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Cruiser 02.08.2013 00:47

Zitat:

Zitat von Nopogobiker (Beitrag 935044)
Dir ist aber schon klar, was die "Wasserträger" alles leisten müssen?

Finde ich auch faszinierend.
Die müssen höhere Spitzen abkönnen, das ist schon seeeehr hart!:Lachen2:

Klugschnacker 02.08.2013 00:47

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 935015)
Ich hoffe es gibt in seinen Arbeitsverträgen eine entsprechende Regelung die festlegt, dass er bei entsprechenden unbekannten Vergehen in seiner sportlichen Vergangenheit seine kompletten Bezüge zurückzuerstatten hat.
Und zwar unmittelbar.

Ja, fänd’ ich total knorke! Und das machen wir dann auch bei unseren Arbeitsverträgen, speziell bei Deinem: Wenn Du gegen die Regeln Deiner Firma verstößt, dann musst Du alles zurückzahlen, was Du jemals dort verdient hast.

Der Gang vor ein ordentliches Gericht bliebe Dir im Streitfall freilich verwehrt, denn das steht ebenfalls in den Regeln Deiner Firma. Hättest ja nicht unterschreiben müssen. Nein, über Dich und Deine Existenz richtet ein Ausschuss innerhalb Deiner Firma.

Es gilt ferner die "strikt liability", was bedeutet: wenn Du in begründeten Verdacht gerätst, liegt es an Dir, Deine Unschuld zu beweisen. Anders als bei normalen Prozessen, wo man Dir die Schuld nachweisen müsste, liegt es an Dir, Deine Unschuld zu beweisen. Also dann mal los!

Da zumindest in Deutschland solche Bestimmungen nicht rechtmäßig sind, müsste man am Rechtsstaat noch etwas feilen! Ich schlage dafür all jene vor, die sich für Gerechtigkeit in einem moralischen Sinne (ihrem eigenen, um genau zu sein) einsetzen. Deren Moralbegriffe und was sie für Recht und Ordnung halten, sollte den gesetzlichen Rahmen für Deinen Arbeitsvertrag bilden.

Gleiches Recht für alle: Arne

3-rad 02.08.2013 09:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 935072)
Ja, fänd’ ich total knorke! Und das machen wir dann auch bei unseren Arbeitsverträgen, speziell bei Deinem: Wenn Du gegen die Regeln Deiner Firma verstößt, dann musst Du alles zurückzahlen, was Du jemals dort verdient hast.

Dein Vergleich hinkt.
Zabel hatte seine Dopingkarierre, seinen Worten folgend war die sehr bald zu Ende.
Das er sich das Zeug bis zum Ende seiner Laufbahn gegeben hat ist von anderer Qualität.
Wenn ich als Radsportfirma oder Veranstalter mit dem geläutereten (nun) Saubermann Zabel werben möchte, dann wäre es auch schön wenn dieser wirklich sauber (gewesen) ist.
War er aber nicht. Er musste sich sehr sicher gewesen sein, dass seine nicht gestandene Doperei niemals ans Licht kommen würde.
Er ist halt ein echter Armleuchter.

F 18 02.08.2013 09:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 935072)
Ja, fänd’ ich total knorke! Und das machen wir dann auch bei unseren Arbeitsverträgen, speziell bei Deinem: Wenn Du gegen die Regeln Deiner Firma verstößt, dann musst Du alles zurückzahlen, was Du jemals dort verdient hast.

Der Gang vor ein ordentliches Gericht bliebe Dir im Streitfall freilich verwehrt, denn das steht ebenfalls in den Regeln Deiner Firma. Hättest ja nicht unterschreiben müssen. Nein, über Dich und Deine Existenz richtet ein Ausschuss innerhalb Deiner Firma.

Es gilt ferner die "strikt liability", was bedeutet: wenn Du in begründeten Verdacht gerätst, liegt es an Dir, Deine Unschuld zu beweisen. Anders als bei normalen Prozessen, wo man Dir die Schuld nachweisen müsste, liegt es an Dir, Deine Unschuld zu beweisen. Also dann mal los!

Da zumindest in Deutschland solche Bestimmungen nicht rechtmäßig sind, müsste man am Rechtsstaat noch etwas feilen! Ich schlage dafür all jene vor, die sich für Gerechtigkeit in einem moralischen Sinne (ihrem eigenen, um genau zu sein) einsetzen. Deren Moralbegriffe und was sie für Recht und Ordnung halten, sollte den gesetzlichen Rahmen für Deinen Arbeitsvertrag bilden.

