sind Parameter nicht alles.

keko# 10.03.2023 13:28

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1701406)
Ich habe mich vorgestern mal auf ChatGPT eingeloggt und zwei Fragen gestellt:

(1) Schreibe einen Presseartikel über den Schwimmsport in Bad Salzungen

Da kam pure Fiktion in netten Worten raus

(2) Schreibe ein Trainingsprogramm aus 8 Einheiten für .... (genaue Angaben)

Das war im Grunde auch unbrauchbar


Mein Laufbuddy ist Texter. Der ist nah am Zeitgeschehen und glaubt auch, dass die ITs noch nicht in der Lage sind, sauber zu recherchieren. Und gerippte Textbrocken kann man seiner Ansicht nach auch manchmal den eigentlichen Autoren zuordnen. Das kann teuer werden.

Hängt halt von den aktuellen Trainingsdaten ab. Programmieren kann ChatGPT erstaunlich gut, weil sich die Maschine halt Stackoverflow komplett reingezogen hat.
Zum Problem könnte es eher werden, wenn sich ChatGPT seine eigenen Daten wieder reinzieht und keine frischen mehr bekommt :Cheese:

Trimichi 10.03.2023 19:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701413)
Hängt halt von den aktuellen Trainingsdaten ab. Programmieren kann ChatGPT erstaunlich gut, weil sich die Maschine halt Stackoverflow komplett reingezogen hat.
Zum Problem könnte es eher werden, wenn sich ChatGPT seine eigenen Daten wieder reinzieht und keine frischen mehr bekommt :Cheese:

Bist du nebst Lehrer, IT-Experte nun auch schon Hochschullehrer?

Ich glaub unabhängig davon nicht dass ChatGPT einen sinnvollen Trainingsplan erstellen kann. Begr : wenn du morgens aufstehst, kennt die KI dein Wohlbefinden oder Schlechtbefinden? Falls du mit Pulser schläfst mein Beileid. Vermutlich sagt dir irgendwann deine Stoppuhr, dass du T-Sekunden noch zu leben hast? Auf Grund der ganzen tollen Daten mit denen du deine Apothekerin (KI) fütterst? Wärst nicht der Erste der mit Stoppuhr gestorben ist.

annotation: Uunterschaetze nicht die Macht der dunklen Sozilords oder dein Schicksal wird für immer von ihnen beherrscht. ;)

Helmut S 10.03.2023 19:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701413)
Zum Problem könnte es eher werden, wenn sich ChatGPT seine eigenen Daten wieder reinzieht und keine frischen mehr bekommt :Cheese:

:Lachen2: :Lachen2:

Es würde dann quasi in seiner eigenen Bubble existieren. Kennen wir von den Menschen ja auch. :Cheese:

Helmut S 10.03.2023 19:38

Dieser Artikel war gerade in meinem News Feed: https://www.golem.de/news/palm-e-goo...03-172540.html

KI von Google für Roboter. Schöne Anwendung. Microsoft hat dazu auf Basis von Chat GPT auch n Paper raus gehauen: https://www.microsoft.com/en-us/rese...__Robotics.pdf Das Papier wird auch in dem Golem Artikel genannt.

:Blumen:

Trimichi 10.03.2023 20:59

Leute, euer Scientology - Geseiere nervt langsam. Dafür hatte ich den Faden nicht eröffnet.

Schönes Wochenende

Trimichi 10.03.2023 21:14

Was ist Golem?

"Golem XIV

Golem XIV ist ein vordergründig der Science-Fiction zuordenbares Buch des polnischen Autors Stanisław Lem aus dem Jahre 1981 (deutsche Übersetzung: 1984), welches auf Deutsch auch unter dem Titel Also sprach Golem bekannt ist. Es behandelt hauptsächlich philosophische Fragestellungen. Teile des Textes erschienen bereits im Jahre 1973 (deutsche Übersetzung: 1976) im Sammelband „Imaginäre Größe“. Lem selbst bezeichnete „Golem XIV“ in dem gemeinsam mit dem polnischen Literaturwissenschaftler Stanisław Bereś verfassten autobiografischen Buch „Lem über Lem“ als die „Summe seines Denkens“.

„Golem XIV“ ist in der Geschichte Lems ein von Menschen erbauter Super-Computer, der die Intelligenzbarriere durchbrochen hat und somit über eine eigenständige Vernunft verfügt. Er besitzt weder Eigenschaften der Persönlichkeit noch solche des Charakters. Er kann sich jedoch den Menschen, zu denen er spricht, in der Maske jeder beliebigen Persönlichkeit zeigen. Golem XIV kennt außerdem kein Gefühlsleben, denn er ist keine Person, sondern ein Kalkül.

Der Inhalt des Buches besteht außer dem Vorwort aus zwei fiktiven Vorlesungen von Golem XIV („Dreierlei über den Menschen“ und „Über mich“). Die zweite dieser „Vorlesungen“ veröffentlichte Lem erstmals 1981, während die erste „Vorlesung“ bereits in dem Band „Imaginäre Größe“ (Vorworte zu nicht existierenden Büchern) enthalten war. Eingebettet werden diese Vorlesungen in eine Vorrede des fiktiven Wissenschaftlers Irving T. Creve (bereits 1973) und ein „Nachwort“ des ebenso fiktiven Wissenschaftlers Richard Popp (erstmals 1981).

Die Geschichte von Golem XIV ist weniger ein Roman als ein philosophisches Werk und beschreibt den Beginn und das Ende des intelligenten Computers nur am Rande. Schwerpunkt des Buches sind die Monologe des Computers, in denen Golem XIV seine Sicht des Kosmos und des Menschen wiedergibt.

