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drullse 31.01.2008 11:25

Zitat:

Zitat von strwd (Beitrag 65139)
Sehe ich anders, bei uns hat inzwischen ein Meinungsumschwung stattgefunden, oder findet immer noch statt.

Wir bilden sogar selber wieder aus, haben sogar übernommen. :Huhu:

"sogar"...

Sollte das nicht eigentlich selbstverständlich sein?

Zitat:

Ausserdem werden auch wieder richtig gute (und teure) Leute eingestellt, können auch ruhig schon 50 sein.

Was nützen Dir Leute die 100% ins Raster passen, ein "super" Profil haben, aber Jobhopper sind, die nach spätestens 2 Jahren auf den nächsten Zug aufspringen um die Leiter nach oben nicht zu verpassen.

Gruß strwd
ICH weiß das, aber viele Unternehmen anscheinend nicht. Und die Frage lautet: ist der Schaden zu gering oder warum agieren die so?

dude 31.01.2008 11:28

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65126)
kann ich dir sagen

weil an den Stellen die das entscheiden, eben genau solche Klugscheisser und Egomanen sitzen

die locker flockig von oben herab, sich nicht annähernd die Mühe machen über andere Menschen auch nur nachzudenken

du hast mal ein seltsames weltbild. :Nee:

frohes aufwachen wuenscht

dude

powermanpapa 31.01.2008 11:33

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65141)
du hast mal ein seltsames weltbild. :Nee:

frohes aufwachen wuenscht

dude

Ach ne tschuldige, selbstverständlich gehts dann noch um den eigenen Geldbeutel

Die Denke ist verdammt kurzfristig geworden
Nachhaltigkeit--und ich spreche nicht von den nächsten 3 Monate, tritt immer mehr in den Hintergrund
Schnelle Erfolge, höchste kurzfristige Renditen
Alles andere juckt noch kaum

gerade noch ein paar Mittelständler sind interessiert, alles andere ist Global

ich habe ein seltsames Weltbild?
woher hast du deins? aus Büchern?
es reicht Ohren und Augen offen zu halten

keko 31.01.2008 11:37

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65043)
Ich habe Bekannte mit drei kleinen Kindern, die waren in den letzten vier Jahren in China, Zimbabwe und Suedafrika.
Immer wieder werden die armen Kinder vorgeschoben, wenn es um Auslandsaufenthalte geht. Dass die jedoch zumeist hoch anpassungsfaehig sind und davon zusaetzlich profitieren, wird gerne uebersehen. Schulen gibt es auch in anderen Laendern.

Bei der ganzen Flixibiltätsdiskussion (denn wer ist eigentlich ernsthaft nicht flexibel?) schwingt bei mir immer eine Art Verarsche mit.

Klar, die Firma in X wird zugemacht, dann arbeite ich halt in Y. Und in ein paar Jahren zieht die Firma von Y nach Z und ich hinterher. Denn: "Ich bin ja flexibel." Meine Arbeitszeiten sind auch schon längst flexibel (d.h. ich muß arbeiten, wenn der Chef gerade mal ruft) und wenn es mal abends länger wird, bin ich auch flexibel. Bloß nicht unflexibel sein!!! Und die Firmen-EMail kann ich "ganz flexibel" und in Ruhe daheim lesen (am Wochenende).

Letztendlich kann ich natürlich meine Familie packen und in China in einem blöden Kaff arbeiten. Klar, ich bin flexibel, aber irgendwo werden wir auch alle ordentlich unter dem Stichwort "Flexibilität" verarscht.

powermanpapa 31.01.2008 11:40

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 65143)
Bei der ganzen Flixibiltätsdiskussion (denn wer ist eigentlich ernsthaft nicht flexibel?) schwingt bei mir immer eine Art Verarsche mit.

Klar, die Firma in X wird zugemacht, dann arbeite ich halt in Y. Und in ein paar Jahren zieht die Firma von Y nach Z und ich hinterher. Denn: "Ich bin ja flexibel." Meine Arbeitszeiten sind auch schon längst flexibel (d.h. ich muß arbeiten, wenn der Chef gerade mal ruft) und wenn es mal abends länger wird, bin ich auch flexibel. Bloß nicht unflexibel sein!!! Und die Firmen-EMail kann ich "ganz flexibel" und in Ruhe daheim lesen (am Wochenende).

