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-   -   Aggression und Angriffe ggü. Radfahrern (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=43459)

El Stupido 27.08.2020 08:43

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1549404)
Ich renne nicht überall rum und hau leuten aufs Maul, falls Du diesen Eindruck hast, eher das Gegenteil....aber ich versuche schon verbal im Schwimmbad zu erklären warum die Bahnen abgesperrt sind. Alles in normalem Ton....bringt es was , fast NIE.

Nein, den Eindruck hatte ich auch nicht. Alles gut!

Ok, jetzt nach deinen Beispielen weiß ich was du meinst.
Natürlich hat man solchen Ärger auch hier im örtlichen Schwimmbad. Wenn man da öfter ist erkennt man Muster, welche Leute wann da sind. Und dann habe ich es oft geschafft, zu günstigeren Zeiten meine Bahnen zu ziehen. Ich gebe dir recht, dass viele da auf "ihre" Bahn bestehen und es nicht einsehen, sich zu arrangieren. Das kann einem schon mal die Lust und die Motivation nehmen.

Was das Laufen angeht scheine ich ja im gelobten Land zu leben. Zig Möglichkeiten, in welche Richtungen ich von zu Hause aufbrechen kann. Natürlich sind auf diesen Strecken auch oft Hundehalter*innen und Radfahrer*innen unterwegs aber da hatte ich hier noch nie Ärger.

Freeclimber83 27.08.2020 10:21

Ich kann gut nachvollziehen, dass die Bedrohung des eigenen Lebens Aggression auslöst.
Man kann sich jetzt natürlich zum Rächer aufschwingen und versuchen, gegen das Unrecht auf den Straßen anzukämpfen.
Wenn ich das machen würde, verdürbe ich mir damit die letzte Freude am Radfahren.

Ich hatte dieses Jahr das Vergnügen in einigen europäischen Ländern mit dem Rennrad unterwegs gewesen zu sein. Überall haben Autos mit großem Abstand überholt. Überall ist es schon mal eng/gefährlich geworden. Radwege/Radstraßen waren überall manchmal eine tolle Alternative. Überall manchmal aber auch in schlechtem Zustand oder mit dem RR wegen der vielen anderer Radfahrer kaum befahrbar.

Ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass die ganze Wut über die anderen Verkehrsteilnehmer mir meinen Sport völlig kaputt macht. Ich will entspannt + ggf. erschöpft vom Rad steigen, aber nicht geladen und aggressiv.
Egal welche Kontrollen oder Gesetze noch verabschiedet werden: Solange ich mich im Straßenverkehr bewege, setze ich mich einer besonderen Gefahr aus. Das Risiko muss ich entweder bewusst eingehen oder auf einen anderen Sport ausweichen.
Und objektiv gesehen muss man einfach sagen, dass es bei der heutigen Verkehrsdichte (+u.U. Handy/Alkohol am Steuer) eine gewisse Risikobereitschaft erfordert, wenn man sich nur mit Helm geschützt in Situationen begibt, in denen 2t+ Gefährte mit hoher Geschwindigkeitsdifferenz eng (auch 2m sind bei den Geschwindigkeiten nicht viel) an einem vorbeibrettern.
Ich kann gut verstehen, dass Rollentrainer und Gravel Bikes gerade so erfolgreich sind.

Etwas anderes ist natürlich der direkte Angriff mit Beil o.ä. Nach 3 oder 4h auf dem Rad und in Radklamotten fühle ich mich ehrlich gesagt nicht in der Lage, erfolgreich einen Nahkampf zu bestreiten. Andere sind da offenbar fitter.
Ein Pfefferspray in der Trikottasche für solche absurden Situationen hilft zur Selbstverteidigung aber auch...

Steff1702 27.08.2020 11:14

Ich hatte im ländlichen Raum in MV mal das Vergnügen dass ein entgegenkommendes Auto gezielt auf mich zugefahren ist und erst 10-20 m vorher wieder auf die eigene Spur gezogen ist. War erstmal ein richtiger Schock und die nächsten 20 min habe ich mich ständig umgedreht ob er nochmal umgedreht hat und von hinten kommt.
Absicht oder besoffen, keine Ahnung, mir kam aber ne Weile danach das Adrenalin zu den Ohren raus.
Die Situation hätte aber definitiv nicht mit einem abgebrochenen Spiegel geendet wenn ich den erwischt hätte. Seitdem spiele ich auch mit dem Gedanken mit Kamera zu fahren, gibt ja mittlerweile Kombilösungen mit Licht.
Normalerweise fährt es sich in MV aber sehr angenehm da teilweise wirklich wenig Verkehr ist

Auf der anderen Seite habe ich mich auch schon im Feierabendverkehr ohne Überholmöglichkeit hinter einem Radfahrduo Minutenlang die Schillerhöhe in Stuttgart hochgequält.
Klar dürfen die das, aber muss das wirklich sein?

RolandG 27.08.2020 11:46

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1549407)
Ich gehe davon aus, dass die von Dir begangenen Sachbeschädigungen bereits verjährt sind. Andernfalls würdest Du dich hier kaum als Wiederholungstäter ohne Reue präsentieren. Trotz der Anonymität des Internet.

Danke für deine entsprechende Offenheit. Mein Mitgefühl gilt Dir und, falls vorhanden deinen Kindern.

:Blumen:

Impulskontrollstörungen und überhöhte Testosteronwerte sollen ja behandelbar sein, wenn der Patient einsichtig ist.

ironmansub10h 27.08.2020 15:17

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1549407)
Ich gehe davon aus, dass die von Dir begangenen Sachbeschädigungen bereits verjährt sind. Andernfalls würdest Du dich hier kaum als Wiederholungstäter ohne Reue präsentieren. Trotz der Anonymität des Internet.

Danke für deine entsprechende Offenheit. Mein Mitgefühl gilt Dir und, falls vorhanden deinen Kindern.

Kennst du mich ? Ne oder? Dann spar dir dein Mitgefühlsprovokatives Geschreibe. Und meine Kinder hältst da mal schön raus.

