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Flow 17.03.2020 12:30

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1517383)
Ich versteh nicht wie man auf diese Zahlen kommt, wenn sowohl in Japan, Südkorea als auch in Taiwan das ganze gestoppt wurde.

Die Idee basiert wohl auf einer Basisreproduktionsrate von 3.
Heißt, jeder Infizierte steckt im Schnitt drei weitere an.
Wenn davon zwei bereits infiziert sind oder waren steckt er nur einen weiteren an.

Ich halte das aus mehreren Gründen für zu banal gedacht und nicht realistisch.

Was richtig ist :
Wenn die Basisreproduktionsrate stabil unter 1 gehalten wird, sinkt die Zahl der gleichzeitig Kranken, und damit auch die Zahl der Neuinfektionen.

"Gestoppt" wird das Ganze nur, solange diese Rate auch tatsächlich unter 1 gehalten wird.
Aktuell versuchsweise ("erstmal") durch drakonische Maßnahmen.

Hätte man irgendwann 70% Durchseuchung, dann könnte man wieder eine Basisreproduktionsrate von 3 zulassen, da es dann theoretisch auch zu weniger als einer Neuinfektion pro Kranker käme, die Zahl der Kranken wieder tendentiell rückläufig ist.
Die 70% sind somit eine theoretische Obergrenze, die maximal erreicht werden könnte, wenn die Basisreproduktion nicht durch Maßnahmen eingedämmt würde. Basierend auf einer "in Stein gemeißelten 3" und wohl auch mindestens einer weiteren Grundannahme.

Die Realität sollte sein, daß wir deutlich vor Erreichen der 10% eine Immunisierung durch Impfstoff von vielleicht über 50% erreichen.

70% Durchseuchung ist in den nächsten Jahren nie und nimmer verkraftbar !

Adept 17.03.2020 12:34

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1517383)
Ich versteh nicht wie man auf diese Zahlen kommt, wenn sowohl in Japan, Südkorea als auch in Taiwan das ganze gestoppt wurde.

Die 60% kommen von den Regierungsstatements und Experten. Dies soll unabhängig der Massnahmen der Fall sein.

Soweit ich das verstanden habe, sinkt irgendwann die "Durchseuchung", wenn immer mehr schon krank waren und sie dadurch eine Immunisierung aufgebaut haben. Dann breitet sich Corona nicht mehr so rasant aus und andere, nicht Kranke sind nicht mehr so gefährdet sich anzustecken.

Klugschnacker 17.03.2020 12:35

Zitat:

Zitat von antho (Beitrag 1517369)
Dass hier immer noch diskutiert wird, inwiefern nun ein Aufenthalt im Hotel auf Malle für das (weltweite, deutschlandweite, wie auch immer) Allgemeinwohl besser oder schlechter oder weder noch wäre... Wahnsinn.

Wäre es Dir lieber, wenn jegliche Diskussion über sinnvolle Maßnahmen eingestellt würden, nachdem sich alle Deiner Meinung angeschlossen haben?

Da Du es explizit ansprichst:

Für das deutschlandweite Allgemeinwohl wird es nicht besser, wenn man die Urlauber zurück nach Deutschland schickt, anstatt sie vierzehn Tage im Urlaub zu lassen. Dieser Punkt dürfte wohl an mich gehen.

Für das weltweite Allgemeinwohl spielt die Verschiebung von Personen von A nach B vermutlich keine entscheidende Rolle. Die Infektionsraten werden sich über alle Ländergrenzen hinweg ungefähr ausgleichen. • Man hat in der sensiblen Frühphase der Ausbreitung eine nie dagewesene Reisewelle über den Flughafen in Palma ausgelöst, während man eigentlich Menschen isolieren sollte. Die Leute, die sich dabei anstecken, werden dann zwar nicht auf Mallorca krank, aber in ihren Heimatländern. Die Maßnahme ist also für das weltweite Allgemeinwohl zumindest fraglich.

