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Duafüxin 05.09.2012 14:50

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801300)
Verkaufsverbote von hartem Alkohol oder immense Steuern drauf. Verbot von Trinken und Mitführen von Alkohol in der Öffentlichkeit.
0,0 Grenze beim Autofahren.
Werbeverbot.

Damit landest Du dann wie in den skandinavischen Ländern bei Komabesäufnissen in der Breite.

Jeder soll wissen was er tut und die Gesellschaft sollte sowas tragen können. Dauernd diese Bevormund der Bürger führt nur zu Aggressionen ...

FinP 05.09.2012 14:52

Und zwar genauso heuchlerisch wie der Umgang mit allen Themen derzeit:

- Spritverbrauch ist böse. Aber anstatt den persönlichen Individualverkehr einzuschränken und Alternativen auszubauen, macht man lieber ne sinnlose Umweltplakette um das Gewissen zu beruhigen.

- Alkohol ist böse. Aber anstatt den Konsum irgendwie einzuschränken, werden mit dem Bier in der Hand über "die anderen" hergezogen, die das Problem seien.

Und viele weitere Beispiele.

FinP 05.09.2012 14:53

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 801308)
Damit landest Du dann wie in den skandinavischen Ländern bei Komabesäufnissen in der Breite.

Jeder soll wissen was er tut und die Gesellschaft sollte sowas tragen können. Dauernd diese Bevormund der Bürger führt nur zu Aggressionen ...

Mal ketzerisch: Bist Du für eine Freigabe von Heroin, Kokain, LSD und anderem Zeug?

Ich bin da selber schizophren:
Gegen Helmpflicht beim Radfahren - für Anschnallpflicht beim Autofahren.
Für Verbot von Cannabis - gegen Verbot von Alkohol.
Für den eigenen PKW vorm Haus - dagegen, dass die anderen mit ihrem Auto so viel rumfahren.

Lui 05.09.2012 15:03

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801300)
Verkaufsverbote von hartem Alkohol oder immense Steuern drauf. Verbot von Trinken und Mitführen von Alkohol in der Öffentlichkeit.
0,0 Grenze beim Autofahren.
Werbeverbot.

Ich habe lange in Bolivien gewohnt, wo der Durchschnitts-Bolivianer um die 50-80 Euro verdient(IM MONAT).
Eine Flasche Pacena Pils(0,6 Liter) kostete immerhin ca. 4 Bolivianos(40 Cent). Das ist teurer als was Bier hier kostet. Trinkbarer Rotwein um die 30-50 Bolis(3-5 Euro).
Wenn man vergleicht was ein Durchschnittsbürger verdient und was Alk kostet, ist es erstaunlich, das sich gerade die indigene Bevölkerung des Landes ständig auf Feiern abschiesst. Sie haben oft den billigsten Alkohol verwendet, der nicht zum Trinken gedacht ist.

Als in den USA die Prohibition herrschte, gab es laut Wiki:
Zitat:

81 % mehr Fälle der Trunkenheit am Steuer (wobei hier allerdings der gleichzeitige Anstieg der Zahl der überhaupt vorhandenen Autos berücksichtigt werden muss)
Ich bin natürlich einverstanden, dass man versucht Regelungen zu finden, die die Situation verbessert, aber ich denke es ist ein schwieriges Unterfangen.

Wurde nicht erwähnt, dass gerade in nördlichen Ländern wesentlich mehr gebechert wird. Ist nicht gerade dort Alkohol extrem teuer?

Gibt es eine Statistik was das Rauchen angeht? Man hat ja hierzulande einiges getan, was Rauchen in Kneipen und öffentlichen Plätzen, Preise, Werbeverbot usw angeht. Wird denn jetzt weniger geraucht?

FinP 05.09.2012 15:07

Einfach ist es sicher nicht. Wenn man aber gegen den zuvielen Konsum ist, dann sollte man nicht die Hände in den Schoß legen.

