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noam 26.08.2021 14:08

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1619440)
Frage mich regelmäßig, ob der Abstand überhaupt kontrolliert wird! Hat das von euch schon mal jemand beobachtet? Wäre doch relativ einfach von der Polizei umzusetzen. Aufs Rad setzen und losfahren. Lange muss der Beamte auch nicht fahren, bis der erste kommt.

Jo und weil das Messen von Abstànden und Geschwindigkeit so einfach ist, kosten die Messinstrumente dafür locker 6 stellig, damit die Messungen in unserem rechtsstaatlichen Land auch ansatzweise bestand haben

zahnkranz 26.08.2021 14:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1619452)
Es gab mal Studien, da wurden die Räder mit Ultraschall-Abstandssensoren ausgestattet, um die Abstände zu messen. Wenn das noch mit einer Dashcam am Lenker kombiniert wird, sollte die Beweisführung gehen. Warum nur Autos mit zunehmed mehr Assistenz ausrüsten? Wäre die Nachrüstung von Fahrrädern mit Abstandssensor + Dashcam zur Protokollierung von riskanten Überholmanövern eine Marktlücke? Könnte der Garmin Varia dafür aufgemotzt werden? Die Sensoren könnten dann bei Tria-Rädern auch nach vorne/hinten gehen, um Lutschen zu verhindern (z.B. gekoppelt mit der Bremse). Ist es gar eine patentierbare Idee? (jetzt nicht mehr, da es öffentlich ist :Cheese: )

Kann aus meinem Freundeskreis berichten: eine Dashcam hat ein gefährliches Manöver aufgezeichnet, inklusive versuchtes Abdrängen plus Ausbremsen eines Radfahrers. Anzeige wurde erstattet, Video liegt als Beweis vor, Kennzeichen deutlich lesbar. Resultat: Verfahren eingestellt da der Fahrer nicht ermittelt werden konnte. Nichtmal eine Pflicht zur Führung des Fahrtenbuchs wurde dem Halter auferlegt. Was muss noch passieren damit durchgegriffen wird??

noam 26.08.2021 15:31

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1619472)
. Was muss noch passieren damit durchgegriffen wird??

Frag mal eine Polizisten, welche Erfahrungen er so mit dem Einstellen von Strafverfahren gemacht hat. Du wirst dich wundern.

D ist ja auch das einzige Land der Welt in dem Intensivtäter Mengenrabatt bekommen

deralexxx 26.08.2021 15:51

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1619499)
Frag mal eine Polizisten, welche Erfahrungen er so mit dem Einstellen von Strafverfahren gemacht hat. Du wirst dich wundern.

D ist ja auch das einzige Land der Welt in dem Intensivtäter Mengenrabatt bekommen

Hast du Ansichten zu https://www.zdf.de/nachrichten/wirts...chutz-100.html ?

Das geht ja in die Richtung Halter nicht ermittelbar (in dem Fall aus dem ZDF Bericht wurde der Halter und Beifahrer vom Tesla vor Fahrtantritt gefilmt und das Fahrzeug hat die ganze Fahrt Pedalstellung, Geschwindigkeit etc. aufgezeichnet.

Ich schätze mal da ist wieder eine Abwägung gefragt, Datenschutz des Besitzers vs Halter vs Beifahrer vs Unbeteilgte gegenüber dem staatlichen Interesse und dem sicherlich auch nicht zu verachtenden Feature Zugewinn durch solche Datenerfassung.

Vllt ist das ja ein Weg, man verzichtet etwas auf Datenschutz, dafür kann man sehr schnell (auf erlaubten Strecken) fahren, aber wenn was passiert, liefert das Auto die Daten die zur Ermittlung gebraucht werden (und hilft damit der Verfolgung von Verstößen)

zahnkranz 26.08.2021 17:09

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1619499)
Frag mal eine Polizisten, welche Erfahrungen er so mit dem Einstellen von Strafverfahren gemacht hat. Du wirst dich wundern.

D ist ja auch das einzige Land der Welt in dem Intensivtäter Mengenrabatt bekommen

Ich habe das leider selbst schon in meinem näheren Umfeld mitbekommen, als eine Person überfallen und zusammengeschlagen worden ist. Die erste von zahlreichen OPs erfolgte noch in der Nacht im Kopfbereich. Obwohl ein Name im Zusammenhang mit der Tat vorlag, wurde das Verfahren eingestellt aufgrund vom mangelnden öffentlichem Interesse. Eine Person ist polizeilich vorgeladen worden, nicht erschienen und die Staatsanwaltschaft machte keinerlei Anstalten dem weiter nachzugehen.

Anstatt weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen zu fordern, wäre es mir lieber, man würde die bestehenden Gebote und Verbote konsequenter verfolgen. Anstatt eine Milliarde Euro in Lastenfahrräder zu investieren wäre das Geld bei der Polizei und Justiz besser aufgehoben. Was nützen denn strengere Verkehrsregeln wenn diese so lasch wie bisher kontrolliert und verfolgt werden.

noam 26.08.2021 20:40

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1619508)

Datenschutz ( gegenüber Strafverfolgungsbehörden) ist in weiten Teilen Täterschutz. Meiner Meinung nach sollten Daten, die vorhanden sind, zur Sachverhaltserhellung benutzt werden dürfen.


Es geht ja im Kern nicht darum Daten für oder gegen jemanden zu nutzen, sondern einen vorgefallenen Sachverhalt zu erhellen, so dass die Wirklichkeit in objektiven und auch subjektiven Tatbestandsmerkmalen beurteilt werden kann.

petra_g 27.08.2021 07:55

Die jetzige STVO basiert im wesentlichen auf der STVO von 1936 (NSDAP). Man hat damals bewußt Radfahrer und Fußgänger von den Straßen zurückgedrängt und LKW / PKW bevorzugt, da man für WK II aufrüsten wollte. Jeder Deutsche sollte eben damals LKW/PKW kaufen, damit man die Fahrzeuge später konfiszieren kann.

Und diese STVO, die Radfahrer auf Gehwege und unbefestigte Wege verdrängt, wurde dann ab 1949 nie wieder grundlegend geändert. Man hat hier und da Stellschrauben angezogen, aber grundlegend hat sich nix geändert.
  • PKW/LKW müssen nun eben mehr Platz an Radfahrer abgeben
  • Es sind Tempolimits überall notwendig
  • Radfahrer gehören auf die Straße nicht auf unbefestigte Wege oder Gehwege

Das sind also mehrere Hauptforderungen, die noch umzusetzen sind.