Letztendlich kann ich natürlich meine Familie packen und in China in einem blöden Kaff arbeiten. Klar, ich bin flexibel, aber irgendwo werden wir auch alle ordentlich unter dem Stichwort "Flexibilität" verarscht.


Da sind wir mal seit langem wieder einer Meinung :Prost:

neonhelm 31.01.2008 11:44

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65142)
Schnelle Erfolge, höchste kurzfristige Renditen
Alles andere juckt noch kaum

Hmmm, abschaffen von Aktien-Gesellschaften? :Gruebeln: Wird wohl keiner machen...

Ich weiß immer noch nicht, was ich den Kindern ab Sommer mit auf den Weg geben soll. Wie der Schulleiter sagen, keiner wird euch brauchen, aber so ist halt die Welt? Das kann es doch nicht sein...

powermanpapa 31.01.2008 11:57

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65146)
Hmmm, abschaffen von Aktien-Gesellschaften? :Gruebeln: Wird wohl keiner machen...

Ich weiß immer noch nicht, was ich den Kindern ab Sommer mit auf den Weg geben soll. Wie der Schulleiter sagen, keiner wird euch brauchen, aber so ist halt die Welt? Das kann es doch nicht sein...

Eigentlich ist es aber so wie der Schulleiter sagt
es teilt sich immer stärker

--ich gebe meinen Kindern mit

----2 Möglichkeiten:
-warten und hoffen und verlieren
-oder sein Leben in die Hand nehmen


lernen-weiterbilden-nie aufhören-besser sein als andere
mein Haus werde ich vielleicht verkaufen,
vielleicht ist es aber auch irgendwann nix mehr wert
sie sollen möglichst gut Sprachen lernen,
ihre Zukunft kann überall sein auf der Welt,
meine ebenso


-----ja mein lieber Dude, du hast keine Ahnung von mir
nur weil ich verurteile wie es läuft, bedeutet es nicht das ICH hier sitze und verzweifle, auch in meinem Job mit meinen Fähigkeiten komme ich fast überall in der Welt gut klar

drullse 31.01.2008 11:57

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65146)
Hmmm, abschaffen von Aktien-Gesellschaften? :Gruebeln: Wird wohl keiner machen...

Damit wäre zumindest ein großes Übel abgeschafft - aber natürlich ist das illusorisch.

Zitat:

Ich weiß immer noch nicht, was ich den Kindern ab Sommer mit auf den Weg geben soll. Wie der Schulleiter sagen, keiner wird euch brauchen, aber so ist halt die Welt? Das kann es doch nicht sein...
Ernsthaft?

Wenigstens ist er ehrlich.

Erinnert mich an meine allererste Vorlesung. Da stand ein verknöcherter Prof vorne und meinte:

"Ich forsche hier am Institut und das heißt, ich muss auch Vorlesungen für Sie halten. Spaß macht das nicht aber es muss halt sein!"

Dementsprechend "mitreißend" war das Ganze dann... :Holzhammer:

dude 31.01.2008 12:05

Ausser von neonhelm hoere ich hier nur negativ-depressive Kommentare ueber Risiken.

Sieht es denn keiner positiv? Wo sind die Chancen in der ganzen Sache? Sind wir schon wieder bei der Deutsch-negativen Mentalitaet?
Der fatalistische Schuldirektor, der verkuemmerte Professor und dann natuerlich die boesen Aktiengesellschaften (ja, sie sind es - aber wer kann das aendern?). Und dann die Firma, die einem ja das Leben diktiert und zur Hoelle macht.

Naja, ich messe mich dann an meinen eigenen Worten, wenn ich mal wieder arbeitslos sein sollte.

drullse 31.01.2008 12:13

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65155)
Ausser von neonhelm hoere ich hier nur negativ-depressive Kommentare ueber Risiken.

