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keko# 15.01.2021 11:53

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1578242)
.....
Ich habe 2008 angefangen zu studieren (Mathematik). Seitdem unterrichte ich auch an der Uni, zwischendurch hab ich Bachelor, Master, Promotion abgeschlossen. Der Stoff wurde kontinuierlich weniger und das Wissen, mit dem die Erstsemestler bei uns anfangen, genauso. Das ist Fakt. Und die Abschlüsse sind nicht schwerer geworden, im Gegenteil. Mittlerweile wird alles versucht um so viele Absolventen wie möglich durchzubringen, denn das gibt den Unis ordentlich Geld. Ich habe in den letzten Jahren so viel an zusätzlichen Maßnahmen erlebt, von zig Nachhilfe-Angeboten über spezielle Projekte "Mathematikstudium- 2. Chance", ich gehe nicht ins Detail, aber es ging darum, die, die scheitern in (unglaublich teurer!) Individualbetreuung doch noch zurück zu holen (es gelang in einem von 30 Fällen und kostete 5 50%-Lehrkräfte, bravo!). Eigenverantwortliches Arbeiten ist viel weniger geworden und wird von vielen nicht beherrscht. Studium wird wie Schule. Ich habe das an 3 unterschiedlichen Universitäten so erlebt und bin daher sicher mit meiner Aussage, dass das Niveau schlechter geworden ist. Und das wird jetzt durch Corona natürlich nicht besser (auch wenn die Fernlehre an der Uni gut funktioniert- aber an der Schule halt eben nicht so). ....

Mal ganz konkret: zu meiner Zeit gab es im Fach Mathematik noch Grundkurs und Leistungskurs. Das hat man irgendwann gestrichen und das Fach vom Niveau her auf ein Zwischending reduziert. Nach vielen Jahren hat man wieder unterteilt und Mathe als Leistungsfach ist auf dem Nivea dieses Zwischenniveaus. Mathe als Basisfach wurde erneut abgestuft. Das Gleiche mit der Einführung von Bachelor und Master. Master ist quasi grob gesagt mein Diplom, Bachelor ein Vordiplom. So sinkt über die Jahre das Niveau. Nun kann man sagen, what the Fanta, wer braucht noch Mathe? Letztendlich ist es das Schlüsselfach, um digitale Technolgien wie KI und ML, die uns immer mehr umgeben werden, zu begreifen. Aber die Software kann man ja billig aus China einkaufen :Nee:
Woher das kommt, weiß ich nicht. Ich vermute, es ist Folge einer Politik, bei der man auf gleiche Ergebnisse zielt (Abschlüsse) anstatt auf gleiche Ausgangsbedingungen.
(sorry für offtopic)

Pascal 15.01.2021 11:55

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1578249)
@DocTom: Ich muss mich jetzt mal verbal übergeben

Wenn Du das mit dem Lebensrisiko ernst meinst, sollte man jegliche medizinische Versorgung abschaffen.

Danke, mit jemandem der auf dem Niveau "das Leben endet sowieso mit dem Tod" argumentiert ist jeder Diskurs Zeitverschwendung.

Lucy89 15.01.2021 12:05

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1578250)
Danke Dir für Deinen Beitrag.

Ich frage mich derzeit, warum einige Zahlen nicht miteinander korreleieren bzw. die Neuinfektionen hinten und vorne nicht ins Gesamt-Bild passen.

Wenn Leute mit Deiner Ausbildung und Deiner Motivation sich der Sache annehmen, dann versteh ich die Zahlen und korrigiere sie um den Faktor 40 bei den Todeszahlen nach oben um sie als Neuinfektionen zu deklarieren, das Bild will aber keiner sehen.

Wie meinst du das genau? Ich weiß nicht, ob ich grad folgen kann.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1578256)
Mal ganz konkret: zu meiner Zeit gab es im Fach Mathematik noch Grundkurs und Leistungskurs. Das hat man irgendwann gestrichen und das Fach vom Niveau her auf ein Zwischending reduziert. ...

Mein Mathe-LK war super gut. Bin gespannt was ich dann in 10-15 Jahren erlebe, wenn mein Sohn (hoffentlich) aufs Gymnasium geht und Mathe-LK wählt :Cheese:
Studium, ja, Bachelor ist im wesentlichen Vor-Diplom, Master Diplom. Ich glaube dadurch hat sich gar nicht so viel geändert, ist nur eine andere Bezeichnung und alles ist viel strukturierter durch das Credit-System (merkt man in Holland noch mehr, hier schauen alle nur drauf, wieviele ECs eine Veranstaltung bringt).
Aber insgesamt ist das Niveau runter gegangen (und die Motivation auch) und es wird halt viel viel mehr dafür getan, die Studenten zu halten statt einfach zu sagen: "Wer nicht will, Pech gehabt." (so war es bei uns noch).

Bockwuchst 15.01.2021 12:37

https://m.facebook.com/story.php?sto...000766 282301

Der Kommentar spricht mir so richtig aus dem Herzen. Weiß nicht ob das jeder öffnen kann, auch wenn man nicht bei Facebook ist

qbz 15.01.2021 12:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1578256)
......
Woher das kommt, weiß ich nicht. Ich vermute, es ist Folge einer Politik, bei der man auf gleiche Ergebnisse zielt (Abschlüsse) anstatt auf gleiche Ausgangsbedingungen.
(sorry für offtopic)

Offtopic:
Die Zahlen für die Uni-Bildungsabschlüsse haben sich im Verlaufe der letzten 60 Jahre gravierend verändert, wenn man die Zahl der Studienanfänger vergleicht (heute incl. FH). Zweiter Wert die Studienabsolventen. Dadurch verändern sich auch die Leistungsanforderungen (Noten immer nach Gauß-Verteilung angenommen) entsprechend, da die intellektuelle Fähigkeit für Mathe in der Bevölkerung nicht im gleichen Maße wie die Zahl der Uni-Bildungsabschlüsse mitwachsen kann bzw. anders formuliert: Man kommt beim Ausschöpfen / Fördern der Bildungspotentiale auch an Grenzen.

1960: 6 %,
1970: 12 %,8 %
1990: 30 %,14 %
2010: 46 %,30 %
2020: 56 %,32 %
https://de.wikipedia.org/wiki/Abiturientenquote#Chronologische_%C3%9Cbersicht_f% C3%BCr_Deutschland

merz 15.01.2021 12:40

Lang und verwunden, komisches Englisch, aber dennoch wichtig, Fokus auf die Grazer Schulstudie (die mit dem Gurgeln): Schulen sind ein Problem bei der Weitergabe ....

https://www.spiegel.de/international...0-13751aa3ce09

m.

