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Helios 22.02.2021 12:40

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1586644)
............
1.000 gerettete Menschenleben also nicht genug "Ertrag", aha.
Da wird mir gerade richtig, richtig schlecht wenn ich das lese.

letzte Woche hab ich im TV vernommen, dass 99% der Pflegeheime besucht worden sind, dabei wurden 78% der Bewohner geimpft, 52% des Pflegepersonals.

Impftermine werden nicht wahr genommen - von den Geimpften kippt keiner aus den Latschen noch sonst irgentwelche Auffälligkeiten.

Aufmachen sofort und ohne weitere Diskussion!

weil der Ertrag noch viel geringer sein wird, als er war - das Ding mit den vulnerablen Gruppen ist Geschichte.

TRIPI 22.02.2021 12:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586588)
Was genau wundert dich an den Zahlen?

Es ist doch allgemein bekannt, dass das Auftreten von Covid-19 und (auch die Inzidenzzahlen inklusive asymotomatischer Infektionen) nicht in jedem Landkreis und auch nicht in jedem Bundesland gleichverteilt ist.

Hinzu kommen auch noch voneinander abweichende Impfquoten. In manchen Bundesländern waren Ende Januar schon alle Heimbewohner mindestens einmal geimpft, in anderen noch nicht, was selbstverständlich auch die Häufigkeit schwerer Verläufe beeinflusst, da rund die Hälfte der intensivpatienten aus Heimen stammt.

Das RKi veröffentlicht immer in seinem Dienstagsbericht, die bundesweiten DIVI-Zahlen und Anzahl hospitalisierter Covid-19-Patienten, die erwartungsgemäß seit Anfang Januar, als mit 5700 Covid-19-Patienten der Höhepunkt erreicht worden war, massiv zurückgeht. Trotzdem waren letzten Dienstag bundesweit immer noch 3300 Covid-19-Patienten bundesweit auf der Intensivstation. Auch diese Zahlen werden jetzt noch mindesten zwei bis drei Wochen weiter sinken, da auch in den letzten 2-3 Wochen die Inzidenzzahlen noch gesunken sind und die zunehmende Impfung der Risikogruppen wird ebenfalls den Effekt weniger schwerer Verläufe haben.

Mich wundert(e) daran, dass wir verhältnismäßig viele Infektionen hatten, mein Landkreis war lange "dunkelrot", Inzidenz lange über 200. Und trotzdem gab es sehr wenige Todesfälle und belegte Intensivbetten. Das ist alles...
Mir geht es damit nicht darum irgendetwas anzuzweifeln, sondern, falls das nicht nur Zufall ist, dass daraus Schlüsse gezogen werden.
Ich habe bereits versucht demografische Unterschiede meines Landkreises zu anderen zu finden, war aber Fehlanzeige

qbz 22.02.2021 13:28

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1586656)
.......
- das Ding mit den vulnerablen Gruppen ist Geschichte.

Nicht solange alle Risikogruppen geimpft, nämlich die 65-80jährigen und die Menschen mit Vorerkankungen. Das wird vermutlich bis Ende Juni dauern. Man ist ja bis dato auch mit > 80 Jahre alten Menschen mit dem Impfen noch nicht zu Ende. Was allerdings zutrifft, Menschen, die nicht in einem Heim leben, wo es gleich grössere Ausbrüche gab, konnen sich besser schützen. Insofern ist schon mal ein erster wichtiger Schritt getan, um die Sterblichkeit von Corona zu senken.

captain hook 22.02.2021 13:31

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1586656)
Aufmachen sofort und ohne weitere Diskussion!

Die Pflegeheime oder was genau meinst Du?

tridinski 22.02.2021 13:41

den Lockdown insgesamt aufheben meint er

Helios 22.02.2021 13:46

:Cheese:
ja - genau.
(das war Reaktion auf den Cäptn, Tridinski hat den Nagel getroffen)

Sterbezahlen für Bayern auf die Schnelle zugugeln ist nicht von Erfolg gekrönt.

Mit pi mal paddelboot sind es im "Normalfall" in der Größenordnung (80Jahre Lebensdauer unterstellt) um die 400 Tote/Tag (macht 150Tsd/a)- da ist ein mehr von 1.000 Tote durch Corona aufs Jahr betrachtet, sehr gering bzw. das hätte ich viel höher vermutet.

