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Adept 10.06.2025 08:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1782928)
Man bzw. die verantwortlichen Politiker im Parlament und der Regierung sollten vielleicht vorher auch mal untersuchen, wie effizient bisher die Gelder für den Verteidigungsetat in den europäischen Ländern eingesetzt worden ist, bevor in ein Fass ohne Boden immer mehr Geld auf Kredit reingepumpt wird.

Adam Tooze, ein namhafter Wirtschaftshistoriker und Hochschullehrer, der ein Standardwerk über die Kriegswirtschaft im Nationalsozialismus publiziert hat, weist in seinem Blog mit statistischen Daten empirisch darauf hin, dass sehr viel Geld für die Rüstung bisher sehr ineffezient von den europäischen Ländern verwendet worden ist.

Europe's zombie armies. Or how to spend $3.1 trillion and have precious little to show for it. Adam Tooze

Bestimmt wurden da schlechte Investitionsentscheidungen getroffen. Dazu sind Rüstungsgüter immens teuer. Aber wie gesagt: Den Leuten ist gerade Sicherheit wichtiger.

keko# 10.06.2025 08:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1782962)
... Aber wie gesagt: Den Leuten ist gerade Sicherheit wichtiger.

Wie gesagt: nichts Neues unter der Sonne. "Die Leute" müssen natürlich auch von dem, was sie befürworten, überzeugt sein. :Blumen:
Die Werkzeuge ändern sich wohl nur. Ich gehe davon aus, dass zukünftig verstärkt KI im Spiel sein wird. Drohnen kann man da schon mit dazu zählen.

qbz 10.06.2025 09:48

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1782962)
Bestimmt wurden da schlechte Investitionsentscheidungen getroffen. Dazu sind Rüstungsgüter immens teuer. Aber wie gesagt: Den Leuten ist gerade Sicherheit wichtiger.

Ich würde bezweifeln, dass ein Wettrüsten und die Umstellung der Wirtschaft auf die Herstellung von Waffen (vgl. Pläne bei Renault Drohnen zu bauen) tatsächlich zu mehr Sicherheit führt. Die Kündigung der diversen Rüstungskontrollverträge hat im Gegenteil die Risiken erhöht oder z.B. die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen.

JENS-KLEVE 10.06.2025 09:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1782967)
Ich würde bezweifeln, dass ein Wettrüsten und die Umstellung der Wirtschaft auf die Herstellung von Waffen (vgl. Pläne bei Renault Drohnen zu bauen) tatsächlich zu mehr Sicherheit führt.

Kommt auf den vermeintlichen Gegner an. Hätte Frankreich mit Deutschland Ärger und Deutschland würde es als Provokation empfinden, dann würde es ein Wettrüsten geben.

Frankreich sieht sich momentan aber als Teil von Europa und beobachtet, dass Russland auf Schwäche mit Gewalt reagiert. Es zieht sozusagen nur nach. Ich finde es vergleichbar mit der deutschen Mentalität. Wir haben in den letzten Jahrzehnten kein Interesse am Militär gezeigt, was ja auch lange gut ging aufgrund der europäischen Freundschaften. Jetzt befürchtet man, dass man es übertrieben hat.

Wir hatten letzten Monat eine Fortbildung zum Thema Gewalt an Schulen. Da konnte ich lernen, dass Gewalttäter an Schulen und auf der Straße vorzugsweise „Opfer“ suchen und angreifen. Erkennen sie hingegen „Gegner“ ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer, dass es zu einer Attacke kommt.

Mir liegen solche Gedankengänge fern und ich versuche Gewalt aus dem Weg zu gehen, wenn der Ärger aber ungefragt zu einem kommt, ist es anscheinend erfolgversprechender Stärke auszustrahlen.

qbz 10.06.2025 10:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1782961)
Aus meiner bescheidenen Sicht sind das Streben nach Macht, der Kampf um Ressourcen und das Verbreiten von Ideologien die Treiber von Kriegen und das hat sich seit der Antike nicht geändert. Lediglich der Kontext, die Waffen, die Technik und die Teilnehmer ändern sich. Ich befürchte, das steckt auch tief im Menschen drin.
Mal geht es um Öl, mal ging es um Götter oder irgendeinen Gott, um Freiheit, um irgendwelche Landstriche oder Meere. Um Päpste, Könige und Königinnen, um Vaterland, die Nation, das Volk, die Demokratie. Diese Dinge können auch wiederkehren. Zu meiner Zeit war Volk und Vaterland verpönt, das scheint gerade eine Renaissance zu erleben.

Vor allem reiche Hochkulturen mit einem zentralen Machtapparat finanzieren historisch gesehen Heere, Krieger und Söldner auf Kosten der arbeitenden Sklaven, Leibeigenen, Bauern, Arbeiter, Lohnabhängigen für ihren Nutzen.

Z.B. ging von meiner Kleinstadt Templin in Brandenburg oder den bäuerlichen Ortsteilen der Stadt in den 900 Jahren Stadtgeschichte nie ein Krieg aus und es gelang den Stadtbewohnern, sich immer mit den gerade herrschenden mächtigen Fürstenhäusern vertraglich zu einigen (über Rechte und Abgaben) bis auf die komplette Verwüstung, Plünderung, Vertreibung im 30igjährigen Krieg durch schwedische Söldner.
Quelle: Eitel Knitter Martin Kunze Bärbel Makowitz Stadt Templin (Hg.) Templin. Eine märkische Stadt im Wandel der Geschichte. https://www.schibri.de/978-3-86863-114-2/templin

keko# 10.06.2025 10:11

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1782971)
.....
Wir hatten letzten Monat eine Fortbildung zum Thema Gewalt an Schulen. Da konnte ich lernen, dass Gewalttäter an Schulen und auf der Straße vorzugsweise „Opfer“ suchen und angreifen. Erkennen sie hingegen „Gegner“ ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer, dass es zu einer Attacke kommt.

Mir liegen solche Gedankengänge fern und ich versuche Gewalt aus dem Weg zu gehen, wenn der Ärger aber ungefragt zu einem kommt, ist es anscheinend erfolgversprechender Stärke auszustrahlen.

Das erscheint mir auch logisch und vernünftige Strategien :Blumen:

Bezogen auf dein Schulszenario ist es doch eher so, dass man wegen gewalttätigen Schülern die gesamte Schülerschaft entsprechend ausrüstet, dass sie sich den Gewalttätern wehren kann. Die Lehrerschaft zieht sich dabei in ihrer Verantwortung zurück, andere Strategien werden nicht mehr diskutiert.

Was wäre das für eine irre Schule?!

qbz 10.06.2025 11:56

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1782971)
............
Mir liegen solche Gedankengänge fern und ich versuche Gewalt aus dem Weg zu gehen, wenn der Ärger aber ungefragt zu einem kommt, ist es anscheinend erfolgversprechender Stärke auszustrahlen.

Würden die Drogenkartelle in Berlin sich über die (Disco)Tür komromisslos streiten, gäbe es täglich Tote. Die Bosse reden miteinander und teilen sich die Türsteher-Reviere auf. Mehr Bewaffnung würde keine Kompromisse und Einnahmen bringen.
Genau das schaffen zur Zeit Russland u. die Ukraine + EU nicht.

Globe84 10.06.2025 13:03

wow jetzt wirds hart lächerlich den ANGRIFFSKRIEG Russlands mit Türsteher-Konflikten in Berlin zu vergleichen.

in der Wertebasierten Welt muss man sich keine Reviere aufteilen. Es gibt Staatsgrenzen die man nicht einfach gewaltsam verschiebt


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