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MattF 13.05.2015 12:16

Zitat:

Zitat von Liljana (Beitrag 1131404)
Und jetzt mal das AGG beachtet? Warum hat nicht jeder Arbeitnehmer diesE Möglichkeit? Ergo sind die einen benachteiligt und leiden unter den Streiks der anderen.
Ich habe nichts gegen Druck ausüben

Wo siehst du im §1 AGG eine Möglichkeit deiner Argumentation?

http://www.gesetze-im-internet.de/agg/__1.html


Es gibt kein Recht, dass jeder Mensch gleich behandelt werden muss. Sonst bekäme jeder in D 1500 € egal was er macht und gut.
Diskriminierungsfrei heißt nicht, alle werden gleich behandelt/ über eine Kamm geschoren.

Zumal mit deiner Argumentation beschneidest du noch die Restrechte der einen, in dem du die die vielleicht wirklich weniger Rechte/Möglichkeiten haben, gegen die anderen ausspielst.

qbz 13.05.2015 13:35

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1131490)
Findest du das wirklich schlimmer als zu hause zu sitzen und gar nichts zu machen? Ich nicht.

Natürlich fände ich es auch besser, wenn man jemand aus Hartz IV wieder "adäquat" in das Berufsleben integrieren könnte. Aber leider ist dies (aus diversen Gründen) wohl nicht immer so einfach.

Nein. Schlimm und irgendwie unanständig finde ich es, wenn die öffentliche Verwaltung die Stellen für die Grünflächenarbeiter streicht, obwohl die Arbeit erledigt werden muss. Es bleiben ein paar wenige Verwalter, die danach diese Arbeiten billigst bei Gartenbaufirmen einkaufen, welche Hartz IVler beschäftigen dürfen, da sie öffentliche Aufgaben wie die Pflege der Grünflächen erfüllen, oder die sich nun beklagen, weil sie neuerdings den Nicht HartzIvlern Mindestlohn zahlen müssen. Die Grünflächenarbeiter der Verwaltung hatten vorher einen 90 % Organisationsgrad bei der ÖTV / Verdi und Tariflohn. Die HartzIVler tendieren gegen 0 % . Analog die Reinigungs-, die Hausmeisterbereiche usf. So entstand in DE das Prekariat.

In Berlin gibt es seit Jahren keinen Streik mehr im Öffentlichen Dienst, Verwaltungsbereich, weil fast alle Arbeiterstellen gestrichen wurden. Die Stadt konnte deswegen sogar die Löhne kürzen und aus dem Tarifvertrag der Länder austreten.

Gelbbremser 13.05.2015 19:39

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1130870)
................................
Wer dereinst die Privatisierung der Bahn befürwortet oder vorangetrieben hat, muss heute nicht über den Streik jammern oder sich wundern, wie es dazu kommen konnte...
Mich würds maximal spässen, wenn die ÖTV oder Kraftfahrergewerkschaft parallel auch mal was für die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder tun würde...:Cheese:

Wo recht hast, hast du recht.....
nur die ÖTV, so nett sie war, gibt's so ca. 13 Jahre nicht mehr:Cheese:
wir sind bei verdi gelandet, die Kraftfahrer übrigens auch:)

sybenwurz 13.05.2015 23:39

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1131652)
...nur die ÖTV, so nett sie war, gibt's so ca. 13 Jahre nicht mehr...

Oh.
Kein Wunder, dass heutzutage keiner mehr was mit nem ordentlichen Streik anfangen kann und nur guckt wie n Lamm im Gewitter, wenn der Zug nedd kommt...:Cheese:

sybenwurz 19.05.2015 08:31

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1132729)
Gerade richtig zum Pfingstwochenende...

Ja, Wahnsinn!
Am besten find ich, dass sie nun auch Gesundheitsgefahren durch den Streik wittern, weil die Autoabgase ansteigen...:Lachanfall:

Ich hoffe ja, dass das Beispiel Schule macht und wir mal wieder mehr solcher richtig deftigen Streiks in Zukunft sehen.

Decke Pitter 19.05.2015 08:56

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1132732)
Ich hoffe ja, dass das Beispiel Schule macht und wir mal wieder mehr solcher richtig deftigen Streiks in Zukunft sehen.

Wenn du das so sehr hoffst... bist du eigentlich vom Streik betroffen oder fährst du schön mit dem Rad oder Auto zur Arbeit?

Cheers
Tom

Matthias75 19.05.2015 08:57

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1132732)
Ich hoffe ja, dass das Beispiel Schule macht und wir mal wieder mehr solcher richtig deftigen Streiks in Zukunft sehen.

Echt jetzt? Wenn es in den Streiks wirklich ums Geld und/oder um Verbesserungen der Arbeitsbedingungen geht vielleicht. Wenn es aber nur um macht geht, wie anscheinend gerade zwischen Bahn und GDL, ist das das ganze nur noch unverständlich und schreit geradezu nach einer Regulierung des Streikrechts, wie auch immer diese aussehen könnte.

Wenn man Im aktuellen Konflikt wenigstens noch durchblicken würde, worum es geht und wo die Streitpunkte liegen, könnte man ja vielleicht noch ein Rest an Verständnis aufbringen. Mir ist es nur unverständlich, dass man seit über einem halben Jahr verhandelt aber scheinbar noch nicht mal angefangen hat, über Gehalt und Arbeitsbedingungen zu verhandeln.

