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trithos 19.08.2022 17:26

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1676531)
Vieleicht aktuell noch nicht Indien, aber China schafft zumindest beim Öl die europäischen big five.
https://de.statista.com/infografik/2...nach-zielland/

Bei Gas liegt der Bericht hinter einer Schranke:
https://de.statista.com/statistik/da...en-gasexporte/

:Blumen:

Ja eh, das ändert aber nichts daran, dass die von Schwarzfahrer aufgestellte Behauptung fragwürdig ist:

"Dagegen, was Indien z.B. an Öl und Kohle aus Russland abnehmen kann, ist der gesamte Europäische Handel mit russischen Energieträgern überschaubar."

Diese Behauptung hätte ich gerne mit Zahlen unterfüttert, und nicht die russischen Ölexporte nach China.

Schwarzfahrer 19.08.2022 19:56

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1676480)
Könntest Du diese Behauptung mit Zahlen belegen? Ich kenne nämlich ehrlich gesagt nur Statistiken, die das Gegenteil belegen, z.B. hier:
https://www.stern.de/neon/ukraine-kr...-32584040.html

Nein, kann ich nicht. Habe nur kürzlich gelesen, daß Indien seine Öl- und Kohleimporte aus Russland sehr stark gesteigert hat (steht in Deinem Artikel auch, daß sie inzwischen einer der größten Abnehmer sind), und schloß aus der Bevölkerungszahl (die größer ist als ganz Europa zusammen), daß sie entsprechend deutlich mehr abnehmen könnten als Europa. War offenbar deutlich überschätzt, Indien setzt wohl nicht so schwerpunktmäßig auf eine Quelle, wie Deutschland. Der indische Markt würde aber genug hergeben, daß Putin problemlos verlorene Märkte in Europa kompensieren könnte, schätze ich (das war der Hintergrund meines Gedankens, daß er einiges an Wirtschaftssanktionen problemlos kompensieren dürfte, solange ihm solche gewaltigen Märkte wie Indien und China offenstehen).

twsued 19.08.2022 20:42

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676410)
Danke O:-)



mein Haus hat so viel PV auf dem Dach wie es nur geht und zwei Wärmepumpen. Meine Kollegen mit Gastherme oder gar Ölheizung wo ich die Zahlen kenne zahlen alle sehr deutlich mehr für ihre Energie, und da sind Gasumlage etc. noch gar nicht mit drin.

Das bisschen Strom das ich noch zusätzlich beziehen muss (alles regenerativ) ist zuletzt auch teurer geworden. Das liegt aber weniger an den echten Kosten der Erzeugung sondern an den politischen Verknüpfungen, Öl- und Gaspreis ist gekoppelt, Ökostromumlage, Verträge mit Preisbindung laufen noch, uvm. Wenn man da radikal aufräumen würde kämen die Preisvorteile der regenerativen schneller beim Verbraucher an.

Und jetzt nochmal, Energiekosten werden immer teurer.
Anscheinend auch für Dich

Wenn Du die Möglichkeit der Fläche und die finzellen Mittel hast um Deine Kosten zu senken, zählt das nicht für die Allgemeinheit.

Bitte denk auch an Leute, die werder Fläche noch Geld haben.

Ich habe einen Auftrag erteilt, um meine Photovoltaikanlage zu erweitern. Wartezeit Ende zweites Quartal 2023. Danke
Mir fliegen die Energiekosten um die Ohren und ich kann nix machen.

Aber egal, ein paar frierende Menschen scheinen dir ja egal zu sein.

Entscheidend wird die Industrie sein, wenn die ins Auslad gehen oder Pleite anmelden.

Schönen Abend noch

trithos 19.08.2022 22:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1676555)
Nein, kann ich nicht. Habe nur kürzlich gelesen, daß Indien seine Öl- und Kohleimporte aus Russland sehr stark gesteigert hat (steht in Deinem Artikel auch, daß sie inzwischen einer der größten Abnehmer sind), und schloß aus der Bevölkerungszahl (die größer ist als ganz Europa zusammen), daß sie entsprechend deutlich mehr abnehmen könnten als Europa. War offenbar deutlich überschätzt, Indien setzt wohl nicht so schwerpunktmäßig auf eine Quelle, wie Deutschland. Der indische Markt würde aber genug hergeben, daß Putin problemlos verlorene Märkte in Europa kompensieren könnte, schätze ich (das war der Hintergrund meines Gedankens, daß er einiges an Wirtschaftssanktionen problemlos kompensieren dürfte, solange ihm solche gewaltigen Märkte wie Indien und China offenstehen).

