triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Anschlag in Berlin (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=40975)

Flow 21.12.2016 13:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1280035)
Bei der Beurteilung welche Reaktionen will man einleiten, muss ich aber doch die reale Bedrohung (die für den Einzelnen gering ist) mit einrechnen.

Eine mögliche Reaktion (z.b. von der AfD gewünscht) wäre ja, alle Tunesier ausweisen (wenn es denn ein Tunesier war). [Man kann hier auch gleich Muslime einsetzen, statt Tunesier.]

Das wäre komplett übertrieben. Abertausende Menschen müssten Konsequenzen tragen.

Welche Reaktion auf den Terroranschlag (ganz konkret) wäre denn für dich angemessen?

MfG
Matthias

Eventuell kann man in Triasvens Sinne auch "Kommunikation mit der Bevölkerung" in "Reaktionen" und "Umgang mit der aktuellen Situation" miteinbeziehen.

Die "subjektiven Ängste" "ernst nehmen" und mit ihnen auch entsprechend umgehen.

Die reale Bedrohung möglichst objektiv und nüchtern einschätzen und ihr rational begegnen.

Triasven 21.12.2016 13:03

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280036)
Ok, das wußte ich nicht. So ist das natürlich plausibel. Alles andere wäre ja doch recht seltsam ...

Es gibt mittlerweile Medien, die von einem Kampf des polnischen Fahrers mit dem Attentäter zum Zeitpunkt des Attentats berichten.

Möglicherweise konnte der Attentäter dann nicht mehr so handeln, wie er wollte und möglicherweise hat er dabei auch Dinge/Sachen verloren, die er eigentlich gar nicht verlieren wollte.

Ob es nur ein Ausweis war, oder noch mehr, wo genau dieser Ausweis lag, und wann er tatsächlich gefunden wurde bzw. untersucht, weiß ich zumindest nicht.

Von daher käme ich nicht auf die Idee, diesen Sachverhalt sarkastisch zu beurteilen.

schnodo 21.12.2016 13:06

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280041)
Eventuell kann man in Triasvens Sinne auch "Kommunikation mit der Bevölkerung" in "Reaktionen" und "Umgang mit der aktuellen Situation" miteinbeziehen.

Da kann man sich von den Besten etwas abschauen, z.B. von Kommunikationsprofis wie Thomas de Maizère.

Flow 21.12.2016 13:08

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1280039)
Von daher verstehe ich deinen Anspruch an mich nicht, ganz konkrete Lösungen und dazu auch noch angemessen, zu präsentieren.

Wenn man sich grundlegend mit dem Reagieren und Handeln des Staatsapparates unzufrieden zeigt, sollte man aber schon zumindest eine grobe Vorstellung haben, was man denn alternativ begrüßen würde.

Olli hat da weiter oben auf qbzs Frage auch recht wenig geliefert.

Nicht im Sinne von "kompletten Lösungen präsentieren", aber doch zumindest eine grobe Skizze, was man erwartet ...

Flow 21.12.2016 13:11

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1280042)
Möglicherweise konnte der Attentäter dann nicht mehr so handeln, wie er wollte und möglicherweise hat er dabei auch Dinge/Sachen verloren, die er eigentlich gar nicht verlieren wollte.

Ob es nur ein Ausweis war, oder noch mehr, wo genau dieser Ausweis lag, und wann er tatsächlich gefunden wurde bzw. untersucht, weiß ich zumindest nicht.

Naja, aber wozu führt er diese Dokumente überhaupt mit ?

Triasven 21.12.2016 13:12

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280045)
Wenn man sich grundlegend mit dem Reagieren und Handeln des Staatsapparates unzufrieden zeigt, sollte man aber schon zumindest eine grobe Vorstellung haben, was man denn alternativ begrüßen würde.

.

Nur um dich nicht misszuverstehen:

Wenn man mit bestimmten Dingen unzufrieden ist, selbst aber keine grobe alternative Vorstellung hat, sollte man seine Unzufriedenheit unterdrücken, den Mund halten und nicht kritisieren?

Triasven 21.12.2016 13:13

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280047)
Naja, aber wozu führt er diese Dokumente überhaupt mit ?

