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Steff1702 25.06.2020 15:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539463)
Das Gesetz stellt die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst natürlich nicht unter einen Rassismusverdacht. Du hast die Infos vermutlich aus den Medien. Schau einfach mal auf die Originalquellen beim Berliner Senat vorbei.

Fragen und Antworten zum Landesantidiskriminierungsgesetz

Ich fände es gut, wenn das in weiteren Bundesländern so ähnlich beschlossen würde.

Bei Gauland,Trump etc ist es doch sonst auch kein Problem wenn die Infos nur aus den Medien kommen?

Ich kann gar nicht mehr genau sagen wie häufig ich als Fahranfänger im Golf II damals auf Alkohol und Drogen Kontrolliert worden bin. 18 Jahre und typisches Auto, also Kontrolle. Alles kein Problem wenn man macht was einem gesagt wird und keinen dreck am Stecken hat.
Wenn im Görlitzer Park aber ein farbiger kontrolliert wird weil dort bekanntermaßen farbige Drogen dealen, ist das Rassissmus?

Steff1702 25.06.2020 15:36

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539499)
Ich, 30, weiss, blond.. bin in meinem Leben zweimal zu einer Verkehrskontrolle rausgewunken worden. Beide male sass mein dunkelhäutiger Arbeitskollege auf dem Beifahrersitz. Kann natürlich nur Zufall sein, es wundert mich halt, dass es für Ihn komplett normal ist, dass er ständig kontrolliert wird, für mich war es eine neue Erfahrung.
Niemand bestreitet doch, dass es explodierende Zahlen an Gewalt gegen Einsatzkräfte gibt und dass es ein Thema ist, was thematisiert werden muss.
Genauso wie du sagst, die Leute die BLM zu viel Platz geben interessieren sich nicht für Gewalt gegen Polizisten, wischst du bei Seite, dass es offensichtlich ein Problem mit strukturellem Rassismus in Deutschland gibt?

Wo genau gibt es denn strukturellen Rassismus? Hier wird doch wirklich alles dafür getan dass jeder Chancen hat, auch die 2.,3.,4.,5.
Manche wollen sie einfach nicht nutzen, ist das dann Rassismus

keko# 25.06.2020 15:41

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539500)
...
Wenn im Görlitzer Park aber ein farbiger kontrolliert wird weil dort bekanntermaßen farbige Drogen dealen, ist das Rassissmus?

Ich würde sagen nein. Ebenso nicht, wenn das nachts am Stuttgarter Hauptbahnhof geschieht.
Wenn das allerdings hier im biederen Stuttgarter Vorort tagsüber auf offener Straße passiert, dann schon. Das habe ich allerdings auch noch nicht mitbekommen.

keko# 25.06.2020 15:45

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539460)
...

Ich habe auch resigniert, was die Entwicklung angeht und bin froh hier in der ostfriesischen Abgeschiedenheit zu leben, wo die Welt in Ansätzen noch in Ordnung ist. Der Zug ist abgefahren. Deutschland hat sich erheblich verändert und ob dies noch ein Land ist in dem ich gut und gerne lebe, weiß ich ehrlich gesagt nicht....

Obwohl ich dir in weiten Teilen zustimme, finde ich die Schlussfolgerung (resigniert) unnötig. Denn erstens laufen die allermeisten Dinge in DE immer noch sehr gut und zweitens sind die Dinge, die nicht gut laufen, meist Folge von politischen Entscheidungen (...Unwissenheit -- muss keine Absicht sein), d.h. menschen gemacht und daher auch vom Menschen wieder korrigierbar. :Blumen:

Estebban 25.06.2020 15:49

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539501)
Wo genau gibt es denn strukturellen Rassismus? Hier wird doch wirklich alles dafür getan dass jeder Chancen hat, auch die 2.,3.,4.,5.
Manche wollen sie einfach nicht nutzen, ist das dann Rassismus

Naja, wenn du 10 dunkehäutige gesehen hast, die mit Drogen dealen und du gehst beim 11. dunkelhäutigen davon aus, dass er automatisch qua Hautfarbe Drogendealer ist, dann ist das per definition Rassismus. Betrifft dich nicht, betrifft mich nicht, betrifft aber Millionen Deutscher die nicht "Bio-Deutsch" aussehen.
Über den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten brauchen wir kaum Reden. Über die Thüringer Polizeit, die erstmal keine voreiligen Schlüsse ziehen will, nur weil jemand eine Hakenkreuzfahne raushängt? Geschenkt. Oury Jalloh? Einzelfall. NSU 2.0? Passiert.
Es stimmt natürlich - der überwiegende Teil, nein die überwältigende Mehrheit der Polizisten sind super Leute, verfassungstreu und verdienen unseren höchsten Respekt. Wenn dieser Teil es aber nicht schafft, sich von den faulen Äpfeln zu distanzieren, Missstände zu benennen, externe Ermittlungen zuzulassen, dann wird der Respekt vor der Polizei nicht größer werden.

Steff1702 25.06.2020 15:57

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539507)
Naja, wenn du 10 dunkehäutige gesehen hast, die mit Drogen dealen und du gehst beim 11. dunkelhäutigen davon aus, dass er automatisch qua Hautfarbe Drogendealer ist, dann ist das per definition Rassismus. Betrifft dich nicht, betrifft mich nicht, betrifft aber Millionen Deutscher die nicht "Bio-Deutsch" aussehen.
Über den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten brauchen wir kaum Reden. Über die Thüringer Polizeit, die erstmal keine voreiligen Schlüsse ziehen will, nur weil jemand eine Hakenkreuzfahne raushängt? Geschenkt. Oury Jalloh? Einzelfall. NSU 2.0? Passiert.
Es stimmt natürlich - der überwiegende Teil, nein die überwältigende Mehrheit der Polizisten sind super Leute, verfassungstreu und verdienen unseren höchsten Respekt. Wenn dieser Teil es aber nicht schafft, sich von den faulen Äpfeln zu distanzieren, Missstände zu benennen, externe Ermittlungen zuzulassen, dann wird der Respekt vor der Polizei nicht größer werden.


