triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Homeschooling (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=49145)

Stefan 10.02.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1583856)
.....Es ist immer sehr amüsant, mit welchen Vorstellungen die jungen Menschen aus der Schule kommen. .........

Ja, die Fälle gibt es, aber es gibt auch sehr viele Studienanfänger, die sich viel Mühe mit der Auswahl des Studiengangs gemacht haben und die bestens vorbereitet ins Studium starten.

keko# 10.02.2021 10:35

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1583856)
...

Mich als normalen Arbeitnehmer fragt auch keiner, ob ich zu Hause vernünftig im Homeoffice arbeiten kann. Am Ende zählt, dass es läuft. Und mit zwei kleinen Kindern zu Hause, wo eins gerade in der 1. Klasse ist und wohl die ganze Woche wegen SCHNEE die Schule ausfällt, interessiert es auch niemanden, wie ich meiner 8h sinnvoller Arbeite hinkriege und meiner Frau ihre 5h mit persönlichen Telefonaten zu festen Zeiten....

Im Idealfall fragt der AG nach, aber das muss nicht sein. Du kannst ihm zumindest ordentlich und ruhig deine Situation schildern, ansonsten denkt er vielleicht, dass alles läuft. Ich habe das auch schon 2x gemacht in den vergangenen Monaten und es wurde positiv aufgenommen und Kompromisse gefunden.
:Blumen:

Steppison 10.02.2021 10:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583866)
Im Idealfall fragt der AG nach, aber das muss nicht sein. Du kannst ihm zumindest ordentlich und ruhig deine Situation schildern, ansonsten denkt er vielleicht, dass alles läuft. Ich habe das auch schon 2x gemacht in den vergangenen Monaten und es wurde positiv aufgenommen und Kompromisse gefunden.
:Blumen:

Es sollte nur ein bisschen ein Vergleich zu dem Lernen in Richtung Abiturprüfungen sein. Insgesamt kommen wir ganz gut hin und die Kinder kommen auch nicht immer zu kurz. Immerhin gibt es gerade viel Schnee und eine bewegte Mittagspause ist auch sinnvoll. :)

Steppison 10.02.2021 10:44

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1583858)
Ja, die Fälle gibt es, aber es gibt auch sehr viele Studienanfänger, die sich viel Mühe mit der Auswahl des Studiengangs gemacht haben und die bestens vorbereitet ins Studium starten.

Ja die gibt es zum Glück, es wäre auch schlimm wenn nicht.

Ich kriege wahrscheinlich nur die Extremfälle erzählt, aber die schockieren mich dann doch.

Beispiel: in Mathe ne Null, schwächstes Fach im Abi und dann was studieren, wo Mathematik weitergeführt wird. Auf Nachfrage wird angegeben, dass Mathe nicht abgewählt werden kann und hier auch Credits benötigt werden. Das Ergebnis sieht man dann nach zwei drei Jahren, wenn die ersten Cuts kommen. Bedenkenlos unendlich lange studieren geht heute auch nicht mehr so einfach wie früher.

Immerhin werden die von uns ausgedruckten Arbeitsblätter (wir haben sogar Schulbücher zu Hause :dresche ) ohne große Murren vom großen Kind bearbeitet.

Plasma 10.02.2021 10:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583866)
Im Idealfall fragt der AG nach, aber das muss nicht sein. Du kannst ihm zumindest ordentlich und ruhig deine Situation schildern, ansonsten denkt er vielleicht, dass alles läuft. Ich habe das auch schon 2x gemacht in den vergangenen Monaten und es wurde positiv aufgenommen und Kompromisse gefunden.
:Blumen:

Ich habe auch mit meinem Chef gesprochen. Der hat "keysessions" definiert. Zum Rest hat er gemeint, was geht, geht, was nicht, halt nicht. Müsse man akzeptieren in diesen besonderen Zeiten.

Zu Zeit zeigt sich halt auch ganz deutlich, wer zum Chef taugt und wer nur ein Chef Darsteller ist.

MattF 10.02.2021 11:58

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1583869)

Ich kriege wahrscheinlich nur die Extremfälle erzählt, aber die schockieren mich dann doch.

Ja.

Ich hatte einen im Physiklabor den hab ich was gefragt, da kam Blabla.

Da hab ich gefragt wie das den aber nun physikalisch wäre.
Er meint: Wie das physikalisch wäre, wäre ihm egal!

Aha könnte man jetzt sagen typisch Wirtschaftsingenieur. Aber es war einer von vielleicht 2000 Studierenden die ich schon betreut habe.

Ein Anderer hat mal zugegeben Physik seit der 10. nicht mehr gehabt zu haben, will aber Ingenieur werden. Das zweite Wort in Wirtschaftsingenieur wird oft übersehen von den Studierenden.

Aber wie gesagt 2 Fälle, 2000 Studierende.

Wobei statistisch auffällig ist der Klausurerfolg im Vergleich WI und Maschinenbau oder Mechatronik schon.

Mein Sohn hat sich im letzten Jahr komplett allein um Studienplatz, Wohnung, Umzug .... gekümmert. Hat er alles hinbekommen und ich muss sagen, dazu hab ich auch vorher nicht so viel beigetragen. Also ich hatte kein Wunderkonzept für die Erziehung.

Da fragt man sich schon, inwiefern die Kinder die nichts auf die Reihe bekommen, erzogen werden.