MattF 15.01.2021 12:43

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1578259)
(merkt man in Holland noch mehr, hier schauen alle nur drauf, wieviele ECs eine Veranstaltung bringt).

Das ist hier genauso.

Und wenn ich 2 Fächer habe mit 2 Punkten und der ein Prof ist anspruchsvoller als der andere wird gemeckert, dass die 2 Punkte nicht angemessen sind. Dass man dabei viel mehr lernt ist völlig wurscht.

Auch früher vor 30 Jahren wollten die Leute natürlich ihren Abschluss mit wenig Aufwand, aber man wollte auch noch was lernen und verstehen von seinem Fach.

Heute will die ganz überwiegenden Zahl der Studierenden nur noch am Schluss den Titel.

Ein Aspekt ist auch die Einhaltung der Regelstudienzeit.
Bei uns war uns das weitgehend egal, bei Regelstudienzeiten von 8 Semester waren in den Ingenieurwisschaften Studiendauern von 12 Semester völlig normal

Heute will jeder die Regelstudienzeit einhalten, ich frag mich wieso eigentlich? Sind die alle so scharf auf Arbeiten?

Wenn ich mir Zeit lasse kann ich mich einem Thema auch mal wirklich widmen und Interesse entwickeln.

Wenn man alles nur durchzieht mit dem einzigen Ziel die Punkte zu bekommen und der Rest ist egal, dann führt das Studium auch nicht zu einer Entwicklung, fachlich und menschlich.

Kälteidiot 15.01.2021 12:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578247)
.... Aber solange der Schutz der Risikogruppen nur als "Nebeneffekt" gilt (stand einige Seiten zuvor, ich suche jetzt nicht, von wem), wird da leider wenig passieren.

....

vermutlich war ich das.

mit "Nebeneffekt" meinte ich, dass wir bei allen schützenswerten Risikogruppen gerne die Ausbreitung des Virusses etwas ausser acht lassen.

Bringt ja wenig, wenn wir coronafreie Inseln haben und die Krankenhäuser trotzdem überlastet sind. Nicht mit Sterbenden, aber mit schwer Erkrankten.

Liest sich immer so, als ob es ausreicht die Risikogruppen zu schützen und dann kann der Rest einfach normal weiterleben. Das glaube ich aber nicht.

Schwarzfahrer 15.01.2021 12:55

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578268)
Liest sich immer so, als ob es ausreicht die Risikogruppen zu schützen und dann kann der Rest einfach normal weiterleben. Das glaube ich aber nicht.

Ja, in diesem Punkt gibt es verschiedene Meinungen, ich glaube daran, daß es möglich ist (wobei für mich schon normal wäre, wenn wir zum Zustand von Anfang-Mitte März 2020 zurückkämen: Alltagsleben, wirtschaft, Kultur, Bildung, Vereine, etc. in Betrieb mit Mahnung zu Vorsicht, und wenigen hocheffektiven Hygienemaßnahmen, Großveranstaltungen u.ä. eingeschränkt bzw. mit besonderen Hygienemaßnahmen). Was aber keine Glaubenssache ist, ist die Tatsache, daß die aktuellen Verordnungen und deren Umsetzung offensichtlich nicht schaffen, das Risiko von den Alten auch nur ansatzweise fernzuhalten. Mehr von unwirksam ist selten wirksam.

aequitas 15.01.2021 13:05

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1578216)
Und was ist dein intelligentes Konzept, dass ohne Lockdown auskommt? Auf diese Frage kommt dann meist nicht viel.

Das wurde hier mittlerweile so oft schon durchgekaut. Es braucht neben den bereits gültigen und teilweise sinnvollen Maßnahmen weitere konkrete Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppe, denn dort ist das Sterberisiko am größten. Etwa 75% der Corona-Toten sind über 80 Jaher alt. Klar, auch die haben ein Recht zu leben, aber das Risiko ist derartig einseitig verteilt, dass die Möglichkeit zu konkreten Maßnahmen offensichtlich ist. Ja, niedrige Infektionszahlen helfen allen, aber es kann wesentlich effizientere Maßnahmen geben. Dazu bspw. bereits verlinkte Vorschläge von Schrappe oder auch die generellen Einordnungen von Stöhr beachten.

Am Ende läuft es dann aber sowieso wieder auf die einfache Lösung raus, da sich mittlerweile eine derartige Pfadabhängigkeit entwickelt hat, die ein Abweichen davon quasi unmögich macht.

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1578223)
Du magst mit der Meinung ja durchaus richtig liegen, aber glaubst du nicht, dass kluge Köpfe weltweit über intelligente Maßnahmen nachdenken, ich denke keiner will den Lockdown oder die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben lahmlegen.

Offensichtlich ist noch keiner darauf gekommen.

Wie gesagt: wurde alles schon vielfach hier verlinkt. Andererseits wirken Starke Pfadabhängigkeitskonzepte, die andere Lösungen erschweren. Ansonsten auch mal die Veröffentlichugen der WHO beachten, die sind meistens sehr differenziert.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1578235)
Von mir aus muss man auch keinen Lockdown machen. Dann sollte man aber nicht jeden Tag die Toten zählen und sich nicht gefühlt täglich wundern, warum die bisherigen Maßnahmen nicht signifikant wirken und mit dem Zeigefinger drohen. Das finde ich mittlerweile ziemlich sinnlos.

Das ist das absurde. Ja, aktuell sterben verdammt viele Menschen. Es muss etwas getan werden. Aber dieser Fokus auf Corona-Zahlen und die menschliche Psyche bzw. Art der Wahrnehmung von Umwelt führen dazu, dass deren Bedeutung überhöht wird. Die Relation geht vollkommen verloren und der Blick auf alles andere und innovative Lösungen geht verloren.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1578241)
Da hier ja immer wieder gern das Argument Lebensrisiko und der Vergleich zu Verkehrstoten kommt:

2019 sind laut statistischen Bundesamt 3059 Menschen im Straßenverkehr umgekommen. Insgesamt wurden 2,7 Millionen Unfälle aufgenommen, bei ca. 300.000 Unfällen gab es Verletzte oder Tode (das Statistische Bundesamt zählt insgesamt 387.067 Verunglückte Personen).

