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X S 1 C H T 15.08.2017 20:59

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1323024)
Der war doch auch schon mal Platz 6 oder 7 oder?
Sehr schade, dass der hier nicht mehr aktiv ist!

Glückwunsch zum Finish Harm! Ich hoffe du schreibst einen Bericht!

2013 - Platz 8

tandem65 15.08.2017 21:28

Zitat:

Zitat von X S 1 C H T (Beitrag 1323042)
2013 - Platz 8

Mit seiner Zeit heute wäre er 2013 immer noch 17er geworden.
Zamora hat fast exakt die Zeit von 1013 reproduziert. Sehr stark!

Hippoman 16.08.2017 08:41

Super Leistung Harm!!!:liebe053: :cool:

Herzlichen Glückwunsch!!!:Prost:

Viele Grüße.

Günni

DEJO 16.08.2017 10:02

Bedingungen müssen ja ganz gut gewesen sein -- ich habe 2008 wohl echt ne NIETE gezogen mit leichtem Schneefall auf dem Izoard ! Top Frauen Ergebnisse -- Deckers auf 15 Overall und 10:51.

Glückwunsch Harm - Schwimmen wird überbewertet :-)

Hippoman 16.08.2017 10:55

Zitat:

Zitat von DEJO (Beitrag 1323101)
Bedingungen müssen ja ganz gut gewesen sein -- ich habe 2008 wohl echt ne NIETE gezogen mit leichtem Schneefall auf dem Izoard ! Top Frauen Ergebnisse -- Deckers auf 15 Overall und 10:51.

Glückwunsch Harm - Schwimmen wird überbewertet :-)

Tine Deckers hat bereits am 27.07.17 die LD beim Alpe d`Huez-Triathlon mit 18 Minuten Vorsprung vor Emma Pooley gewonnen.:cool:

Ich hab`mir gerade mal die Ergebnisliste des Elbaman-Iron (zirka 2520 Hm auf der Radstrecke) von 2016 angeschaut...
Der Sieger bei den Männer benötigte 10:04:36.

Ich denke, dass Tine Deckers gute Chancen gehabt hätte, vor dem ersten Mann im Ziel zu sein...:dresche

Hippoman :cool:

Harm 16.08.2017 18:17

Ich bin ganz hin und weg. So viele Forenmitglieder, die mein Rennen verfolgten.
Bedingungen waren ganz anders als 2015. Statt Regen und Kaelte Sonne pur aber steifer Gegenwind auf dem Izoard und der ganzen Radstrecke. Meine Windweste hab ich 188km spazieren gefahren.
Schwimmzeit konnte bei Null Training nicht besser sein. Gegen Limmer hab ich mich 10 Minuten verbessert :)
Lauftraining musste ich wegen permanenten Achillesproblemen maechtig einschränken. Von daher gehen die Zeiten für mich in Ordnung.
Ich muss aber sagen, es ist echt fies mit dem Wind. Morgens weht der aus den Bergen hinaus, dreht dann mittags und blaest auf dem Rueckweg wieder von vorne. Wenn es dann mal nicht hoch geht kämpft man gegen den Wind. Dank Lidlracer kommt aber nach dem Izoard nichts mehr...:Cheese:
Euch Allen vielen Dank, bin jetzt erstmal im Urlaub.

X S 1 C H T 16.08.2017 19:00

Glückwunsch zum Rennen Harm! :Huhu:

trikroni 16.08.2017 20:43

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1322383)
Ja das Wetter ist echt super. Hab schon in seinem Blog gelesen, dass er startet und werd mal zum anfeuern vorbei schauen. :dresche

Und? Wie hat Timo abgeschnitten?

Harm 16.08.2017 22:15

Ich hab Timo und Robert vorm Start in der Wechselzone getroffen. Da waren beide noch gut drauf.
Im Ziel hab ich Timo nur kurz mit diversen Pflastern und ner zerrissenen Hose gesehen. Ich glaub er ist gar nicht mehr losgelaufen. Robert habe ich mehrfach beim Radeln und laufen getroffen. Beim Laufen sah er nicht mehr wirklich frisch aus, ich hoffe aber, er hat das Ding zuende gebracht.
Internet ist hier schlecht, so dass ich nicht prüfen kann.
War Armin Atz nicht auch hier?

Rob Pawbaer 16.08.2017 22:42

Was ein geiler Wettkampf! Ich habe es sauber und vernünftig bis ins Ziel geschafft. Zwar langsamer als erhofft, aber immerhin noch in der ersten Hälfte der Ergebnisliste. Für die erste Langdistanz und auf dem Kurs, bin ich sehr zufrieden. Jetzt geht's wie bei Harm (ich habe dich während des Rennens leider nicht wahrgenommen) ein paar Tage in den Urlaub bevor ein ausführlicher Bericht folgt. Bis dann!

gaehnforscher 18.08.2017 12:34

Von mir auch noch Glückwünsche an Harm und auch (nochmal) an Robert. Starke Leistung!

Das mit dem anfeuern hatte ich eigentlich auf Frederik bezogen, welcher wohl halbwegs zufrieden war.

Ich selber muss wohl irgendwann nochmal nach Embrun, da ich nach beim Lauf nach 13 Km entschieden hab auszusteigen. Auf dem Rad gings mir noch ziemlich gut. Beim Laufen war mir aber schlecht und ich habe es dann, obwohl es sich zuzog, nicht mehr geschafft mich runter zu kühlen. Nachdem ich schon ein paar Km gewandert war, habe ich mir dann am Waschtrog vom Cityklo auch Wasser übern Kopf laufen lassen, ohne dass es besser wurde und wurde auch von einer Helferin direkt angesprochen, obs mir gut geht. Der Kopf wollte weiter wandern, aber ich hatte das Gefühl, dass mein Kreislauf den Spaß nicht mehr lang mitmacht und ich früher oder später abklappe. Der Verstand hat dann entschieden, dass es das nicht Wert ist.

Trotzdem ein super Wettkampf! Auch wenn alles etwas kleiner ist wird man überall und von jedem aufgemuntert und angefeuert, zum Teil wird auch schnell in der Startliste nach dem Namen gesucht. Auch wenn für mich der sportliche Teil ein großes Loch hinterlässt auf jeden Fall ein super tolles Event :Blumen:

Harm 18.08.2017 23:14

Wer von Euch beiden startete nun im grün-weissen "Chemnitz Chemie" Triaanzug?
Hab ich da was verwechselt.
Euch Beiden gute Erholung. Man trifft sich hoffentlich bald mal wieder.

gaehnforscher 19.08.2017 11:03

Das war ich - Paul. Ist aber Berlin Chemie ;) Ich studier nur grad in Chemnitz.