Denkst du nicht dann sollte sich der 11. dunkelhäutige nicht eher bei den anderen 10 beschweren anstatt der Polizei die Schuld zu geben die aus Erfahrungswerten handelt?
Die Polizei wird da kontrollieren wo sie die meisten Chancen sieht Verbrechen aufzuklären, da werden sie nicht Aus Spaß an der Freude die Oma mit dem Rollator kontrollieren.
Was war denn mit maßen? Politisch nicht auf Linie, der jetzige macht immerhin was die Chefin sagt.
Du wirst nicht sagen können dass NSU und NSU 2.0 unter den Teppich gekehrt wurden, das wurde medial aufgearbeitet bis zum Exzess, dass auch der letzte es mitbekommt.

Estebban 25.06.2020 16:07

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539508)
Denkst du nicht dann sollte sich der 11. dunkelhäutige nicht eher bei den anderen 10 beschweren anstatt der Polizei die Schuld zu geben die aus Erfahrungswerten handelt?
Die Polizei wird da kontrollieren wo sie die meisten Chancen sieht Verbrechen aufzuklären, da werden sie nicht Aus Spaß an der Freude die Oma mit dem Rollator kontrollieren.
Was war denn mit maßen? Politisch nicht auf Linie, der jetzige macht immerhin was die Chefin sagt.
Du wirst nicht sagen können dass NSU und NSU 2.0 unter den Teppich gekehrt wurden, das wurde medial aufgearbeitet bis zum Exzess, dass auch der letzte es mitbekommt.


Wir drehen uns im Kreis. Ich verstehe den Gedankengang hinter racial profiling schon - es ändert aber nichts daran dass hierdurch Menschen nur auf Grund Ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihres offensichtlichen Glaubens etc. als verdächtiger angesehen werden unabhängig von Tatverdacht oder ähnlichem.

Ja was war mit Maassen - Ein Chef einer Behörde, die die Verfassung zu schützen hat sich öffentlich über linksradikale Kräfte in der SPD auszulassen, in Chemnitz keinerlei rechte umtriebe zu erkennen, über Fakenews Medien zu schwadronieren, so dass selbst Seehofer die Reissleine ziehen musste.

NSU ist also restlos aufgeklärt? Gut, bis halt auf die Akten die in 120 Jahren dann einsehbar sind?
NSU 2.0 ist inwieweit aufgeklärt? Wurde in der Frankfurter Polizeit restlos hiermit aufgeräumt?
Nochmal, niemand will die Polizei unter Generalverdacht stellen. Generell die Augen verschliessen vor Problemen, die es hier offensichtlich gibt hilft eben auch nur bedingt weiter :Blumen:

Steff1702 25.06.2020 16:14

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539511)
Wir drehen uns im Kreis. Ich verstehe den Gedankengang hinter racial profiling schon - es ändert aber nichts daran dass hierdurch Menschen nur auf Grund Ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihres offensichtlichen Glaubens etc. als verdächtiger angesehen werden unabhängig von Tatverdacht oder ähnlichem.

Ja was war mit Maassen - Ein Chef einer Behörde, die die Verfassung zu schützen hat sich öffentlich über linksradikale Kräfte in der SPD auszulassen, in Chemnitz keinerlei rechte umtriebe zu erkennen, über Fakenews Medien zu schwadronieren, so dass selbst Seehofer die Reissleine ziehen musste.

NSU ist also restlos aufgeklärt? Gut, bis halt auf die Akten die in 120 Jahren dann einsehbar sind?
NSU 2.0 ist inwieweit aufgeklärt? Wurde in der Frankfurter Polizeit restlos hiermit aufgeräumt?
Nochmal, niemand will die Polizei unter Generalverdacht stellen. Generell die Augen verschliessen vor Problemen, die es hier offensichtlich gibt hilft eben auch nur bedingt weiter :Blumen:

Maaßen hat meines Wissens nicht generell über rechte Umtriebe geredet, sondern nur festgestellt dass es keine Hetzjagden gab, nur das „Hase, du bleibst hier Video“ das natürlich nicht den Kontext gezeigt hat.
Zu Seehofer.... wie eigenständig der entscheidet hat man gestern und heute wieder gesehen...

Wieso willst du zu NSU die Akten einsehen? Glaubst du nicht dass Justiz und Bundestag/ U-Ausschüsse im Bundestag/Sachsen/Thüringen/Bawü mit den dort aktuell herrschenden Politischen Verhältnissen alles tun um das aufzuklären?

Estebban 25.06.2020 16:18

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539512)
Maaßen hat meines Wissens nicht generell über rechte Umtriebe geredet, sondern nur festgestellt dass es keine Hetzjagden gab, nur das „Hase, du bleibst hier Video“ das natürlich nicht den Kontext gezeigt hat.
Zu Seehofer.... wie eigenständig der entscheidet hat man gestern und heute wieder gesehen...

Wieso willst du zu NSU die Akten einsehen? Glaubst du nicht dass Justiz und Bundestag/ U-Ausschüsse im Bundestag/Sachsen/Thüringen/Bawü mit den dort aktuell herrschenden Politischen Verhältnissen alles tun um das aufzuklären?


Ich will mich auch nicht zu weit vom Thema hier wegbewegen, nur zu deinem letzten Satz - Du sprachst von "medial aufgearbeitet bis zum Exzess" - jetzt wiederum ist hinter verschlossenen Türen arbeiten schon die richtigen Leute wieder ok.. Ich muss die Akten nicht lesen... Wenn die Medien Zugang dazu hätten, wäre mir sicher wohler ;)

noam 25.06.2020 16:53

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539507)
Naja, wenn du 10 dunkehäutige gesehen hast, die mit Drogen dealen und du gehst beim 11. dunkelhäutigen davon aus, dass er automatisch qua Hautfarbe Drogendealer ist, dann ist das per definition Rassismus.

Und genau da begehst du einen Denkfehler. Der Strafverfolgungsbehörde geht es per se um Strafverfolgung und nicht um Verfolgung von Personen. Und wenn ich hundert Leute kontrolliere und von den 100 haben 15 Drogen dabei. Von den 15 sind 10 Schwarz Pink oder lilablaukariert. Und unter den 100 sind aber nur 12 lilabuntkarrierte, dann hat die Kontrolle des 101. lilabuntkarrierten eben nichts mit Rassismus zu tun. Sondern eher damit, dass in bestimmten Gegenden zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Gruppen vermehrt in bestimmten Deliktsfeldern überrepräsentiert sind.