Die STVO Reform von 2020/2021 ist eigentlich eine Enttäuschung gewesen, da sie zwar mehr Rechte für Radfahrer gebracht haben (Nebeneinanderfahren, Abstand beim Überholen von Radfahrern) aber eben das grundlegende Problem nicht gelöst wurde, also:
  • Tempolimits
  • Aufhebung Radwegebenutzungspflicht
  • Trennung von Fußgänger- und Radverkehr
  • eigene Radspuren und eigenes Radwegenetz
usw.

Klar das die PKW/LKW Lobby nach 85 Jahren Bevorzugung nun heult und aggressiv wird und lauter absurde Argumente hervorbringt. Diese Woche habe ich bspwse gelesen das ein CDU Lokalpolitiker davon sprach das Wirtschaftswege eben Wirtschaftswege sein für die Landwirtschaft also die Wirtschaft und eben keine Radwege. Tja ! Und Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sind vermutlich nur Straßen für Bundes-, Landes- und Kreis-KFZ. So denken diese Erzkonservativen. Deswegen in Sozialen Netzwerken ja auch immer Beiträge in denen sich Leute aufregen wenn Radler auf Bundesstraßen fahren ("Sind die lebensmüde").

Es muss endlich grundlegend umgedacht werden. TEMPOLIMITS in wirklich extrem schützender Form also 5-30-60-120 sind notwendig (innerorts Nebenstraßen/ Wirtschaftswege - innerorts Durchgangsstraßen - außerorts - Autobahnen).

Matthias75 27.08.2021 08:14

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619604)
  • PKW/LKW müssen nun eben mehr Platz an Radfahrer abgeben
  • Es sind Tempolimits überall notwendig
  • Radfahrer gehören auf die Straße nicht auf unbefestigte Wege oder Gehwege

Das sind also mehrere Hauptforderungen, die noch umzusetzen sind.

Die STVO Reform von 2020/2021 ist eigentlich eine Enttäuschung gewesen, da sie zwar mehr Rechte für Radfahrer gebracht haben (Nebeneinanderfahren, Abstand beim Überholen von Radfahrern) aber eben das grundlegende Problem nicht gelöst wurde, also:
  • Tempolimits
  • Aufhebung Radwegebenutzungspflicht
  • Trennung von Fußgänger- und Radverkehr
    [*]eigene Radspuren und eigenes Radwegenetz
usw.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn man sich einig ist, was man will. Radfahrer auf die Straße oder eigenes Radwegenetz.

Ich würde es mal grob so zusammenfassen:

Radfahrer (und auch Fußgänger) als gleichberechtigte Teilnehmer im Straßenverkehr bei der Planung berücksichtigen oder in bestimmten Zonen, z.B. Innenstädte, sogar bevorzugen.

Wo möglich, kann wegen mir eine Trennung zwischen Radfahrer und Kfz erfolgen. Das kann sinnvoll sein, um Konflikte und Gefahrenpunkte zu vermeiden. Z.B. könnte man bei der Neuplanung von Land-, Umgehungs- oder Bundesstraßen grundsätzlich Radwege (mit Überwegen etc.) einplanen. Das wird aus meiner Sicht noch viel zu selten gemacht und zwingt die Radfahrer dann auch die vielbefahrenen Straßen.

Wenn dies nicht möglich ist, muss eine ausreichende gesetzliche Grundlage vorhanden sein, die den Schutz der Radfahrer sicherstellt.

M.

petra_g 27.08.2021 08:24

Beides ist notwendig !

KFZ/LKW müssen endlich Platz machen auf den Straßen für Radfahrer.

Und zusätzlich eben noch ein sehr gutes Angebot an ausgebauten Wirtschaftswegen und Radschnellwegen.

Die Prioritäten müssen sich ändern.

Wieso soll man sich entscheiden ? Dann kann man ja auch Autobahnen abschaffen. Soll sich die KFZ Lobby eben entscheiden was sie will. Straßen auf denen alle fahren versus Straßen nur für sich Alleine.

absurd wie ihr euch wehrt nach 85 Jahren endlich Platz zu machen.

Und zu Radwegen an Straßen. Da stimme ich dir zu !

Aber die müssen dann beidseitig angelegt werden und am Anfang und Ende eben bevorrechtige kreuzungsfreie Zufahrt/Abfahrt von den Wegen also mit Einfädelspuren, mit Vorfahrt für Radfahrer.

Und dort wo baulich nur ein Radweg auf einer Seite möglich ist, da eben Einfädelkreisel mit Vorfahrtsrechten für Radfahrer.

Ich will mit 30 - 40 km/h weiterfahren wenn ein Radweg endet und sollte am Ende des Radwegs eben Vorfahrt haben oder eben eine lange & breite Einfädelspur, ggf. auch als Lösung ein Kreisel.

Und Tempolimits in extremer Form 5-30-60-120 sind notwendig.

Matthias75 27.08.2021 08:38

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619622)
Beides ist notwendig !

KFZ/LKW müssen endlich Platz machen auf den Straßen für Radfahrer.

Und zusätzlich eben noch ein sehr gutes Angebot an ausgebauten Wirtschaftswegen und Radschnellwegen.

Die Prioritäten müssen sich ändern.

Wieso soll man sich entscheiden ? Dann kann man ja auch Autobahnen abschaffen. Soll sich die KFZ Lobby eben entscheiden was sie will. Straßen auf denen alle fahren versus Straßen nur für sich Alleine.

absurd wie ihr euch wehrt nach 85 Jahren endlich Platz zu machen.

Und zu Radwegen an Straßen. Da stimme ich dir zu !

Aber die müssen dann beidseitig angelegt werden und am Anfang und Ende eben bevorrechtige kreuzungsfreie Zufahrt/Abfahrt von den Wegen also mit Einfädelspuren, mit Vorfahrt für Radfahrer.

Und dort wo baulich nur ein Radweg auf einer Seite möglich ist, da eben Einfädelkreisel mit Vorfahrtsrechten für Radfahrer.

Sag doch mal, was der persönliche Angriff soll.

Ich sehe das Thema Radweg aktuell nicht nur aus Rennradsicht, sondern vor allem aus Sicht des "normalen" Radfahrer.