Allerdings hab ich meine Kinder immer schon das was sie können allein machen lassen.
Ich hab beide glaub ich insgesamt 2 mal zur Schule gefahren mit dem Auto, weil da irgendwas besonderes war, ansonsten sind die gelaufen oder mit dem Bus gefahren.
Waren selbständig im Leben unterwegs. Sind immer angekommen und auch wieder heim.

Sie dürfen auch alles machen, was sie sich selber zutrauen. Komischerweise kam da aber auch nichts komplett spinnertes. Also die waren immer schon sehr rational in ihrer Einschätzung, was sie können und was nicht.

Das fing im übrigen schon im Babyalter an, ich hatte kein Schutzgitter an den Treppen. Ein Baby fällt üblicherweise nicht die Treppe runter. Ein Baby überlebte ja auch die Bronzezeit ohne Schutzgitter, vor der Felskannte an der Höhle. :Lachen2:

Mein wichtigstes Erziehungskonzept ist vorleben. Was ich denen vorlebe machen sie im Grunde nacht.

Geregeltes Leben, kein Geld zum Fenster raus werfen, dann passt das schon. So bin ich auch groß geworden.

Itchybod 10.02.2021 16:42

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1583869)
Ja die gibt es zum Glück, es wäre auch schlimm wenn nicht.

Ich kriege wahrscheinlich nur die Extremfälle erzählt, aber die schockieren mich dann doch.

Beispiel: in Mathe ne Null, schwächstes Fach im Abi und dann was studieren, wo Mathematik weitergeführt wird. Auf Nachfrage wird angegeben, dass Mathe nicht abgewählt werden kann und hier auch Credits benötigt werden. Das Ergebnis sieht man dann nach zwei drei Jahren, wenn die ersten Cuts kommen. Bedenkenlos unendlich lange studieren geht heute auch nicht mehr so einfach wie früher.

Immerhin werden die von uns ausgedruckten Arbeitsblätter (wir haben sogar Schulbücher zu Hause :dresche ) ohne große Murren vom großen Kind bearbeitet.

Jetzt muss man fairerweise auch sagen, dass Mathe oft als Aussieb-Fach herhalten muss. Bei Mathe kann man die Klausuren am einfachsten so gestalten, dass wenig Möglichkeiten für Diskussionen oder gar Klagen entstehen.
Gerade in "Massenfächern" versuchen die Unis schon die Zahl der Studenten (Studierenden (und bitte keine Gender Diskussion)) in den ersten Semestern drastisch zu reduzieren. Klar man möchte nicht zuviel Energie und Ressourcen an Studenten verschwenden, die im Grunde ungeeignet sind. Ob das immer ganz fair ist, ist eine andere Frage.

Steppison 10.02.2021 19:09

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1583994)
Jetzt muss man fairerweise auch sagen, dass Mathe oft als Aussieb-Fach herhalten muss. Bei Mathe kann man die Klausuren am einfachsten so gestalten, dass wenig Möglichkeiten für Diskussionen oder gar Klagen entstehen.
Gerade in "Massenfächern" versuchen die Unis schon die Zahl der Studenten (Studierenden (und bitte keine Gender Diskussion)) in den ersten Semestern drastisch zu reduzieren. Klar man möchte nicht zuviel Energie und Ressourcen an Studenten verschwenden, die im Grunde ungeeignet sind. Ob das immer ganz fair ist, ist eine andere Frage.

Hmmm, in meinem Fall geht es darum, dass die Absolventen hinterher mit Massen, Volumen, Flächen, Abrechnungen usw. zurecht kommen. Und wie sich Sachen entwickeln über die Zeit usw. Kein Ingenieurstudium. Der Zugang ohne NC ist halt einfach. Und da viele bei den beschränkten Studiengängen nicht landen können, machen sie halt das oben angedeutete. Und dann kommt die Angst vorm Rechnen.

Übrigens sind die Unis nicht Sau froh, wenn möglichst viele wieder nach 2 oder 4 Semestern aufhören. Denn bis dahin war ja auch seitens des Bildungsträgers ein hoher Aufwand vorhanden, der sich nicht rechnet. Und am Ende muss sich auch eine Fakultät rechtfertigen, wenn sie extreme Durchfallquoten hat. Ansonsten war eben die Zulassung, z.B. ohne Beschränkung, der falsche Weg. Je mehr Studenten, desto größer müsste die Mannschaft dahinter sein, ist sie aber oft nicht. Nur dürfen eben an Unis die Leute nicht einfach so nach Bedarf einstellen oder rausgehauen werden. Also muss eine gewisse Balance erzielt werden. Und da kommen die Studenten eben auch drin vor.

Steppison 10.02.2021 19:15

Meine Frau sagt dann gerne: eigentlich müssten Lehrer mindestens 2 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet haben, damit sie eine Ahnung entwickeln, wo die Schüler nach der Schule hin entlassen werden. Nur dann ketzerisch: wer soll die nehmen udn was sollen die in den Betrieben machen?

Denn aus der Schule in das Studium zurück in die Schule erweitert den Horizont nicht unendlich.

Also zur Klarstellung: Lehrer sind wichtig und es gibt gute und engagierte, keine Frage. Nur manchmal stellen sich einige Kollegen in ein schwieriges Licht. Ich denke an so Berichte bei der Zeit, die Kommentare zum Hamburg-Artikel sind... interessant. Auch zuletzt als es um Arbeitszeit und Laptops ging. Pappnasen gibt es überall.

noam 10.02.2021 22:14

Ich glaube, dass gerade im Lehrerberuf irgendwann die motivierte, ideologische Grundeinstellung zum Bildungsauftrag durch den restriktiven, langsamen, Behördenapparat zu Resignation führt.