Und da wir als Strafverfolgungsorgan bestimmt sind eben Straftaten festzustellen, kontrolliert man eben da, wo man diese feststellt. Dass man dann anscheinend bei bestimmten Gruppen trotz intensiver Kontrolle keine Veränderung im Delinquenten Verhalten herbeiführt bzw. eine Verdrängung stattfindet, spricht eigentlich für sich.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539513)
Ich will mich auch nicht zu weit vom Thema hier wegbewegen, nur zu deinem letzten Satz - Du sprachst von "medial aufgearbeitet bis zum Exzess" - jetzt wiederum ist hinter verschlossenen Türen arbeiten schon die richtigen Leute wieder ok.. Ich muss die Akten nicht lesen... Wenn die Medien Zugang dazu hätten, wäre mir sicher wohler ;)

Du hast aber ein interessantes Demokratieverständnis. Dir ist es wohler wenn auflageorientierte Medien Zugang zu Dokumenten bekommen, als wenn demokratisch legitimierte Untersuchungsausschüsse zusammengesetzt aus Oppositionsparteien dies tun? Da muss man sich schon eher mal fragen wessen politische Einstellung eine Gefahr für die FDGO ist.

Steff1702 25.06.2020 17:02

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539513)
Ich will mich auch nicht zu weit vom Thema hier wegbewegen, nur zu deinem letzten Satz - Du sprachst von "medial aufgearbeitet bis zum Exzess" - jetzt wiederum ist hinter verschlossenen Türen arbeiten schon die richtigen Leute wieder ok.. Ich muss die Akten nicht lesen... Wenn die Medien Zugang dazu hätten, wäre mir sicher wohler ;)

Korrigiere mich wenn ich mich irre, aber haben Medien nicht generell keinen Zugang zu Straf/Ermittlungsakten? Zu Prozessen ja, aber doch nicht zu Akten.
Und Talkshows gegen Rechts gab es doch bis zur Genüge

Estebban 25.06.2020 17:06

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539517)
Und genau da begehst du einen Denkfehler. Der Strafverfolgungsbehörde geht es per se um Strafverfolgung und nicht um Verfolgung von Personen. Und wenn ich hundert Leute kontrolliere und von den 100 haben 15 Drogen dabei. Von den 15 sind 10 Schwarz Pink oder lilablaukariert. Und unter den 100 sind aber nur 12 lilabuntkarrierte, dann hat die Kontrolle des 101. lilabuntkarrierten eben nichts mit Rassismus zu tun. Sondern eher damit, dass in bestimmten Gegenden zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Gruppen vermehrt in bestimmten Deliktsfeldern überrepräsentiert sind.

Ich kann dir zwar bei deinem Beispiel offen gesagt nur schwer folgen, denke aber zu wissen worauf du hinaus willst.
Nochmal - ich kann den Gedanken hinter Racial Profiling verstehen. Wenn mehr Menschen mit Migrationshintergrund auffällig wurden, kontrolliere ich hier mehr. Soweit so verständlich.
Unabhängig davon, dass ich so natürlich automatisch diese Statistik befeuere (frei nach Donald Trumps "Lass uns weniger testen, dann haben wir auch weniger positive"), ist meine persönliche Meinung eben, dass es nicht zulässig sein kann Menschen auf Grund Ihrer Hautfarbe anders zu behandeln als Weisse.
Darüber hinaus führt es eben auch notfalls in falsche Richtungen (Dönermorde, Keupstrasse, am Ende war es eben doch der NSU).
Bin ich die moralische Instanz die es zu bewerten hat, ob es zulässig ist? Sicher nicht. Aber die Polizei sollte es meiner Meinung nach auch nicht tun, sondern unabhängige, demokratisch legitimierte Stellen. Entsprechend muss das Thema auch diskutiert werden dürfen.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539517)
Du hast aber ein interessantes Demokratieverständnis. Dir ist es wohler wenn auflageorientierte Medien Zugang zu Dokumenten bekommen, als wenn demokratisch legitimierte Untersuchungsausschüsse zusammengesetzt aus Oppositionsparteien dies tun? Da muss man sich schon eher mal fragen wessen politische Einstellung eine Gefahr für die FDGO ist.

Man kann ja gerne unterschiedlicher Meinung sein, aber direkt mal die Keule rauszuholen "meine politische Einstellung ist eine Gefahr für die FDGO" sagt sicher mehr über dich aus, als über mich.
Und ja, mein Demokratieverständnis ist, dass eine Öffentlichkeit über solche Vorgänge informiert gehört und in dem Zusammenhang eine journalistische Aufarbeitung (neben den entsprechenden politischen Ausschüssen) extrem wichtig ist. Wie schön, dass wir einen ÖRR haben, der bspw sich um Auflagen keine Gedanken machen müsste ;)

qbz 25.06.2020 17:07

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539492)
Und? Überspritzt formuliert: Wenn man sich so kleidet wie ein Terrorist, sich verhält wie ein Terrorist, dann ist es doch nur normal, dass man auch für einen gehalten werden kann.

Aber das ist eben eine schwierige Frage, wenn es eben schon soweit her ist mit dem latenten Rassismusvorwurf, dass man jeglichen gesunden Menschenverstand aus Gründen politischer Korrektheit über Bord werfen muss.

Rational begründbar scheint mir das ganz und gar nicht, weil natürlich jemand im Untergrund oder ohne Anmeldung sich so verhält, (ver)kleidet wie jeder Normale und eben nicht so, wie man sich einen Terroristen vorstellt. Man fand über 10 Jahre die abgetauchten NSU-Verbrecher nicht, die mit ihrem Wohnmobil an der Ostsee Urlaub machten wie Otto Normalo. Es sollen heute noch abgetauchte RAF-Mitglieder unterwegs sein.

Hafu 25.06.2020 17:14

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539517)
... dann hat die Kontrolle des 101. lilabuntkarrierten eben nichts mit Rassismus zu tun. Sondern eher damit, dass in bestimmten Gegenden zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Gruppen vermehrt in bestimmten Deliktsfeldern überrepräsentiert sind.

Und da wir als Strafverfolgungsorgan bestimmt sind eben Straftaten festzustellen, kontrolliert man eben da, wo man diese feststellt. Dass man dann anscheinend bei bestimmten Gruppen trotz intensiver Kontrolle keine Veränderung im Delinquenten Verhalten herbeiführt bzw. eine Verdrängung stattfindet, spricht eigentlich für sich.
...

