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Flow 11.07.2012 13:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 775185)
Debatten wie in diesem Thread funktionieren am besten, wenn jeder seine eigene Meinung beisteuert, vielleicht sogar ein Argument der Gegenseite aufgreift, aber grundsätzlich die Existenz einer Meinungsvielfalt akzeptiert. Vielleicht sollten sogar jene, die hier für Toleranz streiten, diese Vielfalt begrüßen, denn sie ist ja die Wurzel und das Ziel der Toleranz.

Quatsch !
Hier geht's um's "Verurteilen" !
Das geht am besten mit "Null Toleranz" ... :Lachen2:

Flitzetina 11.07.2012 13:52

http://www.medizin-aspekte.de/2004/0...ngen_2064.html

Zitat:

Die SUVA rechnete die entstehenden jährlichen Kosten welche allgemein auf das Konto der Fussballverletzungen gehen auf rund 100 Millionen Franken hoch.
Zitat:

Eine weitere häufige Kategorie von Sportverletzungen sind Overuse Verletzungen durch repetitive Überlastungen oder Traumata, welche die Kapazitätstoleranz der individuellen Gewebe übersteigen. Die betroffenen Strukturen und entsprechenden Verletzungsarten sind Stressfrakturen bei Knochen, Tendinitis und Tendinosis bei Sehnen und "Muskelkater" bei der Muskulatur.

In den USA sind 30 bis 50% aller Sportverletzungen Überlastungsverletzungen der Sehnen, welche vor allem bei repetitiven Belastungen und einer zu kurzen Zeit zwischen Belastung und Erholung der Sehne auftreten.
Oder auch hier, die bösen Männer:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...hCKMTNI389 HQ

Zitat:

"Gewalt gegen Frauen ist ein soziales Phänomen mit messbaren Konsequenzen für den Staat. Die Folgen dieser größtenteils von Männern ausgeübten Gewalt beanspruchen einen substantiellen Teil öffentlicher Ressourcen." (Godenzi, Yodanis 1998, S. 2)
oder auch Unfälle aller Art:

http://de.wikipedia.org/wiki/Unfall

Worauf ich hinaus will ist, dass es in Deutschland in Mode gekommen ist, jeweils bestimmten Gruppen vorzuwerfen, sie verursachten zu hohe Kosten für die Allgemeinheit... im Grunde werden da immer nur Menschen gegeneinander aufgehetzt und ausgespielt.

Mal sinds die bösen Autofahrer, mal die vielen Sportunfälle, mal die Raucher, mal die Dicken, mal verlangt man von Eltern ihre behinderten Kinder noch vor der Geburt abzutreiben, weil es ja von der Allgemeinheit nicht verlangt werden kann, diese das ganze Leben lang "durchzuschleppen".

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht jeweils nach dem jeweils einfachsten Opfer und vermeintlich schwächsten (dümmsten, faulsten, dicksten, ...,...) treten, weil irgendwann einfach das Gesamtklima so verkommt, dass jeder, der nicht perfekt ist, zur Persona non Grata wird.

Sicher muss etwas gegen das Übergewicht als Phänomen unternommen werden, aber eine Verachtung von Dicken ist sicher kein Weg heraus aus dem Problem.

Wenn sich einer von den schlanken Supersportlern hier morgen mit dem Rad vor ein Auto wirft und danach lebenslang auf Hilfe angewiesen wäre, dürfte der Dicke auf der Couch ja auch nicht sagen "Für den will ich aber nicht bezahlen. Wäre der mal auf seiner Couch sitzen geblieben, statt mit 80km/h auf einem Fahrrad den Berg runter zu brezeln..."

Das ist das Prinzip der Solidargemeinschaft in der wir leben. Und das kann einen hier und da mal mächtig ankotzen - vornehmlich dann, wenn es um andere geht - aber das ist nunmal das Grundprinzip.

Also wenn euch das Problem des Übergewichts stört, dann tut was aktiv dagegen anstatt nur über diejenigen herzuziehen, die eben zu den Dicken zählen.

Das kann als Arbeitgeber heissen, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter in einer guten Kantine essen können, dass es Duschen gibt, damit man problemlos zur Arbeit radeln oder joggen kann, dass Freizeit auch wirklich Freizeit ist usw.

Das kann als guter Freund heissen, dass man mal eine heissgeliebte Schwelleneinheit ausfallen lässt und dafür mit dem dicken Kumpel eben 1h walken geht.