Freeclimber83 27.08.2020 15:58

Ich glaube, wir brauchen bald einen Thread mit dem Titel "Aggression und Angriffe unter Triathleten".
Hier erlebe ich mehr Aggression als im Straßenverkehr...
:Blumen: Seid nett zueinander! :Blumen:

mcbert 27.08.2020 17:50

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1549466)
Auf der anderen Seite habe ich mich auch schon im Feierabendverkehr ohne Überholmöglichkeit hinter einem Radfahrduo Minutenlang die Schillerhöhe in Stuttgart hochgequält.
Klar dürfen die das, aber muss das wirklich sein?

Man fährt ja selbst Auto u. kennt deswegen die Situationen mit Radlern ja auch.
Unverständnis kommt bei mir auf wenn ich weiß, der Radweg ist gut und darauf ist wenig Verkehr, wenn dann doch auf der Straße geradelt wird.
Mir ist es den Ärger aber auch nicht wert, ich fahr unter der Woche Strecken mit vielen guten Radwegen. Dort sind Mo-Fr keine Hobbyradler u. ich stresse den Berufsverkehr nicht bzw. dieser mich nicht.
Am Wochenende klappt es bei den bekannten Runden auch gut auf der Straße, ausser evtl. Sonntags kurz vor 12, wenn Horst vom Stammtisch zum Mittagessen heim fährt.

Cogi Tatum 27.08.2020 19:21

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 1549575)
Kennst du mich ? Ne oder? Dann spar dir dein Mitgefühlsprovokatives Geschreibe. Und meine Kinder hältst da mal schön raus.

Ist es nicht eher provokativ seine Selbstjustiz als Mittel der Wahl darzustellen?

ironmansub10h 27.08.2020 22:07

:Lachanfall::dresche
Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1549626)
Ist es nicht eher provokativ seine Selbstjustiz als Mittel der Wahl darzustellen?


TIME CHANGER 27.08.2020 22:53

Könntet ihr mal aufhören sämtliche Threads mit Off Tonic Diskussionen zu zuspamen? Damit sind etliche weitere User gemeint nicht bloss die Darsteller hier. Es nervt, danke. Wenn ihr einen Beitrag zum eigentlichen Thema leisten könnt mit Fleisch am Knochen dann danke.

Übrigens ist es manchmal besser den Mund zu halten, gilt für Auto- sowie Radfahrer.

Adept 27.08.2020 23:42

Ich finde, der Thread zeigt ganz gut, dass in jedem hier ein gewisses Aggressionspotenzial steckt, das zu Tage tritt, es es durch Selbstjustiz, Beleidungen, Herabsetzungen oder auch Moralisierungen, die geschrieben wurden.

Ich glaube, mit einem gewissen Level von Aggression muss die Gesellschaft leben, das steckt im Menschen erstmal drin, es sei denn, man findet einen Weg, diesen Trieb/Instinkt schon von Kindesbeinen abzutrainieren, was ja noch nicht erfolgreich erreicht wurde.

Bezogen auf den Strassenverkehr wird man wohl damit leben müssen und wahrscheinlich passiert es einem selbst auch, dass man über die Strenge schlägt, manchmal auch im Wahrsten Sinne des Wortes.

Zum Glück gibt es soziale Kontrolle und Gesetze, die diese Aggressionhandlungen einschränkt und im Extrem es auch bestraft.

Stefan 28.08.2020 08:06

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1549672)
...Ich schritt zum Fahrerfenster und als die Fahrerin merkte, dass ich durchaus in der Lage war ihr durch die Scheibe mit der Faust direkt ins Gesicht eine reinzubetonieren wurde es schlagartig ruhig....

So löst man Konflikte?

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1549672)
......Die Fahrerin (hasserfüllte Selbstmordattentäterin?) ........ Es handelte sich um eine Fremde, mit Kopftuch...........

Kommentar gelöscht. Michis Worte sprechen für sich.

Stefan 28.08.2020 08:22

Zitat entfernt, da Michi zwischenzeitlich seine Beiträge gelöscht hat.

Godi68 22.09.2020 15:34

Nutze seit diesem Jahr immer die Blindenatmbinde (3 schwarze Punkte auf gelben Hintergrund) auf beiden Armen. Zusätzlich Dauerrücklicht. Helm ist klar. Und nur Tourenfahrten, also nix Training, Rennen oder strava-Segmente sammeln.

Heute zum Ende hin in ner kleinen Ortschaft, rolle ich mit 30 km/h leicht runter so auf der rechten Seite dahin, da überholt mich ein kfz eher eng mit ca 40-50 cm Abstand und hupt heftig. Hab irritiert die Hand gehoben, als er aufs Tempo gedrückt hat. An der nächsten Kreuzung wieder eingeholt, ich klopfe an das Seitenfenstern, das runtergekurbelt wird. Ich: “Bitte [ja, auch in solchen Situationen bin ich recht freundlich:)] 1,5 m Abstand beim überholen einhalten.“ Der Fahrer beugt sich rüber:“Was willst du?? Willst du was in die Fresse???“. Fenster ging hoch, er gab Gas und bog ab. Zu schnell, als das ich das Kennzeichen noch erfassen konnte.
An einer Diskussion war er augenscheinlich nicht interessiert, und mit solch einer Gefühlslage, verbunden mit strassenverkehrstechnischem Unwissen oder dem Ignorieren dessen, sollte man ja nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Vielleicht war er auch nur gefrustet und konnte nicht, wie ich, einen schönen Urlaubstag an der Natur genießen, wer weiß?

Passt gut auf da Draußen
:)

felixb 22.09.2020 16:08

Normal - leider.
Mich hat auch mal ne Oma auf einer Nebenstraße paar Meter weg von einem Supermarkt supereng überholt mit Mittelfinger und was weiss ich. Dabei entgegenkommenden Radfahrer auch fast umgemöllert. Total sinnlos, weil sie später eh zum Supermarkt abgebogen ist keine 500 m später.

Keifte mich dann auf dem Supermarkparkplatz an wie verrückt, völlig von Sinnen. Da waren eine ganze Menge ziemlich unschöner und unverschähmter Worte dabei. Unglaublich, vermutlich um 60-70 Jahre alt.
Hab mich ja gewundert, weil ... woher wusste die, dass ich nicht auch aggressiv werde wie sie? Ggf. sogar körperlich?
Ich meine sie war halt paar Meter weg schon aus dem Auto raus, aber eben nicht (!) mehr im sicheren Hafen des schützenden Autos.