Es mag schon sein, dass du aufgrund deiner Berufserfahrung in der Lage bist, bei empirischer Anwendung der o.g. Kriterien deine Trefferwahrscheinlichkeit bei Personenkontrollen zu erhöhen.
Aber so wie du es beschrieben hast, dass du eine Auswahl aufgrund bestimmter äußerlicher Merkmale vornimmst, ist dies definitionsgemäß nichtsdestoweniger unzweifelhaft Rassismus.
Wenn du dir dieser grundsätzlichen Problematik nicht bewusst bist (denn nur Probleme die man erkennt, kann man auch kontrollieren), dann ist die Gefahr groß, dass du früher oder später auch in den Dunstkreis der weitergehenden Rassismusdefinition, nämlich dass aus der Kategorisierung, die du zur Erhöhung der Trefferwahrscheinlichkeit vorgenommen hast auch eine unbewuste oder bewusste Wertung resultiert.

Zitat:

Zitat von Rassismusdefinition(laut wikipedia)
Rassismus ist eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale – die eine bestimmte Abstammung vermuten lassen – als „Rasse“ kategorisiert und beurteilt werden. Die zur Abgrenzung herangezogenen Merkmale wie Hautfarbe, Körpergröße oder Sprache – umstrittenerweise teilweise auch kulturelle Merkmale wie Kleidung oder Bräuche – werden als grundsätzlicher und bestimmender Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften gedeutet und nach Wertigkeit eingeteilt. Dabei betrachten Rassisten alle Menschen, die ihren eigenen Merkmalen möglichst ähnlich sind, grundsätzlich als höherwertig, während alle anderen (oftmals abgestuft) als geringerwertig diskriminiert werden....


qbz 25.06.2020 17:24

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539500)
Bei Gauland,Trump etc ist es doch sonst auch kein Problem wenn die Infos nur aus den Medien kommen?

Quatsch! Solange die Medien die Herren zitieren oder gar deren Twitteracount wiedergeben, stützt man sich auf die Originalaussagen bzw. bei Trum auf die von ihm unterzeichneten Gesetze / Anordnungen. Nichts anderes habe ich Noam und euch empfohlen, was das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz betrifft.

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539500)
Wenn im Görlitzer Park aber ein farbiger kontrolliert wird weil dort bekanntermaßen farbige Drogen dealen, ist das Rassissmus?

Ja. weil kein Farbiger Drogen bei sich am Körper führt. Eine Einzelkontrolle ohne Anlass nur aufgrund der Hautfarbe dort ist absolut sinnbefreit. Kennst Du den Görli? Ich wohnte 10 Jahre am Lausitzer Platz bei der Markthalle und arbeitete 15 Jahre in der Wienerstr. Sofern überproportional viele Schwarze dealen, wäre das vielleicht ein Hinweis darauf, dass diese Menschen schwerer einen Job und eine Ausbildung erhalten.

Und die Kripo sollte sich darauf konzentrieren, die Hintermänner zu fassen.

Steff1702 25.06.2020 17:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539523)
Quatsch! Solange die Medien die Herren zitieren oder gar deren Twitteracount wiedergeben, stütz man sich auf die Originalaussagen bzw. bei Trum auf die von ihm unterzeichneten Gesetze / Anordnungen. Nichts anderes habe ich Noam und euch empfohlen, was das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz betrifft.



Ja. weil kein Farbiger Drogen bei sich am Körper führt. Eine Einzelkontrolle dort ist absolut sinnbefreit. Kennst Du den Görli? Ich wohnte 10 Jahre am Lausitzer Platz bei der Markthalle. Sofern überproportional viele Schwarze dealen, wäre das vielleicht ein Hinweis darauf, dass diese Menschen schwerer einen Job und eine Ausbildung erhalten.

Und die Kripo sollte sich darauf konzentrieren, die Hintermänner zu fassen.

Ja ich kenne den Görli, schön bunt dort.
Bzgl. Ausbildung, klar, die Gesellschaft ist wieder schuld, die können gar nicht anders.
Niemand in Deutschland muss kriminell werden, die Grundsicherung ist für alle gegeben.

Zum Thema Görli: Drogen dealen darfst du dort in aufgemalten Zonen, aber als ich mit dem Escooter durchgefahren bin gab es ne Ermahnung vom Parkwächter, das ging dann nun wirklich zu weit

qbz 25.06.2020 17:45

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539501)
Wo genau gibt es denn strukturellen Rassismus? Hier wird doch wirklich alles dafür getan dass jeder Chancen hat, auch die 2.,3.,4.,5.
Manche wollen sie einfach nicht nutzen, ist das dann Rassismus

Strukturellen Rassismus in DE wies schon Günther Wallraff in den frühen 80ziger Jahren nach, als er in einer türkischen Identität arbeitete und seine Erfahrungen als Buch publizierte: Wallraff: Ganz unten.

Oder interviewe mal nicht deutsch aussehende Menschen über ihre Erfahrungen bei der Wohnungssuche, vor allem Schwarze.

Die Polizei spiegel die gesellschaftliche Diskriminierung doch in den privaten Einstellungen der Beschäftigten, die sich von der Mehrheit vermutlich kaum unterscheiden, und alle müssen sich aus beruflichen Gründen eine distanzierte, amtliche Neutralität aneignen bzw. lernen, was zum Glück meistens gelingt, aber bei einigen halt auch in verschiedenen Situationen mal misslingt.

noam 25.06.2020 18:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1539522)
Aber so wie du es beschrieben hast, dass du eine Auswahl aufgrund bestimmter äußerlicher Merkmale vornimmst, ist dies definitionsgemäß nichtsdestoweniger unzweifelhaft Rassismus.

Da muss ich dir widersprechen, da eben zu dem Erscheinungsbild eben auch noch ein entsprechendes Verhalten kommen muss.

Platt ausgedrückt: Derjenige, der Donnerstags abends beim Edeka mit seiner Familie mit dem Wocheneinkauf vor mir an der Kasse steht, ist erstmal genauso unverdächtig wie jeder andere, der auch in der Schlange steht. Hält sich diese Person aber zu einer Zeit, in der bekannt ist, und einem Ort, von dem bekannt ist, dass dort Straftaten begangen werden auf, hat eine Kontrolle für mich nichts mit Rassismus, sondern mit der Summe der Gesamtumstände zu tun.

Anders ausgedrückt. Der jugendliche der mit einem Rucksack um euer Krankenhaus stromert, wo regulärer Patienten- und Besuchsverkehr ist, ist so erst einmal nicht zwingend einer Kontrolle wert. Stromert der selbe Jugendliche aber im Dunkeln fern ab jeglicher Geschäftszeiten dort mit einem Rucksack herum, darf man doch schon mal nachfragen, ob er sich denn nicht für farbliche Fassadenarbeiten interessiert.