Vor allem beim Berufsbeamtentum ist doch die intrinsische Motivation der Grad, der über Wohl oder Wehe entscheidet, da man weder wirkliche Konsequenzen bei schlechter Arbeit noch besondere Perspektive bei guter Arbeit bekommt.

Wenn man dann im Berufsleben mehrfach auf die Schnauze gefallen ist, obwohl oder gerade weil man sich über die Maßen eingebracht hat, dann hört man damit eben auf und macht Dienst nach Vorschrift.


Dazu kommt eben gerade beim Lehrer, dass man eben oft alleine dasteht, wenn man etwas "besonderes" leisten will und damit im Endeffekt auch alleine in Verantwortung steht. Meine Frau hat ihrer Schule eine Bienen AG mit dem Ziel einer eigenen Schulimkerei eingeführt. Was sie alles an Formalitäten erledigen musste. Das verdirbt einem schon gewaltig den Spaß und ich hätte das Projekt abgebrochen. Aber schludert man da und es passiert was, hält einem eben auch niemand die Hand vorn Arsch weils einfach dumm gelaufen ist, sondern man ist dann eben persönlich haftbar.

KevJames 11.02.2021 01:07

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584019)
Meine Frau sagt dann gerne: eigentlich müssten Lehrer mindestens 2 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet haben, damit sie eine Ahnung entwickeln, wo die Schüler nach der Schule hin entlassen werden. Nur dann ketzerisch: wer soll die nehmen udn was sollen die in den Betrieben machen?

Es soll ja Lehrer geben, die vorher in der freien Wirtschaft waren und beide Welten genau kennen - übrigens besser als die Eltern, die meinen alles besser zu wissen. ;)
Ich war und bin ein großer Verfechter davon, dass Lehrer vor ihrem Dasein als Lehrer eine Ausbildung gemacht haben sollten. Problem: Es gibt ja ohnehin viel zu wenige Lehrer - will ja keiner machen. Schuld am Frust vieler sind oftmals nicht die Schüler, sondern die Eltern.
Andersrum: Ich kenne ja auch die Uni nicht nur als Student, wenn ich mir anschaue, was dort an "Qualität" in der Lehre an manchen Stellen läuft, wie wenig auf Studenten eingegangen wird, wie wenig in didaktische Elemente investiert wird, da wundert es mich immer wieder, dass so viel über die Schule diskutiert wird ... (dies ist übrigens auch die Rückmeldung ehemaliger Abiturienten)

Schlafschaf 11.02.2021 03:43

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1584056)
Andersrum: Ich kenne ja auch die Uni nicht nur als Student, wenn ich mir anschaue, was dort an "Qualität" in der Lehre an manchen Stellen läuft, wie wenig auf Studenten eingegangen wird, wie wenig in didaktische Elemente investiert wird, da wundert es mich immer wieder, dass so viel über die Schule diskutiert wird ... (dies ist übrigens auch die Rückmeldung ehemaliger Abiturienten)

Das stimmt!!! Ich habe Realschule, Ausbildung, Meisterschule und Studium gemacht. Das Studium an der TH Bingen war mit Abstand das schlechteste. Das war zum Teil unfassbar schlecht, was da von Dozenten abgeliefert wurde. Ich habe mir im zweiten Semester abgewöhnt hinzufahren und hab es mir lieber selbst beigebracht.

MattF 11.02.2021 09:07

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1584057)
Das Studium an der TH Bingen war mit Abstand das schlechteste.

Soll es gelingen, geh nach Bingen. :Lachanfall: :Lachanfall:

trina 11.02.2021 09:24

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1584057)
Das stimmt!!! Ich habe Realschule, Ausbildung, Meisterschule und Studium gemacht. Das Studium an der TH Bingen war mit Abstand das schlechteste. Das war zum Teil unfassbar schlecht, was da von Dozenten abgeliefert wurde. Ich habe mir im zweiten Semester abgewöhnt hinzufahren und hab es mir lieber selbst beigebracht.

Jetzt bin ich neugierig - was hast du in Bingen studiert?

tandem65 11.02.2021 09:50

Zitat:

Zitat von trina (Beitrag 1584092)
Jetzt bin ich neugierig - was hast du in Bingen studiert?

Tiefschlaf.;):Lachanfall:

Steppison 11.02.2021 10:07

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1584056)
Es soll ja Lehrer geben, die vorher in der freien Wirtschaft waren und beide Welten genau kennen - übrigens besser als die Eltern, die meinen alles besser zu wissen. ;)
Ich war und bin ein großer Verfechter davon, dass Lehrer vor ihrem Dasein als Lehrer eine Ausbildung gemacht haben sollten. Problem: Es gibt ja ohnehin viel zu wenige Lehrer - will ja keiner machen. Schuld am Frust vieler sind oftmals nicht die Schüler, sondern die Eltern.
Andersrum: Ich kenne ja auch die Uni nicht nur als Student, wenn ich mir anschaue, was dort an "Qualität" in der Lehre an manchen Stellen läuft, wie wenig auf Studenten eingegangen wird, wie wenig in didaktische Elemente investiert wird, da wundert es mich immer wieder, dass so viel über die Schule diskutiert wird ... (dies ist übrigens auch die Rückmeldung ehemaliger Abiturienten)

Meine Schulzeit mit Zentralabitur ist nun nicht sooo lange her als das sämtliche Erinnerungen daran verblasst sind. Und ich habe danach an einer TU und einer FH studiert und natürlich auch noch andere Studenten kennengelernt, auch Lehramtsstudenten ("Ich wusste nicht was ich machen sollte, also habe ich Lehramt Grundschule angefangen. Ich mag Kinder.").

