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TriVet 07.02.2021 13:43

Stimme Tandem zu, den Polestar konnte ich auch probefahren.
War zwar umständlich und zu kurz, hat trotzdem gereicht. ;)

tandem65 07.02.2021 13:46

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1583139)
Stimme Tandem zu, den Polestar konnte ich auch probefahren.
War zwar umständlich und zu kurz, hat trotzdem gereicht. ;)

Meine Kunden bezeichnen es als Super Service was ich die Sache löse.:confused:

merz 07.02.2021 20:42

zum WE: Ich fand diese Doku von 2018 über die Grippeepidemie von 1918/19 informativ:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdf...virus-102.html

Kurz gesagt vertritt die Doku die allgemein angenommene These dass diese Grippe (die man aus rein zufälligen und unzutreffenden Umständen oft "Spanische Grippe" nennt) durch Übergang von Tier auf Mensch in einem Rekrutenlager in Kansas im März 2018 beginnt. Im April 2018 wird das Virus auf die Schlachtfelder der Westfront mittransportiert, von dort u.a. nach England, Millionen von Infizierte innerhalb weniger Monate und eine zweite Welle ...

Verglichen mit damals haben wir im Moment und in den Jahrzehnten zuvor vergleichsweise Glück & wir habe insgesamt daraus nichts gelernt... das ist 1918 und ein Influenzavirus in einer Welt, die im Krieg ist und nicht globalisiert ist.


Etwas anderes dazu, nicht in der Doku aber gleicher Antipper: anekdotisch, aber zu belegen:
Ein US-Präsident liest in seinen Sommerferien ein Buch über die 1918-Grippe.
Nach Washington zurückgekehrt gibt es klare Anweisung an sein Team:
Entwickelt einen Plan mit Gegenmassnahmen zu diesem Fall (läuft unter "pandemic playbook"), baut globale Frühwarnsysteme auf, und: epidemologische Informationen sind ab jetzt Teil der berühmten "Sicherheitslage".


das Buch "The Great Influenza"
der Präsident: Bush II. (ja genau, der, den wir damals immer so „einfältig“ fanden)

m.

Schwarzfahrer 07.02.2021 21:07

Die Parole von "unite behinde the science" dürfte ein gewisses Geschmäckle bekommen, wenn diese Meldung stimmt:
Ich möchte hoffen, daß es nur heiße Luft ist, weil es sonst das Vertrauen in die Aussagen des RKI dauerhaft beschädigen wird, falls es sich bestätigt.

Auch typisch deutscher Umgang mit der Wissenschaft ist die Corona-Impfung von Winfried Stöcker. ich schätze, in Amerika würde man ihn vermutlich als begnadeten Tüftler und Repräsentant des amerikanischen Pioniergeistes und Kreativität feiern, und er hätte vielleicht schon Angebote, ihm die Erfindung abzukaufen. In Deutschland gibt es eine Strafanzeige :( - er ist ja schließlich keine bekannte und peer-reviewte Autorität; wie kann er es wagen, selbst zu denken und zu handeln.

Schwarzfahrer 07.02.2021 21:19

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1583119)
Ich würde mir sehr gerne momemtan ein neues Auto kaufen.
Aber das Autohaus (zumindest hier bei uns) darf mir nichtmal das Auto aufsperren um reinzuschauen geschweige denn mich reinzusetzen.
Das hindert mich dann doch irgendwie daran 'die Katze im Sack' zu kaufen, zumindest bei Investitionen in der Grössenordnung eines Autos.

Als wir zuletzt ein neues Auto gesucht haben (vor Jahren), habe ich viele Modelle als Leihwagen auf Dienstreisen testen können (damals viel unterwegs gewesen, und ich habe immer geschaut, daß ich jedesmal etwas anderes bekomme). Wenn aktuell die Autohäuser zu haben, wäre das eine (wenn auch nicht kostenlose, aber doch verfügbare) Alternative - zumindest wenn es um Modelle geht, die als Mietwagen zur Verfügung stehen.

tandem65 07.02.2021 21:24

Zitat:

Zitat von TikiTaki (Beitrag 1583185)
Der stationäre Autohandel ist untersagt. Hygienekonzept hin oder her. Ausser in Thüringen, für Spanky aber wohl zu weit.
Es gibt Autohäuser, die eine Probefahrt als Werkstatt-Ersatzfahrt deklarieren.
Kann funktionieren.

Ja, ich verstehe, nicht nur die Autohäuser sind nicht auf dem Stand der Dinge.
Meine Service Maßnahmen sind von mir schriftlich beim Ordnungsamt angefragt, auch schriftlich vom Ordnungsamt abgesegnet.
Auch bei uns in Hessen ist der stationäre Fahrradhandel untersagt.:Huhu:

crazy 07.02.2021 21:33

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1583178)

Etwas anderes dazu, nicht in der Doku aber gleicher Antipper: anekdotisch, aber zu belegen:
Ein US-Präsident liest in seinen Sommerferien ein Buch über die 1918-Grippe.
Nach Washington zurückgekehrt gibt es klare Anweisung an sein Team:
Entwickelt einen Plan mit Gegenmassnahmen zu diesem Fall (läuft unter "pandemic playbook"), baut globale Frühwarnsysteme auf, und: epidemologische Informationen sind ab jetzt Teil der berühmten "Sicherheitslage".


das Buch "The Great Influenza"
der Präsident: Bush II. (ja genau, der, den wir damals immer so „einfältig“ fanden)

m.