Selbst kurze Einkaufstouren oder der Weg zum 2km entfernten Hallenbad sind aktuell mit Kind und/oder Anhänger nicht problemlos zu fahren. Touren mit den Kindern wollen gut geplant sein, damit man nicht 2km Umweg für einen Überweg einplanen muss oder mehrere 100m auf einer Hauptstraße fahren muss, weil sich benachbarte Gemeinden nicht auf einen gemeindeübergreifenden Radweg einigen konnten.

M.

Schwarzfahrer 27.08.2021 09:00

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1619619)
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn man sich einig ist, was man will. Radfahrer auf die Straße oder eigenes Radwegenetz.
...
Wo möglich, kann wegen mir eine Trennung zwischen Radfahrer und Kfz erfolgen. ...
Wenn dies nicht möglich ist, muss eine ausreichende gesetzliche Grundlage vorhanden sein, die den Schutz der Radfahrer sicherstellt.

Sehe ich ähnlich. Meine Trennung wäre: innerorts, überall wo Autos auf 30 kmh oder weniger begrenzt werden können, Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer auf die Straße (gefährliche Radwegkreuzungen fallen weg, Konflikte mit Fußgängern auch). Bei Straßen mit höherer Geschwindigkeit sichere Trennung der Radfahrer vom Autoverkehr, Überland sowieso. Immer klare Trennung vom Fußgängerverkehr, damit Fußgänger nicht unabsichtlich auf den Radweg hinüberschlendern können. Radwege entweder Richtungsgebunden (beidseitig der Straße) oder ausreichend breit für Gegenverkehr (auch mit zweispurigen Anhängern), Kreuzungen mit Autoverkehr vermeiden oder mit Ampeln sichern (ich glaube, die Übergänge sind eines der größten Herausforderungen, damit es keine Radwege gibt, die "im nichts" enden). Wenn alles noch mit gutem Belag versehen ist, werden neben den "Normalradfahrern" auch die Rennradler lieber auf diesen Wegen unterwegs sein, als auf der Landstraße.

petra_g 27.08.2021 13:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1619634)
Sehe ich ähnlich. Meine Trennung wäre: innerorts, überall wo Autos auf 30 kmh oder weniger begrenzt werden können, Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer auf die Straße (gefährliche Radwegkreuzungen fallen weg, Konflikte mit Fußgängern auch). Bei Straßen mit höherer Geschwindigkeit sichere Trennung der Radfahrer vom Autoverkehr, Überland sowieso. Immer klare Trennung vom Fußgängerverkehr, damit Fußgänger nicht unabsichtlich auf den Radweg hinüberschlendern können. Radwege entweder Richtungsgebunden (beidseitig der Straße) oder ausreichend breit für Gegenverkehr (auch mit zweispurigen Anhängern), Kreuzungen mit Autoverkehr vermeiden oder mit Ampeln sichern (ich glaube, die Übergänge sind eines der größten Herausforderungen, damit es keine Radwege gibt, die "im nichts" enden). Wenn alles noch mit gutem Belag versehen ist, werden neben den "Normalradfahrern" auch die Rennradler lieber auf diesen Wegen unterwegs sein, als auf der Landstraße.

Trennung wird es aus Kostengründen erstmal nicht geben können, also auf 100% der Straßen, wo es notwendig wäre. Zudem dauert es ja seine Zeit. Du willst das komplette deutsche Straßennetz nun ergänzen um Radwege (dort wo sinnvoll). Schön. Nur das dauert dann sicher bis ins Jahr 2100. Sogar wenn man alle Wirtschaftswege saniert und herrichtet für den Radverkehr. Sogar dann würde es sicher dauern bis 2050.

Zu spät für uns.

Wir benötigen parallele Maßnahmen

Tempolimits, Aufhebung Radwegebenutzungspflicht & Eben Ausbau der Radinfrastruktur & mehr Rechte im Straßenverkehr von Radfahrern & wichtig Trennung von Fußgänger- und Radverkehr.

Matthias75 27.08.2021 14:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1619634)
Konflikte mit Fußgängern auch

Immer klare Trennung vom Fußgängerverkehr, damit Fußgänger nicht unabsichtlich auf den Radweg hinüberschlendern können.

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619693)
Trennung von Fußgänger- und Radverkehr.

Wieso die Trennung der Fußgänger. Platz ist gerade in den Innenstädten Mangelware. eine komplette Trennung aller Verkehrsteilnehmer wird es nicht geben. Also ist Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer gefragt. Dazu gehört aber nicht nur das Einfordern der Rücksicht der Autofahrer und der Fußgänger, sondern auch, dass sich Radfahrer rücksichtsvoll verhalten und auch mal zurückstecken.

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619693)
Aufhebung Radwegebenutzungspflicht

Wieso Aufhebung? Wenn ein Radweg vorhanden und benutzbar ist, dann soll der auch verwendet werden, sonst kann man ihn sich auch sparen.

M.

tandem65 27.08.2021 14:40

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1619702)
Wieso Aufhebung? Wenn ein Radweg vorhanden und benutzbar ist, dann soll der auch verwendet werden, sonst kann man ihn sich auch sparen.

Wenn ein Radweg entsprechend gebaut ist braucht es keine Benutzungspflicht. ;)
Ansonsten bin ich durchaus in der Fraktion, den Radweg sparen unterwegs.;) :Huhu:

petra_g 27.08.2021 14:43

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1619702)
Wieso die Trennung der Fußgänger. Platz ist gerade in den Innenstädten Mangelware. eine komplette Trennung aller Verkehrsteilnehmer wird es nicht geben. Also ist Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer gefragt. Dazu gehört aber nicht nur das Einfordern der Rücksicht der Autofahrer und der Fußgänger, sondern auch, dass sich Radfahrer rücksichtsvoll verhalten und auch mal zurückstecken.



Wieso Aufhebung? Wenn ein Radweg vorhanden und benutzbar ist, dann soll der auch verwendet werden, sonst kann man ihn sich auch sparen.

M.

Die Entscheidung kannst du nicht in die Hand einer unflexiblen, starren STVO legen die in ihren Kernen von 1936 stammt oder 1949 & Co.

Die Entscheidung über Zumutbarkeit vs. Unzumutbarkeit eines Radwegs sollte in die Hand der Radfahrer gelegt werden.

Und wie mein Vorredner schreibt, wird ein Radfahrer einen gut ausgebauten und gut angebundenen Radweg freiwillig nutzen.

Es ist seine Entscheidung, die er trifft nach Art des Fahrrads, nach Geschwindigkeit, nach Zustand des Radwegs und anderen Faktoren.

Schwarzfahrer 27.08.2021 14:52

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1619702)
Wieso die Trennung der Fußgänger.

