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abc1971 23.11.2021 18:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1635062)
Wir haben doch auch Wintersportler, ebenso wie die Schweizer, Österreicher, Italiener, Franzosen und Russen. Von einem Olympiasieg auf der Kurzdistanz sind unsere Triathleten aber so weit weg wie unsere Läufer vom 5.000m-Europarekord. Wie erklärst Du Dir das?

:Blumen:

Wir haben 84 Millionen Einwohner, Norwegen ca. 5 Millionen.
Kätzerisch könnte man sagen "Not macht erfinderisch" - Man ist dann eben gezwungen seine Entscheidungen z.B. evidenzbasiert zu treffen und nicht nach dem Motto "Ich schmeiße 10 Eier an die Wand und mit Glück bleiben 2 hängen". Ist verständlich, was ich meine? :Blumen: Norwegen nutzt eben die Daten, welche man schon vor Jahrzehnten im Langlaufsport gesammelt hat und das eben nicht nur im Wintersport.

Ich weiß nicht, ob man bei uns dazu in der Lage wäre, so über den eigenen Tellerrand zu schauen? Wenn man hört wie z.B. heute noch am Sportgymnasium in Erfurt die Radsportler trainiert werden, dann ist das positiv formuliert "ganz alte Schule".

Rechnet man die Zahl der gewonnen Medaillien in Bezug auf die Einwohnerzahl, dann ist Norwegen im Wintersport die unangefochtene Nummer 1.

Die anderen von Dir genannten Nationen haben im Ausdauer-Wintersport in der Regel Ausnahmetalente (wie z.B. Cologna in der Schweiz oder unsere Biathletinnen wie Dahlmeier oder Neuner) aber niemals die Breite, wie Norwegen.

Österreich und Russlang lasse ich aus anderen Gründen mal außen vor, aber gerechterweise muss man sagen, dass Langlauf in Russland totaler Volkssport ist und es eine enorme Breite gibt

Genussläufer 23.11.2021 20:23

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1635114)
Wir haben 84 Millionen Einwohner, Norwegen ca. 5 Millionen.
...Wenn man hört wie z.B. heute noch am Sportgymnasium in Erfurt die Radsportler trainiert werden, dann ist das positiv formuliert "ganz alte Schule".

Thüringen hat nicht mal die Hälfte der Einwohner und ist im Medaillenspiegel der Winterolympiade auch weit vorn dabei. Alte Schule eben :bussi:

Sag ich mal als Erfurter :)

Hafu 23.11.2021 20:46

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1635125)
Thüringen hat nicht mal die Hälfte der Einwohner und ist im Medaillenspiegel der Winterolympiade auch weit vorn dabei. Alte Schule eben :bussi:

Sag ich mal als Erfurter :)

Achtung beim Ausdruck "alte Schule" in diesem Zusammenhang.

Operation Aderlass hatte das Hauptquartier jahrzehntelang in Erfurt und der verantwortliche Mediziner hatte jahrelang für den Olympiastützpunkt Erfurt gearbeitet, ebenso wie seine Mutter. Wirklich aufgearbeitet wurden die Verbindungen zwischen OSP und Mark Schmidt nach der Affäre bis heute nicht.

(Sorry für OT):Blumen:

hanse987 24.11.2021 00:15

Weil wir gerade bei der Operation Aderlass sind.

Lehmann-Dolle gewinnt vor Cas:
https://www.sueddeutsche.de/sport/ei...1122-99-101791

Hafu 24.11.2021 07:11

Angela Naeth redet Klartext über die Verhältnisse auf der Radstrecke in Cozumel.

Zitat:

Zitat von Angela Naeth
...Drafting. It is happening and done by EVERYONE and EVERYWHERE. ... I'm all for a fair race, but it's simply not possible in these races anymore. Would I be the first to admit that I drafted in this race some, in the pro ranks?...And if you deny it, I would have a hard time believing you. It is literally IMPOSSIBLE to not draft in Cozumel, and as we all know, many races around the globe. On top of this, if all your competitors are drafting, if you don't, you have zero chance to be riding the same speed, or close to it. Check the numbers. Check the times.

Sehr offene Worte. Die unglaublich schnellen und vielen Sub8- und Sub9-Zeiten dürften also nicht nur durch die verkürzte Schwimmstrecke und die schnellen Bedingungen bedingt gewesen sein.

Trimichi 24.11.2021 07:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635156)
Angela Naeth redet Klartext über die Verhältnisse auf der Radstrecke in Cozumel.



Sehr offene Worte. Die unglaublich schnellen und vielen Sub8- und Sub9-Zeiten dürften also nicht nur durch die verkürzte Schwimmstrecke und die schnellen Bedingungen bedingt gewesen sein.

Hier auf Cozumel kommt vllt noch etwas anderes dazu. Hintergrund.

