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Da scheinen wir ziemlich konträre Auffassungen zu vertreten. Historisch lässt sich meines Erachtens keinerlei legitimer Anspruch der VR China auf Taiwan ableiten. Wie kommst Du darauf? Die Entscheidung der Vereinten Nationen, Taiwan nicht als souveränen Staat anzuerkennen, halte ich für einen schwerwiegenden Fehler - 1971 vllt. nachvollziehbar im Anbetracht der Tatsache, dass Chiang Kai-Shek nach seiner Eroberung Taiwans (bzw. Formosas) ebendort initial eine blutige Diktatur errichtete. Der eigentliche Skandal besteht aber darin, dass diese UN-Entscheidung bis heute, wo Taiwan eine etablierte Demokratie führt, nicht korrigiert wurde! Taiwan steht derzeit auf Rang 25 des Corruption Perception Index und damit deutlich vor den USA, Italien oder Israel und etlichen anderen. Dass bis heute Taiwan keine Anerkennung durch die UN genießt und etliche Länder keine regulären diplomatischen Beziehungen zu dem Staat unterhalten, ist dem Veto Chinas zu schulden und der Tatsache, dass meistens eben die Krämerseele vor jeglicher Moral steht. Den ganzen Pfeffersäcken ist die wirtschaftliche Verknüpfung eben wichtiger als jede Überzeugung. |
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Deutschland und die EU-Länder unterhalten wie die überwiegende Mehrheit der Staaten auch keine diplomatischen Beziehungen mit Taiwan; es sind nach Google nur ca. 23 Länder, u.a. der Vatikan. Wer weiss z.B. im Forum auf Anhieb, wie die politischen Parteien in Taiwan und ihre Vertreter die Beziehungen zur Volksrepublik China heute und in Zukunft gestalten wollen und erinnert sich noch, dass auch die Republik China (Taiwan) genauso über Jahrzehnte am Ein-China-Anspruch, vertreten durch die taiwanesische Regierung, aequivalent zur VR China festhielt? Wer weiss schon, was wiederum die VR China heute unter der Ein-China-Politik mit einer friedlichen Vereinigung konkret versteht? Die starke einseitige Einmischung anderer Mächte in den Taiwan-Konflikt, insbesondere der USA, bedeutet IMHO für Taiwan eigentlich nur, dass aus der Bauern-Figur auf dem Welt-Schachbrett eines Hegemons ein Bauern-Opfer werden könnte. Ps: "Taiwan steht derzeit auf Rang 25 des Corruption Perception Index und damit deutlich vor den USA, Italien oder Israel und etlichen anderen." USA rangiert 2022 auf 24. Nach Taiwan kommen Chile, Emirate. |
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtl...Status_Taiwans |
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Ich stimme grundlegend zu, dass die Schnittmenge der verschiedenen Wertevorstellungen der Weltgemeinschaft, auf die man sich geeinigt hat, als grundlegendes Wertesystem den entsprechenden Ländern in Debatten auch entgegengehalten wird und das man sie darauf verpflichtet. Keine Frage. Im Falle China gibt es einige Konventionen, die unterzeichnet sind (und in der Praxis schlecht bis nicht umgesetzt werden) deren Werte man China entgegenhalten kann, muss und oft auch tut. Ich stimme dir an dem Punkt schon auch zu, dass den Staaten des Westens an der Stelle die Wohlstandsjacke meist näher ist als das Menschenrechtshemd. In der aktuellen Gemengenlage jedoch mit einer gesinnungsethischen Haltung kategorische Positionen einzunehmen halte ich für falsch. Alleine der völkerrechtliche Status Taiwans - das zeigt die kleine Debatte mit qbz - ist zumindest inhaltlich umstritten (nicht jedoch, bzgl. des völkerrechtlichen Prozesses). Sollten wir uns auf die Seite Taiwans stellen, so sollte das m.M.n. nur auf völkerrechtlicher Basis passieren. Vor allem denke ich, dass die europäische Politik (im Sinne Helmut Schmidts in seiner Rede zur Polenkrise in den 80ern) bzgl. jeglicher Handlung und Position im Taiwankonflikt eine "vernunftgemäße Abwägung" zum Wohle Europas durchführen und einem gesinnungsethischen Werteimperialismus eine Absage erteilen sollten. Letzterer hat m.E. ein viel zu hohes Eskalationspotential. :Blumen: |
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(allgemein:) ): Moral und harte wirtschaftliche oder politische Ziele werden gern vermischt. Dem gemeinen Bürger gefällt eher die Flagge der Moral, das verkauft sich besser - er fühlt sich dann besser. Unser westlicher Wohlstand baut jedoch nicht nur auf Moral auf - das hatten wir in diesem Forum schon oft rauf und runterdiskutiert ;) Mal sehen wie sich dieses Spannungsfeld bei einem Konflikt in Tawain entwickelt. Mit voll gefülltem Bauch lässt sich viel über Moral sagen ;-) |
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chip-supermacht-taiwan Mit der im verlinkten Artikel beschriebenen geplanten Auslagerung eines Teils der Chipproduktion von TMSC in die USA (58 (!) Milliarden staatliche Förderung), gefährden die USA indirekt auch die Sicherheit Taiwans. |
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