@qbz ! Merci - hast recht. (auch Vielen Dank für Deinen Nachtrag)l
Ist aber sehr schwierig einzusehen, wenn man ein paar 80ig-jährige und deren Verhalten beobachtet - da kommt man sich mächtig veräppelt vor (Wiiir??? wegen uns braucht ihr das nicht!!!??? es ist doch eure Angst, die alles steuert!!)

tridinski 22.02.2021 13:50

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1586665)
Sterbezahlen für Bayern auf die Schnelle zugugeln ist nicht von Erfolg gekrönt.

Mit pi mal paddelboot sind es im "Normalfall" in der Größenordnung (80Jahre Lebensdauer unterstellt) um die 400 Tote/Tag (macht 150Tsd/a)- da ist ein mehr von 1.000 Tote durch Corona aufs Jahr betrachtet, sehr gering bzw. das hätte ich viel höher vermutet.

sowas meinst du?

Im Jahr 2015 wurden in Bayern 133 536 Sterbefälle registriert, davon waren 64 228 Männer (48,1%) und 69 308 Frauen (51,9%). Das entspricht etwa 1% der Bevölkerung Bayerns.

https://www.statistischebibliothek.d...n% 202015.pdf

Helios 22.02.2021 13:54

ja genau - Danke
(die Schätzzahlen sind nicht total daneben)

KalleMalle 22.02.2021 14:30

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1586668)
(die Schätzzahlen sind nicht total daneben)

Wenn damit Deine 1000 auf Jahr gemeint sind, dann ist die Zahl leider ziemlich deutlich daneben...und Deine Argumentation dann nicht mehr so ganz schlüssig.

Der erste Fall des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) wurde am 28. Januar 2020 in Bayern registriert. Die bestätigte Fallzahl der Erkrankungen belief sich bis zum 22. Februar 2021 auf 429.024. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Virus belief sich auf 12.122.

Seyan 22.02.2021 14:33

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1586665)
Mit pi mal paddelboot sind es im "Normalfall" in der Größenordnung (80Jahre Lebensdauer unterstellt) um die 400 Tote/Tag (macht 150Tsd/a)- da ist ein mehr von 1.000 Tote durch Corona aufs Jahr betrachtet, sehr gering bzw. das hätte ich viel höher vermutet.

Nun hatte Bayern letztes Jahr laut RKI 6716 Corona-Tote ( https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-...land/Statistik ). Niemand kann uns natürlich sagen, wieviele Tote davon nicht auch ohne Corona gestorben wären (da die überwiegende Mehrheit ja ohnehin schon Vorerkrankungen hatte); genauso wenig kann uns niemand sagen, wieviele Menschen aufgrund der Maßnahmen überlebt haben, die sonst aus anderen Gründen gestorben wären (z.B. weniger Grippe-Tote, weniger Verkehrstote, etc.).

2019 gab es in Bayern offiziell 134.313 Tote. 6716 Tote auf 134.313 allein wäre ein Anteil von 5%. Wie gesagt, das ist aber sehr simpel gerechnet und berücksichtigt keinerlei Rahmenbedingungen.

Flow 22.02.2021 14:38

Bei den genannten 1 000 ging es wohl darum, wieviele durch die Maßnahmen vermeintlich "gerettet" werden konnten :
Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1586641)
Söder machts auch schwerer, wenn er sagt, dass durch die Maßnahmen ca. 1000 Leben gerettet werden konnten (bei 11 Mio Einwohnern in Bayern), ich finde das etwas wenig oder andersrum, der Aufwand ist mir zu hoch, der "Ertrag" zu gering.


Helios 22.02.2021 15:00

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1586674)
...und Deine Argumentation dann nicht mehr so ganz schlüssig.

ob jetzt 6 oder 12 Tsd Tote wegen Corona in Bayern - die Zahlen sind mir jetzt zu hoch :o

insofern stimm ich Dir zu - es ist verzwickt.

Wenn jetzt irgentwer was von 50.000 Leuten nachgewiesen hätte, die nicht sterben mussten, darunter kann ich mir eine quirlige Kleinstadt vorstellen, da könnt ich klar sagen, war alles O.K., konnt ich überall mitgehen und in der Nachbetrachtung kann man mit dem Ergebnis leben.

Seyan 22.02.2021 15:04

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586677)
Bei den genannten 1 000 ging es wohl darum, wieviele durch die Maßnahmen vermeintlich "gerettet" werden konnten :

Jeder Tote ist zuviel bzw. jedes gerettete Leben war es wert, aber wenn angeblich nur 1000 Leben gerettet worden sind, bei über 6000 Toten, dann scheinen die Maßnahmen ihr Ziel verfehlt zu haben. Wenn wir bei 1000 Toten und 6000 gerettteten wären, dann wären die Maßnahmen "richtiger" gewesen.

