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tandem65 03.02.2011 07:43

Zitat:

Zitat von chris_f (Beitrag 528135)
In Holland gibt es imho viel mehr Radwege als hier. Die sind zwar viel besser ausgebaut (breiter/tlw. eigene Lichtzeichen), aber als Rennradler hat man auf denen wahrscheinlich auch keinen Spaß. Als Alltagsradler ist das ist Holland aber wahrscheinlich klasse...

Insgesamt sind dort die Autofahrer aber wohl ohnehin so an Radfahrer gewöhnt, daß es prinzipiell zu weniger gefährlichen Situationen kommt...

Die rechtliche Situation ist schon anders. Dem stärkeren Verkehsrteilnehmer wird eine Teilschuld unterstellt. Ist eigentlich nur konsequente Auslegung von §1 StVO:(

Rassel-Lunge 03.02.2011 08:05

Bei uns war diese Woche ein Beitrag im Amtsblatt indem für Radfahrer Kennzeichen gefordert wurden damit man sie besser anzeigen kann.

Radfahrer würden nämlich auf den Waldwegen "mit 80 Sachen" Spaziergänger erschrecken.

Ich jogge ständig durch diesen Wald, aber diese Horde von professionellen Radlern ist mir noch nie begegnet. Verdammt... 80 Sachen... Ich bin einfach zu langsam!

Azrael 03.02.2011 09:58

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 528125)
Wie ist das in Holland? Sind die nicht ziemlich weit vorne was Privilegien für Radfahrer angeht.

Ich drehe inzwischen die meisten meiner Trainingsrunden in den Niederlanden. Die haben grundsätzlich mehr Radwege bzw. Schutzstreifen, aber meist ganz anders angelegt, so dass viele Kritikpunkte der deutschen Radwege gleich behoben sind. So werden die Radwege vor Kreuzungen immer auf die Strasse geführt, so dass es zu keinen Abbiegevorfällen kommt.
Auf Nebenstrecken gibt es selten Radwege, aber auch dort fahre ich bisher Konfliktfrei.

Insgesamt sind die Niederländer viel aufmerksamer und toleranter gegenüber Radfahrern. Ich hatte noch nie einen Vorfall mit einem Niederländer. Die Touristen dort (Deutsche / Belgier) fahren aber genau so schrecklich wie zu Hause, also so ganz sicher ist man noch immer nicht.
Ein großer Unterschied ist aber auch die Benutzung der Radwege durch Fußgänger und als Parkplatz. Was ich hier ständig sehe gibt es dort fast nie. Fußgänger gehen nicht auf dem Radweg und Autos parken nicht auf Radstreifen. Warum klappt das hier nicht?

Die Unterschiede liegen aber auch in der Priorität durch die Verwaltung und Strassenreinigung. Während in Deutschland die Radstreifen mit Schnee, Eis und Split vollliegen und am Ende des Winters total zugemüllt sind, so sind die Wege in den Niederlanden immer gut geräumt, gekehrt und bei Frost mit einer Prise Salz bedacht.

Als Essenz würde ich sagen, direkt hinter der Grenze wird es deutlich besser. Warum geht das bei uns nicht?

Meik 03.02.2011 11:18

Zitat:

Zitat von Azrael (Beitrag 528183)
so dass es zu keinen Abbiegevorfällen kommt.

Das passiert u.a. deshalb so selten weil die Radfahrer auf separaten Radwegen in den Niederlanden dem Autoverkehr untergeordnet sind und die Radfahrer aufpassen müssen.

Toleranter sind die dort gegenüber Radfahrern, das ist mir auch schon aufgefallen. Wobei das in D auch regional stark unterschiedlich ist. In Gegenden wo viele Radfahrer unterwegs sind hat man sich besser aneinander gewöhnt, die meisten Probleme gibt es da wo vergleichsweise wenig Radfahrer unterwegs sind.

