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Flow 12.04.2022 22:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1655421)
Milliarden?

Mit Milliarden unterstützt Deutschland bekanntlich täglich den russischen Agressor wegen des fortgesetzten Öl-, Kohle-und Gasbezugs. Im Vergleich zur Unterstützung Russlands ist Deutschlands Unterstützung der Ukraine absolut homöopathisch.

Deutschland, das mit Abstand reichste Land der EU hat in die Ukraine bisher Waffen für weniger als 200 Mio Euro geliefert. Das ist weniger als die militärische Unterstützung des im Vergleich zu Deutschland winzig kleinen Estland.
Das ist beschämend.

Ja, sorry, wenn's schlampig ausgedrückt war, hatte dies hier in Erinnerung :
Zitat:

Die EU wird nach Aussage von Außenministerin Annalena Baerbock ihre Finanzhilfe für die Ukraine zur Beschaffung von Waffen von 500 Millionen auf eine Milliarde Euro verdoppeln. Die Bundesregierung werde dafür sorgen, dass Waffenbestellungen bei deutschen Firmen dann auch schnell realisiert werden könnten, sagte die Grünenpolitikerin vor Beratungen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel.
Oder sowas :
Zitat:

Einem anderen Zeitungsbericht zufolge liegt der Ukraine zudem ein milliardenschweres Angebot für die Lieferung deutscher Panzerhaubitzen vor. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Regierungskreise in Kiew berichtete, bietet der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) der Ukraine die Lieferung von 100 Stück der schweren Waffen an. Die Offerte sei bereits auf Arbeitsebene an die Bundesregierung übermittelt worden.
Konkret geht es dem Bericht zufolge um die Panzerhaubitze "2000". Die 100 Haubitzen haben demnach einschließlich Ausbildungspaket und Ersatzteilen einen Wert von 1,7 Milliarden Euro.
Genaue Zahlen habe ich nicht zur Hand. Prinzipiell halte ich Waffenlieferungen nicht für das Mittel der Wahl, und sähe auch nichts Beschämendes daran, in der aktuellen Situation komplett davon abzusehen.

Im Kontext ging es um Selenskyjs (oder seines Sprechers) Erklärung, unser Präsident sei in Kiew nicht willkommen, sowie Melnyks tägliche niveaulose Beleidigungen gegenüber Deutschland, unseren Politikern und Medien, mit gleichzeitigen Forderungen und sehr wohl empfangener deutscher Unterstüzung und Engagement, das zumindest ich in letzter Zeit durch kein einziges Wort gewürdigt höre.
Logische Konsequenz wäre da eigentlich, Melnyk rauszuschmeißen, sämtliche Hilfen einzustellen, und uns um unsere eigene Sicherheit und Wohlergehen zu kümmern.

qbz 12.04.2022 22:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1655421)
Milliarden?
........

Vielleicht sollte man den Blick etwas ausweiten und nicht allein die Zahlen für die Waffenlieferungen als Vergleich nehmen:

Bis 12.2.2022 (also vor Kriegsbeginn):
Zitat:

"Seit der Krim-Annexion durch Russland 2014 hat Deutschland die Ukraine laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im zivilen Bereich mit bilateralen Hilfen von 1,83 Milliarden Euro unterstützt. Damit ist die Bundesrepublik neben den USA größter bilateraler Geber in diesem Bereich.

Hinzu kommen Finanzmittel, die Deutschland über die EU an die frühere Sowjetrepublik zahlt. Der deutsche Anteil an den gut 17 Milliarden Euro, die von der EU seit 2014 in Form von Zuschüssen und Darlehen an die Ukraine gingen, beträgt laut BMZ fast ein Viertel, also etwa vier Milliarden Euro.