Gleiches Recht für alle: Arne

Endlich mal einer, der die Kirche im Dorf lässt.
Wenn wir einem Sportprofi sein gesamtes Leben ruinieren, weil er dabei erwischt wurde wie er sich einen unrechtmäßigen Vorteil verschaffen wollte, was machen wir dann mit allen anderen die Betrügen. Hat Guttenberg seine Diäten zurückzahlen müssen?
Einfach mal ansehen, wie Gewalttäter bestraft werden, da scheint mir lebenslänglich für Doper doch etwas übertrieben....

Man gewinnt ein wenig den Eindruck, dass hier ein Rachefeldzug des frustrierten kleinen Mannes gestartet werden soll. Wenn jemand Frust hat gibts da sicher lohnendere Objekte.

Was hier an moralischen Forderungen aufgestellt wird ist doch in unserer Gesellschaft in keinem Bereich auch nur annähernd Realität....

3-rad 02.08.2013 09:50

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 935121)
Wenn wir einem Sportprofi sein gesamtes Leben ruinieren, weil er dabei erwischt wurde .

Seine Millionen hatte er schon vor seinem Engagement bei z.B. Canyon im Sack.
Erik Zabel war einer der best verdienenden Radsportler seiner Zeit überhaupt.

Megalodon 02.08.2013 09:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 935072)
Ja, fänd’ ich total knorke! Und das machen wir dann auch bei unseren Arbeitsverträgen, speziell bei Deinem: Wenn Du gegen die Regeln Deiner Firma verstößt, dann musst Du alles zurückzahlen, was Du jemals dort verdient hast.

Der Gang vor ein ordentliches Gericht bliebe Dir im Streitfall freilich verwehrt, denn das steht ebenfalls in den Regeln Deiner Firma. Hättest ja nicht unterschreiben müssen. Nein, über Dich und Deine Existenz richtet ein Ausschuss innerhalb Deiner Firma.

Es gilt ferner die "strikt liability", was bedeutet: wenn Du in begründeten Verdacht gerätst, liegt es an Dir, Deine Unschuld zu beweisen. Anders als bei normalen Prozessen, wo man Dir die Schuld nachweisen müsste, liegt es an Dir, Deine Unschuld zu beweisen. Also dann mal los!

Da zumindest in Deutschland solche Bestimmungen nicht rechtmäßig sind, müsste man am Rechtsstaat noch etwas feilen! Ich schlage dafür all jene vor, die sich für Gerechtigkeit in einem moralischen Sinne (ihrem eigenen, um genau zu sein) einsetzen. Deren Moralbegriffe und was sie für Recht und Ordnung halten, sollte den gesetzlichen Rahmen für Deinen Arbeitsvertrag bilden.

Gleiches Recht für alle: Arne

So einfach ist das alles nun auch wieder nicht. Für Mitarbeiter internationaler Organisationen wie EUROCONTROL, EUROPOL, EuGH, EZB etc. gilt deutsches Arbeitsrecht nicht, selbst wenn der Standort oder der Dienstsitz in Deutschland liegt. Und das weiß ich zufällig ganz genau, ich arbeite nämlich in einer solchen Organisation. Dort gilt weitgehed das, was du skizziert hast. Mit einer Ausnahme, um die es hier allerdings geht: Rückzahlung von Besoldung, wie das bei uns heißt, gibts nicht. Zumindest habe ich noch nie davon gelesen. Und ich werde immerhin über alle Fälle informiert, die vor der ILO anhängig sind.

Im Streitfall müssen wir übrigens vor die ILO ziehen, mit Verfahrensdauern von 5 - 10 Jahren !! Deutsches Arbeitsrecht und deutsche Arbeitgerichte sind für uns nicht anwendbar bzw. zuständig. Ich kann mir vorstellen, dass das bei einem internationalen Radstall mit seinen Verträgen auch so ist.

Matthias75 02.08.2013 09:55

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 935108)
Dein Vergleich hinkt.
Zabel hatte seine Dopingkarierre, seinen Worten folgend war die sehr bald zu Ende.
Das er sich das Zeug bis zum Ende seiner Laufbahn gegeben hat ist von anderer Qualität.
Wenn ich als Radsportfirma oder Veranstalter mit dem geläutereten (nun) Saubermann Zabel werben möchte, dann wäre es auch schön wenn dieser wirklich sauber (gewesen) ist.
War er aber nicht. Er musste sich sehr sicher gewesen sein, dass seine nicht gestandene Doperei niemals ans Licht kommen würde.
Er ist halt ein echter Armleuchter.