Ebenfalls anekdotisch und belegbar: Eben diese Pandemic Response Unit wurde später, unter einem anderen Präsidenten der USA, aufgelöst. Teilweise wurden die zugehörigen Wissenschaftler, Politiker und sonstige Spezialisten entlassen, teilweise in andere Departments oder Städte versetzt.

Damit wurde Corona in den USA (auch) der rote Teppich ausgerollt.

Der Name des genannten Präsidenten ist identisch mit dem einer bekannten Disney-Ente.

Wenn Du das als Plot bei Netflix einreichst wird es in der bissigsten Satire-Politcomedy als "zu unrealistisch" verworfen.

keko# 07.02.2021 21:58

14 geimpfte Seniorenheim-Bewohner positiv getestet

deralexxx 07.02.2021 22:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583196)

Der Titel suggeriert irgendwie, dass das eine Überraschung ist.

Zitat:

Warum sollten auch COVID-19-geimpfte Personen die Infektionsschutzmaßnahmen weiterhin beachten?

...
Kommt eine geimpfte Person also mit dem Erreger in Kontakt wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken. Es ist allerdings zurzeit noch unsicher, in welchem Maße auch Geimpfte nach Kontakt mit dem Erreger diesen vorübergehend noch in sich tragen und andere Personen anstecken können.
...
Quelle:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/CO...en/gesamt.html

keko# 07.02.2021 23:13

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1583203)
Der Titel suggeriert irgendwie, dass das eine Überraschung ist.



Quelle:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/CO...en/gesamt.html

Nein, ist eigentlich nicht überraschend. Wenn z.B. ein Impfstoff bei 90% der Geimpften einer Gruppe wirkt und 80% aus dieser Gruppe geimpft sind, kann man leicht ausrechnen, dass die Maßnahmen eher ein Dauerzustand sein werden (so zumindest nach meiner Laienlogik ;-), denn man weiß ja nie, wer der Betroffene ist.
:Blumen:

deralexxx 07.02.2021 23:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583204)
Nein, ist eigentlich nicht überraschend. Wenn z.B. ein Impfstoff bei 90% der Geimpften einer Gruppe wirkt und 80% aus dieser Gruppe geimpft sind, kann man leicht ausrechnen, dass die Maßnahmen eher ein Dauerzustand sein werden (so zumindest nach meiner Laienlogik ;-), denn man weiß ja nie, wer der Betroffene ist.
:Blumen:

Richtig, dass auch. Nichts desto trotz spannend solche Fälle mit Aufmerksamkeit zu beobachten und zu schauen ob und schwer eine Erkrankung verläuft.

(war auch nicht als Kritik oder sonst wie gemeint :Blumen:)

Seyan 08.02.2021 09:12

Ich habe lange überlegt, ob ich in diesen Thread nochmal was schreiben soll. Halte es aber für nötig / sinnvoll.

Also, bitte jetzt den Lockdown nochmal knallhart verschärfen. Alle Betriebe dicht machen. Notbetreuung in Schulen / KiTas / Tages-Pflegeheimen aussetzen. Schulen generell für dieses Schuljahr komplett schließen (also frühestens im Schuljahr 2021/22 wieder öffnen). Betriebe ebenfalls alle für vier Wochen dicht machen. Jeden Haushalt für vier Wochen in Quarantäne ab nächsten Montag (bis dahin darf jeder für die vier Wochen Lebensmittel etc. einkaufen). Ausnahmen wie Gassi gehen für Hunde ebenfalls aussetzen. Grenzen komplett dichtmachen, selbst innerhalb der EU.

Länderchefs, die nicht mitmachen, von Fördertöpfen ausschließen. Entweder jetzt knallhart alles dicht machen und vielleicht eine Chance machen oder Deutschland geht vor die Hunde. Da ja alles andere nix gebracht hat, müssen wir einfach den Hardlinern eine Chance geben (also nicht so wischi-waschi wie Söder und co.).

Klugschnacker 08.02.2021 09:13

Hatten wir das schon?
Forscher vergleichen Klinik-Daten in der Schweiz
Sterberisiko bei Covid-19 dreimal höher als bei Grippe
[…] Während 4,4 Prozent der untersuchten Grippe-Patienten starb, waren es 12,8 Prozent der untersuchten Covid-19-Patienten. Ein ähnliches Ergebnis hatten auch Forscher aus Frankreich bereits präsentiert.

„Covid-19 ist mehr als eine kleine Grippe“, folgert Rami Sommerstein, ein Autor der Studie, daraus. „Sogar in einem Spitalsystem mit guten Ressourcen ist die Mortalität dreimal höher als bei der Grippe“, sagte er dem „Schweizer Radio und Fernsehen“ (SRF). Sommerstein ist Infektiologe an der Hirslanden-Klinik St. Anna in Luzern.

Die Grippe-Patienten waren bei der Einlieferung mit 74 Jahren durchschnittlich sogar älter als die Covid-19-Patienten mit 67 Jahren. Zudem hätten sie häufiger schon Vorerkrankungen – beispielsweise Tumorerkrankungen – gehabt, berichtet Sommerstein.
Tagesspiegel

Hafu 08.02.2021 09:19

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1583203)
Der Titel suggeriert irgendwie, dass das eine Überraschung ist.