Nur mal so, um die Zahlen ins Verhältnis zu setzen. Aktuell haben wir pro Woche doppelt so viele Corona-Tote wie Verkehrstote im ganzen Jahr. Wenn wir im Straßenverkehr auch nur ansatzweise in die gleichen Dimensionen kommen würden, in denen wir jetzt mit Corona sind, würde keiner von "Lebensrisiko" o.ä. reden.

Es sterben im Schnitt in Deutschland etwa 2500 Menschen am Tag. An allen möglichen Ursachen. Derzeit wird diese Zahl sicherlich übertroffen, deshalb braucht es Maßnahmen. Aber Corona ist neben anderen Krankheiten ein weiteres Lebensrisiko. Das betrifft allerdings hauptsächlich die ü-80-jährigen. Das Risiko lässt sich entsprechend konkret vermindern. Die Jungen sollen nicht wieder zum "normalen" Alltag zurück, aber wir brauchen einen pragmatischen Umgang und kreative sowie innovative Lösungen.

aequitas 15.01.2021 13:09

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578268)
Bringt ja wenig, wenn wir coronafreie Inseln haben und die Krankenhäuser trotzdem überlastet sind. Nicht mit Sterbenden, aber mit schwer Erkrankten.

Klar, das muss ein wichtiges Ziel sein. Bisher war es jedoch zu keinem Zeitpunkt während der Pandemie in Gefahr. Einzelne Krankhäuser waren am Limit, aber es gab deutschlandweit ausreichend Kapazitäten. Diese Auslastung muss neben anderen Parametern im Auge behalten werden, jedoch besteht hier kein Problem. Wie gesagt: Neuaufnahmen und intensivmedizinisch behandelte Patienen sind schon wieder länger rückläufig.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578270)
Ja, in diesem Punkt gibt es verschiedene Meinungen, ich glaube daran, daß es möglich ist (wobei für mich schon normal wäre, wenn wir zum Zustand von Anfang-Mitte März 2020 zurückkämen: Alltagsleben, wirtschaft, Kultur, Bildung, Vereine, etc. in Betrieb mit Mahnung zu Vorsicht, und wenigen hocheffektiven Hygienemaßnahmen, Großveranstaltungen u.ä. eingeschränkt bzw. mit besonderen Hygienemaßnahmen). Was aber keine Glaubenssache ist, ist die Tatsache, daß die aktuellen Verordnungen und deren Umsetzung offensichtlich nicht schaffen, das Risiko von den Alten auch nur ansatzweise fernzuhalten. Mehr von unwirksam ist selten wirksam.

Danke für sachliche und ruhige Darstellung deiner Ansicht. Das sehe ich genauso. Leider ist der Blick für die Realität jedoch verloren gegangen und durch die Effekte der "sozialen Medien" wird dies weiter verzerrt und die Debatte polarisiert.

aequitas 15.01.2021 13:16

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1578261)
Der Kommentar spricht mir so richtig aus dem Herzen. Weiß nicht ob das jeder öffnen kann, auch wenn man nicht bei Facebook ist

Der Beitrag ist allerdings auch besonders substanzlos. Mehr als eine Wutrede, die sich besonders zum Teilen auf Facebook/IG eignet ist das nicht. Er geht auf keinerlei Argumente ein, sondern ergibt sich einer Antipathie gegenüber Merz. Ehrlich gesagt habe ich von dem reichlich wenig bisher gelesen - wieso sollte man auch? Hat der besonders wertvolle Beiträge verfasst in diesem Zusammenhang? Aber das verdeutlicht das Problem der Debatte: es werden Feindbilder konstruiert, an denen sich abgearbeitet wird, statt irgendwie voranzukommen.

tandem65 15.01.2021 13:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578247)
Ich schätze, das Risiko, daß gezielte Maßnahmen nicht so toll wirken, wie erhofft, ist für Politiker groß, weil dann ggf. sie selbst verantwortlich gemacht werden können.

Ach soo, Du machst Politiker für Ihre aktuelle Politik gar nicht verantwortlich. Das würdest Du nur bei in Deinen Augen besseren Maßnahmen machen.:confused:

Bockwuchst 15.01.2021 13:26

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1578277)
Der Beitrag ist allerdings auch besonders substanzlos. Mehr als eine Wutrede, die sich besonders zum Teilen auf Facebook/IG eignet ist das nicht. Er geht auf keinerlei Argumente ein, sondern ergibt sich einer Antipathie gegenüber Merz. Ehrlich gesagt habe ich von dem reichlich wenig bisher gelesen - wieso sollte man auch? Hat der besonders wertvolle Beiträge verfasst in diesem Zusammenhang? Aber das verdeutlicht das Problem der Debatte: es werden Feindbilder konstruiert, an denen sich abgearbeitet wird, statt irgendwie voranzukommen.

So substanzlos wie deine pauschalen Aussagen, Schutz von Risiokogruppen, die man nichtmal genau definieren kann weil viele nicht wissen, dass sie zur Risikogruppe gehören, würde genügen? Und 1000 Tote am Tag gehören zum Lebensrisiko weil 2500 sterben an was anderem?
Du würdest gern Ratschläge von Klaus Stöhr befolgen? Sorry, den kann ich nicht so wahnsinnig ernst nehmen, wenn ich lese was der für Stuss twittert.

Kälteidiot 15.01.2021 13:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578270)
Ja, in diesem Punkt gibt es verschiedene Meinungen, ich glaube daran, daß es möglich ist (wobei für mich schon normal wäre, wenn wir zum Zustand von Anfang-Mitte März 2020 zurückkämen: Alltagsleben, wirtschaft, Kultur, Bildung, Vereine, etc. in Betrieb mit Mahnung zu Vorsicht, und wenigen hocheffektiven Hygienemaßnahmen, Großveranstaltungen u.ä. eingeschränkt bzw. mit besonderen Hygienemaßnahmen). Was aber keine Glaubenssache ist, ist die Tatsache, daß die aktuellen Verordnungen und deren Umsetzung offensichtlich nicht schaffen, das Risiko von den Alten auch nur ansatzweise fernzuhalten. Mehr von unwirksam ist selten wirksam.

Da sehe ich den Widerspruch im Verhalten der Menschen. Die Risikogruppen z.B in Altenheimen werden nicht ausreichend geschützt, weil der Faktor Mensch unterschiedlich mit seiner Verantwortung umgeht.