Auch über die aktuellen Nachrichten kann ich nur den Kopf schütteln. Keine der Parteien hat formal ein Angebot angelehnt (es warne ja auch keine Verhandlungen, sondern nur Gespräche...). Und jetzt werfen sie sich nur gegenseitig vor, den Verhandlungstisch verlassen zu haben, woraufhin wieder gestreikt wird. Man verhandelt also nicht mehr richtig, sondern geht von einem Streik in den nächsten über.

Mir ist es ehrlich gesagt egal, wer der Schuldige ist. Aber so führt man doch keine ernsthaften Verhandlungen. Wenn man sich nicht mehr an einen Tisch setzen kann und will, muss man die Parteien doch auch auf irgendeine Weise an den Verhandlungstisch zwingen können, um das Trauerspiel in halbwegs erträglichen Grenzen zu halten.

M.

weimea 19.05.2015 08:58

Ich hoffe nur, die jetzt Verantwortlichen sind irgendwann auch Mal auf die "Öffentlichen " angewiesen und dann kommt nix.
Zum Kot..en, wieder mit nem Kita Kind quer durch Berlin mit dem PKW...und für was??

tridinski 19.05.2015 09:24

kann man nicht die streikenden Lokführer in die Kitas beordern um dort die ebenfalls streikenden Erzieher zu ersetzen? Ggf. können die Lufthansapiloten auch noch unterstützen. Ach ne, die wollen sich jetzt ja dann doch endlich mal schlichten lassen ...

und weimea braucht eigentlich ja gar nicht im Auto quer durch Berlin zu fahren, weil die Kita doch eh zu hat???

darf eigentlich jeder streiken so viel er will? gibt es da nicht ein Verhältnismässigkeitsgebot oder so? Nach meinem Gefühl ist bei den Lokführern das Maß überschritten.
Weselsky sprach beim letzten Streik von "sehr erfolgreich". Im nächsten Satz sagte er, die Bahn habe noch keine einzige Forderung der GDL erfüllt. Wie er dann auf "sehr erfolgreich" kommt erschliesst sich mir nicht. Oder ist es für ihn ein Erfolg, dass Millionen ÖPNV-Nutzer angeschmiert waren?

Die Bahn sollte der GDL ihren eigenen Tarifvertrag geben, und im Anschluss mit der EVG einen für die Arbeitnehmer besseren abschliessen, dann hat die GDL formal was sie will und darf sich nacher trotzdem ärgern.

Zuletzt schien es mir so, dass auch die GDL-Basis nicht mehr unbedingt streikbegeistert ist, schliesslich bekommen die Lokführer im Streik kein Gehalt sondern 50 Euro pro Tag aus der Streikkasse. Mittlerweile ist das über 75 auf 100 erhöht. Auch die Lokführer haben Familie, müssen ein Häuschen abzahlen, wollen in Urlaub fahren, ... irgendwann ist der Puffer weg. Wie viel und für wie lange die Streikkasse der GDL wohl hergibt ...?

Matthias75 19.05.2015 09:28

Aber bei dem Kindergarten, der gerade bei der Bahn abgeht, könnte man meinen, dass die gute Erzieher/Pädagogen brauchen könnten, die Erfahrung im Umgang mit bockigen Kinder haben. Dann könnte die GDL bald auch die Erzieher vertreten.

M.

Pfeffer und Salz 19.05.2015 09:34

Immer wieder wundere ich mich (dann doch nicht) warum für den Kindergarten oder die Schikane an Millionen nicht die erstmal die Bahn als Hauptschuldige neben der GDL dasteht.

der sächselnde Weselsky in seiner ungelenken Art, ja nee klar.
aber Ulrich Weber oder gar Rüdiger Grube?
(Hartaberfair: Wen würdet ihr mit in Urlaub nehmen? :Lachen2: )


und ja, ich bin trotz Kleinstadt/Ländlich von Kfz und Bahn im Wesentlichen unabhängig und das finde ich auch gut so.

Tscharli 19.05.2015 09:46

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132749)
Zuletzt schien es mir so, dass auch die GDL-Basis nicht mehr unbedingt streikbegeistert ist, schliesslich bekommen die Lokführer im Streik kein Gehalt sondern 50 Euro pro Tag aus der Streikkasse. Mittlerweile ist das über 75 auf 100 erhöht. Auch die Lokführer haben Familie, müssen ein Häuschen abzahlen, wollen in Urlaub fahren, ... irgendwann ist der Puffer weg. Wie viel und für wie lange die Streikkasse der GDL wohl hergibt ...?

dafür ist dann der Krankenstand entsprechend angestiegen

tridinski 19.05.2015 09:49

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1132755)
Immer wieder wundere ich mich (dann doch nicht) warum für den Kindergarten oder die Schikane an Millionen nicht die erstmal die Bahn als Hauptschuldige neben der GDL dasteht.

der sächselnde Weselsky in seiner ungelenken Art, ja nee klar.
aber Ulrich Weber oder gar Rüdiger Grube?
(Hartaberfair: Wen würdet ihr mit in Urlaub nehmen? :Lachen2: )


und ja, ich bin trotz Kleinstadt/Ländlich von Kfz und Bahn im Wesentlichen unabhängig und das finde ich auch gut so.

für Forderungen der GDL nach x% mehr Lohn und Arbeitszeit y habe ich Verständnis. Für das Machtgepoker von Herrn Weselsky nicht. Für mich ist der Eindruck, dass W zwar immer davon spricht, den Gremien der DGL vorzuschlagen, die Gespräche abzubrechen und in den Streik zu gehen, und diese dann wenig überraschend genau das auch beschliessen. Hier streikt nicht die GDL sondern W. führt die ihm hörige GDL am Gängelband, es geht ihm um seine Macht und nicht um Ergebnisse für die Arbeitnehmer.