Cozumel ist die eine Luxusinsel in Mexiko. Kosten die Nacht pro Nase sagen wir 100 US Dollar. Nur um eine Zahl ins Spiel zu bringen. Nehm mal Oliver Miranda Gonzales (MEX), er ist TOP10 in Regensburg geworden, an dem Tag, als Arne dt. Vizemeister wurde in Regensburg. Daher kenne ich OMG persönlich und er wurde dann auch mein Trainer für ein Jahr oder so. So kam ich auch mit dem Management in Kontakt. Glaube mir eins, die drehen jeden EURO, den sie in Triathlon investieren ganz genau um. Bevor ein MEX Tri-PRO im Ausland startet schauen die ganz genau hin, wie viele Watt zu treten sind und ob ein Carbonrad einzupacken Sinn macht. Für Roth? Not so. Oliver bekam auch erst 2-3 Jahre nach Regensburg Challenge Anno 2015 eine Maschine von BMC, die ein anderer Kumpel zum Nulltarif zusammengebaut hat.

Was will ich damit sagen? Ist vllt auch dem Umstand geschuldet, dass MEXICO sehr arm ist und die Menschen von der Luxusinsel COZUMEL nichts haben. Von daher ist dieses Fluten der Kurse und die schnellen Zeiten - wir wissen ja nicht erst seit heute über die schnellen Schwimmzeiten dort - vllt auch dem Land selbst geschuldet.

OMG und Kumpels nach Roth einzuladen ist jedenfalls gescheitert. Mit dem einem Rätzel warum so. Das M wollte aber genau wissen, wie die Radstrecke ist und wie viele Watt man treten kann. Oliver Miranda Gonzales war mit seinem Resultat in Regensburg nicht zufrieden, war glaube ich eine 9:06 h min oder so auf der altem IM-Strecke, die Anno 2015 183,5 Kilometer lang war nach meinem Tacho. Auf Cozumel musste er sich nicht wirklich plagen um sub9 zu sein Anno 2017. (...). In Regensburg war er schon etwas mitgenommen, na gut, zumindest sind wir race-after noch um die Häuser gezogen. So fertig war er dann auch nicht. Anno 2015, als die DM dort waren.

Ist auch nicht so wichtig, die Strecke in Regensburg war jedenfalls absolut ohne jegliches Gedrafte. Und nun muss man sowas lesen.

DANKE HAFU FOR CLEANING THE AIR, kann man so sagen hier im Forum, hoffe ich. Übrigens: guck' mal auf eurem Blog (funkfamily classic geht nicht der link).

LG Michi

P.S.: und wir sehen uns ja wieder, sieben Jahre später. Wieder in Weiden. Also 2022 ;) :Lachen2:

Klugschnacker 24.11.2021 08:24

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1635107)
Wenn Du nun schreibst, daß die Norweger die VO2max Einheiten eher in der Base absolvieren. Was verstehst Du genau darunter? Und machen Sie das immer noch? Zumindest kann ich mir schwer vorstellen, daß dies bei den Laktatleveln umsetzbar wäre. Vielleicht täusche ich mich auch. Und machen die immer noch solche schnelleren Einheiten oder war das eher in einem früheren Teil der Karriere? Sorry für die vielen Fragen. Ist aber spannend :Blumen:

Es gibt eine norwegische Studie, die sagt, dass die genaue Form der Intervalle egal wäre. Entscheidend sei, dass man sie das ganze Jahr über absolviere.

---

Ich möchte hier noch auf eine Kuriosität hinweisen, welche die Wahrnehmung der norwegischen Triathleten begleitet. Was die Tveiten-Gruppe von anderen unterscheidet, sind vor allem die hohen Trainingsumfänge bei niedriger Intensität. Die Laktatmessungen im Feld haben die Aufgabe, zu hohe Intensitäten möglichst zu vermeiden, vor allem beim Training in der Gruppe. Besonders deutlich wird das beim Schwimmen, das meines Wissens nach deutlich extensiver ausfällt, als das sonst üblich ist.

In der öffentlichen Debatte ist aber vor allem von hochintensiven Intervallen die Rede, die nach dem Ronnestadt-Muster der heiße Scheiß seien. Kein Posting ohne das Wort VO2max. Das stellt die tatsächlichen Verhältnisse jedoch auf den Kopf.

Die Tveiten-Gruppe trainiert weniger im hochintensiven Bereich, als es für Ausdauersportler bisher üblich war. Das stellt Tveiten auch selbst klar, indem er sich vom polarisierten Training, wie Seiler es erforscht hat und propagiert, abgrenzt.

freerunning 24.11.2021 08:59

Das mit dem Drafting ist wirklich sehr ärgerlich. In der Diskussion ist wahrscheinlich das dreiste nicht Einhalten der Abstände gemeint.
Aber mich ärgert auch das legale Draften, denn jeder weiß, dass man trotz 10m Abstand enorm Watt spart.
Hatte Bentus neulich nicht von 20% geschrieben bei 10m Abstand? Dazu kommen noch die Motorräder und der ganze Tross.
Als schlechter Schwimmer hat man so kaum eine Chance an die Führenden heranzukommen. Außer durch illegales Drafting, was die schnellen Schwimmer wiederum noch mehr ärgert.

Aber zurück zum Training.
Arne, ich stimme Dir zu, dass die Norweger diese Intensitätskontrolle und die Laktattests wohl hauptsächlich dazu machen um nicht zu schnell zu trainieren. Dies wiederum, vor dem Hintergrund, dass sie die enormen Umfänge auch durchhalten können, ohne ins Übertraining oder andere Überlastungen zu kommen.

