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keko# 30.01.2021 22:36

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 1581515)
Panikmacherei, die verhaltensauffälligen Kinder waren bereits VOR der Pandemie verhaltensgestört, wurden halt durch die Netze aufgefangen. Und an nächtelangen Zockereien haben ja wohl die Eltern nicht gerade viel Interesse, dies zu unterbinden. Nun alles was an Problemen eh schon vorhanden war nur auf die Pandemie und deren Lockdown, die gerade mal ein paar Wochen geht zu schieben ist unseriös. Da sollte man mal generell das System Familie hinterfragen, warum da so enorme Defizite vorhanden sind, dass Kinder sich NUR noch medial oder absolut mit Gleichgesinnten in Gruppen (den Einzelne Kinder dürfen doch zusammen kommen) oder ihrer Peer -Groups zu entwickeln könnten!? Ist alles andere als qualitativ die Ausnahmen auf alle abzuwälzen.
Und ja ich auch Vater mit Sohn, beide berufstätig, keine Störungen bisher festgestellt, Fernsehprogramm läuft - Ironie off, ne wir haben gar keinen Fernseher. Aber mein Sohn weiß wie man Kniffel spielt.


"Die Digitalisierung" in der Schule wird aus meiner Sicht auch nach der intensiven Phase von Corona beibehalten werden. Ich würde also noch ein paar Monate abwarten, wie sich das auf die Kleinen auswirkt. Ganz davon abgesehen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Lehrer zum Teil durch Automaten ersetzt werden. Aufgaben verteilen und korrigieren sollte für einen Automaten schon jetzt ein Klacks sein. Der Staat kann dann zudem viel Geld sparen. Automaten werden nicht krank, maulen nicht rum, sind billiger und können leicht einem Upgrade unterzogen werden. Ich habe gestern an einer Schule ein vielversprechendes Portal über https://school.bettermarks.com/ gesehen. Sollte kein Problem sein, einen Automaten rein zu programmieren, der ein bisschen spricht. Mit der Zeit kann man ihn dann upgraden.

Trimichi 31.01.2021 18:00

f:Lachanfall:
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581516)
"Die Digitalisierung" in der Schule wird aus meiner Sicht auch nach der intensiven Phase von Corona beibehalten werden. Ich würde also noch ein paar Monate abwarten, wie sich das auf die Kleinen auswirkt. Ganz davon abgesehen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Lehrer zum Teil durch Automaten ersetzt werden. Aufgaben verteilen und korrigieren sollte für einen Automaten schon jetzt ein Klacks sein. Der Staat kann dann zudem viel Geld sparen. Automaten werden nicht krank, maulen nicht rum, sind billiger und können leicht einem Upgrade unterzogen werden. Ich habe gestern an einer Schule ein vielversprechendes Portal über https://school.bettermarks.com/ gesehen. Sollte kein Problem sein, einen Automaten rein zu programmieren, der ein bisschen spricht. Mit der Zeit kann man ihn dann upgraden.

Unsinn. Diejenigen, die was in der Birne habe simmen hier nicht zu.. Denn Praesenzunterricht ist nicht durch "Nullen und Einsen" ersetzbar. Die Begruendung spare ich mir, weil ich ja was in der Birne habe? Lehrer*innen sind faul? Das stimmt. Dumm auch?

Achtung: hier wird Gehirn vermutet.:Blumen:

Gruesse, MIL:)

p.s.: at #keko, hast du gegen ironmansub10h beim Kniffel abgelost [abgeluhsdt]? Tut mir leid fuer dich, musste naechstes Mal die Wuerfe anders programmieren. :Lachanfall: Und wennde schon dabei bist, dann programmiere gleich die Bundesjugendspiele virtuell. Vorsicht aber beim virtuellen Ballweitwurf (Schlagball) mit dem 80g und 200g Ball. ;)

KevJames 01.02.2021 02:17

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1581590)
f:Lachanfall:

Die Begruendung spare ich mir, weil ich ja was in der Birne habe? Lehrer*innen sind faul? Das stimmt.

Eindrucksvoller Beweis - meine Güte ... :Lachanfall: :Maso: :Maso: :Maso:

KevJames 01.02.2021 02:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581150)

Auch vor diesem Hintergrund macht es Sinn, niedrige Inzidenzzahlen anzustreben.
Ich kann der "Zero-Covid-Strategie", der ich anfangs bei einem Land ohne Inselstatus wie Deutschland sehr skeptisch gegenüber stand, weil ich es nicht für praktisch umsetzbar hielt, einiges an Positivem abgewinnen.

Genau da lag bei allen Gegnern von Anfang an der Denkfehler. Es geht in der Diskussion um sinnvolle Strategiealternativen in der Politik niemals um das Realistische (das findet in der politischen Diskussion stets von alleine statt), sondern um das Sinnvolle - nur auf diese Weise können signifikante Unterschiede in entsprechenden Konzepten herausgearbeitet werden.
Zero Covid als Mahnmal ist eben sinnvoller (und sei es dann eine 7) als die 35, von der aus dann schnell mal eine 50 oder gar eine 100 ins Fundament gegossen wird.

Cruiser 01.02.2021 04:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581516)
"Die Digitalisierung" in der Schule wird aus meiner Sicht auch nach der intensiven Phase von Corona beibehalten werden. Ich würde also noch ein paar Monate abwarten, wie sich das auf die Kleinen auswirkt. Ganz davon abgesehen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Lehrer zum Teil durch Automaten ersetzt werden. Aufgaben verteilen und korrigieren sollte für einen Automaten schon jetzt ein Klacks sein. Der Staat kann dann zudem viel Geld sparen. Automaten werden nicht krank, maulen nicht rum, sind billiger und können leicht einem Upgrade unterzogen werden. Ich habe gestern an einer Schule ein vielversprechendes Portal über https://school.bettermarks.com/ gesehen. Sollte kein Problem sein, einen Automaten rein zu programmieren, der ein bisschen spricht. Mit der Zeit kann man ihn dann upgraden.

Agree.