Aber sich mit 1000 geretteten zu rühmen, bei gleichzeitig über 6000 Toten, das ist traurig.

Dafri 22.02.2021 15:05

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586655)
.



Aber wie gesagt, ich bin kein Ethiker und vermutlich einfach nur völlig asozial.




Nein ,das bist du nicht,und stehst mit deiner Ansicht auch nicht alleine da. Meine Mutter ist seit ca. 8 Jahren ein Pflegefall mit mittlerweile schwerster Demenz ,in einem Pflegeheim. Sie kann seit Jahren nur noch liegen,nichts geht mehr,seit mindestens 6 Jahren erkennt sie absolut Niemanden aus der Familie.
Dezember 2019 an schwerster Lungenentzündung erkrankt,wieder aufgepeppelt worden. Tumor im Kiefer,im völlig dementen Zusstand Kiefer offen geschnitten,wir haben den geistigen und körperlichen Verfall über die ganzen Jahre miterlebt.
Wenn meine Mutter still einschlafen würde,ob mit oder an oder ohne Corona ,wäre für alle eine Erlösung.

Flow 22.02.2021 15:10

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586685)
Jeder Tote ist zuviel bzw. jedes gerettete Leben war es wert, aber wenn angeblich nur 1000 Leben gerettet worden sind, bei über 6000 Toten, dann scheinen die Maßnahmen ihr Ziel verfehlt zu haben. Wenn wir bei 1000 Toten und 6000 gerettteten wären, dann wären die Maßnahmen "richtiger" gewesen.

Aber sich mit 1000 geretteten zu rühmen, bei gleichzeitig über 6000 Toten, das ist traurig.

Ok. Scheint mir zwar nicht so schlüssig, aber gut ... :)

Vielleicht willst du (mir) nochmal genauer erklären, wie das hier zu verstehen ist :
Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586655)
Ich bin kein Ethiker und daher wäre meine Meinung dazu sicher keine sinnvolle. Aber wenn ich sehe, wie meine beiden Großmütter vor sich hin vegetieren (bzw. eine nicht mehr, sie ist leider verstorben, nachdem sie von Corona ihrer letzten Lebenskraft beraubt wurde), frage ich mich, inwiefern die beiden ihr Leben am Ende als "lebenswürdig" betrachten bzw. betrachtet haben. Beurteilen kann ich es nicht, bin ja noch nicht in dem Alter.

Für mich persönlich (das heißt in meiner aktuellen Lebenssituation) fände ich es einfach nur entwürdigend, wenn ich irgendwann nicht mehr selber essen könnte, ohne Hilfe nicht mehr aufs Klo gehen könnte usw. (sofern es ein permanenter Zustand ist, hätte ich z.B. einen Unfall und wäre temporär auf Hilfe angewiesen, wäre das was anderes).

Mal davon abgesehen, dass ich sehe, wie es meine Mutter körperlich und mental zugrunde richtet, dass sie ihr gesamtes Leben für ihre Mutter aufopfern muss. Bei den eigenen Kindern ist das was anderes, da ist man meist jung und weiß zudem (hoffentlich), worauf man sich einlässt...

Aber wie gesagt, ich bin kein Ethiker und vermutlich einfach nur völlig asozial.

Würde mich interessieren.


Grüße ... :Huhu:

Bockwuchst 22.02.2021 15:17

Zitat:

Zitat von Dafri (Beitrag 1586686)
Nein ,das bist du nicht,und stehst mit deiner Ansicht auch nicht alleine da. Meine Mutter ist seit ca. 8 Jahren ein Pflegefall mit mittlerweile schwerster Demenz ,in einem Pflegeheim. Sie kann seit Jahren nur noch liegen,nichts geht mehr,seit mindestens 6 Jahren erkennt sie absolut Niemanden aus der Familie.
Dezember 2019 an schwerster Lungenentzündung erkrankt,wieder aufgepeppelt worden. Tumor im Kiefer,im völlig dementen Zusstand Kiefer offen geschnitten,wir haben den geistigen und körperlichen Verfall über die ganzen Jahre miterlebt.
Wenn meine Mutter still einschlafen würde,ob mit oder an oder ohne Corona ,wäre für alle eine Erlösung.

Rechtzeitig über Patientenverfügung nachdenken. Ganz wichtiges Thema. Das jetzt mit Corona zu vermischen ist aber falsch.

captain hook 22.02.2021 15:20

Um mal mit Corona den Sport zu streifen...

