triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Corona Virus (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47641)

Dafri 09.02.2021 08:52

Und wenn nun ein super harter Logdown kommt ,hat man alles danach in den Griff? Fällt einem schwer das zu glauben.

Bockwuchst 09.02.2021 08:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583474)
Einen deutlich strengeren Kurs befürworten einige Wissenschaftler. Andere (z.B. Schrappe, Streek, Kekule gerade heute wieder) hingegen empfehlen einen anderen Kurs, der auf ein möglichst normales Leben mit dem Virus zielt. Das setzt die Politik auch nicht um. Auf welche (vernünftige?) Wissenschaft hört dann die Politik denn überhaupt? Was begründet das aktuelle Vorgehen: gibt es eine Strategie die diesen Namen verdient, oder nur spontane Reaktionen auf Ängste vor Mutationen, negative Schlagzeilen, Umfragen zu steigender Unzufriedenheit, ...?

Ich geb dir in dem Sinne Recht, dass "die Politik" keine Strategie erkennen lässt, herumlaviert und hofft man könnte sich irgendwie durchmogeln.

qbz 09.02.2021 08:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583471)
........
Eine niedrige Inlandsinzidenz (in Verbindung mit geimpften Hochrisikogruppenen) würde zwar ein sehr normales Leben ohne echte Einschränkungen erlauben, wäre aber wegen der Attraktivität, die Deutschland dann mitten in Europa auch als Reiseziel gewänne bei offenen Grenzen und auch wegen der vom langen Lockdown befeuerten Reisefreudigkeit der Deutschen selbst bei bestehendem Inzidenzgefälle zu den Nachbarländern nur mit strengen Quarantänebestimmungen beim Reiseverkehr vergleichbar dem australischen Vorbild zu verteidigen.

Diese Debatte, ob man diesen Deal einzugehen bereit ist (weitgehende Freiheiten im Inland bis hin zu fast normalem Kultur- und Profisportbetrieb bei gleichzeitigen massiven Einschränkungen internationaler Reisetätigkeiten) muss man eigentlich schon jetzt im Februar, spätestens im März führen, wenn man die Zielmarke für den aktuellen Lockdown deutlich niedriger ansetzt als unsere Nachbarländer, die jetzt schon angefangen haben zu lockern. Sonst wäre der anhaltende Lockdown mit komplett geschlossener Gastronomie und Handel nur sinnlose und wirtschaftlich teure Zahlenkosmetik.

Es gibt verschiedene Probleme bei der Einreise aus den Nachbarländern:
1. Mangelnde Kontrolle der Quarantäne nach der Einreise (Unterschied zu Ländern, wo die Einreisenden in ein Hotel müssen bis zum Testergebnis oder zur Quarantäne)
2. grenzüberschreitende Arbeitskräfte. In den östlichen Bundesländern z.B. wohnen viele Arbeitskräfte im Nachbarstaat und kommen für die Arbeit nach DE. Das betrifft vor allem die Mangelberufe wie Ärzte, Pfleger, Altenpflege, Landwirtschaft, Handwerker usf.. Krankenhäuser wie in Schwedt/Oder bekämen dadurch grosse Probleme. Umgekehrt fahren viele Deutsche in die CH zur Arbeit. usf.
3. Der Güterverkehr. Ich weiss nicht, ob die Logistiker das hinbekommen, dass an allen Grenzen immer die Fahrer wechseln und welche Verzögerungen in der Versorgung das mit sich brächte.

Deswegen wird das Virus weiterhin in Europa diffundieren. Ich rechne fest mit einer dritten Welle in DE und hoffe nur, dass dann wenigstens die erste Impfgruppe durchgeimpft ist. Die zweite Prioritätsgruppe bliebe wegen des Impfstoffmangels leider weiter gefährdet.

Ein wichtiges erstes pragmatisches Ziel sollte sein, dass die Krankenhäuser endlich wieder dauerhaft "normal" funktionieren können und alle verschobenen Behandlungen durchführen. Dieser Zustand sollte eigentlich aufgrund der jetzt nedrigen Inzidenzen bald eintreten und dann aufgrund der Impfungen der Risikogruppen auch dauerhaft anhalten.

Bockwuchst 09.02.2021 08:57

Zitat:

Zitat von Dafri (Beitrag 1583475)
Und wenn nun ein super harter Logdown kommt ,hat man alles danach in den Griff? Fällt einem schwer das zu glauben.

Der Punkt ist halt, dass leichter zu handeln ist, je niedriger die Inzidenz ist. Nach dem ersten Lockdown in Deutschland war man bei ner Inzidenz von 2-5 oder so und das hat uns den relativ unbeschwerten Sommer ermöglicht. Da müssen wir wieder hin. Leider hat man im Herbst den Punkt versäumt, wo man wieder hätte vorsichitger sein müssen. Es gab schon im Oktober Warnrufe, aber man hat bis Dezember gewartet bis man was unternommen hat.

Es ist klar, was man unternehmen müsste um eine erneute Welle zu verhindern. Wenn das nicht passiert muss man halt anerkennen, dass das eine politische Entschiedung war. Man kann sich entscheiden zu sagen: "Ein harter Lockdown bis Ostern ist nicht gewollt oder auch praktisch nicht umsetzbar." Man darf dann aber halt auch nicht überrascht tun, wenn uns Welle Nummer 3 überrollt. Da würde ich mir dann Ehrlichkeit wünschen.

Helios 09.02.2021 09:00

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1583445)
Link funktioniert (bisher) nicht. Hier mal Wikipedia zu Herrn Kohn :

solche Leute gehören in ein Ministerium, um umfangreich alle Szenarien am Schirm zu haben - "expect the unexpected" - meistens sind das Sachen, die niemandem "passen".