Ich würde gerne noch mal auf die Frage zu den 2.5mmol zurückkommen (in diesem Bereich macht Blu die (Lang)intervalle). Kennt jemand eine Tabelle, wo die unterschiedlichen Renndistanzen abgebildet sind und die dazugehörigen Laktatbereiche? Am besten noch mit Herzfrequenz % von Hfmax und Watt bzw. % vom FTP :-).

Im Vergleich zu manchen Killereinheiten, die man von Sanders sieht ist das eher "langsames" Training, dafür deutlich mehr. Interessant wird die Beobachtung von Sanders sein, inwieweit er sich durch die "norwegische Methode" verbessern kann. Über den Sanders Umweg erfahren wir bald bestimmt mehr über dieses Training.

Über die Ingebritsens gibt es auf youtube eine mehrstaffelige Serie in Norwegisch mit englischen Untertiteln. Das ist echt ein "Fernsehhiglight". Der Vater und Trainer Gjert ist ein Original, erinnert mich an Peter Greif und er scheint die 1500m Läufer auch ganz genau im richtigen Laktatbereich trainieren zu lassen. Das sieht mir ziemlich ähnlich aus wie das Training von Tveiten.

KevJames 24.11.2021 09:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1635172)
Es gibt eine norwegische Studie, die sagt, dass die genaue Form der Intervalle egal wäre. Entscheidend sei, dass man sie das ganze Jahr über absolviere.

---

Ich möchte hier noch auf eine Kuriosität hinweisen, welche die Wahrnehmung der norwegischen Triathleten begleitet. Was die Tveiten-Gruppe von anderen unterscheidet, sind vor allem die hohen Trainingsumfänge bei niedriger Intensität. Die Laktatmessungen im Feld haben die Aufgabe, zu hohe Intensitäten möglichst zu vermeiden, vor allem beim Training in der Gruppe. Besonders deutlich wird das beim Schwimmen, das meines Wissens nach deutlich extensiver ausfällt, als das sonst üblich ist.

In der öffentlichen Debatte ist aber vor allem von hochintensiven Intervallen die Rede, die nach dem Ronnestadt-Muster der heiße Scheiß seien. Kein Posting ohne das Wort VO2max. Das stellt die tatsächlichen Verhältnisse jedoch auf den Kopf.

Die Tveiten-Gruppe trainiert weniger im hochintensiven Bereich, als es für Ausdauersportler bisher üblich war. Das stellt Tveiten auch selbst klar, indem er sich vom polarisierten Training, wie Seiler es erforscht hat und propagiert, abgrenzt.

Sehr interessant. Kannst Du das mit genaueren Daten speziell dieser Gruppe füttern?

Dass die viel trainieren ist mir klar, dass sie weniger als 20% über GA1 und vermutlich auch weniger als 10% im wirklich intensiven Bereich trainieren auch.

Interessant wäre jetzt aber zu sehen wieviel mehr sie im Vergleich zu anderen Weltklasseathletin trainieren und wieviel weniger sie Intensitäten im Vergleich zu diesen trainieren.

Genussläufer 24.11.2021 09:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635130)
Achtung beim Ausdruck "alte Schule" in diesem Zusammenhang.

Operation Aderlass hatte das Hauptquartier jahrzehntelang in Erfurt und der verantwortliche Mediziner hatte jahrelang für den Olympiastützpunkt Erfurt gearbeitet, ebenso wie seine Mutter. Wirklich aufgearbeitet wurden die Verbindungen zwischen OSP und Mark Schmidt nach der Affäre bis heute nicht.

(Sorry für OT):Blumen:

Da solltest Du genauer hinschauen und auch ein paar Fakten nicht vergessen. Leute wie Degenkolb, Martin & co. haben Ihre Ausbildung auch exzellent woanders genutzt. Da war Herr Schmidt sehr sicher nicht an Bord. Und auch ansonsten würde ich seinen Einfluss stark anzweifeln. Das Netzwerk war eher regional diversifiziert.

Genussläufer 24.11.2021 09:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1635172)
Die Tveiten-Gruppe trainiert weniger im hochintensiven Bereich, als es für Ausdauersportler bisher üblich war. Das stellt Tveiten auch selbst klar, indem er sich vom polarisierten Training, wie Seiler es erforscht hat und propagiert, abgrenzt.

Das hattest Du in Deinem Video zu den Norwegern auch schon so aufgezeigt. Das war unter anderem ein Grund für die Nachfrage an Hafu. Ich glaube übrigens, daß Seiler häufig falsch interpretiert wird. Polarisiertes Training klar. Da geht auch Tveiten mit. Dann grenzt er sich aber in Bezug auf die Intensität ab. Auch klar, insbesondere im Vergleich zu den Langläufern und Biathleten. Aber schau mal die Lieblingsbeispiele von Seiler an. Da wird immer wieder auf Tufte verwiesen. Und dessen intensive Einheiten waren definitiv näher an der Schwelle als am 10k RT oder gar Richtung vVOmax. Wahrscheinlich waren die in Teilen sogar unterhalb der Schwelle.