Das kann heissen, dass man eben nicht am Nachmittag die Kekspackung auf den Tisch im Gemeinschaftsraum stellt, weil man weiss, dass der Kollege aus dem Nachbarbüro nicht aufhören kann, bevor die Packung leer ist.

Das kann ein ernsthaftes Gespräch unter Freunden sein.

Das kann als schlanker Ehemann einer dicken Frau heissen, dass man eben nicht auf das warme Abendessen besteht.

Was auch immer.

pegleg 11.07.2012 14:01

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 775238)
...
Was auch immer.

:bussi:

pegleg 11.07.2012 14:04

... und ausserdem finde ich den Begriff "Dicke" abwertend.
Wie wär's mit bewegungsferne Schichten :Lachanfall:

TheRunningNerd 11.07.2012 14:10

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 775238)
...

Super posting, gefällt mir - :Danke:

drullse 11.07.2012 14:11

@Flitzetina: :Blumen:

Duafüxin 11.07.2012 14:12

Zitat:

Zitat von pegleg (Beitrag 775251)
... und ausserdem finde ich den Begriff "Dicke" abwertend.
Wie wär's mit bewegungsferne Schichten :Lachanfall:

Dicke sind nicht zwingend bewegungsunfreudig ;)
So wie Hungerhaken nicht automatisch Sportler sind.

Political Correctness ist gar nicht so einfach ...

DasOe 11.07.2012 14:52

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Anhang 14273

sybenwurz 11.07.2012 14:55

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 775255)
Super posting, gefällt mir - :Danke:

+1
Super aufn Punkt gebracht!

silbermond 11.07.2012 15:01

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 775238)
Was auch immer.

:bussi:

Das hätte das Schlusswort zu diesem Thread sein können!

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Heinrich

P. S.: Ich hab lieber eine gut gebaute, weibliche, gern auch leicht übergewichtige Frau an meiner Seite als ein austrainierte Triathletin. Und ich weiss wo von ich spreche!

sbechtel 11.07.2012 15:08

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 775233)
Ja und weiter? Ist das ein Grund die Menschen als solche zu verurteilen?

Wenn Du Menschen nur noch anhand irgendwelcher Kosten/Nutzen-Betrachtungen bewertest, führt das in eine ganz doofe Richtung. Und man kann das gar nicht konsequent durchziehen..

Ja klar kann man nicht nur über Kosten-Nutzen reden, es gar nicht zu tun, wäre genau so falsch.

Wir haben hier ein Problem, dass angegangen werden muss. Wie ist dann die zweite Frage. Ich hatte hier früher mal einen längeren Beitrag zu Krankenkassen, Anreizsystemen und Co. geschrieben, den ich bei Bedarf wieder auskrame, aber so lange hier kein Konsens herrscht, dass man das Problem des Übergewichts angehen muss, sehe ich dazu noch keinen Anlass.

Ob ich mir meinen Teil dabei denke, wenn ein Dicker an der Kasse die Kekspackung und das Nutellaglas auf das Band legt, oder an der Eisdiele den größten Becher bestellt, ist wieder ein anderes Thema. Ich denke es ist mein gutes Recht, sollen aber andere anders sehen. Ein Glück sind die Gedanken frei!

FLOW RIDER 11.07.2012 15:09

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 775300)
:... Ich hab lieber eine gut gebaute, weibliche, gern auch leicht untergewichtige Frau an meiner Seite; also eine austrainierte Triathletin. Und ich weiss wo von ich spreche!

hab das mal korrigiert :Cheese:

Superpimpf 11.07.2012 15:14

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 775300)
P. S.: Ich hab lieber eine gut gebaute, weibliche, gern auch leicht übergewichtige Frau an meiner Seite als ein austrainierte Triathletin. Und ich weiss wo von ich spreche!

Das war glaube ich nie die Frage dieses Threads.

Ich finde eh, dass das hier sehr am Thema vorbei gegangen ist. Es geht mir, wenn ich mich über die angesprochenen "Dick sein ist cool und ich will nix dran ändern" Personen aufrege, nicht um Kosten des Sozialsystems oder sonstwas. Ich verstehe es einfach persönlich nicht, wie man sich so gehen lassen kann und es (bei dem Einkaufsbeispiel) bewußt noch "schlimmer" macht.