Lem konfrontiert den Leser mit der unbequemen Vorstellung, die Menschheit sei ein reines Zufallsprodukt der Natur und keineswegs die Krone der Schöpfung. So hinterfragt Golem XIV die Kriterien, die der Mensch aufstellt, um sich selbst als „Krone“ der Evolution anzusehen, und weist auf die geistige Beschränktheit hin, mit der der Mensch die tieferen Gründe der Natur zu erkennen glaubt.

In der ersten „Vorlesung“ („Dreierlei über den Menschen“) entwirft Lem – verkappt als Supercomputer Golem – Grundzüge einer neodarwinistischen Evolutionstheorie, die inhaltlich der vom Biologen Richard Dawkins erstmals 1976 veröffentlichten Konzeption des „Egoistischen Gens“ nahesteht. Lem räumt dem genetischen Code eine gegenüber den aus ihm entstandenen Organismen evolutionär vorrangige Stellung ein und kleidet diesen Gedanken in die Formulierung: „Der Sinn des Boten ist die Botschaft.“ Die Organismen existieren dieser Ansicht zufolge also allein zum Zwecke der Übertragung des genetischen Codes, der sich ihrer als eine Art Vehikel bedient. Die Ähnlichkeiten zwischen Lems Überlegungen und den Gedanken Richard Dawkins, dessen im Jahre 1976 erschienene Theorie Lem im Jahre 1973 noch nicht kennen konnte, wurden insbesondere von dem deutschen Philosophen Bernd Gräfrath in seinem 1996 erschienenen Buch „Lems Golem. Parerga und Paralipomena“ herausgestellt.

Außerdem widerspricht er in dieser „Vorlesung“ der Ansicht, die Evolution wäre eine Entwicklung der Lebewesen von einer niederen zu einer höheren Stufe gewesen. Aus technischer Sicht sind die Algen insofern vollkommener, als sie die Photonen der Sonne direkt in Lebensenergie umwandeln können. Die von uns als höher eingestuften Lebewesen haben aber diese Fähigkeit verloren und müssen ihre Lebensenergie als Schmarotzer von anderen Lebewesen holen."

keko# 11.03.2023 15:05

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701447)
Bist du nebst Lehrer, IT-Experte nun auch schon Hochschullehrer?

Ich glaub unabhängig davon nicht dass ChatGPT einen sinnvollen Trainingsplan erstellen kann. Begr : wenn du morgens aufstehst, kennt die KI dein Wohlbefinden oder Schlechtbefinden? Falls du mit Pulser schläfst mein Beileid. Vermutlich sagt dir irgendwann deine Stoppuhr, dass du T-Sekunden noch zu leben hast? Auf Grund der ganzen tollen Daten mit denen du deine Apothekerin (KI) fütterst? Wärst nicht der Erste der mit Stoppuhr gestorben ist....

Je mehr Daten wir von uns geben, desto besser wird die Maschine. Die elektronische Patientenakte wird ein weiterer Baustein sein. Zunächst wird ärztliche Beratung wohl online sein, dann irgendwohin outgesourcet, bis wir dann irgendwann nicht mehr merken, dass die Beratung von einer Maschine kommt. Mustervgleiche werden hervorragende individuelle Vorhersagen bieten. Krankenkassen können Belohnungsystem einrichten. Es geht so weit, dass man an der Kasse entsprechend individuelle Preise bezahlt oder Dinge nicht kaufen kann.
Ob das alles so kommt und ich das noch erleben werde, weiß ich nicht. Aber wir laufen defintiv darauf zu. Vor einigen Jahre dachte ich noch, man könnte diese Entwicklung stoppen. Wie blöd ich war! Jetzt habe ich die Hoffnung, dass diese Technik für Menscheit, Tiere und Umwelt gewinnbringend eingesetzt wird. Diese große Chance ist definitiv noch da :Blumen:

Trimichi 11.03.2023 16:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701497)
Je mehr Daten wir von uns geben, desto besser wird die Maschine. Die elektronische Patientenakte wird ein weiterer Baustein sein. Zunächst wird ärztliche Beratung wohl online sein, dann irgendwohin outgesourcet, bis wir dann irgendwann nicht mehr merken, dass die Beratung von einer Maschine kommt. Mustervgleiche werden hervorragende individuelle Vorhersagen bieten. Krankenkassen können Belohnungsystem einrichten. Es geht so weit, dass man an der Kasse entsprechend individuelle Preise bezahlt oder Dinge nicht kaufen kann.
Ob das alles so kommt und ich das noch erleben werde, weiß ich nicht. Aber wir laufen defintiv darauf zu. Vor einigen Jahre dachte ich noch, man könnte diese Entwicklung stoppen. Wie blöd ich war! Jetzt habe ich die Hoffnung, dass diese Technik für Menscheit, Tiere und Umwelt gewinnbringend eingesetzt wird. Diese große Chance ist definitiv noch da :Blumen:

Wie gesagt, mir ist das zu abgespaced.


Nehmen wir an es kommt so. Was ist der nächste Schritt? Gene von allem und jedem werden analysiert, anschl. werden Erlaubnisscheine ausgestellt, wer Kinder haben darf und wer nicht. Denn die KI kann viel besser entscheiden via Mustererkennungen wer sich fortpflanzen darf. Usw.

Zu deinen Ausführungen die maschinelle Datenverarbeitung betreffend stimme ich zu. Vollständig? Fast. Falls die digitale Patientenakte kommt, muss man nicht mitmachen. Widersprechen reicht.