Der Mann der Stunde, CX Weltmeister und seit seinem gestrigen Sprintsieg (die Sprintweltelite einfach mal komplett verblasen) Gesamtführender der UAE Tour sitzt seit einem positiven Befund bei einem staff member nicht im Führungstrikot aufm Rad heute, sondern in Quaratäne im Hotel. Angesichts der anstehenden Klassikersaison hat der jetzt bestimmt richtig gute Laune.

https://www.cyclingnews.com/news/van...onavirus-case/

Soweit ich das verstanden habe, haben die eigentlich nur getestete Leute überhaupt einreisen lassen und alle hatten nur Kontakt mit ebenfalls getesteten. Nu ists trotzdem wie es ist.

Seyan 22.02.2021 15:20

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586687)
Vielleicht willst du (mir) nochmal genauer erklären, wie das hier zu verstehen ist :

Würde mich interessieren.

Was genau ist daran unverständlich? Ich für mich persönlich kann mir derzeit (das ist aber nicht Corona-speziell, das war schon vor Corona so) nicht vorstellen, dass ich es für mich als lebenswürdig auffassen kann, mein Leben völlig fremdbestimmt zu leben. Wenn ich selbst einfachste Tagesaufgaben wie Essen, Trinken, aufs Klo gehen etc. nicht mehr nachkommen kann.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Ansicht auf andere projeziere (deswegen auch die Frage, wie meine beiden Großmütter das sehen bzw. gesehen haben). Wobei es natürlich schwer in Erfahrung zu bringen ist, wenn man geistig nicht mehr in der Lage scheint, seine Umgebung richtig wahrzunehmen bzw. sich mitzuteilen.

Daher glaube ich auch nicht, dass ich in meinem Familienkreis die falsche Person wäre, um Patientenverfügungen zu übernehmen, da hier vermutlich meine Überzeugung nicht mit der der betroffenen Person übereinstimmen dürften. Ich will lediglich für mich selbst entscheiden müssen.

Schlafschaf 22.02.2021 15:31

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1586689)
Rechtzeitig über Patientenverfügung nachdenken. Ganz wichtiges Thema. Das jetzt mit Corona zu vermischen ist aber falsch.

Man kann und sollte schon fragen welche 1000 Leben da gerettet wurden und für wie lange. Wenn die Maßnahmen hauptsächlich dafür sorgen, dass uralte Leute ein paar Wochen länger im Pflegeheim in ihren Betten liegen bevor sie was anderes killt kann man vielleicht schon abwägen ob es das alles wert ist. (Ich weiß nicht ob das so ist und bin von Herzen froh kein Politiker zu sein der solche Entscheidungen treffen muss)

Wenn wir nicht abwägen wollen weil das so asozial ist, dann sollte in Pflegeheimen nie wieder Besuch erlaubt sein. Der Eingang sollte nur über eine Schleuse möglich sein. Die Pfleger sollten nur einmal täglich in Vollschutz das Zimmer betreten. Essen wird steril verpackt durch eine Schleuse gereicht.

Das ist natürlich eine völlig bescheuerte Idee, aber sie würde genauso Leben retten wie die Corona-Maßnahmen. Jeder der also behauptet man darf die Menschenleben nicht abwägen sollte dieser Idee theoretisch zustimmen.

Auch ohne Corona ist jedes Konzert und jede Disco dafür verantwortlich, dass Bakterien und Viren ausgetauscht werden. Und am nächsten Tag gelangen diese Viren dann durch alltägliche Kontakte zu den Riskogruppen und Menschen sterben.
Unser ganz normales Leben ist somit immer für den Tod verantwortlich zu machen. Wollen wir das verhindern müssten wir uns für alle Zeiten im Mega-Lockdown befinden. Das erscheint mir nicht ratsam.
Genauso wenig ratsam ist es, jetzt alle Maßnahmen in den Himmel zu loben weil sie angeblich Menschenleben retten. Die Maßnahmen müssen auf ihre Verhältnismäßigkeit geprüft werden ohne das ständig jemand „Unfug“ und asozial schreit.
Neue Erkenntnisse sollten nicht nur dafür sorgen, dass neue Maßnahmen entwickelt werden, sondern auch das nicht so effektive Maßnahmen wieder aufgehoben werden. Dann würde vielleicht auch die Akzeptanz der Bevölkerung nicht immer weiter den Bach runter gehen.