Harm 19.08.2017 18:53

Nun wird langsam alles klarer.
Dich, Paul, habe ich zusammen mit Robert vor dem Start getroffen. Dich habe ich dann mehrfach auf dem Rad (beim Pallon hab ich Dich das letzte mal gesehen) und beim Laufen getroffen. Leider bist Du dann ausgestiegen.
Robert habe ich dann nach dem Start nicht mehr gesehen. Auch gut!
Aber wer ist Timo?

gaehnforscher 19.08.2017 20:18

Keine Ahnung, ich kenn keinen Timo ^^

Ich hatte nur weiter vorn mal spekuliert, dass vllt Bracht startet, weil er 1-2 Wochen vor Embrun Fotos vom Galibier gepostet hatte und ja meinte, dass er zum Saisonende vllt nochmal eine LD irgendwo für sich alleine machen möchte.

Harm 12.09.2017 09:19

Mein Bericht, vorsicht lang; Teil 1
 
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Embrun die Zweite!
Dem zweiten Mal fehlt natürlich das Besondere der ersten Teilnahme. Dennoch, und das hatte Nico hier im Forum ja mehrfach geschrieben, Embrun ist sicher einer der schönsten Triathlons in Europa.
Wie schon vor zwei Jahren beginnt mein Bericht deutlich vor dem eigentlichen Wettkampf. Wer eine detaillierte Watt-, Kalorien und Tempoanalyse des Embrun Events erhalten möchte, sollte lieber hier aufhören zu lesen. Wer Interesse daran hat, was einen unterdurchschnittlich begabten Sportler, mittelalten Vater zweier Söhne und deutlich mehr als 50 Stunden in der Woche arbeitenden Geschäftsreisenden bewegt, sich einem der schönsten Triathlons in Europa (Le Mythe) zu stellen, dem wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

Die Planungen für Embrun 2017 gehen eindeutig auf das Jahr 2016 zurück. Normalerweise starte ich meine Wettkampfsaison mit dem Duathlon in Weyhe mitte-ende April. Im letzten Jahr erinnere ich mich aber noch gut daran, daß ich gegen 22:00 am Vorabend des Wettkampfes beim Übergang von Regen in Schneeregen entschied, diverse weitere Biere mit meinem Bruder einem Start im Schnee mit kurz-kurz vorzuziehen.

Das DNS in Weyhe konnte ich mir noch Schönreden, war die Saison doch noch lang. Leider war die Schlechtwetterperiode in Norddeutschland im Frühjahr 2016 auch sehr lang, weshalb nicht wenige Radeinheiten ausfallen mussten. Da diese zur Vorbereitung einer geplanten LD Anfang Juni in Limmer in meinen Augen aber nicht zu vernachlässigen sind, sagte ich ende Mai beim Herrn Augath in Limmer ab, und erhielt immer noch die Hälfte des Startgeldes zurück. Das ist übrigens der Nachteil von niedrigen Startgebühren, die Rückzahlung ist dann auch eher gering! Lange Rede kurzer Sinn, zweite DNS beim zweiten geplanten Wettkampf!

Ende Juni nehme ich nun schon seit mehreren Jahren an den legendären 24h von Nortorf teil. Auch hier war das Wetter wieder unschön. Der Regen wurde nur von kurzen Pausen unterbrochen. Ob mein Abbruch nach 12 Stunden nun am Wetter lag oder an meiner genialen Strategie, die Führungsgruppe auf den ersten 5 Runden nicht zu verlassen und daher die ersten knapp 150km im 37er Schnitt zu absolvieren, erschließt sich mir im Nachhinein nicht mehr. Als Erfolg konnte man diesen Wettkampf jedenfalls nicht werten!
Spätestens jetzt, begann in mir die Frage zu nagen, ob diese „geschenkte Saison“ evtl. die Folge meines langsam steigenden Alters ist. Ich hatte dann zwar noch einige wenige Wettkämpfe in dem Jahr mehr oder weniger würdevoll zu Ende gebracht aber ein Gespenst namens „Mid-Life-Crisis“ begann in meinem Kopf zu kreisen.

Dem musste mit einer ausgefeilten Saisonplanung 2017 mit fordernden Zielen massiv entgegengewirkt werden. In dem Jahr, in dem ich mit Eilschritten auf die Vollendung der fünften Lebensdekade rennen sollte, sollte bewiesen werden, daß ich noch lange nicht dem körperlichen Verfall Tribut zollen werde. Diese sah dann so aus:
Begonnen sollte bereits im Februar mit einem frühen Marathon. Weyhe im April, Limmer LD und 24h in Nortorf im Juni sind sowieso gesetzt. Um meinem Ego so richtig zu beweisen, was geht, ging dann auch die Anmeldung für Embrun mit raus. Passte in diesem Jahr auch noch einmal mit den Schulferien der Jungs prima zusammen. Die Kinder waren zwar von einem erneuten Aufenthalt in den französischen Alpen nicht begeistert, konnten aber mit einem Blick auf den langfristigen Ferienplan überzeugt werden. Zumindest für den Großen scheint ein erneuter Sommeraufenthalt in Embrun um den 15.8. herum während der ihm noch verbleibenden Schulzeit eher unwahrscheinlich!
Wie durch ein Wunder gesellte sich noch eine Teilnahme an´ner OD an der Nordsee zu meinem Wettkampfplan, denn die Familie beantragte ein Zeltwochenende in St. Peter Ording für den Sommer vor den Ferien.
Der Einstieg in das Trainingsjahr 2017 sollte also die Marathonvorbereitung sein. Da ich ja über das Jahr halbwegs in Form geblieben war – so glaubte ich jedenfalls- war ich der Ansicht ein Lauf über 33km direkt aus dem Ski-Urlaub kommend, sei der perfekte Einstieg. Waren es eher die leichteren Wettkampfschuhe, das vereiste Geläuf oder einfach eine klassische Überlastung? Fakt ist, schon in der dritten von fünf Runden um die Alster begann die linke Achillessehne zu mucken. Leider hörte sie in Runde vier und fünf auch nicht mehr auf und auch in den Wochen danach bei Ruhe praktisch nicht. Die zwickende Achillessehne meldete sich bei jedem erneuten Versuch, das Lauftraining wieder aufzunehmen. Sogar moderate Läufe führten zu Schmerzen.
Wegen einer ollen Achillessehne verzagt der Triathlet zu Saisonbeginn doch nicht, hat er doch noch zwei andere Disziplinen zum Training. Da Schwimmen nicht so mein Ding ist, hielt mich auch das norddeutsche Schmuddelwetter im Spätwinter und frühen Frühjahr nicht von verlängerten Radausfahrten ab. Die legendäre (und wohl historisch erste) Streckenbesichtigung der Hamburger IM Strecke fand hier im Forum ja durch die Beiträge von Jan seine würdige Erwähnung. Bei ganz üblen äußeren Bedingungen habe ich sogar Training auf der Rolle gemacht. Die Rolle musste seit ihrem letzten Einsatz 1999 wo ich mit gebrochenem Arm das letzte Mal das Ding benutzt hatte, erstmal ausgiebig entstaubt werden.

