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Jörn 28.09.2016 08:38

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1259049)
Mit klosterähnlichen Einrichtungen: meinst Du da so Organisationen, die große Häuser haben in denen unschuldige Menschen mehr oder weniger gefangen gehalten werden um dort – für eine vergleichsweise geringe Gegenleistung - zu arbeiten und damit den Profit der Organisation ins Unermessliche zu steigern?

Der Unterschied zu den Bürotürmen in Frankfurt und einem Kloster ist, dass die Büros den versprochenen Lohn tatsächlich auszahlen. Im Kloster gehen die Insassen jedoch praktisch leer aus, abgesehen von Quark und Kartoffeln.

keko# 28.09.2016 08:47

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1259062)
Der Unterschied zu den Bürotürmen in Frankfurt und einem Kloster ist, dass die Büros den versprochenen Lohn tatsächlich auszahlen. Im Kloster gehen die Insassen jedoch praktisch leer aus, abgesehen von Quark und Kartoffeln.

Es gibt auch Arbeitsstätten ausserhalb Deutschlands, in denen viele Menschen arbeiten und dazu beitragen, dass du billige Waren, Kleidung und Nahrungsmittel kaufen kannst. Bist du da auch so konsequent?

schoppenhauer 28.09.2016 09:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1258952)
Auf Toleranz, die schöne Schwester der Gleichgültigkeit, muss man sich nicht immer etwas einbilden.

Ein schöner Satz und ich habe mir schon vor langer Zeit eingestanden, dass meine allumfassende Toleranz in weiten Teilen nix als Gleichgültigkeit ist, ich versuche häufig schlicht und einfach mir mein eigenes Leben angenehm zu gestalten.

Das Beispiel mit der Sklaverei war passend in diesem Kontext. Bei der Religion sehe ich das differenzierter. Vor allem bin ich felsenfest davon überzeugt, dass die Welt in Summe eine bessere ist, weil es den Glauben und die Religion gibt. Beides hat uns geholfen, zivilisierter zu werden, Regeln für ein halbwegs soziales Zusammenleben zu verinnerlichen.

Irrwege und Missbrauch sind dabei nicht zu bestreiten. Du bemühst dich ja redlich, uns auf diese in ihrer ganzen Breite hinzuweisen. Alles hat halt seinen Preis. Oder willst du das Internet verdammen, nur weil Terroristen ihre Kalaschnikow im Darknet ordern?

qbz 28.09.2016 09:08

Im Mittelalter lag quasi die Blütezeit der Klöster. Sie (die Möche / Nonnen) lebten zum Teil von den Abgaben der Bauern (der Zehnte), Zinsen und Verpachtungen wie die Benediktiner oder von den dem Kloster angeschlossenen und dort wohnenden Laienbrüdern und -schwestern, welche selbst arbeiteten, Land urbar machten und es bestellten (Zisterzienser). Sie bildeten damals wichtige kulturelle Zentren. Wie bei jeder Ansammlung von Geld und Macht, kam es auch in den Klöstern in Teilen zum "sittlichen Zerfall" und zu moralischen Erneuerungsbewegungen.

Laienbrüder, die in Klöster eintraten, hatten damals oft nur die Wahl zwischen "Landserdienst" mit dem Versprechen auf Belohnung durch Plünderung für ihre spätere "Existenzgründung" oder Klostereintritt und Klosterarbeit, weil sie als nicht Erbberechtigte (von Bauernhöfen z.B.), keine eigene Existenzbasis hattten.

Heute leben nach Wikipedia z.B. gerade mal noch weltweit 1626 Mönche und 825 Nonnen in den Zisterzienserklöstern, welche im Mittelalter zu den mächtigsten Orden gehörten. Trotz des ehemaligen Reichtums an Grundbesitz, Gebäuden, Geldvermögen und ihrer im Mittelalter fortschrittlichen Bewirtschaftungstechniken vermochten sie ihren Konzern und die Franchiseunternehmen offenbar nicht an die Neuzeit anzupassen und "zu überleben". ;)

tandem65 28.09.2016 09:10

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1259020)
Ich behaupte stattdessen, dass es sich hier um einen Handel handelt. Die Nonne bewahrt ihre Jungfräulichkeit für den Herrn Jesus und begibt sich in eine Art von Sklaverei, weil man ihr eingeredet hat, dass sich das später (etwa im Jenseits) auszahlen würde.