Klugschnacker 24.11.2021 10:07

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1635176)
Ich würde gerne noch mal auf die Frage zu den 2.5mmol zurückkommen (in diesem Bereich macht Blu die (Lang)intervalle). Kennt jemand eine Tabelle, wo die unterschiedlichen Renndistanzen abgebildet sind und die dazugehörigen Laktatbereiche? Am besten noch mit Herzfrequenz % von Hfmax und Watt bzw. % vom FTP :-).

Marathonläufe finden im Bereich von 2-3 mmol statt (75-85 % VO2max). Wie hoch der Wert genau ist, hängt maßgeblich vom Trainingszustand ab. Spitzenläufer sind eher bei 2 mmol als bei 3 mmol. Ein Grund für die niedrigen Werte ist der KH-Verbrauch: Würde noch schneller gelaufen, wäre der Tank leer, bevor das Ziel erreicht wurde.

Auf die Laktatmessungen, welche die Norweger beim Intervalltraining machen, würde ich nicht allzu viel geben. So etwas kann stark fehlerbehaftet sein, insbesondere bei einem Laktattest wenige Sekunden nach einem Intervall. Laktat braucht eine Weile, bis es von der Muskelzelle ins Kapillarblut wandert, sodass diese Sofort-Tests unter Umständen systematisch zu niedrig ausfallen. Genauere Einblicke in das dort praktizierte Testprozedere habe ich jedoch nicht.

NBer 24.11.2021 10:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1635191)
....Auf die Laktatmessungen, welche die Norweger beim Intervalltraining machen, würde ich nicht allzu viel geben. So etwas kann stark fehlerbehaftet sein, insbesondere bei einem Laktattest wenige Sekunden nach einem Intervall. Laktat braucht eine Weile, bis es von der Muskelzelle ins Kapillarblut wandert, sodass diese Sofort-Tests unter Umständen systematisch zu niedrig ausfallen. Genauere Einblicke in das dort praktizierte Testprozedere habe ich jedoch nicht.

Ich denke Laktatmessungen im Trainingsprozess dienen eher der Kontrolle, weniger der Steuerung der aktuellen Einheit. Man zieht dann nach der Einheit seine Schlüsse daraus und passt dann bei der nächsten Einheit leichter zu steuernde Parameter (zb Lauf Pace) an.

Klugschnacker 24.11.2021 10:40

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635179)
Sehr interessant. Kannst Du das mit genaueren Daten speziell dieser Gruppe füttern?

Nein. Ich bezog mich auf die Aussage von Tveiten, er würde bei den hohen Intensitäten weniger hinlangen, also es den Ergebnissen von Seiler entspräche. Seiler hat ja bekanntlich die durchschnittliche Intensitätsverteilung von Spitzensportlern untersucht.
:Blumen:

Zu Seiler hätte ich noch einige kritische Anmerkungen, die jedoch hier offtopic sind.

Hafu 24.11.2021 10:42

Wenn man das Training der Norweger (bzw. hier im Thread: Blummenfelt) analysiert, sollte man evt. auch nicht vergessen, wie viele (und was für) Wettkämpfe diese absolvieren.

In der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokyo schob Blummenfelt z.b. einen brutalen Wettkampf-Block ein mit 5 harten Triathlon-Wettkämpfen innerhalb von nur 3 Wochen zwischen Mitte Mai und Anfang Juni 2021 (ein Monat vor den Olympischen Spielen).
Bei diesen ITU-Wettkämpfen (drei Olympische Distanzen, eine Sprint-Distanz und ein Team-Relay-Wettkampf) war er ganz sicher nicht in definierten Laktatbereichen und unterhalb der IAS unterwegs, weil man da das Tempo geht, das man selbst oder die Konkurrenz vorgibt.

Da er 2020 schonmal einen ähnlich intensiven Wettkampfblock mit v.a. Laufwettkämpfen auf der Bahn sowie einigen Triathlonwettkämpfen bestritten hat, an derem Ende er schließlich verletzt war und beim Weltcup in Valencia aussteigen musste, hatte ich dieses 2021er Wettkampfprogramm im unmittelbaren Vorfeld von Tokyo schon als ziemlich mutig eingestuft, aber der Erfolg von Tokyo hat ihm ja im Nachhinein recht gegeben.

Wenn man aber über high volume/ low intensity im Trainingsprozess redet, muss man zur Vervollständigung des Bildes eben auch immer die Menge der absolvierten Wettkämpfe (und deren Intensität) mit berücksichtigen.

Genussläufer 24.11.2021 10:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635204)
Wenn man aber über high volume/ low intensity im Trainingsprozess redet, muss man zur Vervollständigung des Bildes eben auch immer die Menge der absolvierten Wettkämpfe (und deren Intensität) mit berücksichtigen.