In dem Zeitraum, in dem Zabel als "geläuterter Saubermann" Werbung für das Unternehmen gemacht hat, hat das Unternehmen aber auch Gewinn mit der Person Zabel gemacht, sonst hätte sich die Werbung ja nicht gelohnt. Ob der Gewinn nach Bekanntwerden der Vorwürfe so signifikant eingebrochen ist? Wenn das Unternehmen geschickt agiert, inszeniert es sich noch schnell als Opfer, wirft Zabel werbewirksam raus und kann die öffentliche Aufmerksamkeit nochmal nutzen.

Geld zurückfordern dürfte aus meinem Rechts- und Moralverständnis nur möglich sein, wenn er Kohle gekommen, aber dafür keine Gegenleistung erbracht hat. Diese hat er aber in dem Zeitraum ja durchaus erbracht. Und wenn das Unternehmen geschickt handelt, kann es sogar nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses von der größeren Aufmerksamkeit durch den Skandal profitieren.


Matthias

Gab' doch in letzter Zeit mehrere Fälle von Hochstaplern, die sich fälschlicherweise als Ärzte ausgegeben haben. Mussten die das von der Klinik/ihrem Arbeitgeber erhaltene Gehalt eigentlich zurückzahlen? Die haben ihren Arbeitgeber (und die Patienten) ja auch betrogen.

Kalle Grabowski 02.08.2013 10:13

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 935121)
Endlich mal einer, der die Kirche im Dorf lässt.
Wenn wir einem Sportprofi sein gesamtes Leben ruinieren, weil er dabei erwischt wurde wie er sich einen unrechtmäßigen Vorteil verschaffen wollte, was machen wir dann mit allen anderen die Betrügen. Hat Guttenberg seine Diäten zurückzahlen müssen?
Einfach mal ansehen, wie Gewalttäter bestraft werden, da scheint mir lebenslänglich für Doper doch etwas übertrieben....

Man gewinnt ein wenig den Eindruck, dass hier ein Rachefeldzug des frustrierten kleinen Mannes gestartet werden soll. Wenn jemand Frust hat gibts da sicher lohnendere Objekte.

Was hier an moralischen Forderungen aufgestellt wird ist doch in unserer Gesellschaft in keinem Bereich auch nur annähernd Realität....

Um es noch einmal auf das Wesentliche runterzubrechen: Körperlich gesunde Menschen machen sich die Fortschritte der Medizin zur Heilung Kranker zu Nutze, um selber leistungsstärker zu werden. Da diese "Sportler" zudem gerade für Kinder oftmals Vorbilder und Identifikationsfiguren sind, was Politiker, CEOs, Investmentbanker etc. eben eher nicht sind, ist Dein Vergleich völlig fehl am Platz.

Einer von den Desillusionierten mit moralischen Forderungen, die sich für Gerechtigkeit sowie Recht und Ordnung in einem moralischen Sinne (ihren eigenen, um genau zu sein) einsetzen.

F 18 02.08.2013 10:28

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935137)

Da diese "Sportler" zudem gerade für Kinder oftmals Vorbilder und Identifikationsfiguren sind, was Politiker, CEOs, Investmentbanker etc. eben eher nicht sind, ist Dein Vergleich völlig fehl am Platz.

Das mag aus Sicht eines Triathlonenthusiasten so sein. Ich frage mich nur wo dann die Menge an Ehrgeizlingen herkommt, die schon im Studium überlegen, wie Sie schnellstmöglich zum Porsche mit Villa kommen. Nachwuchs an skrupellosen Managern und gierigen Bankern sowie Politlobbyisten gibt es deutlich mehr als im Nachwuchsbereich des Sports.
Nur mal die Glotze anmachen, da kann man sehen was die Mehrheit will, Laufzeiten unter 40 auf 10 sind das eher nicht.

Und das Kind das Sport macht weil Ete so schön Rad fährt kommt ,wenn überhaupt, erst im fortgeschrittenen Alter an einen Punkt wo eine "Dopingentscheidung" zu treffen ist. Wenn man dann von Opfer spricht, war Zabel auch eins

Matthias75 02.08.2013 10:32

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935137)
Um es noch einmal auf das Wesentliche runterzubrechen: Körperlich gesunde Menschen machen sich die Fortschritte der Medizin zur Heilung Kranker zu Nutze, um selber leistungsstärker zu werden. Da diese "Sportler" zudem gerade für Kinder oftmals Vorbilder und Identifikationsfiguren sind, was Politiker, CEOs, Investmentbanker etc. eben eher nicht sind, ist Dein Vergleich völlig fehl am Platz.

