kullerich |
10.10.2024 09:19 |
Zitat:
Zitat von dr_big
(Beitrag 1760043)
Der große Unterschied bei Ladestrom im Vergleich zu Benzin oder Mobilfunk liegt darin, dass das Produkt bei allen Anbietern exakt das gleiche ist. Bei Benzin gibt es Qualitätsunterschiede, bei Mobilfunk unterschiedliche Netzabdeckung oder Datenraten, bei Ladestrom kommen aber immer die exakt gleichen Elektronen aus der Leitung.
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Ja, die Behauptung kenne ich auch. Sie ist analytisch kaum haltbar. Aus welchen vielen verschiedenen Raffinierien sollte denn unterschiedliches Benzin in DE kommen?
Zitat:
Zitat von dr_big
Ein großes Dilemma sehe ich darin, dass hier eine Zweiklassengesellschaft entsteht, die wohlhabenden Immobilieneigentümer laden zu Hause sehr günstig, die ärmeren Bevölkerungsschichten sind auf öffentliches Laden angewiesen und bezahlen das doppelte. Das wird die sozialen Konflikte weiter verschärfen.
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Auch diese These sollte man mal nachrechnen. Wenn man Grundstück und Gebäude für eine Wallbox als "eh-da" annimmt und damit "kostenlos" (was sicher zu optimistisch ist), kostet eine Wallbox inklusive Installation und Anschluss ca 3000 €. Selbst bei einem Preisunterschied von 0,50 € pro kWh zwischen Wallbox und "public" ist diese Investition (ohne Finanzierungskosten usw) erst nach 6000 kWh egalisiert, das sind mindestens 30,000 km. Das ist sichtbar, aber daraus "die sozialen Konflikte sich verschärfen" zu lassen, halte ich für unguten Alarmismus. Außerdem ist die ordnungspolitische Konsequenz daraus sowieso die gleiche: "Irgendwie" dafür sorgen, dass für öffentliche Ladepunkte eine ähnliche Preis-Transparenz und Beweglichkeit erreicht wird wie bei Benzin.... (dann wird nämlich das Delta, das ich oben mit 0,50 € angenommen habe, viel viel kleiner...)
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