Sieht es denn keiner positiv? Wo sind die Chancen in der ganzen Sache? Sind wir schon wieder bei der Deutsch-negativen Mentalitaet?
Der fatalistische Schuldirektor, der verkuemmerte Professor und dann natuerlich die boesen Aktiengesellschaften (ja, sie sind es - aber wer kann das aendern?). Und dann die Firma, die einem ja das Leben diktiert und zur Hoelle macht.

Naja, ich messe mich dann an meinen eigenen Worten, wenn ich mal wieder arbeitslos sein sollte.

Es kommt eben immer drauf an, von welcher Seite man die Sache betrachtet. Ich kann dem Ganzen auch eine Menge Positives abgewinnen - nur habe ich nix davon. Und dann sieht man naturgemäß eher die negativen Aspekte.

Und zum fatalistischen Schuldirektor: ist er wirklich fatalistisch?

http://www.stuttgarter-zeitung.de/st...16564?_seite=4

neonhelm 31.01.2008 12:18

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65155)
Ausser von neonhelm hoere ich hier nur negativ-depressive Kommentare ueber Risiken.

Sieht es denn keiner positiv? Wo sind die Chancen in der ganzen Sache? Sind wir schon wieder bei der Deutsch-negativen Mentalitaet?

Du hast den strwd vergessen. Auch sehe ich bei den anderen eher Nüchternheit bzw. Ratlosigkeit.

Wo liegen denn nun die Chancen? Kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Wie schafft man win-win Situationen? Ich bin ja immer ein bißchen langsam im Denken, daher verzeiht mir mein wiederholtes Nachfragen.

dude 31.01.2008 12:27

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 65158)

Ich weiss nicht, ob der Schuldirektor dasselbe "big picture" im Hinterkopf hatte (ich bezweifle es), aber warum sollte man aktuelle Handlungen von langfristigen Entwicklungen abhaengig machen, wenn der Einzelne diese nicht beeinflussen kann? Man lebt ja zudem heute und nicht morgen.

Zweifelsohne ist das eine interessante These, die aber den Blick fuer die aktuelle Realitaet nicht verstellen sollte. Wer heute seine Nische in der Wirtschaft findet, findet diese auch 2030 im Nonprofit-Bereich.

Und haette der Direktor dieselbe Zukunftvision, dann laege es gerade an ihm, diese positiv zu vermitteln.

neonhelm 31.01.2008 12:28

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 65158)
Und zum fatalistischen Schuldirektor: ist wirklich fatalistisch?

http://www.stuttgarter-zeitung.de/st...16564?_seite=4

Jaja, der Rifkin. Das hilft als lebenspraktische Anweisung aber auch nicht weiter. Außer vielleicht: Macht was ihr wollt und euch interessiert, wenn ihr wachsam bleibt, wird sich was ergeben?

neonhelm 31.01.2008 12:30

Der Schuldirektor hatte das Bild im Kopf, dass aus seinem Abschluss-Jahrgang ein verschwindend geringer Anteil einen Ausbildungsplatz hatte und der Rest mit "Nichts" dastand.

drullse 31.01.2008 12:31

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65161)
Macht was ihr wollt und euch interessiert, wenn ihr wachsam bleibt, wird sich was ergeben?

Das wurde mir immer so vermittelt - die derzeitige Denke in den Unternehmen unterstützt aber exakt das Gegenteil.

dude 31.01.2008 12:32

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65159)
Wo liegen denn nun die Chancen? Kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Wie schafft man win-win Situationen?

Richtig, strwd hatte ich vergessen, danke.

Win-win-Situationen sind natuerlich erstrebenswert, doch ist der status quo (oder ex-quo, misst man an den 80ern) ueberhaupt realistisch? Stehen die Ansprueche im Verhaeltnis zum Geben? Wer sind meine "peers"? Noch immer die Reihenhausnachbarn oder schon der Tscheche, Chinese oder Chilene?

Ist es tatsaechlich noch immer der Reihenhausnachbar, dann muesste man vll. so ehrlich sein und in Kiev Arbeit suchen, da werden sicher deutsche Fachkraefte gesucht. Und da verdient man dann sicher besser als der Nachbar.