Was ich damit sagen möchte: Ich stimme dir vollkommen zu, wenn Hautfarbe, augenscheinliche ethnische Zugehörigkeit etc ganz allein Ausschlag geben für eine Repressalie in Form einer entsprechenden Kontrolle, dann bewegen wir uns klar in rassistischem Gedankengut und das hat weder in der Polizeiarbeit noch sonst wo etwas verloren. Allerdings spielt im polizeilichen Alltag soweit mir bekannt immer auch die Komponente Verhalten mit hinein in die polizeiliche Verdachtsgewinnung. Das mag dann auf den ersten Blick rassistisch erscheinen, wird aber einer näheren Überprüfung dahingehend nicht stand halten.




Ähnlich gelagert sind Kontrollen der Bundespolizei in Fernzügen. Diese richten sich in der Regel auf das Feststellen von Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz. Gegen das Aufenthaltsgesetz können nur Menschen außerhalb des Schengenraums oder andere Länder, die in Deutschland Freizügigkeit genießen, verstoßen. Da wir Mitteleuropäer uns nunmal recht ähnlich sehen, ist es doch völliger Blödsinn, diese dahingehend zu kontrollieren. Und auch hier ist das Erscheinungsbild wieder nur ein Baustein zum Kontrollentschluss. Hinzu kommt eben das Verhalten, in diesem Fall das Nutzen eines Fernzuges.



Zu "richtigem" Rassismus gehört für mich auch immer die Herabwürdigung des Gegenübers aufgrund seiner ethnischen oder sonstwas Zugehörigkeit. Und hier glaube ich für die meisten Kollegen sprechen zu können, dass man das Gegenüber eher entsprechend seinem Verhalten behandelt und beurteilt und nicht wegen seinem Äußeren. Kurz gesagt: Wer sich wie ein Arschloch benimmt, darf sich auch nicht wundern wie eins behandelt zu werden.

Steff1702 25.06.2020 18:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539527)
Strukturellen Rassismus in DE wies schon Günther Wallraff in den frühen 80ziger Jahren nach, als er in einer türkischen Identität arbeitete und seine Erfahrungen als Buch publizierte: Wallraff: Ganz unten.

Oder interviewe mal nicht deutsch aussehende Menschen über ihre Erfahrungen bei der Wohnungssuche, vor allem Schwarze.

Die Polizei spiegel die gesellschaftliche Diskriminierung doch in den privaten Einstellungen der Beschäftigten, die sich von der Mehrheit vermutlich kaum unterscheiden, und alle müssen sich aus beruflichen Gründen eine distanzierte, amtliche Neutralität aneignen bzw. lernen, was zum Glück meistens gelingt, aber bei einigen halt auch in verschiedenen Situationen mal misslingt.

Auch Polizisten haben eben ihre Erfahrungen, sollen sie diese ignorieren?
Die meisten Drogendealer im Görli sind schwarz, Punkt. Sollen die Polizisten nach 3 treffen bei schwarzen so lange weiße kontrollieren, bis sie auch da 3 erwischen? Wenn das per Definition Rassismus ist wenn man im görli oder an Hauptbahnhöfen eher Ausländer kontrolliert, so what? Ist halt so.
Die Definition von Rassismus ist eh immer weiter nach links gerutscht, wurde mir an Fasching auch an den Kopf geworfen als ich als Scheich verkleidet war.
Zur Miete: meine Familie Besitzt selbst Immobilien, nach schlechten Erfahrungen suchen wir uns auch die Mieter aus von denen wir erwarten dass wir eher keine Probleme bekommen? Zeig mir mal den Vermieter der das nicht so macht. Vllt sollten sich In deinem Beispiel die schwarzen eher bei den Landsleuten beschweren die sich hier daneben Benehmen?

Estebban 25.06.2020 18:14

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539531)

Ähnlich gelagert sind Kontrollen der Bundespolizei in Fernzügen. Diese richten sich in der Regel auf das Feststellen von Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz. Gegen das Aufenthaltsgesetz können nur Menschen außerhalb des Schengenraums oder andere Länder, die in Deutschland Freizügigkeit genießen, verstoßen. Da wir Mitteleuropäer uns nunmal recht ähnlich sehen, ist es doch völliger Blödsinn, diese dahingehend zu kontrollieren. Und auch hier ist das Erscheinungsbild wieder nur ein Baustein zum Kontrollentschluss. Hinzu kommt eben das Verhalten, in diesem Fall das Nutzen eines Fernzuges.

In dem speziellen Fall, sieht das übrigens das OVG Rheinland Pfalz die ganze Sache übrigens durchaus anders ;)

https://www.lto.de/recht/nachrichten...-rechtswidrig/

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539531)
Zu "richtigem" Rassismus gehört für mich auch immer die Herabwürdigung des Gegenübers aufgrund seiner ethnischen oder sonstwas Zugehörigkeit. Und hier glaube ich für die meisten Kollegen sprechen zu können, dass man das Gegenüber eher entsprechend seinem Verhalten behandelt und beurteilt und nicht wegen seinem Äußeren. Kurz gesagt: Wer sich wie ein Arschloch benimmt, darf sich auch nicht wundern wie eins behandelt zu werden.

Niemand wird ernsthaft behaupten, dass nicht nur die meisten deiner Kollegen, sondern eben bis auf einen geringen Prozentsatz alle, absolut korrekt agieren.
Umso wichtiger müsste es aber doch sein, die faulen Äpfel zu finden, zu thematisieren und auszusortieren, oder?

Estebban 25.06.2020 18:16

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539533)
Auch Polizisten haben eben ihre Erfahrungen, sollen sie diese ignorieren?
Die meisten Drogendealer im Görli sind schwarz, Punkt. Sollen die Polizisten nach 3 treffen bei schwarzen so lange weiße kontrollieren, bis sie auch da 3 erwischen? Wenn das per Definition Rassismus ist wenn man im görli oder an Hauptbahnhöfen eher Ausländer kontrolliert, so what? Ist halt so.
Die Definition von Rassismus ist eh immer weiter nach links gerutscht, wurde mir an Fasching auch an den Kopf geworfen als ich als Scheich verkleidet war.
Zur Miete: meine Familie Besitzt selbst Immobilien, nach schlechten Erfahrungen suchen wir uns auch die Mieter aus von denen wir erwarten dass wir eher keine Probleme bekommen? Zeig mir mal den Vermieter der das nicht so macht. Vllt sollten sich In deinem Beispiel die schwarzen eher bei den Landsleuten beschweren die sich hier daneben Benehmen?