Ich finde (nach meiner Erfahrung), die Radwege auf Fußwegen sind eine der wichtigsten Gefahrenquellen, wenn Radfahren als Verkehrsmittel gesehen werden soll. Darum würde ich innerorts, wo es nur geht, Radfahrer auf die Straße bringen, Wo es nicht geht, passt ein Radweg auf der Straße immer besser, als Radweg auf dem Gehweg: deutlich verringerte Gefahr bei Kreuzungen, bessere Wahrnehmung der Radfahrer durch Autofahrer - aber auch durch Fußgänger, flüssigerer Radverkehr, keine entgegenkommenden Radler auf engen Radwegen.... Rad- und Autfahrer haben Regeln, an die sie sich halten können, und damit gut auskommen. Fußgänger haben auf dem Gehweg (gefühlt) überhaupt keine Regeln, entsprechend erratisch bewegen sie sich. Da auf Rücksicht zu bauen reicht m.M.n. nicht.

Matthias75 27.08.2021 14:56

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619715)
Die Entscheidung kannst du nicht in die Hand einer unflexiblen, starren STVO legen die in ihren Kernen von 1936 stammt oder 1949 & Co.

Die Entscheidung über Zumutbarkeit vs. Unzumutbarkeit eines Radwegs sollte in die Hand der Radfahrer gelegt werden.

Und wie mein Vorredner schreibt, wird ein Radfahrer einen gut ausgebauten und gut angebundenen Radweg freiwillig nutzen.

Es ist seine Entscheidung, die er trifft nach Art des Fahrrads, nach Geschwindigkeit, nach Zustand des Radwegs und anderen Faktoren.

Das heißt, für Radfahrer soll "Narrenfreiheit" gelten, wenn es um die Wahl des geeigneten Weges geht, alle anderen müssen sich an Regeln halten?

Viele Rennradfahrer werden dann trotzdem immer die Straße wählen, weil es ja nicht zumutbar ist, auf dem Radweg auf alle langsameren Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Dafür müssen dann die Autofahrer trotz vorhandenem Radweg Rücksicht auf die Radfahrer nehmen?

Rücksicht ist eine gegenseitige Angelegenheit. Wenn man diese einfordert, muss man im Gegenzug auch zu Rücksicht bereit sein. Dazu gehört dann auch, dass (schnelle) Radfahrer Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen.

Das zählt für mich vor allem in der Innenstadt, wo der Platz eben begrenzt ist. Da muss man ein Miteinander finden. Das kann aber nicht darin liegen, dass alle andere den Radfahrern Platz machen müssen.

M.

petra_g 27.08.2021 15:01

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1619721)
Das heißt, für Radfahrer soll "Narrenfreiheit" gelten, wenn es um die Wahl des geeigneten Weges geht, alle anderen müssen sich an Regeln halten?

Viele Rennradfahrer werden dann trotzdem immer die Straße wählen, weil es ja nicht zumutbar ist, auf dem Radweg auf alle langsameren Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Dafür müssen dann die Autofahrer trotz vorhandenem Radweg Rücksicht auf die Radfahrer nehmen?

Rücksicht ist eine gegenseitige Angelegenheit. Wenn man diese einfordert, muss man im Gegenzug auch zu Rücksicht bereit sein. Dazu gehört dann auch, dass (schnelle) Radfahrer Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen.

Das zählt für mich vor allem in der Innenstadt, wo der Platz eben begrenzt ist. Da muss man ein Miteinander finden. Das kann aber nicht darin liegen, dass alle andere den Radfahrern Platz machen müssen.

M.

Narrenfreiheit in Anbetracht des Zustands der Radwege in Deutschland.

Wenn schon Diskussion, dann Bitte anhand von realen Fakten.

Die Radwege in D taugen zu gut 99% nichts da nicht zumutbar. Es gibt daneben gut ausgebaute Straßen also Fahrbahnen für Verkehrsteilnehmer. Die Radwege sind meistens Gehwege/Fußwege. Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer wie ihr KFZ'ler.

Somit muss der Radfahrer das gleiche Recht bekommen wie der Autofahrer: Benutzung der Straße, die er benutzen will. Du nutzt auch die gut ausgebaute neue Umgehung statt den kaputten innerörtlichen Schleichweg, der zugeparkt ist und übersät ist mit Schlagköchern. Das gleiche Recht haben Radfahrer auch. 99% der Radwege sind de facto nicht geeignet.

Autofahrer müssen auch Platz machen außerorts. Und genau dort ist ein Tempolimit von 60 km/h notwendig.

Matthias75 27.08.2021 15:03

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619724)
Wenn schon Diskussion, dann Bitte anhand von realen Fakten.

Die Radwege in D taugen zu gut 99% nichts da nicht zumutbar.

:Lachanfall: :Lachanfall:

M.

tandem65 27.08.2021 15:11

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1619721)
Das heißt, für Radfahrer soll "Narrenfreiheit" gelten, wenn es um die Wahl des geeigneten Weges geht, alle anderen müssen sich an Regeln halten?

Nanana, nur wenn es keine Radwegebenutzungspflicht mehr gäbe wären damit noch lange nicht alle Regeln an die sich Radfahrer halten sollen vom Tisch.;) :Huhu:
Wir dürfen dann immer noch nicht auf Autobahnen fahren, Kraftfahrstraßen ebenso.:bussi:

petra_g 27.08.2021 15:33

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1619731)
Nanana, nur wenn es keine Radwegebenutzungspflicht mehr gäbe wären damit noch lange nicht alle Regeln an die sich Radfahrer halten sollen vom Tisch.;) :Huhu:
Wir dürfen dann immer noch nicht auf Autobahnen fahren, Kraftfahrstraßen ebenso.:bussi:

Die Diskussion nun in die Richtung abschweifen lassen macht keinen Sinn.
Radfahrer werden auch nie die orbitale Umlaufbahn benutzen oder zum Mond radeln oder mit dem Rad auf Bahngleisen fahren resp. die Binnenschifffahrtswege nutzen.

Wobei man natürlich sagen muss: Gibt es ein Tempolimit von 60 km/h werden normale Kraftfahrzeugsstraßen auch überflüssig. Ausnahme die Autobahn ähnlich ausgebauten Teilabschnitte.

