triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Greta Thunberg (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47471)

Klugschnacker 26.01.2020 22:04

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507372)
Irgendwie beleidigt so eine 12.000 Jahre Prognose all unsere Ingenieure. […]
Die Entwicklung in Sachen CO2 Verwertung wird in den kommenden Jahren sicherlich exponentiell zunehmen.

Vielversprechende Ansätze hierzu gibts es bereits duzende:
1) Carbon2Chem
2) CO2 als Düngemittel
3) CO2 unterirdisch verpressen
4) Aus Kohlendioxid wird Kohle
5) Turbinen antreiben mit superkritischem CO2
6) Photosynthese mit künstlichen Blättern
7) City Tree
8) Climeworks - Bio Energy with Carbon Capture and Storage
usw.

Das sind technische Ansätze zur Verringerung des CO2-Gehalts der Atmosphäre. Bevor ich in einem separaten Posting eventuell näher darauf eingehe, hier die Hauptsache:

Diese Ansätze führen nicht zu einem schnellen Rückgang der globalen Temperaturen. Denn obwohl der Anstieg der Temperatur innerhalb weniger Jahrzehnte erfolgen kann, ist ihr Rückgang eine Sache von Jahrtausenden. Auch dann, wenn wir die Treibhausgas-Emission schon in 1-2 Generationen komplett stoppen, und das weltweit.

Wem diese Asymmetrie unplausibel erscheinen mag, kann sich das an einer Kochplatte vergegenwärtigen. Nach dem Einschalten ist die ruckzuck heiß, aber nach dem Abschalten kühlt sie sehr viel langsamer ab.

Zu berücksichtigen sind ferner verstärkende Prozesse wie die verringerte Rückstrahlung des Sonnenlichts ins All durch das Verkleinern der globalen Eisflächen. Diese Effekte bleiben erhalten, auch wenn wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre auf ein vorindustrielles Niveau zurückführen könnten (was nicht der Fall ist).

Es handelt sich bei meinem Posting also keineswegs um das Unterschätzen des Erfindungsgeists der zukünftigen Ingenieure. Sondern um das Berücksichtigen wissenschaftlicher Ergebnisse.
:Blumen:

qbz 26.01.2020 23:47

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507485)
Bei der Aussage über die Wichtigkeit der Rückstrahlung durch Eis sehe ich auf wissenschaftlicher Seite keinesfalls einen Konsens. Es ist wohl nur ein kleiner Baustein im System, welcher durchaus kritisch hinterfragt werden darf.
......

"In Klimamodellen wird der Einfluss der Eis-Albedo-Rückkopplung berücksichtigt. Eine im Jahr 2011 erschienene Studie deutet jedoch darauf hin, dass alle für den im Jahr 2007 erschienenen IPCC-Report verwendeten Modelle den Effekt unterschätzten; wenngleich die Messwerte aufgrund des relativ kurzen Beobachtungszeitraums von nur einer Normalperiode sicherlich fehlerbehaftet sind, so ist der Unterschied zu dem in den Klimamodellen angenommenen Feedback doch zu ausgeprägt, um gänzlich einem Messfehler zugeschrieben werden zu können. Laut der Studie beläuft sich der zusätzliche Strahlungsantrieb, der in den letzten 30 Jahren durch eine Verringerung der Eis-Albedo-Rückkopplung entstand, auf ca. 0,45 W/m² bzw. 30 % des Strahlungsantriebs des seit der Industrialisierung vom Menschen emittierten CO2 und liegt damit doppelt so hoch wie in aktuellen Klimamodellen angenommen wird. Die Ursachen sind unklar und nicht notwendigerweise in der globalen Erwärmung zu finden.[8] Dies konnte in einer weiteren Studie bestätigt werden, die Anfang 2014 publiziert wurde; anhand von Satellitenmessungen wurde festgestellt, dass die Arktis-Eis-Albedo um den Faktor zwei bis drei stärker abgenommen hat, als bisherige Studien hatten erwarten lassen; verteilte man die nach diesen Daten zusätzlich aufgenommene Energie gleichmäßig über den Erdball, entspräche sie 25 Prozent der direkt auf die Zunahme des Kohlendioxids in der Atmosphäre zurückzuführenden Erwärmung. Diese Erkenntnis findet sich noch nicht in aktuellen Klimaentwicklungsmodellen.[9][10]

Zur Erklärung des unerwartet starken Albedorückgangs werden aktuell die Einflüsse menschlicher Immissionen und der Kryoflora untersucht. Eine Studie von 2015 kommt zu dem Ergebnis, dass die Verdunklung von Schnee und Eisflächen durch Biofilme, insbesondere durch die Blüte roter Schneealgen, in Klimamodellen bisher unterschätzt wurde."

https://de.wikipedia.org/wiki/Eis-Al...3%BCckkopplung

LidlRacer 27.01.2020 01:03

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507485)
Sicherlich reflektiert Eis Strahlung zurück. Der überwiegende Anteil der Rückstrahlung ins All erfolgt aber über Luftfeuchtigkeit und Wolken in der mittleren Atmosphäre. Wird es durch die Erderwärmung nicht feuchter, gerade in den oberen Luftschichten? Ich meinte darüber sei man sich einig? Somit wird doch dann auch mehr Strahlung bereits in erster Ebene gepuffert und dann wieder reflektiert? Zudem wird ja das was überhaupt an Strahlung unten ankommt, wiederum zum Teil von den Teilchen der mittleren Atmosphäre zurück gen Erde reflektiert... Also generell dann unten weniger ankommende Strahlung bei feuchterer Atmosphäre?