"Als-falsches-Vorbild" dienen ist aber nicht strafbar. Sonst wäre die Musikwelt wohl schon um einige illustre Gestalten ärmer.

Du bringst hier selbst einiges durcheinander: Strafrechtliches Verhalten und deren Sanktionen und deine Enttäuschung über das Fehlverhalten eines Vorbildes (?) und deine Rachegedanken. Ich halte ersteres für Wesentlicher.

Rechtlich muss man, wie Arne schon geschrieben hat, im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bleiben und auch eine gewisse Verhältnismäßigkeit im Auge behalten. Um mal Ullrichs Worte weiter auszulegen: Wen hat Zabel betrogen, wenn wirklich alle was genommen haben. Auch sein Arbeitgeber, den er angelogen hat, hat von seinen Erfolgen profitiert. Wenn sein Arbeitsgeber also Gehalt zurückfordert (was ja, nicht möglich ist), kann dann der Kunde, der das Produkt gekauft hat, weil Zabel Werbung dafür gemacht hat, auch sein Geld zurückverlangen?

Die andere Seite ist der "Betrug" am Fan oder Zuschauer. Nur, der ist nicht meßbar und auch nicht strafbar. Da habe ich schon längst die Konsequenz gezogen und "bestrafe" den Profiradsport mit vollkommemer Mißachtung.

Matthias

F 18 02.08.2013 10:44

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 935148)

Die andere Seite ist der "Betrug" am Fan oder Zuschauer. Nur, der ist nicht meßbar und auch nicht strafbar. Da habe ich schon längst die Konsequenz gezogen und "bestrafe" den Profiradsport mit vollkommemer Mißachtung.

Matthias

Das wäre auch interessant, Fan und Zuschauer nehmen ja über mehrheitlich über die Medien am Geschehen Teil. Wenn man da nur die Realität abbilden dürfte, wären akuell geschätzte 80-90% des Programms illegal. Oder es müsste eine Ganze Branche eingelocht werden.
Da gäbs aber viele freie Parkplätze in den Städten....

DragAttack 02.08.2013 10:50

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 935121)
Man gewinnt ein wenig den Eindruck, dass hier ein Rachefeldzug des frustrierten kleinen Mannes gestartet werden soll. Wenn jemand Frust hat gibts da sicher lohnendere Objekte.

Meine Assoziation bei manchen Kommentaren hier ist eher die einer enttäuschten Liebe :dresche

Interessater Artikel in der Zeit:Staatsdoping auch im Westen

Mal provokant gefragt - mit welcher Rechtfertigung machen wir gedopten Spitzensportlern überhaupt Vorhaltungen, wenn die von uns gewählten Regierungen Geld für Doping(-forschung) ausgeben (oder zumindest ausgegeben haben.

Gruß Torsten

Kalle Grabowski 02.08.2013 12:04

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 935156)
Meine Assoziation bei manchen Kommentaren hier ist eher die einer enttäuschten Liebe :dresche

Interessater Artikel in der Zeit:Staatsdoping auch im Westen

Mal provokant gefragt - mit welcher Rechtfertigung machen wir gedopten Spitzensportlern überhaupt Vorhaltungen, wenn die von uns gewählten Regierungen Geld für Doping(-forschung) ausgeben (oder zumindest ausgegeben haben.

Gruß Torsten

Vielleicht habe ich in meinem Leben zuviel an nicht selbst verschuldetem, körperlichem Elend aufgrund von Krankheiten gesehen. Deshalb lasse ich mir meine moralindurchtränkte Meinung nicht nehmen, dass Doper, egal ob Profi oder Amateure, den Sport durch den Missbrauch von Medikamenten pervertieren und jedem Kranken, der auf diese Medikamente angewiesen ist ins Gesicht spucken. Das hat mit enttäuschter Liebe auch rein gar nichts zu tun. Wer episch und detailliert über arbeitsrechtliche Konsequenzen diskutieren mag, soll das tun.