Was du sagst, ist ja auch @Trimichi kein „Ersetzen“, sondern ein „Ergänzen“. ;)

Diese Tendenz ist nicht abzustreiten und wird wohl wie in anderen Gebieten auch hier Einzug halten.
Wir nutzen in meinem Berufsumfeld zunehmend auch Learning Plattformen, die abgesehen von der fehlenden Präsenz aber auch den Vorteil haben, dass ich Inhalte vorher qualitativ verifizieren und einer großen Menge Mitarbeiten 24x7 in der selben Qualität (unabhängig vom Vortragenden) zur Verfügung stellen kann. Das begleitet mit Präsenztraining ist schon eine guter Mix für alle Beteiligten. Da wird der Reiz groß sein, das auch für Schulen zu etablieren.
Natürlich ist der „gute Lehrer“, der seinen Beruf als Berufung sieht, mit seinem Bildungsauftrag und mit der heutigen Aufgabe des Erziehers und „Sozialisierers“ imho in der Präsenz nicht wegzudenken. Das wäre ein Schritt in die falsche Richtung.

Generell kommen wir vielleicht, wenn der Leidensdruck noch mehr steigt, auch mal an den Punkt mehr über Gesellschaftswerte und den Sinn des Lebens zu diskutieren und wohin wir uns als Gesellschaft entwickeln möchten.

KalleMalle 01.02.2021 09:28

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1581644)
Generell kommen wir vielleicht, wenn der Leidensdruck noch mehr steigt, auch mal an den Punkt mehr über Gesellschaftswerte und den Sinn des Lebens zu diskutieren und wohin wir uns als Gesellschaft entwickeln möchten.

Wenn man sich die Vorträge und Aussagen der im Bereich KI führenden Köpfe wie Schmidhuber & Co. anhört, dann sind sich allesamt einig, dass Politik und Gesellschaft dringend an einem Konzept für ein (bedingungsloses) Grundeinkommen arbeiten sollten.

KevJames 01.02.2021 09:31

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1581670)
Wenn man sich die Vorträge und Aussagen der im Bereich KI führenden Köpfe wie Schmidhuber & Co. anhört, dann sind sich allesamt einig, dass Politik und Gesellschaft dringend an einem Konzept für ein (bedingungsloses) Grundeinkommen arbeiten sollten.

In den aktuellen Gedankenspielen dazu sind die Konzerte aber nicht tragbar. Diese nutzen vor allem AG, daher werden sie von diesen auch besonders gepusht. Hier braucht es dringende Überarbeitungen - zu einer ehrlichen Diskussion darüber ist die Politik bislang aber noch nicht bereit. Es geht hier ja nicht nur um finanzielle, sondern auch gesellschaftliche und soziale Folgen.

keko# 01.02.2021 09:52

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1581670)
Wenn man sich die Vorträge und Aussagen der im Bereich KI führenden Köpfe wie Schmidhuber & Co. anhört, dann sind sich allesamt einig, dass Politik und Gesellschaft dringend an einem Konzept für ein (bedingungsloses) Grundeinkommen arbeiten sollten.

Corona pusht "die Digitalisierung". KI wird in den nächsten 15 Jahren Millionen Arbeitsplätze abrasieren. Ein Grundeinkommen (oder wie immer man es nennt) wird kommen, wahrscheinlich digital als programmierbares Geld (steht ja schon in den Startlöchern). Denn IoT funktioniert nicht mit Bargeld: Dein Auto kann seine eigene Reparatur ja schließlich nicht mit Bargeld bezahlen, mit elektronischem Geld aber schon.

KevJames 01.02.2021 13:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581677)
Corona pusht "die Digitalisierung". KI wird in den nächsten 15 Jahren Millionen Arbeitsplätze abrasieren. Ein Grundeinkommen (oder wie immer man es nennt) wird kommen, wahrscheinlich digital als programmierbares Geld (steht ja schon in den Startlöchern). Denn IoT funktioniert nicht mit Bargeld: Dein Auto kann seine eigene Reparatur ja schließlich nicht mit Bargeld bezahlen, mit elektronischem Geld aber schon.

Hast Du da schon die neu geschaffenen Arbeitsplätze eingerechnet? Auch, dass die 15 Millionen weniger Arbeitenden das Ganze finanzieren müssen? ;)

Helmut S 01.02.2021 13:37

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1581746)
Hast Du da schon die neu geschaffenen Arbeitsplätze eingerechnet? Auch, dass die 15 Millionen weniger Arbeitenden das Ganze finanzieren müssen? ;)

Leider werden diejenigen, die ihre Arbeit verlieren, überwiegend nicht für die neuen Stellen qualifiziert sein. Es reicht, wenn wir für einen Übergangszeitraum von 15 Jahren eine Arbeitslosenquote von 20% haben. Dann brennt die Luft in der Gesellschaft, wenn es kein BGE gibt.

Die Finanzierung durch Arbeit (Einkommenssteuer) ist sowieso ein Auslaufmodell. Die Lösung ist Finanztransaktionssteuer auf alle Finanztransaktionen.


Ich habe hier schon mal ein paar Aspekte des BGE aus meiner Sicht skizziert. Es ist ein enorm komplexes aber auch enorm chancenreiches Thema finde ich.

:Blumen:

keko# 01.02.2021 13:45

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1581746)
Hast Du da schon die neu geschaffenen Arbeitsplätze eingerechnet? Auch, dass die 15 Millionen weniger Arbeitenden das Ganze finanzieren müssen? ;)

Meine Privatprognose ist es, dass viele hochqualifizierte Stellen entstehen werden. Aber noch deutlich mehr schlecht qualifizierte, die weniger verdienen werden. Der Rest fällt unter eine "Grundsicherung". Entsprechend sehe ich bei der Finanzierung kein Problem. Man muss halt zu der ersten Gruppe gehören ;-)

Estebban 01.02.2021 13:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581769)
Meine Privatprognose ist es, dass viele hochqualifizierte Stellen entstehen werden. Aber noch deutlich mehr schlecht qualifizierte, die weniger verdienen werden. Der Rest fällt unter eine "Grundsicherung". Entsprechend sehe ich bei der Finanzierung kein Problem. Man muss halt zu der ersten Gruppe gehören ;-)