Die Skandinavier kaufen ihren Sprit in großen Mengen in Deutschland (!) in Läden oder Ladenbereichen, in denen Du als Deutscher gar nichts kaufen darfst. Das ist doch krank!
Deutsche Händler verdienen also damit Geld, dass die Skandinavier ihre Regelungen zur Konsumeinschränkung umgehen.

Und um es nochmal deutlich zu sagen:
Ich bin NICHT für ein Verbot und trinke auch gerne alkoholische Getränke.

Das einzige was ich glaube ist, dass
1. in Deutschland generell zu viel gesoffen wird
2. dies aber nicht an den einzelnen exzessiven Säufern sondern an der breiten Masse liegt

Und das ist wieder ziemlich analog zum Auto-Beispiel - ich glaube, dass
1. in Deutschland der Straßenverkehr unnötig gefährlich ist
2. dies aber nicht an einzelnen Rasern sondern an der breiten Masse der Verkehrsteilnehmer liegt.

Lui 05.09.2012 15:13

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801322)
Die Skandinavier kaufen ihren Sprit in großen Mengen in Deutschland (!) in Läden oder Ladenbereichen, in denen Du als Deutscher gar nichts kaufen darfst. Das ist doch krank!

Was ist mit dem Thema Bolivien? Für jemand, der 80 Bolis verdient, ist eine Flasche Bier für 4 Bolis ein Vermögen.
In Bolivien wird auch nicht weniger gesoffen(das gilt auch für andere Lateinamerikanische Länder, aber Bolivien ist besonders arm).

FinP 05.09.2012 15:16

Wie Du schon sagst: Die trinken wohl nicht das aus dem Laden sondern selbstgebrannten oder Fensterreiniger.

Natürlich ist das nicht gut. Aber soll man denen quasi ihre Besäufnisse quersubventionieren als Entwicklungsland?

Lui 05.09.2012 15:20

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801328)
Aber soll man denen quasi ihre Besäufnisse quersubventionieren als Entwicklungsland?

Das ist doch Blödsinn was du jetzt schreibst(no offence). Es geht doch nicht darum Bolivien zu subventionieren damit sie Pacena kaufen können, sondern es zeigt nur was passiert, wenn Alkohol SO teuer ist, dass man gute Qualität nicht leisten kann. Dann wird halt Sprit gesoffen wovon man erblindet.

Eins muss man lassen, die Pacena Werbung ist ganz nett:Lachen2:

http://www.youtube.com/watch?v=e1Ba_...eature=related

Duafüxin 05.09.2012 15:23

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801313)
Mal ketzerisch: Bist Du für eine Freigabe von Heroin, Kokain, LSD und anderem Zeug?

Ich bin da selber schizophren:
Gegen Helmpflicht beim Radfahren - für Anschnallpflicht beim Autofahren.
Für Verbot von Cannabis - gegen Verbot von Alkohol.
Für den eigenen PKW vorm Haus - dagegen, dass die anderen mit ihrem Auto so viel rumfahren.

Jeder der so Zeug wie harte Drogen nehmen will, bekommt es und kann es nehmen, wenn er will. Würde es freigegeben werden, würde ein großer Kriminalitätsstrang wegfallen. Es würden wahrscheinlich nicht mehr Süchtige werden.

Ich setze immer noch auf Freiheit und nicht Maßregelung von irgendwelchen Spacken, die zB Canabis gefährlicher als Alkohol einstufen.

FinP 05.09.2012 15:28

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 801331)
Es geht doch nicht darum Bolivien zu subventionieren damit sie Pacena kaufen können, sondern es zeigt nur was passiert, wenn Alkohol SO teuer ist, dass man gute Qualität nicht leisten kann. Dann wird halt Sprit gesoffen wovon man erblindet.