Lecker Nudelsalat 31.01.2008 14:38

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65159)
Du hast den strwd vergessen. Auch sehe ich bei den anderen eher Nüchternheit bzw. Ratlosigkeit.

Wo liegen denn nun die Chancen? Kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Wie schafft man win-win Situationen? Ich bin ja immer ein bißchen langsam im Denken, daher verzeiht mir mein wiederholtes Nachfragen.

Die Chancen liegen nicht einfach so rum, man muss sie auch erkennen können. hat auch ein wenig mit Lebenserfahrung zu tun.

Win-Win ist nicht einfach. :Cheese: Dazu gehört auch, dass man mal verlieren kann, aber, auch dass kann man positiv sehen wenn man alles sachlich betrachtet und nicht immer persönlich nimmt.

Vor allen Dingen muss man das ganze Spiel begreifen, dann kann man auch an der Schraube drehen (wenn man möchte).

Im Grunde genommen ist alles nur Zirkus. ;)

Gruß strwd

massi 31.01.2008 16:47

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65126)
kann ich dir sagen

weil an den Stellen die das entscheiden, eben genau solche Klugscheisser und Egomanen sitzen

die locker flockig von oben herab, sich nicht annähernd die Mühe machen über andere Menschen auch nur nachzudenken

:Lachanfall: :Lachanfall:

Hast du mal deine eigene Signatur gelesen??

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der jagt, wenn du heute Abend mit der Keule ins Neandertal gehst um das Nachtessen zu erlegen....:Huhu:

jens 31.01.2008 16:47

@ dude

natürlich gibt es auch chancen. und wer eine sieht, sollte sie auch nutzen.

die geforderte flexibilität geht teilweise mit einem massiven verlust an lebensqualität einher. imho kann es (fast) jedem zugemutet werden, an statt der arbeitslosigkeit einen job in einer anderen stadt/in einem anderen land anzutreten. darüber besteht wohl einigkeit. die frage nach der häufigkeit wird damit allerdings nicht beantwortet. einer meiner ex-kollegen war flexibel (jetzt gibt er nur noch sein geld aus). seinen kindern ist es nicht so gut bekommen. in 15 schuljahren 8 verschiedene schulen in 5 verschiedenen ländern. leider gab es nicht überall deutsche schulen oder internate. dann wurde halt eine ehrenrunde gedreht. das mädchen darf sich heute anhören, dass man mit so einer vitae leider nicht zur ersten wahl gehöre, schon viel zu alt und überhaupt. der sohn ist "zuhause" geblieben, mit 10 ins internat und den rest der familie nur in den ferien gesehen.
unter lebensqualität stelle ich mir was anderes vor.

sicher ein extrembeispiel. doch wer der arbeit von mainz nach hamburg folgt und nach 2 jahren wieder seinen job verliert und dann ein angebot in warschau bekommt fragt sich schon "und was ist in weiteren 2 jahren? wohin dann? und wenn ich so schnell keinen neuen job bekomme, was ist dann mit meiner sozialversicherung? etc etc etc"

selbst bin ich bis heute 5x wg job mit frau umgezogen. jetzt ist erstmal schluss. dafür pendele ich montags um 4:30 nach münchen oder zürich (bzw zum kunden) und freitag nacht zurück. bevor ich wieder nach australien oder usa oder irland gehe muss schon einiges passieren

powermanpapa 31.01.2008 16:52

Zitat:

Zitat von massi (Beitrag 65232)
:Lachanfall: :Lachanfall:

Hast du mal deine eigene Signatur gelesen??

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der jagt, wenn du heute Abend mit der Keule ins Neandertal gehst um das Nachtessen zu erlegen....:Huhu:

Hast du auch was gescheites beizutragen?

Tät mich interessieren ob du mir das auch ins Gesicht sagen würdest

powermanpapa 31.01.2008 16:55

Zitat:

Zitat von jens (Beitrag 65233)
@ dude

natürlich gibt es auch chancen. und wer eine sieht, sollte sie auch nutzen.