Leider war aber die Anmeldung zum Tel Aviv Marathon raus und von mir auch ausgiebig kommuniziert worden. Ich musste sowieso beruflich nach Israel, so daß ich zu Wochenanfang anreiste. Das Wetter war perfekt aber Testläufe sparte ich mir lieber. Statt dessen legte ich morgens und abends ein paar Schwimmeinheiten im Hotelpool ein. Der Marathon war für Freitag angesetzt und am Mittwoch war ich mir noch nicht klar, ob ich starte oder nicht.
Da aber in der ganzen Stadt das Lauffieber ausbrach, legte ich mir einen sehr ausgefeilten Wettkampfplan zurecht. Auf meiner Uhr ließ ich mir nur den Puls anzeigen und schwor mir, bei konstant 145 Schlägen/Minute zu laufen. Sollten die Schmerzen im Fuss zu stark werden, wollte ich aussteigen. Der Wettkampftag begann dann noch mit einer unangenehmen Überraschung. Wegen des komplett zum Erliegen gekommenen Verkehrs, war keines der vielen Taxis bereit, einen nach Lauf aussehenden Kunden zu befördern. So durfte ich zu den geplanten 42,2km noch 6km zum Start laufen (gehen?). Der Lauf lief genau nach Plan und nach 3h45 absolvierte ich meinen zweitschlechtesten „Nur-Marathon“ ever, war aber stolz wie Bolle, denn mit genau 80 gelaufenen Kilometern in der Vorbereitung kann man nicht mehr erwarten. Ach ja, Achilles hielt sich vor und während des Laufes ganz ruhig.

Harm 12.09.2017 09:20

Mein Bericht, immer noch in der Vorbereitung; Teil 2
 
Vom Duathlon in Weyhe brauch ich nicht viel berichten, denn der lief eigentlich gut. Laufen wegen immer noch immer wieder muckender Sehne, war schlecht, Rad dagegen bei starkem Wind mit Scheibe ein Traum. Mit 45km/h an nahezu stehenden Kontrahenten vorbeizudrücken hat schon was...

Zur Vorbereitung auf Limmer ging mir langsam die Zeit aus. Laufen ging eigentlich immer noch nicht und Schwimmen wäre nur im Hallenbad möglich gewesen, worauf ich nun gar keinen Bock hatte.
So trat ich am 11. Juni mit sage und schreibe 2540 Rad-, 377 Lauf- und sechs Schwimmkilomtern bei der LD in Limmer an. Zusätzlich kamen noch 23 h Spinning mit den Kollegen hinzu.
Das ist natürlich ganz schön vermessen und wer mich kennt, weiß wie nervös ich am Tag vor dem Start war. Hättste mal früher und mehr trainiert! Aber Midlife Crisis sei Dank, ein DNS stand nicht zur Debatte.
Auch dieser Wettkampf ging irgendwann vorbei und mit zu erwartendem schlechten Schwimmen (worst ever) und Laufen zog ich mich durch ne „OK´e“ Radleistung noch ganz gut aus der Affäre.

Wie gesagt, nun stand noch das 24h Rennen in Nortorf auf dem Programm. Das ging dank perfektem Wetter und nun doch schon in Anfängen existierender Rad-Grundlage sehr gut über die Bühne. Zum ersten Mal in der Geschichte von Nortorf hat es nicht geregnet.

Auf der Fahrt zum letzten Vor-Embrun Wettkampf nach St. Peter Ording wurde mir bewusst, daß ich bei erfolgreicher Teilnahme und regulär stattfindendem Schwimmen, die Bedingungen zum Erwerb des goldenen Triathlon Abzeichens erfüllen würde. Vorrausgesetzt ich überlebe nachher noch Embrun. Das mit dem goldenen Abzeichen war Motivation genug mich bei einsetzendem Regen 1,5km durch die eigentlich sehr ruhige Nordsee zu kämpfen. Wer die Radstrecke in St. Peter kennt, weiß, daß ich da meinen Spass hatte...

Harm 12.09.2017 09:22

Mein Bericht, endlich in Embrun
 
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Nun also wieder die französischen Alpen. Diesmal hatten wir eine ganze Woche Urlaub in Embrun eingeplant. Das Hotel entsprechend von Samstag bis Samstag gebucht. Beim ersten Frühstück saßen wir gleich neben Marcel Zamorra der am Dienstag seinen sechsten Sieg einfahren sollte. Der sah mächtig viel magerer aus als auf den Bildern die man sonst so von ihm sieht. Vor zwei Jahren waren im Hotel de La Mairie auch schon Cunnama und de Coral eingebucht. Das Hotel am Marktplatz scheint der „place to be“ zu sein! Am Mittwoch nach dem Rennen hat Gerald Iacono noch seine Abrechnung in „unserem“ Haus gemacht...
Für den Sonntag hatte ich mir vorgenommen, mein Rad zusammenzubauen und die erste Schleife komplett aber ganz ruhig zu fahren. Also nur schnell runter zur Wechselzone und die Runde vom ersten Meter an genießen. Man liesst es ja immer wieder, nach wenigen flachen Metern geht es gleich mächtig bergauf. So musste ich in mich hineinlachen als ich aus der Wechselzone rausfuhr. Schon nach wenigen weiteren Kilometern als man so langsam die letzten Häuser hinter sich lässt wird aus diesem Lachen aber ein recht verkrampftes Grinsen und Zweifel machen sich breit, wie tief man den Puls bei den Steigungen denn wird halten können. Meine Übersetzung liess ja minimal 39/27 zu, noch einmal einen Zahn vorne mehr im Vergleich zu 2015. Ist das meinen Fähigkeiten entsprechend? Landschaftlich ist die Runde einmalig. Nach kurzer Zeit hat man mächtig Höhe gemacht, sieht dann bald zum ersten mal die Dimensionen des großen Lac du Serre Poncon. Geschwommen wird ja nur in nem kleinen abgestauten Tümpel aber der richtige See hat schon Dimensionen die sogar uns von der Küste einen Blick werfen lassen. Bei einer kurzen Zwischenabfahrt fiel mir dann auch noch die Kette runter als ich aufs große Blatt schalten wollte. Na prima, Radtechnisch muss ich also auch noch aufpassen. Mit dieser letzten Radeinheit sah meine Vorbereitung in Zahlen dann so aus:
Rad: 4320 km; Lauf: 488 km und 12,7 km Schwimmen. Eigentlich vermessen, so an einen Start des Klassikers der schwereren Langdistanzen zu gehen!