Ich wollte nicht Bolivien subventionieren, sondern sagte, dass die Bolivianer um das Problem zu lösen, billigeren Alkohol zur Verfügung stellen müssten. Also quasi mit deren knapper Kasse den Fusel vom Markt drängen durch Preiskampf.
Auch nicht der wahre Jakob.

mum 05.09.2012 15:29

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 800975)
Dann lade mich mal ein!

1. bringe ich mindestens genauso guten mit und
2. würde ich bestimmt nicht ablehnen im Gegenteil ich würde
3. noch fragen: Hast du noch mehr?:Cheese:

Du kennst die falschen Leute!!!

Oder es sind Banausen und sie trinken zu gutem Essen Bier!

nö..ich kenne nur leute...die ein paar gläser wein trinken und zum apero ein paar bierchen - die sind dann eher "erstaunt", dass ich dort mitmache........;-))))))

die "einladung-ohne-wein-liebhaber" war ja nur hypothetisch..:,_)

FinP 05.09.2012 15:30

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 801333)
Jeder der so Zeug wie harte Drogen nehmen will, bekommt es und kann es nehmen, wenn er will. Würde es freigegeben werden, würde ein großer Kriminalitätsstrang wegfallen. Es würden wahrscheinlich nicht mehr Süchtige werden.

Ich setze immer noch auf Freiheit und nicht Maßregelung von irgendwelchen Spacken, die zB Canabis gefährlicher als Alkohol einstufen.

Kann ich nachvollziehen und finde die klare Aussage gut.
Die meisten ziehen halt irgendwo zwischen Alkohol und Heroin eine recht willkürliche Grenze. Meistens genau danach, was sie selbst halt noch gerne konsumieren.

Ist genauso wie bei Marathon-Bestleistungen - ich laufe 2:50, dann sind alle unter 2:45 bestimmt gedopt. Wenn ich 4:00 liefe, dann sind alle unter 4:00 halt Spinner, die sonst kein Leben haben.

Lui 05.09.2012 15:39

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801338)
Ich wollte nicht Bolivien subventionieren, sondern sagte, dass die Bolivianer um das Problem zu lösen, billigeren Alkohol zur Verfügung stellen müssten. Also quasi mit deren knapper Kasse den Fusel vom Markt drängen durch Preiskampf.
Auch nicht der wahre Jakob.

Es ging doch nicht darum, wie man das Problem in Bolivien löst.
Du bietest als Lösung den Alkoholkonsum zu minimieren eine wesentliche Erhöhung des Preises. Ich schreibe was in Ländern passiert, wo Alk so teuer ist, das es fast unerschwinglich ist: Man trinkt billigen Fusel und minimiert NICHT den Alkoholkonsum sondern erzeugt nur den Konsum von Fusel, also widerspricht das deinen Lösungsvorschlag.

Was harte Drogen angeht ist es ähnlich: Heroin ist oft nicht der einzige Grund wieso Konsumenten sterben. Viel mehr ist der hohe Preis, der mit Beschaffungskriminalität zusammenhängt, schlechte Ernährung, schlechtes Heroin da es um den Preis zu steigern gestreckt wird usw, was den Verfall des Konsumenten erzeugt.
Das ist jetzt nur ein Vergleich und ich will kein neues Fass aufmachen.

Troedelliese 05.09.2012 15:56

Zitat:

Ist genauso wie bei Marathon-Bestleistungen - ich laufe 2:50, dann sind alle unter 2:45 bestimmt gedopt. Wenn ich 4:00 liefe, dann sind alle unter 4:00 halt Spinner, die sonst kein Leben haben.
DU bist Paul Ryan?
:Cheese: :Lachanfall:

Meik 05.09.2012 16:40

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 801347)
Du bietest als Lösung den Alkoholkonsum zu minimieren eine wesentliche Erhöhung des Preises.

Wobei man bei den Folgen auch differenzieren muss. Es wird sicher den Konsum bei den Leuten reduzieren die noch nicht süchtig sind und ggf. sogar die Zahl der Süchtigen reduzieren.