Quelle:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/CO...en/gesamt.html

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583204)
Nein, ist eigentlich nicht überraschend. Wenn z.B. ein Impfstoff bei 90% der Geimpften einer Gruppe wirkt und 80% aus dieser Gruppe geimpft sind, kann man leicht ausrechnen, dass die Maßnahmen eher ein Dauerzustand sein werden (so zumindest nach meiner Laienlogik ;-), denn man weiß ja nie, wer der Betroffene ist.
:Blumen:

Ich sehe bei dem beschriebenen Fall eher den zeitlichen Zusammenhang zwischen zweiter Impfung und positivem Test als Knackpunkt (neben den oben erwähnten Faktoren):

die zweite impfung fand laut Text am 25.1. statt, der positive Test war am 2.2. Rechnet man eine übliche inkubationszeit von 5 Tagen ab, fand die mutmaßliche infektion mit der britischen Variante somit am 28.1. nur drei Tage nach der zweiten Impfdosis statt.

Da die Inkubationszeit bei SARS-CoV-2 durchaus auch 10 Tage dauern könnte, wäre es auch denkbar, dass die infektion bereits am 23.1, also vor der zweiten Impfung stattgefunden haben könnte.

Ab etwa 14 Tage nach der ersten Impfung besteht zwar bereits ein messbarer Impfschutz, der bei den betroffenen Senioren auch anzunehmen ist, aber dieser umfasst nur etwa 50% und erstreckt sich v.a. auf eine messbare Reduktion schwerer Verläufe und weniger darauf die Infektion (und damit den positiven Test) komplett zu verhindern.

Was ich in dem Test bemerkenst wert finde, ist dass der allererste aufgefallene positive Test bei einem "Mitarbeitenden" stattgefunden hat. Und es wird nicht geschrieben, dass dieser Mitarbeiter geimpft worden ist. Nach dem positiven Test wurde das gesamte Heim und die gesamte Belegschaft getestet und es wurden insgesamt 14 weitere Fälle gefunden.

Nur bezügich der betroffenen Senioren schreibt der Text, dass es sich um "geimpfte Bewohner" gehandelt hat. Es ist daher plausibel anzunehmen, dass der positiv getestete Mitarbeiter komplett ungeimpft war, da die Impfquote bei Pflegeheim-Mitarbeiter meist nur um oder knapp über 50% liegt. Der Fall unterstreicht also (möglicherweise) wie wichtig es ist, dass gerade die AltenpflegerInnen und AltenpflegeHelferinnen ebenso wie das dort beschäftigte Reinigungspersonal als Infektbarriere möglichst komplett durchgeimpft wird, damit solche Fälle so selten wie möglich auftreten.

(Das Pflegeheim in Belm verfügt übrigens über 100 Plätze. 14 von 100 betroffenen Senioren bei der deutlich ansteckendere britischen SARS-Cov-2-Variante und noch nicht erreichtem vollen Impfschutz wegen der noch zu kurzen zeitlichen Distanz zwischen mutmaßlicher Infektion und zweiter (noch nicht voll wirksamen) Impfdosis, passt gut zu den bislang bekannten Zahlen der Effektivität der Biontech-Impfung.)

merz 08.02.2021 09:22

Danke für die Ausführung, ich war erstmal richtig irritiert durch diese Ereignis, den Bericht


m.

Helios 08.02.2021 09:57

Haben die Israelis nicht letztens von 40 leichten Ausbrüchen bei 260.000 Geimpften über xx Jahren berichtet?? weil das hörte sich nur phantastisch an.

Seyan 08.02.2021 10:03

ZeroCovid jetzt!

Aber mal ehrlich: wie wird denn die 7-Tage-Inzidenz berechnet? Man nimmt doch die Infektionszahlen der letzten sieben Tage, errechnet daraus den Mittelwert (also summiert die sieben Werte und teilt durch sieben) und rechnet das dann auf 100.000 Einwohner um.

Wenn nun die Zahlen gestern niedriger als vor einer Woche waren, wie kann dann die Inzidenz im Vergleich zum Vortag steigen?

Gestriger 7-Tage-Wert: vom 31.01. bis 06.02.
Heutiger 7-Tage-Wert: vom 01.02. bis 07.02.

Bei beiden Werten sind dieselben Summanden vom 01.02. bis 06.02. drin. Einziger Unterschied sind der 31.01. und 07.02. Wenn nun der Wert vom 07.02. niedriger ist als vom 31.01., wie kann dann also der 7-Tage-Wert steigen?

Helios 08.02.2021 10:03

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1583115)
Das ist für Dich präziser!?
Die Autohäuser hatten IIRC 4 Wochen geschlossen.
Du glaubst also daß die Autos die in diesen 4 Wochen nicht verkauft wurden dann in diesen 4 Woche auch produziert worden wären?
Ebenso glaube ich nicht daß ein guter Kaufmann in diesen 4 Wochen keine Autos verkauft hat.
Ich habe ja auch genügend Räder in den 4 Wochen mit Hygienekonzept verkauft. Weshalb sollte das ein Autohaus nicht hinbekommen Autos mit Hygienekonzept zu verkaufen?

ich verkaufe weder 2 noch 4 Räder, kann also die Thematik aus Sicht des Frontmanns nicht beurteilen.