Kapier einer die Leute, aber danach konfrontieren endete bei mir bisher in noch viel mehr Hass, Schimpftiraden und was weiss ich nicht noch alles. Bisher habe ich wirklich keinen erlebt, der sich da einen Fitzel einsichtig gezeigt hätte. Gut ... "Bitte" habe ich vielleicht dann nicht gesagt, aber halt ganz nüchtern sachlich.

:Nee: Mittlerweile versuche ich mir die Aktionen einfach zu sparen, es bringt nichts und im Zweifel kriegt man eher aufs Maul als ne Entschuldigung.

Mr. Brot 22.09.2020 16:20

Ich hab sowas mal als Autofahrer zu Autofahrer erlebt, er (nicht eine sie) tobte und wackelte in seinem überdimensionierten Oberklassefahrzeug rum wie ein Irrer, weil ich ihn unverschämterweise bei seinem Vorwärtsdrang eingeschränkt hatte.

Glücklicherweise waren wir bereits durch die Leitplanke getrennt, als ich ihm dann einen Handkuss zugeworfen hab,....:Lachanfall:

Ich glaub das hätte ich sonst nicht überlebt, was dann kam.

365d 23.09.2020 07:55

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1549669)
Ich finde, der Thread zeigt ganz gut, dass in jedem hier ein gewisses Aggressionspotenzial steckt, das zu Tage tritt, es es durch Selbstjustiz, Beleidungen, Herabsetzungen oder auch Moralisierungen, die geschrieben wurden.

Sehr richtig.

Ich glaube wir sind uns auch einig, dass es hüben wie drüben schwarze Schafe gibt.
Da gibt es mitunter viele Radfahrer, die meinen sie seien die von Gott gesandte Heiligkeit, weil sie ökologisch unterwegs sind, sich sportlich und gesund verhalten oder was auch immer und meinen sie müssen sämtlichen anderen Verkehr erziehen.

Wir kennen das alle. Super schöne und saubere Radwege nicht benutzen, aber dann den Überland-Autoverkehr auf der Strasse behindern. Zu dritt nebeneinander, oder in der Innenstadt 99% aller Verkehrsregeln missachten.
Oder am Sonntag auf gut gefüllten Radwegen mit Kinderwagen, Inlineskatern etc völlig irre und genau so nah und schnell überholen wie man es selber bei den Autofahrern reklamiert, und das weil man vermutlich eine neue PB für Strava holen will.

Und wenn man ganz ehrlich zu sich selber ist, erkennt man sich hin und wieder in der einen oder anderen Situation wieder in der man mit genug Selbstkritik sagen müsste "war jetzt irgendwie doof von mir".

Wenn ich im Auto sitze nervt mich mitunter also auch mal das Verhalten von Radlern, und wenn ich auf dem Rad sitze, das Verhalten von Autofahrern.

Wer wagt da also wirklich den ersten Steinwurf?

Drop 23.09.2020 07:58

Ich möchte gerne mal verstehen, was in den Köpfen der meisten Autofahrer so abgeht. Auf Anliegerstraßen, die ja idr schmal sind, wird das Tempo nicht gedrosselt, wenn sich auch andere Menschen auf dieser Straße bewegen, so wie ich, vorgestern laufend. Auf meine Beschwerde hin, rief mir dann der Autofahrer zu, dass er hier 100 fahre dürfe...sagt auch die Polizei.

tom81de 23.09.2020 08:06

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554073)
Sehr richtig.

Ich glaube wir sind uns auch einig, dass es hüben wie drüben schwarze Schafe gibt.
Da gibt es mitunter viele Radfahrer, die meinen sie seien die von Gott gesandte Heiligkeit, weil sie ökologisch unterwegs sind, sich sportlich und gesund verhalten oder was auch immer und meinen sie müssen sämtlichen anderen Verkehr erziehen.

Wir kennen das alle. Super schöne und saubere Radwege nicht benutzen, aber dann den Überland-Autoverkehr auf der Strasse behindern. Zu dritt nebeneinander, oder in der Innenstadt 99% aller Verkehrsregeln missachten.
Oder am Sonntag auf gut gefüllten Radwegen mit Kinderwagen, Inlineskatern etc völlig irre und genau so nah und schnell überholen wie man es selber bei den Autofahrern reklamiert, und das weil man vermutlich eine neue PB für Strava holen will.

Und wenn man ganz ehrlich zu sich selber ist, erkennt man sich hin und wieder in der einen oder anderen Situation wieder in der man mit genug Selbstkritik sagen müsste "war jetzt irgendwie doof von mir".

Wenn ich im Auto sitze nervt mich mitunter also auch mal das Verhalten von Radlern, und wenn ich auf dem Rad sitze, das Verhalten von Autofahrern.

Wer wagt da also wirklich den ersten Steinwurf?

Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen. :Danke:

Kasrwatzmuff 23.09.2020 08:31

Naja, wenn man sich so umschaut und umhört, dann kommt man bei Slogans wie "Geiz ist geil", "America first" und der Debatte über die Bedeutung der persönlichen Freiheit in Deutschland schon das Gefühl, dass es sehr wichtig ist, dass sich jeder selbst der Nächste ist und sich nehmen darf, was er will. Das gilt leider auch oder auch ganz besonders auf Radwegen und Straßen. Das Verhalten im öffentlichen Straßenverkehr ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Aus aktuellem Anlass (Weiterbau der A49) hab ich heute Morgen im Radio gehört, dass in Gießen A49-Gegner Autos mit Farbe besprüht haben. Das sind tolle Aktivisten. Aber auch ein gutes Beispiel für die Ich-steh-im-Mittelpunkt-Sichtweise vieler Menschen heutzutage. Egal ob bei Demos bei irgendwelchen politischen Gipfeln, Fußballspielen oder Maidemos in Hamburg oder Berlin. Da gibt es Randale, weil man den persönlichen Kick erleben möchte. Die Rechnung zahlen aber andere: die Steuerzahler oder Personen, deren Eigentum zerstört wurde. Alles völlig sinnfrei.