..

genau das ist es eben
nur ein Bruchteil hat Chancen zu wählen
nur ein Bruchteil davon nutzt diese aus Faulheit nicht

dude 31.01.2008 17:00

@jens: vll. extrem, aber doch interessant, danke fuer deinen beitrag. und nicht zuletzt du zeigst doch, wie es auch geht. zwischen nie weg wollen und 5x umziehen gibt es ja auch einen mittelweg. klar, dass du erstmal die schnauze voll hast.

dass durchaus mal verlust von lebensqualitaet in kauf genommen werden muss, ist doch unvermeidlich. schwierig ist es mE v.a. fuer uns deutsche, die bei einem wechsel zumeist einen hohen standard aufgeben muessen (geht mir eingeschraenkt in dublin genauso). doch es veraendert sich ja durchaus gleichzeitig der blickwinkel auf das, was man bis anhin als "lebensqualitaet" bezeichnet hat. man muss halt die ueberall sich bietenden vorteile zu nuetzen wissen (woran zweifelsohne auch ich dringenst arbeiten muss, anstatt ueber den regen zu jammern!).

"seinen kindern ist es nicht so gut bekommen."

wer weiss was aus ihnen geworden waeren, wenn sie in D an ort und stelle geblieben waeren?

dude 31.01.2008 17:09

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65236)
genau das ist es eben
nur ein Bruchteil hat Chancen zu wählen
nur ein Bruchteil davon nutzt diese aus Faulheit nicht

glaube ich nicht. ich versuche gerade einem freund zu helfen, eine angemessene arbeit zu finden. nach jahren triathlon und gelegenheitsarbeit ist er voellig blank und lebt mit anfang 30 noch bei den eltern. dennoch ist er nicht bereit von seinem hohen ross runterzukommen (er ist gelernter kfz-mechaniker, aber hat nie als solcher gearbeitet, will es auch nicht). was "mit sport" soll es sein, "Spass machen" und natuerlich nicht weiter weg als 10km von seinem kaff.

welche chancen haette er? sehr wenige. aber selbst die scheint er nicht bereit zu nuetzen, denn er muesste dafuer risiken eingehen (weg von daheim!).

MaW: ich glaube, dass fast jeder Chancen hat, die Leidensfaehigkeit aber oftmals zu gering ist. ich moechte das nicht verurteilen, da ich das durchaus auch nachvollziehen kann, auch wenn ich nach drei Monaten Arbeitslosigkeit als Volljurist auch handlangertaetigkeiten angenommen haette.

neonhelm 31.01.2008 17:11

Zitat:

Zitat von massi (Beitrag 65232)
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der jagt, wenn du heute Abend mit der Keule ins Neandertal gehst um das Nachtessen zu erlegen....:Huhu:

Ey, mach keinen Scheiß, ich wollt da gleich noch Laufen gehen... :Lachen2:

OnT: Ich habe mittlerweile aufgehört, zu zählen, wie häufig ich schon umgezogen bin. Vorteil ist natürlich, man reist mit leichten Gepäck sozusagen.

Auf der anderen Seite habe ich einen sehr erfolgreichen Freund, der in seinem Leben 1500m von einem Ende des Dorfes ans andere gezogen ist.

Mich interessieren ja immer lebenspraktische Sachen: Woran erkenne ich Chancen? Es war weiter oben die Rede von der dafür nötigen Erfahrung. Was mache ich, wenn ich die nicht habe?

dude 31.01.2008 17:18

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65243)
Mich interessieren ja immer lebenspraktische Sachen: Woran erkenne ich Chancen? Es war weiter oben die Rede von der dafür nötigen Erfahrung. Was mache ich, wenn ich die nicht habe?

Naja, da hat es der Kollege aber langweilig in seinem Doerfchen. ;)

Ich glaube kaum, dass man Chancen so einfach "erkennt". Das ist eher Glueckssache. Aber wer sich ins Kaemmerchen einschliesst, der kann dem Glueck natuerlich auch nicht nachhelfen.