DragAttack 02.08.2013 12:39

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935206)
[...] Deshalb lasse ich mir meine moralindurchtränkte Meinung nicht nehmen, dass Doper, egal ob Profi oder Amateure, den Sport durch den Missbrauch von Medikamenten pervertieren

Dem stimme ich theoretisch zu. Jedoch stellt sich die Frage, wie weit die agierenden Sportler wirklich die Haupttäter sind oder, wie der oben verlinkte Artikel oder aber auch dieser hier IMO nahelegt, vielleicht nicht eher nur ein kleines Rädchen im System sind - einem System, das kein Interesse daran hat, dass z.B. eine saubere Deutsche Mannschaft bei internationalen Wettkämpfen sympatisch hinterherläuft.
Zitat:

und jedem Kranken, der auf diese Medikamente angewiesen ist ins Gesicht spucken.
Sorry, aber den Zusammenhang verstehe ich nicht.

Gruß Torsten

F 18 02.08.2013 12:57

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 935231)
Sorry, aber den Zusammenhang verstehe ich nicht.

Gruß Torsten

Ich auch nicht, schlieslich machen hier ja welche ehrenamtlich Probant für die Pharmaindustrie. Vielleicht sogar für Mittel, die noch gar nicht auf dem Markt sind;).

F 18 02.08.2013 13:00

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 935242)
Ich auch nicht, schlieslich machen hier ja welche ehrenamtlich Probant für die Pharmaindustrie. Vielleicht sogar für Mittel, die noch gar nicht auf dem Markt sind;).

Proband bevor ich hier der Legasthenie verdächtigt werde

Antischwimmer 02.08.2013 14:35

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 935015)
Ich hoffe es gibt in seinen Arbeitsverträgen eine entsprechende Regelung die festlegt, dass er bei entsprechenden unbekannten Vergehen in seiner sportlichen Vergangenheit seine kompletten Bezüge zurückzuerstatten hat.
Und zwar unmittelbar.

Warum? ALLE die irgendwie in den Radsport/in Zabel investiert haben, haben von seinem Doping profitiert. Die sponsorn ja nicht aus Nächstenliebe, sondern es geht um Profit. Zabel dopt, er gewinnt, taucht öfters in den Medien auf, das Sponsorn lohnt sich für alle.

Im Gegenteil, er hat ja dafür gesorgt, dass seine Geldgeber zufrieden gestellt werden, jetzt wo man weiß das er nachgeholfen hat, könnte man ja Zabel ein zusätzliche Prämie geben, weil er alles dafür getan hat, seine Geldgeber zufrieden zu stellen. ;)

Wenn er durch NICHTDOPING nicht gewonnen hätte, dann könnte man ihn verpflichten, alles zurück zu zahlen, weil er nicht alles dafür getan hätte, die Sponsoren zufrieden zu stellen.

Wenn man alles zurück geben müsste, dann müsste das für alle gelten und nach meiner Theorie dopen ja alle Radprofis. Die Konsequenz wäre, dass der Profiradsport ausstirbt, müsste alle was sie unter Doping verdient haben, zurück zahlen.

captain hook 02.08.2013 14:40

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935206)
und jedem Kranken, der auf diese Medikamente angewiesen ist ins Gesicht spucken.

Sind viele der verwendeten Dopingmittel denn Magelware, so dass irgendwem ein Medikament verlustigt geht, weil es sich ein Stoffer was einwirft? Kann ich mir zur heutigen Zeit kaum vorstellen. Pharmaunternehmen sind nicht bekannt dafür Einnahmen liegen zu lassen. Und wenn sie mehr verkaufen könnten, würden sie einfach mehr produzieren.

KalleMalle 02.08.2013 14:44

Zitat:

Zitat von Antischwimmer (Beitrag 935292)
Wenn man alles zurück geben müsste, dann müsste das für alle gelten und nach meiner Theorie dopen ja alle Radprofis. Die Konsequenz wäre, dass der Profiradsport ausstirbt, müsste alle was sie unter Doping verdient haben, zurück zahlen.

Viel Besser:
Die Konsequenz nach Deiner Theorie wäre, daß am Ende ein großer Haufen Geld in der Mitte liegt und keiner darf was wegnehmen, weil alle entweder selber beschissen haben oder zumindest Bescheid wußten. ;)

Kalle Grabowski 02.08.2013 14:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 935296)
Sind viele der verwendeten Dopingmittel denn Magelware, so dass irgendwem ein Medikament verlustigt geht, weil es sich ein Stoffer was einwirft? Kann ich mir zur heutigen Zeit kaum vorstellen. Pharmaunternehmen sind nicht bekannt dafür Einnahmen liegen zu lassen. Und wenn sie mehr verkaufen könnten, würden sie einfach mehr produzieren.