- und wenn man am Ende des Tage "nur" Geheimdientsinformationen an die Presse weiter gibt, mit z.B. einem Video, indem ein chinesischer Handwerker die Tür eines Mehrfamilienhauses zuschweisst - als Beispiel - wie in einem totalitären Staat eine Maßnahme umgesetzt wird.
Egal über was man sich bei uns gerade ärgert, aber in so einer Bevormundungs-Allmacht möchte ich nicht leben.

=>Den Mann zu feuern war nicht richtig.


Ist das RKI nicht dem Gesundheitsministerium nachgeordnet?? (=>das BMI hat dem RKI nix zu sagen).

Dafri 09.02.2021 09:03

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583478)
Der Punkt ist halt, dass leichter zu handeln ist, je niedriger die Inzidenz ist. Nach dem ersten Lockdown in Deutschland war man bei ner Inzidenz von 2-5 oder so und das hat uns den relativ unbeschwerten Sommer ermöglicht. Da müssen wir wieder hin. Leider hat man im Herbst den Punkt versäumt, wo man wieder hätte vorsichitger sein müssen. Es gab schon im Oktober Warnrufe, aber man hat bis Dezember gewartet bis man was unternommen hat.

Ok. Das ist verständlich. Aber wie lange es tatsächlich dauert die Inzidenz klar und konstant unter 10 zu bekommen, ist auch nicht wirklich berechenbar? Viele sind wirtschaftlich am Ende,und das diese Menschen jeden Tag auf Lockerungen hoffen, ist ebenfalls verständlich.
Alles eine Zwickmühle.

Hafu 09.02.2021 09:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1583477)
Es gibt verschiedene Probleme bei der Einreise aus den Nachbarländern...

Die von dir aufgelisteten Probleme sind potenziell lösbar. Pendelnde Arbeitskräfte müssen engmaschig und flächendeckend mit Schnelltests getestet werden, nicht nur einmal pro Woche wie jetzt, sondern täglich.
Reisen dürften natürlich nur mit weitaus strengeren (und genauer kontrollierten) Quarantänebsetimmungen stattfinden und der Güterverkehr ist auch nicht das Problem, weil Güter das Virus nicht übertragen und der Personaleinsatz in diesem Bereich sehr gering ist (Für LKW-Fahrer die nur einen Tag in Deutschland bleiben, um Ware abzuliefern oder zu holen, genügt auch ein simpler Schnelltest).

Australien und Südkorea sind auch anhaltend eng wirtschaftlich verflochten mit der Welt und nehmen weiterhin am globalen Handel in unvermindertem Umfang teil.

Der Charme einer solchen Idee ist auch, dass Nachbarländer von dieser Taktik inspiriert werden könnten und so dazu gebracht werden würden, eine ähnliche Taktik zu fahren...

Also grundsätzliche wäre so ein Szenario umsetzbar und ich halte es auch trotz der erforderlichen Einschränkungen beim Reisen wegen der viel größeren Freiheiten im Inland für attraktiv, denke aber nicht, dass es dazu kommen wird. Insbesondere nicht, wenn man die gesellschaftliche Debatte, die für derartige anhaltende Einschränkungen im Reiseverkehr erforderlich ist, nicht jetzt führt.

dr_big 09.02.2021 09:11

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583466)
Weil UK in einem harten Lockdown ist: https://www.gov.uk/coronavirus?s=03
Der wirkt auch gegen B117.

Die Regeln in UK klingen nicht anders als in D. Vielleicht ist die Überwachung und Durchsetzung etwas strenger, aber rein vom Regelwerk sehe ich keinen Unterschied.

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583466)
Impfungen helfen natürlich, akommen aber viel zu spät um eine dritte Welle zu verhindern. Wir werden erst irgendwann im Herbst genug Menschen geimpft haben, um einen starken Effekt zu sehen.

Verstehe ich auch nicht. Es heisst, jeder Infizierte steckt 3 weitere Menschen an. Wenn jetzt jeder dritte geimpft ist, dann läuft doch 1 von 3 Ansteckungen ins Leere. Da muss doch ein Effekt sichtbar werden? Aktuell sind 3% nachweislich infiziert gewesen, mit Dunkelziffer vielleicht 10%. Wenn noch 20% geimpft sind, dann haben wir bereits 30% Immunisierungsrate.

Estebban 09.02.2021 09:19

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1583483)
Die Regeln in UK klingen nicht anders als in D. Vielleicht ist die Überwachung und Durchsetzung etwas strenger, aber rein vom Regelwerk sehe ich keinen Unterschied.
.

Die Regeln sind etwa ähnlich - dazu kommen etwas höhere Homeoffice Quote und damit auch weniger ÖPNV.
Aber es geht ja darum die Welle gar nicht erst ins Rollen kommen zu lassen, also eben im Februar nicht zu lockern und somit die mutante im Keim zu Ersticken.

Das Problem ist halt, sollte das funktionieren, werden auch hier die üblichen Verdächtigen sagen „wofür hat man die Wirtschaft geopfert? Ich will jetzt auch die tausende tote sehen“

qbz 09.02.2021 09:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583482)
Die von dir aufgelisteten Probleme sind potenziell lösbar. Pendelnde Arbeitskräfte müssen engmaschig und flächendeckend mit Schnelltests getestet werden, nicht nur einmal pro Woche wie jetzt, sondern täglich.
Reisen dürften natürlich nur mit weitaus strengeren (und genauer kontrollierten) Quarantänebsetimmungen stattfinden und der Güterverkehr ist auch nicht das Problem, weil Güter das Virus nicht übertragen und der Personaleinsatz in diesem Bereich sehr gering ist.

