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ritzelfitzel 22.09.2019 08:54

Die entspannte Herangehensweise imponiert mir auch sehr, und davon versuche ich auch etwas für mich mitzunehmen.

Wäre nicht seine Nähe zum Team Sky/Ineos, dann würde ich wohl mit dem CW-Fanboy-Shirt herumlaufen :Cheese:

JensH 22.09.2019 21:53

Cameron Wurf hat wie immer seine Daten zum Rennen auf Strava veröffentlicht.

Der Rad-Split mit 288 AVG, 296 NP (bei 139 average HR) – damit ca. 15 Watt unterhalb der in diesem Jahr bereits gezeigten Leistungen, natürlich vorbehaltlich etwaiger Abweichungen bei den verwendeten Leistungsmessern.
  • Ironman Australia: 306 AVG, 312 NP (146 HR)
  • Challenge Roth: 302 AVG, 311 NP (140 HR)
Interessant sind die durchschnittlichen Wattwerte im Rennverlauf:
  • Bis zum ersten Wendepunkt bei Kilometer 30: 340 Watt
  • Erste Radhälfte: 307 Watt
  • Zweite Radhälfte: 268 Watt
Interessanterweise hat er die erste und zweite Rennhälfte trotz der großen Unterschiede in der getretenen Leistung fast exakt gleich schnell absolviert. Da hat die Kombination aus günstigeren Windverhältnissen, voller Strecke und einem deshalb mit deutlich geringerem Abstand fahrenden Führungsmotorrad wohl ihr Übriges getan. Der abschließende Marathon (41 km laut Strava, was die gelaufenen 2:45h etwas relativiert) wurde dann sehr kontrolliert gelaufen. Kilometer 1-30 bei einer sehr konstanten Pace von 3:50 – 4:00 min/km. Ab Kilometer 31 dann schlagartig absinkendes Tempo auf 4:10 – 4:20 min/km, das dann aber ebenfalls sehr konstant gehalten wurde. Spricht für ein kontrolliertes und womöglich im Voraus geplantes Verwalten.

Ich bin gespannt, ob er sich bis Hawaii vollständig wird erholen können. Nach dem Rennen sagte er, dass dieser abschließende Formtest sehr bewusst gemeinsam mit seinem Coach Tim Kerrison ausgewählt wurde.
Zitat:

Sinngemäßes Zitat: „Obviously I come from a very different background. In cycling, if you want to win the Tour de France, you have to win the Dauphiné, which is 3 weeks ahead.”
Radsport hat allerdings einen etwas anderen Impact auf den Körper als Laufen. Ich glaube nicht, dass Kipchoge es für eine sonderlich gute Idee hielte, den Berlin Marathon als Tune-Up Race für seinen Sub-2 Versuch in Wien drei Wochen später zu laufen… Allerdings scheint dieser Ansatz ja bei den Triathleten in Mode zu kommen. Vergangene Woche waren die beiden Hawaii-Teilnehmer Kristian Hogenhaug und Matt Trautman noch bei der Challenge Almere am Start, in Italien stand neben Wurf zum Beispiel auch Kyle Buckingham an der Startlinie (oder bei den Damen Mareen Hufe). Matt Russell startet sogar kommendes Wochenende noch beim Ironman Chattanooga und anschließend auf Hawaii. Selbige Vorbereitung bestritt Letzterer auch im vergangenen Jahr und wurde dann auf Hawaii mit starker Leistung Gesamt-Sechster.

BananeToWin 23.09.2019 07:44

Zitat:

Zitat von JensH (Beitrag 1479342)
Cameron Wurf hat wie immer seine Daten zum Rennen auf Strava veröffentlicht.
......

Interessant, danke fürs Zusammentragen!

Das gibt dann doch eine etwas relativierte Sicht auf Wurfs Leistung (die aber immer noch wahnsinnig gut war dafür, dass er das Rennen ganz offensichtlich nur als Vorbereitungsrennen bestritten hat.