Für das mallorquinische Allgemeinwohl: Hier sehe ich Vorteile zugunsten der Evakuierung der Gäste. Allerdings nur vorübergehend, denn das Virus wird sich dort ausbreiten wie überall auf der Welt. Wann genau? Innerhalb weniger Tage, so oder so. Über den wirtschaftlichen Schaden einer Insel, die vom Tourismus lebt, wird noch länger zu reden sein.

iaux 17.03.2020 12:38

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1517393)
Die 60% kommen von den Regierungsstatements und Experten. Dies soll unabhängig der Massnahmen der Fall sein.

Soweit ich das verstanden habe, sinkt irgendwann die "Durchseuchung", wenn immer mehr schon krank waren und sie dadurch eine Immunisierung aufgebaut haben. Dann breitet sich Corona nicht mehr so rasant aus und andere, nicht Kranke sind nicht mehr so gefährdet sich anzustecken.

sry, ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich verstehe nicht, wie man an diesen Zahlen festhalten kann, wenn es Länder gibt, deren Daten man vertrauen kann, die dieses Corona gestoppt haben.

Trimichi 17.03.2020 12:40

Wie lange sollen denn die Gäste auf Malle bleiben? 14 Tage, 2-3 Monate oder wenn es länger dauert wie Jörn schrob 1-2 Jahre? Warum sollen welche auf Malle bleiben, während andere aus China mit der Bw ausgeflogen wurden?

Flow 17.03.2020 12:44

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1517395)
sry, ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich verstehe nicht, wie man an diesen Zahlen festhalten kann, wenn es Länder gibt, deren Daten man vertrauen kann, die dieses Corona gestoppt haben.

Beim "Stoppen" ist die Frage, ob dies nachhaltig geschehen ist !

Die Zahlen stellen eine theoretische Obergrenze da, die ohne fortwährende "Stopp-Aktivitäten" erreicht werden kann.

Wo genau diese nun liegt, 60%, 70%, 95%, ist eine andere Frage.

FLOW RIDER 17.03.2020 13:04

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517391)

70% Durchseuchung ist in den nächsten Jahren nie und nimmer verkraftbar !

Und deshalb plädierst Du für 5% Durchseuchung als Obergrenze? :Gruebeln:

Was mich ein wenig beruhigt ist, dass die Kurve in Südkorea flacher wird. Den Zahlen aus China traue ich hingegen null.

Helmut S 17.03.2020 13:04

Wenn man irgendwo - auf Malle oder sonstwo - "strandet" und es nicht klar ist, wie lange das dauert, könnte das ja auch arbeitsrechtliche Folgen haben. Z.B.: Wie ist das mit der Entgeltfortzahlung, wenn man nicht mehr zur Arbeit erscheint? Und/oder auch finanzielle Folgen ... wie ist denn das mit den Hotels, wenn ich da Wochen drin bin? Schreiben die mir erstmal ne Rechnung? Oder von wem wollen die Geld haben? In Drittländern ist es noch fraglich wie da denn das mit dem Aufenthaltsstatus aussieht? Es gibt jedenfalls durchaus Fragen in diesem Bereich meine ich - mehr als ich mir vorstellen kann wahrscheinlich.

Das Risiko irgendwo zu "stranden" ist meinem Verständnis nach auch die hauptsächliche Motivation des Auswärtigen Amtes, jetzt eine weltweite Reisewarnung auszusprechen. Zumindest schreiben Sie in Fettschrift:

Am Ende war das wohl gelebtes Risikomanagement: Wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos und was ist der Impact, wenn das Risiko tatsächlich eintritt? Hier ist man wohl zu der Einsicht gelangt, dass es nach Abwägung der Vor- und Nachteile besser ist, wenn die Leute zurück fliegen/geholt werden.

Ich denke irgendwelche Gründe die in "Anstecken/Verbreiten" oder nicht liegen, gibt es dafür nicht oder die dominieren wenigstens nicht.


Just my 5 Cents. :Blumen:

Klugschnacker 17.03.2020 13:09

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1517396)
Wie lange sollen denn die Gäste auf Malle bleiben? 14 Tage, 2-3 Monate oder wenn es länger dauert wie Jörn schrob 1-2 Jahre? Warum sollen welche auf Malle bleiben, während andere aus China mit der Bw ausgeflogen wurden?