Bei der vor Kurzem von der EU angekündigten Hilfe von 1,2 Milliarden Euro, um die aktuelle Krisensituation zu lindern, ist Deutschland den Angaben zufolge mit 240 Millionen Euro beteiligt."
Ab Kriegsbeginn kommen noch 1 Kredit und die proportionale Beteiligung an der Militärhilfe der EU für die Ukraine dazu. ("Die EU-Außenminister stimmten am Montag in Luxemburg einer Aufstockung der gemeinsamen Militärhilfe um 500 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro zu, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach dem Treffen mitteilte." Dieser EU-Fonds nennt sich übrigens: Friedensfonds.)
https://www.zdf.de/nachrichten/polit...ilfen-100.html

Flow 12.04.2022 22:30

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1655425)
Logische Konsequenz wäre da eigentlich, Melnyk rauszuschmeißen, sämtliche Hilfen einzustellen, und uns um unsere eigene Sicherheit und Wohlergehen zu kümmern.

Bzw Beschränkung auf humanitäre Hilfe, Flüchtlingsversorgung u.ä.

repoman 13.04.2022 01:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1655426)
........Dieser EU-Fonds nennt sich übrigens: Friedensfonds.


Du musst berücksichtigen, wie haben ja auch keinen Krieg, sondern nur eine militärische Spezialoperation!

Merkst du eigentlich selbst wie tendenziös Pro-russisch deine Beiträge hier sind? Da kannst du natürlich schreiben, meine Beiträge sind eher Pro- Ukraine und da hast du auch wohl auch recht.
Nur muss man sich dann fragen, wer hat hier einen völlig inakzeptablen, sinnlosen, völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Angriffskrieg begonnen?

Ich nehme da für mich in Anspruch auf der richtigen Seite zu stehen, was nicht heißt, dass ich allem zustimme was von ukrainischer Seite kommt.

Hafu 13.04.2022 07:57

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1655425)
...
Genaue Zahlen habe ich nicht zur Hand. Prinzipiell halte ich Waffenlieferungen nicht für das Mittel der Wahl, und sähe auch nichts Beschämendes daran, in der aktuellen Situation komplett davon abzusehen.
...

Wegen der genauen Zahlen zum Umfang der deutschen Militärhilfe in der Ukraine habe ich ja einen Link mitgeliefert. Der deutsche Beitrag ist wie gesagt kleiner als der Beitrag Estlands

Ohne Waffenlieferungen aus dem Westen (und zwar ohne die Waffenlieferungen vor dem Krieg aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen, Estland, Niederlande, Litauen; Deutschland hat sich ja bis zum Beginn des Krieges wie von dir gewünscht nicht beteiligt) wäre der Angriffskrieg Russlands höchstwahrscheinlich längst beendet, die ukrainische Regierung abgesetzt und die Ukraine dem neu erwachenden großrussischen Reich angegliedert.

Putin könne dann vom nächstem Schritt zurück zur Blüte der Sowjetunion träumen und würde seinen Blick auf den Wiederanschluss Georgiens und Moldawiens richten, während sich gleichzeitig in Polen, Estland und Litauen wachsende Verzweiflung ob der weiteren Expansionsziele Russlands breit machen würde.

So wie es die anderen Länder der EU sowei eben Großbritannien und die USA gemacht haben ist es -rückblickend mit ein wenig Abstand betrachtet- schon richtig gewesen und man wundert sich, dass viele andere Länder einen so viel klareren Blick auf Putin hatten als der Großteil der deutschen Politiker, namentlich aus der SPD, den Linken und der AFD.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie Manuela Schwesig mantraartig jede Kritik der USA an Nordstream2 und der damit zementierten Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas damit versucht hat abzutun, dass doch die USA nur ihr Frackinggas an die EU verkaufen wollten. Was für eine verhängnisvolle Fehleinschätzung und es ist nahezu unfassbar, dass Schwesig immer noch im Amt ist trotz all der Details, die mittlerweile über ihre windige von Gazprom finanzierte "Umweltstiftung" bekannt geworden ist.

dr_big 13.04.2022 08:02

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1655451)
Ohne Waffenlieferungen aus dem Westen (und zwar ohne die Waffenlieferungen vor dem Krieg aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen, Estland, Niederlande, Litauen; Deutschland hat sich ja bis zum Beginn des Krieges wie von dir gewünscht nicht beteiligt) wäre der Angriffskrieg Russlands höchstwahrscheinlich längst beendet, die ukrainische Regierung abgesetzt und die Ukraine dem neu erwachenden großrussischen Reich angegliedert.
...