Der personelle Aufwand für die täglichen Tests an der Grenze wäre immens, speziell zur Rush-Hour. Es kann auch sein, dass Leute dann wegen der Test-Wartezeiten auf das Pendeln verzichten, da das ja zeitlich erstmal nicht absehbar wäre und bei uns dann Pflegepersonal und andere Mangelberufe fehlen.

Schwarzfahrer 09.02.2021 09:28

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583478)
Es ist klar, was man unternehmen müsste um eine erneute Welle zu verhindern. Wenn das nicht passiert muss man halt anerkennen, dass das eine politische Entschiedung war. Man kann sich entscheiden zu sagen: "Ein harter Lockdown bis Ostern ist nicht gewollt oder auch praktisch nicht umsetzbar." Man darf dann aber halt auch nicht überrascht tun, wenn uns Welle Nummer 3 überrollt. Da würde ich mir dann Ehrlichkeit wünschen.

Es gibt nicht nur "die erneute Welle verhindern" oder "nichts tun und überrascht werden". Es gibt eben auch noch die Möglichkeit, sich darauf einzurichten, mit hohen Inzidenzzahlen zu leben, und sich auf die Abwendung von vielen schweren Fällen zu konzentrieren; Ideen dazu gibt es einige, und sie funktionieren nur dann sicher nicht, wenn man sie gar nicht erst probiert. Natürlich kann bei einem solchen Ansatz der Entscheider eher verantwortlich gemacht werden und muß daher den Mut zur Entscheidung haben; man kann nicht mehr einfach sagen, es hat nicht funktioniert, weil die Leute sich allgemein nicht an die Regeln halten (das ist das praktische an der aktuellen "Strategie").

Schwarzfahrer 09.02.2021 09:29

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1583479)
Ist das RKI nicht dem Gesundheitsministerium nachgeordnet?? (=>das BMI hat dem RKI nix zu sagen).

Laut Wikipedie ist das RKI dem Gesundheitsminister und der Bundesregierung unterstellt, damit wohl auch dem Innenminister, der ja Teil der Bundesregierung ist. Oder sehen es Juristen hier anders?

Hafu 09.02.2021 09:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1583489)
Der personelle Aufwand für die täglichen Tests an der Grenze wäre immens, speziell zur Rush-Hour....

Der Aufwand für einen vernünftig organisierten Schnelltest ist minimal (Bereich von unter einer Minute) und übersteigt nicht den Aufwand, um Papiere zu kontrollieren, ob jemand für einen Grenzübertritt überhaupt berechtigt ist.
Das Analyseergebnis liegt 15 Minuten später vor und damit in fast allen Fällen bevor der betreffende seinen Arbeitsplatz (und damit den Kontakt mit anderen) erreicht hat, so dass man ihn im Falle eines positiven Tests noch rechtzeitig warnen kann. So wird es aktuell an manchen Grenzen auch schon jetzt gehandhabt, nur jetzt nur alle zwei Tage statt täglich(z.B. Bayern/ Tschechien).

Estebban 09.02.2021 09:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583491)
Es gibt nicht nur "die erneute Welle verhindern" oder "nichts tun und überrascht werden". Es gibt eben auch noch die Möglichkeit, sich darauf einzurichten, mit hohen Inzidenzzahlen zu leben, und sich auf die Abwendung von vielen schweren Fällen zu konzentrieren; Ideen dazu gibt es einige, und sie funktionieren nur dann sicher nicht, wenn man sie gar nicht erst probiert. Natürlich kann bei einem solchen Ansatz der Entscheider eher verantwortlich gemacht werden und muß daher den Mut zur Entscheidung haben; man kann nicht mehr einfach sagen, es hat nicht funktioniert, weil die Leute sich allgemein nicht an die Regeln halten (das ist das praktische an der aktuellen "Strategie").

Viel geschrieben, wenig gesagt: was sind denn diese Vorschläge konkret?
Wie kann man beispielsweise Altenheime schützen bei inzidenzen von bspw 300? Wie geht das? Sollen die Angestellten, für die nächsten Monate da einziehen? Dürfen die keinen Kontakt mehr nach außen haben? Werden die Bewohner dann in kompletter Isolation gelassen? Angehörige können nicht mehr zu Besuch kommen?

Mich würden diese viel gelobten großen Strategien brennend interessieren.

Schwarzfahrer 09.02.2021 09:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1583489)
Der personelle Aufwand für die täglichen Tests an der Grenze wäre immens, speziell zur Rush-Hour. Es kann auch sein, dass Leute dann wegen der Test-Wartezeiten auf das Pendeln verzichten, da das ja zeitlich erstmal nicht absehbar wäre und bei uns dann Pflegepersonal und andere Mangelberufe fehlen.

In solchen Situationen wird die Globalisierung und angestrebte Abschaffung der Nationalstaaten zu einem großen Nachteil: es hängt zu viel von international vernetzten Strukturen ab, um kurzfristig auf lokale Ressourcen umstellen zu können. Vielleicht führt diese Geschichte doch zurück vom erträumten grenzenlosen Europa zu einem Verbund von klar begrenzten Regionen oder Nationalstaaten, die weitgehend autark in ihren eigenen Grenzen agieren (und z.B. sich nicht darauf verlassen, daß billige Pflegekräfte aus dem Nachbarland kommen, sondern eigene ausbilden und gut bezahlen...)

Schwarzfahrer 09.02.2021 09:39

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583494)
...was sind denn diese Vorschläge konkret?
...
Mich würden diese viel gelobten großen Strategien brennend interessieren.

Dann google mal die Interviews und Dokumente von z.B. Streek, Schrappe, auch Kekule; schau was die Bürgermeister von Tübingen oder Rostock gemacht haben, schau wie es in Schweden läuft, wie die Schweizer vieles geregelt haben, u.v.a.m. - es gibt reichlich Ideen, von denen man sich bedienen kann, es gibt nie nur "eine Lösung", "eine Strategie". Hier wurde auch schon vieles x-mal beschrieben und verlinkt, bin es müde, immer wieder neu abzutippen.