Ich denke, dass das Internet und Deine Kreativitaet die besten Chancen bieten.

powermanpapa 31.01.2008 17:21

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65242)
glaube ich nicht. ich versuche gerade einem freund zu helfen, eine angemessene arbeit zu finden. nach jahren triathlon und gelegenheitsarbeit ist er voellig blank und lebt mit anfang 30 noch bei den eltern. dennoch ist er nicht bereit von seinem hohen ross runterzukommen (er ist gelernter kfz-mechaniker, aber hat nie als solcher gearbeitet, will es auch nicht). was "mit sport" soll es sein, "Spass machen" und natuerlich nicht weiter weg als 10km von seinem kaff.

welche chancen haette er? sehr wenige. aber selbst die scheint er nicht bereit zu nuetzen, denn er muesste dafuer risiken eingehen (weg von daheim!).

MaW: ich glaube, dass fast jeder Chancen hat, die Leidensfaehigkeit aber oftmals zu gering ist. ich moechte das nicht verurteilen, da ich das durchaus auch nachvollziehen kann, auch wenn ich nach drei Monaten Arbeitslosigkeit als Volljurist auch handlangertaetigkeiten angenommen haette.

klar gibts solche
ich könnte dir jetzt auch ne Menge solcher aufzählen
ich könnte dir jetzt aber viel mehr aufzählen die alles (fast alles) tun würden---die Chance zu bekommen es zu zeigen bleibt verschwindend

ich erzählte vom VAK das abgebaut wird

kenne da ebenso beide Sorten
mein Freund ist jetzt seit 25 Jahren bei dem Laden
das Ding soll mitte des Jahres abgewickelt sein
es besteht eine entfernte Möglichkeit entweder 100 oder 150km weiter eine ähnliche Stelle zu bekommen
er bemüht sich, der schreibt er telefoniert
aber er bekommt kaum ne Antwort, wenn doch dann sehr waage
weiterhin hat er keine Info wie lange es hier noch gut geht

seine Kollegen die bereits gehen mussten, haben hier teilweise Jobs angenommen für die Hälfte des alten Lohnes

wie ich schrieb
die anderen gibts auch
die wollen nicht weg, obwohl sie erwachsene Kinder haben
klar gibts die
ich spreche hier nicht von Menschen die sich eh mit H4 eingerichtet haben
ich meine nur die immer alles probiert haben, aber keine Chance bekommen

Joerg aus Hattingen 31.01.2008 17:22

Die geforderte Flexibilität wird m.E. in den meisten Fällen zum Nachteil der Arbeitnehmer genutzt. Die ehemaligen Siemens/BenQ Mitarbeiter, Nokianer und z.T. auch Opelaner können ein Lied davon singen. Es herrschen keine ausgewogenen Machtverhältnisse. Und ein Arbeiterstrom, der der Industrie rund um den Globus hinterherzieht, nützt wieder nur einer Seite, den Arbeitnehmern aber ganz gewiss nicht.

Joerg

neonhelm 31.01.2008 17:29

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65244)
Naja, da hat es der Kollege aber langweilig in seinem Doerfchen. ;)

Ich glaube kaum, dass man Chancen so einfach "erkennt". Das ist eher Glueckssache. Aber wer sich ins Kaemmerchen einschliesst, der kann dem Glueck natuerlich auch nicht nachhelfen.

Ich denke, dass das Internet und Deine Kreativitaet die besten Chancen bieten.

Der Kollege wälzt sich jede Nacht, ob er seinen 70 Mannen auch nächste Woche noch Arbeit auf den Tisch legen kann... Langweilig ist dem nicht.

Internet im Sinne von: Die ganze Welt ist mein Markt?
Kreativität im Sinne von: Bekanntes in neue Zusammenhänge setzen?

dude 31.01.2008 17:31

@PMP: 25 Jahre auf dem gleichen Job - haette es da nicht schon frueher klingeln muessen? War das nicht schon eher absehbar, dass da etwas passieren kann? Seit wann ist es in der Diskussion, dass das AKW abgeschafft wird?
Aber ja, wir verstricken uns in Einzelheiten.