FinP 03.02.2011 11:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 528131)
Ich finde, die Sicht hier ist zu einseitig.
Kinder und Rentner, die mit 10 km/h unsicher rumwackeln, würde ich ungern auf stark befahrenen Straßen sehen.

Kinder gehören doch jetzt schon auf den Fußweg und Rentner auf die Straße.
Die Autos müssen halt auch aufpassen und müssen vielleicht mal mit 10 kmh hinterherzuckeln. Wo ist das Problem? Alles eine Frage der Gewohnheit.
Zitat:

Nach Schulschluss sind hier ganze Horden von Schülern auf den beschissensten Radwegen langsam quatschend prima unterwegs, während sie auf der Straße sich und andere gefährden / nerven.
Gefährden? Es ist wohl eher auch hier nur der Punkt: Nerven.
Radfahren ist in erster Linie ein Verkehrsmittel und wo findet der "richtige" Verkehr statt? Auf der Straße.
Wenn Schüler das noch nicht können, dann müssen die Eltern mit ihnen üben. Guck Dir mal die ganzen Radunfälle an, bei denen Schüler beteiligt sind.
Entweder Radwegunfälle oder Fälle, bei denen die Schüler auf der Straße Harakiri fahren.
Jedes Verkehrsmittel muss verantwortungsvoll genutzt werden - dazu gehört auch, dass man halt ein paar Grundregeln als Radfahrer beherrschen (und sich daran halten) muss. Und dann fährt man auf der Straße sicherer.
Zitat:

Sportliche Fahrer wie wir sind nicht die Mehrheit und nicht so wichtig wie wir gerne wären.
Es geht mir nicht um sportliche Radfahrer sondern um Radfahrer, die das Rad als Verkehrsmittel benutzen.
Zitat:

Bei vielen Radwegen nehme ich mir die Freiheit, sie nicht zu benutzen, weil sie voll mit Buckeln, Scherben, Kindern/Rentnern sind, und würde mir wünschen, dass das erlaubt wäre.

Auf guten Radwegen (die gibt es!) fahre ich aber auch selbst lieber als auf der Straße.
Mir geht es um Radwege innerorts. Den Radweg möchte ich echt sehen, der die Sicherheit der Radfahrer erhöht ohne diese auf einen riesen Umweg zu schicken.
Außerorts ist wieder ein ganz anderes Thema.

tandem65 03.02.2011 11:42

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 528235)
Gefährden? Es ist wohl eher auch hier nur der Punkt: Nerven.
Radfahren ist in erster Linie ein Verkehrsmittel und wo findet der "richtige" Verkehr statt? Auf der Straße.

[KLUGSCHEIß] Der Bügersteig ist Teil der Straße, und Fußgänger sind Teil des richtigen Verkehrs
Der Fahrverkehr findet auf der Fahrbahn statt:bussi: [/KLUGSCHEIß]

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 528235)
Außerorts ist wieder ein ganz anderes Thema.

Ja da war ich heute morgen bei Glatteisregen auch dankbar für den Radweg. Innerorts auf den gepflasterten Radwegen war es aber auch wieder SchICE glatt. Der einzige der mich Heute morgen angehupt hat war übrigens der Streuwagen. Sein Kollege hat die Auffahrt zum Radweg blockiert weil er am Ortsausgang aufgehört hat zu streuen:Nee:

FinP 03.02.2011 11:44

Ersetze bitte Straße durch Fahrbahn. Sorry. :Blumen:

Lui 03.02.2011 13:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 528131)
Ich finde, die Sicht hier ist zu einseitig.
Kinder und Rentner, die mit 10 km/h unsicher rumwackeln, würde ich ungern auf stark befahrenen Straßen sehen. Nach Schulschluss sind hier ganze Horden von Schülern auf den beschissensten Radwegen langsam quatschend prima unterwegs, während sie auf der Straße sich und andere gefährden / nerven.
Sportliche Fahrer wie wir sind nicht die Mehrheit und nicht so wichtig wie wir gerne wären.
.