Super-sportaversive Freundin habend-pimpf

Lui 11.07.2012 15:14

Am Ende hat doch jeder Vorurteile. Wenn ich als dunkel Blonder mit grün/blauen Augen Leuten erzähle meine Familie stammt aus Lateinamerika, heißt es "du siehst gar nicht so aus", worauf ich immer denke, wie hat man denn als Lateinamerikaner auszusehen, damit man in das Klischee passt? Ich habe aber genau die gleichen Vorurteile.
Vorurteile hat jeder und die, die behaupten keine zu haben, lügen:Cheese:

TheRunningNerd 11.07.2012 15:20

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 775309)
Ja klar kann man nicht nur über Kosten-Nutzen reden, es gar nicht zu tun, wäre genau so falsch.

Wir haben hier ein Problem, dass angegangen werden muss. Wie ist dann die zweite Frage. Ich hatte hier früher mal einen längeren Beitrag zu Krankenkassen, Anreizsystemen und Co. geschrieben, den ich bei Bedarf wieder auskrame, aber so lange hier kein Konsens herrscht, dass man das Problem des Übergewichts angehen muss, sehe ich dazu noch keinen Anlass.

Ob ich mir meinen Teil dabei denke, wenn ein Dicker an der Kasse die Kekspackung und das Nutellaglas auf das Band legt, oder an der Eisdiele den größten Becher bestellt, ist wieder ein anderes Thema. Ich denke es ist mein gutes Recht, sollen aber andere anders sehen. Ein Glück sind die Gedanken frei!

Natürlich kannst Du Dir Deinen Teil denke - das tue ich auch. Auch bin ich der Ansicht, das Übergewicht ein Problem ist, mit dem sich die Gesellschaft beschäftigen muss, gar keine Frage!

Mir geht es nicht darum, das jeder Dicke toll finden soll, sondern ich habe einfach mit der Formulierung "verurteilen von Dicken" ein Problem. Wie ich glaube ich schon mehrfach schrieb, finde ich, man kann gerne das Verhalten eines Menschen verurteilen, wenn man z.B. völlig anderer Meinung ist, aber nicht den Menschen an sich. Mag sein dass viele das für eine furchtbar spitzfindige Sprachkritik halten, ich finde den Unterschied aber sehr sehr wichtig.

Wir vermischen hier (da nehme ich mich bewußt nicht von aus) - durch den Threadtitel verstärkt - individuelles zwischenmenschliches Erleben ("mein dicker Kumpel ist doch aber nett!") mit völlig abstrakten, gesellschaftlichen Themenkomplexen ("Adipositas als Volkskrankheit und die Folgen"), das ist so m.E. wohl problematisch.

oko_wolf 11.07.2012 15:20

Schönes Posting

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 775238)
...Wenn sich einer von den schlanken Supersportlern hier morgen mit dem Rad vor ein Auto wirft und danach lebenslang auf Hilfe angewiesen wäre, dürfte der Dicke auf der Couch ja auch nicht sagen "Für den will ich aber nicht bezahlen. Wäre der mal auf seiner Couch sitzen geblieben, statt mit 80km/h auf einem Fahrrad den Berg runter zu brezeln..."
. ..

eins der besten Argumente für eine Solidargemeinschaft, besonders wenn das Argument der hohen Kosten der "Dicken" kommt

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 775238)
......Das kann als schlanker Ehemann einer dicken Frau heissen, dass man eben nicht auf das warme Abendessen besteht....

Und was mach' ich als schlanker Mann mit einer dickeren Frau, wenn ich mir anhören muß, daß ich abends unbedingt was essen muß. Ich würd' ja gern auf's Essen verzichten, aber dann gibt's Mecker...

Campeon 11.07.2012 15:35

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 775120)
Die Literatur kam über Jahrhunderte hinweg ohne kleine, gelbe Grinsegesichter aus, um Sarkasmus oder Ironie zu kennzeichnen.

Das stimmt, das ist aber hier eigentlich üblich (das setzen von Smilies), da man bei den Aussagen, leider, oder auch zum Glück, nicht den Klang der Stimme hören kann.

Denn ausgesprochener Sarkasmus oder ausgesprochene Ironie erkenne ich eigentlich dann schon!

Und das ist keine Frage der Bildung!

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 775187)
+1
Wunderbare Diplomatie :Huhu:

Arne halt!!!

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 775193)
Es tut mir leid, aber solche Argumente sind einfach Murks.