Es gab zu Schulzeiten einige wenige Lehrer, die motiviert waren, manchmal vielleicht nicht ganz so verbreitete Methoden genutzt haben. Von den Lehrern habe ich auch 10 Jahre später auch nur Gutes gehört, auch wenn nicht alle die Methoden so toll fanden, die dann aber auch im Leben nach der Schule was gebracht haben. Und es gab eben die, die immer das Gleiche gemacht haben und froh waren, wenn kein Schüler was wollte. Wie viele Lehrer sind denn Quereinsteiger? Weiß denn die Lehrerschaft, wie es "draußen" nach der Schule in der ungefilterten Wirklichkeit zugeht?

Zugegeben, auch ich lebe in einer Akademikerblase, da meine Bekannten meistens studiert haben. Das es Erwachsene Menschen gibt, die manches nicht verstehen oder können, habe ich erst in der KiGa gesehen. Das klingt jetzt total komisch und vielleicht abgehoben. Ich hab das Trash-TV immer für gescriptet gehalten, aber ansatzweise gibt es das wirklich.

Auf der anderen Seite kenne ich die Lehrerschaft und ihre Alltagprobleme mit Verwaltung und veralteten Strukturen eher nicht. Am Ende sieht man als Außenstehender, in meinem Fall nun Vater eines Schulkindes, was im Ergebnis hinten rauskommt. Und wenn ich dann wahrnehme, dass die Pandemie im März 2020 angefangen hat und wie es zurzeit läuft mit welchen Lehrmöglichkeiten außerhalb von Präsenzunterricht, dann ... hmmm ... naja ... schwierig. Ohne den engagierten EInsatz der neuen Schulleiterin und ebenfalls eher jüngeren Lehrern würde das bei uns nicht so gut laufen, wie es an anderen Grundschulen läuft. Auch hier kommt natürlich alles von oben (Behörden, Ministerien), nur da sitzen eben oft auch Lehrer. So die Außenwahrnehmung.

Ich will hier keinen bashen, auch woanders gibt es Probleme. Ich drücke uns die Daumen, dass es weiterhin voran geht und am Ende alle gut aus der Pandemie rauskommen. Wenn danach noch ein paar Neuerungen hängen bleiben, würde ich das sehr begrüßen.

Steppison 11.02.2021 10:14

Nochmal Thema Eltern:
Wer will denn nicht das Beste für die eigenen Kinder? Zu Hause kann ich das selber steuern, in der Schule habe ich kaum Einfluss. Und dann entscheidet eben das, was man mitbekommt. Schaut man sich den Arbeitsmarkt an und nimmt die Zeichen der Zeit war, dann bleibt den Kindern in Deutschland, so sie intelligent genug sind, nichts anderes übrig, als sich immer stärker zu bilden, um bei voraussichtlich steigernder Arbeitsbelastung einen halbwegs zufriedenstellenden Job zu erlangen, der eben auch ein vernünftiges Ergebnis "Zeit gegen Geld", also Stundenlohn, ergibt. Mir geht es nicht um super bezahlte Managerjobs oder sowas, aber am Ende eines Monats sollte dann halbwegs was übrig bleiben.
Und wenn man dann eben als Berufstätiger mitbekommt, was in den Schulen abgeht (andere Schulen vom Hörensagen von Eltern und auch Lehrern), dann entstehend irgendwie doch Zweifel, ob die Vorbereitung der Kinder wirklich gut ist. In der Nachbarstadt werden bei einer größeren Firma Ausbildungsplätze heutzutage so vergeben, dass eben erstmal nur Abiturienten zum Assessment-Center eingeladen werden, was dann auch zwei Durchläufe hat, um die paar Ausbildungsstellen zu besetzen. Das gab es zu meiner Zeit nicht.

MattF 11.02.2021 10:34

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584109)
In der Nachbarstadt werden bei einer größeren Firma Ausbildungsplätze heutzutage so vergeben, dass eben erstmal nur Abiturienten zum Assessment-Center eingeladen werden, was dann auch zwei Durchläufe hat, um die paar Ausbildungsstellen zu besetzen. Das gab es zu meiner Zeit nicht.

In deiner Zeit gab es wahrscheinlich auch viel weniger Abiturienten.

Heute ist das Gymnasium die Gesamtschule.

Steppison 11.02.2021 11:22

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1584117)
In deiner Zeit gab es wahrscheinlich auch viel weniger Abiturienten.

Heute ist das Gymnasium die Gesamtschule.

In meinem Jahrgang lag die Quote mit "Allgemeiner Hochschulreife" bei den Absolventen bei rund 28 % in meinem Bundesland, Hauptschulabschluss bei 18% und Realschulabschluss bei 41 %, der Rest ohne Abschluss.

Die Abiturquote 8 Jahre später lag schon bei 42 %. Die müssen alle massiv schlauer geworden sein. Dies ist jedoch nur ein Mittelwert, denn Mädchen legten zu 47 % das Abitur ab, Jungs nur zu 34 %. Ich hoffe Jungs werden heute besonders gefördert, damals habe ich davon nichts mitbekommen.

