Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1257078)
Selbstverständlich kann er das. Denn die natürlichen Mechanismen des Zusammenlebens bestimmen, was ein durchschnittliches, normales Verhalten ist. Dadurch wird eine Norm gesetzt, die man später "Moral" nennt.
Unser spezielles Ausmaß, in dem wir Menschen aggressiv, kooperativ, mitfühlend oder egoistisch sind, wurde durch solche Mechanismen ausbalanciert. Deutlich aggressivere Kulturen oder Arten gingen unter, deutlich mitfühlendere ebenfalls. Wir blieben übrig – und damit jenes Maß an Aggression oder Kooperation, das wir heute als Norm empfinden. Von dieser Norm ausgehend legst Du fest, was moralisches Handeln sein soll:
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Du sprichst vom "Menschen", also dem Homo sapiens. Ich denke, dass diese Art inbezug auf Aggressivität, Kooperation, Empathie, Egoismus eine flexible, gleichbleibende, genetische Disposition besitzt und allein die jeweilige Produktion-/Reproduktionsweise der jeweiligen Gesellschaft den Ausschlag gibt, wie kriegerisch, friedlich, egoistisch das Zusammenleben erfolgt. Kulturen sterben deswegen aus, weil sie langfristig von welchen mit höherer Arbeitsproduktivät abgelöst werden (und nicht primär wegen zu niedriger / hoher Aggressivität).
Kennst Du ethnologische, historische Untersuchungen, die Dein Modell bestätigen? Kennst Du genetische Untersuchungen, Erklärungen, die etwas darüber sagen, wie sich die genetische Disposition des Homo sapiens inbezug auf die genannten Eigenschaften verändert haben soll?
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