Aus Sicht der Heimatländer wären 14 Tage eine gute Zeit, denn das ist die Inkubationszeit. Wird jemand in dieser Zeit krank, sind die Infektionsketten leicht nachzuverfolgen. Bei einem Trainingscamp dürfte das noch zuverlässiger gelingen als mit einem normalen Touristen, da man als Sportler nicht so viel Kontakt mit anderen Menschen außerhalb des Camps hat (vgl. Ballermann, Strandurlaub, Cityreisen).

Nach der Rückreise über einen internationalen Flughafen hinweg lassen sich Infektionsketten vermutlich nicht mehr gut nachverfolgen, oder es wird stark erschwert.

Darf ich Dich im Gegenzug fragen, wie lange die Menschen hier in Deutschland in Quarantäne bleiben sollen? 14 Tage, 2-3 Monate, 1-2 Jahre?

Auch für Deutschland gilt das Argument, dass wir bald wieder aus unseren Schlupflöchern hervorkommen müssen. Es handelt sich nicht um eine langfristig praktikable Maßnahme. Es geht nur kurzfristig um das (sinnvolle!) Abflachen der Infektionskurve. Kurzfristig bedeutet, es muss durch langfristig praktikable Maßnahmen abgelöst werden.

Was denkst Du, wie viele Tage Aufschub das Evakuieren der Insel gebracht hat? Zehn Tage? Das würde bedeuten, "räume die Insel und sitze nach 10 Tagen mit demselben Problem da". Minus dem Umsatz eines halben Jahres.

Ich finde, das darf man sich ruhig mal eine Weile überlegen, auch wenn mir dafür der virtuelle Vogel gezeigt wird.
:Blumen:

FLOW RIDER 17.03.2020 13:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1517402)

Auch für Deutschland gilt das Argument, dass wir bald wieder aus unseren Schlupflöchern hervorkommen müssen. Es handelt sich nicht um eine langfristig praktikable Maßnahme. Es geht nur kurzfristig um das (sinnvolle!) Abflachen der Infektionskurve. Kurzfristig bedeutet, es muss durch langfristig praktikable Maßnahmen abgelöst werden.

Was schlägst Du für Deutschland vor? Welche Maßnahmen vermisst Du?

Flow 17.03.2020 13:16

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1517400)
Und deshalb plädierst Du für 5% Durchseuchung als Obergrenze? :Gruebeln:

Woraus interpretierst du das ?

Ich plädiere für flächendeckende Impfung lange vor Erreichen der theoretischen Obergrenze.

Bis dahin akzeptiere ich vorübergehende drakonische Maßnahmen, die zügig durch effektive, sinnvolle, sozialveträglichere ersetzt werden soll.
(Allgemeiner Bewußtseinswandel, Verhaltensänderungend, "Feintuning" ...)

FLOW RIDER 17.03.2020 13:24

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517374)
Ich setze auf einen Impfstoff.

70% Durchseuchung scheinen mir absurd. Verkraftbar sind bis nächstes Jahr vielleicht höchstens 5%.

Dann sollte ein Impfstoff da sein.

Erste wilde Größenordnungsabschätzung :

"Unter 4 Millionen Infektionen, über 40 Millionen Geimpfte bis Ende nächsten Jahres" scheint mir ein erstrebenswertes Szenario.

hier

Klugschnacker 17.03.2020 13:32

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1517404)
Was schlägst Du für Deutschland vor? Welche Maßnahmen vermisst Du?

Ich vermisse keine. Mir scheint (als Zeitungsleser und Laie), dass genug getan wird.
:Blumen:

Flow 17.03.2020 13:36

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1517412)
hier

Gut.
5% Durchseuchung entspricht etwa 4 Millionen Kranken.
Auf 16 Monate verteilt wären das grob 60 000 Neuinfektionen die Woche. Das könnte einen Bedarf an ein paar zehntausend "Intensivbetten" bedeuten. Ich schätze grob, daß man irgendwo in dieser Größenordnung über die Kapazitätsgrenzen kommt.
Insofern, ohne Kenntnis der genauen Zahlen, die grobe Größenordnungsschätzung "Bis nächstes Jahr etwa 5% Durchseuchung verkraftbar.