Ja und nein. Die Wettkämpfe sind Teil des hochintensiven Trainingsteils. Beim Laufen z.B. nutzen bei größeren Veranstaltungen viele Athleten die Vorläufe als wichtigen Trainingsbestandteil.

docpower 24.11.2021 10:50

In diesem Zusammenhang durchaus interessant, wie sich Amanal Petros auf seinen neuen Rekordversuch im Marathon vorbereitet.
Ist das VO2 Max Training?
https://www.instagram.com/reel/CWh6q...dium=copy_link

freerunning 24.11.2021 11:27

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 1635208)
In diesem Zusammenhang durchaus interessant, wie sich Amanal Petros auf seinen neuen Rekordversuch im Marathon vorbereitet.
Ist das VO2 Max Training?
https://www.instagram.com/reel/CWh6q...dium=copy_link

Aus einer Trainingseinheit auf das gesamte Training zu schließen ist nicht möglich.
Aber wie aus dem Post erkennbar ist, ist er 20km im 3:03er Schnitt gelaufen.
Das entspricht etwa seinem anvisierten Marathontempo. (MRT in 3:03 wäre 2:08:47).
Allerdings ist der Untergrund nicht so glatt und flach wie auf dem superschnellen Kurs in Valencia. Und sein Trainingslager befindet sich auf 2400m Höhe :-). Und er hat dies in einer 215km Woche absolviert. Er hat dafür 1h01min gebraucht.
Also ich würde sagen das Training war zwischen Marathontempo und Halbmarathontempo Belastung.

Also kein Vo2max Training, aber schon anstrengend im Schwellenbereich. vermutlich mehr als 2,5mmol Laktat, oder?

Klugschnacker 24.11.2021 11:53

Vielleicht sollten wir noch kurz einen Begriff klären (oder mehrere), weil möglicherweise nicht jeder der Mitlesenden damit vertraut ist. Häufig sind die Begriffe in der Sportwissenschaft und Trainingslehre etwas irreführend gewählt. Dazu kommen umgangssprachliche Vermischungen.

"VO2max Training"
Training mit Intensitäten im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme. Gemeint ist die kleinste Geschwindigkeit, bei der die maximale Sauerstoffaufnahme ungefähr erreicht ist. Meistens sind das Intensitäten, die man ca. 6 Minuten am Stück schafft.

"Training für die VO2max"
Das ist mehr oder weniger jedes Ausdauertraining. Auch ein täglicher, einstündiger, lockerer Waldlauf verbessert die Leistung an der maximalen Sauerstoffaufnahme erheblich. Entgegen landläufiger Überzeugungen ist es nicht nötig, für die Verbesserung dieser Leistung hohe Intensitäten zu trainieren.
Verwirrung stiften hier Untersuchungen an a) hochtrainierten Spitzensportlern und b) Studien mit kurzem Untersuchungszeitraum. Hier punkten Intervalle mit einer Intensität von >90% VO2max.

Die maximale Sauerstoffaufnahme selbst ist in hohem Maße genetisch vorbestimmt und ändert sich daher nur wenig. Das Training verbessert aber die Geschwindigkeit (Leistung), die man bei maximaler Sauerstoffaufnahme erbringen kann.
:Blumen:

docpower 24.11.2021 12:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1635221)
Vielleicht sollten wir noch kurz einen Begriff klären (oder mehrere), weil möglicherweise nicht jeder der Mitlesenden damit vertraut ist. Häufig sind die Begriffe in der Sportwissenschaft und Trainingslehre etwas irreführend gewählt. Dazu kommen umgangssprachliche Vermischungen.

"VO2max Training"
Training mit Intensitäten im Bereich der maximalen Sauerstoffaufnahme. Gemeint ist die kleinste Geschwindigkeit, bei der die maximale Sauerstoffaufnahme ungefähr erreicht ist. Meistens sind das Intensitäten, die man ca. 6 Minuten am Stück schafft.

"Training für die VO2max"
Das ist mehr oder weniger jedes Ausdauertraining. Auch ein täglicher, einstündiger, lockerer Waldlauf verbessert die Leistung an der maximalen Sauerstoffaufnahme erheblich. Entgegen landläufiger Überzeugungen ist es nicht nötig, für die Verbesserung dieser Leistung hohe Intensitäten zu trainieren.
Verwirrung stiften hier Untersuchungen an a) hochtrainierten Spitzensportlern und b) Studien mit kurzem Untersuchungszeitraum. Hier punkten Intervalle mit einer Intensität von >90% VO2max.

Die maximale Sauerstoffaufnahme selbst ist in hohem Maße genetisch vorbestimmt und ändert sich daher nur wenig. Das Training verbessert aber die Geschwindigkeit (Leistung), die man bei maximaler Sauerstoffaufnahme erbringen kann.
:Blumen:

Danke für die klärenden Worte.
Im obigen Fall Petros trainiert er 20 km unterhalb seines angestrebten Wettkampftempos (ich stelle mir vor, dass er 2:05 anstrebt, also km Schnitt knapp unter 3 min.).
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Training eher der Einübung eines ökonomischen Laufens bei hohem, nahezu Wettkampf Tempo dient, im weiteren Sinne nicht zur „Verbesserung der VO2 Max.

tridinski 24.11.2021 13:29

Prof. Andy Jones vertritt die Meinung, dass die Unterschiede bei den Top-Pros in Bezug auf VO2max und speed/lactate eher gering sind, den echten Unterschied sieht er beim Laufen in der Running Economy. Bsp. Paula Radcliffe, bei ihr hat sich demnach auch in ihren späten Jahren die Economy immer noch verbessert wo die anderen Parameter nicht mehr ausbaufähig waren.

https://scientifictriathlon.com/tts187/

und da die NOR-boys noch weit vom perfekten LD-Alter entfernt sind dürfte sich bei der Economy noch einiges tun bei ihnen ...