Wie bei anderen Drogen auch wird sich der der aber bereits in der Sucht ist irgendwie seinen Rausch beschaffen, und wenn es der billige Fusel, Schwarzbrand oder was auch immer ist. Solche Maßnahmen sind daher immer ein zweischneidiges Schwert.

Sucht bekämpft man aber auch nicht damit dass man dem Süchtigen freien Zugang zu seinen Drogen verschafft. Sieht man ja gut bei dem in D frei verkäuflichen Alkohol wie gut das funktioniert, verschwindend geringe Anzahl die damit ein Problem hat. ;)

Vinoman 05.09.2012 18:09

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801322)

Das einzige was ich glaube ist, dass
1. in Deutschland generell zu viel gesoffen wird
2. dies aber nicht an den einzelnen exzessiven Säufern sondern an der breiten Masse liegt

Und das ist wieder ziemlich analog zum Auto-Beispiel - ich glaube, dass
1. in Deutschland der Straßenverkehr unnötig gefährlich ist
2. dies aber nicht an einzelnen Rasern sondern an der breiten Masse der Verkehrsteilnehmer liegt.

zu 1. wie auch immer
zu 2. dies am exzessiven Saufen in bestimmten Altersklassen bzw. bestimmten schichten liegt, aber nicht am Trinkverhalten der breiten Masse.

zu 1. ja
zu 2. ja, aber nicht weil alle alkoholisoert unterwegs sind ;)

Ich finde, dass man diese Diskussion doch ganz entspannt sehen kann. Wenn man den Alkoholkonsum mit früher vergleicht, ist doch alles gut bzw. auf dem richtigen Wege. Wir sind mE doch schon seit einiger Zeit in einem vernünftigen Bereich angekommen.

FinP 05.09.2012 19:09

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 801415)
Ich finde, dass man diese Diskussion doch ganz entspannt sehen kann. Wenn man den Alkoholkonsum mit früher vergleicht, ist doch alles gut bzw. auf dem richtigen Wege. Wir sind mE doch schon seit einiger Zeit in einem vernünftigen Bereich angekommen.

Tendentiell sind wohl die heutigen Jugendlichen sogar zu faul zum Saufen. :Cheese:

Back on topic: Schick mir mal ne PN, was Dein alkoholfreier Sprudelwein kostet und mehr Infos. Ich finde auf Deiner Webseite das Produkt nicht.

benny 05.09.2012 19:13

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 801415)
Ich finde, dass man diese Diskussion doch ganz entspannt sehen kann. Wenn man den Alkoholkonsum mit früher vergleicht, ist doch alles gut bzw. auf dem richtigen Wege. Wir sind mE doch schon seit einiger Zeit in einem vernünftigen Bereich angekommen.

Also als Mitarbeiter einer Brauerei sehe ich das ganze etwas anders... :cool: der "richtige Weg" verbreitet hier fast schon Existenzängste :Prost: :Cheese:

Lui 05.09.2012 20:41

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801428)
Tendentiell sind wohl die heutigen Jugendlichen sogar zu faul zum Saufen. :Cheese:

Früher trieben Kinder wenigstens Sport indem sie für den Alten einen Kasten Bier am Kiosk kaufen mussten. Heute, wo kein Bier mehr an Minderjährige verkauft werden darf, hängen Kinder nur noch am Computer:Lachen2:

Campeon 06.09.2012 01:33

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 801333)
Ich setze immer noch auf Freiheit und nicht Maßregelung von irgendwelchen Spacken, die zB Canabis gefährlicher als Alkohol einstufen.

So ist es!
Aber für mich ist Cannabis trotzdem gefährlicher als Alkohol!
Denn wenn ich vom Durchschnitts-Alkohol-Genießer ausgehe, liegt für mich das Suchtpotential bei Cannabis-Verwendern höher.
Für mich ist Cannabis eine Einstiegsdroge!
Der Alk zwar auch, aber m.M.nach ist er beherrschbarer!