Man könnte jetzt diverse Maßnahmen für Risikogruppen und den dazugehörigen Personenkreis (z.B. Pfleger) befehlen und überwachen.
Ich glaube sogar das würde funktionieren, aber die Restbevölkerung würde sich nach dem persönlichen Vernunftshorizont an die empfohlenen Maßnahmen halten. Mit dem Resultat, dass sich viele aus den Nichtrisikogruppen anstecken. Das wäre meine Meinung.

@aquitas: ja das weiß ich. Ich freue mich auch über die nichtausgelasteten Krankenhäuser, aber ich sehe sie nicht als Beleg dafür, dass sich der Virus ausserhalb geschützter Risikogruppen kontrolierbar verbreiten könnte.

keko# 15.01.2021 14:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578270)
Ja, in diesem Punkt gibt es verschiedene Meinungen, ich glaube daran, daß es möglich ist (wobei für mich schon normal wäre, wenn wir zum Zustand von Anfang-Mitte März 2020 zurückkämen: Alltagsleben, wirtschaft, Kultur, Bildung, Vereine, etc. in Betrieb mit Mahnung zu Vorsicht, und wenigen hocheffektiven Hygienemaßnahmen, Großveranstaltungen u.ä. eingeschränkt bzw. mit besonderen Hygienemaßnahmen). ....

Das wird nicht passieren. Wir erleben gerade eine Zeitenwende. Wie wir wie leben und arbeiten wird sich grundlegend ändern.

captain hook 15.01.2021 14:24

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578288)
@aquitas: ja das weiß ich. Ich freue mich auch über die nichtausgelasteten Krankenhäuser, aber ich sehe sie nicht als Beleg dafür, dass sich der Virus ausserhalb geschützter Risikogruppen kontrolierbar verbreiten könnte.

Nun dürfte es rel. einfach sein das Durchschnittsalter derer zu erheben, die auf den Beatmungsplätzen und Intensivstationen liegen.

Vielleicht würde das Bild dann klarer?

Es gibt ja Parameter, die zur Einschätzung zur Pandemie herangezogen werden. Die Zahl der Toten und die Auslastung der Intensivstationen werden da häufig genannt.

Wenn man also bereits zwei der wichtigen Parameter mit gezielten Maßnahmen in Richtung der besonders bedrohten Altersklassen positiv beeinflussen könnte, dann wäre das vielleicht durchaus eine Diskussion wert.

In meinen Augen dürfte eine Abschottung allerdings ziemlich schwierig werden. Ein Großteil der Risikogruppen lebt ganz normal mit allen anderen Menschen zusammen und nicht in Alten- und Pflegeheimen. Alle Ü70 quasi in Zwangsquarantäne zu schicken dürfte einen Sturm der Entrüstung erzeugen.

Die, die in den Pflegeheimen leben zu schützen dürfte auch nicht so mir nichts dir nichts gehen. Da arbeiten viele Leute für den Betrieb und den Unterhalt der Anlagen und die Pflege der Personen die wiederum jünger sind und außerhalb auf Infizierte treffen können.

Ja gut, nur weil nicht einfach ist, ists vielleicht nicht unmöglich. Wenn man spätestens mit den Empfehlungen des Ethikrates im April mit der Erstellung von Konzepten begonnen hätte, wärs vielleicht schon ein bisschen weiter gewesen.

aequitas 15.01.2021 14:26

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1578282)
So substanzlos wie deine pauschalen Aussagen, Schutz von Risiokogruppen, die man nichtmal genau definieren kann weil viele nicht wissen, dass sie zur Risikogruppe gehören, würde genügen? Und 1000 Tote am Tag gehören zum Lebensrisiko weil 2500 sterben an was anderem?
Du würdest gern Ratschläge von Klaus Stöhr befolgen? Sorry, den kann ich nicht so wahnsinnig ernst nehmen, wenn ich lese was der für Stuss twittert.

Naja, 75% Tote sind über 80 Jahre. Diese Gruppe lässt sich sehr einfach identifizieren. Darüber hinaus der größte Teil an Todesfällen aus Alten-/Pflegeheimen. Zum hundersten Mal: es geht nicht darum nichts zu tun und lediglich Alte pauschal "wegzusperren", aber genauso dumm ist der Vorschlag eines Lockdowns wie jetzt von diesen ZeroCovididioten vorgeschlagen.

Ansonsten ist mir die Zeit eigentlich zu schade auf deinen rein polemischen Beitrag zu antworten.

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578288)
@aquitas: ja das weiß ich. Ich freue mich auch über die nichtausgelasteten Krankenhäuser, aber ich sehe sie nicht als Beleg dafür, dass sich der Virus ausserhalb geschützter Risikogruppen kontrolierbar verbreiten könnte.

Das habe ich doch auch nicht gefordert. Es braucht nach wie vor Maßnahmen und Tracing. Aber was ich hier fordere sind konkrere Maßnahmen, statt dieses ständige Gieskannen-Prinzip.

aequitas 15.01.2021 14:29

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578301)
Ja gut, nur weil nicht einfach ist, ists vielleicht nicht unmöglich. Wenn man spätestens mit den Empfehlungen des Ethikrates im April mit der Erstellung von Konzepten begonnen hätte, wärs vielleicht schon ein bisschen weiter gewesen.

Und mehr auf soziale Innovationen zu setzen wie in Tübingen oder zu Beginn der Pandemie mit #WirVsVirus. Leider werden die Vorschläge aus Tübingen oft einfach lächerlich gemacht und als nicht 100%-Lösung abgelehnt und das Potential aus #WirVsVirus wurde nicht abgeschöpft. Stattdessen wird nach besonders harten und einfachen Maßnahmen gefordert, die jeder versteht und damit vermeintlich den größten Nutzen haben. Darin sehe ich eine Sackgasse.

Pascal 15.01.2021 14:31

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1578282)
So substanzlos wie deine pauschalen Aussagen, Schutz von Risiokogruppen, die man nichtmal genau definieren kann weil viele nicht wissen, dass sie zur Risikogruppe gehören, würde genügen? Und 1000 Tote am Tag gehören zum Lebensrisiko weil 2500 sterben an was anderem?
Du würdest gern Ratschläge von Klaus Stöhr befolgen? Sorry, den kann ich nicht so wahnsinnig ernst nehmen, wenn ich lese was der für Stuss twittert.