Ich denke, den meisten geht es um eine gesunde Lebensweise, welche anzunehmen bei Leuten, die außerhalb der Norm agieren, schwer fällt.

In diesem Sinne wäre das direkte Umfeld dieser Leute (egal ob dick, Suchtkrank oder Risiko-Affin) angeraten, korrigierend zu agieren.

Und ob Leistungssport in der Gesundheitsbilanz positiv wegkommt wäre noch nachzuhalten...?

Find ich nicht, es war ein Beispiel was zeigt, das es Menschen gibt, die mit ihrer Gesundheit halt nicht so sorgsam umgehen.

Das der Triathlonsport, insbesondere der Leistungssport gewisse gesundheitliche Risiken mit sich bringt, das steht hier außer Frage!

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 775202)
Die Allgemeinheit gibt alleine dieses Jahr für Afghanistan etwas über eine Milliarde Euro aus.

Leider, aber wer wills ändern.
Ich denke das geschieht mit Sicherheit ohne die breite Zustimmung in der Bevölkerung!

Interessant wäre eine genaue Studie über die Ausgaben der Krankenkassen bei Sportverletzungen und der ungesunder Lebensweise!

FidoDido 11.07.2012 15:37

Zitat:

Zitat von oko_wolf (Beitrag 775324)
Und was mach' ich als schlanker Mann mit einer dickeren Frau, wenn ich mir anhören muß, daß ich abends unbedingt was essen muß. Ich würd' ja gern auf's Essen verzichten, aber dann gibt's Mecker...

Kein Mitspracherecht in der gemeinsamen Lebensgestaltung? :confused:

Flow 11.07.2012 15:43

Zitat:

Zitat von FidoDido (Beitrag 775335)
Kein Mitspracherecht in der gemeinsamen Lebensgestaltung? :confused:

Weißt doch wie die Dicken sind ... da hat man als normaler Mensch nichts mehr zu melden ... ;)

keko 11.07.2012 15:51

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 775314)
Am Ende hat doch jeder Vorurteile. Wenn ich als dunkel Blonder mit grün/blauen Augen Leuten erzähle meine Familie stammt aus Lateinamerika, heißt es "du siehst gar nicht so aus", worauf ich immer denke, wie hat man denn als Lateinamerikaner auszusehen, damit man in das Klischee passt? Ich habe aber genau die gleichen Vorurteile.
Vorurteile hat jeder und die, die behaupten keine zu haben, lügen:Cheese:

Dein Beispiel ist kein Vorurteil. Es ist zunächst mal nur ein Schema, das wir im Kopf mit uns umtragen, um uns in der Welt einfacher zu Recht zu finden. Im Grunde sind das geniale Erfindungen. Ein Vorurteil ist dagegen etwas Endgültiges.

oko_wolf 11.07.2012 16:33

Zitat:

Zitat von FidoDido (Beitrag 775335)
Kein Mitspracherecht in der gemeinsamen Lebensgestaltung? :confused:

Doch, aber kämpf' mal gegen Überzeugungen (in dem Fall: Hungern ist ungesund) an...

Ist so ähnlich wie bei Vorurteilen

JENS-KLEVE 11.07.2012 16:45

Als mein Vater den Vertrieb für die Außendienstler geleitet hat, wurden prinzipiell keine Übergewichtigen eingestellt. Waren in der Vergangenheit zu oft krank, zu langsam und weniger leistungsorientiert. Da hatten sich wohl manche Vorurteile bestätigt und das Unternehmen bzw. die Abteilung hatte kein Interesse an Umsatzeinbußen nur um toleranter zu sein.

SteMa 11.07.2012 16:49

Hier haben sich bisher einige "Sportskanonen" erfolgreich als Ultraleichtgewichte hinsichtlich ihrer Sozialkompetenz geoutet. Alle Achtung! Gibt es dafür ein Hawaii-Ticket?



Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 775185)
Im Moment sehe ich keinen Grund, diesen Thread zu schließen. Er enthält eine Kontroverse, die wir mit etwas Toleranz anderen Anschauungen gegenüber durchaus verkraften können. Die geäußerten Meinungen halten sich die Waage, viele Aspekte kamen zur Sprache; deshalb halte ich den Thread als Ganzes nicht für beleidigend "den Dicken" gegenüber, wie immer man diese Personengruppe auch definieren mag.