Und wie gehabt :
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517391)
70% Durchseuchung ist in den nächsten Jahren nie und nimmer verkraftbar !

Insofern gilt es diese nachhaltig zu dämpfen, zu verlangsamen.

Und wie gehabt, rechne ich erstmal damit, daß ab nächstem Jahr geimpft werden kann.
Die theoretisch Obergrenze der Durchseuchung also bei weitem nicht erreicht wird, sondern durch 50%+ Impfung ersetzt wird.

FLOW RIDER 17.03.2020 13:42

Danke für deine Ausführungen. Sehr interessant. :Blumen:

bellamartha 17.03.2020 13:44

Ich denke mit größter Sorge an die, die schon ohne Corona und die jetzt drastischen Maßnahmen ein Leben führen, das so schwer und hart ist, wie die meisten von uns es sich nicht vorstellen können: drogenabhängige und/oder obdachlose Menschen, Frauen, die aus Osteuropa kommen und auf dem Straßenstrich arbeiten und andere Menschen am Rande unserer Gesellschaft.
Ich denke schon die ganzen Tage an die Patienten unserer Station und habe mir große Sorgen um sie gemacht. Wo sollen sie hin? Wie sollen sie ihre Sucht finanzieren, wenn das, was sie üblicherweise oft tun, nicht mehr geht (sich prostituieren, in Läden klauen, schnorren). Wo sollen sie sicher konsumieren, wenn die Suchthilfe den Drogenkonsumraum schließt, wo schlafen, wenn die Notschlafstellen schließen? Wo entgiften, wenn die Kliniken sie nicht mehr aufnehmen?
Gestern telefonierte ich mit einer Kollegin, was meine Sorgen noch verstärkte: Unsere Klinik reduziert die Belegung, die Tageskliniken schließen ganz. Heute rief mich eine Kollegin aus dem Altenheim an, deren Tochter heroinabhängig ist und dringend Hilfe braucht. Ich hatte mit der Tochter schon telefoniert, als ich noch zu Hause war, da war sie gerade rückfällig geworden. Sie konnte den Rückfall nicht stoppen und hätte eigentlich gestern in der Entgiftung in Bergisch-Gladbach aufgenommen werden sollen. Wurde sie aber nicht, weil sie Erkältungssymptome hat. Man konnte ihr nicht sagen, wo ein Abstrich für den Corona-Test gemacht wird.
In der betreuten WG, so sie eigentlich wohnt, kann sie nicht sein, weil sie rückfällig ist. Die Notschlafstellen haben zu. Bei ihrer Familie kann sie nicht sein, weil bei ihren Eltern ihr Kind lebt, zu dem sie keinen Kontakt haben darf, wenn sie rückfällig ist und ihre Zwillingsschwester hat auch zwei kleine Kinder.
Es ist schrecklich! Ich habe keine Ahnung, wer sich jetzt um diese Menschen kümmern wird.
Wenn ich zurück bin, will ich mich erkundigen, ob ich helfen kann, z.B. bei einer Bürgerinitiative, die sich eh schon um solche Leute kümmert, vielleicht kann man da helfen, solange die regulären Hilfsangebote zu haben oder stark eingeschränkt sind.

Flow 17.03.2020 13:46

Statista meldet 28 000 Intensivbetten in Deutschland.

Weiteres Problem ist das zugehörige Personal ...

Weiterhin steht beides ja auch bisher ohne Corona nicht unbenutzt und tatenlos herum, bzw. ist zu einem gewissen Teil bereits anderweitig ausgelastet.

Flow 17.03.2020 13:49

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517424)
Statista meldet 28 000 Intensivbetten in Deutschland.

Weiteres Problem ist das zugehörige Personal ...

Neben Eindämmung der Ausbreitung(sgeschwindigkeit) gilt es parallel diese Kapazitäten unter Hochdruck hochzufahren.