8 Jahre später ist noch über eine Dekade von 2021 entfernt.

KevJames 11.02.2021 11:41

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584109)
. In der Nachbarstadt werden bei einer größeren Firma Ausbildungsplätze heutzutage so vergeben, dass eben erstmal nur Abiturienten zum Assessment-Center eingeladen werden, was dann auch zwei Durchläufe hat, um die paar Ausbildungsstellen zu besetzen. Das gab es zu meiner Zeit nicht.

Ich weiss ja nicht, wie lange Deine Schulzeit her ist, aber in großen Konzernen war das auch vor 20-25 Jahren schon absolut üblich.

keko# 11.02.2021 11:41

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584109)
.... Schaut man sich den Arbeitsmarkt an und nimmt die Zeichen der Zeit war, dann bleibt den Kindern in Deutschland, so sie intelligent genug sind, nichts anderes übrig, als sich immer stärker zu bilden,....

Das ist völlig korrekt.
Aber auch "gute" Berufe wie Rechtsanwälte und Ärzte werden beginnend dort, wo Vorgänge isoliert und automatisiert werden können, zunehmend durch künstliche Intelligenzen ersetzt, die menschliche Fähigkeiten in Einzelgebieten um ein Vielfaches übertreffen werden. Die Kette i.S.v. "Ich lerne möglichst viel, damit ich möglichst schlau bin und einen guten Job bekomme" wird überdacht und justiert werden müssen, denn viele Berufe werden echte Konkurrenz bekommen.
(das ist wie immer nur meine Privatmeinung, die ich zum Besten gebe, obwohl ich hier ausnahmsweise mal kein Laie bin ;-)

KevJames 11.02.2021 11:42

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1584117)
In deiner Zeit gab es wahrscheinlich auch viel weniger Abiturienten.

Heute ist das Gymnasium die Gesamtschule.

Das ist ja politisch genau so gewollt, übrigens gegen den Widerstand vieler Lehrer. Bei G8 hat man das auch so gemacht - das Ergebnis ist ja bekannt - viele kehrten mittlerweile ja wieder zurück. :Cheese:

Plasma 11.02.2021 12:21

Ich bin ja schon gespannt, was der für uns zuständige Landesfürst morgen beschließt, also Grundschulen wieder auf und ab wann. Ich mache mir aber keine großen Hoffnungen. Ich denke, ich sitze noch weitere 3 Wochen vormittags beim Homeschooling. Aber das macht ja nichts. Als Ausgleich kann ich bald wieder zum Frisör. Das hebt doch meine Laune gleich wieder ungemein.

crazy 11.02.2021 12:23

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584109)
[...] Schaut man sich den Arbeitsmarkt an und nimmt die Zeichen der Zeit war, dann bleibt den Kindern in Deutschland, so sie intelligent genug sind, nichts anderes übrig, als sich immer stärker zu bilden, um bei voraussichtlich steigernder Arbeitsbelastung einen halbwegs zufriedenstellenden Job zu erlangen, der eben auch ein vernünftiges Ergebnis "Zeit gegen Geld", also Stundenlohn, ergibt. Mir geht es nicht um super bezahlte Managerjobs oder sowas, aber am Ende eines Monats sollte dann halbwegs was übrig bleiben.


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1584150)
[...]
Die Kette i.S.v. "Ich lerne möglichst viel, damit ich möglichst schlau bin und einen guten Job bekomme" wird überdacht und justiert werden müssen, denn viele Berufe werden echte Konkurrenz bekommen.
(das ist wie immer nur meine Privatmeinung, die ich zum Besten gebe, obwohl ich hier ausnahmsweise mal kein Laie bin ;-)

Was aber bei all der Automatisierung hintenüber fällt ist, dass einerseits manche Arbeiten nicht an die KI ausgelagert werden können (Verputzen, Mauer bauen) und dass viele Schüler -sorry- kognitiv kein Studium o.ä. beenden können. Herabgesetzte Abitur-Standards ändern ja am Menschen nichts, nur dass er ein Wertungspapier mehr in der Hand hat.

Zudem bleibt zunehmend die Selbstständigkeit auf der Strecke, die Eltern erwarten von der Schule, dass diese eine Dienstleistungsstelle ist, die ihnen die Kinder erzieht und studiumvorbereitet zum Abi ausspuckt. Am besten wird direkt noch die Uni mit ausgesucht.

Unabhängig davon hast Du als Handwerker aktuell goldene Zeiten, und dieser Zustand wird deutlich zunehmen. Heute ist's schon so dass man mitunter deutliche Schwierigkeiten hat, für kleinere Arbeiten einen vernünftigen Handwerker zu bekommen, da diese eher die größeren, kapitalabwerfenden Aufträge annehmen- und von denen gibt es mehr als genug.

Man muss nicht immer studieren, um glücklich zu sein und ein gutes Auskommen zu haben.

Um die Brücke zum Homeschooling wieder zu schlagen:
Die einen haben Motivation, Selbstständigkeit und lernen aktiv zuhause, bei anderen ruft die Mutter diese Woche an, "Der Jeremy kommt seit November nicht in Teams rein, kann da mal jemand bei gucken?" (sic!). Seit November ist das Blag nicht im Unterricht, und jetzt fällt's daheim auf, na hurra. Nach dem 20ten versuchten Telefonat hört der Lehrer irgendwann auch halbwegs auf und schreibt nur noch ab und an 'ne Mail.