Ja, seltsamerweise gibt es in Deutschland mehr Leute, die krieschend auf alten Schrotträdern rumgurken als Leute, die Räder als Verkehrsmittel betrachten, womit man sich schnell durch den Stadtverkehr bewegen kann. Das war schon immer so. Als ich mir 1992 ein Specialized MTB kaufte worauf ich Slicks montierte und mich mit gutem Tempo durch die Stadt bewegte, wurde ich noch von anderen verpönnt mit Worten:"wofür braucht man ein Mountainbike in der Stadt?". Meine Antwort war:"weil man damit viel schneller, wendiger und sicherer fährt als mit so einem alten Hollandrad".
Ein Jahr später bin ich nach London gezogen wo man grundsätzlich mit dem Rad in diesem Fall links auf der Straße fährt und da fuhren nur Leute auf MTBs im zügigen Tempo durch den Stadtverkehr. Ich fuhr mitten zwischen den Doppeldeckerbusen ohne Probleme und die Londoner fahren viel aggressiver.

Rhing 03.02.2011 13:15

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 528145)
Die rechtliche Situation ist schon anders. Dem stärkeren Verkehsrteilnehmer wird eine Teilschuld unterstellt. Ist eigentlich nur konsequente Auslegung von §1 StVO:(

[KLUGSCHEIß] 'Das folgt erst mal aus § 7 Straßenverkehrsgesetz, in dem die verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung für Kfz festgelegt ist. [/KLUGSCHEIß]

§ 7 Haftung des Halters, Schwarzfahrt
(1) 1Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder
eines Anhängers, der dazu bestimmt ist, von einem Kraftfahrzeug mitgeführt zu werden, ein Mensch
getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist
der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.

Meik 03.02.2011 13:22

Haftung ungleich Schuld

tandem65 03.02.2011 14:32

§ 7 Haftung des Halters, Schwarzfahrt
(1) 1Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder
eines Anhängers, der dazu bestimmt ist, von einem Kraftfahrzeug mitgeführt zu werden, ein Mensch
getötet,
...
so ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.[/quote]

Das ist, wie Meik schon schreibt, die Haftung. Dafür gibbet Versicherungen. Schuld ist das wo Richter über Bestrafung befinden! Das mit der Haftung ist in der Realität auch ganz anders als das was da im Paragrafen steht.

Rhing 03.02.2011 15:54

Ne, ne, im Straf- bzw. OWi-Recht sind wir noch nicht.
Im Zivilrecht (Schadensersatz und so ...) haftet man für schuldhaft begangene Pflichtverletzungen oder wenn im Gesetz eine Gefährdungshaftungs-Anspruchsgrundlage geregelt ist. Letzteres gibt es z.B. für Atomkraftwerke, Eisenbahnen und eben für Autos (eben § 7 StVG), aber nicht für Fahrräder. Deshalb haftet (d.h. hat Schadensersatz zu zahlen) der Halter eines Autos verschuldensunabhängig immer, wenn beim Betrieb des Autos "etwas passiert", also Ursächlichkeit besteht.

Ohne eine solche gesetzlich festgelegte Gefährdungshaftung haftet er nur bei Verschulden, d.h. der Haftende hat die im (Rechts-)verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen. Dem Fahrradfahrer muß also eine Pflichtverletzung oder Vorsatz nachgewiesen werden, um zu einer Haftung zu kommen. Der Halter eines funktionstüchtigen Fahrrades haftet mangels Verschulden nicht, der eines Kfz schon. Das führt im Ergebnis dazu, dass der Kfz-Halter auch dann bei einem Unfall mit einem Fahrrad haftet, wenn er "nix dafür kann", der Fahrradfahrer (in Maßen) schon, es sei denn das Verschulden des Radfahrers überwiegt derart, dass die Gefährdung des Kfz dahinter zurücktritt.