Ich verstehe grundsätzlich Deinen Gedankengang. Ich denke nur, dass das nicht so einfach ist, wie Putin sich das erhofft. Und ich könnte mir zudem vorstellen, dass Putin großes Interesse daran hat, dass wir im Westen uns genau davor fürchten. Deshalb denke ich, wir sollten solche Szenarien näher beleuchten (zum Beispiel durch Zahlen), weil sich dann manches vielleicht eben doch als schwieriger herausstellt, als Putin uns das weismachen will. Und vielleicht fürchten wir uns dann auch ein bisschen weniger vor den Drohungen des Diktators.

Jedenfalls danke für dieses Statement, das ich dieser Diskussion als sehr angenehm empfinde, obwohl wir wahrscheinlich immer noch nicht einer Meinung sind. ;) :Blumen:

Schwarzfahrer 19.08.2022 23:05

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1676571)
...Und vielleicht fürchten wir uns dann auch ein bisschen weniger vor den Drohungen des Diktators.

Ich fürchte mich nicht davor, daß Putin sein Geld anderswo verdient - ich bin sicher, er tut es. Mir macht eine Politik in diesem Land mehr Angst, die eine zu wenig diversifizierte Energiepolitik gefahren hat, und damit das Risiko der Erpressbarkeit so stark erhöht hat, und jetzt reichlich planlos und teilweise ideologisch geblendet agiert, statt die mittelfristige Versorgungsicherheit über alles zu stellen (also auch über ideologisches Ranking von Energiequelle).
Und ich fürchte mich vor allem vor Putins imperialistischen Eroberungsgelüsten. Diese werden m.M.n. durch Wirtschaftssanktionen kaum gebremst, sowas ist nur militärisch einzubremsen. Und militärisch widerstehen werden nur Staaten können, die sich nicht zu sehr selbst wirtschaftlich schwächen.

qbz 20.08.2022 08:12

Inflation und Entlastungspakete
 
Mittlerweile erwarten Fachleute wie der Bundesbankpräsident Nagel mit hoher Wahrscheinlichkeit im Winter eine zweistellige Inflationsrate sowie eine wirtschaftliche Rezession in Deutschland.

Das berücksichtigt die aktuellste Studie der Hans Böckler über die Auswirkungen der Inflation und die Entlastungspakete der Bundesregierung noch nicht in ihren neulich publizierten Einschätzungen. Ein Bestandteil der Inflation sind bekanntlich die Energie- und Gaspreise. Würden sie sinken, würde auch die vor allem die ärmeren Schichten betreffende hohe Inflation zurückgehen.
Aktuelle Studie der Hans Böckler Stiftung: Inflation-familien-mit-niedrigen-einkommen-weiter-am-stärksten-belastet
Zitat:

Eine große Lücke in den bisherigen Entlastungspaketen sehen die Forschenden darin, dass Haushalte von Nicht-Erwerbstätigen mit geringem Einkommen kaum Entlastung erfahren, sofern sie keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben oder diesen nicht geltend machen. So wird eine alleinlebende Person im Ruhestand mit einem Nettoeinkommen von unter 900 Euro nur für 10 Prozent der zusätzlichen Belastung kompensiert. Lediglich, wenn ein Wohngeldanspruch besteht und daher der Heizkostenzuschuss in Höhe von 270 Euro in Anspruch genommen werden kann, erhöht sich die Entlastung auf 46 Prozent der Belastung. Selbst wenn die Jahresinflationsrate, wie bislang vom IMK prognostiziert, nicht höher als 6,9 Prozent ausfallen sollte, „besteht daher ein dringender Nachbesserungsbedarf im Bereich niedriger Einkommen, die oberhalb der Grenze für Sozialleistungen liegen“.