"So what" ist glaube ich keine richtig gute Verteidigung vor Gericht ;)

qbz 25.06.2020 18:38

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539533)
Auch Polizisten haben eben ihre Erfahrungen, sollen sie diese ignorieren?
Die meisten Drogendealer im Görli sind schwarz, Punkt. Sollen die Polizisten nach 3 treffen bei schwarzen so lange weiße kontrollieren, bis sie auch da 3 erwischen? Wenn das per Definition Rassismus ist wenn man im görli oder an Hauptbahnhöfen eher Ausländer kontrolliert, so what? Ist halt so.

Dass zahlreiche Drogendealer am Görli Schwarze sind, ist eben eine Folge des strukturellen Rassismus (und nicht der Gene oder Hautfarbe). Die Schwarzen werden übrigens auch von den Nordafrikanern oft als Menschen zweiter Klasse behandelt, wozu ich einige Erfahrungen sammelte in den Maghreb-Staaten selbst. (vgl. ganz schlimm Libyien.)

Eine grundlose Personenkontrolle eines Schwarzen am Görli ohne konkrete Beobachtung einer Straftat finde ich ein rassistisches Verhalten. Man wird nie Drogen bei den Männern finden, welche dort die Ansprechpersonen für die Konsumenten sind. Mit der gleichen Begründung von Dir müssten auch alle, die wie die Konsumenten aussehen, einer Personenkontrolle unterzogen werden. :Lachen2:

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539533)
Die Definition von Rassismus ist eh immer weiter nach links gerutscht, wurde mir an Fasching auch an den Kopf geworfen als ich als Scheich verkleidet war.
Zur Miete: meine Familie Besitzt selbst Immobilien, nach schlechten Erfahrungen suchen wir uns auch die Mieter aus von denen wir erwarten dass wir eher keine Probleme bekommen? Zeig mir mal den Vermieter der das nicht so macht. Vllt sollten sich In deinem Beispiel die schwarzen eher bei den Landsleuten beschweren die sich hier daneben Benehmen?

Das ist doch genau der Punkt:
Mieter auszuwählen, von denen man erwartet, dass sie vertragstreu sind, macht doch jeder, ist vernünftig und absolut zu empfehlen. Wenn man jetzt aber Schwarze oder allgemein Migranten generell ausschliesst, weil man mit einzelnen Mietern dieser Ethnie negative Erfahrungen machte, handelt man diskriminierend. Bei den Deutschen verallgemeinerst Du nämlich auch nicht von einzelnen negativen Erfahrungen auf die Ganzheit.

Negativen Erfahrungen mit einzelnen Migranten berechtigen in keinster Weise, auf alle zu verallgemeinern und sie als Mieter oder bei Stellenbewerbungen auszuschliessen. Würde man das z.B. transparent so wie Du schreibst bei einer Stellenbewerbung oder Wohnungsbewerbung so tun, könnte die Person klagen und würde nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), gültig seit 2006 vor jedem deutschen Gericht Recht bekommen.

"Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) – umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz genannt – ist ein deutsches Bundesgesetz, das „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindern und beseitigen soll“. Zur Verwirklichung dieses Ziels erhalten die durch das Gesetz geschützten Personen Rechtsansprüche gegen Arbeitgeber und Private, wenn diese ihnen gegenüber gegen die gesetzlichen Diskriminierungsverbote verstoßen. Mit seinem Inkrafttreten wurde das Beschäftigtenschutzgesetz abgelöst. "
https://de.wikipedia.org/wiki/Allgem...andlungsgesetz

qbz 25.06.2020 18:48

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539531)
.....
Kurz gesagt: Wer sich wie ein Arschloch benimmt, darf sich auch nicht wundern wie eins behandelt zu werden.

Gilt das auch umgekehrt? :Cheese:

noam 25.06.2020 18:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539540)
Gilt das auch umgekehrt? :Cheese:

Für mich schon. Dazu bin ich selbstreflektiert genug. Man sollte sich im Zweifel fragen, ob man denn zwingend in eine Konfrontation gehen muss, oder ob man nicht im nachhinein die Mittel des Rechtsstaats nutzen möchte.

Steff1702 25.06.2020 18:55

[quote=qbz;1539538]Dass zahlreiche Drogendealer am Görli Schwarze sind, ist eben eine Folge des strukturellen Rassismus (und nicht der Gene oder Hautfarbe). /QUOTE]

Das halte ich für absolut linken BS. Jeder hat in Deutschland Chancen was aus sich zu machen, und keiner MUSS Drogen verkaufen. Es gibt zig Anlaufstellen wo man Hilfe suchen kann, man muss es nur WOLLEN. Oder man geht eben den bequemeren Weg.

Bzgl. Mietern handelt man eben nach Wahrscheinlichkeiten. So what? Würdest du sicherlich genauso machen.

Ich kann keinen Eurofighter fliegen wegen meiner Sehbehinderung, zählt das auch als Diskriminierung?
Oder mal in die Damenumkleide? Ach ne halt, bin ja ein Mann, da passt meine „sexuelle Identität“ nicht.
Manche Leute fühlen sich sehr wohl in der Opferrolle und nutzen das Aus um einfacher Vorteile zu erlangen.
Das es Rassismus gibt, geschenkt. Aber daraus ein strukturelles Problem zu machen ist weit hergeholt.

noam 25.06.2020 18:59

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539534)
In dem speziellen Fall, sieht das übrigens das OVG Rheinland Pfalz die ganze Sache übrigens durchaus anders ;)

https://www.lto.de/recht/nachrichten...-rechtswidrig/

Man beachte die Feinheiten. Hier wurde in einem Regionalzug kontrolliert mit Start und Ziel in D.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539534)
Niemand wird ernsthaft behaupten, dass nicht nur die meisten deiner Kollegen, sondern eben bis auf einen geringen Prozentsatz alle, absolut korrekt agieren.
Umso wichtiger müsste es aber doch sein, die faulen Äpfel zu finden, zu thematisieren und auszusortieren, oder?

Aber die findet man sicher nicht dadurch, dass man hinter jeder Ecke Rassismus wittert.