Julez_no_1 23.09.2019 09:24

Das sieht alles absolut kontrolliert aus. Bin echt hart gespannt auf Kona :)

OhneRad 23.09.2019 09:58

Zitat:

Zitat von rennrentner (Beitrag 1479171)
Was ich aber seit einiger zeit beobachte und interessant finde:
Anfangs hat man ihn hier im forum sehr kritisch gesehen und auch gerne mal in die Doping Ecke versucht zu stellen. Insgesamt hatte ich den Eindruck daß er es bei den triathlon Fans wohl eher schwer hat .gemocht hat man ihn nicht so recht. Seit geraumer Zeit wird aber ein Riesen hype um ihn gemacht.

Ich finde ihn aufgrund der Insta-Kommentare oder solcher aus der luft gegriffener Weltbestzeit-Ansagen recht unterhaltsam, habe die Entwicklung aber auch immer kritisch beäugt.

Bisher fand ich seine Leistungen nicht wirklich auffällig, dass ein Ex-Radpro den Triathleten mal ein paar Minuten einschenkt, ist kaum überraschend. Höchstens seine hohe Regeneration ist außergewöhnlich. Da er an den Saisonhöhepunkten aber dann auch kaum noch was zum Vorbereitungsrennen drauflegen konnte, habe ich ihn halt als Trainingsumfangsweltmeister abgestempelt. Die Leute kennt man doch, zersägen einen nach Belieben in jeder Trainingseinheit und laufen dann am WK-Tag gerade mal 3 Sekunden schneller als beim TDL.

Die reinen Zahlen aus Italien sahen auf den ersten Blick dann doch sehr...überraschend...aus, aber da konnte man im Race-Thread ja schon nachlesen, dass extrem gute Bedingungen und eine veränderte Strecke ihren Beitrag geleistet haben und der Post von JensH bestätigt dies zum Glück (danke dafür :Blumen: ).

Trotzdem sehr beeindruckend. Vor allem das Schwimmen.

rennrentner 23.09.2019 10:13

Nach der Leistung jetzt in Italien mit angezogener Handbremse hätten vor einigen Monaten sicher etliche Leute Doping unterstellt.
Diesbezüglich ist ja seit er in den social medias so beliebt ist nichts mehr zu lesen.
Warum auch, er ist ja jetzt so ein lieber und cooler Kerl;-)

Finds halt interessant wie schnell und wie einfach man sein Image aufpolieren kann und plötzlich seine Ruhe hat was unangenehme Themen betrifft.
Hätte nur Lance das mal damals früher erkannt;) :Lachen2:

OhneRad 23.09.2019 10:19

Zitat:

Zitat von rennrentner (Beitrag 1479395)
Nach der Leistung jetzt in Italien mit angezogener Handbremse hätten vor einigen Monaten sicher etliche Leute Doping unterstellt.
Diesbezüglich ist ja seit er in den social medias so beliebt ist nichts mehr zu lesen.
Warum auch, er ist ja jetzt so ein lieber und cooler Kerl;-)

Wie gesagt, ich hätte ihn auch jetzt in den Kreis der kritisch zu beäugenden Wunderleistungen aufgenommen, wenn die Daten/Strecke seine Leistung nicht so relativieren würden.
Lukascz Wojt war übrigens auch ne Viertelstunde schneller als letztes Jahr.

Ich bin sowieso der Meinung, dass Frodeno bei den Spätsommer/Herbst Ironmans wahrscheinlich die 7:30 angreifen könnte. Muss sich nur mal Zeiten aus Barcelona, Kopenhagen oder so anschauen.

sabine-g 23.09.2019 10:30

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1479398)
Lukascz Wojt war übrigens auch ne Viertelstunde schneller als letztes Jahr.


Erst mal ist die Radstrecke genau 3km kürzer gewesen (habe 4-5 Strava Aufzeichnungen verglichen)
10Grad kühler dieses Jahr. Das wirkt sich insbesondere beim Laufen aus.
Die Radstreckeist etwas schneller, da 2x der Zick Zack Kurs zurück in die Stadt fehlt und an Stelle dessen ein lange Gerade zu fahren war.
Durch die andere Schwimmstrecke wurden die Zeiten in T1 etwas kürzer.


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