Nachmittags traf ich mich dann mit der Familie am See. Die Stimmung bei Frau und Kindern war super. Die hatten tolle Taschenmeser in der Stadt gefunden, Papa erlaubte den Kauf und das Wetter war prima. Ganz anders als noch vor zwei Jahren, wo die Stimmung in der Familie bereits am Abend nach dem ersten Tag vor Ort recht negativ war. Da war es aber auch saukalt und hat immer wieder geregnet...
Montag war ich dann schon beim Frühstück so nervös, daß mir gar nichts schmecken wollte. Da hab ich dann auch final entschieden, daß ich auch bei noch so gutem Ergebnis am Folgetag nicht auch noch in Elba starten werde. Noch so einen Tag voller Nervosität wollte ich mir dann doch nicht antun. Wir haben uns dann noch ein schönes Kloster in the middle of nowhere irgendwo in den nahen Bergen angeschaut und sind wieder am See gelandet. Ich bin dann irgendwann zu Fuss zu unserem Hotel gewandert und hab mein Rad eingecheckt. Nachher hab ich am See dann Nopogobiker und das Mädchen bei Nopogos finaler Schwimmeinheit beobachtet. So ein Verräter, der trainiert schwimmen... Kam mir auch heute nicht mehr in den Sinn. Der Wettkampfbesprechung beizuwohnen war insofern sinnvoll, weil uns mitgeteilt wurde, daß die französischen Sicherheitsbehörden vorschreiben, vor dem Eintritt in die Wechselzone nen Pass vorzuzeigen. Den hätte ich im Leben am kommenden Morgen nicht dabei gehabt.
Am Abend waren wir dann bei einem der vielen Italiener zum Nudeln-Essen. Die Stadt ist ja voll auf Triathleten eingestellt und so gab es fast überall die Mega-Triathlon Pasta Portionen zum Vorzugspreis. Ehrlich gesagt, Pasta können die Italiener besser als die Franzosen aber satt hats gemacht, die Soße war lecker und das Gewissen hat es auch beruhigt. Die Nacht ging wider Erwarten gut rum und ich wachte erst kurz vor dem Wecker auf.

Harm 12.09.2017 09:26

Mein Bericht,jetzt geht es wirklich los
 
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Frühstück gabs im „de la Mairie“ ja auch schon vor zwei Jahren zur typischen Triathleten Zeit um vier! Zamorra mit Familienanhang nahm auch seine Henkersmahlzeit zu sich und neben mir erzählte mir ein Kanadier, sein Rad sei erst vor zwei Stunden angekommen. Hat aber alles noch gut geklappt.

Helga brachte mich dann zum Wettkampfelände liess mich aus dem Auto und fuhr wieder zurück ins Bett im Hotel. Ich richtete mein Zeug her, versuchte die Nervosität auszuklammern und wechselte ein paar Worte mit den anderen deutschen Teilnehmern. Etwas länger quatschte ich mit Nopogo aber der wurde dann vom französischen Fernsehen interviewt. Die hatten ihn wohl noch ob seines Ergebnisses von 2014 auf dem Schirm. Er wirkte sehr relaxt und freute sich auf den Tag. Zweimal ging ich noch zum Klo, dann machte auch das Anziehen des Neos langsam Sinn und ich reihte mich mit über 1000 anderen „Delinquenten“ in die Schlange zum Schwimmstart ein. Tränen wie vor zwei jahren kamen mir zwar nicht aber es war wieder ein bewegender Moment. Schwimmen ging los wie erwartet. Ziemliche Hauherei, aus der ich mich aber immer wieder raushalten konnte. Im letzten Drittel der ersten Runde fand ich dann sehr ruhige Beine, denen ich gut folgen konnte und die die Navigation für den größten Teil der Schwimmstrecke für mich übernehmen sollten. An der Boje zum Einbiegen in die zweite Runde konnte ich dann auch einen Blick auf das Gesicht zu diesen Beinen erhaschen: Ein sehr erfahren wirkender schon ergrauter Teilnehmer strahlte auf mich eine große Zuversicht aus. Leider verlor ich diesen guten Geist an der letzten Wendeboje im sich dort noch immer zutragenden Getümmel. Alle weiteren Beine an die ich mich hängen wollte passten irgendwie nicht so recht, so daß ich die letzte Gerade wieder auf mich alleine gestellt war. Da machte ich den ersten größeren Fehler des Tages. Ich schwomm versehentlich auf die große Boje zu, die vom Veranstalter schon seitlich an Land gezogen worden war. Das merkte ich aber erst, als ich schon niemanden mehr um mich herum im Wasser sah. Da sind wohl ein paar Meter extra hinzugekommen. Die Uhr zeigte nachher jedenfalls über 4 km an, wo sie doch bei allen Wettkämpfen vorher die Entfernung im Wasser recht genau erfasste. Mit 1,5 Stunden hatte ich mich um 10 Minuten gegenüber Limmer verbessert und war eigentlich ganz zufrieden. Warum sollte ich mich lange in der Wechselzone aufhalten und rannte mit meinem Rad und dem schnell übergezogenen Trikot schnell an knapp zehn Mistreitern vorbei. Rauf aufs Rad und die Schuhe waren noch nicht ganz zu und es ging schon bergauf. Wieder ein Lachen in meinem Gesicht. Konzentriert, den Puls im Blick, noch mehr Blicke auf die Schönheit der frühen Morgenstunden, ging es nun stoisch bergauf. Den einzigen 18 Prozenter des gesamten Tages habe ich leider verschlafen, weshalb ich ihn mit der Heldenübersetzung von 39/21 hochpressen musste. War nicht wirklich schlau und es dauerte lange, bis der Puls wieder in ´nem normalen Bereich war und sich die Beine nicht mehr wie im Brennesselfeld anfühlten.
Musste ich vor zwei Jahren noch ne Windweste bei der ersten längeren Abfahrt anziehen, zeigte sich diesmal schon, daß die Temperaturen moderat bis eher zu warm werden sollten. Auf der Hauptstraße auf dem Weg zu Brücke über den See kam mir dann ein munteres Lüftchen entgegen. Da begann ich zu frohlocken, der Wind sollte uns im Gegensatz zu vielen früheren Berichten hold sein und uns auf dem Weg nach hause am frühen Nachmittag unterstützen. Das war leider falsch gedacht aber dazu später mehr. In St. Aploinaire waren dann schon einige Zuschauer an der Strecke aber auf dem Kreisel vor Embrun und der Straße nach Barratier wurde das noch mal getoppt. Erstaunlich was da so früh am Feiertag los war. Das gleiche Erlebnis dann noch einmal in Guillestre, bevor es auf die Anfahrt zum Izoard geht. Zum stetigen auf und ab des Profils kam nun auch noch ein deutlich zu spürender Wind von vorne, den ich aber immer noch positiv wahrnahm. Ihr wisst schon, der bläst mich am Nachmittag nach hause....