Das gelte umso mehr, weil ein weiterer Preisschub für September und Oktober „vorprogrammiert“ sei, warnen Tober und Dullien. Denn erstens wurden bisher noch nicht alle Preissteigerungen von Haushaltsenergie im Großhandel an die Privathaushalte weitergegeben. Zweitens stellte das 9-Euro-Ticket insbesondere für Haushalte mit niedrigeren Einkommen durchaus eine spürbare Entlastung dar und auch die verringerte Energiesteuer auf Kraftstoffe mindert derzeit die Inflationsrate. Drittens würde allein die Gasumlage die allgemeine Inflationsrate ab Oktober um zusätzlich 1,0 Prozentpunkt erhöhen, wenn darauf auch Mehrwertsteuer erhoben wird (0,8 Prozentpunkte ohne Mehrwertsteuer), rechnen die Forschenden vor. Haushaltsenergie fällt, ebenso wie Nahrungsmittel, als Ware des Grundbedarfs bei den Ausgaben ärmerer Haushalte sehr stark ins Gewicht und kann kaum ersetzt werden. Hinzu kommt: Grundsätzlich haben Haushalte mit niedrigem Einkommen ein besonderes Problem mit starker Teuerung, weil sie kaum Spielräume besitzen, ihr Konsumniveau durch Rückgriff auf Erspartes aufrecht zu erhalten.
Eine sehr deutliche Kritik an dem geplanten Inflationsausgleich als vorgesehene Entlastung kommt vom Ökonomen Marcel Fratzscher (und im ähnlichen Tenor von vielen anderen): Ist der Inflationsausgleich des Finanzministers gerecht? Christian Lindners Steuerpläne verweisen auf Verteilungskämpfe, die in der Krise immer schärfer geführt werden. Menschen mit geringen Einkommen ziehen dabei den Kürzeren.

Zitat:

"Erstens muss betont werden, dass Menschen mit geringen Einkommen wenig oder gar keine Entlastung durch diesen Plan erhalten. Der Bundesfinanzminister sagt zwar zu Recht, dass 48 Millionen Menschen in Deutschland profitieren werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass etwa 35 Millionen Menschen von der Entlastung nichts haben werden – dies sind zum größten Teil Menschen mit geringen Einkommen. Da Menschen mit höherem Einkommen mehr Steuern zahlen, erzielen sie auch die höchsten Steuerersparnisse. Genau gesagt werden knapp 70 Prozent der rund zehn Milliarden Euro, die Lindners Vorschlag kostet, den 30 Prozent der Menschen mit den höchsten Einkommen zugutekommen. Die 40 Prozent der Menschen mit den geringsten Einkommen dagegen werden wenig bis nichts von diesem Inflationsausgleich erhalten. "
Vermutlich werden Grüne und FDP mit den Plänen Lindners die in der Regierung schwache Scholz-SPD überstimmen und der soziale Ausgleich bleibt auf der Strecke. Dafür rüstet die Bundeswehr mit 100 Milliarden Sondervermögen auf.

tridinski 20.08.2022 08:18

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1676560)
Und jetzt nochmal, Energiekosten werden immer teurer.
Anscheinend auch für Dich

Wenn Du die Möglichkeit der Fläche und die finzellen Mittel hast um Deine Kosten zu senken, zählt das nicht für die Allgemeinheit.

Bitte denk auch an Leute, die werder Fläche noch Geld haben.

Ich habe einen Auftrag erteilt, um meine Photovoltaikanlage zu erweitern. Wartezeit Ende zweites Quartal 2023. Danke
Mir fliegen die Energiekosten um die Ohren und ich kann nix machen.

Aber egal, ein paar frierende Menschen scheinen dir ja egal zu sein.

Entscheidend wird die Industrie sein, wenn die ins Auslad gehen oder Pleite anmelden.

Schönen Abend noch

Damit dir und allen anderen die Energiekosten möglichst bald nicht mehr um die Ohren fliegen müssen wir endlich konsequent das richtige tun und nicht die Fehler der Vergangenheit wieder und wieder wiederholen. Schick dein Dankeschön an 16 Jahre Merkel und 8 Jahre Schröder-Regierungen. Und zu den Windenergieverweigerern nach Bayern und vielen Bremsern mehr in unserem Land.

qbz 20.08.2022 08:23

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1676590)
Damit dir und allen anderen die Energiekosten möglichst bald nicht mehr um die Ohren fliegen müssen wir endlich konsequent das richtige tun und nicht die Fehler der Vergangenheit wieder und wieder wiederholen. Schick dein Dankeschön an 16 Jahre Merkel und 8 Jahre Schröder-Regierungen. Und zu den Windenergieverweigerern nach Bayern und vielen Bremsern mehr in unserem Land.

Offtopic:
Mit Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder sehr sicher, und evtl. Merkel an der Regierung, hätten wir heute keinen Ukrainekrieg und keinen Handelskrieg, sondern einen Kompromissfrieden in der Ukraine, davon bin ich überzeugt, und erhielten preiswertes Erdgas. (siehe auch die Äusserungen von Kissinger, Dohnany etc.).


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