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sybenwurz 17.09.2012 23:24

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 806065)
D.h., wenn ich Dich richtig verstanden habe: "Lass es bleiben - das ist keine gute Idee"?

Exakt.

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 806073)
Gibts tauglichere Alternativen zum Verzinken, um einen Stahl-Rahmen dauerhaft zu "imprägnieren" und ggfls. einen "Metall-Look" zu haben?

Ja: Lackieren

Zitat:

Zitat von herbz (Beitrag 806081)
Hmm... die Öberfläche so behandeln wies dir gefällt (strahlen, polieren, schleifen,...) und dann Klarlack drüber!

No go. Die Klar-Lackierung bietet Korrosionsschutz nur in Verbindung mit dem dementsprechenden Lackaufbau darunter.
Der Metalleffekt kann dabei nur wie bei Alfalfas Grandis durchs Lackieren (ggf. Airbrush) erzeugt werden.

Zitat:

Zitat von la_gune (Beitrag 806134)
Galvanisieren ist vielleicht noch eine Möglichkeit ?

Nicht ernsthaft.
Zitat:

Zitat von rennrob (Beitrag 806191)
Beim Brünieren muss man den Rahmen, glaube ich, auch erhitzen. Weiß nicht ob das so gut für die Lötstellen ist.

Es ist ziemlich panne für die Lötungen.
Generell kann man alle Behandlungen ausser Lackierung und Pulvern heutzutage knicken.
Die Italiener speziell hatten ein feines Händchen fürs Verchromen, während das in Deutschland schon in den Siebzigern/Achtziger nichtmal ne handvoll Betriebe gemacht hat. Schlicht mangels Erfahrung.
Probleme gibts zweierlei: erstens muss mindestens der Sichtchrombereich poliert werden. Dabei tritt wiederum erstens punktuell grosse Wärme auf;- schlecht für die Lötungen und zweitens ziehts daraufhin das Lot aus den Fügestellen.
Das zweite Hauptproblem ist die Wasserstoffversprödung, die im Chrombad auftritt und dem Rahmen-Ausgangsmaterial (Vergütungsstahl) die Festigkeit raubt.

Beiden Problemstellungen kann man begegnen: Polieren per Hand und man mietet den Galvanikbetrieb komplett für nen Tag, um den Verchromungsvorgang selbst so langsam, dh. mit so niedriger Spannung und Temperatur, zu fahren, dass die Wasserstoffbildung vernachlässigbar ist und den Rahmen nicht angreift.
Liegt dann kostenmässig in nem Bereich, in dem ich persönlich mir dann doch lieber nen Baum-Rahmen kaufen würde...:Cheese:

sybenwurz 17.09.2012 23:31

Zitat:

Zitat von rennrob (Beitrag 806191)
Das Rad auf dem Foto sieht nach geschweißt aus.

Nee, iss gelötet. Nimmt man Messing- oder Neusilberlot, ist die Löttemperatur über der Erwärmungstemperatur fürs Brünieren.
Abgeschreckt wird dann mit Leinöl.
Geht schon, ist aber (schon beim Löten;- normal nimmt man extra schweineteures Silberlot, da es ne niedrigere Verarbeitungstemperatur hat, Neusilber nimmt man nur für Lötungen, die besondere Festigkeit erfordern, wie zB. Cantisockel uä.) auch wieder ne zweimalige Pein fürs Geröhr, die bei der Material- und Verarbeitungswahl berücksichtigt werden sollte.
'GunMetalBlue' als Bezeichnung für die Farbe kommt daher, dass an Schusswaffen relativ viele Bauteile brüniert werden. Auch Auspuffanlagen von Motorrädern kann man so relativ gut gegen Korossion schützen. Wenn man ein ausreichend grosses Leinölbad hat, jedenfalls...

pinkpoison 17.09.2012 23:41

Und wieder einmal: Ich sitze hier und staune, was Meister sybenwurz alles weiß.... u_n_g_l_a_u_b_l_i_c_h_!!! :Huhu:

Matthias75 18.09.2012 10:02

Wenn schon "Baum", dann aber auch Mahagoni....

http://www.sueddeutsche.de/auto/fahr...ette-1.1468648

Das Gewicht (7,8kg ohne Pedale) klingt ja schonmal recht beeindruckend für Holz. Würde mich mal interessieren, wie sich sowas fährt.

Matthias

la_gune 18.09.2012 10:13

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 806479)
Nee, iss gelötet. Nimmt man Messing- oder Neusilberlot, ist die Löttemperatur über der Erwärmungstemperatur fürs Brünieren.
Abgeschreckt wird dann mit Leinöl.
Geht schon, ist aber (schon beim Löten;- normal nimmt man extra schweineteures Silberlot, da es ne niedrigere Verarbeitungstemperatur hat, Neusilber nimmt man nur für Lötungen, die besondere Festigkeit erfordern, wie zB. Cantisockel uä.) ...

Krass, was Du so alles weißt.

Ich kenne das Silberlot nur aus der Elektronik. Da sind die Schmelztemperaturen im Bereich von gut 250-300°C. Wie schaut das beim Lot für den Rahmenbau aus ? Wenn da schon das Polieren Probleme macht, dann muß das ja eine deutlich niedrigere Schmelztemperatur haben.
Und warum überhaupt Silberlot ? Nur wegen der niedrigen Schmelztemperatur ?

sybenwurz 18.09.2012 16:00

Zitat:

Zitat von la_gune (Beitrag 806572)
Ich kenne das Silberlot nur aus der Elektronik.

Als ich noch Elektronik gebastelt hab, wurde da noch weichgelötet, Fahrradrahmen werden hartgelötet.
(Meine allerersten Versuche, die natürlich grandios in die Hose gingen, hab ich auch noch mit Lötteilen vom Brügelmann, nem Bunsenbrenner und Elektroniklot gemacht. Dasses da solche Unterschiede gibt, hab ich erst spitzgekriegt, als sich einer ausm Verein selbst nen Rahmen gelötet und mich 'aufgeklärt' hat...:Lachanfall: )
Für Silberlot iss die Verabreitungstemperatur bei ca. 650°C, für Messinglot bei rund 850°C, bei Neusilber etwas über 900°C.
Speziell letzteres erfordert schon n feines Händchen mitm Brenner, denn die Rahmenrohre allzulang auf dieser Temperatur gehalten, glüht das Material aus, der Kohlenstoff verbrennt und du kannst alles in die Tonne kloppen.
Silberlot iss nahezu idiotensicher dagegen;- die Festigkeit iss aber halt nur bei Muffenlötungen ausreichend

ChrisL 15.11.2012 15:16

Mal wieder was äußerst Schickes:Liebe:



http://www.cyclingtips.com.au/2012/1...bunch-firefly/

Einzig bei den Wheels bin ich mir nicht soo sicher...

drullse 15.11.2012 17:05

Zitat:

Zitat von ChrisL (Beitrag 832501)
Einzig bei den Wheels bin ich mir nicht soo sicher...

Ich mir schon: passen nicht (genau wie ovalen Kettenblätter). Das Rad an sich ist ein Traum...


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