Habe den Rest weiter verfolgt - iss O.K.
Ich bin der Prospekt-Käufer und staun dann was alles geliefert wird, weil ich eh davon ausgehe, "gerollt" worden zu sein. :)
Als ich mal konkret ein Problem mit einem zu erwerbenden Fahrzeug erschlagen wollte, war der Verkäufer stumm - er hat dazu einfach nix gesagt. Vorderradantrieb an Bootsrampe - qualmt die Mühle ab oder wird das Rib rausgezogen??? (klappt gut, weil der 3 Liter Motor auf der vorderen Achse sitzt und hinten kein/kaum Überhang ist).

keko# 08.02.2021 10:34

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1583224)
Ich habe lange überlegt, ob ich in diesen Thread nochmal was schreiben soll. Halte es aber für nötig / sinnvoll.

Also, bitte jetzt den Lockdown nochmal knallhart verschärfen. Alle Betriebe dicht machen. ....

Der Kurs der westlichen Länder ist doch mittlerweile klar und auch ähnlich. Letzte Woche hatte ich auch hier schon erwähnt, dass die großen Stuttgarter Konzerne Daimler und Bosch mit Milliardengewinnen durch das Jahr 2020 gekommen sind. Der DAX steht auch gut da. China zieht deutlich an. Mein Nachbar, der bei Bosch arbeitet, schiebt bereits Überstunden. Wenn ein paar kleine Buden, Betriebe und Händler Corona nicht überleben und das von Großen aufgefangen wird, ist es dem Kunden scheinbar egal und andere freut es. "Die Digitalisierung" ist sowieso nicht aufzuhalten. Die Infektionszahlen gehen nach unten und an vielen Stellen sprudeln die Gewinne heftig. Warum sollte man also einen harten Lockdown machen und beispielsweise Daimler und Bosch schließen? Das halte ich für völlig weltfremd.

MattF 08.02.2021 10:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583244)
Warum sollte man also einen harten Lockdown machen und beispielsweise Daimler und Bosch schließen? Das halte ich für völlig weltfremd.

Sehe ich weitgehend aus so, wenn ist es für Zero-Covid längst zu spät.


Man setzt jetzt auf den Frühling und die Impfung und hofft es im Sommer durch zu haben.

Wenn harter Lockdown hätte man das um Weihnachten machen müssen, dann wären die Auswirkungen auf die großen Firmen auch minimal gewesen, die dann letztlich ausgefallenen paar Schichten, in 2-3 Wochen, hätte man aufholen können.

Der Zug Zero Covid ist abgefahren.

TRIPI 08.02.2021 10:58

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1583235)
ZeroCovid jetzt!

Aber mal ehrlich: wie wird denn die 7-Tage-Inzidenz berechnet? Man nimmt doch die Infektionszahlen der letzten sieben Tage, errechnet daraus den Mittelwert (also summiert die sieben Werte und teilt durch sieben) und rechnet das dann auf 100.000 Einwohner um.

Wenn nun die Zahlen gestern niedriger als vor einer Woche waren, wie kann dann die Inzidenz im Vergleich zum Vortag steigen?

Gestriger 7-Tage-Wert: vom 31.01. bis 06.02.
Heutiger 7-Tage-Wert: vom 01.02. bis 07.02.

Bei beiden Werten sind dieselben Summanden vom 01.02. bis 06.02. drin. Einziger Unterschied sind der 31.01. und 07.02. Wenn nun der Wert vom 07.02. niedriger ist als vom 31.01., wie kann dann also der 7-Tage-Wert steigen?

Ich vermute einen Bug, es war letzte Woche das gleiche. Ich weiß nicht mehr die exakten Zahlen aber es war ungefähr so, dass an einem Tag die Inzidenz leicht stieg und am Tag darauf stark fiel, quasi sich selbst korrigierte.

Edit: hab es auf Statista gefunden, von 31.1. auf 1.2. ging sie von 90 auf 91, und am tag darauf auf 83.

tomerswayler 08.02.2021 11:15

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1583235)
ZeroCovid jetzt!

Aber mal ehrlich: wie wird denn die 7-Tage-Inzidenz berechnet? Man nimmt doch die Infektionszahlen der letzten sieben Tage, errechnet daraus den Mittelwert (also summiert die sieben Werte und teilt durch sieben) und rechnet das dann auf 100.000 Einwohner um.

Wenn nun die Zahlen gestern niedriger als vor einer Woche waren, wie kann dann die Inzidenz im Vergleich zum Vortag steigen?

Gestriger 7-Tage-Wert: vom 31.01. bis 06.02.
Heutiger 7-Tage-Wert: vom 01.02. bis 07.02.

Bei beiden Werten sind dieselben Summanden vom 01.02. bis 06.02. drin. Einziger Unterschied sind der 31.01. und 07.02. Wenn nun der Wert vom 07.02. niedriger ist als vom 31.01., wie kann dann also der 7-Tage-Wert steigen?

Hängt immer davon ab, welche Werte genau addiert werden. Beim RKI https://experience.arcgis.com/experi...4/page/page_0/ werden nicht einfach die Zahlen, die gemeldet werden auch dem Tag der Veröffentlichung zugeordnet. Klick unten rechts auf "Fälle/Tag (Meldung)". Dort ist die Summe der orangen Balken die Tagesmeldungszahl, heute 4535, diese verteilen sich aber auf verschiedene Tage laut Diagramm.

Die 7 Tagesinzidenz wird gebildet mit der Summe der blauen und orangen Balken der letzten sieben Tage - 63209. Dadurch können also Fälle, die heute dem RKI bekannt werden, unter Umständen nicht in der aktuellen Inzidenz auftauchen.