Na, Na, Na, Du hast doch nicht etwa vom Baum der Erkenntnis genascht? ;)

neo 28.09.2016 09:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1259075)
Im Mittelalter lag quasi die Blütezeit der Klöster. Sie (die Möche / Nonnen) lebten zum Teil von den Abgaben der Bauern (der Zehnte), Zinsen und Verpachtungen wie die Benedektiner oder von den dem Kloster angeschlossenen und dort wohnenden Laienbrüdern und -schwestern, welche selbst arbeiteten, Land urbar machten und es bestellten. Sie bildeten damals wichtige kulturelle Zentren. Wie bei jeder Ansammlung von Geld und Macht, kam es auch in den Klöstern in Teilen zum "sittlichen Zerfall" und zu moralischen Erneuerungsbewegungen.

Laienbrüder, die in Klöster eintraten, hatten damals oft nur die Wahl zwischen "Landserdienst" mit dem Versprechen auf Belohnung durch Plünderung für ihre spätere "Existenzgründung" oder Klostereintritt und Klosterarbeit, weil sie als nicht Erbberechtigte (von Bauernhöfen z.B.), keine eigene Existenzbasis hattten.

Heute leben nach Wikipedia z.B. gerade mal noch weltweit 1626 Mönche und 825 Nonnen in den Zisterzienserklöstern, welche im Mittelalter zu den mächtigsten Orden gehörten.

Nicht zu vergessen die Krankenpflege und das medizinische Wissen ...

Jörn 28.09.2016 09:20

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1259078)
Nicht zu vergessen die Krankenpflege und das medizinische Wissen ...

Niemand hat sich mehr gegen medizinische Forschung aufgelehnt als die Kirche. Die Kirche war auch nicht zimperlich bei der Durchsetzung ihrer Ansichten.

neo 28.09.2016 09:22

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1259020)
Das bestreite ich. Ich bestreite, dass Menschen das gerne machen.

Ich behaupte stattdessen, dass es sich hier um einen Handel handelt. Die Nonne bewahrt ihre Jungfräulichkeit für den Herrn Jesus und begibt sich in eine Art von Sklaverei, weil man ihr eingeredet hat, dass sich das später (etwa im Jenseits) auszahlen würde.

Ohne diesen Handel wäre die Nonne überhaupt nicht auf die Idee gekommen, ein derart absurdes Leben zu führen. Ansonsten würden wir ja klosterähnliche Einrichtungen auch abseits der Religionen finden, mit der simplen Begründung, dass es Menschen gibt, "die das gerne machen."

Wenn der Handel ein Schwindel ist, dann geht es um simplen Betrug. Die Nonne wäre in diesem Fall ein Opfer, und den Tätern sollte man das Handwerk legen, genau wie bei jedem anderen Betrug.

Ist es nicht erstaunlich, dass wir hier exakt das Muster eines Betrugs vorfinden? Der Betrüger erhält seinen Anteil sofort (in Form der Arbeitsleistung der Nonne, meist auch in Form des Erbteils der Nonne). Das Opfer wird jedoch mit ein paar Sprüchen abgespeist.

Warum gibt es auf der ganzen Welt keine einzige Konstellation, die umgekehrt funktioniert? Sodass die Gläubigen ihren Teil sofort bekommen, und die Pfaffen und Klöster bekommen ihren Teil irgendwann im Jenseits? Aber das ist den Herrschaften vermutlich zu unsicher und zu wenig lukrativ. (Und sie sind nicht töricht genug, sich auf einen solchen Handel einzulassen.)

Selbst für bibelgläubige Christen gibt es nicht einen Funken eines Hinweises darauf, dass die Klöster in der Lage sind, ihren Teil des Handels einzulösen -- und sie sind auch in keiner Weise autorisiert, im Namen des "Schöpfers" irgendeinen Handel zu tätigen.

Ich wende mich nicht gegen die Gläubigen. Jeder kann glauben, was er will. Aber hier geht's um Betrug, und es ist keine Kleinigkeit.

Jedes Leben ist ein Nullsummenspiel. Egal wo man es verbringt.


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