Wobei man dann natürlich auch sagen muss: Der Prozess hin zu einem Tempolimit 5-30-60-120 kann auch bedeuten das es dann irgendwann noch weiter runter geht, also 5-25-50-100. Und genau ab dem Punkt kann man dann auch Diskutieren ob man nicht ggf. eine Spur auf der Autobahn zur Radschnellstraße macht. Ggf. abgesichert durch Leitplanken um eine Befahrung durch KFZ'ler und LKW'ler zu verhindern.


Wir sind nun eben mal in einem Prozess. Und im Laufe dieses Prozesse wird der motorisierte Verkehr mehr Platz machen müssen und am Ende eine Subordinated, untergeordnete Fortbewegungsart sein, die nur noch geduldet wird mittels massiver Einschränkungen über Tempolimits. Mehr aber auch nicht.

Stefan 27.08.2021 15:39

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619736)
Und im Laufe dieses Prozesse wird der motorisierte Verkehr mehr Platz machen müssen und am Ende eine Subordinated, untergeordnete Fortbewegungsart sein, die nur noch geduldet wird mittels massiver Einschränkungen über Tempolimits. Mehr aber auch nicht.

Zählen Pferde wenigstens zum unmotorisierten Verkehr?

sybenwurz 27.08.2021 21:22

Ich hab grad wieder ne kleine Autofahrt hinter mir, und während ich so mit 70-75 Klamotten hinter irgendsoner Schnarchnase auf der leeren Bundesstrasse hergurke, an der ich mit meiner Wanderdüne nedd vorbeikomm, denk ich mir, dass doch eigentlich die Verfechter der rollenden Verkehrshindernisse und auf-der-Landstrasse-sollt-auf-60-begrenzt-werden-Fraktion doch niemand dran hindert, schon vor ner offiziellen Beschränkung innerorts 30, auf Landstrassen 60 und auf der Autobahn 100 zu fahren…!?
Stattdessen les ich hier nur, wer mit wieviel auf der linken Spur unterwegs ist und wann er meint, rechts rüber fahrn zu müssen usw…
Setzt doch ein Zeichen, Blinker rechts, Tempomat auf 90 und einfach zwischen zwo LkWs eingereiht, auch auf Landstrassen findet sich nach wenigen Kilometern Fahrt ein Bus oder Laster, den man mit wenig Gefahr für sich selbst und vorallem andere kilometerweit mit wenig mehr als 50 verfolgen kann.

Schwarzfahrer 27.08.2021 22:11

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619736)
Der Prozess hin zu einem Tempolimit 5-30-60-120 kann auch bedeuten das es dann irgendwann noch weiter runter geht, also 5-25-50-100.

Schon vor über 150 Jahren hat das Königlich Bayrischen Medizinalkollegium festgestellt, daß bei Zugreisenden bei den damals rasenden 30 km/h unweigerlich die Gehirnkrankheit Delirium furiosum ausbrechen würde. Wir sollten uns auf die Altvorderen besinnen, und entsprechend entschleunigen. Man sieht ja hier im Forum, wohin der Geschwindigkeitsrausch geführt hat :Cheese: .

petra_g 28.08.2021 08:20

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1619810)
die Verfechter der rollenden Verkehrshindernisse und auf-der-Landstrasse-sollt-auf-60-begrenzt-werden-Fraktion doch niemand dran hindert, schon vor ner offiziellen Beschränkung innerorts 30, auf Landstrassen 60 und auf der Autobahn 100 zu fahren…!?

Genau das ist das falsche Denken. Die 30 km/h, 50 km/h und 100 km/h sind die Maximalgeschwindigkeit, keine Richtgeschwindigkeit. D.h. dieses Maximum darfst du eh nur fahren wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer (Radfahrer) auf der Straße sind und die Wetter-, Sicht- und Fahrbahnverhältnisse es zulassen. Somit hast du eh bei 90 % deiner Autofahrten laut STVO mit angepasster, bremsbereiter, umsichtiger Fahrweise zu fahren also eben weniger als das Maximum auf den Schildern.

Gestern Abend fuhr ich hinter 2 Autos her. 50 km/h war erlaubt, der Fahrer ganz vorne fuhr 30 km/h. Hinter ihm so ein typischer Aggro, der laufend hupte und fast aufgefahren ist. Dann 1 km weiter stand er dann an der roten Ampel und ich fuhr rechts genüsslich an ihm vorbei und rief ihm durchs geöffnete Fenster zu "ganz ruhig, keine Eile und kein Stress". Die 50 km/h sind eben das Max. Der ganz vorne Fahrende Fahrer darf 30 km/h fahren wenn er das wegen der Straßenverhältnisse oder Lichtverhältnisse so machen will aus Sicherheitsgründen.

Stefan 28.08.2021 09:16

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619836)
....Der ganz vorne Fahrende Fahrer darf 30 km/h fahren wenn er das wegen der Straßenverhältnisse oder Lichtverhältnisse so machen will aus Sicherheitsgründen.

Bei Dir scheint Autofahren eine reine Freizeitbeschäftigung zu sein. Andere Menschen müssen aber aus irgendwelchen Gründen von A nach B.

Welche Gründe, ausser Glatteis, dichter Verkehr, Kinder oder Tiere in Fahrbahnnähe und Starkregen/Hagel gibt es denn, um in der 50er Zone 30 zu fahren?

Schlechtes Sehvermögen, unsichere Fahrweise, Alterserscheinungen... sollten Gründe dafür sein, den Führerschein abzugeben, aber nicht um den Verkehrsfluss zu behindern.

StVO
§ 3
Geschwindigkeit
....
....
(2) Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

Rälph 28.08.2021 09:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1619816)
Wir sollten uns auf die Altvorderen besinnen, und entsprechend entschleunigen. Man sieht ja hier im Forum, wohin der Geschwindigkeitsrausch geführt hat :Cheese: .

Aber mal im Ernst: Was das Steuern eines Gefährtes angeht, welches sich mit hohen Geschwindigkeiten fortbewegt, so sind dem Menschen sicherlich überschaubare Grenzen gesetzt. Evolutionär ist es zumindest für Homo Sapiens nicht üblich, sich mit mehr als 30km/h zu bewegen.
Vielleicht liegt darin die Ursache, dass es so oft kracht im Straßenverkehr.

petra_g 28.08.2021 09:50

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1619839)
Bei Dir scheint Autofahren eine reine Freizeitbeschäftigung zu sein. Andere Menschen müssen aber aus irgendwelchen Gründen von A nach B.

Welche Gründe, ausser Glatteis, dichter Verkehr, Kinder oder Tiere in Fahrbahnnähe und Starkregen/Hagel gibt es denn, um in der 50er Zone 30 zu fahren?