Steff1702 25.06.2020 19:04

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1539536)
"So what" ist glaube ich keine richtig gute Verteidigung vor Gericht ;)

Auch wenn es mir manchmal wie ein Tribunal der Politischen Korrektheit vorkommt, das hier ist kein Gericht ;)

FinP 25.06.2020 20:23

Verstehe ich das richtig?

Wenn man an einer Stelle, an der vermehrt Delikte passieren, mit dem falschen Gruppenbezug herumläuft, dann ist man selbst schuld, wenn man für einen potentiellen Missetäter gehalten wird?

Jetzt verstehe ich den Pauschalverdacht gegen Polizisten.

Also: Schwarzer im Görli braucht sich nicht wundern, wenn er kontrolliert wird, weil dort die Erfahrung sagt, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass da was nicht stimmt.

Entsprechend gibt es doch dann auch ein berechtigt größeres Unwohlsein bei allen, die mal auf einer Demo/Fußballspiel waren, wenn auf einmal eine völlig anonymisierte Einsatzhundertschaft angerannt kommt. Vor dem Dorfpolizisten habe ich auch keine Angst.

Steff1702 25.06.2020 20:37

, sehe
 
Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1539549)
Verstehe ich das richtig?

Wenn man an einer Stelle, an der vermehrt Delikte passieren, mit dem falschen Gruppenbezug herumläuft, dann ist man selbst schuld, wenn man für einen potentiellen Missetäter gehalten wird?

Jetzt verstehe ich den Pauschalverdacht gegen Polizisten.

Also: Schwarzer im Görli braucht sich nicht wundern, wenn er kontrolliert wird, weil dort die Erfahrung sagt, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass da was nicht stimmt.

Entsprechend gibt es doch dann auch ein berechtigt größeres Unwohlsein bei allen, die mal auf einer Demo/Fußballspiel waren, wenn auf einmal eine völlig anonymisierte Einsatzhundertschaft angerannt kommt. Vor dem Dorfpolizisten habe ich auch keine Angst.

Wenn ich mir Tickets für die Südtribüne von Hansa in einem Risikospiel kaufe dann rechne ich sehr wohl damit dass ich kontrolliert werden kann. Auf der Haupttribüne eher nicht.

Generell wenn ich kontrolliert werde bin ich halt mal 5 Minuten still, sehe ein dass ich nicht den längeren habe und warte drauf bis die Maßnahme beendet ist. Dieses ständige Rassismusgeschreie und Rumdiskutieren hilft niemandem weiter, die Polizei wird ihren Grund haben und fertig

noam 25.06.2020 20:46

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1539549)
Verstehe ich das richtig?



Genau richtig. Verhalte dich wie ein Straftäter und es wird geschaut ob du tatsächlich einer bist, weil man dich eben erst nach der Kontrolle von einem unterscheiden kann.

qbz 25.06.2020 20:50

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539542)
Bzgl. Mietern handelt man eben nach Wahrscheinlichkeiten. So what? Würdest du sicherlich genauso machen.

Sicher. Aber es waren bei meinen Untermietern, an die ich meine Mietwohnung während meiner längeren Abwesenheit untervermietete (mit Erlaubnis des Eigentümers) jeweils auch Migranten darunter, die ich auswählte
Habt Ihr in den Immobilien sagen wir mal in 20 Jahren keine Migranten und handelt es um grössere Mietobjekte stimmen eben die Wahrscheinlichkeiten nicht mit der statistischen Realität überein.

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539542)
Ich kann keinen Eurofighter fliegen wegen meiner Sehbehinderung, zählt das auch als Diskriminierung?

Sofern ein bestimmter Grad an Sehschärfe / -fähigkeit für einen Job benötigt wird, ist es logischerweise keine Diskriminierung.

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539542)
Das es Rassismus gibt, geschenkt. Aber daraus ein strukturelles Problem zu machen ist weit hergeholt.

Woran liegt es dann, wenn im öffentlichen Dienst z.B. proportional zu wenig Migranten (auch in der Polizei) beschäftigt sind? Es verhält sich damit ähnlich wie mit dem Anteil der Frauen in Frühungspositionen.

qbz 25.06.2020 21:14

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539552)
Genau richtig. Verhalte dich wie ein Straftäter und es wird geschaut ob du tatsächlich einer bist, weil man dich eben erst nach der Kontrolle von einem unterscheiden kann.

Genauso hat sich eine Streifenwagenbesatzung mal bei mir bei einer Bagatelle so verhalten, als ich mit dem Auto vom Parkplatz eines Supermarktes nach hause fuhr. Der Wagen fuhr hinter mir her, hielt mich dann an: Papiere etc., Grund: Ein Hund sass auf der Rücksitzbank. Er war aber mit Gurt am Geschirr angeleint. Also: Fehlalarm. Dann sahen sie bei der Fahrzeugkontrolle meine Kiste Bier vom Einkaufen. Und jetzt ging es los: "Sie haben doch sicher schon ein paar Bierchen getrunken?" Ich fand die Frage beleidigend, weil mein Verhalten dafür keinen Verdachtsanlass gab, und fragte, wieviel sie getrunken hätten und ob sie immer ihre Zeit verschwenden, indem sie alle Leute, die eine Kiste Bier im Supermarkt kaufen, kontrollieren usf., usf.. Ich sollte ins Röhrchen blasen. Okay, da hat man keine Wahl, ansonsten Wache und Blutprobe, was ich wegen der Hunde nicht wollte. Danach meinte die Frau: Na super, sehen sie, ist doch alles in Ordnung, 0 Promille. Ich: Ja, bei mir schon, was ich schon ohne Blasen wusste, aber sie haben noch nicht geblasen. Zwischendrin unterhielten sich die beiden über die Landtagswahl, AFD und es fielen ausländerfeindliche Sprüche. Wenn ich einen Mitfahrer, Zeugen gehabt hätte, ich hätte deswegen eine Beschwerde an die Behörde geschrieben.

Steff1702 25.06.2020 21:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539553)
Woran liegt es dann, wenn im öffentlichen Dienst z.B. proportional zu wenig Migranten (auch in der Polizei) beschäftigt sind? Es verhält sich damit ähnlich wie mit dem Anteil der Frauen in Frühungspositionen.