Was noch dazu kommt ist die Tatsache, dass es scheinbar immer mehr Menschen gibt, die in ihrer eigenen Welt leben oder glauben in einer Welt zu leben, die von fehlgeleiteten Menschen erschaffen wurde. Wie sonst lassen sich die Kommentare am Rande der letzten Corona-Demo in Berlin deuten?

Und was kommt aus der Politik? In meinen Augen nichts. Auch hier scheinen einige Damen und Herren in ihrer eigenen Welt zu leben. Die Sorgen, Nöte und Probleme, die das Volk umtreiben, werden doch scheinbar auch nicht ernst genommen. Wenn man sich die politischen Akteure während der Corona-Pandemie anschaut, so bekommt man auch den Eindruck, dass die Herren Söder und Laschet mit ihren Agitationen gleichwohl kräftig Wahlkampf gemacht haben. Da ist sich dann jeder auch selbst der Nächste.

Es gäbe wohl noch viele Beispiele für das Durchsetzen und Beharren auf der persönlichen Freiheit. Solange diese aber weiter gestärkt wird, werden auch die Jagdszenen auf Straßen und Radwegen immer intensiver.

Ich habe fertig...

felixb 23.09.2020 09:12

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554073)
Sehr richtig.

Ich glaube wir sind uns auch einig, dass es hüben wie drüben schwarze Schafe gibt.

Das stimmt natürlich.
Zitat:

Wir kennen das alle. Super schöne und saubere Radwege nicht benutzen, aber dann den Überland-Autoverkehr auf der Strasse behindern. Zu dritt nebeneinander, oder in der Innenstadt 99% aller Verkehrsregeln missachten.
Zu dritt nebeneiner haben ich hier noch nie gesehen. Vermutlich leben die Leute nicht mehr, die es versucht haben. Allgemein ist hier der Radverkehr niedrig, weil ein paar Hügel die Leute direkt abschrecken.
Zitat:

Oder am Sonntag auf gut gefüllten Radwegen mit Kinderwagen, Inlineskatern etc völlig irre und genau so nah und schnell überholen wie man es selber bei den Autofahrern reklamiert, und das weil man vermutlich eine neue PB für Strava holen will.
Am Sonntag fahre ich bewusst ganz sicher keine Radwege oder Radwegstrecken, sondern Nebenstraßen möglichst ohne Verkehr und Radwege. Davon gibts hier auf dem Land reichlich.
Zitat:

Und wenn man ganz ehrlich zu sich selber ist, erkennt man sich hin und wieder in der einen oder anderen Situation wieder in der man mit genug Selbstkritik sagen müsste "war jetzt irgendwie doof von mir".
Wenn ich im Auto sitze nervt mich mitunter also auch mal das Verhalten von Radlern, und wenn ich auf dem Rad sitze, das Verhalten von Autofahrern.
Ich fahre mit dem Auto so, wie ich es auch von Autofahrern bei mir als Radfahrer erwarte. Ich überhole nur und ausschließlich auf der Gegenspur. Dafür musste ich schon mal 10 Sekunden hinterherfahren. Oh nein! Das größte Problem ist dabei, dass mir keine anderen Autofahrer hinten reinfahren, aber dafür habe ich ja Knautschzone. Das Gedrängel wird manchmal recht respekabel hinter mir, aber dann ist das eben so. Das mein eigentlich ordnungsgemäßes Verhalten wohl was besonders ist, sieht man ziemlich oft bei Radfahrern, hinter denen ich dann auf die Lücke warte. Die haben sich manchmal schon 5x oder mehr leicht verstört umgeguckt. So sollte das ja eigentlich nicht sein. Der normale Radfahrer ist eben das Vorbeinageln gewohnt.
Nachvollziehen kann ich manche Radfahrer vor mir dann aber auch nicht. Absolute Rush Hour und man fährt dann genau auf diesen stark befahrenen Straßen - ohne den schlechten Radweg zu benutzen. Ich würde in der Zeit diese Straße(n) halt gar nicht erst befahren. Reiner Selbstschutz. Gefühlte 100-1000x überholt werden bei Gegenverkehr & Co, schön deutsch eng und manchmal auch belehrend - brauche ich nicht.

Hier wird man recht oft bei komplett freier Strecke saueng überholt. Es kommt noch nicht mal einer von vorne. Tja. Viel öfter ist es natürlich der Fall, dass von vorne wer kommt und man sich trotzdem am Radfahrer vorbeiquetscht. Auf einer engen Straße mit höchstens mal Mittelstrich ohne die eigene Spur auch nur zu verlassen. Kann sich ja jeder ausrechnen wie knapp die Überholvorgänge mitunter sind.
Wer auf solche Erlebnisse nicht sein eigenes Fahrverhalten ändert, dem kann nicht geholfen werden; da fängt es halt an.
Natürlich gibts auch rücksichtsvolle A-Fahrer, völlig logisch. Ich hatte auch mal extrem Glück, weil ich ein abbiegendes Auto nicht gesehen hatte (ein weiteres Auto war dahinter und bremste einfach unvermittelt). Hätte der entgegenkommende Autofahrer nicht gebremst wäre ich frontal reingeschlittert mit maximaler Bremsung.
Zur Rücksichtnahme gehört für mich aufm Land auch, dass man nicht jeden miesen Radweg aus den 70ern (30-50 cm breit, mehr Wurzelschaden als Asphalt) befahren muss, wenn ohnehin überhaupt nichts los ist und nichts von vorne kommt. Diese Art von Radwegen könnte man mit genug Ausdauer komplett wegklagen bzw. die Benutzungspflicht entfernen lassen, aber dafür braucht es halt mehr Ausdauer als ein Ausdauersportler besitzt. Hier in der Gegend entspricht fast gar keiner dem geltenden Gesetz.