Seyan 08.02.2021 11:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583244)
Der Kurs der westlichen Länder ist doch mittlerweile klar und auch ähnlich. Letzte Woche hatte ich auch hier schon erwähnt, dass die großen Stuttgarter Konzerne Daimler und Bosch mit Milliardengewinnen durch das Jahr 2020 gekommen sind. Der DAX steht auch gut da. China zieht deutlich an. Mein Nachbar, der bei Bosch arbeitet, schiebt bereits Überstunden. Wenn ein paar kleine Buden, Betriebe und Händler Corona nicht überleben und das von Großen aufgefangen wird, ist es dem Kunden scheinbar egal und andere freut es. "Die Digitalisierung" ist sowieso nicht aufzuhalten. Die Infektionszahlen gehen nach unten und an vielen Stellen sprudeln die Gewinne heftig. Warum sollte man also einen harten Lockdown machen und beispielsweise Daimler und Bosch schließen? Das halte ich für völlig weltfremd.

Und warum machen die Milliardengewinne? Weil sie sich ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung entziehen und rein auf Kapitalismus setzen. Die großen machen das, werden immer reichen, sch****** auf ihre Verantwortung "Weil heute ist wichtiger als morgen" und die Kleinen müssen es mal wieder ausbaden.

Alle in den Lockdown, sofort. Schulen zu, Betriebe zu. Nur die Schulen zu schließen ist gesellschaftlich völlig unverantwortlich, absolut asozial und ist ein Austragen der Pandemiebekämpfung auf dem Rücken der Schwächsten.

Vier Wochen, am besten zwei Monate harten Lockdown mit allem, was dazugehört (d.h. wirklich harte Maßnahmen bei Zuwidersetzen) mit Tracking per App usw.usf. ansonsten wird man das Ding nie los. Impfungen bringen ja auch kaum was, wie man bereits sieht. Und solange der Virus weiter mutiert und unseren Bemühungen eine lange Nase zeigt (und das wird immer wieder passieren, siehe auch den Kampf Hacker gegen Sicherheitsleute), werden wir nie damit leben können. Wir müssen auf ZeroCovid gehen.

Hafu 08.02.2021 11:59

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1583259)
... Impfungen bringen ja auch kaum was, wie man bereits sieht. ...

Wie (und wo) sieht man das?

Thomas W. 08.02.2021 12:13

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583278)
Wie (und wo) sieht man das?

Glaubst Du denn an die dauerhafte Wirksamkeit der Impfstoffe bei mutierenden Corona Varianten bis das Gegenteil bewiesen ist.
Oder räumst Du dem Gedanken der schleichenden Unwirksamkeit der Impfstoffe bei abdriftenden Coronamutationen eine Wahrscheinlichkeit ein ?
Aktuell müssten die Imfpstoffe ja allein in Deutschland , Einreisen aus anderen nicht durchgeimpften Ländern müsste man da so lange verhindern, etwa drei Jahre weiteren Mutationen standhalten.

Also selbst wenn die Information heute noch nicht korrekt sind bereiten Sie doch nur auf ein wahrscheinliches Szenario vor?

Das Szenario ständig wiederkehrende Coronawelle von Oktober bis März?

Stefan 08.02.2021 12:18

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1583259)
Und warum machen die Milliardengewinne? Weil sie sich ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung entziehen und rein auf Kapitalismus setzen. Die großen machen das, werden immer reichen, sch****** auf ihre Verantwortung "Weil heute ist wichtiger als morgen" und die Kleinen müssen es mal wieder ausbaden.

Sorry, man kann ja den Kapitalismus kritisieren, aber bist Du sicher, dass Du den Nagel auf den Kopf triffst?
Mitarbeitern bei kleinen Klitschen haben meist nicht so gute Arbeitsbedingungen wie die Angestellten von Bosch.....
Es gibt viele Gründe für Gewinne, die nichts mit "die Welt ausbeuten" zu tun haben.

Hafu 08.02.2021 12:24

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1583251)
Ich vermute einen Bug, es war letzte Woche das gleiche. Ich weiß nicht mehr die exakten Zahlen aber es war ungefähr so, dass an einem Tag die Inzidenz leicht stieg und am Tag darauf stark fiel, quasi sich selbst korrigierte.

Edit: hab es auf Statista gefunden, von 31.1. auf 1.2. ging sie von 90 auf 91, und am tag darauf auf 83.

Ich vermute stark, dass es mit Meldezahlen zusammenhängt, die zwar von den Gesundheitsämtern neu ans RKI gemeldet wurde, deren Testdatum aber nicht mit dem Meldedatum zusammenhängt und die deshalb rückwirkend auf das dazugehörige Meldedatum einen, zwei oder drei Tage zuvor verteilt werden.

Denselben Effekt hat man auch stets bei den Mortalitätsziffern, die ebenfalls erst nach einigen Tagen korrekt sind, wenn wirklich alle Meldungen dem passenden Sterbedatum zugeordnet sind.