Ist das eine rhetorische Frage, oder erwartest du eine fundierte Antwort vorn mir?

JENS-KLEVE 21.12.2016 13:14

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1280010)
Und gerade kam im SWR Radio die Meldung, das die Polizei nun auf der Suche nach einem 21jährigen Tunesier sei. Dokumente oder ähnliches wurden wohl im Fußraum des LKW gefunden - ausstellende Behörde war der Kreis Kleve in NRW.

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1126931.html

Das ist ja mal wieder beruhigend. Ein Teil der Kölner-Silvester-Vergewaltiger kam auch aus dem Kreis Kleve. Unsere schöne Idylle am Niederrhein.:(

Flow 21.12.2016 13:20

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1280048)
Nur um dich nicht misszuverstehen:

Wenn man mit bestimmten Dingen unzufrieden ist, selbst aber keine grobe alternative Vorstellung hat, sollte man seine Unzufriedenheit unterdrücken, den Mund halten und nicht kritisieren?

Nein, überhaupt nicht meine Meinung, ganz im Gegenteil !

Nur, wenn es um konkrete Handlungen, Reaktionen, Entscheidungen geht, sollte man doch schon grob wissen, was man überhaupt will oder fordert.
Sonst bleibt die "Kritik" doch nicht viel mehr als ein "Gefühlsausbruch". Der natürlich auch seinen Platz haben darf und "ernst genommen" werden soll.

MattF 21.12.2016 13:21

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1280048)

Wenn man mit bestimmten Dingen unzufrieden ist, selbst aber keine grobe alternative Vorstellung hat, sollte man seine Unzufriedenheit unterdrücken, den Mund halten und nicht kritisieren?


Man sollte zumindest nicht aus Frust Dinge tun, die man hinterher bereuen könnte.
Z.b. die Deppen von der AfD an die Macht bringen.

Triasven 21.12.2016 13:23

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280054)
Nein, überhaupt nicht meine Meinung, ganz im Gegenteil !

Danke. Ich betrachte dann deinen Post #164 als obsolet.

Flow 21.12.2016 13:23

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1280049)
Ist das eine rhetorische Frage, oder erwartest du eine fundierte Antwort vorn mir?

Naja, wenn du eine Antwort hast ...

Ich finde es merkwürdig, bei einem Anschlag Ausweisdokumente mitzuführen, falls diese nicht auch "präsentiert" werden sollen ...

Triasven 21.12.2016 13:23

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1280055)
Man sollte zumindest nicht aus Frust Dinge tun, die man hinterher bereuen könnte.
Z.b. die Deppen von der AfD an die Macht bringen.

Das sehe ich genauso.:)

FlyLive 21.12.2016 13:30

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280057)
Naja, wenn du eine Antwort hast ...

Ich finde es merkwürdig, bei einem Anschlag Ausweisdokumente mitzuführen, falls diese nicht auch "präsentiert" werden sollen ...

Möglicherweise war es eine kurzentschlossene Frustaktion.
Das ein geduldeter Tunesier ( also mit Abschiebestempel ) seine Papiere mit sich trägt, finde ich wenig überraschend. Meines Wissens und meiner Beobachtung nach, haben die meisten Flüchtlinge bzw. Asylsuchenden ziemlich wenig Hab und Gut. Das wichtigste führen sie deshalb grundsätzlich bei sich. Geld, Handy und Dokumente sind nur versehentlich Herrenlos in einer Gemeinschaftsunterkunft zu finden.

schnodo 21.12.2016 13:32

Ich finde es erstaunlich, dass sehr oft bei Anschlägen die Täter (oder Tatverdächtigen, in diesem Fall) als "Gefährder" bekannt waren. Dennoch konnten sie ihre Taten verüben.

Als Gegenmaßnahme wird dann aber nicht vorgeschlagen, wie man diese Erkenntnisse besser in Prävention umsetzen könnte (Abschiebung, gezielte Rund-um-die-Uhr-Überwachung, eben das, was im Sinne des Rechtsstaates möglich ist), sondern es wird mehr Überwachung der Gesamtbevölkerung (Video, Vorratsdaten) verlangt. Das ist doch irre.

eik van dijk 21.12.2016 13:34

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280057)
Naja, wenn du eine Antwort hast ...