Frei nach Sebastian Kienlie im (ansonsten schwer erträglichen) Finanzempfehlungspodcast bei Pushing Limits: die beste Rendite bringt das Investment in die eigene Bildung / die eigene Leistungsfähigkeit / die eigene Möglichkeit Geld zu verdienen :Huhu:

El Stupido 01.02.2021 13:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581769)
Meine Privatprognose ist es, dass viele hochqualifizierte Stellen entstehen werden. Aber noch deutlich mehr schlecht qualifizierte, die weniger verdienen werden. Der Rest fällt unter eine "Grundsicherung". Entsprechend sehe ich bei der Finanzierung kein Problem. Man muss halt zu der ersten Gruppe gehören ;-)

Da könnte man direkt mal das Thema "Superreiche" bzw. "Verteilung" diskutieren. Gibt es glaube ich noch in keinem anderen Thread. ;) :Lachen2:

spanky2.0 01.02.2021 14:03

Zudem gibt es zum Thema BGE auch schon einen eigenen Thread:

https://www.triathlon-szene.de/forum...Grundeinkommen

spanky2.0 01.02.2021 22:18

Dieses 14 Minuten Instagram Video von Marlene Lufen (Fernsehmoderatorin SAT 1) macht gerade überall die Runde auf den Social Media Kanälen. Sie beleuchtet die 'andere Seite' der möglichen Lockdown Folgen und nennt dabei einige Prozentzahlen (zum Thema Häusliche Gewalt gegen Kinder und Frauen, Depressionen, Existenzängste, Selbstmordrate, Demenz/Alzheimer usw...)

Hier das Original auf Instagram:

https://www.instagram.com/tv/CKtDJhI...=1dgzs7l6lx94c

Wer kein Insta hat, hier nochmal auf Youtube:

https://m.youtube.com/watch?v=GupiGuVgse4

LidlRacer 01.02.2021 23:01

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1581854)
Dieses 14 Minuten Instagram Video von Marlene Lufen (Fernsehmoderatorin SAT 1) macht gerade überall die Runde auf den Social Media Kanälen. Sie beleuchtet die 'andere Seite' der möglichen Lockdown Folgen und nennt dabei einige Prozentzahlen (zum Thema Häusliche Gewalt gegen Kinder und Frauen, Depressionen, Existenzängste, Selbstmordrate, Demenz/Alzheimer usw...)

Hier das Original auf Instagram:

https://www.instagram.com/tv/CKtDJhI...=1dgzs7l6lx94c

Wer kein Insta hat, hier nochmal auf Youtube:

https://m.youtube.com/watch?v=GupiGuVgse4

Ich halte es für fragwürdig, inwieweit all die Probleme, die sie zu Recht benennt, wirklich Folgen des Lockdowns sind, oder Folgen der Viruskrise an sich. Womit ebenfalls fraglich wäre, ob eine Beendigung des Lockdowns (oder was auch immer sie sich vorstellt - das scheint etwas nebulös) und damit ein katastrophales Ausdemruderlaufen der Pandemie irgendetwas verbessern oder nicht im Gegenteil alles verschlimmern würde.

Trimichi 02.02.2021 00:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1581857)
Ich halte es für fragwürdig, inwieweit all die Probleme, die sie zu Recht benennt, wirklich Folgen des Lockdowns sind, oder Folgen der Viruskrise an sich. Womit ebenfalls fraglich wäre, ob eine Beendigung des Lockdowns (oder was auch immer sie sich vorstellt - das scheint etwas nebulös) und damit ein katastrophales Ausdemruderlaufen der Pandemie irgendetwas verbessern oder nicht im Gegenteil alles verschlimmern würde.

Kann so stehen gelassen werden. In der Sache korrekt, politisch. Wäre da nicht der militärische Zielvektor.

captain hook 02.02.2021 07:00

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1581854)
Dieses 14 Minuten Instagram Video von Marlene Lufen (Fernsehmoderatorin SAT 1) macht gerade überall die Runde auf den Social Media Kanälen. Sie beleuchtet die 'andere Seite' der möglichen Lockdown Folgen und nennt dabei einige Prozentzahlen (zum Thema Häusliche Gewalt gegen Kinder und Frauen, Depressionen, Existenzängste, Selbstmordrate, Demenz/Alzheimer usw...)

Hier das Original auf Instagram:

https://www.instagram.com/tv/CKtDJhI...=1dgzs7l6lx94c

Wer kein Insta hat, hier nochmal auf Youtube:

https://m.youtube.com/watch?v=GupiGuVgse4

Ohne mir das antun zu wollen... Hat die bei dem Amtsrichter abgeschrieben mit dem Urteil zum Kontaktverbot oder er bei ihr? Soweit ich mich erinnere, gab es in dem "Urteil" Quellenangaben über deren Seriosität weiter oben schon mal diskutiert wurde.

spanky2.0 02.02.2021 07:06

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1581873)
Ohne mir das antun zu wollen... Hat die bei dem Amtsrichter abgeschrieben mit dem Urteil zum Kontaktverbot oder er bei ihr? Soweit ich mich erinnere, gab es in dem "Urteil" Quellenangaben über deren Seriosität weiter oben schon mal diskutiert wurde.

Nöö, ist was ganz eigenes und angeblich auch alles selbst recherchiert. ;)

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1581857)
Ich halte es für fragwürdig, inwieweit all die Probleme, die sie zu Recht benennt, wirklich Folgen des Lockdowns sind, oder Folgen der Viruskrise an sich. .

Also wenn ich sie richtig verstanden habe, bezweifelt sie ja nicht dass es alle diese Dinge ohne Virus nicht gäbe. Sie weist nur darauf hin, dass der Lockdown die Situationen (deutlich) verschlimmert und versucht es mit Prozentzahlen zu untermauern. Und sie stellt allgemein die Frage in den Raum, ob wir in ein paar Jahren nicht zurückblicken und feststellen werden, dass dieser (lange !!) Lockdown nicht das 'falscheste' (?) war, was man machen konnte?!