Man darf nie vergessen, dass die Meldezahlen nicht in Echtzeit über die Labore erfolgen, dort geprüft werden ( ob es Erstmeldungen sind oder Folgetests bei positiven Covid-19-Fällen, wo genau der positiv getestet wohnt, d.h. welches Gesundheitsamt überhaupt zuständig ist ) und dann erst mit Verzögerung und diversen meist händischen Arbeitsschritten eine tägliche Sammelmeldung des Gesundheitsamtes an das RKI erfolgt, wo dann auch noch mal Prüfprozesse laufen.

dasgehtschneller 08.02.2021 13:44

Eine Zero Covid Strategie tönt zwar verlockend ist aber absolut unrealistisch.
Das klappt nur wenn man in einem abgegrenzten Gebiet ist wo man die Grenze komplett zu machen kann.
Inseln wie Neuseeland sind dazu prädestiniert. Neben dem Insel Status ist es auch noch ausreichend abgelegen dass generell nicht so viele Leute vorbeikommen ;) :Lachen2:

Selbst wenn man Europa komplett abriegeln könnte. Wie lange würde es dauern die Fälle Europaweit auf 0 runter zu bringen? Da reden wir eher von Monaten als von Wochen.
Danach macht man einmal irgendwohin was auf und die Fälle steigen wieder.

Nicht zuletzt glaube ich dass die meisten Nationen dieser Welt jetzt schon am Limit dessen sind was man ihrer Bevölkerung noch zumuten kann.
Je tiefer die Zahlen noch sinken desto weniger sehen die Leute die Notwendigkeit die Massnahmen noch mehr zu verlängern oder sogar noch zu verschärfen.
Sowas wie in China, dass man Leute komplett in ihrer Wohnung einsperrt kann man in demokaratischen Ländern schlichtwegs nicht durchsetzen und selbst wenn man die Armee einsetzen würde um den Frieden zu bewahren sind das auch wieder Leute die nicht zuhause bleiben das Virus weiter verbreiten.


Ich glaube der einzige Ausweg aus der Lage geht über die Herdenimmunität, entweder über Impfungen oder ein Stück weit Durchseuchung.
Mag sein dass die Impfungen nicht für alle Mutationen gleich wirksam sind, die kann man wie bei der Grippeimpfung anpassen und einen begrenzten Schutz bieten sie vermutlich trotzdem.
Eines darf man auch nicht vergessen: Je weniger Viren im Umlauf sind, desto seltener mutiert eines davon und breitet sich wieder unkontrolliert aus.
Auch hier hilft die Impfung, wenigstens um die bekannten Varianten zurückzudrängen.

keko# 08.02.2021 13:55

Gericht hebt nächtliche Ausgangssperre in Baden-Württemberg auf

Lucy89 08.02.2021 13:56

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1583224)

Also, bitte jetzt den Lockdown nochmal knallhart verschärfen. Alle Betriebe dicht machen. Notbetreuung in Schulen / KiTas / Tages-Pflegeheimen aussetzen. Schulen generell für dieses Schuljahr komplett schließen (also frühestens im Schuljahr 2021/22 wieder öffnen). Betriebe ebenfalls alle für vier Wochen dicht machen. Jeden Haushalt für vier Wochen in Quarantäne ab nächsten Montag (bis dahin darf jeder für die vier Wochen Lebensmittel etc. einkaufen). Ausnahmen wie Gassi gehen für Hunde ebenfalls aussetzen. Grenzen komplett dichtmachen, selbst innerhalb der EU.

Länderchefs, die nicht mitmachen, von Fördertöpfen ausschließen. Entweder jetzt knallhart alles dicht machen und vielleicht eine Chance machen oder Deutschland geht vor die Hunde. Da ja alles andere nix gebracht hat, müssen wir einfach den Hardlinern eine Chance geben (also nicht so wischi-waschi wie Söder und co.).

Wieso plötzlich so hart? Du hattest selbst Corona, wenn ich mich richtig erinnere, oder?
Ich weiß generell nicht was ich von diesen Strategien halten soll. Vielleicht kriegt man dann wirklich alles weg, aber für wie lang? Sobald wieder mehr gereist wird kommts dann halt erneut zurück. Man müsste das ja schon weltweit so machen.

Und zu den Hunden: Wo sollen die denn hin machen, in die Wohnung?

LidlRacer 08.02.2021 14:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583244)
Die Infektionszahlen gehen nach unten und an vielen Stellen sprudeln die Gewinne heftig. Warum sollte man also einen harten Lockdown machen und beispielsweise Daimler und Bosch schließen? Das halte ich für völlig weltfremd.

Weil wir aufgrund der sich weiter ausbreitenden Mutanten unmittelbar in die 3. Welle steuern, wenn wir nichts ändern oder gar lockern.

keko# 08.02.2021 14:32

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1583331)
Weil wir aufgrund der sich weiter ausbreitenden Mutanten unmittelbar in die 3. Welle steuern, wenn wir nichts ändern oder gar lockern.

Dann gehen wir halt in die 3. Welle. Schwergewichtige AGs wie Daimler oder Bosch werden dafür nicht untergehen, da bin ich mir mittlerweile absolut sicher. In diesen Unternehmen steckt einfach zu viel Geld drin.

LidlRacer 08.02.2021 14:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583337)
Dann gehen wir halt in die 3. Welle. Schwergewichtige AGs wie Daimler oder Bosch werden dafür nicht untergehen, da bin ich mir mittlerweile absolut sicher. In diesen Unternehmen steckt einfach zu viel Geld drin.

Wir sind hier aber nicht im Daimler-und-Bosch-Thread sondern im Corona-Thread.
Niemand braucht und will eine 3 Welle aber niemand tut momentan etwas dagegen.