Ich finde es merkwürdig, bei einem Anschlag Ausweisdokumente mitzuführen, falls diese nicht auch "präsentiert" werden sollen ...

Um im Falle einer Flucht nicht aufzufallen falls er kontrolliert wird.

schnodo 21.12.2016 13:35

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1280047)
Naja, aber wozu führt er diese Dokumente überhaupt mit ?

Um sich bei einer Kontrolle, in der er zufällig hineinläuft, ausweisen zu können und kein Aufsehen zu erregen, weil er keine Papiere dabei hat?

PS: Zu spät. :)
Wobei er die Papiere nach der Tat ja nicht mitgenommen hat.

FlyLive 21.12.2016 13:37

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1280055)
Man sollte zumindest nicht aus Frust Dinge tun, die man hinterher bereuen könnte.
Z.b. die Deppen von der AfD an die Macht bringen.

Aus meiner Sicht gibt es genau zwei grobe Wege - entweder "Weiter wie bisher" oder "Trumpen".

Ich halte dieses AfD-Bashing für sehr AfD-Förderlich, wenn ich grundsätzlich gegen ein "Weiter so" bin.

Das hat aber wenig mit Flüchtlingen und Terror zu tun - vielmehr mit dem Handeln entgegen des Umweltschutz, Tierschutz und des Respekts ggü. Menschen zu tun.

tandem65 21.12.2016 13:39

Zitat:

Zitat von Stairway (Beitrag 1279908)
Das ist gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz wichtig. Einen Tag nach dem Anschlag auf die rechte Gewalt in Deutschland hinweisen. Únfassbar :Nee: :Nee:

Das ist so Deine Lesart. Ich lese dort, in dem auch von Dir zitierten, auch den Anstieg der linken Gewalt.
Das wird von Dir gewissenpflichtig ignoriert.
Es geht NBer sicherlich auch nicht darum, die linke oder rechte Gewalt als etwas schlimmeres hinzustellen als den Anschlag vom Montag.
Die Frage ist für mich warum hat davor niemand Angst?
Sind das unsere Werte die da verteidigt werden? Egal ob rechts oder links!
Das wird man doch noch in Deutschland fragen dürfen?;)

Olli 21.12.2016 13:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1280035)
Bei der Beurteilung welche Reaktionen will man einleiten, muss ich aber doch die reale Bedrohung (die für den Einzelnen gering ist) mit einrechnen.

Eine mögliche Reaktion (z.b. von der AfD gewünscht) wäre ja, alle Tunesier ausweisen (wenn es denn ein Tunesier war). [Man kann hier auch gleich Muslime einsetzen, statt Tunesier.]

Das wäre komplett übertrieben. Abertausende Menschen müssten Konsequenzen tragen.

Welche Reaktion auf den Terroranschlag (ganz konkret) wäre denn für dich angemessen?

MfG
Matthias

Laut des Bild Links war der Mann der Polizei bekannt, warum werden Kriminelle nicht sofort ausgewiesen, eine Verwandte von mir ist vor 30Jahren nach Amerika ausgewandert, wenn sie dort nur einen kleinen Unfall gemacht hätte . hätte man Sie sofort ausweisen können, aber hier in Deutschland wird mit solchen kriminellen viel zu viel rum gedoktert, aber mal sehen ob es sich bei den Papieren es sich auch um den Täter handelt.

Flow 21.12.2016 13:42

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1280064)
Um im Falle einer Flucht nicht aufzufallen falls er kontrolliert wird.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1280065)
Um sich bei einer Kontrolle, in der er zufällig hineinläuft, ausweisen zu können und kein Aufsehen zu erregen, weil er keine Papiere dabei hat?

Ja, gut ...

Aber ... falls er als Tatverdächtiger kontrolliert wird, ist es wohl eher egal, ob er sich ausweisen kann oder nicht.
Handelt es sich um eine Routinekontrolle ohne weitere Verdachtsmomente, dürfte der Unterschied wohl marginal sein im Vergleich zum jetzigen Ergebnis "Ausweisdokumente in direkter Verbindung zur Tat".