Wenn irgendjemand anderes nochmal in Kona gewinnen will sollte er sich also ranhalten bevor nach 6xAussie und 6xKraut jetzt die Ära NOR eingeläutet wird :cool:

Hafu 24.11.2021 13:54

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1635240)
... Bsp. Paula Radcliffe, bei ihr hat sich demnach auch in ihren späten Jahren die Economy immer noch verbessert wo die anderen Parameter nicht mehr ausbaufähig waren.

Den Namen "Paula Radcliffe" müsstest du mal auf Twitter (zumindest in meiner Twitterblase) fallen lassen und sie als Beispiel für irgendwelche Trainingsmethodik heranziehen... das würde ähnlich wie bei Mo Farrah schnell im Mini-Shitstorm enden;)

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1635240)
...

und da die NOR-boys noch weit vom perfekten LD-Alter entfernt sind dürfte sich bei der Economy noch einiges tun bei ihnen ...
...

Vize-70.3-Weltmeister Sam Long ist ein Jahr älter als Iden und zwei Jahre jünger als Blummenfelt, genauso wie Baekkegard. Magnus Ditlev ist sogar noch ein Jahr jünger als Long und damit drei Jahre jünger als Blummenfelt.

Die alle könnten sich deiner Argumentationskette zufolge auch noch in der Bewegungsökonomie verbessern, von Leuten wie Alex Yee, der ja irgendwann auch noch Bock auf Ironman bekommen könnte, ganz zu schweigen.
Ich glaube nicht, dass die Langdistanzwettkämpfe der nächsten 10 Jahre allzu langweilig und einseitig werden.

freerunning 24.11.2021 14:42

Hier noch was zum Rennen. Hoffe, es ist mittlerweile nicht off-topic ;)
Zurückgehalten beim schwimmen, überflutete Radstecke und 2x Dixieklo beim Laufen. Da geht noch was! :)

https://www.triathlete.com/culture/n...-worlds-bests/
Olav Aleksander Bu, Blummenfelt’s coach on the ground in Cozumel and a coach with the Norwegian Olympic team, says that in reality the conditions weren’t as perfect as the internet spectators might speculate, and there is clear room to go faster.

The swim, he said, was known to be fast, sure, but Blummenfelt could have swum 1-2 minutes faster and held back because it was his first-ever Ironman. “We already discussed prior to the race, as this is his debut, rather go safe since it was going to be a long day,” he said. Plus, T1 was actually a very long run.


The rain that caused the heavy currents in the swim also caused wet roads and flooding on the bike, leading the lead group to slow down because of big puddles and the need to avoid crashes among the age-group field on the second lap. “Under ideal conditions, with a dry track, he could have gone >5 min faster on the bike,” said Aleksander Bu.

On the run, it’s also been noted that Blummenfelt made two port-a-potty stops, though, according to his lap timer on his watch, they were just 43 and 41 seconds—proving he does everything fast.

abc1971 24.11.2021 17:06

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1635125)
Thüringen hat nicht mal die Hälfte der Einwohner und ist im Medaillenspiegel der Winterolympiade auch weit vorn dabei. Alte Schule eben :bussi:

Sag ich mal als Erfurter :)

Ich kann Deinen Lokalpatriotismus total verstehen, aber rein faktisch, auf die Ausdauersportarten bezogen, also ohne Bob- und Rodelsport, ist es sicherlich sehr gut, aber nicht mehr so überragend :Blumen:

Frau Müller 24.11.2021 17:41

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1635261)
... Zurückgehalten beim schwimmen, überflutete Radstecke und 2x Dixieklo beim Laufen.

Hätte, wäre, wenn... :-((

cardon 25.11.2021 16:14

Slightly off-topic aber noch ein Update vom IM Cozumel... Ich habe keinen Threat für Ruedi Wild gefunden und es ist ja aufgrund seines guten Abschneidens dort:

Zitat:

My last dance
Just minutes after crossing the finish line. Moments of relief, happiness and just being fully alive. For the first time in years I felt I have finally cracked the code of long distance racing - even more in hot conditions! (and as a bonus, from what I have heard, becoming the 3th fastest athlete ever on long distance behind Jan & Kristian 😉
These are the emotions and moments we athletes are working for, that drive us, day in and day out, to give our very best!
The same time this finish line is always the start of something new. Time to reflect and then onto the next chapter with new goals, that drive our excitement and fill up our daily life.
Moments of racing in Kona are vivid, but after denying the slot now definitely remain memories. Hell yeah, its time for something new!
More infos will follow the next days...
Thanks for all your love and overwhelming messages - these make me think not to let you be sitting in the dark for much longer.

longo 25.11.2021 22:03

Kristian Blummenfelt wants to turn pro cyclist after 2024

Victor Campenaerts is said to have heard from Blummenfelt’s trainer that the Norwegian wants to focus on professional cycling in addition to Hawaii and the Olympics in Paris. “In 2023 he would like to become a trainee with a WorldTour team to be able to ride a few races. In 2024 he would then like to defend his Olympic title, but after that he will switch completely to cycling, to compete at the highest level there.”