DocTom 09.02.2021 09:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583492)
...ist das RKI dem Gesundheitsminister und der Bundesregierung unterstellt, damit wohl auch dem Innenminister, ...

Interessanter Aspekt dazu:
https://www.welt.de/politik/deutschl...ftler-ein.html

Bitter, was das über unsere Politiker ausssagt...

Hafu 09.02.2021 09:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583491)
... Ideen dazu gibt es einige, und sie funktionieren nur dann sicher nicht, wenn man sie gar nicht erst probiert. ...

In einem Jahr Pandemie wurden weltweit so ziemlich alle denkbaren Pandemiebekämpfungsstrategien schon ausprobiert. Kein Land hat es bislang geschafft, die Infektzahlen auf einem mittleren Level (zwischen 30 und 50) stabil zu halten, ohne früher oder später wieder so in eine neue infektwelle zu laufen, so dass lockdown-ähnliche Maßnahmen erforderlich wurden. Alle Staaten, die dies mit unterschiedlichen Maßnahmen versucht haben, mussten dafür den Preis wirtschaftlich teurer Lockdowns, monatelanger geschlossener Schulen mit den entsprechenden langfristigen gesellschaftlichen Folgen und hoher Todeszahlen in den Risikogruppen bezahlen.

Man muss sich nur die Strategien von diversen Ländern in den vergangenen 12 Monaten im Detail ansehen.

Die einzigen Strategien, die nachweislich funktioniert haben waren die von Ländern wie China, Taiwan, Thailand, Südkorea, Australien, Neuseeland.
Autokratische Staaten kann Deutschland nur bedingt imitieren, aber von demokratischen Staaten wie Taiwan, Südkorea, Neuseeland oder Asutralien kann man durchaus versuchen, zu lernen.

Was vermutlich auch funktionieren wird, ist die Strategie von Israel sowie der Emirate, die eigene Bevölkerung komplett durchzuimpfen, aber den Effekt dieser Strategie wird man erst in ein paar Wochen analysieren können und mangels verfügbaren Impfstoff ist diese Strategie für Deutschland für das nächste Dreiviertel Jahr noch keine Option.

Es ist also müßig, wenn man jetzt das Rad neu erfinden will, statt von den negativen Erfahrungen in der Vergangenheit im eigenen Land und in anderen Ländern sowie von den positiven Erfahrungen, der Länder, die die Pandemie nachhaltig im Zaum gehalten haben, zu profitieren.

Estebban 09.02.2021 09:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583496)
Dann google mal die Interviews und Dokumente von z.B. Streek, Schrappe, auch Kekule; schau was die Bürgermeister von Tübingen oder Rostock gemacht haben, schau wie es in Schweden läuft, wie die Schweizer vieles geregelt haben, u.v.a.m. - es gibt reichlich Ideen, von denen man sich bedienen kann, es gibt nie nur "eine Lösung", "eine Strategie". Hier wurde auch schon vieles x-mal beschrieben und verlinkt, bin es müde, immer wieder neu abzutippen.

Kannst du eine Strategie benennen oder nicht?
Schweden hat sich von seinem sonderweg mehr oder minder verabschiedet, im Vergleich zu Finnland und Norwegen steht man deutlich schlechter da. Auch wenn das immer und immer und immer wieder hervorgekramt wird.

Also benenne doch mal eine Strategie für Deutschland für die nächsten Monate die du für sinnvoll erachtest. Und schwadronier nicht immer rum von wegen man müsse auch andere Ideen mit einbringen blablabla - erklär uns wie es geht.

Helios 09.02.2021 09:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583482)
..........
Also grundsätzliche wäre so ein Szenario umsetzbar und ich halte es auch trotz der erforderlichen Einschränkungen beim Reisen wegen der viel größeren Freiheiten im Inland für attraktiv, denke aber nicht, dass es dazu kommen wird. Insbesondere nicht, wenn man die gesellschaftliche Debatte, die für derartige anhaltende Einschränkungen im Reiseverkehr erforderlich ist, nicht jetzt führt.

genau die Taktik fährt Griechenland bereits mit der Forderung nach dem EU-Corona-Impfpass.

Da es in der EU zu langsam voran geht, sind sie eine Kooperation bzgl. Reisekorridor mit Israel eingegangen, wie heute gemeldet wurde.

Militärische Spezialkräfte haben Slogan's wie: "Freiheit für die Unterdrückten" - das sieht selbständiges Handeln auch ohne ausdrücklichen Befehl vor. Alles was mit Einschränkung der Freiheit zu tun hat wird immer konträr diskutiert und es wird in einer freien Gesellschaft immer welche geben, die sich nicht an die Einschränkungen halten, bis der Zustand erreicht wird, dass aus einer Minderheit die Mehrheit wird und dann hat die Realität den gedachten Soll-Zustand überrollt.

Die Einen dürfen - die Anderen nicht, das ist nach meiner Auffassung weltfremd.

NBer 09.02.2021 09:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583499)
.......aber von demokratischen Staaten wie Taiwan, Südkorea, Neuseeland oder Asutralien kann man durchaus versuchen, zu lernen......

Wobei bei denen eines auffällt....es sind alles Inseln, wo eine Pandemie bzw der Personenverkehr ganz offensichtlich besser zu kontrollieren, zu regulieren ist.
(Und ja, mir ist bewusst, das Südkorea eine Halbinsel ist, aber bei der dortigen Grenze könnte dort auch ein Meer sein....)

Estebban 09.02.2021 09:54

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1583498)
Interessanter Aspekt dazu:
https://www.welt.de/politik/deutschl...ftler-ein.html

Bitter, was das über unsere Politiker ausssagt...