MattF 21.12.2016 13:47

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1280070)
Laut des Bild Links war der Mann der Polizei bekannt, warum werden Kriminelle nicht sofort ausgewiesen, eine Verwandte von mir ist vor 30Jahren nach Amerika ausgewandert, wenn sie dort nur einen kleinen Unfall gemacht hätte . hätte man Sie sofort ausweisen können, aber hier in Deutschland wird mit solchen kriminellen viel zu viel rum gedoktert, aber mal sehen ob es sich bei den Papieren es sich auch um den Täter handelt.

OK, Kriminelle ausweisen, kann eine angemessens Reaktion sein.

Das Problem ist, viele Länder wollen ihre Landsleute gar nicht zurück.
Die Bundesregierung ist mir div. Ländern am Verhandlen, dass sie Menschen zurück nehmen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/a.../13031910.html

Vicky 21.12.2016 13:48

Was mich persönlich irritiert ist, dass sich Organisationen wieder IS so professionalisieren. Da gibt es bereits eine Presseagentur. Gestern soll es auch DDos Attacken auf die Server des BKA gegeben haben.

Woher bekommen die denn bitte solche Leute?

Was mich nicht wundert ist, dass es leicht ist, Flüchtlinge hier in den "Lagern" zu radikalisieren. Sie warten monatelang auf die Bearbeitung ihres Antrags, dürfen dann auch viele weitere Monate nicht arbeiten, weil keine Arbeitserlaubnis vorhanden ist. Sie haben also gar keine Möglichkeit, sich hier etwas aufzubauen.

Dabei bekommen sie all den Überfluss und den Konsum direkt mit, spüren überall Misstrauen und Ablehnung. Sie gehören spürbar nicht dazu. Ich kann mir so ein Leben gar nicht vorstellen, monatelang in solchen Massenunterkünften zu leben. Am Flughafen Tempelhof leben in einem Hangar (!!!!!) 2.000 Menschen, die praktisch nichts besitzen, außer ihre Papiere.

Als ich vor einiger Zeit geholfen habe in einem Erstaufnahmelager meines damaligen Arbeitgebers, war sogar das Essen ziemlich genau "abgezählt. Zwei oder drei Scheiben Toast durften wir ausgeben. Geld haben die Flüchtlinge nicht bekommen. Das wurde halt pro Kopf berechnet, fertig. Es war irgendwie beschämend...

JENS-KLEVE 21.12.2016 13:58

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1280075)
Was mich nicht wundert ist, dass es leicht ist, Flüchtlinge hier in den "Lagern" zu radikalisieren. Sie warten monatelang auf die Bearbeitung ihres Antrags, dürfen dann auch viele weitere Monate nicht arbeiten, weil keine Arbeitserlaubnis vorhanden ist. Sie haben also gar keine Möglichkeit, sich hier etwas aufzubauen.

Dabei bekommen sie all den Überfluss und den Konsum direkt mit, spüren überall Misstrauen und Ablehnung. Sie gehören spürbar nicht dazu. Ich kann mir so ein Leben gar nicht vorstellen, monatelang in solchen Massenunterkünften zu leben. Am Flughafen Tempelhof leben in einem Hangar (!!!!!) 2.000 Menschen, die praktisch nichts besitzen, außer ihre Papiere.

Als ich vor einiger Zeit geholfen habe in einem Erstaufnahmelager meines damaligen Arbeitgebers, war sogar das Essen ziemlich genau "abgezählt. Zwei oder drei Scheiben waren das. Das wurde halt pro Kopf berechnet, fertig. Es war irgendwie beschämend...