Um Himmels Willen. Wie quer muss man denn denken um so einen Ansatz zu unterstellen??? Natürlich wird keinem Kranken ewas vorenthalten, weil Sportler dopen. Natürlich produzieren die fiesen Pharmakonzerne gerne 24/7 um Kranke und Doper gleichermaßen finanziell abziehen zu können. Es geht alleine darum, und ich wiederhole mich gerne, dass sich gesunde Menschen zur Leistungssteigerung Medikamente reinpfeifen, die ursprünglich entwickelt wurden, Kranken zu helfen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

LidlRacer 02.08.2013 14:53

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935300)
Es geht alleine darum, und ich wiederhole mich gerne, dass sich gesunde Menschen zur Leistungssteigerung Medikamente reinpfeifen, die ursprünglich entwickelt wurden, Kranken zu helfen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Wenn sie sich extra zum Doping entwickelte Sachen reinpfeifen, ist das m.E. kein Stück besser.

captain hook 02.08.2013 14:58

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935300)
Um Himmels Willen. Wie quer muss man denn denken um so einen Ansatz zu unterstellen??? Natürlich wird keinem Kranken ewas vorenthalten, weil Sportler dopen. Natürlich produzieren die fiesen Pharmakonzerne gerne 24/7 um Kranke und Doper gleichermaßen finanziell abziehen zu können. Es geht alleine darum, und ich wiederhole mich gerne, dass sich gesunde Menschen zur Leistungssteigerung Medikamente reinpfeifen, die ursprünglich entwickelt wurden, Kranken zu helfen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Du schriebst aber, dass der Doper dem Kranken ins Gesicht spuckt, der auf dieses Medikament angewiesen ist...

Viel interessanter finde ich dabei, dass teilweise Nebenwirkungen in Kauf genommen werden, die sich ggf bei einem Kranken dadurch rechtfertigen, dass sein anderweitiges Leid gelindert oder geheilt wird. Hier pfeift sich wer was rein, der eigentlich gesund ist und durch das was er nimmt mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest langfristig krank wird.

Megalodon 02.08.2013 15:08

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 935296)
Sind viele der verwendeten Dopingmittel denn Magelware, so dass irgendwem ein Medikament verlustigt geht, weil es sich ein Stoffer was einwirft? Kann ich mir zur heutigen Zeit kaum vorstellen. Pharmaunternehmen sind nicht bekannt dafür Einnahmen liegen zu lassen. Und wenn sie mehr verkaufen könnten, würden sie einfach mehr produzieren.

Sie sind aber dafür bekannt, dass sie Doping passiv unterstützen. Es wäre für die ein Kinderspiel entsprechende Marker bestimmten Produkten beizumischen, damit Doping leichter nachweisbar wäre. Das tun sie aber nicht, weil sie sich das Geschäft damit nicht vermiesen wollen. Also fördern sie Doping passiv durch Unterlassung.

Soviel zum Anteil der Pharmaindustrie an dem Problem.

loomster 02.08.2013 15:08

http://pvcycling.wordpress.com/2013/...ses-to-doping/ :)

loomster 02.08.2013 15:12

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 935309)
Sie sind aber dafür bekannt, dass sie Doping passiv unterstützen. Es wäre für die ein Kinderspiel entsprechende Marker bestimmten Produkten beizumischen, damit Doping leichter nachweisbar wäre. Das tun sie aber nicht, weil sie sich das Geschäft damit nicht vermiesen wollen. Also fördern sie Doping passiv durch Unterlassung.

Soviel zum Anteil der Pharmaindustrie an dem Problem.

An was fuer Marker denkst Du denn? Dir ist bewusst, dass die Pharmaindustrie fuer jeden beigefuegten Stoff eine wissenschaftliche Begruendung abgeben muss. "Damit Doper das nicht nehmen" ist nicht wissenschaftlich und beweist noch nicht, dass es dem Kunden (Patienten) nicht schadet.
Ich hoere immer die boese Pharmaindustrie. Wir leiten fuer die meisten Medikamente, sprich alle bei denen wir uns Doping vorstellen koennen, unsere Nachweismethoden an die nationalen Dopingagenturen weiter. Und ganz ehrlich denke ich bei der Entwicklung unserer Projekte nicht dran, dass ich nem Doper zu irgendwas verhelfe, sondern nem Kranken Linderung oder Heilung vermitteln kann.

anneliese 02.08.2013 15:15

Canyon und Erik Zabel

LidlRacer 02.08.2013 15:20

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 935309)
Sie sind aber dafür bekannt, dass sie Doping passiv unterstützen. Es wäre für die ein Kinderspiel entsprechende Marker bestimmten Produkten beizumischen, damit Doping leichter nachweisbar wäre. Das tun sie aber nicht, weil sie sich das Geschäft damit nicht vermiesen wollen. Also fördern sie Doping passiv durch Unterlassung.