Was sagt das über die Politik bitteres aus? Das worst case Szenarien berechnet werden? Ich versuche seit Tagen die Aufregung von Schwarzfahrer, Flow oder dir zu verstehen? Ich mein der Text ist aus der WELT, entsprechend simpel und kurz ist er gehalten, das sollte doch sogar ich verstehen?

Estebban 09.02.2021 09:57

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1583506)
Wobei bei denen eines auffällt....es sind alles Inseln, wo eine Pandemie ganz offensichtlich besser zu kontrollieren, zu regulieren ist.
(Und ja, mir ist bewusst, das Südkorea eine Halbinsel ist, aber bei der dortigen Grenze könnte dort auch ein Meer sein....)

Damit macht man es sich mE zu einfach.
Klar, hat eine Insel einen Vorteil. Aber es ist ja - gerade bei Südkorea - so, dass es keine autarken Staaten sind. Südkorea ist in erheblichem Maße - mehr noch als Deutschland - vom Welthandel abhängig. Klar kann man keinen Graben um D ziehen, aber es muss doch möglich sein, Grenzverkehr so zu kontrollieren, dass der der muss (Güterverkehr oder arbeitspendler) Schnelltests bekommen und der der nur zum Vergnügen kommt eben in Quarantäne muss - und bei brechen der Quarantäne (Heiko herrlich und die Zahnpasta) fliegt er eben raus.

Helios 09.02.2021 10:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583492)
Laut Wikipedie ist das RKI dem Gesundheitsminister und der Bundesregierung unterstellt, damit wohl auch dem Innenminister, der ja Teil der Bundesregierung ist. Oder sehen es Juristen hier anders?

Ich bin keine Jurist, habe aber eine Staatsprüfung für den gehobenen bautechnischen und umweltfachlichen Verwaltungsdienst in Bayern.

Als Behördenmitarbeiter sagst du gar nix. Alle halten den Dienstweg ein. Und für Andere gibts von "uns" schon gleich gar nix, wegen der Zuständigkeit. Alles läuft immer über den Behördenleiter.

Wenn der Minister (Spahn) den Behörden-Chef (RKI-Wiehler) bittet (das ist dann eine dienstliche Anweisung) die Kollegen des BMI zu unterstützen, dann werden sie das machen, sonst aber niemals.

Wäre das anders gelaufen, dann müßten die wie auch immer toll begabten und hoch qualifizierten Wissenschaftler in einen Raum gesperrt werden und aller In- wie auch Output von nem Typ wie mir auf Dummheit überprüft werden.

NBer 09.02.2021 10:03

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583510)
......muss (Güterverkehr oder arbeitspendler) Schnelltests bekommen und der der nur zum Vergnügen kommt eben in Quarantäne muss - und bei brechen der Quarantäne (Heiko herrlich und die Zahnpasta) fliegt er eben raus.

Theoretisch ja. Hier in MV bekommen Polen sogar Geld, wenn sie hierbleiben und nicht pendeln.
Bei den Schnelltests an der Grenze hörts aber schon auf. Es gab/gibt auch die Regelung, dass Privatpersonen die nur zum Spaß nach Polen zum Einkaufen oder so fahren, nach Rückkehr 10 Tage in Quarantäne müssen. Aber die Ämter haben gar nicht das Potential die Quarantäne wirkungsvoll zu kontrollieren. Ob man sich daran hält oder nicht ist praktisch jedem selbst überlassen.

Flow 09.02.2021 10:10

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583509)
Ich versuche seit Tagen die Aufregung von Schwarzfahrer, Flow oder dir zu verstehen?

Ich bin ganz gelassen ... :)

Deine Verständnisschwierigkeiten sehe ich auch. Sie tun mir leid. Zwischenzeitlich frage ich mich, ob man dir helfen kann, ich denke aber, das ist deine eigene Entscheidung.
Eventuell willst du dich auf deine (oder eine deiner) Kernkompetenz konzentrieren ? Das blumige Ausschmücken von vermeintlichen "Verschwörungstheorien" oder Haltungen Dritter. Das finde ich immer ganz amüsant ... :)

Grüße ... :Huhu:

TRIPI 09.02.2021 10:11

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1583457)
Klar, bis Ende Februar ist corona weltweit unter Kontrolle. Da ist Schluss mit Lockdown und alles ist wie vorher.

Genau. Ich bin 5, lebe in meiner privaten Hippieblümchenwelt und meinte das genau so;)

DocTom 09.02.2021 10:11

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583504)
...
Schweden hat sich von seinem sonderweg mehr oder minder verabschiedet, ...
Also benenne doch mal eine Strategie für Deutschland für die nächsten Monate die du für sinnvoll erachtest. Und schwadronier nicht immer rum von wegen man müsse auch andere Ideen mit einbringen blablabla - erklär uns wie es geht.

Kannst Du das mit Schweden irgendwo mit Nachweisen belegen?

Maßnahme, früh und schon mehrfach so von mir benannt: alle (!) Hochrisikopersonen temporär vollständig isolieren. Pflege-Kontakpersonen als erste Impfen. Ohne Aussenkontakte hätte sich niemand in den Altenheimen angesteckt, die Angehörigen wurden ja auch Monatelang ferngehalten! In der Zeit ohne Impfstoff, aber mit Tests, das Personal regelmäßig testen.
AHAL Maßnahmen bei vollem normalem Leben, Aufbau von mehr Intensivkapazität in allen KKH und bessere Bezahlung des Fachpersonals. Vorhandenes Fachpersonal umschulen und weiterbilden.
Schon nach der ersten Welle hätte die Politik die Impfstofffirmen kaufen und schon Produktionskapazitäten aufbauen können. Geld und Schulden spielen doch aktuell keine Rolle.
Bewertungsteam aus Beratern aller notwendigen Fachrichtungen inkl. dt. Ethikrat schon in der ersten Welle heranziehen. Notwendige Studien zu den Fachfragen zur Entscheidungsfindung in Auftrag geben.
Rest ist normales Lebensrisiko...