@Joerg: einmal Arbeiter, immer Arbeiter?
Natuerlich gibt es keine "ausgewogenen Machtverhaeltnisse". Der Unternehmer sitzt am langen Hebel. Da Du und ich das aber nicht abschaffen koennen, sollte man sich damit arrangieren und das Beste draus machen.

bello 31.01.2008 17:31

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 65246)
Die geforderte Flexibilität wird m.E. in den meisten Fällen zum Nachteil der Arbeitnehmer genutzt. Die ehemaligen Siemens/BenQ Mitarbeiter, Nokianer und z.T. auch Opelaner können ein Lied davon singen. Es herrschen keine ausgewogenen Machtverhältnisse. Und ein Arbeiterstrom, der der Industrie rund um den Globus hinterherzieht, nützt wieder nur einer Seite, den Arbeitnehmern aber ganz gewiss nicht.

Joerg

Das ist ja das schöne an der Globalisierung. Man kann sich aufregen, Gesetze fordern, Märkte abschotten und sonstwas für Klimmzüge veranstalten. Es erwischt einen so oder so.

Ich darf daran erinnern, dass es ein ganz großes Experiment gegeben hat, Volkswirtschaften abzuschotten, ist nach ca. 40 Jahren gescheitert.
Es bleibt uns also nur: Jammern, Gesetze machen und doch erwischt werden oder das Beste draus machen.

neonhelm 31.01.2008 17:33

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65242)
gdennoch ist er nicht bereit von seinem hohen ross runterzukommen (er ist gelernter kfz-mechaniker, aber hat nie als solcher gearbeitet, will es auch nicht). was "mit sport" soll es sein, "Spass machen" und natuerlich nicht weiter weg als 10km von seinem kaff.

welche chancen haette er? sehr wenige. aber selbst die scheint er nicht bereit zu nuetzen, denn er muesste dafuer risiken eingehen (weg von daheim!).

Ich kenn jetzt das Kaff nicht, aber wenn er Willens ist, mit (erstmal) mit schmalem Einkommen zu leben, binn ich mir sicher, es gibt Möglichkeiten. Zumindest hier in D.

dude 31.01.2008 17:33

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65248)
Internet im Sinne von: Die ganze Welt ist mein Markt?
Kreativität im Sinne von: Bekanntes in neue Zusammenhänge setzen?

Dachte mir schon, dass es ihm gut geht. Waere nur nix fuer mich, aber ist ja auch irrelevant.

Re Internet: ja

Re Kreativitaet: zunaechst mal "nur" wissen, wo und wie man suchen muss und wie man dann anheuert.

dude 31.01.2008 17:35

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65252)
Ich kenn jetzt das Kaff nicht, aber wenn er Willens ist, mit (erstmal) mit schmalem Einkommen zu leben, binn ich mir sicher, es gibt Möglichkeiten. Zumindest hier in D.

Noch besser, es ist in der CH...
Ideen nehm' ich gerne per PN. :Traurig:

powermanpapa 31.01.2008 17:38

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65249)
@PMP: 25 Jahre auf dem gleichen Job - haette es da nicht schon frueher klingeln muessen? War das nicht schon eher absehbar, dass da etwas passieren kann? Seit wann ist es in der Diskussion, dass das AKW abgeschafft wird?
Aber ja, wir verstricken uns in Einzelheiten.

.

nochmal

du gehst von Akademikern aus

ich vom ganz normalen Durchschnittlichen Arbeiter

dazwischen sind Welten

neonhelm 31.01.2008 17:41

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65249)
@Joerg: einmal Arbeiter, immer Arbeiter?
Natuerlich gibt es keine "ausgewogenen Machtverhaeltnisse". Der Unternehmer sitzt am langen Hebel. Da Du und ich das aber nicht abschaffen koennen, sollte man sich damit arrangieren und das Beste draus machen.

Ja, so langsam wird auch dem Letzten klar, dass ich auch als abhängig Beschäftigter das volle Betriebsrisiko trage. Nur haben die wenigsten das entsprechende Rüstzeug, dem zu begegnen.