Das Tal der Guil ist sicherlich der landschaftlich beeindruckendste Teil der Strecke. Steile Felswände, wildes Wasser, enge Schluchten, dunkle Tunnel und alles in einem Terrain, das zügiges Fahren auf dem großen Blatt ermöglicht. Komisch nur, daß alle um mich herum schon die kleinen Gänge kurbeln. Die sind alle bei Chris Froome im Training. Hier hab ich gefühlte 100 Plätze gut gemacht. Irgendwann ist es dann vorbei mit dem großen Blatt und kurz danach geht es rechts ab und es wird richtig steil. Ich weiss nicht wie oft ich eines der Radmarkierungen sah, welches für den kommenden Kilometer eine Steigung bei 8-9% vorhersieht. Auf die Dauer wird das dann richtig anstrengend. Immer seltener konnte ich meinen Rhythmus von 250-400m stehend mit zwei Gängen höher und anschliessenden 1000m sitzend mit etwas höherer Frequenz aufrechterhalten. Dazu kam dann noch, daß die Sonne mit sich öffnender Landschaft immer direkter und heisser auf die Straße brannte.

Die kurze Abfahrt in den Casse Desert kam dann endlich als notwendige Verschnaufpause bevor es dann noch einmal steil die letzten Serpentinen bis zur Passhöhe hochgeht. Da ich keinen Beutel abgegeben hatte, klickte ich nur schnell einen Fuß aus dem Pedal, nahm ein Gel, ein Orangenstück und ne neue Wasserflasche und ab gings nach unten. Fühlte ich mich vor zwei Jahren auf regennasser Fahrbahn noch wie ein Verkehrshindernis, konnte ich diesmal doch mit dem Gros der Abfahrer mithalten. Nicht aber mit einem Mädel, das alle von uns praktisch stehen ließ. Beeindruckend, wie die sich zu Tal stürzte.

In Briancon geht es dann recht verwinkelt weiter und dann auch schon bald wieder bergauf. Vorher merkte ich aber, daß der Wind immer noch von vorne kommt. Wir hatten die Fahrtrichtung gegenüber heute Morgen aber doch um 180° gedreht? Was war das noch mit dem Mistral und wie der sich über dem Meer und den Bergen abkühlt und aufheizt? Richtig, der dreht sich einem irgendwie immer entgegen.

Spätestens mit diesen Gedanken hatte ich dann wieder den fachkundigen Rat von Lidlracer im Kopf, nach dem Izoard komme ja nichts mehr. Am Pallon wurde es vom Profil her wieder richtig schwer. War vor zwei Jahren nicht bei der Kurve alles vorbei? Diesmal schien sich das aber deutlich länger hinzuziehen…
Danach dann wieder Wind von vorne aber als wir den Fluss überqueren durften, wurde es durch die Hanglage und Bäume eigentlich ganz gut. „Jetzt nur noch zurück nach Embrun und den Chalvet hoch, dann ist es geschafft“. Tja, Gedanken sind das Eine, Realität das Andere. In Embrun vorm Bahnhof saß die Familie und freute sich, mich zu sehen. Ich mich auch. Danach kam mir der Chalvet aber auch deutlich länger vor als bei meiner Prämiere. Lustig war, daß ich kurz vor seinem Ende Bart wiedertraf. Mit dem fuhr ich 2015 am Izoard lange Zeit zusammen. Er erkannte mich auch wieder und sagte knapp, dies sei seine letzte Teilnahme in Embrun. Er sah aber eigentlich sehr gut aus. Später auf der Laufstrecke hat er mich dann auch schnell wieder überholt und ward nicht mehr gesehen. Oben am Chalvet dann vorsichtig in die doch gewöhnungsbedürftige Abfahrt eingefahren. Die war heute wegen trockener Straße aber deutlich einfacher als vor zwei Jahren.

Harm 12.09.2017 09:29

Mein Bericht, Lauf Teil 1
 
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In der Wechselzone habe ich mich wieder nicht lange aufgehalten. Trikot runter, Gels in die Taschen, Mütze auf, Schuhe an und ab gings auf den abschließenden Marathon. Morgens hatte ich mit Nopogo ja noch spekuliert, ob die geänderte Laufstrecke nun einfacher oder schwerer ist. Vor zwei Jahren bin ich den steilen Stich in die Stadt ja nur beim zweiten Mal gegangen und den langen Zieher nach Barratier hoch konnte ich in beiden Runden fast bis zum Schluss laufen. So hoffte ich insgeheim, wenigstens in Runde eins und zwei nach Embrun hoch zu laufen. Den Zahn habe ich mir aber selber schnell gezogen. Es lief von Anfang an eher zäh. Die Hoppelstrecke um den See fällt mit der neuen Laufstrecke komplett weg. Das ist auf alle Fälle ein großer Vorteil. Als es dann aber zum ersten Mal in den 15 Prozenter nach Embrun reinging, merkte ich gleich, daß mein Puls noch schön hochgehen will. Also schon beim ersten Mal marschiert…