Am Einfachsten wäre, wenn sich der Deutsche - gerne auch der Hilfssheriff oder Oberlehrer - an die tatsächlichen Gesetze wenigstens im Ansatz! halten würde. Mit Überholabstand, Tempolimit & Co. Gibt es bei uns im Kreis echt lustige Anekdoten. Wir haben hier ja den Weserradweg, der teilweise auch leicht abseits des Flusses läuft. Es gibt da einen Bereich, der eine Art pseudo Ortsumgehung ist, der von den Autos natürlich recht hoch frequentiert wird. Dort ist 50. Es gibt Schilder mit 2 m Überholabstand für Radfahrer - die Schilder klingen allerdings eher so, dass es ein Vorschlag ist mit 2 m zu überholen: "gibt Radfahrern 2 m." Es geht übers Land, kannst bis auf eine Kurve im Waldabschnitt ewig gucken. Die Straße ist eng und bricht an der Außenkante ab, kein Mittelstreifen. Es gibt einen Bettelstreifen für Radfahrer (?), der ca. 30 cm vom Rand aufgebracht ist. Darauf ist eigentlich nicht zu fahren, denn da bricht die Straße quasi ab und bröckelt weg. Wenn sich die werten Autofahrer einfach mal an die 50 halten würden und an den Überholabstand müsste man gar nichts machen. Stattdessen wird von Stadt & Land geplant dort Grundstücke aufzukaufen, damit man einen durchgehenden Radweg bauen kann, der dann vermutlich von der Feldarbeit zugedreckt, niemals saubergemacht und sonstwie bescheiden läuft. Von den Kosten ganz zu schweigen. Der durchschnittliche Autofahrer fährt da mindestens 70++, also eher 80. Diejenigen mit ca. 50 fallen den anderen ganz schlecht auf.
Im Gegensatz zur Schweiz fallen Bußgelder in Deutschland extrem niedrig aus und es gibt faktisch kaum Kontrollen. Wenn, dann sind sie kilometerweit sichtbar oder eh per Handyapp getrackt.

MattF 23.09.2020 09:33

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554073)
völlig irre und genau so nah und schnell überholen wie man es selber bei den Autofahrern reklamiert, und das weil man vermutlich eine neue PB für Strava holen will.


Der Unterschied ist, dass sich der Radfahrer dabei "nur" selbst gefährdet, wenn das Autofahrer machen gefährden die aber anderen die es sich nicht freiwillig aussuchen können gefährdet zu werden.

Man hat im Auto immer die Gefährdungshaftung, die sich alleine aus der Gefährlichkeit des Fahrzeuges ergibt, egal wie korrekt der Autofahrer auch immer fährt, daraus ergibt sich auch ein erhöhte Verantwortung. Das verdrängen viele Autofahrer all zu leicht.

Und selbst wenn es hunderte Radrambos gibt, will ich nicht Opfer von Retourkutschen werden.

Man muss sich immer gegen den Anderen korrekt verhalten, egal was andere machen, das helfen keine Ausreden.

Ich kann nichts für die Radrambos, die es gibt, und will korrekt behandelt werden!

Körbel 23.09.2020 09:42

Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1554086)
Ich fahre mit dem Auto so, wie ich es auch von Autofahrern bei mir als Radfahrer erwarte. Ich überhole nur und ausschließlich auf der Gegenspur. Dafür musste ich schon mal 10 Sekunden hinterherfahren. Oh nein!

Du passt nach Spanien.
Ich sehe du bist entspannt. Gut so.

Auffällig hier, es regen sich nur Leute auf die einen nordeuropäischen Teint haben.

Mit Spaniern hatte ich noch nie Probleme, da kanns sogar passieren das man bei Hitze am Berg ne Flasche Wasser rausgereicht bekommt und Anfeuerung gibts auch meist dazu.

Schwarzfahrer 23.09.2020 09:59

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1554091)
Man muss sich immer gegen den Anderen korrekt verhalten, egal was andere machen, das helfen keine Ausreden.

Unbestreitbar richtig.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1554091)
Ich kann nichts für die Radrambos, die es gibt, und will korrekt behandelt werden!

Rein faktisch richtig, aber ihr Verhalten fällt auch auf Dich zurück, weil du Radfahrer bist - ebenso wie die Auto-Rambos das Image aller Autofahrer mitprägen, oder eben afrikanische Drogendealer im Görlitzer Park das Image aller afrikanischen Flüchtlinge mitprägen. Das ist leider menschliche Psychologie, Kategorien erleichtern das Einordnen der Welt. Deshalb fühle ich mich als Mitglied der Kategorie "Radfahrer" doch etwas mitverantwortlich (oder mit in der Haftung) für Radfahrer, die sich falsch verhalten. Und deshalb versuche ich, wo ich kann, gerade den Radfahrern mit Fehlverhalten die Wirkung ihres Tuns bewußt zu machen. Habe zwar selten Erfolg (also Einsicht beim anderen), es beruhigt aber etwas das Gewissen :Cheese:. Und ich nehme an, daß man als Radfahrer bei anderen Radfahrern eher Gehör findet, als wenn man sie aus dem Auto heraus zurechtweist.

365d 23.09.2020 11:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1554101)
Und deshalb versuche ich, wo ich kann, gerade den Radfahrern mit Fehlverhalten die Wirkung ihres Tuns bewußt zu machen.

Dito.

Nettes Beispiel aus der nahen Vergangenheit.
Kurvige Strasse, einiges an Verkehr. Ein paar Autos warten geduldig hinter einem einzelnen Radfahrer, bis sie überholen können. Ich schliesse auf die "Gruppe" auf.
Irgendwann gelingt allen das Überholmanöver, auch mir.

2-3km weiter kommt eine ca. 500m lange Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung und Ampel. Ich warte mit dem Rad hinter den Autos. Kommt der Radler von hinten, überholt mich, dann an allen Autos rechts vorbei zuvorderst an die Ampel, und braust auch gleich als erster los, kaum erlischt rot. Jetzt hält der Radler die ganze Kolonne in der Baustelle und danach wieder auf. Die Autofahrer sichtlich angepisst, hupen auch mal und zeigen den Finger.
Ich spreche ihn danach darauf an und sage es wäre doch bessre gewesen, die Autofahrer zuerst passieren zu lassen, worauf er mich gehörig anf**kt, ich soll gefälligst für mich schauen, die Autos sollen ihn halt wieder überholen.

Und egal wie entgegenkommend ich mich verhalten habe, am Ende des Tages heisst es "scheiss Radfahrer".

phonofreund 23.09.2020 11:35

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554130)
Dito.