Ps: Immerhin ist das OriginalVideo jetzt schon an einem Tag über 5 Mio mal angeklickt worden und wird immer weiter fleissig geteilt von anderen (B?) Promis.

Estebban 02.02.2021 08:01

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1581874)
Nöö, ist was ganz eigenes und angeblich auch alles selbst recherchiert. ;)



Also wenn ich sie richtig verstanden habe, bezweifelt sie ja nicht dass es alle diese Dinge ohne Virus nicht gäbe. Sie weist nur darauf hin, dass der Lockdown die Situationen (deutlich) verschlimmert und versucht es mit Prozentzahlen zu untermauern. Und sie stellt allgemein die Frage in den Raum, ob wir in ein paar Jahren nicht zurückblicken und feststellen werden, dass dieser (lange !!) Lockdown nicht das 'falscheste' (?) war, was man machen konnte?!

Ps: Immerhin ist das OriginalVideo jetzt schon an einem Tag über 5 Mio mal angeklickt worden und wird immer weiter fleissig geteilt von anderen (B?) Promis.

Ich glaube Lidls Hinweis ging nicht darum, dass diese Dinge ohne Virus da wären. Sondern was ohne lockdown wäre.
Zigtausend tote, triage, überlastetes Gesundheitssystem, Großeltern, Eltern, Lehrer sterben oder erkranken schwer. Führt das nicht zu Minimum einem vergleichbaren Trauma wie ein lockdown? Bzw gäbe es nicht irgendwann einen „natürlichen lockdown“, weil die Leute sich nicht mehr auf die Straße trauten?

Ich glaube keiner bestreitet ernsthaft die schweren Folgen, die der lockdown hat - man sollte sich nur vielleicht überlegen, ob es wirklich alles an den Maßnahmen liegt bzw man denen die Schuld gibt...

Hafu 02.02.2021 08:06

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1581874)
... ob wir in ein paar Jahren nicht zurückblicken und feststellen werden, dass dieser (lange !!) Lockdown nicht das 'falscheste' (?) war, was man machen konnte?!
...

Das Problem am Lockdown ist meines Erachtens vor allem, dass es kein echter Lockdown ist, da er den Reproduktionswert nicht in die Größenordnung gesenkt hat (ca. 0,7), die man für eine rasche Senkung der inzidenz benötigt hätte.
Deshalb dauern alle Lockdown-Maßnahmen unnötig lange und sind viel zu sehr fixiert auf die Minimierung privater Kontakte unter Beibehaltung fast sämtlicher beruflicher Kontakte (abgesehen einiger Berufsgruppen wie Gastronomie, Kultur etc) inklusive ÖPNV.

Trotzdem erreicht man natürlich auch mit dem R-Wert von 0,9 irgendwann demnächst (wenn auch deutlich zu spät) irgendwann die Inzidienzzahlen, die man mit einem konsequenten Lockdown schon vor Weihnachten hätte erreichen können.

In drei bis vier Wochen ist es soweit und leider hat es die Politik immer noch versäumt eine schlüssige Strategie zu entwickeln, was dann passieren wird. Noch nicht einmal das exakte Ziel (exakte inzidenzzahl, wo man hinwill; flächendeckende deutschlandweite durchschnittliche Inzidenz vs. Landkreisinzidenz und darauf abgestimmte Maßnahmen ist aktuell definiert).

Die Zero-Covid-Strategie wird zwar in Teilen der Politik mittlerweile wohlwollend thematisiert, aber die Rahmenbedingungen, die dafür erforderlich wären, insbesondere auch die Synchronisierung von Maßnahmen mit europäischen Nachbarländern nebst Ausarbeitung von scharfen Quarantänebedingungen für den Grenzverkehr zwischen Regionen mit minimaler Inzidenz und Regionen mit erhöhter Inzidenz, wurden bisher nicht ansatzweise vorbereitet.

Daher vermute ich, dass es auch Ende Februar und im März beim halbherzigen Klein-Klein in den Lockdown-Maßnahmen bleibt: Selbst wenn im Großteil Deutschlands die Inzidenz wieder auf unter 50 gesenkt sein wird, wird mit nebulösem Verweis auf die gefährlichen Mutanten wenig an Lockerung passieren, es wird weiter "auf Sicht gefahren" werden und ohne echtes Konzept einfach auf die wärmere Jahreszeit gewartet werden.

abc1971 02.02.2021 08:18

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581884)
Das Problem am Lockdown ist meines Erachtens vor allem, dass es kein echter Lockdown ist, da er den Reproduktionswert nicht in die Größenordnung gesenkt hat (ca. 0,7), die man für eine rasche Senkung der inzidenz benötigt hätte.
Deshalb dauern alle Lockdown-Maßnahmen unnötig lange und sind viel zu sehr fixiert auf die Minimierung privater Kontakte unter Beibehaltung fast sämtlicher beruflicher Kontakte (abgesehen einiger Berufsgruppen wie Gastronomie, Kultur etc) inklusive ÖPNV.

Trotzdem erreicht man natürlich auch mit dem R-Wert von 0,9 irgendwann demnächst (wenn auch deutlich zu spät) irgendwann die Inzidienzzahlen, die man mit einem konsequenten Lockdown schon vor Weihnachten hätte erreichen können.

In drei bis vier Wochen ist es soweit und leider hat es die Politik immer noch versäumt eine schlüssige Strategie zu entwickeln, was dann passieren wird. Noch nicht einmal das exakte Ziel (exakte inzidenzzahl, wo man hinwill; flächendeckende deutschlandweite durchschnittliche Inzidenz vs. Landkreisinzidenz und darauf abgestimmte Maßnahmen ist aktuell definiert).

Die Zero-Covid-Strategie wird zwar in Teilen der Politik mittlerweile wohlwollend thematisiert, aber die Rahmenbedingungen, die dafür erforderlich wären, insbesondere auch die Synchronisierung von Maßnahmen mit europäischen Nachbarländern nebst Ausarbeitung von scharfen Quarantänebedingungen für den Grenzverkehr zwischen Regionen mit minimaler Inzidenz und Regionen mit erhöhter Inzidenz, wurden bisher nicht ansatzweise vorbereitet.