Also für Kleve kann ich das nur anders berichten: Sie kamen zu Fuß oder per Boot nach Deutschland, wurden dann per Bus nach Kleve gebracht. Daheim gab es Krieg, terror und Armut. Nun haben sie Sicherheit, Essen und Heizung. Von den Hallen ging es schnell in Wohnungen und sogar in freistehende Einfamilienhäuser. Da wurde schon so mancher Hartz 4 Empfänger neidisch. Die Bevölkerung spendete an örtliche Vereine mehr Kleidung, Spielzeug und Möbel als die überhaupt gebrauchen konnten. Dazu gibt es noch von der Gemeinde Geld für eine Erstausstattung, was dann für diverse Konsumgüter verbraten wurde. In der Zeitung stand dann ein Foto vom neuen Erstaufnahmezentrum mit Wohngemeinschaften. Im Hintergrund eine Serie von neuen Miele Waschmaschinen und Trocknern.
Beschämend finde ich, wie dann alles zugefüllt wird. Und dann liest man von den ganzen Gewaltverbrechen hier im Kreis und jetzt auch noch der Anschlag in Berlin.

qbz 21.12.2016 13:59

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1280063)
Ich finde es erstaunlich, dass sehr oft bei Anschlägen die Täter (oder Tatverdächtigen, in diesem Fall) als "Gefährder" bekannt waren. Dennoch konnten sie ihre Taten verüben.

Als Gegenmaßnahme wird dann aber nicht vorgeschlagen, wie man diese Erkenntnisse besser in Prävention umsetzen könnte (Abschiebung, gezielte Rund-um-die-Uhr-Überwachung, eben das, was im Sinne des Rechtsstaates möglich ist), sondern es wird mehr Überwachung der Gesamtbevölkerung (Video, Vorratsdaten) verlangt. Das ist doch irre.

IMHO volle Absicht!

Der Verfassungsschutz stellte schon bei den NSU-Morden seine (beabsichtigte?) Unfähigkeit unter Beweis. Er bezahlte bekanntlich Rechtsextreme, um Infos über Rechtsextreme zu sammeln und schredderte Akten, um sie nicht dem Untersuchungsaussusch im Parlament vorlegen zu müssen.

Neulich wurde berichtet, dass der Verfassungsschutz einen Islamisten angestellt hatte, um die islamistische Szene zu beobachten.
"Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf teilte mit, der 51-Jährige sei seit April 2016 als Quereinsteiger beim BfV beschäftigt. Ein Sprecher des Amtes sagte, der Verdächtige sollte die islamistische Szene in Deutschland observieren. "
http://www.zeit.de/politik/deutschla...eingeschlichen

Mehr Vetrauen habe ich in die Arbeit der Kripo (LKA´s).

Vicky 21.12.2016 14:04

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1280078)
Also für Kleve kann ich das nur anders berichten: Sie kamen zu Fuß oder per Boot nach Deutschland, wurden dann per Bus nach Kleve gebracht. Daheim gab es Krieg, terror und Armut. Nun haben sie Sicherheit, Essen und Heizung. Von den Hallen ging es schnell in Wohnungen und sogar in freistehende Einfamilienhäuser. Da wurde schon so mancher Hartz 4 Empfänger neidisch. Die Bevölkerung spendete an örtliche Vereine mehr Kleidung, Spielzeug und Möbel als die überhaupt gebrauchen konnten. Dazu gibt es noch von der Gemeinde Geld für eine Erstausstattung, was dann für diverse Konsumgüter verbraten wurde. In der Zeitung stand dann ein Foto vom neuen Erstaufnahmezentrum mit Wohngemeinschaften. Im Hintergrund eine Serie von neuen Miele Waschmaschinen und Trocknern.
Beschämend finde ich, wie dann alles zugefüllt wird. Und dann liest man von den ganzen Gewaltverbrechen hier im Kreis und jetzt auch noch der Anschlag in Berlin.

Also bei uns war es definitiv nicht so. Es ist schon merkwürdig, dass das so unterschiedlich gehandhabt wird.

Die Sachspenden waren dagegen zahlreich. Da haben die Mitarbeiter gesammelt. Ein Teil der Flüchtlinge wurde später (als ich schon weg war) in Wohnungen untergebracht in Lehrte. Da gab es dann auch prompt die ersten Brandanschläge.

schnodo 21.12.2016 14:05

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1280075)
Dabei bekommen sie all den Überfluss und den Konsum direkt mit, spüren überall Misstrauen und Ablehnung. Sie gehören spürbar nicht dazu. Ich kann mir so ein Leben gar nicht vorstellen, monatelang in solchen Massenunterkünften zu leben. Am Flughafen Tempelhof leben in einem Hangar (!!!!!) 2.000 Menschen.