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801341)
Die meisten ziehen halt irgendwo zwischen Alkohol und Heroin eine recht willkürliche Grenze. Meistens genau danach, was sie selbst halt noch gerne konsumieren.

Zwischen Alkohol und heroin, da ist aber ne sehr deutliche Grenze!
Muß ich mit einer Spritze oder mit einem Glas in geselliger Runde dann doch einen krassen Unterschied feststellen!



Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 801415)
Wir sind mE doch schon seit einiger Zeit in einem vernünftigen Bereich angekommen.

Eben, das denke ich auch! Der "normale" geht mit dem Thema Alkohol, auch "normal" um!

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 801448)
Früher trieben Kinder wenigstens Sport indem sie für den Alten einen Kasten Bier am Kiosk kaufen mussten. Heute, wo kein Bier mehr an Minderjährige verkauft werden darf, hängen Kinder nur noch am Computer:Lachen2:

Und Mama oder Papa bringt das Bier an den PC, dann ist das Kind wenigstens von der gefährlichen Straße weg!;)

thunderlips 06.09.2012 08:36

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 801576)
So ist es!
Aber für mich ist Cannabis trotzdem gefährlicher als Alkohol!
Denn wenn ich vom Durchschnitts-Alkohol-Genießer ausgehe, liegt für mich das Suchtpotential bei Cannabis-Verwendern höher.
Für mich ist Cannabis eine Einstiegsdroge!
Der Alk zwar auch, aber m.M.nach ist er beherrschbarer!

gut das du "für mich" sagst. die wahrnehmung ist höchst individuell.

ich habe vor längerer zeit in der suchthilfe gearbeitet und aus der erfahrung sage ich dir: alkoholabhängige sind die schlimmsten von allen süchtigen. trotzdem bin ich gegen eine maßregelung von außen. was cannabis angeht: ich halte es für nicht gefährlicher als alkohol; nichts desto trotz muss man es deswegen legalisieren. gefährlich bleibt es ja.

Faul 06.09.2012 09:15

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801300)
...

Ich will nicht Alkohol verbieten, sondern nur sagen, dass es auch realistische Möglichkeiten gebe, als Gesellschaft zu sagen: Stop, es wird zu viel gesoffen und das wollen wir ändern. Was derzeit passiert ist heuchlerisch.


Ist es wirklich so, dass "wir" da etwas ändern wollen? Wenn ich mir anschaue, wie viele Leute sich jeden Abend 'ne halbe Flasche Rotwein oder zwei, drei Bier gönnen, kann man, glaube ich, nicht davon ausgehen, dass die Gesellschaft (wir) das ändern möchte.

Ich kann's schon verstehen, dass der Alkohol so beliebt ist. Heute ja alles so korrekt und gesund, da bleibt einem ja kaum noch was um mal auszubrechnen. Rauchen ist out, ungesund essen ist scheiße, dicksein verpönt, da wollen halt viele wenigestens noch trinken. Im übrigen scheinen die Tarahumara laut "Born to run" mit dem exzessiven Alkoholgenuss zu bestimmten Festen ja recht gut zu fahren. :Cheese:

Campeon 06.09.2012 09:37

Zitat:

Zitat von thunderlips (Beitrag 801586)
gut das du "für mich" sagst. die wahrnehmung ist höchst individuell.

ich habe vor längerer zeit in der suchthilfe gearbeitet und aus der erfahrung sage ich dir: alkoholabhängige sind die schlimmsten von allen süchtigen. trotzdem bin ich gegen eine maßregelung von außen. was cannabis angeht: ich halte es für nicht gefährlicher als alkohol; nichts desto trotz muss man es deswegen legalisieren. gefährlich bleibt es ja.

Ok, so genaue Infos von jemandem der direkt vor Ort mal dran war, habe ich es noch nicht gehört.

Nur wird der Alk mittlerweile dann doch zu sehr verteufelt.