Ah, und das Land macht fröhlich weiter.
Heute neuer Schulerlass für den Sportunterricht auf Distanz in NRW.

Kurz zusammengefasst:
- Lehrer gibt Hausaufgabe auf "Geht Laufen", SuS gehen Laufen, ist nicht von der Unfallversicherung der Landeskasse gedeckt, weil HAUSaufgabe
- unfallkassengedeckt ist hingegen der Distanzunterricht per Video, da der Lehrer nur so seiner Aufsichts- und Eingreifpflicht bei potentieller Verletzung nachkommen kann

Blöd nur, dass die SuS ihre Kamera nicht einschalten müssen, Datenschutz und so.
Wenn sie wollen, natürlich, gerne, zwingen kann man sie dazu nicht.
Und weil's so ist darf denen mit ausgeschalteter Kamera notentechnisch kein Nachteil entstehen.

Dann kann man's direkt lassen.

Running-Gag 11.02.2021 12:41

Ja mit Sport habe ich das selbe Problem. ich weiß auch nicht, was ich da groß machen soll. Aber auf eingeschaltete Kamera und mich dann beim Aerobic oder Stabi Training zu zeigen und die SuS sitzen mit ausgeschalteter Kamera da, machen nicht mit und sich lustig über einen und nehmen es wohl möglich noch auf habe ich aber auch keine Lust

Schlafschaf 11.02.2021 13:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1584087)
Soll es gelingen, geh nach Bingen. :Lachanfall: :Lachanfall:

:Lachanfall:

Zitat:

Zitat von trina (Beitrag 1584092)
Jetzt bin ich neugierig - was hast du in Bingen studiert?

Ich hab berufsbegleitend Prozesstechnik studiert.

Allerdings habe ich zwar alle Klausuren geschrieben und bestanden, aber dann während der Bachelorarbeit keinen Bock mehr und einfach aufgehört weil mir da eh schon klar war, dass ich nicht den Rest meines Arbeitslebens in einem Büro sitzen möchte.

Da gab es zum Beispiel Dozenten, die den Begriff "Vorlesung" sehr wörtlich genommen haben und wirklich nichts anderes gemacht haben als ihr Skript vorzulesen. Ich saß da echt fassungslos drin und hab mich gefragt warum ich dafür 100 km hingefahren bin.

Jetzt würde mich aber auch interessieren warum du da nachfragst. Um den Thread nicht zu überlasten auch gerne per PN :)

keko# 11.02.2021 13:16

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1584166)
Was aber bei all der Automatisierung hintenüber fällt ist, dass einerseits manche Arbeiten nicht an die KI ausgelagert werden können (Verputzen, Mauer bauen) und dass viele Schüler -sorry- kognitiv kein Studium o.ä. beenden können. Herabgesetzte Abitur-Standards ändern ja am Menschen nichts, nur dass er ein Wertungspapier mehr in der Hand hat.

...

Unabhängig davon hast Du als Handwerker aktuell goldene Zeiten, und dieser Zustand wird deutlich zunehmen. ....

Entscheidend für eine Automatisierung ist nicht vorwiegend der Grad der Intelligenz, die nötig ist, um etwas auszuführen, sondern die Komplexität. Isolierbare Tätigkeiten werden früher oder später der Automatisierung zum Opfer fallen, da man zusätzliche Intelligenzen mit ihren Spezialfertigkeiten leicht andocken ("Docker" kennt man in der IT bereits ;-) und somit erweitern kann.

Beispiel:

- Eine Rechtsanwalt der in einem Fall nach ähnlichen Gerichtsurteilen sucht und eine Verteidigung erstellt, wird automatisiert und durch einen Roboter ersetzt. Bei anderen Fällen wird der automatisierte "Rechtsanwalt" einfach per Knopfdruck geupdatet und erhält so neu Features.

- Ein Maler, der ein Gerüst baut, darauf rumklettert und ein Haus streicht, wird nicht automatisiert.

Steppison 11.02.2021 14:05

Sprecht mit den Handwerkern. Ich habe die fast jeden Tag vor der Nase. Sprecht mit den älteren Kollegen, die noch ein paar Jahre bis zum Ruhestand haben. Die sind körperlich kaputt, die bringen auch nicht mehr den vollem Umsatz, weil sie halt einfach langsamer werden. Das ist halt so und aus meiner Sicht auch in Ordnung. Dafür bringen die Kollegen viel Erfahrung mit und können auch mal mit 40 Jahre altem Zeug umgehen. Die jungen Kollegen (nirgends Frauen in Sicht) können nur noch pressen, wenige löten oder schweißen. Alles nur noch systembauweise. Einige Bekannte sind grade mal 30 und haben schon mehrere Bandscheibenvorfälle gehabt. Wer hat denn einen Helfer zur Hand, wenn die Wärmepumpe 90 kg wiegt und auf das Gestell muss. Oder der Warmwasserspeicher in den Keller muss. Wer will schon sein ganzes Leben lang kopfüber Luftkanäle montieren oder in Zwischendecken auf einer 6 / 8 sprossigen Leiter Kabelbündel ziehen. Geschweige denn von Arbeiten im Außenbereich.
Die Jungs haben auch kaum Motivation zu anstrengendem Sport und trinken, das sehe ich häufig, nebenbei 1 - 2 Liter Cola/Fanta/suchsdiraus. Und die sind trotzdem nicht dick.