UK Daten zeigen: harter Lockdown wirkt auch gegen B117 Mutation. Trotzdem: Wir sollten jetzt den Vorsprung nutzen, den wir noch haben. Durch konsequenten harten Lockdown jetzt gewinnen wir das Wettrennen gegen B117 mit langer 3. Welle.

Wer glaubt die teilweise Verfünffachung der Fallzahlen in UK, Irland bzw. England wären maßgeblich auf das exzessive Weihnachtsfeiern dort zurückzuführen irrt. Warum sollten die dort Weihnachten auf den Inseln anders feiern als die Deutschen, Österreicher und Italiener? Jede Nation hat hier sicher ein paar Tage die strikten Maßnahmen im privaten Rahmen ggf. schleifen lassen. Aber das erklärt die Zahlen nicht. Es ist B117.

captain hook 15.01.2021 14:40

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1578300)
Das wird nicht passieren. Wir erleben gerade eine Zeitenwende. Wie wir wie leben und arbeiten wird sich grundlegend ändern.

Bist du sicher? Aus China hörte man, dass einige Städte, in denen im Sommer die Pandemie offiziell für besiegt erklärt wurde danach in wochenlangen Dauerpartys versunken sind. Zumindest dort hat man einfach nachgeholt und nochmal 50% draufgelegt.

qbz 15.01.2021 14:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578301)
Nun dürfte es rel. einfach sein das Durchschnittsalter derer zu erheben, die auf den Beatmungsplätzen und Intensivstationen liegen.

Vielleicht würde das Bild dann klarer?
.....

Lauterbach sagte gestern bei Illner, das Durchschnittsalter der Corona Erkrankten auf den großen Intensivstationen würde aktuell bei ca. 60 Jahre liegen. Und: „Die Menschen, die jetzt auf den Isolierstationen um ihr Leben ringen, kommen meistens gar nicht mehr auf die Intensivstationen, sondern die sterben in den Pflegeeinrichtungen.“

keko# 15.01.2021 14:48

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578307)
Bist du sicher? Aus China hörte man, dass einige Städte, in denen im Sommer die Pandemie offiziell für besiegt erklärt wurde danach in wochenlangen Dauerpartys versunken sind. Zumindest dort hat man einfach nachgeholt und nochmal 50% draufgelegt.

Ja, nur waren die schneller durch. Bei uns ist kein Ende in Sicht. Eher sieht es so aus, als wird es noch schlimmer.

Kälteidiot 15.01.2021 14:49

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1578302)
...


Das habe ich doch auch nicht gefordert. Es braucht nach wie vor Maßnahmen und Tracing. Aber was ich hier fordere sind konkrere Maßnahmen, statt dieses ständige Gieskannen-Prinzip.

ja hab ich so auch nicht verstanden, aber ich frage mich, welche Maßnahmen von den "meisten" nicht der Risikogruppe zugehörigen mitgetragen und durch eigenverantwortliches Verhalten unterstützt wird.
Gerade unter dem Apekt, dass die Riskogruppen ja geschützt sind.

Und das ist ja auch nicht so einfach, denn die Angehörigen der Risikogruppen leben munter verteilt mitten unter uns.

Ich kann nicht beurteilen, wie hoch der Anteil der unverantwortlich Handelnden im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist.

aequitas 15.01.2021 14:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1578309)
Lauterbach sagte gestern bei Illner, das Durchschnittsalter der Corona Erkrankten auf den großen Intensivstationen würde aktuell bei ca. 60 Jahre liegen. Und: „Die Menschen, die jetzt auf den Isolierstationen um ihr Leben ringen, kommen meistens gar nicht mehr auf die Intensivstationen, sondern die sterben in den Pflegeeinrichtungen.“

Lauterbach sagt viel, wenn der Tag lang ist. Beim Divi bin ich auf die schnelle nicht fündig geworden. Gibt es irgendwo die (Roh-)Daten?

aequitas 15.01.2021 15:00

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578312)
ja hab ich so auch nicht verstanden, aber ich frage mich, welche Maßnahmen von den "meisten" nicht der Risikogruppe zugehörigen mitgetragen und durch eigenverantwortliches Verhalten unterstützt werden.
Gerade unter dem Apekt, dass die Riskogruppen ja geschützt sind.

Und es ist ja auch nicht so einfach, denn die Angehörigen der Risikogruppen leben munter verteilt mitten unter uns.

Ich kann nicht beurteilen, wie hoch der Anteil der unverantwortlich Handelnden im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist.

Implizit hat es sich so gelesen, als würdest du es mir unterstellen.

Der Punkt ist, dass es keine derartige Garantie gibt. Auch der Staat kann uns keinen absoluten Lebensschutz zusichern.

Das allerwichtigste ist gute Kommunikation und nachvollziehbare Maßnahmen. Daran fehlt es seit Beginn der Pandemie. Seit Montag gelten verschärfte Maßnahmen, bereits am Dienstag tritt in Bayern eine Verschärfung in Kraft und seit gestern wird über eine weitere deutschlandweite Verschärfung oder Komplett-Mega-Hyper-Lockdown nachgedacht. Dabei kann in diesem Zeitraum noch keinerlei Evaluation oder sonstiges stattgefunden haben. Zahl der Neuinfektionen zeigt einen leichten Abwärts-Trend und Intensiv-Patienten sowie Neuaufnahmen gehen schon länger zurück. Keine Entwarnung, aber auch keine Panik angebracht.

Irland hat bspw. eine gute Kommunikationsstrategie zum Umgang mit Corona mit ihrem Paper "Plan for living with Covid-19", der die unterschiedlichen Schritte und Maßnahmen bei gegebenen Parametern veranschaulicht. Über die Inhalte kann sich vorher der Bundestag austauschen. Auch aus der Schweiz wurde letztens ein gutes Beispiel hier gepostet: dort wurden die privaten Treffen auf 5 Personen begrenzt und die Empfehlung ausgesprochen, dass man es doch bei maximal zwei Haushalten belasse. Eine solche Regelung ist viel besser verständlich als die aktuelle, bei der Paare gemeinsam kein anderes Paar besuchen können, obwohl sie zusammenleben. Genauso der Besuch der Großeltern o.ä. Durch derartige Regelungen, die klar, nachvollziehbar und "ausgeglichen" sind kann ein höhere Compliance erreicht werden. Ansonsten nutzen die Menschen die Lücken und setzen sich über die Regeln hinweg.