Das war z.B. in diesem "Treckerfall" so, aus dem die Presse die Einführung einer Helmpflicht gemacht hat. Der / die Radfahrer sind auf einem Feldweg GA1 (gib alles) gefahren und haben auch nicht abgebremst, als sich ein Traktor genähert hat, der die ganze Breite des Feldweges eingenommen hat. Klar liegt beim Radfahrer ne Pflichtverletzung vor, wenn der seine Geschwindigkeit da nicht anpaßt. Den Halter des Traktors trifft normalerweise die Gefährdungshaftung. Die trat hier nach Meinung des LG (und meiner Meinung nach zu Recht) hinter der Pflichtverletzung zurück. Denn was soll der Traktorfahrer denn machen? Höhenruder hat er nicht und beim Radfahrer kann man ja schon (fast) von bedingtem eigengefährdenden Vorsatz ausgehen. Das mit dem Helm hat das LG nur noch zusätzlich und überflüssigerweise angemerkt.
PS: Für'n Helmthread macht bitte einen eigenen auf. Ich schau dann heute Abend zu Hause mal auf die 25 Seiten, da hab ich Chips und Bier.

chris.fall 03.02.2011 16:41

Moin,

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 527819)
(...)
Also - was tun?

Über eine mögliche Antwort bin ich gerade eben erst in einem
anderen Thread hier gestolpert:

Klick


Im Ernst, wenn man sich erst mal auf der Straße anpöbelt, ist's
zu spät.... Ich erzähle deshalb ganz bewusst möglichst oft von
den Geschichten, die mir schon so passiert sind. Und zwar Leuten, die nicht Rad fahren.


Viele Grüße,

Christian

Steffko 04.02.2011 15:17

Ziemlich cooler Spot find ich.

Meik 04.02.2011 17:03

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 528482)

Ups, nicht schlecht gemacht. :)

@Rhing: perfekte Erläuterung :Huhu:

tandem65 05.02.2011 10:27

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 528458)
Ne, ne, im Straf- bzw. OWi-Recht sind wir noch nicht.

Eben, ich schrieb doch schon, für das Zivilrechtliche gibbet Versicherungen. Davon merkt der KfZ-Fahrer nichts.

Rhing 05.02.2011 18:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 528414)
Das ist, wie Meik schon schreibt, die Haftung. Dafür gibbet Versicherungen. Schuld ist das wo Richter über Bestrafung befinden! Das mit der Haftung ist in der Realität auch ganz anders als das was da im Paragrafen steht.

Na ja, Du hast da noch'n bisschen mehr geschrieben. Schuld bzw. Verschulden gibt's eben nicht nur im Strafrecht. Und wenn Deine Versicherung nicht zahlt, merkste da ganz schnell was von. Dann kriegste nämlich als Fahrer und Halter ne Klage zugestellt. Dann solltest du ganz schnell sicherstellen, dass Deine Versicherung einen RA beauftragt (beim LG) und andernfalls selbst einen beauftragen. Sonst kann es nämlich passieren, dass Du allein schon deshalb den Prozeß verlierst, weil Du (beim LG durch RA) Deine Verteidigungsbereitschaft nicht rechtzeitig angezeigt hast. Und das Urteil ist vollstreckbar. Mal ganz angesehen davon, dass Du das an den Prozenten bei der Versicherung merkst.

Meik 05.02.2011 19:02

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 529544)
Und wenn Deine Versicherung nicht zahlt, merkste da ganz schnell was von. Dann kriegste nämlich als Fahrer und Halter ne Klage zugestellt. Dann solltest du ganz schnell sicherstellen, dass Deine Versicherung einen RA beauftragt (beim LG) und andernfalls selbst einen beauftragen.

Naja, lässt sich so nicht pauschalisieren. Auf welchen Fall ist dein Konstrukt bezogen?