Nettes Beispiel aus der nahen Vergangenheit.
Kurvige Strasse, einiges an Verkehr. Ein paar Autos warten geduldig hinter einem einzelnen Radfahrer, bis sie überholen können. Ich schliesse auf die "Gruppe" auf.
Irgendwann gelingt allen das Überholmanöver, auch mir.

2-3km weiter kommt eine ca. 500m lange Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung und Ampel. Ich warte mit dem Rad hinter den Autos. Kommt der Radler von hinten, überholt mich, dann an allen Autos rechts vorbei zuvorderst an die Ampel, und braust auch gleich als erster los, kaum erlischt rot. Jetzt hält der Radler die ganze Kolonne in der Baustelle und danach wieder auf. Die Autofahrer sichtlich angepisst, hupen auch mal und zeigen den Finger.
Ich spreche ihn danach darauf an und sage es wäre doch bessre gewesen, die Autofahrer zuerst passieren zu lassen, worauf er mich gehörig anf**kt, ich soll gefälligst für mich schauen, die Autos sollen ihn halt wieder überholen.

Und egal wie entgegenkommend ich mich verhalten habe, am Ende des Tages heisst es "scheiss Radfahrer".

Am Sonntag warte ich an einer roten Ampel hier im Ort. Links fährt ein einer auf einem Treckingrad ganz locker über die rote Ampel, weil wohl grad nichts los ist. Die Polizei nach der Ampel in der Parkbucht hat er scheinbar nicht gesehen, die ihn aber schon und sind aus dem Auto gesprungen.....

Matthias75 23.09.2020 12:13

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1554091)
Der Unterschied ist, dass sich der Radfahrer dabei "nur" selbst gefährdet, wenn das Autofahrer machen gefährden die aber anderen die es sich nicht freiwillig aussuchen können gefährdet zu werden.

Sehe ich anders:

Der Radfahrer der Fußgängerüberwege und/oder rote Ampeln missachtet, gefährdet andere, die dort die Strasse überqueren wollen, auch weil die Geschwindigkeit der Radfahrer für andere schlechter abschätzbar ist.

Der Radfahrer, der rücksichtslos auf dem Radweg fährt, gefährdet zwangsläufig alle anderen, entweder durch direkten Zusammenstoß oder weil diese ausweichen oder Ausweichbewegungen machen (z.B. bei zu dichtem Überholen).

Ich hatte vor kurzem dazu ein Gespräch mit meinen Eltern, die sich über die rücksichtslosen Rennradfahrer um den Kaiserstuhl herum beklagt haben. Diese nutzen zwar den Radweg (erstmal sehr löblich), schneiden aber oft die Kurven ohne auf den Gegenverkehr zu achten.

M.

MattF 23.09.2020 12:13

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554130)
2-3km weiter kommt eine ca. 500m lange Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung und Ampel. Ich warte mit dem Rad hinter den Autos. Kommt der Radler von hinten, überholt mich, dann an allen Autos rechts vorbei zuvorderst an die Ampel, und braust auch gleich als erster los, kaum erlischt rot. Jetzt hält der Radler die ganze Kolonne in der Baustelle und danach wieder auf. Die Autofahrer sichtlich angepisst, hupen auch mal und zeigen den Finger.
Ich spreche ihn danach darauf an und sage es wäre doch bessre gewesen, die Autofahrer zuerst passieren zu lassen, worauf er mich gehörig anf**kt, ich soll gefälligst für mich schauen, die Autos sollen ihn halt wieder überholen.

Und egal wie entgegenkommend ich mich verhalten habe, am Ende des Tages heisst es "scheiss Radfahrer".

Ja nützt aber nichts.

Ich mach das auch so, wenn ich an eine Baustelle z.b. als erster komme mit dem Rad, dass ich die Autos die sich dann bis zur Grünphase ansammeln erstmal durchwinke, weil ich auch gar kein Bock auf den Stress habe, dass die hinter mir herzockeln.

Für Andere kann ich aber nichts und wie du ja auch sagst, ein Ermahnen ist fruchtlos, Mensch sind Heute offensichtlch immer weniger bereit ihr Tun zu reflektieren und in 2 min auf dem Rad kann man schon gar nicht sinnvoll diskutieren.

Steff1702 23.09.2020 12:18

Hatte gestern auf dem Weg ins Fitnessstudio in der Stadt wieder ein Exemplar der Gattung „Radweg-Fußweg“ vor mir, jenachdem wo gerade grün ist.
Die gehen mir auch gehörig auf den Zeiger, sieht man in der Stadt leider sehr oft.

Bin demletzt auf der Landstraße mal etwas mehr in der Mitte gefahren so dass eben bei Gegenverkehr kein Auto mehr vorbei passt. Gefühlt wurde beim anschliessenden Überholen deutlich mehr Platz gelassen

MattF 23.09.2020 12:29

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1554142)
Sehe ich anders:

Der Radfahrer der Fußgängerüberwege und/oder rote Ampeln missachtet, gefährdet andere,


Das ist richtig aber in viel geringerem Masse und mein Beitrag war auch speziell auf die oben genannte Situation gemeint. Ein Radler der an Autos eng vorbei fährt, gefährdet zu 99% sich selbst.

Ich hab noch von keinem Radler gehört, der einen Autofahrere tot gefahren hat.

Im Verhältnis zu Fussgänger sieht das natürlich wieder anders aus, trotzdem ist die Gefährdung um Dimensionen geringer was die Folgeschäden betrifft.

Es gilt für KFZ die Gefährdungshaftung aus der Gefahr des Autos selbst, die gibt es rein rechtlich auf dem Rad nicht, also selbst der Gesetzgeber sieht hier einen Unterschied.
§7 STVG
https://dejure.org/gesetze/StVG/7.html

Und nochmal, nie und nimmer heiße ich Radramboaktionen gut. Alles müssen sich korrekt verhalten. Trotzdem ist die rein rechtliche und auch praktische Lage so wie ich sage und das sind sich Autofahrer zu wenig bewusst, dass sie wenn man es mal bewusst provokant ausdrückt in einer Waffe sitzen, bzw. um es neutraler auszudrücken sie haften immer wenn durch den Betrieb ihres KFZ jemand anderen oder eine Sache zu schaden kommt. In §7 STVG steht nichts von Schuld, sondern ausschließlich wg. des Betriebes selbst.

