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Pascal 12.11.2013 12:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 978196)
Das liegt doch auf der Hand. Wer schon einmal eine Mücke totgeschlagen hat, tut das noch lange nicht mit seiner Großmutter.

Wer aber auf der Autobahn bei 150 km/h regelmäßig auf 5 Meter zum Vorderfahrzeug auffährt der tut sich vielleicht auch schwer auf der Radstrecke nicht an einem Hinterrad zu kleben...;)

schnodo 12.11.2013 12:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 978196)
Das liegt doch auf der Hand. Wer schon einmal eine Mücke totgeschlagen hat, tut das noch lange nicht mit seiner Großmutter.

Ein absurdes Beispiel, aber griffig. Danke dafür! :Blumen:
Mal ganz abgesehen davon, dass der Mord oder Totschlag an Mücken nicht verfolgt wird und gesellschaftlich überwiegend nicht geächtet ist - Du hast genau den wesentlichen Punkt getroffen: Beim Dopen muss man die Großmutter nicht totschlagen.

Deswegen ist die Hemmschwelle niedrig. Wenn jeder Doper vorher seine Großmutter umbringen müsste, ich wage die Vorhersage, gäbe es weniger von beidem. ;)

Jemand, der eine Mücke totschlägt, ist nicht zwingend ein schlechter Mensch. Jemand, der seine Großmutter umbringt, vermutlich schon.
Dazwischen ist der Doper, und der wird sich auf der Skala zwischen toter Mücke und toter Großmutter eher bei der Mücke sehen. Dopen entspricht vielleicht dem zur Seite schubsen der Großmutter, was einem eventuell sogar die Großmutter verzeiht, wenn es nicht zu oft vorkommt.

Eber 12.11.2013 12:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 978143)
..
Weshalb?
Von 20 % X in einer repräsentativen Stichprobe werden auf 20 % X in der Grundgesamtheit geschlossen.
..

Wenn die Beteiligung bei den beiden Gruppen (Doper/Nichtdoper) gleich ist, ist das richtig.
Aber genau das bezweifle ich, hab mich nur ungenau ausgedrückt.
Ich ging von aufgerundet 100% Beteiligung bei Nichtdopern und von 50% Beteiligung von Nichtdopern aus. Wenn da 20% rauskommt wären also in Wahrheit 40% Doper.

Im folgenden eine Irrsinnsrechnung:
vielleicht rechnet ja jemand mal mit mir mit, bitte, - es lohnt sich wie ich meine:

Vielleicht wäre es realistischer dass 49% der Nichtdoper teilgenommen haben und nur 1% der Doper.
Dann hätten wir bei den ermittelten 19,8 % Dopern unter den Befragten eine völlig irrsinnige Situation, denn, ach heiliger Bimbamm (3 Satz):
Wenn knapp 20 von Hundert dopen und nur jeder hundertste Doper mitgemacht hat, dann hätten wir hunder mal mehr Doper, also 2000 Doper und nur doppelt mal mehr Nichtdoper also 160 Nichtdoper bei den 3 Ironman Veranstaltungen.

Oder umgerechnet auf die 3000 Befragten also ca: 200 saubere und 2800 Doper.

Das wäre doch Wahnsinn.:confused:

Es ist einfach plausibler anzunehmen dass die überwiegende Mehrzahl an Dopern in einer Welt der Verdrängung und Lüge leben und nicht daran interessiert sind sich damit - gerade unmittelbar vor dem Wettkampf auch noch - in einer Umfrage auseinanderzusetzen.
Warum auch ?! Würde das nicht Leistungsmindernd sein - ein schlechtes Gewissen?

Das hat bestimmt niemand vorher mit Studenten experimentell nachgeprüft und also wird es keinen real gemessenen "Konfidenzbereich" geben.

Mein Gefühl sagt mir:
die Doper die daran teilnehmen und dabei geständig werden, sind eine sehr spezielle Minderheit (unter den Dopern).
Auch wenn es anonym ist - was es ja nicht ganz war in Frankfurt 2013 und sicherlich auch nicht 2012 - oder gabs da einen versteckten Briefkasten zum einwerfen?

Tri-Keks 12.11.2013 13:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 978143)
Die "Qualität" eines Umfrage-Fragebogens wird im Wissenschaftsbetrieb schon vorher anhand definierter Krlterien geprüft (Problem: meistens mit Studierenden, nicht mit Normalos ;-) ), quasi geeicht und nur bei noch zulässigen Abweichungen verwendet. (Fehlausfüllungen passieren bei noch so treffsicheren Fragen trotzdem, bzw. es treten Widersprüche auf).

Diese Qulitätfrage wird in dem Abstract ja mit der Poweranalyse totgeschlage, die, so wie ich es verstehe, nur angibt ob die Stichprobe für diese Methode groß genug ist um statistisch gesehen valide Aussagen zu treffen.

Die entscheidende Frage, wenn man dann "statistisch gesehen valide misst" ist was man denn überhaupt misst!
D.h. nur wenn der Fragebogen von fast jedem Teilnehmer verstanden wird und fehlerfrei beantwortet wird (das setzt auch Raum und Zeit zur Beantwortung vorraus) kann man die Ergebnisse verwerten UND man musst auch Störfaktoren wie "Saboteure" berücksichtigen.
Wenn man hier liest mit welchem Feuer Leute These wie "Hawaii ist ohne Doping unmöglich" und "jeder giert nach Erfolg" vertreten kann ich mir gut vorstellen, dass einige saubere Athleten Doping ankreuzen!
So misst man also nicht die Anzahl der Doper sondern die Einschätzung der Athleten.

Ich glaube kaum, dass solche Einflüsse in der Studie diskutiert wurden.

Eber 12.11.2013 13:09

Man sollte mindestens in der Studie angeben von wieviel % Beteiligung sie in der jeweiligen Kategorie (z.B. Doper / Nichtdoper) ausgingen.

qbz 12.11.2013 13:18

Das sind alles deine subjektiven Vermutungen, wieviele der Doper sich beteiligten oder nicht. Da würde ich annehmen, dass die Leute, welche die Studie durchführen, sich gerade damit ausführlichst beschäftigten.

Genausogut könnte man argumentieren:
Viele Doper befürworten eine Freigabe des Dopings und beteiligten sich deswegen erst recht an der Untersuchung.
Oder, ziemlich banal:
Es füllten alle Teilnehmer den Fragebogen nicht aus, die kein Deutsch verstehen. (gab es den Bogen auch in anderen Sprachen?)

Eber 12.11.2013 13:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 978241)
.. (gab es den Bogen auch in anderen Sprachen?)

interessante Frage, ich weiss es nicht.

LidlRacer 12.11.2013 13:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 978241)
Das sind alles deine subjektiven Vermutungen, wieviele der Doper sich beteiligten oder nicht. Da würde ich annehmen, dass die Leute, welche die Studie durchführen, sich gerade damit ausführlichst beschäftigten.

Ich sehe keine Möglichkeit, das seriös zu ermitteln oder auch nur abzuschätzen. Es wäre wohl mäßig erfolgversprechend, eine Umfrage unter den Nicht-Teilnehmern der Umfrage zu machen ...


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