Eine KFZ-Haftpflicht kann so ohne weiteres den Schadenersatz nicht verweigern, deren Mindestleistungsumfang ist gesetzlich festgeschrieben. Zudem gibt es dort den sog. Direktanspruch, d.h. Schadenersatz fordert man direkt von der Versicherung, nicht vom Fahrer oder Halter. Sie hat auch automatisch die Pflicht den Halter bzw. damit auch sich selber vor ungerechtfertigten Forderungen zu schützen. Aufgrund des Direktanspruchs entscheidet sie aber auch über den weiteren Ablauf, d.h. Zahlung ja/nein, Rechtsanwalt ja/nein usw..

Bei der Privathaftpflicht hängt es dagen von den Versicherungsbedingungen ab, da kann es deinen beschriebenen Fall dann durchaus geben. Verweigert sie aus Vertragsgründen die Zahlung stellt sie aber garantiert keinen Rechtsanwalt, alles weitere ist dann dein Problem.

Rhing 05.02.2011 19:44

Z.B., wenn Deine Versicherung meint, es sei Schadensteilung 50/50 angesagt und die Hälfte zahlt, die gegnerische aber meint, Du (bzw. Deine Versicherung) würdest allein haften. So was hab ich im Moment (zur Bearbeitung). Der Unfallgegner verklagt 1. die Versicherung wegen des Direktanspruchs, 2. den Fahrer und 3. den Halter, 2. und 3. schon, und die als Zeugen aus dem Rechtstreit rauszuhalten, was sie als Beklagte nicht sein können. Wenn das Gericht dann ein schriftliches Vorverfahren anordnet (in mindestens 50 % aller Fälle ist da so), dann muß jeder der Beklagten seine Verteidigungsbereitschaft innerhalb von 2 Wochen bei Gericht anzeigen, beim LG durch RA. Klar wird Deine Versicherung den RA stellen und der bestellt sich für alle Bekl. Wenn die Versicherung das aber verpennt, z.B. weil die Zustellung bei ihr später als bei Bekl. zu 2. und 3. erfolgt und deshalb die Frist falsch berechnet wird und die Anzeige verspätet ist, haste erst mal Pech gehabt. Das ist sicher nicht der Normalfall, kommt aber vor. Jedenfalls ist es aber Normalfall, dass Du als Fahrer oder Halter neben der Versicherung verklagt wirst. Als Radfahrer haste keine Versicherung, gegen die der Unfallgegner einen Direktanspruch hat. Daher biste da sowieso als Beklagter "reif".

lifty 02.03.2011 02:28

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 527831)
Meine Frau hat letztes Jahr allein ne Radtour gemacht. Irgendwo im Wald (Radweg gibt es, aber der ist mit Rennrad dermaßen unbefahrbar, dass sie sich entschied auf der Straße zu fahren) überholt sie ein Autofahrer (ca. 55+ vom Alter), hupt und sie :Huhu: mehr nicht. Ca. 300 m später hält er an und versperrt ihr den Weg, sprich er ist ausgestiegen und hat sich auf die Straße gestellt mit entsprechend aggressiver Mimik. Sie hält ca. 20 m vor ihm an, da sie natürlich Angst bekommen hat. Er kommt auf sie zu, sie fährt los, irgendwie an ihm vorbei und weiter. Der Mann steigt in sein Auto, fährt los und auf ihre Höhe und drängt sie ab, sprich er berührt sie und sie fährt in den Straßengraben (zum Glück war da einer). Der Typ haut ab...Anzeige wegen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht läuft seit letztem Jahr (August)...passiert is noch nichts.
Ich krieg schon wieder ne Mordswut während ich das hier tippe. Ich fahr selber Auto, aber was sich manche auf deutschen Straßen gegenüber Radfahrern leisten is echt unglaublich.
Ein deutscher Autofahrer bügelt auch eher nen Radfahrer um als über ne durchgezogene Mittellinie zu fahren.