Duafüxin 17.03.2020 13:54

Die Freundin meines Kollegen ist Hebamme. Da auch in der Gyn alle verschiebbaren OPs abgesagt wurden, wagte es ihr Chef zu sagen, dass sie jetzt ja kein Geld mehr durch die OPs einnehmen und sie jetzt ja gar nicht wüssten, wie ihr Lohn (also der der KS, KP und HA) langfristig gezahlt werden solle. So eine Motivation und solches Führungspersonal ist doch das was man jetzt braucht. :Holzhammer:

Flow 17.03.2020 13:54

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1517421)
Wenn ich zurück bin, will ich mich erkundigen, ob ich helfen kann, z.B. bei einer Bürgerinitiative, die sich eh schon um solche Leute kümmert, vielleicht kann man da helfen, solange die regulären Hilfsangebote zu haben oder stark eingeschränkt sind.

Wertvoller Tip in diesem Zusammenhang :

Sich besser um sehr wenige Menschen intensiv kümmern, als um viele Menschen ein wenig !

So kommt man insgesamt mit weniger Menschen in Kontakt.

"Kompartimentierung" ist hilfreich zur allgemeinen Eindämmung.
(Gilt auch für die Jet-Setter ... ;) )

TriAdrenalin 17.03.2020 13:56

Touristen sollen Balearen verlassen
13:24 Uhr

Die Regionalregierung der Balearen hat alle rund 25.000 auf Mallorca und den anderen spanischen Inseln noch verbliebenen Touristen dazu aufgerufen, schnellstmöglich in ihre Heimat zurückzukehren. Es mache keinen Sinn, dass die Menschen in den Hotels eingesperrt blieben, sagte Regionalpräsidentin Francina Armengol. Auch die Balearen erwägen, einige Hotels zu Krankenhäusern umzufunktionieren. Armengol appellierte erneut an die Zentralregierung, die Schließung aller Häfen und Flughäfen der Balearen anzuordnen. Mit dieser Maßnahme wäre es "viel einfacher", die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen.

Nepumuk 17.03.2020 13:59

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1517426)
So eine Motivation und solches Führungspersonal ist doch das was man jetzt braucht. :Holzhammer:

Sorry, aber das ist die Realität. Sollte die Wirtschaft kollabieren, wird das nicht nur Millionen Existenzen vernichten sondern auch mehr Todesopfer fordern als der Virus selbst. Ohne funktionierende Wirtschaft funktioniert auch kein Gesundheitssystem mehr.

Goalie1984 17.03.2020 14:02

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517415)
Gut.
5% Durchseuchung entspricht etwa 4 Millionen Kranken.
Auf 16 Monate verteilt wären das grob 60 000 Neuinfektionen die Woche. (...)

Hier gehst Du aber wieder von einem linearen Verhalten aus, oder verstehe ich etwas falsch?

Lebemann 17.03.2020 14:04

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1517421)
Ich denke mit größter Sorge an die, die schon ohne Corona und die jetzt drastischen Maßnahmen ein Leben führen, das so schwer und hart ist, wie die meisten von uns es sich nicht vorstellen können: drogenabhängige und/oder obdachlose Menschen, Frauen, die aus Osteuropa kommen und auf dem Straßenstrich arbeiten und andere Menschen am Rande unserer Gesellschaft.
....

War auch einer meiner ersten Gedanken. Im Durchschnitt hab ich pro Woche 2-3 solcher Einsätze (Suizid, Hilflose Person, etc.) Neben dem Drama, dass es sich hierbei um einen Menschen in einer Ausnahmesituation handelt, werden sich Zuständigkeiten zwischen den Behörden/Krankenhäusern regelrecht zugeschoben. Bei uns herrscht zudem eine unglaubliche Prostitutionsdichte aufgrund der Nähe zu Frankreich. So schlimm das auch klingen mag, eine "natürliche" Auslese wird es geben. Wir werden nicht alle retten können und die schwächsten werden zuerst Fallen.

Statt sich über seinen Trainingsplan und Freizeitaktivitäten Gedanken zu machen, sollte jeder noch gesunde Mensch zur Blutspende gehen. Ich verstehe, dass viele Maßnahmen kritisch betrachtet werden. Zur Zeit sollte man vielleicht aber mal sein Ego hinten anstellen und überlegen, was man der jetzigen Gesellschaft etwas zurück geben kann.

sybenwurz 17.03.2020 14:07

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517425)
Neben Eindämmung der Ausbreitung(sgeschwindigkeit) gilt es parallel diese Kapazitäten unter Hochdruck hochzufahren.