Ich muss zu meiner Verteidigung aber sagen, daß die Mehrheit der um mich rumlaufenden Sportler das Gehen bevorzugte. Vor der Steigung ist ein Stimmungsnest neben dem dort liegenden Campingplatz, im Ort geht sowieso der Punk ab. In der Fussgängerzone war dann auch noch mal meine Familie. Im Unterschied zu vor zwei Jahren, hatten die zwei Jungs aber diesmal keine Lust mich ein Stück zu begleiten. Auch denen schien der Sinn nicht so nach Laufen zu stehen. Auf der Straße runter in die Ebene zwischen Embrun und der Durance kommen einem in der ersten Runde noch Radler entgegen. Das geht also eher flott durch Beine und Kopf. In der Ebene unten dreht man dann ein paar Schleifen, um auf die Kilometer zu kommen. So richtig prickelnd fand ich es da schon nicht in der ersten Runde, beim zweiten Mal zieht sich das dann aber noch mehr… So wechselte ich also schon in den ersten zwei Runden zwischen Gehen und Laufen in steter Regelmäßigkeit. Als Ausrede dienten die Verpflegungsstationen, bei denen man sich ja Zeit lassen muss, um nicht in ein Energie-Loch zu fallen. Meine Frage nach „avez vous de sel?“ wurde freundlich beantwortet, allerdings wurde ich noch freundlicher genötigt, daß Salz nicht in den Wasserbecher zu kippen, sondern doch die Tomaten-Viertel damit zu bestreuen. Ja kulinarisch macht den Franzosen niemand was vor, nicht mal auf ner Langdistanz nach nun schon 10-11 Stunden. Bei der Umquerung der Wechselzone vor Runde drei war die Familie dann auch schon unten in Plan d´Eau und freute sich mit mir, daß Embrun 2017 nun dem Ende zugeht… Auf der Wendepunktstrecke hat Helga dann noch ein paar Beweisphotos gemacht, auf denen ich tatsächlich laufe.

Harm 12.09.2017 09:31

Mein Bericht, Lauf Teil 2
 
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Den Rest der letzten Runde fehlte mir jedoch die richtige Motivation. Daß ich das Ding nach Hause bringe war klar, die Zeit wird schlechter als bei der Prämiere aber ich hatte ja genügend Ausreden dafür parat. So erwischte ich mich in Gedankengängen wie: „nun musst Du aber auch mal wieder Laufen, sonst dauert das hier ja ewig“ und „ach nee, wenn ich jetzt anfange zu laufen, habe ich ja nur noch zwei Verpflegungsstellen vor mir und muss praktisch bis ins Ziel durchrennen“.
Für den Zieleinlauf war höchstoffiziell die Begleitung mit Nicht-Teilnehmern verboten worden. Daran habe ich mich natürlich gehalten und die Kinder mussten hinter der Wechselzone bleiben. Insofern war dieser nicht so emotional wie vor zwei Jahren. Kaputt war ich, Hunger hatte ich keinen, Duschen gibt’s da ja auch nicht, also packte ich so schnell wie es geht meine Sachen, tauschte das Tria-Oberteil gegen das Trikot von der Radstrecke und machte mich auf den Weg zu Familie und Auto.
Wie bereits am Anfang geschrieben, das erste Mal ist sicher immer etwas Besonderes aber auch „Embrun zum Zweiten“ hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Lebenskilometer und Erfahrung können Trainingsleistungen zum Teil kompensieren aber mental darf man sich darauf nicht ausruhen. Im Nachhinein wage ich zu behaupten, ich hätte die Laufstrecke 15 Minuten schneller durchziehen können, wenn ich mich etwas mehr motiviert hätte. Ich wollte mich aber nicht quälen und das ist eigentlich auch gut so. Dennoch, es nagt etwas an meinem Ego….

jannjazz 12.09.2017 10:09

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1328381)
Die legendäre (und wohl historisch erste) Streckenbesichtigung der Hamburger IM Strecke fand hier im Forum ja durch die Beiträge von Jan seine würdige Erwähnung.


Gern denke ich an diesen wunderbaren Tag zurück, auch an das allgegenwärtige "Gemein! Warum habt ihr mich nicht mitgenommen?" - "Nur kein Neid!"

Meine Lieblingsstelle in Deiner umfangreichen Berichterstattung ist aber
Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1328381)
Ich musste sowieso beruflich nach Israel

Toll ist auch Hinz und Kuntz top of Isoard.

Na prima. Dann passt es ja! Freue mich auf morgen!

Kiwi03 12.09.2017 10:24

Grandios!!! Und herzlichen Glückwunsch noch mal zum Finish.. dieses Rennen ist so mit das Ultimative, was geht. :Blumen:

jeeves 18.09.2017 13:48

Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Zweitfinish - und danke für den Bericht! Ist für mich Motivation, langsam mit dem Formaufbau für nächstes Jahr anzufangen. Muss ja mit dem Zweitfinish nachziehen! ;)

Rob Pawbaer 18.09.2017 14:16

Super Harm! Danke für den Bericht. Jetzt muss ich mit meinem endlich nachziehen.

Harm 21.11.2017 16:27

Da hier in letzter Zeit ja fast nur noch über Veranstaltungen berichtet wird, die mehr in der Auflösung begriffen sind, will ich mal wieder für einen ehrlichen und schönen Wettkampf die Lanze brechen.
Nopogobiker hat in seinem eigenen Block seinen Bericht vom diesjährigen Embrunman geschrieben.
Ausserdem gibt es auf der Embrunman-Homepage einen sehr sehenswerten Film, dessen Bilder für sich sprechen, wenn man des Französischen nicht mächtig ist.
Ach ja, die Anmeldung geht am 15.12. los aber da braucht man sich keinen Stress machen. Die 1500 Startplätze reichen meistens bis in den Sommer rein!:Huhu:

LidlRacer 21.11.2017 17:44

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1344185)
Ausserdem gibt es auf der Embrunman-Homepage einen sehr sehenswerten Film, dessen Bilder für sich sprechen, wenn man des Französischen nicht mächtig ist.

Oder man schaut sich die englische Version an! :)
https://vimeo.com/241144342

Mirko 21.11.2017 20:37

Haha, Ich glaube nicht das die 5000 HM von Embrunman jemals weniger dramatisch beschrieben wurden als von Nopogo. Seeehr geil. Von Platz 250 auf Platz 20 vorfahren und das Bummeltempo zu nennen ist auch klasse!

Danke für den Link Harm!

Foxi 21.11.2017 21:00

Ich hab mir bis zu einem trüben, kalten Novemberabend Zeit gelassen, um diesen Bericht zu lesen. Aber es hat sich gelohnt!

Glückwunsch zum Finish und vielen dank, Harm, dass du uns in Wort und Bild daran hast Anteil nehmen lassen. Starke Leistung - Hut ab! :liebe053:

jannjazz 22.11.2017 06:50

Danke für den Link, Harm. Alex'. Story ist ganz wunderbar.