Natürlich nur meine empathielose Meinung, das Virus ist auch nicht empathisch.
T.

Schwarzfahrer 09.02.2021 10:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583499)
In einem Jahr Pandemie wurden weltweit so ziemlich alle denkbaren Pandemiebekämpfungsstrategien schon ausprobiert. Kein Land hat es bislang geschafft, die Infektzahlen auf einem mittleren Level (zwischen 30 und 50) stabil zu halten, ohne früher oder später wieder so in eine neue infektwelle zu laufen, so dass lockdown-ähnliche Maßnahmen erforderlich wurden. Alle Staaten, die dies mit unterschiedlichen Maßnahmen versucht haben, mussten dafür den Preis wirtschaftlich teurer Lockdowns, monatelanger geschlossener Schulen mit den entsprechenden langfristigen gesellschaftlichen Folgen und hoher Todeszahlen in den Risikogruppen bezahlen.

M.W. hat kein Staat auch nur annähernd konsequent ein Konzept wie die Vorschläge von Hr. Schrappe, oder auch das Vorgehen von Tübingen flächendeckend angewendet. Damit war das Ziel nie allein auf die Verhinderung von schweren Fällen, sondern meistens auf die Izidenzzahl fokussiert - was m.M.n. ein Fehler ist. Immerhin hat Schweden eine sinnvolle Balance gesucht zwischen Infektionsschutz und Kollateralschäden - auch wenn es hätte besser laufen können, bleibt es für mich im Ergebnis ein akzeptabler Kompromiss. Ein Leben mit dem Virus, worauf wir uns einstellen müssen, beinhaltet auch irgendwann die Akzeptanz einer nennenswerten Zahl von Toten, ebenso wie wir eine gewisse Zahl von Malaria und Tuberkulosetoten weltweit, Verkehrstoten, Krebstoten, etc. akzeptieren als Folge von anderen Abwägungen.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583499)
Die einzigen Strategien, die nachweislich funktioniert haben waren die von Ländern wie China, Taiwan, Thailand, Südkorea, Australien, Neuseeland.
Autokratische Staaten kann Deutschland nur bedingt imitieren, aber von demokratischen Staaten wie Taiwan, Südkorea, Neuseeland oder Asutralien kann man durchaus versuchen, zu lernen.

Ja man könnte von verschiedenen lernen - aber nicht alles ist übertragbar. Und die Vernetzung innerhalb von Europa macht vieles unmöglich, was auf einer Insel möglich ist.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583499)
Es ist also müßig, wenn man jetzt das Rad neu erfinden will, statt von den negativen Erfahrungen in der Vergangenheit im eigenen Land und in anderen Ländern sowie von den positiven Erfahrungen, der Länder, die die Pandemie nachhaltig im Zaum gehalten haben, zu profitieren.

Das klingt so, als ob alles, was ausgedacht sein kann, schon probiert wurde, und kein neuer Ansatz mehr eine Berechtigung hat. Ich sehe es anders: offenbar hat alles bisherige nur begrenzt funktioniert, mit teilweise großen Nebenwirkungen. Das sind gute Gründe, weiter nach neuen, besseren Wegen zu suchen und zu versuchen.

Matthias75 09.02.2021 10:21

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1583498)
Interessanter Aspekt dazu:
https://www.welt.de/politik/deutschl...ftler-ein.html

Bitter, was das über unsere Politiker ausssagt...

Du bist ca. 100 Beiträge zu spät. Dazu wurde in den letzten zwei Tagen schon alles geschrieben.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583499)
Die einzigen Strategien, die nachweislich funktioniert haben waren die von Ländern wie China, Taiwan, Thailand, Südkorea, Australien, Neuseeland.
Autokratische Staaten kann Deutschland nur bedingt imitieren, aber von demokratischen Staaten wie Taiwan, Südkorea, Neuseeland oder Asutralien kann man durchaus versuchen, zu lernen.

Du meinst z.B. harte regionale Lockdowns bei auftretenden Corona-Fällen?

Würde ich mittlerweile auch gegenüber der Kontaktnachverfolgung bevorzugen. Die Kontaktnachverfolgung krank aus meiner Sicht daran, dass sie massiv auf das Mitwirken der infizierten Personen angewiesen ist. Siehe z.B. die Wandergruppe, die letztens durch die Presse ging. Ähnliche Fälle habe ich aus dem erweiterten Bekanntenkreis gehört, wo nach positiven Test Kontaktpersonen auf keinen Fall als solche gemeldet werden wollten, um die Quarantäne zu vermeiden.

Dann lieber regional runterfahren, um einen größeren Ausbruch zu vermeiden.

M.

Hafu 09.02.2021 10:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583524)
... Ich sehe es anders: offenbar hat alles bisherige nur begrenzt funktioniert, mit teilweise großen Nebenwirkungen. Das sind gute Gründe, weiter nach neuen, besseren Wegen zu suchen und zu versuchen.

Der Weg der Länder mit No-covid-Strategie hat nachweislich funktioniert und funktioniert für diese Länder immer noch. Die erste Aussage aus dem Zitat ist also nachweislich falsch. Die Bevölkerung in Australien und Neuseeland ist mittlerweile begeistert von ihrer jeweiligen politischen Führung, obwohl beide Regierungen vor Beginn der Pandemie durchaus umstritten waren.