Da zum Streiten immer zwei gehören ist auch die Bahn nicht ganz unbefleckt, aber deren Rolle nehme ich als weniger destruktiv wahr als die von W. Die GDL und die Lokführer sind hier nur die Dackelmarionetten von W. Dass der alleine das halbe Land tyrannisieren kann und dabei noch vom Streik- und anderem Recht gedeckt ist finde ich absurd grotesk.


Wen würde ich mit in Urlaub nehmen? Alle drei: wir fahren mit dem Zug, bzw. warten auf einem nicht überdachten Bahnsteig im Regen bis zum St.Nimmerleinstag und dabei kommt man bestimmt ins Gespräch ...

Pfeffer und Salz 19.05.2015 11:01

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132762)
Da zum Streiten immer zwei gehören ist auch die Bahn nicht ganz unbefleckt, aber deren Rolle nehme ich als weniger destruktiv wahr als die von W. Die GDL und die Lokführer sind hier nur die Dackelmarionetten von W. Dass der alleine das halbe Land tyrannisieren kann und dabei noch vom Streik- und anderem Recht gedeckt ist finde ich absurd grotesk.

Ich finde es grotesk, dass Du zum Streiten immer zwei benennst, aber das 'W. das halbe Land tyrannisieren kann'. Argumentativ eine sehr schiefe Ebene.

Bevor der falsche Eindruck entsteht, das ich nur hinter W. stehe.

Aber das 'W. das halbe Land tyrannisieren kann' hat z.B. mit der Abschaffung des Beamtenstatus für eine systemrelevante wichtige Berufsgruppe mit allen Vor und Nachteilen für alle Seiten zu tun.

Es hat auch z.B. mit der Umstrukturierung (besser: Demontage) des ehemaligen staatlichen Unternehmens mit gesellschaftlichem Auftrag in einen privatwirtschaftlich organisierten und zerfledderen Bahnkonzern ala Mehdorn zu tun.

Und das war alles schon früher absehbar. Jetzt tut's halt weh.


Bei 'alle drei' sind wir uns einig. Vielleicht gemeinsam in einem Boot, da kommt man nicht nur in's Gespräch, sondern ggf. auch vorwärts.

aequitas 19.05.2015 11:09

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132762)
Da zum Streiten immer zwei gehören ist auch die Bahn nicht ganz unbefleckt, aber deren Rolle nehme ich als weniger destruktiv wahr als die von W. Die GDL und die Lokführer sind hier nur die Dackelmarionetten von W. Dass der alleine das halbe Land tyrannisieren kann und dabei noch vom Streik- und anderem Recht gedeckt ist finde ich absurd grotesk..

Trotzdem siehst du immer nur einen Schuldigen. Und woher nimmst du dir überhaupt das Recht den Streikenden ihr Recht auf Streik zu nehmen? Warum sollte es nur Herrn Weselsky um Macht gehen?

Man sollte viel öfter die irrationale Rolle der Bahn thematisieren. Hier wird vollkommen unwirtschaftlich der 1. Juli abgewartet, obwohl schon längst eine Einigung hätte erzielt werden können.

Und ja, bitte noch mehr Streiks! Viel zu oft bekomme ich zu hören, dass es "uns doch gut ginge" und "wir ja im Vornherein wissen, was wir unterschreiben" - nein! Gerade der Tarifstreit bei der Bahn zeigt doch, dass die Entwicklung nicht positiv verlaufen muss und, dass bald ein grundlegendes Recht eingeschränkt wird. Das sollte sich niemand gefallen lassen.

tandem65 19.05.2015 11:24

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132762)
Die GDL und die Lokführer sind hier nur die Dackelmarionetten von W. Dass der alleine das halbe Land tyrannisieren kann und dabei noch vom Streik- und anderem Recht gedeckt ist finde ich absurd grotesk.

Wenn die Lokführer das nicht wollten könnte Herr Weselsky lange zum Streik aufrufen, es ginge keiner hin. insofern stehen die Lokführer wohl hinter Weselsky.:Huhu:
Zum Thema Machtgehabe, für die in der GDL organisierten nicht Lokführer geht es sehr wohl um Einkommen und Arbeitsbedingungen. Hier ist es doch eher so, daß die Lokführer sich mit den anderen gewerkschaftsmitgliedern solidarisiert haben und das auch mit langem Atem gegen solchen Unterstellungen und verquere Darstellungen wie gerade hier von Dir.

tridinski 19.05.2015 12:00

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1132788)

Aber das 'W. das halbe Land tyrannisieren kann' hat z.B. mit der Abschaffung des Beamtenstatus für eine systemrelevante wichtige Berufsgruppe mit allen Vor und Nachteilen für alle Seiten zu tun.