Ist eben die Frage wie lange die Menschen hierzulande noch stillhalten. Stalinzitat verkneife ich mir besser. Allerdings ist die Lösung also: noch mehr Kontrolle, noch mehr Überwachung also noch mehr Daten die wir zudem auch noch freiwillig preisgeben usw.

Mal eine Frage: du erwähntest immer wieder die Entscheider? Wer soll das sein? Politiker, Pfarrer, der Pabst, Bischöfe, Wirtschaftsmagnaten, Lobbyisten? Ich spekuliere nur. Wer sind die Entscheider? Das Establishment? Shadow Government? Das wäre Verschwoerungstheorie. Und typisch amerikanisch. Allsehendes Auge auf dem 1-Dollar-Schein, Novo Ordo Saeclorum in Coeli coeptis oder so ähnlich (sorry, mein Latein ist nicht das Beste) OTO, Rothschilds, usw. bis hin zu Aliens, denen der Planet gehört. Und deswegen haut Putin auf die Pauke? Nachdem Motto: so nicht Freunde? Oder ist deine Hoffnung, dass die KI diese Entscheider entmachtet und alles besser macht? Wer sind die Entscheider? :confused:


Wie gesagt, dieses ganze Computerdingens ist viel zu us_amerikanisch imho. Geht auch ohne oder mit bedeutend weniger, denn: Space Shuttle (viele Computer) = kaputt, Sojus (solide Mechanik) fliegt. :Holzhammer: :Gruebeln: :Maso:
Zur ISS. ;)

keko# 11.03.2023 19:20

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701502)
Nehmen wir an es kommt so. Was ist der nächste Schritt? Gene von allem und jedem werden analysiert, anschl. werden Erlaubnisscheine ausgestellt, wer Kinder haben darf und wer nicht. Denn die KI kann viel besser entscheiden via Mustererkennungen wer sich fortpflanzen darf. Usw.

Ich bin leider nicht Herr Dr. Sven Schmeier, der bei der einen oder anderen Frage nur mit den Schultern gezuckt hat und breit grinste. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, bei dieser Frage würde er mit den Schultern zucken und breit grinsen ;)



Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701502)
...

Mal eine Frage: du erwähntest immer wieder die Entscheider? Wer soll das sein? Politiker, Pfarrer, der Pabst, Bischöfe, Wirtschaftsmagnaten, Lobbyisten? Ich spekuliere nur. Wer sind die Entscheider? Das Establishment? Shadow Government? Das wäre Verschwoerungstheorie. Und typisch amerikanisch....

Letztendlich sind wir beide die Entscheider - du und ich und Millionen andere Menschen ;-)
Informatiker und Ingenieure kannst du nicht stoppen. Sie werden die Sache weitertreiben, weil sie wie besessen davon sind (im positiven Sinne!).
Politiker können letztendlich nur das entscheiden, was die Masse zulässt, denn das sind 99.9%.
Aber das ist philosophisch ;.-)

Trimichi 11.03.2023 20:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701523)
Ich bin leider nicht Herr Dr. Sven Schmeier, der bei der einen oder anderen Frage nur mit den Schultern gezuckt hat und breit grinste. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, bei dieser Frage würde er mit den Schultern zucken und breit grinsen ;)





Letztendlich sind wir beide die Entscheider - du und ich und Millionen andere Menschen ;-)
Informatiker und Ingenieure kannst du nicht stoppen. Sie werden die Sache weitertreiben, weil sie wie besessen davon sind (im positiven Sinne!).
Politiker können letztendlich nur das entscheiden, was die Masse zulässt, denn das sind 99.9%.
Aber das ist philosophisch ;.-)

Hm. Keine Ahnung. Danke für die Antwort. Btw :


Da bin ich aber froh, und Jupp, Philosophie ist lt. Definition (Duden) Denk- und Grundwissenschaft. In den Vorlesungen an der Uni wurde von meinem Prof. gesagt, dass Wissenschaft den Menschen objektiviert. Subjektivität? Findet sich lt. meinem Prof. in der Philosophie. Philosophie hat ebennicht wie Herr Habermas behauptet so gut wie ausgedient, sondern fungiert als Mittler zwischen Religion und Wissenschaft. Damit zur 11.Feuerbachthese die Marx aufgegriffen hat. Urspr.: welche Art ein Mensch ist hängt von dessen Philosophie ab. Marx: Es kommt nicht auf die Philosophie an, insofern darauf, die Welt zu verändern. Zyniker? Wohl eher Fanatiker. Gibt Wiss. Untersuchungen zu Erkenntnistheoretikern insofern wie autoritär diese sind. Horkheimer, Adorno, Frankfurter Schule und die Subjektphilosophie.
Wen das interessiert: Suitbert Ertel googeln, hier: Erkenntnis und Dogmatismus.Aber ich schweife ab.

Was sollten wir der KI beibringen? Spinoza ist mein Favorit. Demnach: was ist wichtiger? Der Glaube an Gott oder der Glaube an Fiktion? Eliminieren wir Gott bleibt die Fiktion. Wahrheit muss keinen Sinn ergeben, Fiktion schon. Oder wie der Ami auch gerne sagt: reality is sometimes stranger than fiction.

So hergeleitet und begründet: wie viel Science-Fiktion steckt in dem KI-Thema? Lässt sich das herauspartialisieren (MANOVA e.g.)? Der Kalkulus (Newton, Leibnitz; Wolff) kennt keine moralischen Werte. Er ist wie der Golem sinnbefreit. Rechnen ungleich Moral.

