Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1484569)
- dass wir das 1,5°C- und das 2°C-Ziel verfehlen werden. Uns fehlen die gesellschaftlichen, politischen und technischen Mittel, um das zu schaffen.
- dass wir dennoch sehr starke Veränderungen durchführen müssen, um das Temperaturziel zu erreichen, das jetzt noch erreichbar ist. Wenn wir das nicht tun, geraten wir meiner Meinung nach in sehr große Schwierigkeiten.
- dass Umweltschutz auch ohne Klimaerwärmung wichtig ist. Ein Menschenaffe oder ein Delphin haben ein Lebensrecht aus sich selbst heraus, ohne Bezug zu unseren Interessen. Wir sollten meiner Meinung nach die Meere und Wälder, kurz: die Natur schützen, nicht weil das für uns Menschen besser ist, sondern weil wir das Lebensrecht der Natur um uns herum respektieren. Die Kurzform dieses Arguments lautet, dass wir uns auf diesem Planeten nicht wie Arschlöcher benehmen sollten.
|
Bei 1 und 3 bin ich voll einverstanden. Punkt 2 postuliert m.M.n. ein menschliche Macht, das Klima nach Wunsch zu beeinflussen, die ich für überschätzt halte. Daher sehe ich alle Veränderungen, die wir vornehmen sollten, allein in Punkt 3 begründet, mit der Hoffnung, daß es evtl. mit viel Glück auch etwas aufs Klima wirken könnte.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1484569)
In den letzten beiden Punkten unterscheidet sich mein Standpunkt deutlich von dem Nuhrs. Insbesondere den dritten versteht er offenbar überhaupt nicht.
|
Dies ist m.M.n. eine nicht belegbare Unterstellung, solange Du ihn nicht konkret dazu interviewst. Sein Ziel als Kabarettist ist es eben nicht, alterative, bessere Ziele für die Aktivisten zu setzen, sondern auffällige gesellschaftliche Phänomene zu überspitzen. Zu Punkt 3 wird er sich wohl erst äußern, wenn es dazu auch Auffälliges gibt. Aktuell ist leider dein Punkt 3 in der öffentlichen Diskussion arg unterrepräsentiert.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1484589)
Natürlich wird uns "hirnloser Aktivismus nicht retten". Aber hirnloses Nichtstun auch nicht. Außerdem ist der hier kritisierte Aktivismus nicht hirnlos, sondern stützt sich auf die Erkenntnisse einer weltweiten Gemeinde an Wissenschaftlern.
|
Nun, das ist offenbar Ermessenssache, was hirnlos ist. Einfach zu fordern, bis zu einem nahe liegenden Stichtag Kraftwerke abzuschalten, Autos zu verbieten, etc., ohne den geringsten Ansatz, wie man in dieser Zeit zu funktional gleichwertigem Ersatz kommen soll, ist m.M.n. hirnlos. Die Wissenschaftler fordern nicht, die kommen zu bestimmten Schlüssen aus ihren Arbeiten (mit der wissenschaftlich üblichen Unschärfe). Auf Basis dieser Schlüsse über mögliche Zukunfstenwicklung stellt FFF Forderungen, und meint, die Politiker sollen eine Lösung zum Wie finden. Forderungen müssen aber auch realistisch machbar sein, sonst gibt es keinen gesellschaftlichen Rückhalt auf Dauer.
Zitat:
... es wird sehr intensiv an Zukunftstechnologien gearbeitet. Beispielsweise an der Mammutaufgabe, den Verbrennungsmotor auf den Straßen loszuwerden. Die politische und gesellschaftliche Durchsetzung wird unterstützt von genau den Menschen, die Nuhr kritisiert.
|
Ich finde, hier vermischst Du wieder Sachen. Es wird tatsächlich an Zukunftstechnologien und Lösungen gearbeitet. Aber nicht von denen, die Nuhr kritisiert, da diese (wie ich zuletzt auch in einer persönlichen Diskussion erleben durfte) zu einem großen Teil der Ansicht sind, wir hätten keine Zeit für neue Entwicklungen, wir müssen jetzt den Weg festlegen (z.B. Kraftwerke Abschalten, ohne zu wissen, wie sie zu ersetzen sind; in dem Fall meiner erwähnten Diskussion z.B. wurde gefordert, ausschließlich Batterie-Autos ab sofort für alle, andere Entwicklungen seien sofort einzustellen, da Zeit- und Ressourcenverschwendung. Mein Hinweis, daß es mehr und verschiedene Lösungsansätze braucht, wurde als Trump- und AfD-Hetze abgewimmelt). Und die Politik zeigt nicht den geringsten Ansatz von strategischem Langzeitdenken, sondern bedient die absolutistischen sofort-Forderungen mit Schein-Maßnahmen (s. Klimapaket), die den Eindruck erwecken, Geld ausschütten löse alle Probleme. Und denjenigen, die mit langfristiger Perspektive an der Zukunft arbeiten, wird allzuoft vorgeworfen, sie würden die "Lage nicht ernst nehmen".