Schlechtes Sehvermögen, unsichere Fahrweise, Alterserscheinungen... sollten Gründe dafür sein, den Führerschein abzugeben, aber nicht um den Verkehrsfluss zu behindern.

StVO
§ 3
Geschwindigkeit
....
....
(2) Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

§1 STVO

Und ich wollte gestern auch schnell von A nach B !
Aber du siehst ja. Ich kam schnell von A nach B und der Drängler stand dann an einer roten Ampel. Das Problem ist das ihr nicht versteht das man oft mit geringerer Geschwindigkeit schneller, flüssiger ans Ziel kommt als wenn man am Limit fährt.

Und wie weiter oben schon beschrieben. Wir befinden uns gerade mitten in einem Prozess in dem KFZ'ler / LKW'ler eben auf den Straßen Platz machen müssen für Radfahrer und eben sich auch daran gewöhnen müssen das es Tempolimits gibt.

Und es wird eben auch ein Prozess sein. Meinetwegen zunächst 50-80-130 (innerorts - außerorts - Autobahnen) aber dann irgendwann sicher Richtung 5-30-60-120 und am Ende sogar 5-25-50-100

Ihr stellt euch Klimaschutz, Umweltschutz so vor: kaufe mir weiter eine Großraumlimousine und SUV, der dann elektrisch weiterhin 210-250 km/h fahren kann. So wird es aber nicht sein. Je kleiner, je sparsamer ein Auto, desto weniger Strom verbraucht es. Je langsamer es fährt, desto sparsamer ist es in der Regel. Deswegen werden zukünftig wieder vermehrt Fahrzeuge fahren in normalen Abmessungen statt "Panzer" und eben auch gedrosselt auf vernünftige Geschwindigkeiten. Ich bin für 60 km/h außerorts.

Stefan 28.08.2021 10:09

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619843)
....
Ihr stellt euch Klimaschutz, Umweltschutz so vor: kaufe mir weiter eine Großraumlimousine und SUV, der dann elektrisch weiterhin 210-250 km/h fahren kann.

Da Dein Post eine Antwort auf mein Post ist, konfrontiere ich Dich gerne mit Deiner Fehleinschätzung: Ich habe mein 72PS-Auto 2010 aus ökologischen Gründen verkauft und bin seither mit dem ÖV unterwegs. Der ÖV ist aber, gerade in weniger dicht besiedelten Gegenden in Deutschland, keine Alternative.

60 km/h max funktionieren nur in Deinem Mikrokosmos.

petra_g 28.08.2021 10:27

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1619844)
Da Dein Post eine Antwort auf mein Post ist, konfrontiere ich Dich gerne mit Deiner Fehleinschätzung: Ich habe mein 72PS-Auto 2010 aus ökologischen Gründen verkauft und bin seither mit dem ÖV unterwegs. Der ÖV ist aber, gerade in weniger dicht besiedelten Gegenden in Deutschland, keine Alternative.

60 km/h max funktionieren nur in Deinem Mikrokosmos.

Deswegen bin ich ja auch nicht dafür Autos abzuschaffen. Sie sollen sich eben gemäß §1 STVO verhalten. Deswegen bin ich für extreme Tempolimits.

250.000 Verletzte pro Jahr. Und ich will nicht wissen wieviel davon schwerverletzt sind bzw. Folgeschäden davon tragen. ca 3000-5000 Tote je nach Jahr. Das ist schon ein extremer volkswirtschaftlicher Schaden.

Die KFZ/LKW Lobby muss eben mal zur Vernunft kommen. Genau wie die Drogenlobby sowie Tabaklobby und die Waffenlobby. Jedes Land hat ja so einen "Grauen" Bereich. US = Waffen, Deutschland = KFZ, andere Länder haben Probleme oder zu starke Liberalisierung im Drogenbereich.

Wir haben die EU. Sehr viele Sachen sind harmonisiert. Aber die wichtigen Themen eben nicht. Ich schweife nun mal ab. Aber wie schön wäre denn die EU mit einer Vereinheitlichung der

- Einkommenssteuerpolitik (keine Niedrigsteuergebiete mehr)
- Unternehmenssteuerpolitik (keine Steueroasen mehr)
- Verkehrspolitik (gleiche Rechte für Radfahrer überall und Tempolimits und Aufhebung Radwegebenutzungspflicht, zumindest für Trainierende)
- Sozialpolitik (2 Säulenmodell 50% Umlageverfahren, 50% Kapitaldeckungsverfahren überall EU weit gleich)
- Wirtschaftspolitik
- Finanzpolitik

Das Leben wäre so schön in der EU. Das Ganze dann noch gekoppelt über massiven Ausbau der Grundrechte: EU Verfassung, EU Zweikammersystem, EU Volksabstimmungen, Föderale parlamentarische Demokratie, Föderalismus und auch Bundesstaatliche Ordnung, also geordnete staatliche, geordnete demokratische und geordnete föderale Strukturen auf allen Ebenen von EU Bundesebene über Nationalebene bis hinunter zu Regional/Landesebene und eben Landkreis/Kommunalebene.

Und um den Bogen nun zurück zu bekommen hin zu Tempolimits. Vermutlich muss man das wirklich EU weit harmonisieren. Genau dafür ist die EU ja auch gedacht, eben als POLITISCHE UNION. War ja nie gedacht als Haifischbecken, als Raubtierbecken für CEO'S und Geschäftsführer. Und war nie gedacht als Instrument um den Bürger zur Manövriermasse zu machen, egal ob wirtschaftlich, gesellschaftlich oder eben im Bereich einer mörderisch brutalen Verkehrspolitik eines wirklich extremistischen Darwinismus des Egoismus und eines Tempolimit freien Systems der Rücksichtslosigkeit.

Wir erleben auf den Straßen Wirtschaftsdarwinismus. Das ist im Grunde Extremismus, Radikalismus und es wird so getan als sei das normal. Wir sollen uns damit abfinden. Nein wir werden uns damit nicht abfinden. Denn es ist nicht normal. Es erinnert bei 250.000 Verletzen und 3000-5000 Toten eher an die mörderischen brutalen Gladiatorenkämpfen in römischen Stadien oder Menschenopfer der frühen (Un-) Zivilisationen.

Eine Gesellschaft hat eben auch die Notwendigkeit sich weiter zu entwickeln. Eben in allen Bereichen. Am Ende steht eben der Humanismus und die Menschlichkeit und die Rücksichtnahme. Und das eben auch in der Verkehrspolitik und eben dann auch irgendwann in einer vollendeten Europäischen Union als Staat und Demokratie der Bürger Europas.