Harm 22.11.2017 11:38

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1344223)
Haha, Ich glaube nicht das die 5000 HM von Embrunman jemals weniger dramatisch beschrieben wurden als von Nopogo.

Das sind eigentlich auch nur 3800m. So stand das jedenfalls früher immer in den Berichten.

macoio 23.11.2017 01:37

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1344307)
Das sind eigentlich auch nur 3800m. So stand das jedenfalls früher immer in den Berichten.

alles eine Frage der Messtechnik ;) , ich komm auch über 5000 https://www.strava.com/activities/167184893

aber mit barometrischem Höhenmesser sinds sicher weniger

Harm 23.11.2017 08:57

Mein barometrischer Höhenmesser hat beide male so um die 4800 angezeigt.
Gerard (Godfather of Embrunman himself) hat einen interessanten Artikel zur Messung der Hm auf seiner Strecke veröffentlicht. Auch hier, wer französisch kann hat Vorteile aber vielleicht helfen auch die üblichen Übersetzungshilfen....

Nopogobiker 29.11.2017 17:10

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1344243)
Danke für den Link, Harm. Alex'. Story ist ganz wunderbar.

Danke für das Lob - aber bei einem so genialen Event kann man ja auch nur einen tollen Bericht schreiben :Cheese:

Nopogobiker

speedskater 29.11.2017 20:12

Endlich mal wieder ein Post vom Nopogobiker.:Huhu:

Rob Pawbaer 08.12.2017 22:24

Die erste Langdistanz beim Embrunman – dumme Idee oder genialer Einfall?

Als Einziger der Freundes- und Trainingsgruppe noch keine Langdistanz gemacht zu haben, ist nicht immer einfach. Mittlerweile hatten auch die meisten anderen im Verein die volle Distanz absolviert. Ich habe das doch auch drauf! So ergab ich mich den Sticheleien der Anderen und willigte ein 2017 zum IM Wales als Teilnehmer mitzukommen. Was da auf mich zukommen würde war mir so ungefähr klar und entsprach genau meinen Vorstellungen einer ersten Langdistanz, nämlich das Abenteuer zu suchen, das Ding einfach ins Ziel zu bringen und bloß nicht über Zeiten nachzudenken. So ungefähr genau in dem Moment indem ich die Anmeldung machen wollte, rief mich meine Frau an und erwähnte den einzigen Termin in 2017 an dem wir fest verplant sein sollten, der runde Geburtstag meiner Mutter. Natürlich am IM Wales Wochenende.. Es folgte ein zarter Versuch die Geburtstagsfeier nach Tenby verlegen zu lassen. Antrag gescheitert. Somit erstmal ein Loch und kein Plan B. Nach Lichtung des Nebels kam ich zu dem Schluss Alternativen Mitte/Ende August zu suchen. Irgendwie kamen in den engeren Kreis Regensburg, Hamburg und Embrun. Da zumindest einer der beiden Wales Kollegen sich nur anmeldete, weil ich ebenfalls meine Teilnahme angekündigt hatte, musste ich schon etwas „anbieten“ um aus der Nummer des plötzlichen „Kneifens“ wieder herauszukommen. Somit pflanzte sich der Gedanke ein und ein und ein. Vorher noch hier im Forum auf Meinungssuche gegangen und aufgeteilte Meinungen und Flachy´s Heldenbeitrag gestoßen. Also was soll der Mist? Anmeldung raus und auf geht´s!

Die engere Vorbereitung ab März lief weitestgehend optimal. Die Umfänge klappten wie geplant. Zu 99% beste Radfahrbedingungen, keine Schmerzen, stetige Trainingsmotivation, ein glückliches Händchen in Sachen Arbeitsbelastung an den wichtigen Koppeltagen, alles super! Die Mitteldistanz in Maxdorf als Vorbereitung musste jedoch aufgrund von Familienfeierlichkeit genauso ausfallen wie der Start beim Dreiländergiro (inkl. Anstieg hoch zum Stilfser Joch) wegen katastrophalen Wetter in Nauders/Reschenpass und Umgebung am Renntag. Somit blieb es eben beim Vertrauensaufbau durch die geleisteten Trainingsumfänge.

Nun rückte der Renntag langsam näher. Besonders aufgeregt war ich zunächst nicht und auch der Schlaf gelang sehr gut in den Tagen vor dem Wettkampf. Die Wetteraussichten zeigten ein Hitzerennen an, was mich zuversichtlich stimmte, da ich etwas Bammel vor nassen/kalten Bedingungen rum um den Izoard hatte. Die unmittelbare Vorbereitung lief dann ebenfalls gut und routiniert ab. Also konnte es endlich losgehen. Kurz vor dem Start im Dunklen war sie dann natürlich doch da, die Anspannung, die Nervosität und vor allem die Unsicherheit vor dem was der Tag so zu bieten haben würde. Geil!

In Embrun gibt es ihn (zum Glück) noch, den Massenstart von ca. 1000 Athleten. Für mich als schlechter Schwimmer hieß das natürlich hinten anstellen und so gemütlich wie möglich los schwimmen. Gesagt getan. Es war ein sehr schönes Schwimmen zu Beginn, da nach und nach die Sonne über den Berggipfeln rund um Embrun aufging und man so das Farbenspiel schön beobachten konnte. Die zweite Runde ging auch gut vorüber und somit ging es nach kompletten Klamottenwechsel ab auf´s Rad. Wie Harm schon beschrieben hat, ist man gerade eingeklickt als es im Ort nach einer Linkskurve direkt in den ersten Anstieg des Tages geht. Aber diese erste Anstrengung ist gleich vergessen, denn es bietet sich ein traumhaftes Panorama. Dennoch habe ich den ersten Streckenteil leicht unterschätzt. An der ersten Verpflegungsstelle nach 9km (!!) hatte ich wohl schon um die 40min auf der Uhr! Denn irgendwie endete der Anstieg in unzähligen kleinen, unrhythmischen Wellen (u.a. mit einer 18% Giftspritze). Der Rest der Einfahrrunde lief dafür dann sehr flüssig. Im weiteren Verlauf bis Guillestre und bis zum Izoard ist es wirklich ein wunderbarer Radkurs. Sehr abwechslungsreich und mit unzähligen tollen Ausblicken. Meine Freunde haben mir ausdrücklich ans Herz gelegt die Landschaft zu genießen und nicht zu sehr auf die Tube zu drücken. Daran hab ich mich strickt gehalten. Mein Puls war dennoch durchgehend bei 130.