Das sind eine Menge Fragezeichen. Ausrufezeichen!

In erster Linie verstärkt mehr Luftfeuchtigkeit den Treibhauseffekt.
Mehr CO2 führt zu höherer Temperatur, damit (im Durchschnitt) zu mehr Luftfeuchtigkeit, und damit zu noch höherer Temperatur.

Nobodyknows 27.01.2020 06:09

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1507489)
Das sind eine Menge Fragezeichen. Ausrufezeichen!

Das sind Fragezeichen hinter rhetorischen Fragen. Ausrufezeichen! ;)
Sprachwissenschaft ist auch eine "science". :Lachen2:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1507489)
In erster Linie verstärkt mehr Luftfeuchtigkeit den Treibhauseffekt. Mehr CO2 führt zu höherer Temperatur, damit (im Durchschnitt) zu mehr Luftfeuchtigkeit, und damit zu noch höherer Temperatur.

Das habe ich gestern aufgeschnappt: "Angst lässt sich in Deutschland besser bewirtschaften als Ackerflächen."
"I want you to panic." um wieder zur Namensgeberin dieses Thread zurückzukehren.

Gruß
N. :Huhu:

Klugschnacker 27.01.2020 08:20

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507495)
Meine Frage zu einer wissenschaftlichen Gegenüberstellung beider Systeme bleibt unbeantwortet.

Die Erde erwärmt sich. Es wird eindeutig gemessen. Das ist die Antwort auf Deine Frage.
:Blumen:

Nobodyknows 27.01.2020 08:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1507507)
Die Erde erwärmt sich. Es wird eindeutig gemessen. Das ist die Antwort auf Deine Frage.
:Blumen:

Temperaturveränderungen nach oben oder unten hat es auf der Erde schon immer gegeben und sie können eindeutig nachgewiesen werden. :Blumen:

Was ist dabei die sachlichen Fragen von derpuma zu beantworten?

Gruß
N. :Huhu:

Hafu 27.01.2020 08:54

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507512)
Hier gibt es noch nähere Infos zum Thema Wolken und der Schwierigkeit diese Daten in Klimamodelle zu integrieren:

https://www.spektrum.de/news/das-wol...adoxon/1560204

Quintessenz deines Links:

Zitat:

Zitat von Klimaforschung
In puncto Wolken jedoch waren sich die Forscher lange uneins. Das scheint sich nun zu ändern: Simulationen, wie Wolken die Temperatur der Atmosphäre regulieren, nähern sich einander an. ...

Satellitendaten legen nahe, dass der Klimawandel hohe Wolken noch höher steigen lässt und die planetare Wolkendecke vom Äquator Richtung Pole verschiebt.

3. Diese Rückkopplungen werden den globalen Temperaturanstieg vermutlich beschleunigen, auch weil kühlende Wolkeneffekte offenbar weniger Linderung bieten als bislang angenommen.

Unterschiedliche Klimamodelle, die sich immer mehr aneinander annähern, ist genau das, was ich unter "wissenschaftlichem Konsens" verstehe.

Die Wolken-Problematik ist also sicher kein plausibler Grund, den Kampf gegen den Klimawandel weniger ernsthaft und radikal zu führen, was ja wenn ich deine bisherigen Beiträge der letzten Tage Revue passieren lasse, eigentlich deine -vielleicht unbewusste- Grundeinstellung ist.

keko# 27.01.2020 08:58

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507508)
Du willst es halt auch nicht verstehen! :-) Es geht hier um KlimaMODELLE, also Prognosen und Berechnungen in deren Gleichungen der Einfluß gerade der Wolkenbildung nur sehr schwer bis garnicht zu prognostizieren ist. In Sachen Wolken besteht alles, nur kein wissenschaftlicher Konsens.

https://www.deutsches-klima-konsorti...mafaq-7-1.html

Das ist korrekt. Wolken sind problematisch. Wird in dem von mir oben erwähnten Buch auch so kommuniziert. Es gibt Abhängigkeiten, die man nicht vollständig durchdrungen hat. Alle Modelle sind daher "wenn... dann..." im Gegensatz zu Wettervorhersagen. Mich wundert es sowieso ein wenig, wie wenig über die eigentlichen Modelle selbst diskutiert wird.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:14 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.