Oder mit anderen Worten: würdest du den La Place'schen Daemon erwecken wollen? Indem wir die KI fütteren mit 99,9 % dessen was wir wissen? Moralische Elemente inklusive. Die Maschine steht und funktioniert. 0,1 unbekanntes koennen wir für eine Extrapolation (Prognose) ignorieren an die Konventionen geknuepft.

Nur wissen wir und alle anderen Menschen eben nicht was wir wollen? Noch nicht. Und das ist das Problem. Also doch den Knopf drücken und der Daemon legt los? 42?

Ich stelle mir die Substitution des menschl. Denkens wie eine Scheidung vor in etwa. Nach dem Urteil durch das Knopf drücken ausgelöst kommt z.B. heraus: in meine Wohnung muss ich 5 Flüchtlinge aufnehmen. Zudem wird mir die Patenschaft für 10 Kinder in der Dritten Welt auferlegt. Fahrräder darf ich behalten. Haustierhaltung ist mir untersagt. Der Audi ist weg. Fleisch gibt es einmal in der Woche. Z.B. Auch alle anderen sind von solchen KI-Urteilen betroffen.

Vorteil: CO2-Neutralitaet ist hergestellt, Armut und Hunger sind ausgemerzt. Ebenso die meisten (menschengemachten) Krankheiten. Grund: die KI hat sämtliche Ressourcen berechnet und nach dem Grundsatz der Gleichheit und Würde aller Menschen verteilt und zugeteilt.

Und nun ist etwas eingetreten, was ich als grundlegend für den nächsten evolutionären Step erachte: planetarer Friede. Nur so können wir uns aufmachen in den Weltraum. Vorher nicht. Deswegen erachte ich diese KI'ler als Spinner, die vom Weltuntergang ausgehen, weil sich dann Computer ins Weltall aufmachen. Aber gerade diesen soll ja die KI verhindern. Oder? Mir sind diese Typen (Nerds) im Silicon Valley echt suspect. Das sind Rechenexperten und nicht so sehr Philosophen.

Nur zur Klarstellung: jeder von uns ist Wissenschaftler (Ist-Zustand feststellen) und Philosoph (Soll-Zustand definieren). Also: ich sage, dreuckt den Knopf, und morgen sind die meisten Menschheitsprobleme gelöst. Was meinst du? Knopf drücken? Ich bin bereit zu teilen, damit die KI die Ressourcen wie angedeutet verteilt. Wir schaffen das nicht. Die KI schon. Was würdest du tun in diesem Szenario? Und wie viele andere Menschen wären dazu bereit? Ich glaube sehr viele, die Mehrheit. Ganz sicher. Weis es aber nicht. Verzicht und Teilen, postwendend globaler Frieden, Armut, Krankheiten und der Hunger, ebenso der Wassermangel sind erfolgreich bekämpft, und gehören wie Klimakatastrophe einer historischen Epoche (Postmoderne) der Vergangenheit an.

Scholz sprach von Zeitenwende.

;)

keko# 12.03.2023 10:50

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701527)
...
Was sollten wir der KI beibringen?...

Solche Fragen stellen sich kaum noch. KIs bringen sich Dinge selbst bei, lernen dabei ihr Lernen zu verbessern. (obwohl aktuell bei der künstlichen Intelligenz noch viel künstlich ist, also in Wahrheit der Mensch dahinter steckt ;-)
Fragen an dich: wie gehen wir damit um, wenn KIs sich ihr Wissen selbst generieren? Wie erkennen wir (Menschen) dann noch Fake-News, die KIs generieren?
Gehen wir nicht stillschweigend davon aus, dass wir die intelligentesten Wesen sind? Was, wenn dem nicht mehr so ist? Wenn Maschinen einfach schlauer sind als wir.
Was, wenn KIs täuschend echte Realtiäten erzeugen (Bilder, Videos). Meine Apotherkerin-KI, sieht sie nicht echt aus? Sie spricht sogar einen südfranzösichen Dialekt.

Ich hänge sie gern nochmal an. Sie gehört ja mir.

https://www.triathlon-szene.de/forum...d=16761478 63

:Blumen:

Trimichi 12.03.2023 11:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701555)
Solche Fragen stellen sich kaum noch. KIs bringen sich Dinge selbst bei, lernen dabei ihr Lernen zu verbessern. (obwohl aktuell bei der künstlichen Intelligenz noch viel künstlich ist, also in Wahrheit der Mensch dahinter steckt ;-)

Ok, dankeschön. :Blumen:


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701555)
Fragen an dich: wie gehen wir damit um, wenn KIs sich ihr Wissen selbst generieren? Wie erkennen wir (Menschen) dann noch Fake-News, die KIs generieren?
Gehen wir nicht stillschweigend davon aus, dass wir die intelligentesten Wesen sind? Was, wenn dem nicht mehr so ist? Wenn Maschinen einfach schlauer sind als wir.
Was, wenn KIs täuschend echte Realtiäten erzeugen (Bilder, Videos). Meine Apotherkerin-KI, sieht sie nicht echt aus? Sie spricht sogar einen südfranzösichen Dialekt.

:Blumen:

Kann dir nur als normalintelligenter Mensch antworten und vllt mit dem gesunden Menschenverstand. Zu deinen Fragen in Reihenfolge beantwortet, finde ich super von dir die Diskussion auf reale Tatsachen gelenkt zu haben, kann auch gerne jeder andere antworten, wie gesagt, ich glaube nicht, dass ich hier zu den Intelligenteren im Forum gehöre, mein IQ lag über Weihnachten bei 119 Punkten.