Fortschritt und Weiterentwicklung eben hin zur absoluten gesellschaftlichen Perfektion.

Mo77 28.08.2021 11:34

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619847)

Fortschritt und Weiterentwicklung eben hin zur absoluten gesellschaftlichen Perfektion.

Und was ist perfekt?
Was tun wenn Andere andere Vorstellung von Perfektion haben?
Vielleicht ist der Glaube an das universelle Perfekte schon nicht so perfekt??

trithos 28.08.2021 12:40

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1619839)
Welche Gründe, ausser Glatteis, dichter Verkehr, Kinder oder Tiere in Fahrbahnnähe und Starkregen/Hagel gibt es denn, um in der 50er Zone 30 zu fahren?

Bitte ich weiß einen weiteren Grund: Ich war gestern laufen, nachdem es geregnet hatte. Bin brav auf dem sehr engen Gehsteig gelaufen, konnte nicht ausweichen. Da fährt ein mir entgegenkommender ignoranter Autofahrerdepp 30 cm an mir vorbei durch die Lacke. Das Ergebnis könnt ihr Euch vorstellen. Der Autofahrer hätte entweder bremsen können oder (da kein Gegenverkehr war) auch einfach der Lacke ausweichen können. Leider ist das kein Einzelfall.

Wenn es tatsächlich so wäre, dass die Mehrheit der Autofahrer rücksichtsvoll unterwegs wäre und ihre Geschwindigkeit so wählen würde, dass niemand gefährdet, geduscht erschreckt, bedrängt, usw. würde ... dann würden wir tatsächlich kein Tempolimit brauchen.

Ich wundere mich zum Beispiel, warum man bei Autobahnausfahrten oder scharfen Kurven auf Landstraßen Geschwindigkeitsbegrenzungen braucht? Ich sehe doch als Autofahrer, wie die Straße verläuft und wie die Straßenverhältnisse sind. Und passe das Tempo daran an. Da können auch 50 km/h schon mal zu viel sein.

Um zum Ausgangspunkt der Diskussion zurück zu kommen. Weil meiner Meinung nach zu viele Autofahrer*innen im Straßenverkehr unvernünftig und rücksichtslos unterwegs sind, bin ich für ein Tempolimit. Und hab daher bei der Umfrage auch dafür gestimmt. Wer rasen will, soll auf die Rennstrecke. Meinetwegen kann man auch gerne hin- und wieder mal für ein paar Stunden ein Stück kurvenreiche Landstraße sperren, wenn Autofahrer sportlich fahren wollen. Im normalen Straßenverkehr sollte das aber nichts verloren haben.

Schlafschaf 28.08.2021 13:19

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619843)
Das Problem ist das ihr nicht versteht das man oft mit geringerer Geschwindigkeit schneller ans Ziel kommt als wenn man am Limit fährt.

Wie soll das gehen? Wenn ich schneller fahre bin ich schneller da.

Die Frage ist eher ob es uns den Stress, die Umweltbelastung und das höhere Risiko wert ist ein wenig schneller am Ziel zu sein.

noam 28.08.2021 14:26

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619847)
...

Du wärst schon ein durchaus interessanter Fall für einen Verkehrspsychologen. Du möchtest alle, die nicht deinem Bild von perfekt nacheifern wollen, aus rein egoistischen Motiven einschränken, damit du deinem Hobby frönen kannst.


Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1619860)
Um zum Ausgangspunkt der Diskussion zurück zu kommen. Weil meiner Meinung nach zu viele Autofahrer*innen im Straßenverkehr unvernünftig und rücksichtslos unterwegs sind, bin ich für ein Tempolimit. Und hab daher bei der Umfrage auch dafür gestimmt. Wer rasen will, soll auf die Rennstrecke. Meinetwegen kann man auch gerne hin- und wieder mal für ein paar Stunden ein Stück kurvenreiche Landstraße sperren, wenn Autofahrer sportlich fahren wollen. Im normalen Straßenverkehr sollte das aber nichts verloren haben.

Ich verstehe dieses Betreben nicht. Menschen, die sich nun schon einen feuchten Furz um Regeln im Straßenverkehr kehren, werden sich immernoch nicht um die Regeln kümmern, wenn diese anders / strenger sind. Viel wichtiger wäre es doch ein Bewusstsein für gegenseitige Rücksichtnahme und für das frühzeitige Erkennen von gefährlichen Situationen zu schaffen. Anstatt das Fahrerlaubnisrecht noch weiter auszusplittern (wie zB die Anhängerregelung mit B, B96 und BE), sollte man eher mal an die Verpflichtung zur stetigen Auffrischung und Fortbildung in Sachen Erste Hilfe, Neue Regelungen, technische Fortschritte sinnvoll nutzen, etc denken. Ich glaube fest daran, dass der Mensch umsichtiger und angepasster fährt, wenn er Situationen besser einschätzen gelernt hat.

Schwarzfahrer 28.08.2021 16:39

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1619842)
Aber mal im Ernst: Was das Steuern eines Gefährtes angeht, welches sich mit hohen Geschwindigkeiten fortbewegt, so sind dem Menschen sicherlich überschaubare Grenzen gesetzt. Evolutionär ist es zumindest für Homo Sapiens nicht üblich, sich mit mehr als 30km/h zu bewegen.
Vielleicht liegt darin die Ursache, dass es so oft kracht im Straßenverkehr.

"So oft" ist eine subjektive Einschätzung. Ich bin eigentlich eher verwundert, wie selten es ernsthafte Unfälle gibt relativ zu der Zeit, die Menschen in Autos verbringen; auch wie oft offensichtliche schwere Fahrfehler durch irgendeinen Schutzengel (andere nennen es glücklichen Zufall, daß keiner im Weg war) "ausgebügelt" werden.

Und zu der "evultionären" Grenze von 30 km/h. Der moderne Mensch tut und kann sehr vieles, was "evolutionär" nicht vorgesehen war. Ich bin sicher, daß auch in der Steinzeit nur Ausnahmetalente 30 km/h rennen konnten. Dafür belegt der Mensch Tag für Tag, daß er nach entsprechendem Training mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen (Ski, Rad, Auto, Flugzeug) die 30 km/h Grenze deutlich überschreiten und gut kontrollieren kann. Auf Skiern z.B. ist diese Grenze nicht mal für meinen (u.a. motorisch) behinderten Sohn eine wesentliche Herausforderung (bei guten Bedingungen, sonst fährt er natürlich langsamer).