Der einzige diskutable Ansatz, den ich derzeit sehe ist neben flächendeckender Durchimpfung der, eine no-Covid-Strategie in einem fast reinen Binnenstaat wie Deutschland (theoretisch besser natürlich in der ganzen EU, aber das ist noch unrealistischer) zu implementieren. Dieser Ansatz ist sicher schwieriger, als bei einem inselstaat, aber nichtsdestoweniger durchaus möglich.
Dass sich ein Industriestaat mit vor der Pandemie Millionen von internationalen Flugbewegungen über mehr als 12 Monate derartig vom Rest der Welt abschotten könnte (und es der Bevölkerung dabei gut geht!) hätte vor einem Jahr auch niemand zu prognostizieren gewagt-

Andere Ansätze, die sich substanziell von früheren, nachweislich fehlgeschlagenen Ansätzen unterscheiden, sehe ich derzeit in der politischen Debatte offen gesagt nicht.

Estebban 09.02.2021 10:25

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1583523)
Kannst Du das mit Schweden irgendwo mit Nachweisen belegen?

Maßnahme, früh und schon mehrfach so von mir benannt: alle (!) Hochrisikopersonen temporär vollständig isolieren. Pflege-Kontakpersonen als erste Impfen. Ohne Aussenkontakte hätte sich niemand in den Altenheimen angesteckt, die Angehörigen wurden ja auch Monatelang ferngehalten! In der Zeit ohne Impfstoff, aber mit Tests, das Personal regelmäßig testen.
AHAL Maßnahmen bei vollem normalem Leben, Aufbau von mehr Intensivkapazität in allen KKH und bessere Bezahlung des Fachpersonals. Vorhandenes Fachpersonal umschulen und weiterbilden.
Schon nach der ersten Welle hätte die Politik die Impfstofffirmen kaufen und schon Produktionskapazitäten aufbauen können. Geld und Schulden spielen doch aktuell keine Rolle.
Bewertungsteam aus Beratern aller notwendigen Fachrichtungen inkl. dt. Ethikrat schon in der ersten Welle heranziehen. Notwendige Studien zu den Fachfragen zur Entscheidungsfindung in Auftrag geben.
Rest ist normales Lebensrisiko...

Natürlich nur meine empathielose Meinung, das Virus ist auch nicht empathisch.
T.



Schweden hat am 10. Januar ein pandemiegesetz erlassen, mit dem deutlich mehr Eingriffe möglich sind - man verabschiedet sich also mittlerweile selbst vom hochgelobten sonderweg.
Schweden hat ca 12.000 Tote auf 10 Mio Einwohner.
Das entspräche knapp 100.000 Toten in D. Wir stehen bei 62.000
Wenn man dann noch bedenkt dass in Schweden 24 Menschen pro Quadratkilometer leben im Vergleich zu 233 in D sieht man wohl dass es belastbare Zahlen gibt.

Vergleich Finnland:

Bevölkerungsdichte: 18 pro qkm
Bevölkerung: 5,5 Mio
Tote: 688

Ich denke die Zahlen sprechen für sich.

Schwarzfahrer 09.02.2021 10:26

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583509)
Ich versuche seit Tagen die Aufregung von Schwarzfahrer, Flow oder dir zu verstehen? Ich mein der Text ist aus der WELT, entsprechend simpel und kurz ist er gehalten, das sollte doch sogar ich verstehen?

Mein Eindruck ist, daß Du Dich mehr aufregst, als ich; mich hat der Bericht nicht überrascht, höchstens, daß sowas publik gemacht wird - und das sorgt bei mir eher für Befriedigung, als für Aufregung.
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583504)
Also benenne doch mal eine Strategie für Deutschland für die nächsten Monate die du für sinnvoll erachtest. Und schwadronier nicht immer rum von wegen man müsse auch andere Ideen mit einbringen blablabla - erklär uns wie es geht.

Eine letzte Hilfe, wenn nach den genannten Namen googeln zu schwer ist: Les hier mal die Thesenpapiere 4, 5, 6 und 7. Ist sicher nicht der einzig mögliche Weg, aber eines der am sorgfältigsten überlegten Darstellungen, die ich kenne. Dieser Weg läßt sich leider nicht in griffigen Schlagwörtern wie "Zero Covid" oder "Lockdown" vermitteln, hier muß man ins Detail gehen, diese verstehen und selbst Verantwortung übernehmen, und diese anderen auch zutrauen - beides aktuell keine Stärke unserer Politiker.
Ansonsten meine bescheidene Meinung: eine Strategie sollte nach einem Jahr nicht mehr für ein paar Monate, sondern über deutlich längere Zeiträume, eigentlich auf Dauer von Jahren ausgelegt sein, um diesen Namen zu verdienen.

Flow 09.02.2021 10:27

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1583520)
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1583509)
Ich versuche seit Tagen die Aufregung von Schwarzfahrer, Flow oder dir zu verstehen?

[...]

Deine Verständnisschwierigkeiten sehe ich auch. Sie tun mir leid. Zwischenzeitlich frage ich mich, ob man dir helfen kann, ich denke aber, das ist deine eigene Entscheidung.

Das soll natürlich nicht böse gemeint sein.
Wenn du einen meiner geschriebenen Sätze nicht verstehst, erkläre ich ihn dir bei Interesse und freundlicher Nachfrage gerne nochmal ... :Blumen:
(So ich Zeit finde ...)

Schwarzfahrer 09.02.2021 10:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583536)
Andere Ansätze, die sich substanziell von früheren, nachweislich fehlgeschlagenen Ansätzen unterscheiden, sehe ich derzeit in der politischen Debatte offen gesagt nicht.

Da stimme ich zu - m.M.n. aber liegt das daran, daß die politische Debatte so gut wie alle Ansätze für ein Leben mit Covid gar nicht zulässt; diese Ideen (wie die Thesenpapiere von Hr. Schrappe) werden praktisch ausgegrenzt und gar nicht berücksichtigt. Das Hauptargument dagegen schein das "es funktioniert ja eh nicht" zu sein. Überzeugend.