Die KI machen lassen, es sind nur Nullen und Einsen auf deinem physikalischen Speichermedium, die jederzeit gelöscht werden können.

Auf Grund unseres erfahrungsbasierten Wissens und auf Grund von guter Allgemeinbildung.

Wir sind die intelligentesten Wesen, da wir abstrakte Symbole verwenden können (Sprache, Schriftzeichen usw.) um Informationen über Generationen weiterzugeben. Tiere verwenden Signalsprache. Das ist der große Unterschied. Es gibt allerdings graduelle Unterschiede: Raben, Wale, Delphine, Primaten bis hin zu Menschenaffen, die sich selbst im Spiegel erkennen (Roter Punkt Versuch). Andere, intelligente Lebensformen mit Zentralnervensystem sind nicht bekannt.

Es kann sein, dass es Außerirdische gibt. Mathematisch ist das sogar wahrscheinlich. Theologisch ausgedrückt, könnte man sich fragen, warum Gott allein am Menschen als intelligente Lebensform Gefallen findet.

Gäbe es ferne Welten mit Leben, und wäre der nächste Entwicklungsschritt die KI als Evolutionsprinzip, würde es auch keine Außeridischen geben können. Man müsste nach Robotern im All suchen. Roboter sind keine Organismen. Wir wissen aber, dass die Evolution von niedrigeren Organismen (Einzeller) hin zu komplexen Organismen verläuft (Vielzeller). Ist eine KI komplexer als ein Mensch? Hat eine KI Körper? Kann eine KI fühlen? Was ist der Ursprungspunkt in einer KI? 0 und 1. Graustufen kennt die KI nicht (Analoges).

Zwischenfazit: schlauer ja, in Teilbereichen, wie z.B. Konzentration-Leistung. Thurstone sprach von spezifischen Intelligenzfaktoren. Und von einem allgemeinen Intelligenzfaktor. Es gibt zig Modelle von Intelligenz. Kurz gesagt: s (specific factors), ja, hier ist uns die KI in einigen Bereichen überlegen, z.B. Autopilot im Flugzeug. g (allgemeiner I.-Faktor) als allgm. I., darüber verfügt eine KI mMn nicht. Hier könnte man sicherlich lange diskutieren. Weil eine KI zwar urteilen kann, aber - ja, wie soll man das beschreiben - aus sich heraus selbst nicht erkenntnisfähig ist, da sie dafür notwendig weder über Emotion noch über Intuition verfügt. Sensorik und Ratio, das schon. Gibt ja auch hierarchisch gestufte Modelle mit primären, sekundären und tertiären Intelligenzfaktoren z.B.. Oder emotionale I., soziale I. usw. wie z.B. auch motorische und daran gekoppelt praktische I.. Was kann eine KI besser und was nicht, das benötigt sicherlich ein Doppelsemester als Vorlesungszeitraum, zum einen darüber was Intelligenz ist und im Anschluß daran was die KI kann aus dieser Palette der Intelligenzleistungen.

Was jeder gute Vater tun würde. Uns hat man gesagt, guck' nicht soviel in den viereckigen Kasten. Das gilt auch für heute, weniger Fernsehen und weniger Internetbenutzung. Meine, vllt mutige, und auf jeden Fall zugleich demütige Privatmeinung: das Internet macht die Leute krank. Und das war auch schon vor dem KI - Thema so. Vorher, vor dem Internet war es zuviel TV-Konsum. Heute muss man vielleicht dazu sagen, dass das Internet die Menschen noch mehr krank macht als früher.



Vllt kann man sowas wie FSK einführen? Fürs Internet. Eltern scheinen überfordert. Das würde auch sehr viele Arbeitsplätze schaffen. Und die Endgeräte personalisieren. Folge: eine 12 Jährige hat auf viele Internetinhalte keinen Zugriff. Z.B.. Gibt es ja bereits. In unserer Stadtbib hier kann man das Internet nur eingeschraenkt nutzen. Bilden im Internet: ja; Filme, News im Internet usw. gucken: nein. Bezl. gestuft vgl. FSK. Vielleicht sogar eine KI gesteuerte FSK via Mustererkennungen. Why not? Vllt könnte auch eine FSK-KI altersgerechte Empfehlungen für unterschiedliche Inhalte in den Domänen Unterhaltung, Bildung, Nachrichten, Sport udm. z.B.. aussprechen.

Wie angedeutet, ich bin grundsätzlich kein Digitalisierungsgegner. Vllt müsste man viel mehr differenzieren. Beispiel: heute morgen hies es im Radio von Seiten der FDP die Notengüte für das Abitur wieder einzuführen. Ja, warum denn? Ja, so, wie zu Coronazeiten, so könne es jetzt nicht mehr weitergehen, so die Ministerin für Bildung. Als Mittel hierfür befürwortet die Ministerin allerdings die Beschleunigung der Digitalisierung.
:Maso: :Gruebeln:

Frage an dich: kann deine Apothekerin Bildungs- oder Unterhaltungsinhalte für deine Kinder auswählen und/oder deine Schüler_innen? Falls ja, wie würdest du sie programmieren als virtuelle Lehrerin? Oder kann sie das inzwischen selbst? ;)

:Blumen:

keko# 12.03.2023 15:45

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701558)
....