Ja, die Risikogruppe lebt teilweise mitten unter uns. Zum wiederholten Mal jedoch: der allergrößte Prädiktor für Tod heißt Alter über 80! Mehr als 75% der Todesfälle kommen aus dieser Gruppe und danach dann die über 65-jährigen. Darunter sind die Zahlen "vernachlässigbar" bzw. bilden diese keinen Ausschlag zu sonstigen Risiken. Hier brauchen wir also kreative Lösungen und viele Ressourcen. Das wurde hier jedoch schon hier und anderswo seitenweise diskutiert.

qbz 15.01.2021 15:01

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1578313)
Lauterbach sagt viel, wenn der Tag lang ist. Beim Divi bin ich auf die schnelle nicht fündig geworden. Gibt es irgendwo die (Roh-)Daten?

Hauptsache das "viel" stimmt.

Ich habe mir erlaubt, ihn als belesenen, gut vernetzten und informierten Epidemiologen und Gesundheitspolitker zu zitieren, weil ich das als Antwort auf die Frage vom captain gerade von gestern präsent hatte.

Lauterbach gibt bestimmt dazu nähere Auskunft, wenn Du ihn auf Twitter fragst. Ich habe da keinen Account. Seine Erläuterung zur Quelle würde mich auch interessieren.

Schwarzfahrer 15.01.2021 15:01

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578301)
Ja gut, nur weil nicht einfach ist, ists vielleicht nicht unmöglich. Wenn man spätestens mit den Empfehlungen des Ethikrates im April mit der Erstellung von Konzepten begonnen hätte, wärs vielleicht schon ein bisschen weiter gewesen.

Auch wenn man das nicht getan hat damals, es gibt jede Menge guter Ideen und Lösungen (Stichworte Tübingen, Schrappe) die sofort aufgegriffen werden können; es wurde so vieles ohne irgendeine Überlegung zur Legitimation oder Verhältnismäßigkeit beschlossen, warum gerade dafür auf die Ethikkomission warten?
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1578309)
Lauterbach sagte gestern bei Illner, das Durchschnittsalter der Corona Erkrankten auf den großen Intensivstationen würde aktuell bei ca. 60 Jahre liegen. Und: „Die Menschen, die jetzt auf den Isolierstationen um ihr Leben ringen, kommen meistens gar nicht mehr auf die Intensivstationen, sondern die sterben in den Pflegeeinrichtungen.“

Ich habe irgendwo gelesen, daß schwerstkranke Patienten aus dem Pflegeheim häufig nicht mehr ins Krankenhaus verlegt werden, da es nur eine Verlängerung der Qualen wäre, bzw. ein Sterben an einem anderen, fremden und kalten Ort. Zu Corona-Zeiten mit den ganzen Besuchsverboten wird sich das kaum geändert haben; im Pflegeheim hat man eher noch die Chance, von den Angehörigen beim Sterben begleitet zu werden. Es sterben trotzdem überwiegend die Älteren an/mit Corona, und nicht die 60-Jährigen (btw: wann wird man versuchen die an-Anteile von den mit-Anteilen zu Differenzieren, so wie man es bei den Toten im Zusammmenhang mit der Impfung von Anfang an bemüht ist?). Ist vielleicht gar nicht grundsätzlich falsch, auf der Intensivstation diejenigen mit den besten Überlebensaussichten zu behandeln.

Schwarzfahrer 15.01.2021 15:05

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1578316)
Ja, die Risikogruppe lebt teilweise mitten unter uns. Zum wiederholten Mal jedoch: der allergrößte Prädiktor für Tod heißt Alter über 80! Mehr als 75% der Todesfälle kommen aus dieser Gruppe und danach dann die über 65-jährigen. Darunter sind die Zahlen "vernachlässigbar" bzw. bilden diese keinen Ausschlag zu sonstigen Risiken. Hier brauchen wir also kreative Lösungen und viele Ressourcen. Das wurde hier jedoch schon hier und anderswo seitenweise diskutiert.

Als Ergänzung: m.W. ist auch unter den Ü75 Toten die große Mehrheit aus Pflegeheimen. Das Risiko dort ist ein Vielfaches von dem für selbständig lebenden, obwohl es gerade dort gezieltere staatliche Schutzmaßnahmen hätte geben können Darum wäre dort der größte Hebel mit dem vergleichsweise kleinstem Aufwand bzw. geringsten Kollateralschäden auf die ganze Gesellschaft. Die Selbständigen haben natürlich viel mehr Möglichkeiten, sich selbst zu schützen (und taten dies ja auch in jeder Grippesaison, sind also nicht ganz unvorbereitet), und sind im Schnitt natürlich auf fitter.

DocTom 15.01.2021 15:28

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1578309)
Lauterbach sagte gestern bei Illner, das Durchschnittsalter der Corona Erkrankten auf den großen Intensivstationen würde aktuell bei ca. 60 Jahre liegen. ...

würde doch der Herr Lauterbach mal gezwungen, jedesmal seine Quellen offen zu legen. Und das sollten natürlich, wie hier im TSF, nur auf seriösität geprüfte sein! Da bin ich bei Herr Lauterbach nicht immer so ganz sicher...

https://de.statista.com/statistik/da...n-deutschland/

https://de.statista.com/infografik/2...n-deutschland/

https://de.statista.com/statistik/su...al=0&archive=1

nur wo ist die ALterszusammensetzung der aktuellen Belegung, auf die Herr L. immer abzielt, veröffentlicht?

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578301)
Nun dürfte es rel. einfach sein das Durchschnittsalter derer zu erheben, die auf den Beatmungsplätzen und Intensivstationen liegen.

...einen Sturm der Entrüstung erzeugen.
...Ja gut, nur weil nicht einfach ist, ists vielleicht nicht unmöglich. Wenn man spätestens mit den Empfehlungen des Ethikrates im April mit der Erstellung von Konzepten begonnen hätte, wärs vielleicht schon ein bisschen weiter gewesen.

zu 1: wenn Du da bei Statista suchst, könntest Du etwas finden.
zu 2: der "Sturm der Entwürstung" der jüngeren Bürger sieht halt anders aus, die ignorieren in steigendem Maße, was Sie nicht betrifft. Und, mir wichtiger Faktor, diese jungen Menschen müssen noch einige Jahrzehnte mehr um den, durch Ihre Arbeit und Steuern finanzierten, Wohlstand der "Alten" kämpfen und gegen die Umweltzerstörung, aus der der Wohlstand vieler alter Menschen herrührt. Wozu also Rücksicht nehmen?
zu 3: nichts ist alternativlos!