Daher vermute ich, dass es auch Ende Februar und im März beim halbherzigen Klein-Klein in den Lockdown-Maßnahmen bleibt: Selbst wenn im Großteil Deutschlands die Inzidenz wieder auf unter 50 gesenkt sein wird, wird mit nebulösem Verweis auf die gefährlichen Mutanten wenig an Lockerung passieren, es wird weiter "auf Sicht gefahren" werden und ohne echtes Konzept einfach auf die wärmere Jahreszeit gewartet werden.

Wenn ich ergänzen darf, gibt es zwar wenige, aber nun doch Ausnahmen. In Schleswig Holstein, die sich aus meiner Sicht sowieso eher mit einer umsichtigen und zielgerichteten Corona-Politik hervortun, gibt es einen Stufenplan, der an Inzidenzen gekoppelt ist. Das ist wenigstens ein Anfang und eine Diskussionsgrundlage.

Ergänzung: In der Tat ist der Lockdown ein Lockdown. Die Willkür, nachdem bestimmte Einzelhändler geöffnet sind, kann doch niemand wirklich erklären? Ich gönne es wirklich jedem Selbständigen, aber warum sind in NRW Blumenläden oder Geschäfte für Öle und Dressings noch geöffnet? Warum läuft der KFZ Verkauf in Autohäusern weiter?

Rälph 02.02.2021 08:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581884)
In drei bis vier Wochen ist es soweit und leider hat es die Politik immer noch versäumt eine schlüssige Strategie zu entwickeln, was dann passieren wird. Noch nicht einmal das exakte Ziel (exakte inzidenzzahl, wo man hinwill; flächendeckende deutschlandweite durchschnittliche Inzidenz vs. Landkreisinzidenz und darauf abgestimmte Maßnahmen ist aktuell definiert).

Ich habe es so verstanden, dass ab einer gewissen Untergrenze eine bessere Rückverfolgung stattfinden soll bzw. diese überhaupt erst möglich ist. Könnte schon klappen, andere Staaten machen das ja vor, z.B. Taiwan (na gut, ist ein Inselstaat...). Trotzdem: Dort werden wegen zwei Covid Fällen mal eben 5000(!) Leute in Quarantäne geschickt. So macht man das wohl, um Ruhe zu haben.

Ich denke, dass wir vor dem Sommer + flächendeckender Impfungen keine Ruhe haben werden. Schon alleine, weil viele Leute nicht mitspielen oder es noch immer nicht geschnallt haben - man sieht es doch schon beim Einkaufen. Da wird gedrängelt, als ob nichts wäre.

Bockwuchst 02.02.2021 08:27

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581884)
Das Problem am Lockdown ist meines Erachtens vor allem, dass es kein echter Lockdown ist, da er den Reproduktionswert nicht in die Größenordnung gesenkt hat (ca. 0,7), die man für eine rasche Senkung der inzidenz benötigt hätte.
Deshalb dauern alle Lockdown-Maßnahmen unnötig lange und sind viel zu sehr fixiert auf die Minimierung privater Kontakte unter Beibehaltung fast sämtlicher beruflicher Kontakte (abgesehen einiger Berufsgruppen wie Gastronomie, Kultur etc) inklusive ÖPNV.

Trotzdem erreicht man natürlich auch mit dem R-Wert von 0,9 irgendwann demnächst (wenn auch deutlich zu spät) irgendwann die Inzidienzzahlen, die man mit einem konsequenten Lockdown schon vor Weihnachten hätte erreichen können.

In drei bis vier Wochen ist es soweit und leider hat es die Politik immer noch versäumt eine schlüssige Strategie zu entwickeln, was dann passieren wird. Noch nicht einmal das exakte Ziel (exakte inzidenzzahl, wo man hinwill; flächendeckende deutschlandweite durchschnittliche Inzidenz vs. Landkreisinzidenz und darauf abgestimmte Maßnahmen ist aktuell definiert).

Die Zero-Covid-Strategie wird zwar in Teilen der Politik mittlerweile wohlwollend thematisiert, aber die Rahmenbedingungen, die dafür erforderlich wären, insbesondere auch die Synchronisierung von Maßnahmen mit europäischen Nachbarländern nebst Ausarbeitung von scharfen Quarantänebedingungen für den Grenzverkehr zwischen Regionen mit minimaler Inzidenz und Regionen mit erhöhter Inzidenz, wurden bisher nicht ansatzweise vorbereitet.

Daher vermute ich, dass es auch Ende Februar und im März beim halbherzigen Klein-Klein in den Lockdown-Maßnahmen bleibt: Selbst wenn im Großteil Deutschlands die Inzidenz wieder auf unter 50 gesenkt sein wird, wird mit nebulösem Verweis auf die gefährlichen Mutanten wenig an Lockerung passieren, es wird weiter "auf Sicht gefahren" werden und ohne echtes Konzept einfach auf die wärmere Jahreszeit gewartet werden.

Dieses Fehlen eines Konzepts ist ein großes Problem. Einige Wissenschaftler u.a. C. Drosten sind mittlerweile der Ansicht, dass die Saisonalität bei weitem nicht so groß ist, wie bisher gedacht. Der ruhige Sommer, den wir letztes Jahr hatten ist nicht auf das Wetter zurückzuführen, sondern auf den konsequenten und frühen Lockdown, der die Inzidenz in D sehr weit runter gebracht hat, ich glaube es war sogar die Rede von nur noch 2/100.000 in 7 Tagen. Etliche Länder, z.B. Südafrika und Brasilien hatten auch im Sommer große Wellen.
Dieses Aussitzen bis das Wetter in Dland besser wird, wird vorausichtlichn nicht funktionieren. Wenn wir uns noch einige Zeit dahin wurschteln und dann bei 50 oder 30 aufmachen, haben wir sofort das Jojo. Konnte man in vielen Ländern beobachten: UK, Irland, Portugal, Tschechien usw.