Im Anstieg zum Izoard realisierte ich dann zum ersten Mal das ich mit einem Radsplit zwischen 7h und 7,5h bei weitem nicht hingekommen würde. War das Laufen nach solch einer langen Radfahrt schon schwer vorstellbar, wie sollte das erst werden, wenn ich noch 1h draufpacke? Aber gut darüber hatte ich wenig später keine Zeit mehr nachzudenken. Zuerst wurde ich per Kamera auf Motorhilfe kontrolliert. Gleich danach machte der Izoard ernst. Ich war in Brunissard angekommen. Zwei Teilnehmer lagen am Rand mit Krämpfen. Ich überholte einige Fahrer die wie an der Perlenschnur diese lange gerade Rampe hochkletterten. Der Puls erreichte die 160. Es waren aber noch rund 40min bis zum Gipfel. Also sollte besser der Rettungsanker gesetzt werden. Damit ging der Puls zurück auf 145. Neben mir fuhr für einige Minuten ein Franzose der von seiner Familie per Auto begleitet wurde. Seine Kinder schrien ihn ins Verderben. In jeder 2. Spitzkehre wartet die Familie und sie gaben alles um ihren Papa den Berg hochzubrüllen. Hoffentlich hat er das überlebt. Gesehen habe ich ihn nicht mehr. Oben am Gipfel waren 100km und 5h Fahrzeit rum. Ein Wahnsinn! Also erstmal ein Mars-Riegel aus dem Verpflegungsbeutel gefuttert und wie aus Reflex die Windweste angezogen (gefühlte 10min später wieder ausgezogen, zu warm).

Die Abfahrt war dann kürzer als erhofft und ließ sich recht flüssig fahren. Ab nun dachte ich müssen doch die Kilometer kommen, die man einigermaßen locker wegfressen kann. Nix da erst Wind und kurze Zeit später dieser ganz hässliche „Gegenanstieg“ Mur Pallon bei sengender Hitze. So schön wäre es, wenn man auf der Bundesstraße entlang der Durance einfach zurück Richtung Embrun fahren könnte. Aber nein man muss ja vorher unbedingt die unmöglichsten Buckel hochdrücken. Also ab da war es schon etwas zäh. Aber weiterhin entschädigte die Landschaft und im Großen und Ganzen lief es ja doch ziemlich gut. Richtig gemein wurde es dann kurz vor Ende des Radteils. Man fährt hoch nach Embrun und biegt an der Hauptkreuzung im Ort nach rechts! und nicht nach links ab, wo man eigentlich nur noch ein paar Hundertmeter runter in die Wechselzone rollen müsste. Nein nochmal 300Hm hoch bei 35 Grad. Zum Glück liefen ein paar Zuschauer nebenher und spendeten eine schöne Wasserdusche. So ging auch das letzte Radhindernis vorbei.

Kurz vor der Wechselzone wunderte mich dann über die vielen Zuschauer am Rand. Hm dachte ich, steigen jetzt erst so viele vom Rad? Kaum war ich vom Rad wurde der Sieger angesagt. Noch ein kleiner Schlag auf den Hinterkopf vor dem Marathon.

Komischerweise lief ich wie im Autopilotmodus los nachdem ich zwischenzeitlich auf dem Rad Gedanken hatte wie „nach 8h Rad noch nen Marathon laufen, nie und nimmer!“ oder „bis zu Wechselzone und dann ist Schluss!“. Auch hier zunächst fest an den Gedanken geklammert „so locker wie möglich Joggen“. Klappte ganz gut. Die gesamte erste Runde ging sehr gut vorbei. Genau auf Kurs 4h Laufzeit. Ich hatte auch großes Glück. Mittlerweile war eine Wolkendecke über Embrun. Es war noch sehr warm, aber keine Tropenhitze mehr. Der zweite Anstieg hoch in die Stadt klappte auch noch ganz gut, aber im Abstieg wieder runter zum Fluss merkte ich wie schwer die Beine doch mittlerweile waren und nicht mehr recht beschleunigen wollten. Naja gut, konnte ich da auch nicht mehr ändern. Also beißen jetzt und regelmäßig rein die Mojito Gels! Ziel war es die 2. Runde zu Ende zulaufen und dann mal weiterzusehen. Am Ende dieser traute sich meine Frau nicht mehr mich zu filmen oder ein Bild zu machen. Meine Psyche war etwas angeschlagen ;-) Ich hatte während des ganzen Laufens etwas Bammel. Ständig lagen Teilnehmer links und rechts der Strecke. Man konnte nicht recht erkennen, ob wegen Krämpfen, Übelkeit oder Kreislaufschwierigkeiten. Aber das ich das Ding jetzt ins Ziel bringen würde war ab jetzt klar. Und so boxte ich auch die 3. Runde irgendwie durch. Saugeil! Etwas blass und sichtlich abgekämpft schnappte ich mir ein paar Pommes und ein Bier und setzte mich wohlverdient auf meinen Campingstuhl in der Wechselzone. Es war wirklich geschafft. Richtig gut!

Nun die Antwort auf die Eingangsfrage. Für mich war es eine geniale Idee die erste Langdistanz in Embrun zu machen. Wiederholung nicht ausgeschlossen!

Harm 12.07.2018 10:13

Keiner dabei dieses Jahr
 
Hallo Freunde der interessanteren Wettkämpfe und Klassiker.
Keiner in Embrun dieses Jahr?
Bei mir passte es dieses Jahr mit den Schulferien der Kinder für Elba und nicht für Embrun aber das kann ja nicht allen aus dem Forum so gehen.
Ich würde definitiv jetzt so langsam nervös werden, wenn ich gemeldet wäre....:Cheese:

Also los, wer ist dabei und lässt uns mitfiebern?:Huhu:

tandem65 12.07.2018 10:20

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1391273)
Bei mir passte es dieses Jahr mit den Schulferien der Kinder für Elba und nicht für Embrun aber das kann ja nicht allen aus dem Forum so gehen.
Ich würde definitiv jetzt so langsam nervös werden, wenn ich gemeldet wäre....:Cheese:


Fast völlig off topic hier für mich als Embrun Veteran. :Cheese:
Ich muß mal für Elba Unterkunft & Fähre buchen.

gaehnforscher 12.07.2018 10:44

Ich bin (leider) auch nicht dabei. Aber irgendwann muss ich nochmal und die restlichen 28 km laufen :quaeldich: :)

Harm 14.08.2018 16:13

15.August und keiner dabei?
 
Da findet der wahrscheinlich fairste und einer der schönsten Wettkämpfe in Europa statt und es gibt keinen einzigen Eintrag von Europas größtem Triathlon Forum dazu.
Ein Jammer!:Huhu:


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