... und bei Olympia 2028 dann Olympiagold im Gewichtheben oder Mister Universum..

deralexxx 25.11.2021 22:13

https://www.triathlete.com/training/...ronman-debuts/

The Training Secrets Behind the Norwegians’ Phenomenal Ironman Debuts

Wurde ja hier schon etwas versucht zu analysieren, vllt bringt der Artikel ja neue Aspekte…

Dazu wurden die Strava Files der Langdistanzen und Trainingsdaten und Insights vom Trainer genutzt…

DocTom 25.11.2021 22:27

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1635525)
...the Training Secrets Behind the Norwegians’ Phenomenal Ironman Debuts…

Danke, das ist ja sehr viel Einsicht in seine Trainingszonen!

Zitat:

The training zone distributions are set by Strava’s algorithm, but for Iden they worked out to be:

Active Recovery (>4:00/km ...)
Endurance (3:26-4:00/km ...)
Tempo (3:05-3:26/km ...)
Threshold (2:53-3:05/km ...)
VO2max (2:43-2:53/km ...)
Fast (<2:43/km ...)
That means that Iden’s Ironman pace was ~3:40/km or 5:53 min/mile pace, which falls in his training Zone 2. And most of his runs in Zone 1 were at ~4:30/km or 7:16 min/mile pace (approximately 80% of his Ironman pace). According to Couzens, Iden’s best recent 5K (that can be found online) is 14:07 (~2:49/km or ~4:30 min/mile pace), i.e. smack bang in his VO2max zone as we’d expect
Wow.
:Blumen:

deralexxx 25.11.2021 22:33

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1635528)
Danke, das ist ja sehr viel Einsicht in seine Trainingszonen!



Wow.
:Blumen:

Ja fast schon krass simpel, lockere Einheiten wirklich locker und schnelle Einheiten richtig schnell.

DocTom 25.11.2021 22:48

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1635530)
Ja fast schon krass simpel, lockere Einheiten wirklich locker und schnelle Einheiten richtig schnell.

Genau so...

Zitat:

The conclusion here? Aside from having a ridiculous amount of natural talent (and an impressive work ethic, no doubt), the Norwegian secret to running a 2:34 in your debut Ironman marathon has a lot to do with keeping your hard days hard—and your easy days very, very easy.
Schinde dich oder erhole dich. So einfach...:Blumen:

tridinski 26.11.2021 05:45

Super Link, Danke:Blumen:

"So what’s the greatest thing for you to apply to your training? “Remember that the assumption that if we train at a higher intensity we get more aerobic benefit is fundamentally flawed,” Couzens said. “There is a ‘correct’ intensity for our easy sessions that gets us the maximal adaptation—and any energy expended above this point is wasted energy that could be better directed towards our higher intensity sessions. This is the lesson that Gustav and his coaching team totally get and, in my opinion, it’s a lesson that many age-groupers would benefit from adopting, even if they are not training at the same volumes or paces as the speedy Gustav.”"

KevJames 26.11.2021 06:18

Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich persönlich hätte gerne genauer spezifiziert gesehen, was genau dann intensiv bedeutet und was genau die Zone für "locker" ist.
Auch interessant wäre dann wieviel sich in welchem Bereich aufgehalten wird.
Ich bin dann bei der Übertragung auf Amateursportler auch ein wenig skeptisch, da es ja einen Unterschied macht, ob man 5, 20 oder 35 Stunden pro Woche trainiert.

Hafu 26.11.2021 06:20

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1635525)
https://www.triathlete.com/training/...ronman-debuts/

The Training Secrets Behind the Norwegians’ Phenomenal Ironman Debuts

Wurde ja hier schon etwas versucht zu analysieren, vllt bringt der Artikel ja neue Aspekte…

Dazu wurden die Strava Files der Langdistanzen und Trainingsdaten und Insights vom Trainer genutzt…

Die Analyse halte ich für extrem oberflächlich. Gustav Iden war nahezu die kompletten 3 Monate der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung im Höhentraining in den USA und im Text wird überhaupt nicht darauf eingegangen.
Die Trainingszonen werden allein anhand der Laufgeschwindigkeiten definiert und in Bezug zur 5k-Bestzeit in der Ebene gesetzt und dabei komplett ignoriert, dass unter Höhenbedingungen die Geschwindigkeitsbereiche in der jeweiligen Zone andere sind.

Kompliziert wird eine statistische Analyse auch noch dadurch, dass Iden, genauso wie Blummenfelt für einzelne key sessions die Höhe verlassen hat und diese unter Flachlandbedingungen absolviert hat. Eine stumpfe statistische Analyse des Trainings alleine über den Parameter Lauftempo verbietet sich daher.

tridinski 26.11.2021 06:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635545)
Die Analyse halte ich für extrem oberflächlich.