Soviel zum Anteil der Pharmaindustrie an dem Problem.

Das ist kein Kinderspiel. Du kannst nicht einfach irgendwas in Medikamente mixen. Es darf ja nicht die Wirkung beeinträchtigen oder Nebenwirkungen haben usw.
Und als es mal ne Meldung gab, dass in irgendeinem Medikament so ein Marker eingebaut wäre, war das ne Falschmeldung.
Haben wir alles schon mal diskutiert.

sbechtel 02.08.2013 15:24

Zitat:

Zitat von anneliese (Beitrag 935313)

Ich finde die Haltung gut

Harm 02.08.2013 15:31

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 935296)
Sind viele der verwendeten Dopingmittel denn Magelware, so dass irgendwem ein Medikament verlustigt geht, weil es sich ein Stoffer was einwirft? Kann ich mir zur heutigen Zeit kaum vorstellen. Pharmaunternehmen sind nicht bekannt dafür Einnahmen liegen zu lassen. Und wenn sie mehr verkaufen könnten, würden sie einfach mehr produzieren.

genau so ist es und seit 2007 auch hinlänglich bekannt:
"Die Produktion von Epo-Präparaten übersteigt den tatsächlichen therapeutischen Bedarf um ein Vielfaches."

Daher verwundert mich, daß sogar in diesem Jahr Amgen (quasi kommerzieller Erfinder des rekombinanten EPOs) der Titelsponsor der Tour of California sein durfte!

Kalle Grabowski 02.08.2013 15:35

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 935303)
Wenn sie sich extra zum Doping entwickelte Sachen reinpfeifen, ist das m.E. kein Stück besser.

Ich liebe Deinen Humor!

Matthias75 02.08.2013 15:36

Zitat:

Zitat von neolino (Beitrag 933349)
Canyon zum Thema Zabel auf FB:

Hallo, unsere grundsätzliche Haltung zu dem Thema, haben wir hier ja bereits mehrfach veröffentlicht.
Canyon steht für Pure Cycling und damit für die geteilte Leidenschaft für den Radsport. Die Verantwortung, die wir für unseren Sport tragen, verbietet es uns, Doping zu akzeptieren oder darüber hinwegzusehen. Wir bedauern es deshalb sehr, dass bei Erik Zabel in der Vergangenheit Doping nachgewiesen wurde und er es jetzt auch in einem Geständnis zugegeben hat.
...

Zitat:

Zitat von anneliese (Beitrag 935313)

Canyon sollte mal über einen andere PR-Strategie nachdenken...

Zabel in einer farblich an einen Nachruf erinnernden Anzeige als armes Opfer darzustellen :Kotz:

Zitat:

Wir sind der Meinung, dass es nicht ehrlich ist, wie unsere Branche mit den Athleten umgeht, die Doping offenlegen.
Zabel ist keiner der Doping offengelegt hat. Zable hat jahrelang gedopt und es erst zugegeben, als es nicht mehr zu leugnen war.

Zitat:

Denn alle haben wir gerne von der Begeisterung für den Sport profitiert und uns stets von „Einzelfällen“ distanziert. Es gibt keine „Einzelfälle“, sondern Personen, mit individuellen Qualitäten, die nicht auf Doping reduziert werden können. Wir wollen es uns daher nicht so einfach machen, wie es im professionellen Radsport und der Öffentlichkeit heute leider üblich ist.
Das heißt, Doping ist ok, wenn der Typ nett ist.....

Und aussteigen aus dem Profi-Radsport wollen wir auch, weil's zuviel Kohle bringt....

Zitat:

Es gehört zu unseren Werten, die Personen, zu denen wir Vertrauen aufgebaut haben nicht pauschal zu sanktionieren. Wir verurteilen Eriks Handlungen, nicht aber den Menschen. Daher wollen wir mit Erik, auf eine andere Art und Weise, auch in Zukunft zusammenarbeiten.
Canyon lässt sich von ihm belügen, hat aber immer noch Vertrauen zu ihm? Wirkt sehr naiv....