Flow 22.02.2021 15:31

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586691)
Was genau ist daran unverständlich? Ich für mich persönlich kann mir derzeit (das ist aber nicht Corona-speziell, das war schon vor Corona so) nicht vorstellen, dass ich es für mich als lebenswürdig auffassen kann, mein Leben völlig fremdbestimmt zu leben. Wenn ich selbst einfachste Tagesaufgaben wie Essen, Trinken, aufs Klo gehen etc. nicht mehr nachkommen kann.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Ansicht auf andere projeziere (deswegen auch die Frage, wie meine beiden Großmütter das sehen bzw. gesehen haben). Wobei es natürlich schwer in Erfahrung zu bringen ist, wenn man geistig nicht mehr in der Lage scheint, seine Umgebung richtig wahrzunehmen bzw. sich mitzuteilen.

Daher glaube ich auch nicht, dass ich in meinem Familienkreis die falsche Person wäre, um Patientenverfügungen zu übernehmen, da hier vermutlich meine Überzeugung nicht mit der der betroffenen Person übereinstimmen dürften. Ich will lediglich für mich selbst entscheiden müssen.

Die Grundhaltung hatte ich verstanden, danke ... ;)

Du hattest es im Gespräch mit El Stupido im Zusammenhang rund um "Maßnahmen", "Rettung/Gewichtung/Wert von (einzelnen) Menschenleben" gebracht.

Insofern geht mein Interesse vielleicht in Richtung deiner Schlußfolgerung / Konsequenz aus deiner grundlegenden Haltung.
Oder sind deine Worte als Enthaltung einer Meinung zur diesbezüglichen Gesamtsituation zu verstehen ?

Bockwuchst 22.02.2021 15:39

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1586693)
Man kann und sollte schon fragen welche 1000 Leben da gerettet wurden und für wie lange. Wenn die Maßnahmen hauptsächlich dafür sorgen, dass uralte Leute ein paar Wochen länger im Pflegeheim in ihren Betten liegen bevor sie was anderes killt kann man vielleicht schon abwägen ob es das alles wert ist. (Ich weiß nicht ob das so ist und bin von Herzen froh kein Politiker zu sein der solche Entscheidungen treffen muss)

Wenn wir nicht abwägen wollen weil das so asozial ist, dann sollte in Pflegeheimen nie wieder Besuch erlaubt sein. Der Eingang sollte nur über eine Schleuse möglich sein. Die Pfleger sollten nur einmal täglich in Vollschutz das Zimmer betreten. Essen wird steril verpackt durch eine Schleuse gereicht.

Das ist natürlich eine völlig bescheuerte Idee, aber sie würde genauso Leben retten wie die Corona-Maßnahmen. Jeder der also behauptet man darf die Menschenleben nicht abwägen sollte dieser Idee theoretisch zustimmen.

Auch ohne Corona ist jedes Konzert und jede Disco dafür verantwortlich, dass Bakterien und Viren ausgetauscht werden. Und am nächsten Tag gelangen diese Viren dann durch alltägliche Kontakte zu den Riskogruppen und Menschen sterben.
Unser ganz normales Leben ist somit immer für den Tod verantwortlich zu machen. Wollen wir das verhindern müssten wir uns für alle Zeiten im Mega-Lockdown befinden. Das erscheint mir nicht ratsam.
Genauso wenig ratsam ist es, jetzt alle Maßnahmen in den Himmel zu loben weil sie angeblich Menschenleben retten. Die Maßnahmen müssen auf ihre Verhältnismäßigkeit geprüft werden ohne das ständig jemand „Unfug“ und asozial schreit.
Neue Erkenntnisse sollten nicht nur dafür sorgen, dass neue Maßnahmen entwickelt werden, sondern auch das nicht so effektive Maßnahmen wieder aufgehoben werden. Dann würde vielleicht auch die Akzeptanz der Bevölkerung nicht immer weiter den Bach runter gehen.

Ist mir jetzt zu blöd darauf ausführlicher zu antworten. Hast du den Unterschied zwischen einer sich schnell ausbreitenden Pandemie und Krankheiten, die immer mal wieder kursieren, begriffen?

Kälteidiot 22.02.2021 15:39

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586691)
Was genau ist daran unverständlich? Ich für mich persönlich kann mir derzeit (das ist aber nicht Corona-speziell, das war schon vor Corona so) nicht vorstellen, dass ich es für mich als lebenswürdig auffassen kann, mein Leben völlig fremdbestimmt zu leben. Wenn ich selbst einfachste Tagesaufgaben wie Essen, Trinken, aufs Klo gehen etc. nicht mehr nachkommen kann.

....

ich sehe das ähnlich und ich hoffe, dass ich es, wenn es dann mal soweit ist, noch selbst entscheiden kann.

Für den Fall, dass ich es nicht mehr entscheiden oder äussern kann, haben wir ausführlich gesprochen und aufgeschrieben. Mich beruhigt das sehr.