Bockwuchst 02.02.2021 08:29

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1581887)
Ich habe es so verstanden, dass ab einer gewissen Untergrenze eine bessere Rückverfolgung stattfinden soll bzw. diese überhaupt erst möglich ist. Könnte schon klappen, andere Staaten machen das ja vor, z.B. Taiwan (na gut, ist ein Inselstaat...). Trotzdem: Dort werden wegen zwei Covid Fällen mal eben 5000(!) Leute in Quarantäne geschickt. So macht man das wohl, um Ruhe zu haben.

Ich denke, dass wir vor dem Sommer + flächendeckender Impfungen keine Ruhe haben werden. Schon alleine, weil viele Leute nicht mitspielen oder es noch immer nicht geschnallt haben - man sieht es doch schon beim Einkaufen. Da wird gedrängelt, als ob nichts wäre.

Taiwan ist ein gutes Beispiel für eine funktionierende No-Covid Strategie. Ebenso wie Singapur, Australien, Neuseeland. Da müssen wir hin, alles andere ist nicht kontrollierbar.
Das Argument Inselstaat funktioniert nur bedingt. UK ist eine Insel, hat es grandios vergeigt. Singapur, Vietnam (und China) sind keine Inseln und haben das sehr gut gemacht. OK, Vietnam verzeichnet gerade ein paar Ausbrüche.
Und ja, man muss dann eben 5000 Leute in Quarantäne schicken, warum denn nicht? Im Moment haben wir ja ganz Europa im Lockdown.

Schwarzfahrer 02.02.2021 08:31

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1581874)
... die Frage in den Raum, ob wir in ein paar Jahren nicht zurückblicken und feststellen werden, dass dieser (lange !!) Lockdown nicht das 'falscheste' (?) war, was man machen konnte?

Diese Frage muß man sich als Verantwortlicher ständig stellen, und bei Betrachtung der vielen unterschiedlichen Vorgehen in verschiedenen Ländern sind auch bereits teilweise Antworten möglich, die fundierter sind als die "ohne Lockdown wäre alles sicher viel schlimmer" Spekulationen.
Österreich zeigt z.B. erste Einsichten, daß nicht alles und um jeden Preis der Virusabwehr untergeordnet werden kann.
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1581882)
...Sondern was ohne lockdown wäre.
Zigtausend tote, triage, überlastetes Gesundheitssystem, Großeltern, Eltern, Lehrer sterben oder erkranken schwer. Führt das nicht zu Minimum einem vergleichbaren Trauma wie ein lockdown? Bzw gäbe es nicht irgendwann einen „natürlichen lockdown“, weil die Leute sich nicht mehr auf die Straße trauten?

Ich glaube keiner bestreitet ernsthaft die schweren Folgen, die der lockdown hat - man sollte sich nur vielleicht überlegen, ob es wirklich alles an den Maßnahmen liegt bzw man denen die Schuld gibt...

Nun, wenn Schweden mit einer deutlich entspannteren Herangehensweise und sogar höheren Inzidenzen immer noch Sterblichkeiten im gleichen Bereich wie Deutschland hat, dann ist wohl Dein Szenario vom "natürlichen Lockdown" deutlich überzogen, finde ich.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581884)
Selbst wenn im Großteil Deutschlands die Inzidenz wieder auf unter 50 gesenkt sein wird, wird mit nebulösem Verweis auf die gefährlichen Mutanten wenig an Lockerung passieren, es wird weiter "auf Sicht gefahren" werden und ohne echtes Konzept einfach auf die wärmere Jahreszeit gewartet werden.

Mein Eindruck ist zunehmend, daß das "Konzept" der Entscheider von einer Mischung von drei wesentlichen Faktoren bestimmt wird: persönlichen Ängste als selbst Risikoperson, Vermeidung von "unschönen Bildern" (volle Krankenhäuser) und Reaktion auf aktuelle Umfragen, die wiederum stark davon abhängen, was die Medien für eine Stimmung befeuern. Also primär Reaktion auf Teilaspekte, statt strategisch, auf lange Perspektive ausgelegte Aktion.

keko# 02.02.2021 08:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581884)
Das Problem ....

100% Zustimmung! :Blumen:

Schlafschaf 02.02.2021 08:41

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1581882)
Ich glaube Lidls Hinweis ging nicht darum, dass diese Dinge ohne Virus da wären. Sondern was ohne lockdown wäre.
Zigtausend tote, triage, überlastetes Gesundheitssystem, Großeltern, Eltern, Lehrer sterben oder erkranken schwer. Führt das nicht zu Minimum einem vergleichbaren Trauma wie ein lockdown? Bzw gäbe es nicht irgendwann einen „natürlichen lockdown“, weil die Leute sich nicht mehr auf die Straße trauten?

Ich glaube keiner bestreitet ernsthaft die schweren Folgen, die der lockdown hat - man sollte sich nur vielleicht überlegen, ob es wirklich alles an den Maßnahmen liegt bzw man denen die Schuld gibt...

Das ist aber krasses Schwarz Weiß Denken. Es ist nicht so, dass es nur die Wahl gibt zwischen dem Lockdown mit den aktuellen Maßnahmen oder gar nix machen.

Es entsteht gerade Frust und Kummer weil Oma und Opa nicht mehr gemeinsam mit den Enkelkindern wandern dürfen oder sonst was machen an der frischen Luft. Es sind Restaurants geschlossen aber Großraum Büros und Supermärkte sind überfüllt. Der 15 Kilometer Radius erschließt sich auch nicht sofort allen.
All diese einzelnen Maßnahmen muss man halt einzeln betrachten und die Wirksamkeit und die negativen Auswirkungen gegeneinander abwägen. Wenn die Maßnahme Depressionen, Selbstmord und familiäre Gewalt fördert, dann sollte sie auf der anderen Seite natürlich auch einen großen Nutzen haben. Ist das nicht so ist sie kontraproduktiv und sollte überdacht und womöglich durch etwas effektiveres ersetzt werden.

Ich hätte ja viel lieber geregelt wie oft und wo jeder einkaufen gehen darf, dafür aber die Familientreffen im Freien nicht so eingeschränkt zum Beispiel oder die Regeln für Kinder.