Nur dann erzählen Sie dir halt auch, im Endkundengeschäft im privaten Bereich herrscht ein Klima, das denen das Arbeiten vergeht. Alles schnell, immer 100%, keine Fehler, Wünsche vom Mond, keine Ahnung bei den Kunden was geht, keine Koordinierung (Architekten sind ja so teuer). Und all das darf nix kosten. Sind ja nur Handwerker.

Zurzeit verdienen die Firmen und die Chefs, das mehr an Einnahmen kommt nur geringfügig an. Allerdings sieht man auch den Trend, dass teilweise die Monteure von einer Firma zur anderen abgeworben werden (Geld, Auto) und nach 2 Jahren sind sie wieder zurück (mehr Geld).

Fängst du heute mit 16/17 mit der Ausbildung an und arbeitest 45 Jahre, dann bis du auf einmal 61/62 und es fehlen dir noch einige Jahre bis zur Rente, wenn es die denn überhaupt noch geben wird. Mit nem Bürojob hast du vielleicht Rücken / Schulter, bei nem Handwerkerjob ist da gerne auch mehr kaputt, zuzüglich Arbeitsunfälle (vom Dach, vom Gerüst, eingeklemmt, Schnittwunden, Verbrennungen, Verätzungen, Amputationen usw.).

Itchybod 11.02.2021 15:46

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1584166)
Ah, und das Land macht fröhlich weiter.
Heute neuer Schulerlass für den Sportunterricht auf Distanz in NRW.

Kurz zusammengefasst:
- Lehrer gibt Hausaufgabe auf "Geht Laufen", SuS gehen Laufen, ist nicht von der Unfallversicherung der Landeskasse gedeckt, weil HAUSaufgabe
- unfallkassengedeckt ist hingegen der Distanzunterricht per Video, da der Lehrer nur so seiner Aufsichts- und Eingreifpflicht bei potentieller Verletzung nachkommen kann

Da hätte ich auch keinen Bock drauf.
Gut bei 1 würde ich sagen das ist halt normales Lebensrisiko und wem das zu viel ist, der geht halt nicht laufen.
Bei 2., würde ich mich als Lehrer aber auch weigern. Was willst Du denn bitte über Video machen, wenn der Schüler irgendwas Gefährliches treibt? Auf dem kleinen Bildchen kann man auch nicht die Umgebung richtig einschätzen. Stell Dir vor Du lässt die einen Hampelmann machen und der erst Schüler hat sich die Hand am nächsten Kaktus an. Hättest Du dann den Kaktus vorher sehen müssen?

Stefan 11.02.2021 16:19

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1584166)
Was aber bei all der Automatisierung hintenüber fällt ist, dass einerseits manche Arbeiten nicht an die KI ausgelagert werden können (Verputzen, Mauer bauen)

Wir unterschätzen, welche Arbeiten in Zukunft alle ausgelagert werden/ werden können.
https://redshift.autodesk.de/mauerroboter/
https://dfabhouse.ch/de/

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1584166)
Unabhängig davon hast Du als Handwerker aktuell goldene Zeiten, und dieser Zustand wird deutlich zunehmen.

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1584166)
Man muss nicht immer studieren, um glücklich zu sein und ein gutes Auskommen zu haben.

Die "einfachen" Bürojobs fallen ja jetzt schon nach und nach weg. Früher konnte man Sanitärtechniker oder Elektriker lernen und war dann mehr oder weniger für ein Berufsleben gerüstet. Heute braucht man in den Jobs fast das Wissen, was ein Ingenieur "früher" hatte und muss ständig schauen, dass man auf dem Laufenden bleibt. D.h. selbst wenn man kein Studium benötigt muss man in der Lage sein, Informationen zu filtern und sich Wissen schnell anzueignen.
Ich sehe es so, dass man entweder auf den Bildungszug (es muss kein Studium sein) aufspringt und dann die Chance auf ein gutes Auskommen hat oder dass man im Niedriglohnsektor landet. Ausreisser in beide Richtung gibt es natürlich schon jetzt und wird es immer geben.

keko# 11.02.2021 17:08

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1584247)
...
Ich sehe es so, dass man entweder auf den Bildungszug (es muss kein Studium sein) aufspringt und dann die Chance auf ein gutes Auskommen hat oder dass man im Niedriglohnsektor landet. Ausreisser in beide Richtung gibt es natürlich schon jetzt und wird es immer geben.

Ich sehe es ebenso. Die Anforderungen an Wissensarbeiter werden weiterhin steigen und komplexer, eine große Anzahl wird in prekäre und work-on-demand Arbeitsverältnisse übergehen (im Zuge dessen vermute ich dann eine Grundsicherung). Niedriglöhner in Drittländern sind hoffnungslos verloren, wenn 3D-Drucker Kleider erstellen und künstliche Intelligenzen Hotlines in Indien ersetzen.

KevJames 11.02.2021 21:08

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584202)
Sprecht mit den Handwerkern ...

Würde ich ja gerne :Lachanfall: , aber bei uns kommen sie entweder gar nicht, sind nicht in der Lage Termine zu vergeben, oder sie einzuhalten, oder haben weniger Ahnung von der Materie als ich selbst. Mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht.