Aber die Menschen die es nicht mehr selbst entscheiden können, die sollten wir schützen, auch, wenn man sich manchmal fragt, ob es nicht für alle am besten wäre, wenn die Person stürbe.

Aber ob es das "wert" sei, also die Frage will ich mir nicht stellen.

Dafri 22.02.2021 15:42

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1586689)
Rechtzeitig über Patientenverfügung nachdenken. Ganz wichtiges Thema. Das jetzt mit Corona zu vermischen ist aber falsch.

Hab ich von meiner Mutter schon lange bevor sie dement wurde,ist aber in Händen des Amtsgerichts,

Seyan 22.02.2021 15:52

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586694)
Insofern geht mein Interesse vielleicht in Richtung deiner Schlußfolgerung / Konsequenz aus deiner grundlegenden Haltung.
Oder sind deine Worte als Enthaltung einer Meinung zur diesbezüglichen Gesamtsituation zu verstehen ?

Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.

Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.

Flow 22.02.2021 16:09

Erstmal danke für die Ausführungen.
Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586699)
Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.

Da stecken nun zwei Themen(aspekte) drin.
Einmal der erstgenannte gesamtgesellschatliche. Dann quasi "die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des würdevollen Ablebens des Einzelnen".

Natürlich sind das Fragen, mit denen man sich befassen darf, oder sogar muß.
Insbesondere in der aktuellen drängen sie ja auch wieder ins Bewußtsein.
Und wie immer heikel, wenn es um Sex, Tod, Drogen oder Religion geht ... :Lachen2:
Zitat:

Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.
Ja, ist was dran, und sollte auch benannt und betrachtet werden.

Estebban 22.02.2021 16:37

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586699)
Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.

Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.



Das ist ja schön, dass du der Meinung bist, dass alte Menschen ein Leben führen, dass du als „lebensunwürdig“ erachtest. Das sollte ja aber bitte schön immer noch jedem seine eigene Sorge sein und du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen und dass dann auch noch in vollem ernst mit Vokabeln wie „lebensunwertes leben“ ausdrücken...

Kälteidiot 22.02.2021 17:03

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1586706)
Das ist ja schön, dass du der Meinung bist, dass alte Menschen ein Leben führen, dass du als „lebensunwürdig“ erachtest. Das sollte ja aber bitte schön immer noch jedem seine eigene Sorge sein und du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen und dass dann auch noch in vollem ernst mit Vokabeln wie „lebensunwertes leben“ ausdrücken...

das hat er doch so gar nicht geschrieben. Und soweit ich es verstanden habe auch nicht gemeint.
Er hat ausdrücklich nur für sich geschrieben. Und was er für sich als "lebensunwürdig" ansieht.

Estebban 22.02.2021 17:34

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586711)
das hat er doch so gar nicht geschrieben. Und soweit ich es verstanden habe auch nicht gemeint.
Er hat ausdrücklich nur für sich geschrieben. Und was er für sich als "lebensunwürdig" ansieht.

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586699)
Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde.

(...)



Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar.

Meines Erachtens steht das exakt so da. Inklusive „lebenswürdig“.

Klugschnacker 22.02.2021 17:45

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586699)
Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen).

Das sehe ich anders. :Blumen:

Wir sind eine arbeitsteilige Gesellschaft, die man nicht in ihre Einzelteile zerlegt betrachten kann. Es ist richtig, dass die jüngere Generation durch das gemeinsame Handeln bei der Pandemiebekämpfung Nachteile erleidet. Das darf man meiner Meinung nach jedoch nicht getrennt betrachten von den Vorteilen, welche die jungen Menschen durch die Lebensleistung der älteren Generation erfahren.

Ein Sinnbild für diese gegenseitig Abhängigkeit und Verantwortung ist die Schule selbst: Natürlich hat die jüngere Generation ein Interesse daran, dass die Schulen geöffnet sind. Das macht aber nur Sinn, wenn auch Lehrer vorhanden sind, denn Schulen ohne Lehrer sind nur ein Haufen Sperrmüll. Diese gehören aber bekanntlich zu großen Teilen zur älteren Generation.

Pascal 22.02.2021 17:50

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1586699)
Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde.

Wie großzügig doch noch ein paar Alte Rentner ohne Giftspritze überleben zu lassen.

Wie schon mein Vorredner geschrieben hat, zum Glück vertrittst Du eine sehr kleine Minderheit mit Deiner bedenklichen Sichtweise und es ist völlig ausreichend, wenn Du für Dich später einmal entscheidest und hoffentlich nicht für einen Dritten.