Estebban 09.02.2021 10:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583538)
Mein Eindruck ist, daß Du Dich mehr aufregst, als ich; mich hat der Bericht nicht überrascht, höchstens, daß sowas publik gemacht wird - und das sorgt bei mir eher für Befriedigung, als für Aufregung.

Eine letzte Hilfe, wenn nach den genannten Namen googeln zu schwer ist: Les hier mal die Thesenpapiere 4, 5, 6 und 7. Ist sicher nicht der einzig mögliche Weg, aber eines der am sorgfältigsten überlegten Darstellungen, die ich kenne. Dieser Weg läßt sich leider nicht in griffigen Schlagwörtern wie "Zero Covid" oder "Lockdown" vermitteln, hier muß man ins Detail gehen, diese verstehen und selbst Verantwortung übernehmen, und diese anderen auch zutrauen - beides aktuell keine Stärke unserer Politiker.
Ansonsten meine bescheidene Meinung: eine Strategie sollte nach einem Jahr nicht mehr für ein paar Monate, sondern über deutlich längere Zeiträume, eigentlich auf Dauer von Jahren ausgelegt sein, um diesen Namen zu verdienen.

Also das Konzept Eigenverantwortung soll wieder ausgegraben werden? Das hat ja bisher prima funktioniert.
Du kannst mir nicht mal auf mehrfaches Nachfragen erklären worauf du hinauswillst (praktisch, muss man sich nicht mit Gegenargumenten rumschlagen :Blumen: ) sondern verweist auf ein thesenpapier was „im Detail gelesen und verstanden“ werden muss. also jeder der anderer Meinung ist, ist zu dumm. Verstanden. Die Frage ist - müsste man nicht 83 Mio Menschen mitnehmen und an die Eigenverantwortung appellieren... was wenn da noch mehr zu dumm sind?

Es ist selten ein Ausdruck von besonderer Intelligenz sich hinter Titeln und Fachausdrücken zu Verstecken - die Kunst ist es doch, komplexe Themen so komplex wie nötig und so einfach wie möglich zu transportieren.

Hafu 09.02.2021 10:33

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583533)

Du meinst z.B. harte regionale Lockdowns bei auftretenden Corona-Fällen?

..

Ja, das wird sicher dann gelegentlich unvermeidlich sein, ist aber meiner Meinung nach besser als ein weichgespülter, flächendeckender, monatelanger Lockdown wie aktuell.

Australien hat damit im April, Mai gute Erfahrungen gemacht, als ihnen die Situation in einigen Städten zwischenzeitlich entglitten war und einzelne Bundesstaaten dann zeitweise ihre Grenzen zu Nachbarbundesstaaten komplett abriegelten. Mit sinkenden Zahlen wurde dann de Fläche für die der harte Lockdown galt immer kleiner.

Bockwuchst 09.02.2021 10:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583496)
Streek

Du redest von dem Streeck, dessen Mann jetzt einen Posten als Unterabteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn bekommen hat, die davor fast ein Jahr vakant war, ohne dass es jemand intersseirt hat? Hat schon irgenwie ein Geschmäckle. Streeck gehört zu Armin Laschets "Expertenrat Corona", berät also den CDU Chef in Pandemie-Fragen. Sein Mann jetzt also Gesundheitsministerium. Eigentlch kann er sich da nicht beschweren, dass er kein Gehör findet.
Streeck und sein Mann haben sich übrigens beide bei der Impfung vorgedrängelt und sind schon geimpft, obwohl sie keiner Risikogruppe angehören.

Kälteidiot 09.02.2021 10:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583540)
Da stimme ich zu - m.M.n. aber liegt das daran, daß die politische Debatte so gut wie alle Ansätze für ein Leben mit Covid gar nicht zulässt; diese Ideen (wie die Thesenpapiere von Hr. Schrappe) werden praktisch ausgegrenzt und gar nicht berücksichtigt. Das Hauptargument dagegen schein das "es funktioniert ja eh nicht" zu sein. Überzeugend.

spannende Diskussion.


So ganz so schwarz wie Esteban sehe ich das mit der Eigenverantwortung nicht.

Aber in meinem Umfeld resignieren die mMn eigenverantwortlich Handelnden langsam.

Auch desweigen, weil es ja "nix nützt, weil ein paar Idioten alles wieder zunichte machen können".

Hab jetzt auch nicht die vielen verlinkten Thesepdfs gelesen.

Leider verhalten sich ja die 83 Milionen nicht alle gleich. Daher sollen vermutlich die gebremst werden die den meinsten Schaden anrichten können.

Meinetwegen sollte es für Geimpfte Privilegien geben. Leider lässt sich Eigenverantwortlich handlen ja nicht per Spritze verabreichen.

Und genauso, wie beim berühmten "gesunden Menschenverstand" ist die "Eigenverantwortung" sehr schwammig.

Bockwuchst 09.02.2021 10:51

Ich hab das vor einiger Zeit schon mal verlinkt, aber hier nochmal der Bericht aus Neuseeland, weil das jetzt wieder Thema war und ich das echt interessant finde:
http://xml.zeit.de/gesellschaft/2021...miebekaempfung
Australien und Neuseeland haben erst vor 2 Wochen oder so ihre Greenzone-Bubble vorübergehen unterbrochen als es ein paar wenige Fälle in Neuseeland gab. Und es werde nauch ganze Großstädte unter Quarantäne gestellt wenn nötig. Da muss man schnell reagieren, aber es ist möglich wenn man will.
Die Australian Open finden jetzt dann wahrscheinlich vor Publikum statt, das zeigt was dann wieder möglich ist.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:17 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.