In "gesunden" Mengen ist das wohl kein Problem.
Zumindest für den mündigen Menschen!

Suchtkranke haben ja wohl dann doch größere und schwerwiegendere Probleme, als Ottonormal!!!

Wolfgang L. 06.09.2012 09:42

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 801610)
Ok, so genaue Infos von jemandem der direkt vor Ort mal dran war, habe ich es noch nicht gehört.

Nur wird der Alk mittlerweile dann doch zu sehr verteufelt.

In "gesunden" Mengen ist das wohl kein Problem.
Zumindest für den mündigen Menschen!

Suchtkranke haben ja wohl dann doch größere und schwerwiegendere Probleme, als Ottonormal!!!

manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, "Ottonormal" ist Suchtkrank.

Es steht ja nicht jeder Alki am Kiosk. Viele fahren morgens ins Büro oder bringen die Kinder in die Schule.

Von den trockenen Alkoholikern die ich kennen gelernt habe waren die wenigsten Kiosksteher.

Aber solange die Leute noch funktionieren fällt es halt nicht grösser auf. Oder die Angehörigen schauen weg und tuscheln nur.

Grüße
Wolfgang

FinP 06.09.2012 09:58

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 801593)
Ist es wirklich so, dass "wir" da etwas ändern wollen?

Nein. Natürlich nicht.
Meine ganzen Ausführungen waren immer nur hypothetisch. Ich habe mich mit u.a. Lui darüber ausgetauscht, was der richtige Weg wäre, WENN die Gesellschaft wollen WÜRDE.

Faul 06.09.2012 09:59

Ah, ok, alles klar. Danke für die Klarstellung.

Troedelliese 06.09.2012 10:00

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 801576)
Zwischen Alkohol und heroin, da ist aber ne sehr deutliche Grenze!
Muß ich mit einer Spritze oder mit einem Glas in geselliger Runde dann doch einen krassen Unterschied feststellen!

Bei diesem Verglelich geht es aber nicht um ein Glas in geselliger Runde, sondern um den hochprozentigen Alkohol, der, in einer Schublade versteckt, erreichbar sein muss.
Diese Sucht kann Leute in allen Bevölkerungsschichten treffen. In Gesellschaft erkennt man diese Leute hochstens daran, dass sie nach den ersten Gläsern in geselliger Runde nicht betrunken wirken.
Hier ist der Unterschied zum Heroin nicht mehr so groß, gerade bzgl. der Entzugserscheinungen.

Zitat:

In "gesunden" Mengen ist das wohl kein Problem.
Zumindest für den mündigen Menschen!
In welchen Mengen ist Alkohol denn gesund?

FinP 06.09.2012 10:14

Zitat:

Zitat von Wolfgang L. (Beitrag 801614)
Von den trockenen Alkoholikern die ich kennen gelernt habe waren die wenigsten Kiosksteher.

Worum geht es eigentlich?
Alkohol ist ein Genussmittel, das zu verschiedenen ungewollten (Abhängigkeit, alkoholbedingte Unfälle, Kopfschmerzen, Kindern, Straftaten ...) und gewollten Nebenwirkungen führen kann. Da sind wir uns wohl alle einig.

Alkohol ist die häufigste Todesursache bei jungen Männern (nicht irgendwo sondern in der EU!). Extrem viel Straftaten sind alkoholbedingt. Es wird täglich tausendfach bewiesen, dass zwar nicht alle aber sehr viele gerade nicht verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen können.

Die Konsequenz muss nicht Verbot heißen (bringt eh nichts, wie hier ja mehrfach angemerkt wurde), aber ein Verschließen der Augen davor bzw. ein Schönreden fände ich fatal.

Und ich sehe es wie Wolfgang: Nicht die offensichtlichen sind das Problem bzw. haben das Problem.