Und trotzdem schaffes es alle oder fast alle, keine entmenschten Monster zu werden. Es ist einfach nicht möglich, von heute auf morgen eine so riesige Zahl Menschen vernünftig unterzubringen. Wenn so einfach wäre, dann hätten wir vor den Flüchtlingen ein Schlaraffenland gehabt. Jeder weiß aber, dass es auch da schon sehr viele Menschen gab, die in prekären Umständen gelebt haben.

Es werden sich immer Ausreden finden, warum jemand zum Mörder werden kann. Wir sollten damit beschäftigen, wie wir mit diesen Einzelfällen besser umgehen und sie kompromisslos so von unserer Gesellschaft isolieren, dass sie nicht in der Lage sind Dutzende von Menschen zu töten.

Es hilft doch nicht, sich eine andere Welt zu wünschen, in der es gar nicht so weit kommt, dass die Leute fanatisch werden. Natürlich muss man daran arbeiten, aber das sind Aufgaben für Generationen.

schnodo 21.12.2016 14:07

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1280079)
Der Verfassungsschutz stellte schon bei den NSU-Morden seine (beabsichtigte?) Unfähigkeit unter Beweis. Er bezahlte bekanntlich Rechtsextreme, um Infos über Rechtsextreme zu sammeln und schredderte Akten, um sie nicht dem Untersuchungsaussusch im Parlament vorlegen zu müssen.

Hör mir auf mit dem Verfassungsschutz! Ich vertrete ja die These, dass ohne die Finanzierung der rechtsextremen Szene durch den Staat diese schon vor Jahren ausgetrocknet wäre.

qbz 21.12.2016 14:11

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1280075)
Was mich persönlich irritiert ist, dass sich Organisationen wieder IS so professionalisieren. Da gibt es bereits eine Presseagentur. Gestern soll es auch DDos Attacken auf die Server des BKA gegeben haben.

Woher bekommen die denn bitte solche Leute?

In Tunesien, Marroko, Algerien und anderen Staaten leben ausgebildete arbeitslose Akademiker, die, in den Moscheen radikalisiert, vom IS und seinem Apparat angestellt und finanziert werden, der wiederum reichlich Gelder aus Saudi-Arabien und Katar erhält.

Ps: "Denial-of-Service-Attacken" kann man aber auch einfach kaufen, quasi auf dem Schwarzmarkt, von Leuten, die damit (mit dafür extra aufgebauten Botnets) "Geschäfte" machen.

sybenwurz 21.12.2016 14:27

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1280070)
Laut des Bild Links war der Mann der Polizei bekannt, warum werden Kriminelle nicht sofort ausgewiesen...

Weil hier (glücklicherweise) auch Kriminelle Rechte haben.

Im aktuellen Fall war es aber wohl so, dass der Knabe untergetaucht war.
Daher frage ich mich, wieso man ihn nun schneller/besser finden sollte als bisher?
Wenn Bekanntheit als hochgradiger Gefährder nicht ausreicht, alles daranzusetzen, solcher Leute habhaft zu werden, was dann?


Davon abgesehen (aber auch in diesem Zusammenhang) teile ich die Verwunderung (Schnodos?), dass in einer Form blinden Aktionismus' nach stärkerer Überwachung gerufen wird statt nach effektiverem Umgang mit bekannten Gefährdern.

Und letztlich Verfassungsschutz: ich halte eine Institution, die per Aufgabenstellung schon am Rande (imho definitiv darüber) der gesetzlichen und parlamentarischen Kontrollmöglichkeiten agiert, für sehr bedenklich.

tomerswayler 21.12.2016 14:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280019)
Bild hat auch schon ein Bild von ihm.
http://www.bild.de/regional/berlin/w...4038.bild.html
Unpraktischerweise mit dickem Augenbalken.

Kann jemand detaillierte Angaben machen, warum man selbst in solch einem Fall die Identität des Verdächtigen schützen muss? Sollte hier nicht das Interesse der schnellstmöglichen Festnahme überwiegen?

qbz 21.12.2016 14:37

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1280090)
Kann jemand detaillierte Angaben machen, warum man selbst in solch einem Fall die Identität des Verdächtigen schützen muss? Sollte hier nicht das Interesse der schnellstmöglichen Festnahme überwiegen?