Es hat auch z.B. mit der Umstrukturierung (besser: Demontage) des ehemaligen staatlichen Unternehmens mit gesellschaftlichem Auftrag in einen privatwirtschaftlich organisierten und zerfledderen Bahnkonzern ala Mehdorn zu tun.

Dass wir keine Beamtenbahn mehr haben finde ich sehr positiv, leider hat aber die Bahn immer noch immer eine viel zu dominante Position auf dem Markt, der Streik würde die Bahn als Unternehmen viel mehr treffen und sie damit zu mehr Zugeständnissen zwingen wenn es relevante Konkurrenz gäbe. Bei mir fahren pro Stunde 6 Züge in die Stadt, 4 S-Bahnen und 2 Regionalzüge, alle von der DB betrieben. Wenn es mehr konkurrierende Bahnunternehmen gäbe wäre auch der Streik schneller erledigt. Wenn sich da die Bahn nicht bewegen würde, wäre sie bald raus aus dem Geschäft.

Die Bahn erbringt heute mehr Leistung als früher mit einem Vielfachen an beamteten Beschäftigten. Da will ich nicht zurückgehen, mehr Beamte hilft da nicht weiter. Mehr Konkurrenz auf Schiene (viel Nachholbedarf) und Strasse (Fernbusse) aber sehrwohl. (Vgl. die Telekommunikationsmöglichkeiten heute vs. Bundespost.)

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1132790)
Trotzdem siehst du immer nur einen Schuldigen. Und woher nimmst du dir überhaupt das Recht den Streikenden ihr Recht auf Streik zu nehmen? Warum sollte es nur Herrn Weselsky um Macht gehen?

Man sollte viel öfter die irrationale Rolle der Bahn thematisieren. Hier wird vollkommen unwirtschaftlich der 1. Juli abgewartet, obwohl schon längst eine Einigung hätte erzielt werden können.

Und ja, bitte noch mehr Streiks! Viel zu oft bekomme ich zu hören, dass es "uns doch gut ginge" und "wir ja im Vornherein wissen, was wir unterschreiben" - nein! Gerade der Tarifstreit bei der Bahn zeigt doch, dass die Entwicklung nicht positiv verlaufen muss und, dass bald ein grundlegendes Recht eingeschränkt wird. Das sollte sich niemand gefallen lassen.

ich würde auch dem Bahnvorstand kein gutes Zeugnis ausstellen in dem Konflikt, nehme aber die Person von W als Hauptquelle der Eskalation wahr, danach die Bahnspitze, als letztes die Lokführer, die ein legitimes Interesse (Gehalt, Arbeitszeit) haben, welches sie ohne W auch schon längst erreicht hätten.

Mehr Streiks brauchen weder Pendler noch Unternehmen noch GDL-Mitlgieder noch die Bahn als Unternehmen. Einzig W. und auch die Bahnvorstände benehmen sich wie im Kindergarten.

"dass die Entwicklung nicht positiv verlaufen muss"?
Ich finde die privatisierte Bahn besser als die alte Bundes-Beamtenbahn, vgl. oben, (oder meintest du was anderes?) und würde mir mehr Bahnkonkurrenz wünschen, nicht ein Zurück zu mehr beamteten Bahnern. Das ist in meinen Augen keine hoheitliche Aufgabe, die von Staatsdienern erfüllt werden müssten, im Gegensatz zu zB Polizei.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1132796)
Wenn die Lokführer das nicht wollten könnte Herr Weselsky lange zum Streik aufrufen, es ginge keiner hin. insofern stehen die Lokführer wohl hinter Weselsky.:Huhu:
Zum Thema Machtgehabe, für die in der GDL organisierten nicht Lokführer geht es sehr wohl um Einkommen und Arbeitsbedingungen. Hier ist es doch eher so, daß die Lokführer sich mit den anderen gewerkschaftsmitgliedern solidarisiert haben und das auch mit langem Atem gegen solchen Unterstellungen und verquere Darstellungen wie gerade hier von Dir.

die Lokführer und Co wollen mehr Geld und weniger Arbeitszeit und dafür streiken sie, meiner Meinung nach berechtigterweise, habe ich oben auch schon gesagt. Dass W sich zudem noch machtpositionsseitig profilieren muss nehmen sie wohl eher zähneknirschend in Kauf. Nach insgesamt jetzt 9 Streiks und mehr als 3 Wochen Gesamtdauer finden die Beschäftigten das wohl auch nur noch mässig lustig.

tandem65 19.05.2015 13:44

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132807)
die Lokführer und Co wollen mehr Geld und weniger Arbeitszeit und dafür streiken sie, meiner Meinung nach berechtigterweise, habe ich oben auch schon gesagt. Dass W sich zudem noch machtpositionsseitig profilieren muss nehmen sie wohl eher zähneknirschend in Kauf. Nach insgesamt jetzt 9 Streiks und mehr als 3 Wochen Gesamtdauer finden die Beschäftigten das wohl auch nur noch mässig lustig.