Frage an dich: kann deine Apothekerin Bildungs- oder Unterhaltungsinhalte für deine Kinder auswählen und/oder deine Schüler_innen? Falls ja, wie würdest du sie programmieren als virtuelle Lehrerin? Oder kann sie das inzwischen selbst? ;)

:Blumen:

Ich weiß nicht genau, was du meinst, aber prinzipiell ist das für meine Apothekerin kein Problem:

----------------------------------

Ich:
Welche Bildungsinhalte sind für Schüler der 5. Klasse im Fach Deutsch zu empfehlen?

Die Apothekerin:

Hier sind einige mögliche Bildungsinhalte, die für Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse im Fach Deutsch empfehlenswert sind:

1. Lesen und Verstehen von Texten: Schülerinnen und Schüler sollten lernen, Texte aller Art (z.B. Erzählungen, Sachtexte, Gedichte) zu lesen und zu verstehen.

2. Schreiben: Schülerinnen und Schüler sollten lernen, klare und gut strukturierte Sätze und Texte zu schreiben.

3. Grammatik: Schülerinnen und Schüler sollten grundlegende Grammatikregeln (z.B. Wortarten, Satzglieder) kennen und anwenden können.

4. Rechtschreibung: Schülerinnen und Schüler sollten lernen, Wörter korrekt zu schreiben und Rechtschreibregeln anwenden zu können.

5. Wortschatz: Schülerinnen und Schüler sollten ihren Wortschatz erweitern und lernen, die Bedeutung neuer Wörter aus dem Kontext zu erschließen.

6. Literatur: Schülerinnen und Schüler sollten mit verschiedenen literarischen Texten vertraut gemacht werden und lernen, diese zu interpretieren und zu analysieren.

7. Medienkompetenz: Schülerinnen und Schüler sollten lernen, Medien kritisch zu hinterfragen und Informationen aus verschiedenen Quellen zu beurteilen.

----------------------------------

Dass ein Informatikstudent ChatGPT nicht kennt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Dr. Schmeier erzählte folgendes:

Er gab seinen Studenten eine Hausarbeit. Bei einem Studenten fehlten beim schriftlichen Teil alle Verben. Es stellte sich heraus, dass der Student ChatGPT hat programmieren lassen und auch die Beschreibung hat erstellen lassen. Weil die Antworten einem bestimmten Muster folgen, hat der Student die Antwort durch ein weiteres Tool laufen lassen, dass Texte in anderer Form wiedergibt, ohne den Inhalt zu verändern. Scheinbar hat dieses Tool fälschlicherweise alle Verben weggelassen und der Student den Text vor der Abgabe nicht mehr gelesen. So kam die Fälschung heraus. Ansonst hätte er es nicht bemerkt.

Ein Prof. aus der sozialwissenschaftlichen Fakultät fragte Dr. Schmeier, ob er glaubt, dass ChatGPT nur eine vorübergehende Erscheinung sei. Er zuckte wieder nur mit den Schultern und grinste breit. Mit der Zeit wußte ich, was er dabei dachte :Cheese:

:Blumen:

keko# 12.03.2023 15:53

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701558)
....
Wir sind die intelligentesten Wesen, da wir abstrakte Symbole verwenden können (Sprache, Schriftzeichen usw.) um Informationen über Generationen weiterzugeben. Tiere verwenden Signalsprache....

Wenn du anhand dessen Intelligenz festmachst, hast du schon verloren.

Trimichi 12.03.2023 17:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701572)
Wenn du anhand dessen Intelligenz festmachst, hast du schon verloren.

Falsch. Ein Computer ist kein Lebewesen. Daher kann er über keine Intelligenz verfügen.

In dem Wort KI steckt ja auch das Wort Künstlich. D.h. die I. ist immitiert. Bestenfalls ahmen uns Computer nach. Mimikry und Mimese zudem. Sie tun als ob. Sind es allerdings nicht.

Hätte deine KI von sich aus angefangen irgendetwas hervorzubringen ohne vorher eingehendes Kommando? Sicherlich nicht.

Aber ich gebe auf mit den Worten Roger Ciceros, nicht mit Markus Tullius Cicero verwechseln bitte: Computer regieren die Welt. Oh! Wieder falsch.

Wer die KI beherrscht, der beherrscht die Welt. Putin zitiert nach Kissinger.

Wie dem auch sei: du hast Recht und ich meine Ruhe..

Trimichi 12.03.2023 17:25

Ach - herrjemineh! Die Silicon Valley Bank ist gerade untergegangen. Nicht so toll für dich keko#

https://m.faz.net/aktuell/finanzen/f...2ukcsDF7wML6mG

:Cheese:

Klugschnacker 12.03.2023 20:30



Dieser Schmetterling, das Tagpfauenauge, hat die Augen einer Katze auf seinen Flügeln. Die Fressfeinde des Schmetterlings, die Vögel, bekommen hier einen Schreck.

Zweifellos handelt es sich hier um eine sehr intelligente Lösung für ein Problem. Die Idee ist brillant und die Ausführung meisterhaft.

Der Schmetterling weiß jedoch nicht, wie er selbst aussieht. Von den Katzenaugen auf seinen Flügeln hat er keine Ahnung. Er weiß außerdem nicht, dass Vögel Angst vor Katzen haben.

Der Prozess, der zu diesem pfiffigen Einfall führte, kam ohne Gehirn aus: Nirgendwo während der Evolution dieses Schmetterlings hat ein Gehirn eine Entscheidung getroffen. Nirgendwo gab es eine Instanz, die wir als intelligent bezeichnet hätten. Stattdessen führte ein ganz simpler Prozess zu dieser kreativen Lösung: Die Natur hat einfach unzählige Male gewürfelt und alles Unbrauchbare aussortiert. Das hat genügt.