KevJames 02.02.2021 08:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581884)
Das Problem am Lockdown ist meines Erachtens vor allem, dass es kein echter Lockdown ist, da er den Reproduktionswert nicht in die Größenordnung gesenkt hat (ca. 0,7), die man für eine rasche Senkung der inzidenz benötigt hätte.
Deshalb dauern alle Lockdown-Maßnahmen unnötig lange und sind viel zu sehr fixiert auf die Minimierung privater Kontakte unter Beibehaltung fast sämtlicher beruflicher Kontakte (abgesehen einiger Berufsgruppen wie Gastronomie, Kultur etc) inklusive ÖPNV.

Trotzdem erreicht man natürlich auch mit dem R-Wert von 0,9 irgendwann demnächst (wenn auch deutlich zu spät) irgendwann die Inzidienzzahlen, die man mit einem konsequenten Lockdown schon vor Weihnachten hätte erreichen können.

In drei bis vier Wochen ist es soweit und leider hat es die Politik immer noch versäumt eine schlüssige Strategie zu entwickeln, was dann passieren wird. Noch nicht einmal das exakte Ziel (exakte inzidenzzahl, wo man hinwill; flächendeckende deutschlandweite durchschnittliche Inzidenz vs. Landkreisinzidenz und darauf abgestimmte Maßnahmen ist aktuell definiert).

Die Zero-Covid-Strategie wird zwar in Teilen der Politik mittlerweile wohlwollend thematisiert, aber die Rahmenbedingungen, die dafür erforderlich wären, insbesondere auch die Synchronisierung von Maßnahmen mit europäischen Nachbarländern nebst Ausarbeitung von scharfen Quarantänebedingungen für den Grenzverkehr zwischen Regionen mit minimaler Inzidenz und Regionen mit erhöhter Inzidenz, wurden bisher nicht ansatzweise vorbereitet.

Daher vermute ich, dass es auch Ende Februar und im März beim halbherzigen Klein-Klein in den Lockdown-Maßnahmen bleibt: Selbst wenn im Großteil Deutschlands die Inzidenz wieder auf unter 50 gesenkt sein wird, wird mit nebulösem Verweis auf die gefährlichen Mutanten wenig an Lockerung passieren, es wird weiter "auf Sicht gefahren" werden und ohne echtes Konzept einfach auf die wärmere Jahreszeit gewartet werden.

Genau so sehe ich das auch (übrigens schon seit letztem Frühjahr). Problem nur: Der gute Drosten hat ja schon darauf hingewiesen, dass man eine sehr, sehr niedrige Inzidenz braucht, damit das warme Wetter tatsächlich hilft. Das bleibt erstmal abzuwarten (zu befürchten ist, dass sie deutlich höher sein wird als vor einem Jahr und dann der Sommer deutlich weniger "entspannt" sein wird als vor einem Jahr).
Es ist halt Wahljahr - da fehlt es an der nötigen politischen Konsequenz.

KevJames 02.02.2021 08:59

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1581886)
Warum läuft der KFZ Verkauf in Autohäusern weiter?

Sie nennen es Lobbyismus. :Cheese:

Estebban 02.02.2021 09:09

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1581902)
Das ist aber krasses Schwarz Weiß Denken. Es ist nicht so, dass es nur die Wahl gibt zwischen dem Lockdown mit den aktuellen Maßnahmen oder gar nix machen.

Es entsteht gerade Frust und Kummer weil Oma und Opa nicht mehr gemeinsam mit den Enkelkindern wandern dürfen oder sonst was machen an der frischen Luft. Es sind Restaurants geschlossen aber Großraum Büros und Supermärkte sind überfüllt. Der 15 Kilometer Radius erschließt sich auch nicht sofort allen.
All diese einzelnen Maßnahmen muss man halt einzeln betrachten und die Wirksamkeit und die negativen Auswirkungen gegeneinander abwägen. Wenn die Maßnahme Depressionen, Selbstmord und familiäre Gewalt fördert, dann sollte sie auf der anderen Seite natürlich auch einen großen Nutzen haben. Ist das nicht so ist sie kontraproduktiv und sollte überdacht und womöglich durch etwas effektiveres ersetzt werden.

Ich hätte ja viel lieber geregelt wie oft und wo jeder einkaufen gehen darf, dafür aber die Familientreffen im Freien nicht so eingeschränkt zum Beispiel oder die Regeln für Kinder.

Ich sage nicht, dass man einzelne Maßnahmen nicht diskutieren darf, keine Frage... (Büros?????) natürlich ist mein Post überzeichnet, es klingt nur immer mal wieder durch, dass diejenigen, welche die Maßnahmen beschließen für die traumata verantwortlich sind - in erster Linie ist das Problem mE ein Virus und nicht, wie es mein Onkel auf Facebook so schön schreibt: bei jedem Fall von häuslicher Gewalt schlägt Merkel mit...

keko# 02.02.2021 09:09

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1581912)
Genau so sehe ich das auch (übrigens schon seit letztem Frühjahr). Problem nur: Der gute Drosten hat ja schon darauf hingewiesen, dass man eine sehr, sehr niedrige Inzidenz braucht, damit das warme Wetter tatsächlich hilft. Das bleibt erstmal abzuwarten (zu befürchten ist, dass sie deutlich höher sein wird als vor einem Jahr und dann der Sommer deutlich weniger "entspannt" sein wird als vor einem Jahr)....

Wenn man immer nur auf Virologen hört, wird Corona nie beendet werden. Das ist doch völlig klar und auch keinem Virologen irgendwas vorzuwerfen (was du ja auch nicht tust). Er kann ja gar nicht anders als von Viren und deren Gefahren zu sprechen. Das ist schließlich sein Job. :Blumen:

Schlafschaf 02.02.2021 09:13

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1581919)
in erster Linie ist das Problem mE ein Virus und nicht, wie es mein Onkel auf Facebook so schön schreibt: bei jedem Fall von häuslicher Gewalt schlägt Merkel mit...