Das sehe ich völlig anders. Geldtechnisch hat die Bahn schon 4,7% mehr angeboten bei geforderten 5%. Arbeitszeittechnisch hat die Bahn bereits die Einstellung von 3000 Lokführern angeboten, das sind IIRC 15% mehr Personal. Das ist eine Menge und zeigt mir daß es auch den Lokführen um noch etwas anderes geht. Die machen das ganz sicher nicht um Weselsky zu gefallen.:Huhu:
Und klar, da geht es um Macht. Aber das verteidigen die Lokführer absolut zurecht.

Liljana 19.05.2015 14:11

Und es geht weiter, also solangsam reicht es aber auch wirklich ma, Macht hin oder her....
Für alle auf die Bahn angewiesenen ist es pure Schikane

tridinski 19.05.2015 14:54

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1132847)
Das sehe ich völlig anders. Geldtechnisch hat die Bahn schon 4,7% mehr angeboten bei geforderten 5%. Arbeitszeittechnisch hat die Bahn bereits die Einstellung von 3000 Lokführern angeboten, das sind IIRC 15% mehr Personal. Das ist eine Menge und zeigt mir daß es auch den Lokführen um noch etwas anderes geht. Die machen das ganz sicher nicht um Weselsky zu gefallen.:Huhu:
Und klar, da geht es um Macht. Aber das verteidigen die Lokführer absolut zurecht.

wenn also die handfesten Forderungen sogut wie erfüllt sind, wieso wird dann weiter gestreikt, und dann noch holzhammermässig unbefristet? Damit W mehr Macht bekommt? Es ist doch nicht der einzelne Lokführer, der da was von hätte, deren Forderungen sind wie gesehen schon erfüllt. Wenn W oder "die GDL" (lies: ihr Vorsitzender W) mehr Macht bekommt, wer hat dann weniger? Die EVG? Hilft das jemandem wenn es ein wenig anders verteilt ist? Warum lassen sich die GDL-Mitglieder hier so instrumentalisieren für die persönlichen Interessen eines einzelnen?

Aus meiner Sicht wird das Streikrecht aktuell missbraucht für abstrakte Machtphantasien, was unter dem Strich keinen Mehrwert bringt, nicht für die GDL-Mitglieder, nicht für die Kunden, für die Bahn auch nicht (für die Fernbussunternehmen aber schon, möglicherweise verliert die Bahn hier auch dauerhaft Marktanteile, wovon wieder die GDL-Mitglieder Nachteile hätten). Dieser Missbrauch, der formalrechtlich wohl leider keiner ist, schreit nach Maßnahmen, den Streik als wichtiges Recht zu erhalten aber in seiner Willkürlichkeit zu begrenzen. Das Tarifeinheitsgesetz ist da vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss, wenn es aber hilft solche Auswüchse wie aktuell zu begrenzen wäre dieser Aspekt sehr zu begrüßen. Unter dem Strich gibt es gegenwärtig nur Verlierer, wenn W durchkommen sollte immernoch mehr Verlierer als Gewinner.

So wie W es aktuell macht "Das ist mein Sandkasten weil ich zuerst da war und hier bestimme nur ich und höre erst auf zu streiken wenn ALLE meine Forderungen erfüllt sind" funktioniert der politische Prozess nicht. Es ist immer ein Abwägen, und Kompromisse schliessen gehört dazu. Wenn W auf 100% beharrt muss er sich nicht wundern, wenn er (und seine GDL?) hinweggefegt werden, sei es vom Tarifeinheitsgesetz oder von was anderem. Er spielt "Alles oder nichts", ich denke er persönlich hat gute Chancen mit nichts dastehen. Hoffentlich reisst er nicht die GDL-Mitglieder mit rein, denn denen seien ihre % und die neuen Kollegen herzlich gegönnt.

tandem65 19.05.2015 15:22

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132873)
wenn also die handfesten Forderungen sogut wie erfüllt sind, wieso wird dann weiter gestreikt, und dann noch holzhammermässig unbefristet?

Vielleicht informierst Du Dich einfach mal worum es bei dem Streik geht!? Hier im Thread steht ja schon genug dazu drin. Z.B. auf zeit.de gibt es auch einen Haufen gute Kommentare zu dem veröffentlichten Bericht von Zeit Online.

sybenwurz 19.05.2015 16:21

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1132738)
Wenn du das so sehr hoffst... bist du eigentlich vom Streik betroffen ...

Durchaus, ja.
Ich leide stark unter der wegen Zunahme des Autoverkehrs schlechtern Luft, wenn ich in die Firma radle.


Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1132739)
...Aber so führt man doch keine ernsthaften Verhandlungen...

Da geb ich dir auch recht.
Ich seh nicht, dass sich da was bewegt.
(Was jedoch nicht bedeuten muss, dass es stimmt.
Kann durchaus sein, dass die Presse da nicht so wirklich umfassend und unabhängig berichtet...)

tridinski 19.05.2015 16:26

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1132878)
Vielleicht informierst Du Dich einfach mal worum es bei dem Streik geht!? Hier im Thread steht ja schon genug dazu drin. Z.B. auf zeit.de gibt es auch einen Haufen gute Kommentare zu dem veröffentlichten Bericht von Zeit Online.