Is ja bald wieder Sommer, hurra:cool:

Da es ja wieder wärmer wird:

Meine Frau hatte letzte Woche Gerichtsverhandlung.
Ende vom Lied:

Der Typ hat ne Geldstrafe bekommen, FS durfte er behalten, aber egal. Der hat meiner Frau während der ganzen Verhandlung nicht 1x ins Gesicht geschaut. Er hat sogar zugegeben, dass er dort war, obwohl es keine anderen Zeugen für meine Frau gab.

Es geschehen noch Wunder:)
Allerdings war die Gerichtsverhandlung in Brandenburg, in Berlin wäre das höchstwahrscheinlich eingestellt worden.

neonhelm 02.03.2011 08:13

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 542741)
Es geschehen noch Wunder:)
Allerdings war die Gerichtsverhandlung in Brandenburg, in Berlin wäre das höchstwahrscheinlich eingestellt worden.

Ja, ja, die Mühlen der Justiz...:Lachen2:

Immerhin ist was passiert und er hatte unangenehme Konsequenzen aus seinem Verhalten.

powermanpapa 02.03.2011 08:25

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 542741)
Da es ja wieder wärmer wird:

Meine Frau hatte letzte Woche Gerichtsverhandlung.
Ende vom Lied:

Der Typ hat ne Geldstrafe bekommen, FS durfte er behalten, aber egal. Der hat meiner Frau während der ganzen Verhandlung nicht 1x ins Gesicht geschaut. Er hat sogar zugegeben, dass er dort war, obwohl es keine anderen Zeugen für meine Frau gab.

Es geschehen noch Wunder:)
Allerdings war die Gerichtsverhandlung in Brandenburg, in Berlin wäre das höchstwahrscheinlich eingestellt worden.

wie hoch war die Geldstrafe und wie die Begründung das man für Menschengefährdung mit einem Auto, den FS nicht abgeben muss :confused:

kupferle 02.03.2011 08:35

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 542754)
wie hoch war die Geldstrafe und wie die Begründung das man für Menschengefährdung mit einem Auto, den FS nicht abgeben muss :confused:


Gute Frage!

So einer sollte länger laufen gehen...dachte bisher immer, dass bei Gewalttaten im Verkehr der Führerschein mit eingezogen wird:confused:

Armes Deutschland....Geldstrafen kann man nämlich gemütlich per Ratenzahlung abstottern-oftmals so, dass der Alltag nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Führerscheinentzug schmerzt da mehr...

Aivlys 02.03.2011 08:38

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 542741)
Da es ja wieder wärmer wird:

Meine Frau hatte letzte Woche Gerichtsverhandlung.
Ende vom Lied:

Der Typ hat ne Geldstrafe bekommen, FS durfte er behalten, aber egal. Der hat meiner Frau während der ganzen Verhandlung nicht 1x ins Gesicht geschaut. Er hat sogar zugegeben, dass er dort war, obwohl es keine anderen Zeugen für meine Frau gab.

Es geschehen noch Wunder:)
Allerdings war die Gerichtsverhandlung in Brandenburg, in Berlin wäre das höchstwahrscheinlich eingestellt worden.

Guten Morgen,

immerhin etwas.
Wenn ich was neues weiß in unserem Fall, ... aber ich habe den Eindruck, das dauert alles ...

:Huhu:
Sylvia

lifty 02.03.2011 23:00

Berufskraftfahrer, brauch den FS...blabla ! Aber egal, dem war es mehr als peinlich und er hat seine Strafe bekommen.
Wie gesagt, Berlin wäre er wahrscheinlich straffrei aus der Sache raus gekommen.

Lui 02.03.2011 23:07

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 543146)
Berufskraftfahrer, brauch den FS...blabla ! .

