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abc1971 22.09.2020 09:10

Schade, dass es hier nicht primär um die Tour 2020 gehen kann und mal wieder ein Doping Faden entstanden ist
Ich denke auch, dass es für dieses Thema ausreichend eigenen Diskussionsraum gibt
Ich für meinen Teil bin damit aus diesem Faden leider raus,:Traurig:
denn zu diesem Thema ist eigentlich alles gesagt und darauf habe ich keine Lust

Hafu 22.09.2020 09:18

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1553905)
...
Biathlon, Deutschlands liebster Wintersport ist schließlich in D auch absolut sauber :Blumen:

Wenn ich mir die Leistungen der deutschen Biathleten im vergangenen Winter ansehe, fällt es mir nicht allzu schwer, das zu glauben.;)

(Zusätzlich halte ich die Art und Weise, wie z.B. Arnd Peiffer über das Doping-Thema redet (der macht übrigens einen exzellenten Podcast), ebenso überzeugend wie vergleichbare Äußerungen vom mittlerweile zurückgetretenen Martin Fourcade)

Sorry für OT!:Maso:

repoman 22.09.2020 09:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1553905)
Nicht zu vergessen - im Triathlon (bzw. dem in Deutschland relevanten LD-MD Bereich) dominieren seit Jahren Deutsche. Das wird grundsätzlich anders hinterfragt als bei Kolumbianern, Slowenen oder gar Russen. Damit meine ich nicht unbedingt das Forum hier, aber die klassischen Medien.
Biathlon, Deutschlands liebster Wintersport ist schließlich in D auch absolut sauber :Blumen:

Ich glaube aber auch, dass in Deutschland so gut getestet wird, wie in kaum einem anderen Land. Daher glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Athleten sauber sind, höher ist als z.B. in Russland oder Kolumbien.
Und wenn in Deutschland ein Doper erwischt wird, hat er nichts zu lachen. Die Karriere ist definitiv beendet und er wird auch nicht nach Jahren noch gefeiert wie z.B. in Spanien.

Der Triathlon ist sauberer weil nicht so viel Geld im Spiel ist und es auch nicht die professionellen Strukturen wie im Radsport gibt. Es gibt nunmal vergleichsweise wenig Dopingfälle im Triathlon. Die Profitriathleten werden genauso wie die Radprofis getestet (Hafu hatte mal dazu etwas geschrieben) und ich denke nicht das sie so viel schlauer sind, sich nicht erwischen zu lassen.

Hafu 22.09.2020 09:33

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553909)
Schade, dass es hier nicht primär um die Tour 2020 gehen kann und mal wieder ein Doping Faden entstanden ist
...

In älteren Beiträgen ging es in den letzten drei Wochen hier fast stets um sportliche/ taktische Aspekte.

Aber die Tour ist jetzt zu Ende, die Klassements stehen fest. Was soll man da jetzt noch sportlich dazu schreiben?

Auch auf Radsportnews.com, die ja alles andere als ein investigatives Portal sind, sondern einfach nur alle möglichen Meldungen zu allen Facetten des Radsportes sammeln, befassen sich drei der letzten vier Tour-de-France Meldungen mit dem Doping-Thema (und eine Meldung mit Covid-19).

Staatsanwältin: “Methode könnte als Doping zählen“
Arkéa-Samsic-Durchsuchung: Anti-Doping-Untersuchung eingeleitet

Die Leistung des Toursiegers wirft Fragen auf
Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

Teamchef Hubert bestätigt
Quintanas Hotelzimmer während der Tour durchsucht



Und in meiner Twitter-Blase sehe ich eigentlich auch fast nur noch Hinterfragen von Leistungen und Spekulationen, warum die Leistungen dieser Tour so auffallend stärker waren als in den letzten beiden Jahren.

longtrousers 22.09.2020 10:02

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1553842)
Wäre er mehr in den roten Bereich gegangen, hätte er wieder Durchfall bekommen :Cheese: Sorry, der war doof, ich weiß :Blumen:

In einem Interview in einer holländischen Zeitung hat TDM gestern gesagt, dass er im Frühling überlegt hat, ganz aufzuhören.
Wegen der schleppenden Knieverletzung, die Darmprobleme und die neue Situation mit Corona.
Von da her war er selber überrascht, wie gut er die Tour überstanden hat.
Ich bleibe dabei: der hätte vielleicht gewonnen, wenn er in den Pyrineen mehr Selbstvertrauen gehabt hätte und nicht alles auf die Roglic-Karte gesetzt hätte.

Estebban 22.09.2020 10:10

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1553919)
In einem Interview in einer holländischen Zeitung hat TDM gestern gesagt, dass er im Frühling überlegt hat, ganz aufzuhören.
Wegen der schleppenden Knieverletzung, die Darmprobleme und die neue Situation mit Corona.
Von da her war er selber überrascht, wie gut er die Tour überstanden hat.
Ich bleibe dabei: der hätte vielleicht gewonnen, wenn er in den Pyrineen mehr Selbstvertrauen gehabt hätte und nicht alles auf die Roglic-Karte gesetzt hätte.

Spannend wird ja sein, was macht JV nächstes Jahr? Sollte der Kurs wieder mehr Zeitfahr-Km haben und Dumoulin in Form müsste man ihn eigentlich als Kapitän mitnehmen. Aber was macht man mit Roglic? Den bei Giro oder gar Vuelta starten zu lassen käme quasi einer Degradierung gleich und könnte dem Ego einen Knacks mitgeben, der auf dem Level schwer zu kompensieren sein kann (nach Giro 2019 und Tour 2018).
Dieses Jahr wäre eine Doppelspitze vllt erfolgversprechend gewesen aber das kann nächstes Jahr mit Ineos schon ganz anders aussehen. Wo fährt Pogacar 2021?