Ja da hast du natürlich recht. Corona und Lockdown sehe ich wenn überhaupt als Brandbeschleuniger für Gewalt oder Depression. Kein glücklicher, ausgeglichener Mensch kommt wegen ein paar Tagen zuhause plötzlich auf die Idee die Kinder zu vermöbeln. Also ich konnte mich bisher jedenfalls meistens beherrschen! :liebe053:

KevJames 02.02.2021 09:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581920)
Wenn man immer nur auf Virologen hört, wird Corona nie beendet werden. Das ist doch völlig klar und auch keinem Virologen irgendwas vorzuwerfen (was du ja auch nicht tust). Er kann ja gar nicht anders als von Viren und deren Gefahren zu sprechen. Das ist schließlich sein Job. :Blumen:

Andererseits hat er im Frühsommer (meine ich) von 20.000 Infizierten an Weihnachten gesprochen und ihm ist auch da schon vorgeworfen worden, dass er aus den von Dir erwähnten Motiven übertreiben würde. Wieviele waren es am Ende? ;)

Ich halte es auch für problematisch Wissenschaftlern pauschal Argumentationen aus Eigeninteresse "vorzuwerfen". Ich selbst habe ein äußerst negatives Menschenbild (das sich immer wieder bestätigt), aber das finde ich dann doch ein bisschen sehr schwarz / weiss.

Hafu 02.02.2021 09:14

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1581891)
...
Und ja, man muss dann eben 5000 Leute in Quarantäne schicken, warum denn nicht? Im Moment haben wir ja ganz Europa im Lockdown.

So sehe ich das mittlerweile auch: zwei bis drei Wochen massiver Quarantäne-artiger Lockdown für 5000 (oder bei Ausbrüchen in Stadtvierteln auch mal mehr) Leute sind zweifellos besser als flächendeckender WischiWaschi-Lockdown für 80 Mio Menschen.

V.a. würden kurze, regional begrenzte und scharf kontrollierte Lockdowns von den betroffenen Menschen auch leichter akzeptiert werden, wenn die Bevölkerung gleichzeitig sieht, wie normal das Leben dafür in der übrigen Zeit und in den nicht von Lockdown betroffenen Regionen ist.

Australien hat es uns vorgemacht, wie es funktioniert. Und gerade Australien ist ein besonders gutes Beispiel, weil es eine westliche Gesellschaft ist und weil sie im Gegensatz zu Neuseeland oder Taiwan, die v.a. mit konsequenten Einreisekontrollen die Situaton stets unter Kontrolle hatten, bereits eine Situation mit nahezu unkontrollierten Ausbrüchen in den Großstädten durchlebt hatten und diese letztlich wieder in den Griff bekamen.
Im August, dem australischen Winter gab es in Australien zeitweise Inzidenzen wie bei uns aktuell- und dann eben auch massive Abriegelungen einzelner Regionen und Stadtviertel.

KevJames 02.02.2021 09:15

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1581923)
Also ich konnte mich bisher jedenfalls meistens beherrschen! :liebe053:

Und wenn, dann waren die Kinder schuld, was? :Cheese: (trotz Smiley sei erwähnt, dass es nur ein Scherz war)

KevJames 02.02.2021 09:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1581926)
So sehe ich das mittlerweile auch: zwei bis drei Wochen massiver Quarantäne-artiger Lockdown für 5000 (oder bei Ausbrüchen in Stadtvierteln auch mal mehr) Leute sind zweifellos besser als flächendeckender WischiWaschi-Lockdown für 80 Mio Menschen.

Um nicht wieder zu sagen, dass ich es euch gesagt habe, sei darauf verwiesen, dass ich bereits darauf hingewiesen hatte. ;)

keko# 02.02.2021 09:27

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1581924)
Andererseits hat er im Frühsommer (meine ich) von 20.000 Infizierten an Weihnachten gesprochen und ihm ist auch da schon vorgeworfen worden, dass er aus den von Dir erwähnten Motiven übertreiben würde. Wieviele waren es am Ende? ;)

Ich halte es auch für problematisch Wissenschaftlern pauschal Argumentationen aus Eigeninteresse "vorzuwerfen". Ich selbst habe ein äußerst negatives Menschenbild (das sich immer wieder bestätigt), aber das finde ich dann doch ein bisschen sehr schwarz / weiss.

Ich werfe ihm nichts vor und kann auch gar nicht beurteilen, ob da ein Eigeninteresse dahinter steckt. Er ist Fachmann auf seinem Gebiet und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Viren. Ich halte es daher für legitim, dass er quasi "überall" Viren sieht und die Gefahren im Auge hat.
Ich habe das auch im Klimawandel-Thread schon gesagt, dass man nach meiner Meinung zwar die entsprechenden Fachleute mit ihren Szenarien anhören muss, aber Entscheidungen interdisziplinär machen sollte. Ich halte das für die langfristig bessere Strategie.

spanky2.0 02.02.2021 09:45

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1581886)
Warum läuft der KFZ Verkauf in Autohäusern weiter?

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1581915)
Sie nennen es Lobbyismus. :Cheese:

Darf ich fragen in welchem Bundesland der KFZ Verkauf in Autoäusern im Moment noch möglich ist? Bei uns in der Region (und in den benachbartenen Bundesländern) ist es nämlich verboten.

Ich frage deshalb, weil ich (langsam dringend) eine neue Kiste brauche weil meine alte nach 11 Jahren (und 343.000 km :Cheese: ) langsam ausgedient hat und es hier seit Wochen keine Chance gibt, sich irgendetwas anzuschauen.

KevJames 02.02.2021 09:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1581930)
Ich werfe ihm nichts vor und kann auch gar nicht beurteilen, ob da ein Eigeninteresse dahinter steckt ...
Ich habe das auch im Klimawandel-Thread schon gesagt, dass man nach meiner Meinung zwar die entsprechenden Fachleute mit ihren Szenarien anhören muss, aber Entscheidungen interdisziplinär machen sollte. Ich halte das für die langfristig bessere Strategie.

Ich habe "vorwerfen" ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt.

Ansonsten gebe ich Dir absolut recht. :Huhu:


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