Interessant - wenn Person A eine Person B beleidigt und es von Person C eine Gegenrede zu der Beleidigung gibt, ist das von Person A Gesagte keine Beleidigung mehr gegen Person B. Weil, Rede und Gegenrede sich das Gleichgewicht halten. :confused: :Nee:

TheRunningNerd 11.07.2012 16:58

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 775371)
Als mein Vater den Vertrieb für die Außendienstler geleitet hat, wurden prinzipiell keine Übergewichtigen eingestellt. Waren in der Vergangenheit zu oft krank, zu langsam und weniger leistungsorientiert. Da hatten sich wohl manche Vorurteile bestätigt und das Unternehmen bzw. die Abteilung hatte kein Interesse an Umsatzeinbußen nur um toleranter zu sein.

Au weia. Nenne mir doch bitte mal den Firmennamen, damit ich ggf. auf Geschäftsbeziehungen verzichten kann. Jo, Dein Vater soll meinetwegen die unternehmerischen Entscheidungen treffen, die er für richtig hält, er soll dann aber auch dazu stehen und damit leben, das ich als potentieller Kunde das selbe tue.

Ironmanfranky63 11.07.2012 17:01

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 775300)
:bussi:

Das hätte das Schlusswort zu diesem Thread sein können!

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Heinrich

P. S.: Ich hab lieber eine gut gebaute, weibliche, gern auch leicht übergewichtige Frau an meiner Seite als ein austrainierte Triathletin. Und ich weiss wo von ich spreche!

Ich auch!!! Nur die Vorstellung so eine knochendürre wie z.B. CW im Bett - grausig grrrrr.

drullse 11.07.2012 17:18

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 775313)
Ich verstehe es einfach persönlich nicht, wie man sich so gehen lassen kann und es (bei dem Einkaufsbeispiel) bewußt noch "schlimmer" macht.

Ich schon.

Und ich gehöre auch zu denen, die für das steigende Durchschnittsgewicht der Deutschen die Nahrungsmittelindustrie und die Politik verantwortlich machen. Vor ein paar Jahren hätte ich vermutlich auch noch in die Richtung argumentiert "Sind erwachsene Menschen, müssen selber wissen, etc..."

Mittlerweile arbeite ich in einem Viertel, das von der sozialen Schichtung her eher im mittleren bis unteren Bereich angesiedelt ist. Wenn man dann sieht, welche Dinge man den Kunden mehrfach erklären muss (und dann haben sie es immer noch nicht wirklich begriffen), dann wundert einen nicht, wenn tatsächlich geglaubt wird, dass Nutella unsere Fußballer zu Weltmeistern macht.

Nicht jeder ist gleich intelligent. Das ist schade aber es ist nunmal so. Dazu dann noch fehlende Förderung in der Bildung und die Menschen werden nicht schlauer, weswegen sie dann halt auch nicht verstehen, was sie da für einen Müll in sich reinstopfen.

silence 11.07.2012 17:31

Georg Bernard Shaw
 
"Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper."

"Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, daß selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben."
René Descartes

Mandarine 11.07.2012 18:07

Also eine ganz ungünstige Kombination ist dann ein Dicker ohne Abi und ohne Studium.

Lui 11.07.2012 18:19

Wenn ich Leute, dick oder dünn im Supermarkt sehe, wie sie überwiegend Schrott kaufen, frage ich mich höchstens ob sie sich keine Gedanken machen was ihre Gesundheit betrifft.
Ich esse ja nicht nur gesund und treibe Sport um schlank zu sein, sondern auch weil ich versuche möglichst gesund zu bleiben. Haben andere nicht die Angst, dass ihre ungesunde Lebensweise Konsequenzen hat?
Das heißt nicht, dass ich diese Leute verurteile, sondern ich frage mich nur wieso sie sich über ihre Gesundheit keine Gedanken machen, oder zumindest nicht viele.

Pippi 11.07.2012 18:21

Ich verurteile keine Dicken.
Kenne aber ein paar "Dicke", die ohne Selbstverurteilung/Selbstmitleid sagen können: "Ich bin zufrieden mit meinem Körper, er gefällt mir".
Da können sicher auch gut trainierte Triathleten noch etwas lernen.