Das ist als Radfahrer und Fußgänger rein rechtlich nicht so.

MattF 23.09.2020 12:30

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1554146)
Bin demletzt auf der Landstraße mal etwas mehr in der Mitte gefahren so dass eben bei Gegenverkehr kein Auto mehr vorbei passt. Gefühlt wurde beim anschliessenden Überholen deutlich mehr Platz gelassen

Das wurde sogar schon wissenschaftlich untersucht.

Je weiter rechts du fährst, desto weniger Abstand wird von Autos gelassen.


Ansonsten hab ich den Eindruck dass zu mindest von etwa der Hälte der Autofahrer mittlerweile ausserorts der korrekte Abstand von 2 m eingehalten wird. Zumindest die beschäftigen sich offensichtlich mit Änderungen der Gesetze. Der Rest .....

Matthias75 23.09.2020 13:08

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1554148)
Das ist richtig aber in viel geringerem Masse und mein Beitrag war auch speziell auf die oben genannte Situation gemeint. Ein Radler der an Autos eng vorbei fährt, gefährdet zu 99% sich selbst.

Das stimmt. Du hattest nur auf den Beitrag von 365d geantwortet, in dem er schrieb
Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554073)
Oder am Sonntag auf gut gefüllten Radwegen mit Kinderwagen, Inlineskatern etc völlig irre und genau so nah und schnell überholen wie man es selber bei den Autofahrern reklamiert, und das weil man vermutlich eine neue PB für Strava holen will.

Aber da scheinen wir uns ja einig zu sein, sowohl was Rücksichtnahme allgemein wie auch insbesondere auf schwächere Verkehrsteilnehmer angeht. :Blumen:

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1554148)
Es gilt für KFZ die Gefährdungshaftung aus der Gefahr des Autos selbst, die gibt es rein rechtlich auf dem Rad nicht, also selbst der Gesetzgeber sieht hier einen Unterschied.
§7 STVG
https://dejure.org/gesetze/StVG/7.html

Und nochmal, nie und nimmer heiße ich Radramboaktionen gut. Alles müssen sich korrekt verhalten. Trotzdem ist die rein rechtliche und auch praktische Lage so wie ich sage und das sind sich Autofahrer zu wenig bewusst, dass sie wenn man es mal bewusst provokant ausdrückt in einer Waffe sitzen, bzw. um es neutraler auszudrücken sie haften immer wenn durch den Betrieb ihres KFZ jemand anderen oder eine Sache zu schaden kommt. In §7 STVG steht nichts von Schuld, sondern ausschließlich wg. des Betriebes selbst.

Das ist als Radfahrer und Fußgänger rein rechtlich nicht so.

Was bedeutet das rein praktisch dür dich im Alltag?

Klar, als Autofahrer musst du dir bewusst sein, dass du der Stärkere bist und bei einem Unfall erstmal angenommen wird, dass du Schuld bist bzw. schadensersatzpflichtig bist. Als Radfahrer gibt es diese Schuldvermutung nicht. Bei einem Unfall musst du als Autofahrer also beweisen, dass der Unfall für dich nicht vermeidbar war, als Radfahrer muss man dir die Schuld nachweisen.

Ich glaube übrigens, dass sich die meisten Autofahrer, auch wenn sie den Paragraphen nicht im Detail kennen, dessen bewusst sind. Da heißt das dann nur „zumindest eine Mitschuld hast du als Autofahrer immer!“
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1554149)
Das wurde sogar schon wissenschaftlich untersucht.

Je weiter rechts du fährst, desto weniger Abstand wird von Autos gelassen.

Ansonsten hab ich den Eindruck dass zu mindest von etwa der Hälte der Autofahrer mittlerweile ausserorts der korrekte Abstand von 2 m eingehalten wird. Zumindest die beschäftigen sich offensichtlich mit Änderungen der Gesetze. Der Rest .....

Wenn ich einen Radfahrer vor mir habe, der mich scheinbar am Überholen hindern will, würde mich das nur noch ärgerlicher/ungeduldiger machen.

Ich halte es aber sowieso für eine Illusion, dass man auf allen Straßen gleichberechtigt unterwegs ist. Bei mir im Ort gibt es z.B. nur zwei Arten von Straßen:

- Kleine Straßen, bei denen es schon bei Gegenverkehr Probleme gibt und Überholen daher so gut wie ausgeschlossen ist. Da das sowieso dast alles 30-Zone ist, kein Problem mit den Radfahrer. Hier sehe ich auch äußerst selten rücksichtslose Autofahrer.

- Wenige Hauptverkehrsstraßen, die breit genug für Gegenverkehr und zum Überholen sind.

Zu letzteren gibt es fast immer parallele Radwege und/oder verkehrsberuhigte Straßen. Ich fände es daher besser, die Nebenstrecken besser auszuschildern und für den Radverkehr auszubauen und somit alternative Radstrecken zu schaffen. Das wäre deutlich entspannter für beide Seiten....

M.

pikpikolymic 01.10.2020 13:02

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1554130)
Dito.

Nettes Beispiel aus der nahen Vergangenheit.
Kurvige Strasse, einiges an Verkehr. Ein paar Autos warten geduldig hinter einem einzelnen Radfahrer, bis sie überholen können. Ich schliesse auf die "Gruppe" auf.
Irgendwann gelingt allen das Überholmanöver, auch mir.

2-3km weiter kommt eine ca. 500m lange Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung und Ampel. Ich warte mit dem Rad hinter den Autos. Kommt der Radler von hinten, überholt mich, dann an allen Autos rechts vorbei zuvorderst an die Ampel, und braust auch gleich als erster los, kaum erlischt rot. Jetzt hält der Radler die ganze Kolonne in der Baustelle und danach wieder auf. Die Autofahrer sichtlich angepisst, hupen auch mal und zeigen den Finger.
Ich spreche ihn danach darauf an und sage es wäre doch bessre gewesen, die Autofahrer zuerst passieren zu lassen, worauf er mich gehörig anf**kt, ich soll gefälligst für mich schauen, die Autos sollen ihn halt wieder überholen.

Und egal wie entgegenkommend ich mich verhalten habe, am Ende des Tages heisst es "scheiss Radfahrer".