Apropos, ich hatte gerade eine Begegnung mit einem Taxifahrer. Ich bin mal eben zum Rewe, der einige Straßen entfernt ist. Ich mit dem MTB los, kleine ruhige Seitenstraße mit heller Beleuchtung am Rad rein, sehe einen Taxifahrer, der aus einer Ausfahrt kommt und hält bis der Verkehr frei ist. Genau als ich an ihm vorbei fuhr, fährt er mit Vollgas los.....und sieht mich im letzten Moment und bremst. Ich habe nur in Zeitlupe gesehen wie er auf mich zuschießt. Wenn der nicht gebremst hätte, wäre ich jetzt Matsch.

Ich denke oft, es ist nur eine Frage der Zeit. Das gerade war extrem, aber ich hab so viele Momente wo man mich fast platt fährt, egal wie umsichtig man selbst fährt, daß ich oft denke, irgendwann MUSS es mich erwischen:(

Den Taxifahrer hätte ich gerade am Liebsten aus dem Taxi geholt. Wenn ich jetzt platt wäre, käme er bestimmt mit einem Bußgeld und Verwarnung davon.

triduma 02.03.2011 23:13

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 543148)
Apropos, ich hatte gerade eine Begegnung mit einem Taxifahrer. Ich bin mal eben zum Rewe, der einige Straßen entfernt ist. Ich mit dem MTB los, kleine ruhige Seitenstraße mit heller Beleuchtung am Rad rein, sehe einen Taxifahrer, der aus einer Ausfahrt kommt und hält bis der Verkehr frei ist. Genau als ich an ihm vorbei fuhr, fährt er mit Vollgas los.....und sieht mich im letzten Moment und bremst. Ich habe nur in Zeitlupe gesehen wie er auf mich zufuhr. Wenn der nicht gebremst hätte, wäre ich jetzt Matsch.

Ich dnke oft, es ist nur eine Frage der Zeit. Das gerade war extrem, aber ich hab so viele Momente wo man mich fast platt fährt, egal wie umsichtig man selbst fährt, daß ich oft denke, irgendwann MUSS ich mich erwischen:(

Hallo Lui,
da hast Du ja noch mal Glück gehabt. Verdau den Schock gut.
Den Gedanken irgendwann ist es so weit hab ich beim Rad fahren auch oft. Vor allem wenn man so viel fährt wie ich und alles auf der Straße frag ich mich schon oft wann ich dran bin.:(
Gruß
triduma

Lui 02.03.2011 23:18

Zitat:

Zitat von triduma (Beitrag 543150)
Hallo Lui,
da hast Du ja noch mal Glück gehabt. Verdau den Schock gut.

Danke.
Obwohl letztendlich nichts passiert ist, steckt es gerade echt in den Knochen weil es um ein Haar anders hätte sein können und so völlig unverhofft kam. Da merkt man echt wie schnell das gehen kann....schauder.

lifty 02.03.2011 23:50

Ich habe früher als Leistungs-Rdasportler viele km auf Berliner/Brandenburger Straßen verbracht und hatte unzählige Vorfälle mit Autofahrern. auch viele, bei welchen ich selbst nicht unschuldig war. Mittlerweile sehe ich viele Dinge anders, bin ängstlicher, vernünftiger oder weiß ich was... Aber solche Begegnungen wie LUI sie hatte können einen echt daran zweifeln lassen, warum man hier überhaupt grade fährt und wofür ?

Is schon echt krank auf deutschen straßen...:Nee:

drullse 03.03.2011 00:31

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 543146)
Berufskraftfahrer, brauch den FS...

IMHO müsste genau DAS strafverschärfend wirken (wie Alkohol und Drogen eigentlich auch) und nicht mildernd. Grade diese Fahrer sollten sich an die Regeln halten.


Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 543188)
Ich habe früher als Leistungs-Rdasportler viele km auf Berliner/Brandenburger Straßen verbracht

Mein Beileid. Mir reichen schon die paar Kilometer, die ich als Triathlet unterwegs bin hier...

lifty 03.03.2011 10:25

Da haste recht, aber was solls. Vielleicht gibts ja irgendwann mal radgerechtere Wege...träum


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:33 Uhr.

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