Noch etwas zu Beleidigungen:
Wenn man mit sich im reinen ist, kann man gar nicht beleidigt werden, sondern nur wenn man sich betroffen fühlt, sonst prallt das ganze wieder ab.

stevo 11.07.2012 18:31

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 775377)
Au weia. Nenne mir doch bitte mal den Firmennamen, damit ich ggf. auf Geschäftsbeziehungen verzichten kann. Jo, Dein Vater soll meinetwegen die unternehmerischen Entscheidungen treffen, die er für richtig hält, er soll dann aber auch dazu stehen und damit leben, das ich als potentieller Kunde das selbe tue.

Ich würde an deiner Stelle gleich mal die Geschäftsbeziehungen zur Polizei beenden, bei denen gehts auch nach Gewicht:

"Für eine Einstellung in die Polizei Niedersachsen sollte Ihr Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18 und 27,5 liegen. Liegt der BMI außerhalb der Toleranzen wird die Bewerberin bzw. der Bewerber grundsätzlich als polizeidienstuntauglich eingestuft."

Das ist in fast allen anderen Bundesländern genauso.

Mandarine 11.07.2012 18:32

Zitat:

Zitat von Pippi (Beitrag 775408)
Kenne aber ein paar "Dicke", die ohne Selbstverurteilung/Selbstmitleid sagen können: "Ich bin zufrieden mit meinem Körper, er gefällt mir".

Niemals glaube ich diesen Spruch, dass ein Dicker mit seinem Körper zufrieden ist und Gefallen daran hat.

TheRunningNerd 11.07.2012 20:21

Zitat:

Zitat von stevo (Beitrag 775409)
Ich würde an deiner Stelle gleich mal die Geschäftsbeziehungen zur Polizei beenden, bei denen gehts auch nach Gewicht:

"Für eine Einstellung in die Polizei Niedersachsen sollte Ihr Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18 und 27,5 liegen. Liegt der BMI außerhalb der Toleranzen wird die Bewerberin bzw. der Bewerber grundsätzlich als polizeidienstuntauglich eingestuft."

Das ist in fast allen anderen Bundesländern genauso.

Das hat aber auch durchaus logisch Gründe und ist kaum vergleichbar. Ein Polizist hat ja mal Situationen, in denen er z.B. jemanden verfolgen oder überwältigen muss, das ist bei Vertrieblern vergleichsweise selten (grad im Vertrieb habe ich übrigens exzellente übergewichtige Leute kennengelernt, so am Rande).

Leute bei sonst bester Qualifikation *nur* wegen Übergewicht nicht einzustellen ist für mich fast auf einer Stufe wie Frauen nicht einzustellen, weil sie ja schwanger werden könnten.

Man könnte übrigens auch auf die Idee kommen Leute nicht einzustellen, die LDs machen und Familie haben, weil da ja die Gefahr besteht das sie einen Burnout haben könnten. Oder sie wegen des vielen Trainings vermeintlich bereit wären anständig Überstunden zu machen.

Ne, sorry, aber bei "Dicke bringen keine Leistung im Job" hört's für mich echt auf. Die dicken Kollegen die ich habe leisten jedenfalls super Arbeit und sind klasse Typen. Ob die paar Krankheitstage mehr im jahr haben weiss ich nicht und die Frage juckt hier glaube ich auch keine Sau, solange das alles im Rahmen bleibt.

Pesinho 11.07.2012 20:28

[Offtopic]

Zitat:

Zitat von ducrio (Beitrag 774884)
ich hab ein T-Shirt auf dem steht: du bist ein doofer Heini, wenn du weniger wie 5000EUR verdienst....

Ich will nicht tauschen....

da läuft mir immer ein Schauer über den Rücken ...

[/Offtopic]

amontecc 11.07.2012 20:30

Zitat:

Zitat von Pesinho (Beitrag 775456)
[Offtopic]



da läuft mir immer ein Schauer über den Rücken ...

[/Offtopic]

Wieso, hier gehts um Dick, nicht um Doof, auch wenn sie immer beide in den Filmen aufgetaucht sind...:cool:

Klugschnacker 11.07.2012 20:37

Zitat:

Zitat von SteMa (Beitrag 775375)
Interessant - wenn Person A eine Person B beleidigt und es von Person C eine Gegenrede zu der Beleidigung gibt, ist das von Person A Gesagte keine Beleidigung mehr gegen Person B. Weil, Rede und Gegenrede sich das Gleichgewicht halten.