Ich will damit sagen: Vielleicht haben wir falsche Vorstellungen davon, was "intelligent" ist. Ist ein Prozess, der Schmetterlinge mit Katzenaugen auf seinen Flügeln hervorbringt, intelligent? Falls ja, dann gibt es Intelligenz auch außerhalb von Gehirnen. Oft genug würfeln kann reichen.

keko# 13.03.2023 07:52

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1701580)
Falsch. Ein Computer ist kein Lebewesen. Daher kann er über keine Intelligenz verfügen.

In dem Wort KI steckt ja auch das Wort Künstlich. D.h. die I. ist immitiert. Bestenfalls ahmen uns Computer nach. Mimikry und Mimese zudem. Sie tun als ob. Sind es allerdings nicht.

Hätte deine KI von sich aus angefangen irgendetwas hervorzubringen ohne vorher eingehendes Kommando? Sicherlich nicht. .....

Es geht um maschinelles Lernen. Es geht darum, dass Maschinen Tätigkeiten ersetzen, für die eigentlich menschliche Intellienz nötig ist. Es geht nicht darum, den Menschen zu ersetzen oder in seiner Fülle nachzubauen.

Ein Beispiel dafür, das jeder kennt, ist Google Maps. Kein Mensch fährt mehr mit einer Stadtkarte durch eine fremde Stadt. Das ist maschinelle Intelligenz, die die menschliche ersetzt hat.

Viele andere werde folgen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Über das "ob" zu diskutieren, wäre der gleiche Unsinn wie sich

- wird im Sport gedopt?
- gibt es den Klimawandel?

zu fragen.

Sinnvolle Fragen wären:

Wer dopt?
Wie gehen wir mit dem Klimawandel um?

Du bist immer noch auf dem Grundsatzfragereiniveau.

:Blumen:

Trimichi 13.03.2023 08:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701625)
Es geht um maschinelles Lernen. Es geht darum, dass Maschinen Tätigkeiten ersetzen, für die eigentlich menschliche Intellienz nötig ist. Es geht nicht darum, den Menschen zu ersetzen oder in seiner Fülle nachzubauen.

Ein Beispiel dafür, das jeder kennt, ist Google Maps. Kein Mensch fährt mehr mit einer Stadtkarte durch eine fremde Stadt. Das ist maschinelle Intelligenz, die die menschliche ersetzt hat.

Viele andere werde folgen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Über das "ob" zu diskutieren, wäre der gleiche Unsinn wie sich

- wird im Sport gedopt?
- gibt es den Klimawandel?

zu fragen.

Sinnvolle Fragen wären:

Wer dopt?
Wie gehen wir mit dem Klimawandel um?

Du bist immer noch auf dem Grundsatzfragereiniveau.

:Blumen:

Naja, Kartenlesen hat ja jetzt nichts mit dem Denken zu tun. Sondern eher mit Orientierung und Orientierungssinn. Vllt macht es manchen Menschen Spaß eine Karte via Kompass einzuorden um so den Weg zu finden? Sehr nervig in den Bergen wenn Wanderer mit Phone auf den Wanderwegen herumlaufen und das Phone den Weg zur Berghütte ansagt. Auch in der Großstadt kann es chic sein nach dem Weg zu fragen. Man kommt mit den Menschen ins Gespräch, das ist schön. Auf der anderen Seite du und deine ComputerNerds, und deine "Robo Sapiens". Kein Wunder, dass die Lobbyisten die Reißleine gezogen haben und nicht weiter investieren. Wozu braucht man ein hochmodernes Händi in der Großstadt, wenn tausende von Menschen herumlaufen und jeder kann potenziell jedem den Weg erklären meinetwegen zum Dom, falls es eine Domstadt ist? Händi kostet 1000,- EUR, fragen kostet hingegen gar nichts. Hier kostete die KI 1000,- EUR, die Nutzung von sozialer Intelligenz nichts ("Nulltarif").

Macht es Sinn für den Pfau Pfauenfedern auszubilden? Um so ein rießiges Rad zu schlagen? Wie der Emu kann er nicht mehr fliegen. Wegen seines immensen Federschmucks. Was also sexy ist, ist nicht unbedingt intelligent im Sinne von Überlebensvorteil. Dennoch haben Pfau und Emu überlebt, darf man auch nicht vergessen.

Darum geht es ja imho: was ist Intelligenz oder was intelligent, und was ist künstlich intelligent und damit verbunden: kann, soll oder darf... - vllt kommen die Börsianer auf die Idee, dass KI total doof ist, und Schmetterlinge nicht so und schön dazu, und die KI-Blase platzt wie eine Seifenblase in einer Dreigroschenoper oder so ähnlich formuliert, auf jeden Fall noch vor der SUV-Blase. In SUVs kann ich jedenfalls mehr Sinn erkennen als in KIs. Aber ich versteh' schon worum es dir geht: du kombinierst in deinem Kopf das SUV-Thema mit dem KI-Thema und was folgt sind kleine Raumschiffe, fliegende SUVs, man könnte auch von Shuttles sprechen (voll weltraumfähig irgendwann, freilich ;) ).

Ich denke ich kann alle außer dir keko# beruhigen. Autos werden auch mit Hilfe der KI nicht fliegen können. Schmetterlinge sind also doch viel intelligenter als die KI, weil sie ja fliegen können. Nicht so SUVs mit KI.