Danke, aber ich fühle mich schon sehr gut informiert. Auf deiner verlinkten Seite steht viel von Schlichtung, Einigung, Verhinderung des Streiks etc. , was alles sehr sinnvoll klingt. In der Praxis kann ich eine solche Absicht kaum erkennen, beim Bahnvorstand gering, bei Herrn W. noch weniger. Da wird jede Möglichkeit beim Schopf ergriffen, aufs neue einen weiteren Streikrekord zu setzen. Man sei provoziert worden, deshalb Streik. Och menno ... Die Forderungen seinen nur teilweise erfüllt worden. Ist ja unglaublich, alle anderen bekommen immer 100%, oder?

Des weiteren Zitat von zeit.de: <<Es sei das "Grundrecht" der Gewerkschaft, für ihre Mitglieder einen Tarifvertrag abzuschließen, "egal, ob er abweicht von anderen Tarifverträgen". >>

Ja, dies zu fordern ist genauso das Grundrecht der Gewerkschaft wie zB eine Lohnerhöhung in von ihr als richtig empfundener Höhe zu fordern. Das soll auch so bleiben. Es besteht aber kein Recht, alle Forderungen auch erfüllt zu bekommen. Wenn die Forderungen offensichtlich nicht durchsetzbar sind sich auf Kosten von Unbeteiligten (den ÖPNV-Nutzern, Kunden der Güterbahn, ...) bockig wie ein Kleinkind zu verhalten, ist kein Grundrecht. Der politische Prozess funktioniert anders. In diesem Falle unterstütze ich eine Pflicht zur Schlichtung.

tridinski 19.05.2015 16:27

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1132898)
Kann durchaus sein, dass die Presse da nicht so wirklich umfassend und unabhängig berichtet...

sowieso alles Lügenpresse :Lachen2:

Matthias75 19.05.2015 16:46

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1132898)
Da geb ich dir auch recht.
Ich seh nicht, dass sich da was bewegt.

Je länger der Streik geht, desto sympathischer ist mir das vatikanische Modell: Alle in einen Raum und erst die Tür auf, wenn weißer Rauch aufsteigt. Wenn's zu lange dauert, könnte man auch zum Modell "Donnerkuppel" übergehen :Cheese:

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1132898)
(Was jedoch nicht bedeuten muss, dass es stimmt.
Kann durchaus sein, dass die Presse da nicht so wirklich umfassend und unabhängig berichtet...)

Mag sein. Ich hatte es ja schonmal geschrieben, dass ich es seltsam finde, dass von den Sprechern der Bahn ständig zu hören/zu lesen ist, was alles angeboten wurde und woraus die GDL nicht eingegangen ist (wobei sicher auch das, was nicht angeboten wurde, ausgespart wird), von der GDL dagegen immer nur das stereotype "Die Bahn will die Verhandlungen verzögern." bzw. "Uns wurde gerichtlich das Recht auf eigenständige Tarifverträge bestätigt." zu hören ist.

Auch wenn es, wie hier schon richtigerweise erwähnt wurde, nicht Aufgabe der GDL ist, sich mit allen Bahnfahrer gut zu stellen, wäre es doch auch für die GDL einfacher, wenn es in der Bevölkerung ein gewisses Verständnis für den Streik geben würde. Von Seiten der GDL kommt aber diesbezüglich herzlich wenig. Keine Ahnung ob sich Weselsky so in der Rolle des Rumpelstilzchen gefällt, es keine entsprechenden Nachrichten seitens der GDL gibt oder ob die einfach nur eine schlechte Presseabteilung haben.

Vielleicht war es aber auch einfach geschickt von der Bahn, den relativ farblosen Weber vorzuschicken, den vorher keiner kannte. So bleibt die Rolle des unsympathischen Polterers bei Weselsky, während in den früheren Streiks ja mit Mehdorn auch auf Seiten der Bahn kein ausgesprochener Sympathieträger saß.

M.

maifelder 19.05.2015 17:05

ich komme am Samstag nicht zum Flughafen mit der Bahn, für den Reiseveranstalter ist das höhere Gewalt. :Lachanfall:

tandem65 19.05.2015 18:12

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132899)
Des weiteren Zitat von zeit.de: <<Es sei das "Grundrecht" der Gewerkschaft, für ihre Mitglieder einen Tarifvertrag abzuschließen, "egal, ob er abweicht von anderen Tarifverträgen". >>

Ja, dies zu fordern ist genauso das Grundrecht der Gewerkschaft wie zB eine Lohnerhöhung in von ihr als richtig empfundener Höhe zu fordern.

Ja genau dort liegt schon eine durchaus signifikante Fehleinschätzung vor. Die Lohnerhöhung ist kein Grundrecht.
Grundrechte lassen sich im allgemeinen nur gegeneinander abwägen. Es gibt kein Grundrecht für Die Bahn AG daß alle Arbeitnehmer gleich bezahlt werden müssen.

tridinski 19.05.2015 21:21

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1132914)
Ja genau dort liegt schon eine durchaus signifikante Fehleinschätzung vor. Die Lohnerhöhung ist kein Grundrecht.
Grundrechte lassen sich im allgemeinen nur gegeneinander abwägen. Es gibt kein Grundrecht für Die Bahn AG daß alle Arbeitnehmer gleich bezahlt werden müssen.