Zitat:

Wir werden in den kommenden Wochen ein Projekt starten, das uns schon lange beschäftigt und das sich konkreter mit unserer Haltung zum Radsport befassen wird. Wir werden auch Erik dazu einladen, sich aktiv zu beteiligen und Euch zeitnah darüber informieren.
Da bin ich mal gespannt...

Nach den letzten zwei Pressemeldungen würde ich denen meinen Canyonrahmen (wenn ich einen hätte) ungeputzt zurückschicken.

Matthias

Kalle Grabowski 02.08.2013 15:36

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 935307)
Du schriebst aber, dass der Doper dem Kranken ins Gesicht spuckt, der auf dieses Medikament angewiesen ist...

Viel interessanter finde ich dabei, dass teilweise Nebenwirkungen in Kauf genommen werden, die sich ggf bei einem Kranken dadurch rechtfertigen, dass sein anderweitiges Leid gelindert oder geheilt wird. Hier pfeift sich wer was rein, der eigentlich gesund ist und durch das was er nimmt mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest langfristig krank wird.

Danke, den Kern erfasst und richtig ausgedrückt!

Harm 02.08.2013 15:42

Zitat:

Zitat von loomster (Beitrag 935312)
Ich hoere immer die boese Pharmaindustrie. Wir leiten fuer die meisten Medikamente, sprich alle bei denen wir uns Doping vorstellen koennen, unsere Nachweismethoden an die nationalen Dopingagenturen weiter. Und ganz ehrlich denke ich bei der Entwicklung unserer Projekte nicht dran, dass ich nem Doper zu irgendwas verhelfe, sondern nem Kranken Linderung oder Heilung vermitteln kann.

Novo Nordisk Mitarbeiter?
Topseller ist rekombinantes Insulin (Levemir). Sicher ist der therapeutisch Bedarf von Insulin größer als das was beim Doping verbaucht wird, aber als Nebenerwerb wird das sicher gern gesehen.
Du wirst auch zugeben, daß heutzutage in der Pharma-Forschung mehr Geld für neue Anwendungsgebiete existierender Medikamente als für die Entwicklung wirklich neuer Wirkungsmechanismen ausgegeben wird. Missbrauch im Sport ist dann auch nur ein weiteres Anwendungsgebiet.

ironlollo 02.08.2013 15:55

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 935332)
Topseller ist rekombinantes Insulin (Levemir).

Ok, ich gebe es zu: Ich bin einer der Abnehmer und täglicher Nutzer von Levemir und auch Sportler :Lachen2:

Harm 02.08.2013 16:21

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 935335)
Ok, ich gebe es zu: Ich bin einer der Abnehmer und täglicher Nutzer von Levemir und auch Sportler :Lachen2:

Aber ich glaube, bei Dir musste Novo Nordisk kein neues Anwendungsgebiet finden.
Tut mir leid. Ich teile das Büro mit einem ebenfallls Betroffenen.

LidlRacer 02.08.2013 16:23

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 935325)
Ich liebe Deinen Humor!

Ich habe keinen Humor!

ironlollo 02.08.2013 16:24

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 935347)
Aber ich glaube, bei Dir musste Novo Nordisk kein neues Anwendungsgebiet finden.
Tut mir leid. Ich teile das Büro mit einem ebenfallls Betroffenen.

Halb so wild. Ich kann ja dennoch Sport ohne Ende machen. Oder nur deswegen? :Cheese:

captain hook 02.08.2013 16:29

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 935349)
Halb so wild. Ich kann ja dennoch Sport ohne Ende machen. Oder nur deswegen? :Cheese:

Wenn Du jetzt noch auf Schilddrüsen- und Herzkrank machst, klappts vielleicht noch mit ner Sportkarriere. :dresche

Harm 02.08.2013 16:30

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 935350)
Wenn Du jetzt noch auf Schilddrüsen- und Herzkrank machst, klappts vielleicht noch mit ner Sportkarriere. :dresche

Bronchialasthma nicht zu vergessen!

ironlollo 02.08.2013 16:34

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 935350)
Wenn Du jetzt noch auf Schilddrüsen- und Herzkrank machst, klappts vielleicht noch mit ner Sportkarriere. :dresche

Ich mache hier nicht einen auf Diabetiker, ich BIN Diabetiker ;) :dresche Und lass mal, mehr muss nun wirklich nicht sein. Und wenn Du willst, kannste dit gerne von mir haben :Blumen:


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