SPON berichtete: "Die Ermittler haben beim Generalbundesanwalt eine Öffentlichkeitsfahndung beantragt, die Vorbereitungen dafür laufen."

Vicky 21.12.2016 14:38

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1280090)
Kann jemand detaillierte Angaben machen, warum man selbst in solch einem Fall die Identität des Verdächtigen schützen muss? Sollte hier nicht das Interesse der schnellstmöglichen Festnahme überwiegen?

Weil er als Tatversächtiger gilt, aber noch nicht als Täter fest steht. Der Richter stellt die Schuld fest.

Stell Dir mal vor man schreibt den Falschen bundesweit ohne schwarzen Balken zur Fahndung aus. Das hat einen riesen Strauß an existenzvernichtenden Konsequenzen zur Folge...

sybenwurz 21.12.2016 14:39

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1280093)
...existenzvernichtenden Konsequenzen.

Sähe ich im Fall der BILD-Zeitung jetzt nicht als grossen Verlust an...:Cheese:

tomerswayler 21.12.2016 14:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1280092)
SPON berichtete: "Die Ermittler haben beim Generalbundesanwalt eine Öffentlichkeitsfahndung beantragt, die Vorbereitungen dafür laufen."

Danke, es wird also wohl demnächst den vollen Namen und unbearbeitete Bilder geben.

qbz 21.12.2016 14:48

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1280093)
Weil er als Tatversächtiger gilt, aber noch nicht als Täter fest steht. Der Richter stellt die Schuld fest.

Stell Dir mal vor man schreibt den Falschen bundesweit ohne schwarzen Balken zur Fahndung aus. Das hat einen riesen Strauß an existenzvernichtenden Konsequenzen zur Folge...

Nein, die Polizei braucht im Verdachtsfall einfach eine richterliche Bewilligung für die öffentliche Suche mit Foto einzuholen. Sie verwendet doch immer häufiger dieses Mittel. Z.B. wurde damit der Mann gesucht, der zuletzt mit dem missbrauchten und ermordeten Flüchtlingsjungen gesehen wurde, ohne dass die Polizei schon Beweise hatte, dass der Junge tatsächlich von diesem Mann entführt oder ermordet wurde. Der Mann auf dem Foto hätte auch einfach ein wichtiger Zeuge sein können.

Vicky 21.12.2016 14:49

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1280094)
Sähe ich im Fall der BILD-Zeitung jetzt nicht als grossen Verlust an...:Cheese:

Damit meine ich eher die Person, nach der gefahndet wird.

Deshalb gibt es diese hohen Auflagen... Antrag über den Generalbundesanwalt etc... Dit iss schon ne ordentliche Hürde.

LidlRacer 21.12.2016 14:52

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1280093)
Weil er als Tatversächtiger gilt, aber noch nicht als Täter fest steht. Der Richter stellt die Schuld fest.

Stell Dir mal vor man schreibt den Falschen bundesweit ohne schwarzen Balken zur Fahndung aus. Das hat einen riesen Strauß an existenzvernichtenden Konsequenzen zur Folge...

Na, wenn es die offizielle Öffentlichkeitsfahndung gibt, muss der Balken ja wohl wegfallen, sonst wäre das ziemlich sinnfrei. Aber so weit ist es wohl noch nicht ...

Vicky 21.12.2016 14:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280101)
Na, wenn es die offizielle Öffentlichkeitsfahndung gibt, muss der Balken ja wohl wegfallen, sonst wäre das ziemlich sinnfrei. Aber so weit ist es wohl noch nicht ...

Richtig. Da gibt es aber besondere Auflagen, die extra doppelt und überhaupt geprüft werden müssen...

JENS-KLEVE 21.12.2016 15:01

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1280095)
Danke, es wird also wohl demnächst den vollen Namen und unbearbeitete Bilder geben.

Hier in Kleve laufen die Bilder seit 2 Stunden ohne Balken und Verpixelung


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:29 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.