Daher ist die KI dem Schmetterling unterlegen. Spaß beiseite. Aber das stimmt. :Blumen:


Gute Woche alle und danke an die Admin :) , dafür dass wir hier gut beschirmt unsere Ansichten austauschen dürfen. Bald wirds Frühling.

LG Michi

Helmut S 13.03.2023 09:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701597)


Zweifellos handelt es sich hier um eine sehr intelligente Lösung für ein Problem.
[...]
Ich will damit sagen: Vielleicht haben wir falsche Vorstellungen davon, was "intelligent" ist.
[...]
Ist ein Prozess, der Schmetterlinge mit Katzenaugen auf seinen Flügeln hervorbringt, intelligent? Falls ja, dann gibt es Intelligenz auch außerhalb von Gehirnen. Oft genug würfeln kann reichen.

Es gibt ja durchaus mehr als eine Begriffsbestimmung von Intelligenz. Zufall ist m.W.n. nicht dabei. Deshalb und weil eine kognitive Leistung in der Evolution oder gar ein Problembewusstsein oder ein Ziel fehlt, würde ich im vorliegenden Falle nicht von einer intelligenten Lösung des Problems spreche. Vielmehr ist das eine im Ergebnis passende, zufällige Entwicklung. So

Selbstverständlich können wir den vorhandenen Begriffsbestimmungen eine weitere hinzufügen. Ob das wohl sinnvoll ist?

:Blumen:

Helmut S 13.03.2023 09:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701625)
Es geht um maschinelles Lernen. Es geht darum, dass Maschinen Tätigkeiten ersetzen, für die eigentlich menschliche Intelligenz nötig ist.

[...]

Ein Beispiel dafür, das jeder kennt, ist Google Maps. Kein Mensch fährt mehr mit einer Stadtkarte durch eine fremde Stadt. Das ist maschinelle Intelligenz, die die menschliche ersetzt hat.

Ich finde, eine der besten Begriffsbestimmungen für Intelligenz ist die des kognitiven Entwicklungspsychologen Jean Piaget. Er hat sinngemäß gesagt: "Intelligenz ist das, was man einsetzt, wenn man nicht weiß, was man tun soll."

Transformer oder trainierte feed-forward Netze (ChatGPT) wissen immer was zu tun ist. Der Ablauf ist deterministisch. Eine Ausnahme - und hier hast du ggf. einen Punkt (aber nicht bei ML) - sind rekurrente Netze (RNN). Je nach Anwendung möchte man nichtdeterministisches Verhalten vermeiden oder gar nutzen.

Spricht man über medizinische Diagnostik, will man nicht, dass jedes mal bei der selben Eingabe eine andere Diagnose raus kommt. Das würde u.U. zwar dem realen Leben bei Artzbesuchen entsprechen (vier Ärzte, vier Meinungen) - in dem Fall will man das aber nicht :Lachen2:

Wenn dagegen aber ein RNN z.B. ein Musikstück raus hauen soll, will man ggf. schon, dass am Ende bei der selben Eingabe was anderes raus kommt - einmal ein Rock-Cover von Beethovens 5ter vielleicht, ein anderes mal eine Jazz Version :Cheese:

Jedoch würde ich auch hier nicht von Intelligenz sprechen. Eher von der "Kreativität des Zufalls" Das is wie bei Arnes Schmetterling ;)

Das Navigieren entlang einer Route hat sicher nichts mit Intelligenz zu tun. In dem Moment, in dem "trainiert" wurde die Karte zu lesen, weiß man immer was zu tun ist. Das ist eine 08/15 Arbeit, die sehr gut für klassische IT geeignet ist. Die kartenlesende Frau am Beifahrersitz wurde längst von den Navis abgelöst. Eine Ausnahme ist meine Frau: Die traut dem Braten nicht :Cheese:

:Blumen:

keko# 13.03.2023 13:08

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701637)
....

Das Navigieren entlang einer Route hat sicher nichts mit Intelligenz zu tun. In dem Moment, in dem "trainiert" wurde die Karte zu lesen, weiß man immer was zu tun ist. Das ist eine 08/15 Arbeit, die sehr gut für klassische IT geeignet ist. Die kartenlesende Frau am Beifahrersitz wurde längst von den Navis abgelöst. Eine Ausnahme ist meine Frau: Die traut dem Braten nicht :Cheese:

:Blumen:

Kinder, die Legohäuser bauen, mussten das vorher über einen langen Zeitraum lernen. Irgendwann haben sie es raus und sie können beliebige Häuser bauen. Wenn du deinem Kind sagst: "baue ein Haus mit 2 Türen, einer Garage, einem roten Dach und 8 Fenstern", dann baut es das. Auch dann, wenn es noch nie ein solches Haus gebaut hat. Man vergißt irgendwann den mühsamen vorherigen Lernprozess, das Erlernen von Mustern. Diese laufen aber bei dem Kind energiearm im Hintergrund ab. Erwachsene Menschen, die z.B. Teile ihres Gedächtnisses verloren haben, können keine Legohäuser mehr bauen.

Das alles kann eine Maschine auch. Sie analysiert die Wörter in "baue ein Haus mit 2 Türen, einer Garage, einem roten Dach und 8 Fenstern" im Kontext und baut das Haus (wenn ein Roboter angeschlossen ist). Auch dann, wenn sie noch nie eine solches Haus gebaut hat.

Die Anzahl der Fehlversuche bei einer für die Maschine neuen Situation sind mittlerweile sehr gering.

Die Legobaumaschine kann natürlich keine Stadtpläne lesen. Aber kann das dein Kind? Nur dann, wenn es das vorher gelernt hat.

:Blumen:


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