Imho versagt hier seit mind. 15 Jahren die schulische Allgemeinbildung auf ganzer Linie. Aber das ist ein extra Thema.

powermanpapa 31.01.2008 17:49

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65256)
nochmal

du gehst von Akademikern aus

ich vom ganz normalen Durchschnittlichen Arbeiter

dazwischen sind Welten

Biografie meines Freundes

Metzger gelernt
Bundeswehr
Arbeiter im Strassenbau
gewechselt zur Starkstrom Baufirma
angefangen als Kraftwerker im Kohlekraftwerk
gewechselt zum AKW
ständige Fort und Weiterbildungen --Strahlenschutz etc

ja, hätte die Faule Sau sich mal vor 20 Jahren gedanken machen sollen das das nicht gutgehen kann und das damit irgendwann schluss ist

dude 31.01.2008 17:53

@PMP: nein, tue ich nicht. Akademiker sind oft diejenigen, die den Schuss nicht gehoert haben. Und nur weil man studiert ist, heisst das noch lange nicht, dass man vom Leben keinen Plan hat (oft ist das Gegenteil der Fall). "Streetsmart" sind oft Nichtstudierte.

bello 31.01.2008 17:53

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65260)
Biografie meines Freundes

Metzger gelernt
Bundeswehr
Arbeiter im Strassenbau
gewechselt zur Starkstrom Baufirma
angefangen als Kraftwerker im Kohlekraftwerk
gewechselt zum AKW
ständige Fort und Weiterbildungen --Strahlenschutz etc

ja, hätte die Faule Sau sich mal vor 20 Jahren gedanken machen sollen das das nicht gutgehen kann und das damit irgendwann schluss ist

Und was machen wir nun? Alle Atomkraftwerke weiterbetreiben, damit die Leute noch Arbeit haben? Alle Kohlegruben weiterbetreiben damit die Kumpels noch Arbeit haben? Was ist eigentlich mit den armen Fotolaboranten? Wir sollten einfach alle wieder analog fotografieren damit die noch Arbeit haben. Ach was rede ich, denk doch mal an die Hufschmiede.

neonhelm 31.01.2008 17:54

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 65260)
...sich mal vor 20 Jahren gedanken machen sollen das das nicht gutgehen kann und das damit irgendwann schluss ist

Sag ich doch seit 20 Jahren, dass das nicht gut geht, mit der Atomkraft, aber auf mich wollte ja keiner hören... :cool:

Sorry, die Vorlage musste ich nutzen... :Blumen:

drullse 31.01.2008 17:54

Zitat:

Zitat von jens (Beitrag 65233)
jetzt ist erstmal schluss. dafür pendele ich montags um 4:30 nach münchen oder zürich (bzw zum kunden) und freitag nacht zurück. bevor ich wieder nach australien oder usa oder irland gehe muss schon einiges passieren

Traumhaft - so stelle ich mir die ideale Beziehung vor...

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 65242)
MaW: ich glaube, dass fast jeder Chancen hat, die Leidensfaehigkeit aber oftmals zu gering ist. ich moechte das nicht verurteilen, da ich das durchaus auch nachvollziehen kann, auch wenn ich nach drei Monaten Arbeitslosigkeit als Volljurist auch handlangertaetigkeiten angenommen haette.

Solange es nur Handlangertätigkeiten sind, ist das alles kein Problem. Meine Erfahrung ist, dass die Leute zurückzucken, wenn die sozialen Bindungen auf dem Spiel stehen und das kann ich absolut nachvollziehen. Dann wird aber trotzdem gerne von fehlender Flexibilität gesprochen (vornehmlich von denen, die dann über zu wenig Nachwuchs jammern) und da klemmt meiner Meinung was.

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 65252)
Ich kenn jetzt das Kaff nicht, aber wenn er Willens ist, mit (erstmal) mit schmalem Einkommen zu leben, binn ich mir sicher, es gibt Möglichkeiten. Zumindest hier in D.

Leg los - wir freuen und auf konkrete Beispiele!


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