Schlafschaf 22.02.2021 18:05

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1586696)
Ist mir jetzt zu blöd darauf ausführlicher zu antworten. Hast du den Unterschied zwischen einer sich schnell ausbreitenden Pandemie und Krankheiten, die immer mal wieder kursieren, begriffen?

Was hat das mit dem Thema zu tun? Ist ein an Corona gestorbener Mensch denn schlimmer als jemand der an was anderem stirbt?

Das wir insgesamt Maßnahmen brauchen um die Pandemie im Griff zu halten ist ja unstrittig.
Wenn hier jemand EINZELNE Maßnahmen bei Corona in Frage stellt, dann wird darauf verwiesen, dass die Maßnahmen Menschenleben retten und es völlig asozial ist das man die Regeln gerne abschaffen würde. Da frage ich mich halt wieso wir da jetzt bei Corona so ist und sonst nicht.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1586706)
...du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.

Sobald etwas ein Leben kosten kann, sollte es also unterlassen werden oder was willst du damit sagen? Denn dann greift ja mein Punkt wieder:
Auch ohne Corona werden so länderübergreifend Krankheiten verbreitet, die dann weiter in Pflegeheime und zu anderen Risikogruppen getragen werden. Jedes Leben zählt! Abifahrten sollten daher für immer abgeschafft bleiben!

TRIPI 22.02.2021 18:12

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1586721)
Was hat das mit dem Thema zu tun? Ist ein an Corona gestorbener Mensch denn schlimmer als jemand der an was anderem stirbt?

Das wir insgesamt Maßnahmen brauchen um die Pandemie im Griff zu halten ist ja unstrittig.
Wenn hier jemand EINZELNE Maßnahmen bei Corona in Frage stellt, dann wird darauf verwiesen, dass die Maßnahmen Menschenleben retten und es völlig asozial ist das man die Regeln gerne abschaffen würde. Da frage ich mich halt wieso wir da jetzt bei Corona so ist und sonst nicht.



Auch ohne Corona werden so länderübergreifend Krankheiten verbreitet, die dann weiter in Pflegeheime und zu anderen Risikogruppen getragen werden. Jedes Leben zählt! Abifahrten sollten daher für immer abgeschafft bleiben!

Na offensichtlich weil nach Einschätzung der Experten dieses Virus weit mehr Menschenleben fordern würde?
Und falls du meinst, dass hier Maßnahmen ergriffen werden aber auf der anderen Seite zB Rauchen weiter erlaubt bleibt: Ich kann mich nicht gegen Corona entscheiden ohne mich heftig einzuschränken, gegen Rauchen aber schon.

Kälteidiot 22.02.2021 18:19

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1586716)
Meines Erachtens steht das exakt so da. Inklusive „lebenswürdig“.

warten wir halt bis er / oder Sie / es uns erklärt.

LidlRacer 22.02.2021 18:43

Bei Söders 1000 Geretteten stochert Ihr alle ohne exaktes Zitat völlig im Nebel.

Um welchen Zeitraum geht es, um welche Maßnahmen und im Vergleich zu welcher Alternative?

Aus diesem Spiegel-Bezahl-Artikel
Digitaler Aschermittwoch der CSU - Ein Prosit der Ungemütlichkeit
kann ich lediglich diesen Satz entnehmen:
"Später rechnete er vor, sein Regierungshandeln habe mindestens 1000 Menschen das Leben gerettet."

"Nur" 1000 in der ganzen Pandemiezeit bezogen auf alle ergriffenen Maßnahmen im Vergleich zu einfach laufen lassen in ganz Bayern können es nicht sein.

Anderswo habe ich nichts darüber gefunden.

Wer mag, kann es sich wohl hier anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=CO5ykxuATT4

anlot 22.02.2021 18:50

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1586653)
Der Söder wird's schon wissen.

Tote pro 1 Mio in D ca. 800.

Tote pro Mio in Belgien ca. 1800, in USA, GB und einigen anderen um die 1500. Und selbst die haben nicht nix gemacht. Länder mit extrem strengen Regeln, nein, nicht Deutschland, liegen deutlich unter 100 Toten pro Mio.

Da würde mich sein Rechenweg schon mal interessieren.

Abgesehen davon: wie beschützt man Leute die nicht glauben dass man sie beschützen müsste und die erst recht nicht so beschützt werden wollen, wie man es tut.

Fazit: kann man vermutlich nicht so richtig.

Wäre einfach wenn das alle so sehen würden. Nu hält aber 50% (aus der Erinnerung) auch heute noch die Schutzmaßnahmen für richtig.

Wenn nun die, die es gerne locker angehen wollen allerdings die gefährden, die das nicht so lustig finden... was macht man dann?