Duafüxin 06.09.2012 10:17

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 801625)
Bei diesem Verglelich geht es aber nicht um ein Glas in geselliger Runde, sondern um den hochprozentigen Alkohol, der, in einer Schublade versteckt, erreichbar sein muss.
Das kann jeden treffen. In Gesellschaft erkennt man diese Leute hochstens daran, dass sie nach den ersten Gläsern in geselliger Runde nicht betrunken wirken.
Hier ist der Unterschied zum Heroin nicht mehr so groß, gerade bzgl. der Entzugserscheinungen.

Oder dass sie in Gesellschaft gar nichts trinken und dann heimlich den Wodka in allen erdenklichen Formen, zB in einen Apfel gespritzt, zu sich nehmen, damit Aussenstehende ja nix merken.

Den Social Fixer gibt es ja nicht. Den Social Drinker würde es auch nicht geben, wäre Alkohol verboten und würde das Verbot auch kontrolliert werden.

FinP 06.09.2012 10:22

Um noch einmal ein Beispiel von den "normalen" Leuten zu bringen:

Wir sind vor kurzem Eltern geworden und haben dabei viele andere schwangere etc. kennengelernt.

Tierisch viele schwangere Frauen können stundenlange drüber fachsimpeln, welche homöopathischen Mittel und andere Esoterik nun am besten für die Kindesentwicklung sind, können aber gleichzeitig nicht für den Zeitraum der Schwangerschaft und die Stillzeit auf Alkohol 100% verzichten. "Ein paar Sekt machen doch nichts..."

Das fand ich erschreckend.

mum 06.09.2012 10:29

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 801633)
Um noch einmal ein Beispiel von den "normalen" Leuten zu bringen:

Wir sind vor kurzem Eltern geworden und haben dabei viele andere schwangere etc. kennengelernt.

Tierich viele schwangere Frauen können stundenlange drüber fachsimpeln, welche homöopathischen Mittel und andere Esoterik nun am besten für die Kindesentwicklung sind, können aber gleichzeitig nicht für den Zeitraum der Schwangerschaft und die Stillzeit auf Alkohol 100% verzichten. "Ein paar Sekt machen doch nichts..."

Das fand ich erschreckend.

ich auch.

schwangerschaft und stillzeit = no alc

aus solidarität habe ich meine frau damals auch unterstützt indem wir dann zuhause keinen alc getrunken haben (nein, und ich habe dann nicht extern alles ausgeglichen.....;-)

thunderlips 06.09.2012 11:29

ich bin grundsätzlich gegen eine regelung von außen und für mehr vernünftige aufklärung. so ein verbot bekämpft doch immer nur die symptome anstatt die ursache. das ergebnis eines verbots wäre wohl eher eine suchtverlagerung als der maßvolle umgang mit alkohol.

m.e. ist alkohol ein genussmittel und in maßen nicht gesundheitsschädigend. gesund ist es aber definitiv nicht.
ich machs so wie der pfarrer nolte und fahre damit gut :cool:

Troedelliese 06.09.2012 11:32

Zitat:

ich machs so wie der pfarrer nolte und fahre damit gut
Mit Alkohol zu fahren ist aber ganz schlecht, auch wenn die meisten menschen glauben, sie könnten dann "gut" fahren.
:Lachanfall: :Huhu:

phi25 06.09.2012 11:32

Rein von der Substanz her und den Entzugserscheinungen einer echten Alkoholsucht betrachtet ist Alkohol zu den schlimmsten aller Drogen zu rechnen.
Im Zusammenhang mit Drogenkonsum sind aber noch andere Dinge wichtig:
- die Dosis
- die Reinheit
- die Konsumform
- der Grund des Konsums
- das soziale Umfeld
- Mischkonsum etc.