Um im Duktus dieses Threads zu bleiben: "Alle Handwerker sind Nieten, faul, zu dumm zum gerade aus Laufen und überhaupt überbezahlt und zu nichts in der Lage." (Natürlich nicht ernst gemeint - aber so manchem hier würde es helfen mal auf das eigene Tun zu schauen und sich zu fragen, ob immer alle mit ihrer Arbeitsleistung, z. B. Chef, Kollegen, Kunden zu 100% zufrieden sind.)

noam 11.02.2021 21:16

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1584330)
, oder haben weniger Ahnung von der Materie als ich selbst. Mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht.

Sprach der Lehrer. Manche können eben nicht aus ihrer Haut

KevJames 12.02.2021 05:55

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1584332)
Sprach der Lehrer. Manche können eben nicht aus ihrer Haut

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Steppison 12.02.2021 12:33

Zum Glück gibt es tolle Anleitungsvideos im Netz, wo alles ganz genau erklärt ist. Mit ein bisschen Lernvermögen, Probierfreude und Mut zur Lücke kriegt man viele Sachen zu Hause hin. Praxis in Form von Schülerpraktika, Nebenjobs und einfach mal machen helfen.

Sich Wissen anlesen heißt oft nicht, dass man es auch hinbekommt. Und Schule sowie die nachfolgende Ausbildung / Studium sind aus meiner Sicht die Zeiten im Leben, in denen man die Fähigkeiten erlernen soll, sich Wissen anzueignen und es in sinnvolle Prozesse umzusetzen. Keinen juckt es später, welches Buch man gelesen hat, sondern nur, wie man das nächste Buch liest und versteht. Das Wissen aus der Schule ist bei Eintritt ins Berufsleben (nach Ausbildung / Studium) oft veraltet, die individuellen Fähigkeiten zum Erschließen von Wissen bleiben ein Leben lang. Quasi das Werkzeug für den Kopf gepaart mit dem Verständnis, was man so so macht.

Die Auswendiglernköniginnen hatten nach der Schule durchaus ihre Probleme, weil auswendig gelerntes Wissen eben nicht immer relevant war, sondern das verstehen und anwenden.

Ich hoffe, dass die meisten Lehrer auch so einen Ansatz verfolgen.

Plasma 12.02.2021 12:52

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584491)
Das Wissen aus der Schule ist bei Eintritt ins Berufsleben (nach Ausbildung / Studium) oft veraltet,

Ist das so ?

Ich denke nicht. In der Schule werden fast nur absolut grundlegende Dinge gelehrt, die beim Eintritt ins Berufsleben nicht veraltet sind. Das betrifft insbesondere Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Englisch, aber auch andere Fächer. Man kann davon ausgehen, dass beim Eintritt ins Berufsleben, das Periodensystem noch genauso funktioniert, die englische Grammatik die Gleiche ist und auch das Wurzelziehen und die Integralrechnung noch genauso vonstatten geht, wie man das mal in der Schule gelernt hat.

Natürlich schreitet die Wissenschaft voran und Wissen kommt dazu. Das findet aber in der Peripherie statt, von der man, wenn man Glück hat, an der Uni etrwas bei seiner Masterarbeit oder Promotion mitbekommt. Den Kern, den man in der Schule vermittelt bekommt, tangiert das aber extrem selten. In manchen Fächern, wie Mathematik, eigentlich nie.

keko# 12.02.2021 13:16

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1584499)
..Den Kern, den man in der Schule vermittelt bekommt, tangiert das aber extrem selten. In manchen Fächern, wie Mathematik, eigentlich nie.

Wie meinst du das denn?

Plasma 12.02.2021 13:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1584510)
Wie meinst du das denn?

Das die Ergebnisse der aktuellen Forschung in der Mathematik nicht in die Lehrbücher oder Lehrpläne einfließen. ZB, aktuelle Ergebnisse aus der Numerik oder der Zahlentheorie.

keko# 12.02.2021 19:00

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1584514)
Das die Ergebnisse der aktuellen Forschung in der Mathematik nicht in die Lehrbücher oder Lehrpläne einfließen. ZB, aktuelle Ergebnisse aus der Numerik oder der Zahlentheorie.

Aber es ist doch zumindest in BaWü der Fall, dass man Themen streicht. Zuletzt das Newton-Verfahren. Die Faßregel kommt bestenfalls mal in einem Referat vor.

Steppison 12.02.2021 20:48

Und wann habe ich das letzte Mal eine Wurzel ziehen müssen? Ok letztes Jahr habe ich mal per Hand ein paar Formeln umgestellt, um eine Berechnung zu kontrollieren bzw. eine Plausibilität herzustellen. Das macht im Zweifel aber das Programm mit dem ich arbeite. Es rechnet doch heute keiner mehr per Hand. Die anderen erwähnten Sachen, wo braucht man das später? Perioden-System, wofür? Wenn ich da was brauche schlage ich es nach.

Einem Wissenschaftler reichen die Grundlagen der Schulausbildung als ersten Zugang gerade so aus, damit er all das vertiefende am Anfang versteht.

Sprache mal außen vor, je je eher desto besser. Aber bitte nicht nur Grammatik, Wortschatz und freies Reden im Dialog ist das was man braucht. Nicht um Pizza in Dubai zu bestellen, sondern um sich richtig unterhalten zu können. Das lernt man dann spätestens beim Kontakt mit ausländischen Partnern / Kollegen. Und die sind auch nicht perfekt. Außer die Jobsprache ist ausschließlich Englisch / Spanisch / Französisch usw.

Ich glaub ich belasse es nun langsam, damit der Faden nicht abdriftet.

Thema war ja Homeschooling.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:54 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.