Schwierige Frage, in der Tat. Bei 0,08% Toten pro 1 Mio. Einwohner scheinen wir es aber bisher ziemlich richtig gemacht zu haben.

noam 22.02.2021 20:55

Meine Frage an Lidl wurde ja schlicht ignoriert, also nun nochmal an alle:

Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?

merz 22.02.2021 20:57

Boris Johnson heute: die Pandemie ist in UK am 21. Juni 2021 beendet, back to normal. Steile These aber nicht irre.

https://www.independent.co.uk/news/u...-b1805715.html

m.

Ist jetzt keine Antwort auf noams Frage, war nicht so gemeint, sorry.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1586742)
(...)
Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?


Ich finde die Frage bestechend - und sie lässt mich (natürlich) komplett ratlos.

Sollten wir als Strukturelement an jedem Monatsersten einmal aufbringen:
Was würdet ihr jetzt konkret tun?

Kälteidiot 22.02.2021 21:37

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1586742)
Meine Frage an Lidl wurde ja schlicht ignoriert, also nun nochmal an alle:

Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?

meine bescheidene Meinung dazu und ohne Anspruch auf Funktionalität:

Verschiebung aller anstehenden Wahlen um ein Jahr. Damit zumindest ein Teil der Entscheidungen nicht aus wahltaktischen Gründen getroffen wird.

Langsames Öffnung der Geschäfte und Restaurants und Einkauf nur mit nachgewiesener Impfung oder gutem Hygienekonzept.
Das gleiche für den Sport. Öffnung unter Einhaltung der bestehenden Hygienekonzepte.
Zügiges Impfen aller systemrelevanten Leute + Kita und Lehrer*Innen.
Freiwillige Weitergabe der Impfung ermöglichen. Z.B von Omi an Enkel.
Nach den systemrelevanten kommen die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dran. Diese erhalten nach Impfung ebenso Privilegien. (Abhotten in der Disse)
Maskenpflicht für alle, auch Geimpfte.

Sorry mehr fällt mir nicht ein. Auch wenn ich unter der Situation leide bin ich eigentlich einigermassen mit den Maßnahmen zu frieden und warte jetzt nur noch drauf bis es irgendwie rum ist.

Flow 22.02.2021 21:38

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1586743)
Ich finde die Frage bestechend - und sie lässt mich (natürlich) komplett ratlos.

Sollten wir als Strukturelement an jedem Monatsersten einmal aufbringen:
Was würdet ihr jetzt konkret tun?

Ja, spannend ... :)

Als "Rahmenbedingung" müssten wir uns natürlich erstmal auf eine gemeinsame Einschätzung der potentiellen (abzuwendenden) Gefahr einigen.
(Das dürfte für die einfachste, "eindimensionale" Betrachtung mit Blick auf Seuchenausbreitung und zu erwartenden Todesopfern schon schwer genug werden. Real, wenn man auf komplette Schadensminimierung abzielen will, wären natürlich zahlreiche, teils schwer absehbare, andere Folgen und Kollateralschäden mit zu betrachten)

Dann sollte man den Begriff "Maßnahmen / Verschärfungen" womöglich sehr weit fassen.

Ich denke, die Maßnahmen haben sich in ihrem ohnehin nicht soo optimalen Wirkungsgrad mittlerweile deutlich abgenutzt. Wie von Anfang an, denke ich, daß das individuelle Verhalten des Einzelnen den größten Hebel in der Eindämmung der Verbreitung darstellt.

In diesem Sinne wäre ein detailliertes "Stimmungs- / Kompetenz- / Motivations-Bild" der Bevölkerung hilfreich.

Ich befürchte, das letzte Jahr hat der Masse tendentiell das selbständige Schutzmanagement-Denken abgewöhnt. Viele sind womöglich "müde" geworden und befolgen mehr oder weniger stumpf einfach die angeordneten Regeln (solange jemand hinschaut). Vielleicht ist es bei vielen auch gegenteilig verlaufen ... das Volk ist heterogen ... ;) ... diese Lage müßte man eben kennen, um zu entscheiden, wie man gegebenenfalls nochmal möglichst viele mobilisiert.

Flow 22.02.2021 21:40

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586746)
Verschiebung aller anstehenden Wahlen um ein Jahr. Damit zumindest ein Teil der Entscheidungen nicht aus wahltaktischen Gründen getroffen wird.

Lustige Idee ... :Lachen2:

Demokratisch aber mehr als "äußerst bedenklich" ... ;)

Regierung erklärt den Dauernotstand und regiert "exekutiv" einfach für immer weiter ...


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