Sehe keine Fehleinschätzung.
Lohnerhöhung an sich ist kein Grundrecht, einverstanden.
Aber Lohnerhöhung zu fordern wenn man das möchte ist Sehrwohl eins.
Es gibt kein Grundrecht alle Arbeitnehmer gleich (ungleich) zu bezahlen, aber dies zu fordern. Für beide Seiten. Wer sich dann durchsetzen kann mit seiner Forderung ist wiederum durch kein Grundrecht verbrieft.

Ich sehe also bei GDL - Bahn keine Grundrechte verletzt, beide dürfen fordern (garantiert), das Ergebnis ist aber hingegen nicht garantiert.

sybenwurz 19.05.2015 22:12

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1132907)
Je länger der Streik geht, desto sympathischer ist mir das vatikanische Modell: Alle in einen Raum und erst die Tür auf, wenn weißer Rauch aufsteigt.

Witzig, ja. Da hab ich auch schon drüber nachgedacht.

Sherminator 19.05.2015 22:20

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126945)
Weselsky scheint sich in seiner Rolle als erhabener Gewerkschaftschef sichtlich sehr wohl zu fühlen.
Er genießt die unglaubliche mediale Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, in vollen Zügen: Talkshows, Interviews und die Rolle des „Märtyrers für den kleinen Mann“ lassen seinen durchschimmernden Narzissmus und Geltungsdrang ins Unermessliche ansteigen...:Kotz:

Beim ihm habe ich das Gefühl, dass er nicht im geringsten an einer Einigung interessiert ist.

Hippoman :cool:

Jetzt musst Du ihm nur noch seine ostdeutsche Abstammung vorwerfen, um endgültig auf BILD-Niveau angekommen zu sein. :Kotz:

Kopfschüttelnde Grüße
Stephan

Stefan 19.05.2015 22:33

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132954)
Ich sehe also bei GDL - Bahn keine Grundrechte verletzt, beide dürfen fordern (garantiert), das Ergebnis ist aber hingegen nicht garantiert.

Sie dürfen sich meinetwegen auch im Boxring bekämpfen.
Es in dieser Form auf dem Rücken der Bevölkerung auszutragen ist unverschämt.

Hippoman 20.05.2015 06:57

Zitat:

Zitat von Sherminator (Beitrag 1132972)
Jetzt musst Du ihm nur noch seine ostdeutsche Abstammung vorwerfen, um endgültig auf BILD-Niveau angekommen zu sein. :Kotz:

Kopfschüttelnde Grüße
Stephan

Ich hätte auch dieselbe Meinung von Weselsky, wenn er ein Landsmann von mir (ich bin Schwabe ... :Huhu: ) wäre...

Viele Grüße aus dem Wilden Süden :)

Hippoman :cool:

schoppenhauer 20.05.2015 07:08

Zitat:

Zitat von Sherminator (Beitrag 1132972)
Jetzt musst Du ihm nur noch seine ostdeutsche Abstammung...

Ach so!

phonofreund 20.05.2015 07:30

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1132985)
Ich hätte auch dieselbe Meinung von Weselsky, wenn er ein Landsmann von mir (ich bin Schwabe! :Huhu: ) wäre...

Viele Grüße aus dem Wilden Süden.:)

Hippoman :cool:

Ich gebe dir völlig recht! Ich kenne niemanden, der nicht die gleiche oder eine ähnliche Meinung von Weselsky hat. Hauptsache, seine Fr.... ist in den Medien. Mag sein, daß er "seine" Lokführer vertritt, aber der hat doch jeden gesunden Menschenverstand verloren und die Verhältnißmäßigkeit schon länger.

Harke 20.05.2015 08:02

Genialer Schachzug der Bahnpressearbeit, das Problem auf Herrn W. zu personalisieren. Gelingt, wie man hier sieht, perfekt.
..überlegt mal, warum man von der Bahn niemanden kennt, aber von Herrn W. gibt es jede Menge Privatkram...
..perfide Medienstrategie, ...und ich bin auch der Meinung, daß man auch seinen sächsischen Dialekt, der als unsympathisch gilt, ausnutzt..
neulich gab es einen Artikel auf Spon, wo sich Manager das abtrainieren, um Führungspositionen übernehmen zu können...
..nein...Landsmannschaftsrassismus nenne ich es nicht gleich...

tridinski 20.05.2015 08:20

mal zurück zur Sache:

GDL fordert:
- 5% mehr Geld
- weniger Arbeitszeit
- das Recht eigene, inhaltlich eigenständige Tarifverträge abschliessen zu können (für mich nachvollziehbar)
Bahn:
- 4,7% mehr Kohle
- weniger Arbeitszeit für den einzelnen durch 3000 neue Kollegen
- einheitliche Tarife (auch nachvollziehbar aus Arbeitgebersicht)

fehlt da noch was Wesentliches?

bei Punkten 1 und 2 ist man sich sehr nahe, ich würde sagen so gut wie einig.
Bei Punkt 3 steht man sich so entgegengesetzt wie nur möglich gegenüber und keiner bewegt sich. Es geht also um Punkt 3:
- GDL sagt "ich will aber", Bahn spielt auf Zeit und wartet auf das Tarifeinheitsgesetz
- immer längere Streiks führen bisher zu keinem Ergebnis und sind in ihren Auswirkungen erheblich (für mein persönliches Empfinden nicht mehr verhältnismässig)
=> wie wäre es mit weiteren Gesprächen? Ggf. unter Hinzuziehung von dritten, die ggf. Bewegung in den Stillstand bei Punkt 3 bringen könnten?
Wenn beide Seiten unfähig sind sich zu einigen wie aktuell demonstriert sollte es eine Möglichkeit geben den Stillstand aufzulösen, sei es eine Zwangsschlichtung oder irgendwas anderes.