Ich würde sagen die Analyse bringt den allerwichtigsten Faktor überhaupt genau auf den Punkt: There is a ‘correct’ intensity for our easy sessions that gets us the maximal adaptation.

Schneller ist schlechter für die Masse des Trainings.

Hafu 26.11.2021 06:52

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1635546)
Ich würde sagen die Analyse bringt den allerwichtigsten Faktor überhaupt genau auf den Punkt: There is a ‘correct’ intensity for our easy sessions that gets us the maximal adaptation.

Schneller ist schlechter für die Masse des Trainings.

Die Aussage ist selbstverständlich richtig, aber es ist eine Binsenweisheit, die den Erfolg weder von Iden noch von Blummenfelt hinreichend erklärt.

Alle Triathlonprofis, die ich kenne und die ihre Trainingsdaten teilen, verfolgen einen Trainingsansatz, bei dem 80% bis 90% des Trainings in einem low intensity-Bereich stattfindet.
Je mehr Stunden jemand pro Woche trainiert, desto geringer wird der prozentuale Anteil von Training in der Wettkampfgeschwindigkeit oder sogar schneller.

Arne hat glaube ich schon eine ganze Menge Filme zu dem Thema veröffentlicht.

deralexxx 26.11.2021 08:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635549)
Die Aussage ist selbstverständlich richtig, aber es ist eine Binsenweisheit, die den Erfolg weder von Iden noch von Blummenfelt hinreichend erklärt.

Alle Triathlonprofis, die ich kenne und die ihre Trainingsdaten teilen, verfolgen einen Trainingsansatz, bei dem 80% bis 90% des Trainings in einem low intensity-Bereich stattfindet.
Je mehr Stunden jemand pro Woche trainiert, desto geringer wird der prozentuale Anteil von Training in der Wettkampfgeschwindigkeit oder sogar schneller.

Arne hat glaube ich schon eine ganze Menge Filme zu dem Thema veröffentlicht.

Ja zu dem selben Schluss komme ich auch, der Artikel beleuchtet zwar "etwas" bringt aber nix neues was nicht schon von zig anderen, nicht weniger talentierten Sportlern ausprobiert und umgesetzt wurde.
Der wirkliche fehlende Baustein der viel erklärt sowohl im Training als auch im Wettkampf ist die Radleistung. Ich denke wenn man ins Verhältnis setzen kann, wie viel Körner ein Sportler im Wettkampf beim rad verschießen musste im Vergleich zu seinen Trainingsleistungen, kann man den Rest des Wettkampfes einordnen und ins Verhältnis zu anderen Sportlern setzen.

tridinski 26.11.2021 08:40

ich stimme zu dass die Frage was bei den Profis den 2:34/35er Marathon von Iden und Blummenfelt von 2:40er Marathons anderer Sportler unterscheidet nicht hinreichend beantwortet wird.

Im Trainingsalltag der Agegrouper hingegen ist oft zu beobachten (und das schließt prominente Hawaii-Qualifikanten hier aus dem Forum genauso mit ein wie Sportler die beim Chef hier trainieren): Im Training wird überwiegend schneller gelaufen als im Wettkampf. zB längerer Lauf 4:20-4:40er Tempo, LD-Wettkampf dann 4:50-5:05er

Nole#01 26.11.2021 08:50

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1635570)
ich stimme zu dass die Frage was bei den Profis den 2:34/35er Marathon von Iden und Blummenfelt von 2:40er Marathons anderer Sportler unterscheidet nicht hinreichend beantwortet wird.

Im Trainingsalltag der Agegrouper hingegen ist oft zu beobachten (und das schließt prominente Hawaii-Qualifikanten hier aus dem Forum genauso mit ein wie Sportler die beim Chef hier trainieren): Im Training wird überwiegend schneller gelaufen als im Wettkampf. zB längerer Lauf 4:20-4:40er Tempo, LD-Wettkampf dann 4:50-5:05er

Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen!
LD 2020 - lockere Läufe < @5:00min/km - LD @5:11min/km
LD 2021 - lockere Läufe > @5:10min/km - LD @4:47min/km

Habe heuer bewusst versucht die lockeren Läufe lockerer zu machen. War dann im Endeffekt dennoch sehr überrascht, dass der Unterschied zwischen 2020 und 2021 so groß ausgefallen ist. Aufgrund des Gefühls im Training hätte ich nie im Leben mit einer Pace <4:50min/km im Ironman gerechnet.

dr_big 26.11.2021 08:58

Zitat:

Zitat von Nole#01 (Beitrag 1635572)
Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen!
LD 2020 - lockere Läufe < @5:00min/km - LD @5:11min/km
LD 2021 - lockere Läufe > @5:10min/km - LD @4:47min/km

Da würden mich noch zwie Dinge interessieren:
1. hast du von 2020 auf 2021 auch den Umfang gesteigert?
2. wieviele Jahre trainierst du bereits in diesem Umfangsbereich?


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