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1578316)
Implizit hat es sich so gelesen, als würdest du es mir unterstellen.

Der Punkt ist, dass es keine derartige Garantie gibt. Auch der Staat kann uns keinen absoluten Lebensschutz zusichern.
...

ich halte mal Kommentare raus, da es hier so viele "Allesfalschverstehenwoller" gibt.
Michael Hüther ist Direktor des Institut der deutschen Wirtschaft Köln, im Cicero Interview sagt er genau das:
https://www.cicero.de/wirtschaft/cor...ichael-huether

Die Politik und viele Bürger glauben aber noch immer, einen Vollkaskolebensschutz anbieten / erhalten zu können. Völliger Unsinn, totale Sozialromantik. Ohne eine große Zahl zukünftiger Steuerzahler wird das Krankensystem wie wir es bisher kennen eh verschwinden und untergehen. Langsamer und etwas später erst.
Aber irgendwann muss halt jede Rechnung bezahlt werden.
Wen werden dann die daraus resultierenden Toten noch etwas scheren?:Gruebeln:

Schönes entspanntes Wochenende, bleibt gesund!

captain hook 15.01.2021 15:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1578311)
Ja, nur waren die schneller durch. Bei uns ist kein Ende in Sicht. Eher sieht es so aus, als wird es noch schlimmer.

Bisher habe ich nach meinen Beobachtungen das Gefühl es wäre schon so weit. Da suchen immer noch genug nur noch nach den Schhlupflöchern um doch so zu machen wie vorher auch immer. Auch die Homeofficeakzeptanz ist deutlich rückläufig. Hörte sich wohl anfangs so verlockend an, war dann aber am Ende doch ganz schön anstrengend und gar nicht wie "halb Urlaub haben".

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578318)
warum gerade dafür auf die Ethikkomission warten?

Wer sagt, dass man auf die warten soll? Die haben im April gesagt, die Maßnahmen waren hart, aber ne besondere Situation, man muss aber anfangen für die Zukunft bessere Konzept zu entwickeln und sollte schon man anfangen. (aus dem Gedächnis, kann man auf der Seite des Ethikrates nachlesen im Detail)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578320)
Als Ergänzung: m.W. ist auch unter den Ü75 Toten die große Mehrheit aus Pflegeheimen. Das Risiko dort ist ein Vielfaches von dem für selbständig lebenden, obwohl es gerade dort gezieltere staatliche Schutzmaßnahmen hätte geben können .

Wenn es dafür seriöse Quellen gibt ist es um so misslicher, dass es noch keine Schutzkonzepte gibt oder diese nicht verfolgt werden.

captain hook 15.01.2021 15:40

Mal so ganz simple Logik...

Wenn es doch jetzt schon 2Mio offiziell Infizierte gibt und ganz viele die gar nicht wissen dass sie es hatten und 1Mio Geimpfte...

Ab wann sinkt eigentlich die Verbreitungsgeschwindigkeit und die Auswirkungen, weil schon ein nennenswerter Anteil Immunisiert ist?

Schwarzfahrer 15.01.2021 15:42

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578325)
Wenn es dafür seriöse Quellen gibt ist es um so misslicher, dass es noch keine Schutzkonzepte gibt oder diese nicht verfolgt werden.

Bitte, drei schnelle Treffer von vieles aus Corona Tote Pflegeheim Anteil googeln; hoffentlich seriös genug sonst weitere aus der Liste suchen; alles aus Nov/Dez. 2020; ältere vom Frühling finden sich aber sicher auch, wenn man weiter zurückgeht:

Mehr als jeder zweite Corona-Tote in Berlin war Pflegeheim-Bewohner

Zwei Drittel der Corona-Toten betreffen Altenheime

Bis zu 86 Prozent der Corona-Toten in Deutschland kommen aus Pflegeheimen

captain hook 15.01.2021 15:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578328)
Bitter, drei schnelle Treffer von vieles aus Corona Tote Pflegeheim Anteil googeln; hoffentlich seriös genug sonst weitere aus der Liste suchen; alles aus Nov/Dez. 2020; ältere vom Frühling finden sich aber sicher auch, wenn man weiter zurückgeht:

Mehr als jeder zweite Corona-Tote in Berlin war Pflegeheim-Bewohner

Zwei Drittel der Corona-Toten betreffen Altenheime

Bis zu 86 Prozent der Corona-Toten in Deutschland kommen aus Pflegeheimen

Was ich dann denke, hatte ich ja geschrieben. Für mich dann eher ein Wunder, dass es nicht aus dieser Richtung eskaliert. Die müssen doch Sturm laufen im Kanzleramt.

DocTom 15.01.2021 15:55

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578327)
Mal so ganz simple Logik...
...
Ab wann sinkt eigentlich die Verbreitungsgeschwindigkeit und die Auswirkungen, weil schon ein nennenswerter Anteil Immunisiert ist?

unsicher, weil ja auch noch wenige Studien überhaupt erforscht haben, ob eine langanhaltende Immunität durch den harmlosen symptomlosen Verlauf generiert wird.
vom 27.11. (letzte Aktualisierung)
https://www.gesundheit.de/krankheite...rus/immunitaet

BTW es wird fleißig am Impfausweis entwickelt, Microsoft vorne dabei...
https://www.ft.com/content/cf971639-...d-af33dc531acb

Interessantes Video zur Wirtschaft von der FT
https://next-media-api.ft.com/rendit...0/1280x720.mp4

keko# 15.01.2021 17:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578325)
Bisher habe ich nach meinen Beobachtungen das Gefühl es wäre schon so weit. Da suchen immer noch genug nur noch nach den Schhlupflöchern um doch so zu machen wie vorher auch immer. Auch die Homeofficeakzeptanz ist deutlich rückläufig. Hörte sich wohl anfangs so verlockend an, war dann aber am Ende doch ganz schön anstrengend und gar nicht wie "halb Urlaub haben". ....