Nö, würde ich nicht so sehen.

comi6967 11.07.2012 20:52

[/list]
Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 774786)
Oh oh, "verurteilst" du da etwa einen "Dünnen"? Pfui Pfui, sowas macht man aber nicht

Fehlen dir die Argumente oder warum fällt dir nichts besseres ein, als mich als ein narzistisches Arschloch darzustellen? Oder willst du nur der sachlichen Thematik aus dem Weg gehen?

Fakt ist, dass Übergewict dramatische Folgen auf die Gesundheit hat und da kratzen wir nach wie vor immernoch an der Oberfläche, alle Auswirkungen könnten Bücher füllen.

Einfach zu behaupten, Sport wäre ja mindestens genau so gesundheitsschädigend, ist einfach an der Nase herbei gezogen.

Der aktuelle Zustand ist einfach untragbar. Da muss sich was ändern. Punkt.

Im übrigen war ich früher auch ziemlich dick, aber ich habe die Initiative ergriffen und etwas daran geändert. Und ich will mal meinen, ohne die blöden Sprüche der Mitschüler wäre es niemals dazu gekommen, eigentlich muss ich Obstkörbe als Dankeschön an alle "Verachter" verschicken!

.....und wahrscheinlich hat dein hirn mit abgenommen.........

FLOW RIDER 11.07.2012 21:15

Zusammenfassung:

Die Dicken sollen über die Dünnen lästern.
Die Dünnen sollen über die Dicken lästern.
Die Dicken sollen über die Dicken lästern.
Die Dünnen sollen über die Dünnen lästern.
(hab ich was vergessen?)

PS: Meine dicke Mutter hat mich eine Woche vor Kraichgau seit Weihnachten das erste mal wieder gesehen. Sie lästerte, ich sei ja viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu dünn. Ich habe nur den Kopf geschüttelt und habe ihr gesagt, dass ich in der Form meines Lebens sei und dass ich mich selten soooo gut gefühlt habe. Daraufhin schüttelte sie den Kopf.

JumpungJackFlash 11.07.2012 21:21

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 775497)

PS: Meine dicke Mutter hat mich eine Woche vor Kraichgau seit Weihnachten das erste mal wieder gesehen. Sie lästerte, ich sei ja viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu dünn......

Wenn die Mutter sagt: Junge, du siehts aber gut aus, hast du mindestens 10 Kilo zuviel drauf.
Wenn die Freunding sagt: Hast du schon wieder abgenommen? Dann können es noch gut 5 Kilo weniger werden.
Wenn der Besuch kommt und die Freundin leise fragt: Sag mal, ist der Junge schon lange so krank? dann hast du langsam das WK Gewicht.

Zum eigentlichen Thema: Alles Menschen sind liebenswert. Aber manche machen es einem nicht einfach.

sbechtel 11.07.2012 21:25

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 775323)
Mir geht es nicht darum, das jeder Dicke toll finden soll, sondern ich habe einfach mit der Formulierung "verurteilen von Dicken" ein Problem. Wie ich glaube ich schon mehrfach schrieb, finde ich, man kann gerne das Verhalten eines Menschen verurteilen, wenn man z.B. völlig anderer Meinung ist, aber nicht den Menschen an sich. Mag sein dass viele das für eine furchtbar spitzfindige Sprachkritik halten, ich finde den Unterschied aber sehr sehr wichtig.

Wenn es dir nur um die Sprache geht, bin ich schonmal beruhigt. Allerdings finde ich, dass der Unterschied nicht so wirklich besteht. Denn wenn ich jemanden Verurteile (als Menschen), dann mache ich das doch nur, weil er vorher ein Verhalten an den Tag gelegt hat, dass mir widerstrebt hat. Verhalten ist ja nun mal die Form, wie wir Dinge nach außen tragen und die dann andere Leute dazu veranlassen, sich über uns eine Meinung/Urteil zu bilden. Also verstehst du, worauf ich hinaus will? Natürlich verurteile ich den Menschen nicht in seiner Gesamtheit und ich glaube nicht, dass der Dicke Kinder frisst oder so, aber aufgrund seines an den Tag gelegten Verhaltens, welches ich Verurteile, verurteile ich rückgekoppelt auch den Menschen, jedoch eben wegen seinem Verhalten, würde er es einsehen/verändern, würde ich den Menschen nicht verurteilen. Quasi eine verhaltensinduzierte temporäre Verurteilung des Menschen. Ach, ist das kompliziert...


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