Da Alkohol so tief in unserer Gesellschaft verankert ist, gibt es gewisse Verhaltensweisen die den Umgang vertretbar machen und die allermeisten Menschen kommen ganz gut damit zurecht.
Letztendlich gilt das aber auch für alle anderen Drogen. Die meisten die schon einmal operiert worden sind bekommen danach Opiate die sich in der Wirkung von Heroin kaum unterscheiden, trotzdem kommen die Leute nicht als Junkies aus dem Krankenhaus.
Cannabis ist sicher harmloser als Alkohol, andererseits haben viele meiner Freunde die Ausbildung abgebrochen weil man von dem Zeug eben doch ziemlich lazy wird und gern mal länger schläft.
Ich selbst hab jahrelang täglich ab morgens gekifft, ich bin nicht stolz drauf und wills keinem empfehlen aber die Entzugserscheinungen beim Aufhören waren 3 Tage mehr träumen als sonst, nicht zu vergleichen mit dem was Alkoholiker durchmachen.

thunderlips 06.09.2012 11:38

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 801668)
Mit Alkohol zu fahren ist aber ganz schlecht, auch wenn die meisten menschen glauben, sie könnten dann "gut" fahren.
:Lachanfall: :Huhu:

:Lachen2:

natürlich nur mit dem bobbycar...

ich muss i.ü. klarstellen, dass sich meine berufliche erfahrung in der suchthilfe auf den zivildienst beschränkt der auch schon ne weile (9 jahre) her ist...

FinP 06.09.2012 11:40

10.000 Neugeborene mit Alkoholschäden jedes Jahr in Deutschland.
Die Zahl wollte ich nur mal in den Raum stellen...
Bin selbst erstaunt, dass das so viele sein sollen.

Faul 06.09.2012 13:12

Bei einer Geburtenzahl von ca. 677.000 wären das ca. 1,5%. Natürlich sind 10.000 viel zu viel, aber ich hätte verhältnismäßig mit mehr gerechnet. Gut, nun könnte man noch schauen, was so unter alkoholgeschädigt fällt...

Nur so zum Spaß: Gibt es eigentlich auch altgeborene :Cheese:

3-rad 06.09.2012 13:19

die gleichen Zahlen gibts für Raucherkinder, Drogenkinder, etc

Campeon 08.09.2012 02:50

Zitat:

Zitat von Troedelliese (Beitrag 801625)
Bei diesem Verglelich geht es aber nicht um ein Glas in geselliger Runde, sondern um den hochprozentigen Alkohol, der, in einer Schublade versteckt, erreichbar sein muss.
Diese Sucht kann Leute in allen Bevölkerungsschichten treffen. In Gesellschaft erkennt man diese Leute hochstens daran, dass sie nach den ersten Gläsern in geselliger Runde nicht betrunken wirken.
Hier ist der Unterschied zum Heroin nicht mehr so groß, gerade bzgl. der Entzugserscheinungen.


In welchen Mengen ist Alkohol denn gesund?

Bei mir steht der Hochprozentige neben dem Kamin, offen und für alle sichtbar!

Alkohol ist gesund solange man die vollständige Kontrolle darüber hat und ihn nicht jeden Tag "braucht"!
Und natürlich zur Wunddesinfektion, das ist sehr gesund!


Zitat:

Zitat von phi25 (Beitrag 801669)
Da Alkohol so tief in unserer Gesellschaft verankert ist, gibt es gewisse Verhaltensweisen die den Umgang vertretbar machen und die allermeisten Menschen kommen ganz gut damit zurecht.

Eben, leben und leben lassen!
Oberlehrer gibts viel zu viele!

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 801721)
die gleichen Zahlen gibts für Raucherkinder, Drogenkinder, etc

da machts aber nichts!:(

DeRosa_ITA 08.09.2012 08:07

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 801718)
Bei einer Geburtenzahl von ca. 677.000 wären das ca. 1,5%. Natürlich sind 10.000 viel zu viel, aber ich hätte verhältnismäßig mit mehr gerechnet. Gut, nun könnte man noch schauen, was so unter alkoholgeschädigt fällt...

Nur so zum Spaß: Gibt es eigentlich auch altgeborene :Cheese:

jep, leider:
http://de.wikipedia.org/wiki/Progerie


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