Schlupflöcher suche ich persönlich noch nicht, aber ich stelle bei mir einen deutlichen Gewöhnungseffekt fest. Das Leben muss ja auch irgendwie weitergehen. Dass man evtl. verschärfen will, habe ich nur nebenbei erfahren. Ich verfolge die aktuellen Entwicklungen nur noch flüchtig. Man kann die Spannung ja auch nicht auf Dauer hoch halten. In meinem Umfeld stelle ich bis 20 Uhr reges Treiben fest, dann ruht das öffentlich Leben schlagartig.
Schon zu Anfang habe ich hier mal eine Studie erwähnt (die gemacht wurde, als es Cornna noch gar nicht gab), die besagt, dass die Prokuktivität bei Firmen, die auf HomeOffice umstellen, zunächst steigt, dann aber unter das ursprüngliche Niveau fällt. Ich stelle bei meinen Kollegen und auch bei mir eine Tendenz zu "Dienst nach Vorschrift" fest. Es fehlt der spontane Austausch in der Kantine, im Rauchereck, in der Abteilungsküche, auf dem Flur. Von den schwierigen Bedingung, die manche im HomeOffice haben, ganz zu schweigen.

Helios 15.01.2021 17:57

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578325)
...................
Wenn es dafür seriöse Quellen gibt ist es um so misslicher, dass es noch keine Schutzkonzepte gibt oder diese nicht verfolgt werden.

gestern gab es wieder live ab 10Uhr die "wieler"-Show im TV.
Die 60igjährigen durchschnitte in den Betten kam vom rki-Boss.

zu der obigen Frage hat er auch Stellung genommen.

Nicht in allen Pflegeheimen grassiert das Virus - das ist der Beweis, dass die vorhandenen Konzepte funktionieren, aber nicht überall.

Ich komm mal mit einem uralten Beispiel.
In 2000 ging meine damals 72ig-jährige Mutter nach Schlucken einer radioaktiven Kapsel in eine Schutzröhre, die radioaktiven Kapsel sollten der Schilddrüse den Garaus machen (alles natürlich total safe).
2 Jahre später brach Leukämie (Blutkrebs) aus - in der Onkologie (in Nbg. Nord ein eigenes mehrstöckiges Gebäude) sind die Damen im (ich mein) 3.OG. Bei der Krankheit ist das Immunsystem so gut wie nicht existent. Viele Patienten werden wegen der Diffusität erst sehr spät richtig diagnostiziert. Sie lag im 2 Bett-Zeimmer, ihre Nachbarin hatte bereits über 4 Wochen Diagnose-Wirrwarr hinter sich - überall auf der Haut blaue Flecken.
Ihr Wunsch war die Kindergarten-Enkelin zu sehen - dieses Kind wurde, von wem auch immer, schwer verrotzt aufs Gelände, ins Haus, ins Zimmer geschmuggelt - meine Mutter Aufstand gemacht - Hektik, Anarchie, totales Durcheinander.
Ihre Zimmernachbarin verstarb noch in der gleichen Nacht - in der kompletten Frauenstation, eine komplette Etage, sind die Patientinnen schlimmer als die Muggen auf dem Misthaufen verstorben.
Ich hab das 1.mal Leute in Schutzanzügen aus dem gesperrten Zimmer meiner Mutter rausgehen sehen - sie wurde als die Virusquelle "angesehen" - erst durch mehrmaliges Intervenieren hat sich langsam die Erkenntnis bei den Verantwortlichen gesetzt, dass ein krankes Kind ins Krankenhaus geschuggelt wurde und dieses als Quelle anzusehen ist.

Und sowas soll sich jetzt in den Alters- und Pflegeheimen nicht abspielen ???

Oma und Enkel - hochemotional, wagt es sich niemand dagegen zu stellen.

Pascal 15.01.2021 18:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1578309)
Lauterbach sagte gestern bei Illner, das Durchschnittsalter der Corona Erkrankten auf den großen Intensivstationen würde aktuell bei ca. 60 Jahre liegen. Und: „Die Menschen, die jetzt auf den Isolierstationen um ihr Leben ringen, kommen meistens gar nicht mehr auf die Intensivstationen, sondern die sterben in den Pflegeeinrichtungen.“

Das würde so es den stimmt auch erklären können, weshalb die Intensivbettenbelegung seit einigen Tagen sinkt obwohl die Todeszahlen unverändert hoch bleiben. Wer im Heim stirbt belegt kein Intensivbett.

"Wenn das stimmt, was @Karl_Lauterbach
da bei #Illner gesagt hat, wäre das ein unfassbares, bisher stilles Versagen unserer Gesellschaft: Der Altersdurchschnitt auf den Intensivstationen sinke deshalb, weil Menschen aus Pflegeheimen gar nicht mehr dort hinkommen. Schwedischer Weg."

dr_big 15.01.2021 18:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578327)
Mal so ganz simple Logik...

Wenn es doch jetzt schon 2Mio offiziell Infizierte gibt und ganz viele die gar nicht wissen dass sie es hatten und 1Mio Geimpfte...

Ab wann sinkt eigentlich die Verbreitungsgeschwindigkeit und die Auswirkungen, weil schon ein nennenswerter Anteil Immunisiert ist?

Ich schätze, dass man deutliche Effekte bei der Infektionsrate ab einer Immunisierung von 50% der Bevölkerung merkt. Bei den Krankenhäusern entsprechend bei 50% Impfrate der Ü60 Generation. Das ist eine rein subjektive Schätzung aus Bauchgefühl.

Schwarzfahrer 15.01.2021 19:18

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1578349)
"Wenn das stimmt, was @Karl_Lauterbach
da bei #Illner gesagt hat, wäre das ein unfassbares, bisher stilles Versagen unserer Gesellschaft: Der Altersdurchschnitt auf den Intensivstationen sinke deshalb, weil Menschen aus Pflegeheimen gar nicht mehr dort hinkommen. Schwedischer Weg."

Man kann das auch moralisch verwerflich finden. Ich sehe darin eher eine positive Einsicht, daß (bei klar sehr schlechten Überlebenschancen) das Sterben von sehr alten Menschen auf die Intensivstation zu verlegen gegen die Menschenwürde verstoßen kann. Während der ersten Welle waren schon in Italien die Intensivstationen auch deswegen überlastet, weil aus Panik Patienten hin überwiesen wurden, die man früher einfach in Ruhe im Familienkreis hätte sterben lassen. Wir sollten zu einem gelasseneren Umgang mit dem Tod im Alter über 80 Jahren zurückkehren.


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