Naja, die stehn aufm Papier, abzuziehen sind aber erstmal die eh schon belegten, dann die schöngerechneten, die nicht wirklich nutzbar sind, weil Bestandteile, die zu nem Intensivpflegeplatz gehörten, in ner Rumpelkammer liegen, mit aufgeführt werden um die Statistik zu schönen, und dann ausserdem jene, die zwar real vorhanden und nutzbar sind, für die jedoch keine Personalbetreuung vorhanden und zu erübrigen ist.

Also, so rosig siehts wohl in echt nicht aus, zudem ist das medizinische Personal jetzt bereits am Anschlag, obwohl es noch gar nicht richtig losgegangen ist.

Flow 17.03.2020 14:09

Zitat:

Zitat von Goalie1984 (Beitrag 1517433)
Hier gehst Du aber wieder von einem linearen Verhalten aus, oder verstehe ich etwas falsch?

Ja.
Stabilisiert durch effektive Maßnahmen.
Aktuell etwas panisch, zu ersetzen durch mittel- bis langfristig Praktikables.

Ich denke, das ist machbar ... :)

Bockwuchst 17.03.2020 14:10

Schwer zu kontrollieren sind mit Sicherheit auch die Flüchtlingszüge und -auffanglager. Wer kontrolliert / separiert die Menschen da? Ich kann mir vorstellen, dass die Datenlage da ganz schlecht ist. Eine drohende Schließung der EU Grenzen wird den Fluchtdruck sicher nicht vermindern.

Nobodyknows 17.03.2020 14:14

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1517426)
Die Freundin meines Kollegen ist Hebamme. Da auch in der Gyn alle verschiebbaren OPs abgesagt wurden, wagte es ihr Chef zu sagen, dass sie jetzt ja kein Geld mehr durch die OPs einnehmen und sie jetzt ja gar nicht wüssten, wie ihr Lohn (also der der KS, KP und HA) langfristig gezahlt werden solle. So eine Motivation und solches Führungspersonal ist doch das was man jetzt braucht. :Holzhammer:

Diese Nachricht ist dem Chef offensichtlich entgangen:
Die Bundesregierung stellt unbegrenzt Kredite zur Verfügung, damit die Wirtschaft nicht kollabiert.

Was ein Vollhorst. :-((

Gruß
N. :Huhu:

antho 17.03.2020 14:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1517394)
Wäre es Dir lieber, wenn jegliche Diskussion über sinnvolle Maßnahmen eingestellt würden, nachdem sich alle Deiner Meinung angeschlossen haben?

Ich bezog mich nicht auf Diskussionen über sinnvolle Maßnahmen, sondern auf die offenbar immer noch offene Fragestellung, ob es angemessen bzw. nötig war, einem Freizeitsportler seinen Urlaub (aka Trainingslager) zu berauben.

Es steht für mich völlig außer Frage, dass sich jeder aktuell zu Hause befindliche Sportsfreund äußerst dankbar zeigen sollte, dass er die richtige Wahl getroffen hat oder ihm diese seitens Regierung, Reiseveranstalter, etc. abgenommen wurde.
Und jeder Urlauber sollte mal in sich gehen und sich fragen, warum er (oder sie) jetzt da ist wo er ist und dann selbst beurteilen, ob er das nicht hätte vermeiden können.

Mein Flug wäre übermorgen abgehoben und ich bin heilfroh, dass ich nicht schon vor 2 Wochen fliegen wollte. Denn rückwirkend betrachtet muss ich davon ausgehen, dass ich die Reise angetreten wäre und jetzt irgendwo festsitzen würde.

Zwei Anmerkungen:
Warum argumentierst du mit Infektionsgefahr auf dem Weg zur Arbeit bzw. am Arbeitsplatz? Ich werde meinen Flieger übermorgen nicht besteigen - trotzdem habe ich Urlaub, d.h. heißt meine Jobbedingte Infektionsgefahr ist Null.
Warum argumentierst du mit den wirtschaftslichen Folgen für die Tourismusbranche? Es liegt jedem frei, die bereits für den Urlaub getätigten Kosten nicht oder nur in Teilen zurückzufordern.