... und die Bevölkerung entnazifiziert und entukrainisiert, d.h. viele Menschen verschleppt, eingesperrt oder ermordet.

qbz 13.04.2022 08:24

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1655446)
Du musst berücksichtigen, wie haben ja auch keinen Krieg, sondern nur eine militärische Spezialoperation!

Merkst du eigentlich selbst wie tendenziös Pro-russisch deine Beiträge hier sind? Da kannst du natürlich schreiben, meine Beiträge sind eher Pro- Ukraine und da hast du auch wohl auch recht.
Nur muss man sich dann fragen, wer hat hier einen völlig inakzeptablen, sinnlosen, völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Angriffskrieg begonnen?

Ich nehme da für mich in Anspruch auf der richtigen Seite zu stehen, was nicht heißt, dass ich allem zustimme was von ukrainischer Seite kommt.

Du hast mich ja kritisiert, weil ich auf Interfax verwiesen habe. Eigentlich wollte ich darauf nicht mehr eingehen, aber da Du mich jetzt wieder erneut kritisierst, greife ich es nochmals auf. Spiegel Online verweist und zitiert nach dieser Abfrage explizit in all diesen Artikeln auf die Nachrichtenagentur Interfax.. Oder der Tagesspiegel schreibt heute z.B.: "Dies berichtet die Nachrichtenagentur Interfax nach einem Interview des Ministers mit der russischen Tageszeitung "Iswestija". Laut Shulginow seien Rohölpreise im Bereich von 80 bis 150 Dollar pro Barrel grundsätzlich möglich. Moskau konzentriere sich im Moment darauf, sicherzustellen, dass die Ölindustrie weiterhin funktioniere, so Interfax."

Damit ich es nicht in jedem Artikel voranstellend schreiben muss, wiederhole ich es für Dich gerne und bitte Dich, das zu notieren: Ich kritisiere den Angriffskrieg der russischen Regierung gegen die Ukraine. Ich verstehe jetzt aber nicht, wie man aus einem Nebensatz auf den Namen eines Fonds der EU - der Fonds heisst übrigens exakt "Europäische Friedensfazilität" - , aus dem die Militärhilfe für die Ukraine bezahlt wird, eine den Krieg Russlands befürwortende Kriegseinstellung ableiten kann. Das ist leider das Problem in Kriegssituationen und einem Lagerdenken: Man nützt es aus, um interne Kritiker der eigenen Landesregierung einfach ins Lager der gegnerischen Kriegspartei zu stellen, von allen Menschen Sonderopfer zu verlangen und entzieht sich auf diese Weise einer inhaltlichen Auseinandersetzung. Ich kenne das schon aus dem Kalten Krieg zur Genüge. Insofern nichts Neues und Deine Unterstellung wird mich z.B. nicht davon abhalten, die 100 Milliarden Sondervermögen für Rüstung in DE abzulehnen.

Dieses Zitat gibt meine Einstellung zu Krieg wieder: „Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“

Ps. Manche EU-Parteien sehen den genannten Fonds übrigens sehr kritisch, weil er indirekt das Militärbudget der EU-Länder einfach erhöht und der parlamentarischen Kontrolle dieser Militärausgaben durch die Landesregierungen entzogen ist, obwohl die Militärhoheit in der EU bei den nationalen Staaten und nicht der EU liegt.

HerrMan 13.04.2022 08:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1655459)
Dieses Zitat gibt meine Einstellung zu Krieg wieder: „Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“

Gefällt mir gut. Der auch:

"Man kann einen Krieg genauso wenig gewinnen wie ein Erdbeben"
Jeannette Rankin

Nur, diese weisen Worte haben keine Relevanz mehr. Es gibt einen russischen Giftzwerg, der gerade Erdbeben macht. Und es gibt Ukrainer, die sich dagegen wehren. Vermutlich zu unserem Vorteil.


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