Es wurden meines Wissens sogar die Kriterien beim Deutschtest bei der Polizei gesenkt, und wieder: manche wollen halt nicht
Vllt ist Polizei kein primärer Berufswunsch für Migranten? Vllt studieren Frauen lieber etwas kreatives?
Wie sieht es denn im Medizinstudiengang aus? Bei meiner Exfreundin waren Frauen deutlich überrepräsentiert. Ich bin dafür erstmal keine Frauen mehr zuzulassen bis 50/50 herrscht.
So funktioniert es eben nicht, weil man mit der Opferrolle prima Rosinenpickerei betreiben kann

FinP 25.06.2020 21:42

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1539552)
Genau richtig. Verhalte dich wie ein Straftäter und es wird geschaut ob du tatsächlich einer bist, weil man dich eben erst nach der Kontrolle von einem unterscheiden kann.

Wenn ich mit einem schwarzen Freund abends durch die Stadt gehe, dann verhalte ich mich wie ein Straftäter? Ohne ihn bin ich noch nie kontrolliert worden. Er wird dauernd kontrolliert.

Wenn ich (oben kam schon das Beispiel) zu einem Hansa-Spiel gehe, dann muss ich mich auf dem Weg zu meinem Platz von Polizisten schubsen lassen, weil es bei Hansa halt Chaoten gibt?

Wenn ich mich über unverhältmäßiges Verhalten beschwere, dann wird mit einer Anzeige wegen Widerstand gedroht?

Der Punkt ist doch:
Es gibt schwarze Straftäter. Vielleicht (weiß ich nicht) sogar in manchen Deliktsfelder mehr). Dennoch ist unter der schwarzen Bevölkerung nur ein Bruchteil kriminell.
Rechtfertigt das einen dauerndes Misstrauen? Ich denke nein.

Es gibt Straftäter in Uniform. Vielleicht (weiß ich nicht) sogar in machen Einheiten mehr. Dennoch ist unter der Polizei nur ein Bruchtteil kriminell.
Rechtfertigt das ein dauerndes Misstrauen? Ich denke auch nein - obwohl ich an die Staatsgewalt etwas höhere Ansprüche bezüglich Kontrolle anlege.

Aber wenn die Polizei racial profiling für angemessen hält, dann ist es ebenso angemessen, sehr wachsam gegen über rassistischen Strukturen in der Polizei zu sein.

qbz 25.06.2020 21:52

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1539558)
Es wurden meines Wissens sogar die Kriterien beim Deutschtest bei der Polizei gesenkt, und wieder: manche wollen halt nicht
Vllt ist Polizei kein primärer Berufswunsch für Migranten? Vllt studieren Frauen lieber etwas kreatives?
Wie sieht es denn im Medizinstudiengang aus? Bei meiner Exfreundin waren Frauen deutlich überrepräsentiert. Ich bin dafür erstmal keine Frauen mehr zuzulassen bis 50/50 herrscht.
So funktioniert es eben nicht, weil man mit der Opferrolle prima Rosinenpickerei betreiben kann

Ja so wird es sein. Migranten wollen nicht zur Polizei. Frauen wollen keine Leitungspositionen in der Wirtschaft oder Professuren an den Hochschulen. "Frauen wollen lieber etwas Kreatives." :Cheese:

Deine Argumente liegen in etwa auf der Ebene wie: "Frauen wollen gar kein Wahlrecht, was ernsthaft lange von denen vorgebracht wurden, die Frauen ein Stimmrecht verweigerten.

Fassen wir die Argumente zusammen:

1. Es gibt keine Diskriminierung und keinen strukturellen Rassismus.

2. Sollte es diesen dem Anschein nach geben, ist er berechtigt, weil die Leute daran selbst schuld sind.

3. Jeder ist seines Glückes Schmied.

JENS-KLEVE 25.06.2020 22:00

Und so sieht dann die Realität der Polizisten aus, die gleichzeitig ausgelacht und angegriffen werden, wenn sie nicht aufpassen.

https://www.youtube.com/watch?v=LPJC...&frags=pl%2Cwn

FinP 25.06.2020 22:02

Sollen wir jetzt hier ne Linksammlung von Fehlverhalten von Bürgern und Fehlverhalten von Polizisten führen?

JENS-KLEVE 25.06.2020 22:16

Ich frage mich, wie man aus so einer Nummer vernünftig rauskommt. Die Polizisten haben es ja ganz gut hinbekommen. Aber sie werden gefilmt, beleidigt, ausgelacht,angegriffen usw.

Am Ende sind die Polizisten immer rassistisch:)

noam 25.06.2020 22:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539553)
Woran liegt es dann, wenn im öffentlichen Dienst z.B. proportional zu wenig Migranten (auch in der Polizei) beschäftigt sind? Es verhält sich damit ähnlich wie mit dem Anteil der Frauen in Frühungspositionen.

Bei der Polizei liegt es wohl mit daran, dass bis vor kurzem zwingend eine deutsche Staatsbürgerschaft erforderlich war und weiterhin zumindest eine der europäischen Union (oder Schengen Staaten da bin ich mir nicht sicher) von Nöten ist.

Zudem braucht man für ein Studium bei der Polizei (zumindest in Nds.) als Berufseinstieg mindestens eine Studienberechtigung als Schulabschluss.

Das schließt schon mal einen erheblichen Teil Menschen aus. Und unter den "neuen" sind sogar hier in Ostfriesland Menschen mit Migrationshintergrund. Im urbanen Raum werden es sicher mehr sein.

FinP 25.06.2020 22:23

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1539567)
Ich frage mich, wie man aus so einer Nummer vernünftig rauskommt. Die Polizisten haben es ja ganz gut hinbekommen. Aber sie werden gefilmt, beleidigt, ausgelacht,angegriffen usw.

Am Ende sind die Polizisten immer rassistisch:)

Gute Frage. Keine Ahnung, wie man sowas löst.
Die Polizisten, die ich persönlich kenne, sind tolle Menschen und sind völlig zurecht genervt von Unterstellungen, Anfeindungen und immer schwierigeren Arbeitsbedingungen.

Genauso aber wie die Schwarzen, die ich kenne. Auch tolle Menschen, die aber auch völlig zurecht es Leid sind, immer wieder die ersten zu sein, an denen die Polizei langsam vorbeifährt. Die anlasslos kontrolliert werden, dann nicht höflich sondern sofort barsch oder in radebrechendem Englisch angeraunzt werden. Grundsätzlich geduzt zu werden, ist ja hier auf dem Land noch irgendwie vertretbar.


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