Klugschnacker 22.09.2020 10:21

Zum Training auf der Rolle möchte ich noch folgendes anmerken. Sorry, dass ich damit erst jetzt daher komme, aber ich hatte leider keine Zeit, als Ihr das diskutiert habt:

1. Rollentraining ist exakter steuerbar als das Training auf der Straße.

2. Das bedeutet aber nicht, dass damit automatisch eine Leistungsverbesserung verbunden wäre. Denn die Trainingswirkung von Intensität und Belastungsdauer ist noch nicht ausreichend erforscht. Mit anderen Worten, ist ist noch ziemlich unklar, welche Intensitäten und welche Belastungszeiten eine bessere Wirkung beispielsweise auf die Leistung an der anaeroben Schwelle haben, als geringfügig andere Intervalle. Manche Wissenschaftler halten harte 2-Minuten-Intervalle für am besten, andere softe 8-Minuten-Intervalle. Dazwischen liegt Faktor 4 (!).

3. Kurz: Wir kennen den Zusammenhang zwischen einer Trainingsmaßnahme und den daraus resultierenden Anpassungen des Körpers nur sehr unscharf und ungefähr.

4. Weil das so ist, besteht auch kein Vorteil darin, superexakt die Vorgaben des Trainingsplans umzusetzen. Es erleichtert die Arbeit des Trainers, aber es führt nicht zwangsläufig zu einer Leistungsverbesserung. Trainer sehen das gerne mal anders, aber da überschätzen sie ihre Rolle ein wenig. Das sieht man unter anderem am Erfolg von Trainern, die mit eher unscharfen Trainingsvorgaben Spitzenathleten hervorbringen, zum Beispiel Brett Sutton.

5. Wenn der Coach an den Vorteil sehr exakt abgearbeiteter Intervallprogramme glaubt, glaubt es irgendwann auch der Athlet. Das wirkt sich positiv auf seine Motivation aus, auf der Rolle zu trainieren. Wenn er daran glaubt, dass eine Serie mit 5x 5 Minuten bei 450 Watt und 3 Minuten Intervallpause optimal sind, stört es ihn, wenn eine Ampel im Weg steht und die Intervallpause dadurch eine Minute zu lang wurde. Dafür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftliche Evidenzen. Es stimmt also nicht, dass das Rollentraining der Ausdruck einer neuen Wissenschaftlichkeit im Radsport sei.

5. Den Hauptvorteil des Rollentrainings für Profis sehe ich darin, dass es zeitsparend, ungefährlich, organisatorisch einfacher und vor allem weniger langweilig als das Fahren auf der Straße ist. Zu Hause jeden Tag auf den gleichen Straßen zu rollen ist irgendwann extrem öde. Auf der Rolle lassen sich während des Trainings zahlreiche Medien nutzen. Für viele, wenn auch nicht für alle, ist das eine erhebliche mentale Erleichterung.
:Blumen:

(Sorry, ist jetzt doch etwas lang geraten... :o )

abc1971 22.09.2020 10:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553914)
In älteren Beiträgen ging es in den letzten drei Wochen hier fast stets um sportliche/ taktische Aspekte.

Aber die Tour ist jetzt zu Ende, die Klassements stehen fest. Was soll man da jetzt noch sportlich dazu schreiben?

Auch auf Radsportnews.com, die ja alles andere als ein investigatives Portal sind, sondern einfach nur alle möglichen Meldungen zu allen Facetten des Radsportes sammeln, befassen sich drei der letzten vier Tour-de-France Meldungen mit dem Doping-Thema (und eine Meldung mit Covid-19).

Staatsanwältin: “Methode könnte als Doping zählen“
Arkéa-Samsic-Durchsuchung: Anti-Doping-Untersuchung eingeleitet

Die Leistung des Toursiegers wirft Fragen auf
Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

Teamchef Hubert bestätigt
Quintanas Hotelzimmer während der Tour durchsucht



Und in meiner Twitter-Blase sehe ich eigentlich auch fast nur noch Hinterfragen von Leistungen und Spekulationen, warum die Leistungen dieser Tour so auffallend stärker waren als in den letzten beiden Jahren.

Natürlich bieten die Untersuchungen zu Arkea einen gegebenen Zusammenhang, um über Doping in Zusammenhang mit der Tour 2020 zu diskutieren, unbestritten. Dies habe ich weiter oben auch schon geschrieben. Allerdings habe ich zu wenig Informationen über die konkreten Vorwürfe und Ermittlungen, so dass sich aus meiner Warte eine Diskussion noch nicht wirklich lohnt, wenn man nicht wieder in eine Grundsatzdiskussion verfallen will. Hier war man im Diskussionsverlauf schon bei Biathlon oder Jan Ulrich angekommen. Da sehe ich noch nicht einmal indirekt Bezug zur Tour 2020.
Auch in der Retrospektive gäbe es noch viele interessante Aspekte. Zum Beispiel, dass das Siegerrad mit Felgenbremsen ausgestattet wurde und mit Campa Gruppe, was beides eher ungewöhnlich in der heutigen Zeit ist. Auch die überaus schöne und offensichtlich effiziente Zeitfahrposition von Pogacar, wäre eine Diskussion wert, gerade
wenn man sich anschaut, dass einige GC Konkurrenten eher wie eine Affe auf dem Schleifstein auf dem Rad sitzen. Alles wieder nur auf eine Dopingdiskussion zu reduzieren finde ich persönlich schade.


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