Flow 17.03.2020 14:19

Zitat:

Zitat von Goalie1984 (Beitrag 1517433)
Hier gehst Du aber wieder von einem linearen Verhalten aus, oder verstehe ich etwas falsch?

Exponentielles und lineares Wachstum sind nicht so weit voneinander entfernt !

Wenn jeder Infizierter innerhalb seiner 2 Wochen drei weitere ansteckt, verzehntausendfacht sich die Anzahl in weniger als 2 Monaten. Mit aktuell 8 000 Infizierten wäre im Mai ganz Deutschland angesteckt !

Steckt jeder Infizierte innerhalb seiner 2 Wochen jedoch nur einen weiteren an, sind wir im Mai kumulativ bei 70 000, bzw stabil bei 8 000 gleichzeitig Kranken.

Der Unterschied :
Steckt ein Infizierter einen weiteren an, oder drei weitere !

Wie gehabt, ich denke, das ist prinzipiell leicht erreichbar.
Das Erschreckende ist die absolut dringende Notwendigkeit dafür !

(Zahlen unter Ignoranz der Dunkelziffer. 2 Wochen kontagiöser Zustand einfach mal beispielshalber angesetzt)

Klugschnacker 17.03.2020 14:27

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1517440)
Diese Nachricht ist dem Chef offensichtlich entgangen:
Die Bundesregierung stellt unbegrenzt Kredite zur Verfügung, damit die Wirtschaft nicht kollabiert.

Was ein Vollhorst. :-((

Gruß
N. :Huhu:

Der Vollhorst muss die Kredite halt auch zurückzahlen.

Das kann er, wenn die ausgefallenen Umsätze nach überstandener Krise um so dicker sprudeln. Denn davon muss er nicht nur die laufenden Kosten, sondern irgendwann auch den Kredit bezahlen.

Die Menschen trinken in 6 Monaten aber nicht doppelt so viel Bier wie vorher, sodass ein Gastronom Schwierigkeiten haben wird, den Kredit zu bezahlen. Dasselbe gilt für die Tourismusbranche, die ihre Kunden- und Bettenzahl nicht mal eben um 50% steigern kann, um ausgefallene Umsätze wettzumachen.

Viele Branchen werden über Jahre zu kämpfen haben.

hanse987 17.03.2020 14:34

Friedrich Merz mit Coronavirus infiziert
 
War es deshalb die letzten Tage so ruhig um Friedrich Merz?

https://www.welt.de/politik/deutschl...infiziert.html

Klugschnacker 17.03.2020 14:39

Zitat:

Zitat von antho (Beitrag 1517441)
Und jeder Urlauber sollte mal in sich gehen und sich fragen, warum er (oder sie) jetzt da ist wo er ist ...

Weil er/sie im Süden trainieren wollte.

Zitat:

Zitat von antho (Beitrag 1517441)
...und dann selbst beurteilen, ob er das nicht hätte vermeiden können.

Hätte er/sie zweifellos vermeiden können. Dasselbe kannst Du jedem vorhalten, der von einer Leiter fällt.

Zitat:

Zitat von antho (Beitrag 1517441)
Mein Flug wäre übermorgen abgehoben...

Ja, hinterher ist man immer schlauer. Ich wünsche Dir, dass Du den verpassten Urlaub noch nachholen kannst.

:Blumen:

FLOW RIDER 17.03.2020 14:49

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517424)
Statista meldet 28 000 Intensivbetten in Deutschland.

Weiteres Problem ist das zugehörige Personal ...

Weiterhin steht beides ja auch bisher ohne Corona nicht unbenutzt und tatenlos herum, bzw. ist zu einem gewissen Teil bereits anderweitig ausgelastet.

Gestern hatte ich gelesen, dass 79% der Intensivbetten in D belegt seien (nicht nur von Corona-Patienten).

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-16676537.html

Klugschnacker 17.03.2020 14:54

Zitat:

Zitat von antho (Beitrag 1517441)
Zwei Anmerkungen:
Warum argumentierst du mit Infektionsgefahr auf dem Weg zur Arbeit bzw. am Arbeitsplatz? Ich werde meinen Flieger übermorgen nicht besteigen - trotzdem habe ich Urlaub, d.h. heißt meine Jobbedingte Infektionsgefahr ist Null.