Lustig fände ich den Weg, dass die Bahn der GDL ihren eigenen Vertrag gibt und mit der EVG dann einen für die Arbeitnehmer vorteilhafteren abschliesst, die GDL-Mitglieder wollen auch in den Genuß der besseren Konditionen kommen und wechseln zur EVG und Weselsky kann zusperren. (kann er mit dem Tarifeinheitsgesetz wohl eh bald)

Matthias75 20.05.2015 08:32

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132996)
bei Punkten 1 und 2 ist man sich sehr nahe, ich würde sagen so gut wie einig.
Bei Punkt 3 steht man sich so entgegengesetzt wie nur möglich gegenüber und keiner bewegt sich. Es geht also um Punkt 3:
- GDL sagt "ich will aber", Bahn spielt auf Zeit und wartet auf das Tarifeinheitsgesetz
- immer längere Streiks führen bisher zu keinem Ergebnis und sind in ihren Auswirkungen erheblich (für mein persönliches Empfinden nicht mehr verhältnismässig)
=> wie wäre es mit weiteren Gesprächen? Ggf. unter Hinzuziehung von dritten, die ggf. Bewegung in den Stillstand bei Punkt 3 bringen könnten?
Wenn beide Seiten unfähig sind sich zu einigen wie aktuell demonstriert sollte es eine Möglichkeit geben in ein Zwangsschlichtung einzutreten.

Ergänzung:

Wenn ich das richtig zusammen bekomme, will die Bahn in einer potentiellen Schlichtung auch über Punkt 3 reden. Die GDL sieht Punkt 3 aber nicht als verhandelbar an und will in einer Schlichtung nur über die Punkte 1 und 2 sprechen. Wobei ich mich frage, worüber man bei den Punkten 1 und 2 noch groß diskutieren will.

Interessant finde ich diese Aussage der Bahn, die von der GDL übrigens nicht dementiert wurde:

Zitat:

Man habe ein neues Angebot zur Einbindung der Lokrangierführer in ein GDL-Tarifwerk vorgelegt. Das sei von der Gewerkschaft als "intelligent und machbar" bezeichnet worden, aber gleichwohl "aus politischen Gründen" abgelehnt worden.
(Quelle)

Es geht übrigens (die Quelle finde ich leider auf die Schnelle nicht mehr) um 3000 Lokrangierführer, von denen sich wohl nur 100 beim letzten Streik beteiligt haben.

M.

maifelder 20.05.2015 09:00

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1132999)
Es geht übrigens (die Quelle finde ich leider auf die Schnelle nicht mehr) um 3000 Lokrangierführer, von denen sich wohl nur 100 beim letzten Streik beteiligt haben.

M.



Die haben scheinbar begriffen, dass es noch anderes Anbieter am europäischen Markt als DB Schenker Rail gibt.

Wenn die Verträge mit den großen deutschen Unternehmen auslaufen, werden die sicherlich nicht mehr mit DB Schenker Rail zusammenarbeiten.

Thorsten 20.05.2015 09:04

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132996)
Lustig fände ich den Weg, dass die Bahn der GDL ihren eigenen Vertrag gibt und mit der EVG dann einen für die Arbeitnehmer vorteilhafteren abschliesst, die GDL-Mitglieder wollen auch in den Genuß der besseren Konditionen kommen und wechseln zur EVG und Weselsky kann zusperren. (kann er mit dem Tarifeinheitsgesetz wohl eh bald)

Diese Idee, um Herrn W. ad absurdum zu führen, fand ich einige Seiten zuvor auch schon klasse :Lachen2::
Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1130474)
Was wäre eigentlich, wenn die Bahn der GDL ihr gefordertes Päckchen an Lohnerhöhung zugesteht und danach der EVG ein größeres Päckchen gibt? Selbst wenn es ein paar Euro mehr kostet, aber dabei könnte man sehen, ob es der GDL um ein gutes Ergebnis geht oder nur um ein besseres als die Konkurrenz :Lachen2:.


Matthias75 20.05.2015 09:08

Interessant übrigens, auch wenn ich nicht abschätzen kann, was das in allen Konsequenzen für den aktuellen Tarifstreit bedeutet, dass es für den aktuellen Streik wohl keine finanzielle Unterstützung durch den Beamtenbund gibt. Die presse ist sich aber nicht ganz einig, ob die GDL keinen Antrag auf Unterstützung gestellt hat oder der Beamtenbund eine solche Unterstützung abgelehnt bzw. eine Ablehnung signalisiert hat (Quelle 1, Quelle 2). Das heißt, die GDL muss das (erhöhte) Streikgeld aus eigener Tasche zahlen.

M.


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