Die 3. Welle mit den Mutanten würde vermutlich schlimmer als alles, was wir bisher hatten. Wenn wir erst wieder bei neuen Höhepunkten versuchen, sie zu stoppen, wird es in jeder Beziehung schlechter, als wenn wir sie JETZT stoppen.

Estebban 08.02.2021 14:46

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1583326)
Und zu den Hunden: Wo sollen die denn hin machen, in die Wohnung?

Ich glaube es bringt nichts einzelne Worte von Seyan auf die Goldwaage zu legen.
Natürlich ist es Quatsch jetzt Hundebesitzer einzusperren.

Seyan musste wohl einfach mal Frust ablassen und das finde ich dann auch okay - so geht es uns doch allen mal. Mir persönlich geht es auch gewaltig gegen den Strich, dass jegliches soziales Leben über Monate eingeschränkt ist aber letztlich morgens an der sbahn wohl genauso viel los ist wie im Sommer.
Da wünsche ich mir persönlich auch lieber geschlossene Grenzen bzw nur mit strikter Quarantäne, 4 Wochen komplett alles dicht bis zahlen so weit runter, dass alles strikt nachvollziehbar ist und kleine Cluster eingedämmt werden können.
Dafür dann ein vergleichbares „normales“ Leben im Anschluss analog zu Neuseeland / Australien / Taiwan und co.

Das Argument „aber die sind ne Insel“ greift mir zu kurz.. dann muss man halt Grenzen soweit dicht machen, dass es analog funktioniert. Und jeder der reinwill kriegt als willkommensgeschenk ein carepaket für 2 Wochen und verlässt das Hotel / die Wohnung nicht.
Dafür ist aber glaube ich in der Bevölkerung und in der Politik kein Wille / Kraft mehr da...

keko# 08.02.2021 14:57

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1583343)
Wir sind hier aber nicht im Daimler-und-Bosch-Thread sondern im Corona-Thread.
Niemand braucht und will eine 3 Welle aber niemand tut momentan etwas dagegen.

Die 3. Welle mit den Mutanten würde vermutlich schlimmer als alles, was wir bisher hatten. Wenn wir erst wieder bei neuen Höhepunkten versuchen, sie zu stoppen, wird es in jeder Beziehung schlechter, als wenn wir sie JETZT stoppen.

Hätte man wirklich konsequent Corona angehen wollen, wäre ein echter Lockdown längst dagewesen. Unsere Politiker sind ja vieles, aber nicht unwissend. Wenn es in den nächsten Wochen schlecht laufen sollten, was ich überhaupt nicht glaube, werden zur Not die Zahlen anders präsentiert.
Glaubst du, Merkel, ein paar Mitstreiter und Virologen treffen sich alle paar Tage und treffen Entscheidungen, bei denen zig-Milliarden oder gar Billionen € im Spiel sind ohne dabei auf schwergewichtige AGs zu schielen? Auch wenn ich mich noch so anstrenge, dieser Glaube fehlt mir.

Estebban 08.02.2021 15:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583355)
Hätte man wirklich konsequent Corona angehen wollen, wäre ein echter Lockdown längst dagewesen. Unsere Politiker sind ja vieles, aber nicht unwissend. Wenn es in den nächsten Wochen schlecht laufen sollten, was ich überhaupt nicht glaube, werden zur Not die Zahlen anders präsentiert.
Glaubst du, Merkel, ein paar Mitstreiter und Virologen treffen sich alle paar Tage und treffen Entscheidungen, bei denen zig-Milliarden oder gar Billionen € im Spiel sind ohne dabei auf schwergewichtige AGs zu schielen? Auch wenn ich mich noch so anstrenge, dieser Glaube fehlt mir.


Hat doch nie jemand behauptet?
Selbst Drosten sagt doch regelmäßig, dass Politik am Ende abwiegen muss zwischen dem, was Virologisch sinnvoll ist und gleichzeitig politisch umsetzbar. Der Stimmung im Land war doch zu keinem Zeitpunkt so, dass eine Mehrheit einen absoluten lockdown und Zerocovid befürwortet hätte?
Und dann kann man sich natürlich etwas zusammenreimen von den großen aktienbossen, die in Hinterzimmern Politik machen oder man weiß halt das im September Bundestagswahl ist, im Frühjahr schon Wahlen sind und die Nachfolger von Merkel sich eben nicht dazu durchringen können ihre Laufbahn zu riskieren, wenn sie für einen echten lockdown aus dem Amt gejagt werden.

Du ergehst dich in letzter Zeit recht häufig in irgendwelchen Szenarien wo Großkapital und big data alles und jedes lenken. Ich bin der erste der auf Kapitalismuskritik anspringt aber manchmal ist Huftrampeln einfach ein Pferd und kein Zebra...

Hafu 08.02.2021 16:36

Ich würde gerne auf eine Differenzierung hinweisen, die mir selbst erst vor ein paar Tagen beim Lesen eines Spiegel-Artikels mit einem interview bewusst geworden ist.

ZeroCovid ist etwas anderes als NoCovid

Zitat:

Zitat von Spiegel-interview mit der Virologin Melanie Brinkmann
...
SPIEGEL: ...die Politik hat spitze Finger bei Ihrer »No Covid«-Initiative. Vielleicht auch, weil der Name so klingt wie »Zero Covid«, eine Kampagne, die mit einem radikalen Umbau der Gesellschaft einhergehen soll.
Brinkmann: Unsere Initiative hat mit »Zero Covid« nur gemeinsam, dass wir auf
die Null zusteuern wollen. Der größte Unterschied ist, dass die Unterzeichner der
»Zero Covid«-Kampagne Bürger aus allen Lebensbereichen sind, denen es darum
geht, eine bessere Welt zu erschaffen. Dazu wollen sie zum Beispiel die Wirtschaft komplett lahmlegen. Genau das wollen wir auf gar keinen Fall, der Schaden wäre zu groß.