Das wird nicht für alle gelten, but anyway: Von Dir geht natürlich trotzdem eine Ansteckungsgefahr aus, es sei denn, Du begibst Dich in harte Quarantäne. Möglicherweise wirst Du jedoch in Deiner Urlaubszeit ganz ähnliche Dinge tun, die Du auf Mallorca getan hättest. Also Rad fahren, gelegentlich einkaufen und andere Dinge des Alltags.

Sicher ist es besser, zu Hause zu bleiben als eine Flugreise anzutreten. Mein Argument bezog sich auf Menschen, welche die Flugreise bereits angetreten haben und sich auf Mallorca befinden. Hier sehe ich nicht die Notwendigkeit, alle in einer Hau-Ruck-Aktion über den Flughafen nach Hause zu schicken.

Zitat:

Zitat von antho (Beitrag 1517441)
Warum argumentierst du mit den wirtschaftslichen Folgen für die Tourismusbranche? Es liegt jedem frei, die bereits für den Urlaub getätigten Kosten nicht oder nur in Teilen zurückzufordern.

Das betrifft die bereits gebuchten Reisen und die Frage nach der Rückzahlung. Sie ist schwer genug zu beantworten, da es zunächst keine offizielle Reisewarnung von Deutscher Seite gab (wohl aber aus Österreich); juristisch ist das ein Unterschied.

Was ist mit den nicht getätigten Reisebuchungen? Damit meine ich Reisen, die nicht gebucht wurden. Wer bucht jetzt noch eine Reise in den Osterferien oder Pfingstferien irgendwo hin? Völlig zurecht! Ich würde ebenfalls abwarten. Doch das sind entgangene Umsätze in sehr großem Ausmaß. Im Saisongeschäft ist das nicht zu kompensieren.

Falls sich damit die Ausbreitung des Virus eindämmen lässt, sind diese Maßnahmen ohne Zweifel zu rechtfertigen. Falls das Problem jedoch dasselbe bleibt, nur eben 10 Tage später, darf man fragen, ob man nicht etwas übertrieben hat.
:Blumen:

El Niño 17.03.2020 14:59

Ich habe heute zusammen mit anderen Aushilfen in einem größeren Unternehmen die Kündigung wegen Corona bekommen. Weil erst ab Dezember für die Weihnachtszeit und danach eingestellt, lag die Kündigung in der Probezeit.
Als Student hab ich jetzt nicht sooo viel Geld, da macht sich das schon bemerkbar.
Deswegen hoffe ich, dass die Politik auch die Wirtschaft im Auge hat. Denn ohne Wirtschaft gehts leider auch nit.

Thomas W. 17.03.2020 15:05

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1517374)
Ich setze auf einen Impfstoff.

....

Danke - und tolle Ausführungen im Weiteren.
Wir laufen uns in Berlin bestimmt mal über den Weg.

Lieben Gruß aus Mahlsdorf bzw. Potsdam

Helmut S 17.03.2020 15:08

Das jetzige "Rückholprogramm" aka "Luftbrücke" ist auf eine gewisse Art und Weise auch ein Wirtschaftshilfepaket für kommerzielle Luftfahrt wie z.B. die Lufthansa. Heiko Maas sprach von 50 Mio. die dafür zur Verfügung gestellt wurden. Da die Gelder früher (so wie jetzt) oder später (als offene Staatshilfe) eh geflossen wären, ist das auch ok meine ich. :Blumen:

moorii 17.03.2020 15:11

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1517440)
Diese Nachricht ist dem Chef offensichtlich entgangen:
Die Bundesregierung stellt unbegrenzt Kredite zur Verfügung, damit die Wirtschaft nicht kollabiert.

Was ein Vollhorst. :-((

Gruß
N. :Huhu:

Dann hoffen wir mal, dass das auch wirklich passiert. Und zwar schnell

TriVet 17.03.2020 15:24

Es gehen wohl erste Impfstoffe in die klinische Erprobung, so diverse Meldungen.


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