Schwarzfahrer 28.08.2021 16:47

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1619860)
Wenn es tatsächlich so wäre, dass die Mehrheit der Autofahrer rücksichtsvoll unterwegs wäre und ihre Geschwindigkeit so wählen würde, dass niemand gefährdet, geduscht erschreckt, bedrängt, usw. würde ... dann würden wir tatsächlich kein Tempolimit brauchen.

Ich finde, daß sogar eine große Mehrheit der Autofahrer rücksichtsvoll und vernünftig unterwegs ist (zumindest hierzulande; z.B. in Ungarn ist der Anteil der Spinner deutlich höher, als hier - aber auch keine Mehrheit nach meiner Wahrnehmung; Sri Lanka war wieder eine andere Nummer). Ein Tempolimit ist trotzdem sinnvoll, um einen groben Rahmen für sinnvolles Fahren zu setzen für die Minderheit, die ohne einen solchen für andere leichter gefährlich wäre (aus Unerfahrenheit, Unfähigkeit, Selbstüberschätzung, oder anderen Gründen).
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1619860)
Ich wundere mich zum Beispiel, warum man bei Autobahnausfahrten oder scharfen Kurven auf Landstraßen Geschwindigkeitsbegrenzungen braucht? Ich sehe doch als Autofahrer, wie die Straße verläuft und wie die Straßenverhältnisse sind. Und passe das Tempo daran an. Da können auch 50 km/h schon mal zu viel sein.

Mit entsprechend Fahrerfahrung ist das natürlich kein Problem, dann passt Du Deine Geschwindigkeit auch an die Bedingungen (nass, Schnee, Nebel, etc.) richtig an. Aber Fahranfänger können das noch nicht, und es gibt Menschen, deren Wahrnehmungsfähigkeit oder Fähigkeit zur Umsetzung des Gesehenen eben nicht ausreicht, um jemals richtig einzuschätzen, welche Geschwindigkeit passt (wie es auch Menschen gibt, die sich nicht orientieren können). Auch sind solche Schilder an unbekannten Strecken z.T. eine wichtige Hilfe, um die Kurven einzuschätzen; bei Nacht, Nebel, sieht man oft nicht so genau, wie eng sie wird. Ich sehe solche Schilder als Hilfestellung an.

Rälph 28.08.2021 17:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1619965)
"So oft" ist eine subjektive Einschätzung.

Naja, wenn du 2,5 Mio Unfälle in D pro Jahr als subjektive Einschätzung deutest...ich finde das ganz schön viel.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1619965)
Und zu der "evultionären" Grenze von 30 km/h. Der moderne Mensch tut und kann sehr vieles, was "evolutionär" nicht vorgesehen war. Ich bin sicher, daß auch in der Steinzeit nur Ausnahmetalente 30 km/h rennen konnten. Dafür belegt der Mensch Tag für Tag, daß er nach entsprechendem Training mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen (Ski, Rad, Auto, Flugzeug) die 30 km/h Grenze deutlich überschreiten und gut kontrollieren kann.

Klar, der Mensch ist lernfähig. Trotzdem ist hohes Tempo nicht unsere Welt. Das sehen wir spätestens, wenn wir uns andere (schnelle) Arten ansehen, mit welchem Tempo dort mit größter Präzision geflogen und gerannt, ja selbst geschwommen wird. Für einen Wanderfalken z.B. sind 250km/h Peanuts...
Ich denke, so falsch liege ich mit meiner Einschätzung nicht, dass unsere Qualitäten eigentlich anderswo sind.

(Für 30km/h Spitze zu Fuß muss man übrigens bei weitem kein Ausnahmetalent sein. Das können sehr, sehr viele kurzzeitig erreichen)

petra_g 28.08.2021 17:52

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1619888)
Wie soll das gehen? Wenn ich schneller fahre bin ich schneller da.

Die Frage ist eher ob es uns den Stress, die Umweltbelastung und das höhere Risiko wert ist ein wenig schneller am Ziel zu sein.

Wenn ich hier im Rhein/Main Gebiet über Landstraßen zum nächsten See fahre sind es, trotz einiger Umgehungsstraßen, für die 44 km in etwa 50 min. Durchschnittsgeschwindigkeit also ? 52,5 km
Wenn ich etwas über den Geschwindigkeitsbegrenzungen bleibe sind es 45 min = 58 km/h im Durchschnitt.

Und da regst du dich auf über 60 km/h auf Landstraßen.

Die Realität durch extrem viele Ampeln sieht eben Heute schon aus < 60 km/h im Durchschnitt.

Hätte man überall 60 km/h als Maximum könnte man vermutlich viele Ampeln abschaffen und ersetzen durch kreuzungsfreie Kreuzungen oder Kreisel oder ggf. sogar komplett entfallen lassen. Ergo bist du dann mit Max. 60 km/h schneller am Ziel.

Stefan 28.08.2021 17:56

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1619997)
Wenn ich hier im Rhein/Main Gebiet über Landstraßen zum nächsten See fahre...........

Das ist natürlich repräsentativ.:Huhu: Wir geben uns geschlagen.

petra_g 28.08.2021 17:59

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1619998)
Das ist natürlich repräsentativ.:Huhu: Wir geben uns geschlagen.

das wird in vielen Regionen in D so sein. Ggf. habt ihr in der CH bessere Infrastruktur und klügere Verkehrsführung. Aber hier ist alles dicht und eben mit viel zu vielen Ampeln ausgestattet. Sogar unsere Umgehungsstraßen haben pro Ortschaft oft 3-4 Ampeln und laufend hoch runter reguliert von 100 km/h auf 70 km/h und zurück. Teilweise im 500m Abstand. Da fährst du freiwillig 70 km/h und beschleunigst nicht mehr, da es einfach nur nervig ist.

Das Problem in D ist ja nicht das es keine Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt. Das Problem ist das nervige hoch und runter regulieren von 100 auf 70 oder auch mal 60 oder 50. Und das geht dann im Grunde von Kreuzung zu Kreuzung bzw. Kurve zu Kurve so weiter.

Deswegen würde ein generelles Tempolimit von 60 km/h im Endeffekt die Autofahrer sogar schneller ans Ziel bringen, da der Verkehr dann gleichmäßiger und flüssiger laufen würde & man sich eine Menge Ampeln sparen kann.


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