Es ärgert mich immer, dass in solchen Situationen niemand die Schuld übernehmen will. Nach dem, was ich heute auch in rechtlicher Hinsicht gelesen habe, haben die neuen Regeln bezüglich des Rotlichts sowohl für Fahrer als auch für Biker das gleiche Strafmaß. Was halten euch davon?

Vivago 19.10.2020 11:39

Jupp, ist so. Kostet mindestens 60€ und gibt auch Punkte. Meiner Meinung nach aber auch zu Recht. Rot ist Rot. Gerade Fahrradfahrer gefährden immer erstmal sich selbst. Da warte ich lieber ein paar Minuten.

Das Ganze ist auch kein Kavaliersdelikt mMn. https://www.bussgeldkatalog.de/rotli...d-Fussgaengern
Zitat:

Ein Rotlichtverstoß stellt auch für Radfahrer eine Ordnungswidrigkeit dar.
Grüsse

Christian.like 02.11.2020 11:06

Ihr kennt doch diese Baustellen mit Ampelschaltungen wo nur eine Fahrbahn befahrbar ist? Diese bin ich als letzter Verkehrsteilnehmer hinter einer Autokolonne durchgefahren.

Die Fahrstrecke (Vorfahrtsstraße) verlief unter einer Bahnunterführung her.

Ein Auto bog aus einer Seitenstraße auf die Vorfahrtstraße auf und reihte sich hinter mir ein, drängelte und hupte.

Ich beschleunigte um mit den vorausfahrenden Autokolonne Schritt zu halten.

Hinter mir immer noch das hupende dicht auffahrende Auto.
Überholen konnte er nicht, da ich vor mir dicht an den anderen Autos gefahren bin.

Ich drehte mich um, weil ich wissen wollte wer da so Stress macht. Ich weis nicht welches Bild schlimmer gewesen ist, der sichtlich agressiv gestikulierende Autofahrer oder der wütige Hulk. Ich konnte es leider auch nicht lassen und mit einer bestimmten Finger Gestik im zurück zu gestikulieren.

Dies war mein Fehler....., das Auto beschleunigte stark setzt sich neben mich und zeigte quasi :dresche überholt und bremst mich aus.

Ich musste auf dem Bordstein ausweichen und bin die nächste Seitenstraße reingefahren.

Das Auto folgte fuhr an mich ran und aus dem Fenster kamen die Worte ,,Warte ab wenn ich dich in die Finger kriege" :dresche ...

beschleunigte wieder stark und hielt an der nächsten Kreuzung an und es steigen plötzlich drei junge Kerle aus, die auf Krawall aus waren...

Ab da hab ich dann leichte Panik bekommen, mein Glück und deren Fehler war, dass das Auto hinter der Kreuzung gehalten hat und ich mit quietschenden Reifen in der Kreuzung die Seitenstraße reinfahren konnte :Lachanfall:

Nächsten mal bin ich vorsichtiger mit gewissen Finger Ausdrücken, gebe ich zu.

Ich versuch eigentlich immer aus solchen situationen zu flüchten.
Naja.

Angst vor Schläge hätte ich nicht, nur um Sachbeschädigungen an meinem TT

Das ging so schnell, hab mir kein Kennzeichen merken können.

Necon 02.11.2020 11:28

Schöne Geschichte. Meine ist bei weitem weniger Gefährlich aber zumindest für mich ganz amüsant gewesen.

Wir waren zu zweit auf einer wenig befahrenen Seitenstraße unterwegs und fuhren auch, eigentlich eher unüblich brav hintereinander, als uns zwei Autos überholten, der eine mit guten Seitenabstand zu uns der andere relativ eng und als er vorbei war betätigte er die Scheibenwaschanlage damit wir eine unfreiwillige Dusche bekommen.
Ein paar hundert Meter weiter war eine Stopptafel und ich dachte mir das würde ich gerne mit dem Autofahrer ausdiskutieren. Also im vollen Sprint hinter her.
Das hat der Typ auch mitbekommen und fuhr immer hektischer dem anderen Wagen hinten auf, wurde aber natürlich von der Kreuzung mit Tafel gebremst, als ich ihn schon fast eingeholt hatte, war er an der Reihe loszufahren, allerdings kam von rechts ein anderes Auto. Vor lauter Panik fuhr der Typ dann mit durchdrehenden Reifen los, nahm den anderen die Vorfahrt, hat dabei sein Auto fast abgewürgt und einen beinahe Unfall ausgelöst. :Lachanfall:

Also nicht falsch verstehen ich wollte und möchte keinen Unfall provozieren, aber die beiden Autos wären nur mit ca 20 -30 km/h aneinander gekommen und das alles weil ein Autofahrer auf einer unbefahrenen Straße glaubt er muss zwei Radfahrer nass machen.

Christian.like 02.11.2020 13:13

Wischwasserspritzer hab ich jetzt auch öfter mal bekommen aber die letzten 6 Jahre wo ich regelmäßig fahre noch nicht ein einziges mal.

Das kommt aber immer so unerwartet und jedes mal frage ich mich, häää ich hab doch nix gemacht

PabT 10.03.2021 11:07

Auf dem Weg ins Büro konnte ich heute wieder das gesamte Zu-eng-Überholer-Bullshit-Bingo mit einem unkundigen Fahrzeugführer durchspielen (einschl. der lächerlichen Idee, ich dürfte "wegen Datenschutz" keine Lichtbilder vom Täter als Beweismittel für das Ermittlungsverfahren anfertigen). Immerhin habe ich heute eeendlich mal einen Zeugen. :)

El Stupido 04.11.2021 11:43

Puh, harte Kost.....

https://www.wp.de/sport/lokalsport/s...233745261.html

Worum es geht sollte ja bereits aus der URL hervorgehen.

Benni1983 04.11.2021 12:02

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1631659)
Puh, harte Kost.....

https://www.wp.de/sport/lokalsport/s...233745261.html

Worum es geht sollte ja bereits aus der URL hervorgehen.

Alter Scholli...

Hätte der mich in den Graben abgedrängt, hätte es kein Halten mehr gegeben. :dresche

Hoffentlich hat der bald keinen Führerschein mehr und die Frau sucht sich einen Neuen Mann.


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