Wir sind eine Gruppe von Wissenschaftlern, die ein evidenzbasiertes Konzept vorlegt,
wie es möglich wäre, die Pandemie zu managen, ohne solche drastischen Einschnitte.

Also: NoCovid ist der wissenschaftsbasierte Ansatz, der mit Einsatz vernünftiger Mittel auf möglichst niedrige Zahlen zielt und der lang- und mittelfristig für die Wirtschaft vermutlich auch weniger schädlich ist als immer wieder notwendige Lockdowns.

ZeroCovid ist der radikale Ansatz, der die Pandemie zum Anlass nehmen will, die ganze Gesellschaft umzubauen.

ich denke, dass es angesichts der Verwechslungsgefahr sehr unglücklich gewesen ist, den vernünftigen realitätsorientierten Ansatz "NoCovid" zu nennen. Da wäre die Wahl eines anderen Namens unbedingt sinnvoll gewesen.

Frau Brinkmann hatte bei der letzten MP-Konferenz übrigens genau drei (!) Minuten Zeit, dieses Konzept der Politik vorzustellen. Dass sie damit überzeugen konnte, glaubt sie nicht, Und nebenbei hat sich bei diesem Anlass gewundert, wie wenig sehr viele der mitentscheidenden Politiker nach einem Jahr Pandemie im Thema "drin waren".

Zitat:

...Brinkmann: Ich will der Politik gar nicht vorwerfen, dass sie nicht ihr Bestes gibt.
Viele sind wirklich bemüht, aber es gibt Teilnehmer in diesen Runden, die sind nicht richtig im Thema.
SPIEGEL: Nach einem Jahr Pandemie?
Brinkmann: Unser größtes Problem ist, dass einige aus der Politik zuerst mal sehen
wollen, ob es wirklich so schlimm kommt wie vorhergesagt. ...

LidlRacer 08.02.2021 17:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583183)
Die Parole von "unite behinde the science" dürfte ein gewisses Geschmäckle bekommen, wenn diese Meldung stimmt:

Ich möchte hoffen, daß es nur heiße Luft ist, weil es sonst das Vertrauen in die Aussagen des RKI dauerhaft beschädigen wird, falls es sich bestätigt.

Der Artikel ist es, der ein Geschmäckle hat!
QUERDENKER-FRAMING: WIE DIE “WELT” AUS DEM NICHTS EINEN SKANDAL FABRIZIERT

Schwarzfahrer 08.02.2021 18:08

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1583394)

Man kann natürlich alles zerreden und über "Kontaktschuld" ("Eine Analyse, wo der Bericht vor allem in Facebook geteilt wurde zeigt die üblichen Verdächtigen") diffamieren. Ich sprach auch nicht von Skandal, sondern von einem ernsten Glaubwürdigkeitsproblem.
Wenn der Volksverpetzer allerdings feststellt, daß
Zitat:

Die Bundesregierung hat um eine wissenschaftliche Einschätzung gebeten, allem Anschein nach eine korrekte bekommen, und diese transparent kommuniziert, um Maßnahmen zu rechtfertigen. Wenn die Zahlen korrekt sind, und die Maßnahmen gewirkt haben, um schlimmeren Schaden abzuwenden, wo ist das ein Skandal?
möchte ich dazu folgendes feststellen:

Die Bundesregierung hat nicht um eine wissenschaftliche Einschätzung von einem unabhängigen Gremium gebeten. Sie hat einer dem Innenministerium unterstellte Einrichtung die Anweisung gegeben, "ein “ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten.” Wenn das so formuliert wurde, ist es kein ergebnisoffener wissenschaftlicher Auftrag, sondern eine Anweisung, ein bestimmtes Ergebnis zu bringen, und bereits gefaßte Meinung zu hinterfüttern. Ob das Ergebnis korrekt war, wurde zu keinem Zeitpunkt von der Regierung über unabhängige Stellen überprüft. Sowas kann man natürlich tun - nur ist es dann unredlich, sich auf "den Stand der Wissenschaft" o.ä. zu berufen, als ob das Ergebnis "alternativlos" und unabhängige Wissenschaft wäre. Sowas läuft in vielen anderen Bereichen unter "Gefälligkeitsgutachten". Transparente Kommunikation wäre zuzugeben, daß die RKI-Darstellung eine von mehreren möglichen Sichtweisen ist, die den eigenen Zielen dient, und die man deshalb anderen vorzieht.

Wenn die wissenschaftlichen Unterlagen, auf die die Regierung ihren Atomausstieg, Kohleausstieg, Energiewende, Klimapolitik etc. aufbaut, ähnlich zustandekommen (bitte erstellen Sie ein Dokument, daß uns bestärkt, zu machen, was wir vorhaben), und das dann als "Stand der Wissenschaft" vermarktet wird, halte ich ein Vertrauensverlust für gerechtfertigt.

Stefan 08.02.2021 18:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583396)
.........Sie hat einer dem Innenministerium unterstellte Einrichtung die Anweisung gegeben,........

Welche Einrichtung soll das denn sein?


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