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Schwarzfahrer 10.01.2021 21:14

Nach dem gestern zitierten Artikel von Frau Wagenknecht hier noch eine Meinung zu der Corona-Politik der Regierung, die meine Methodiker-Meinung bestätigt: eine falsche bzw. zu unspezifische Zielsetzung verhindert effektives Handeln. Steter Tropfen höhlt den Stein, hoffentlich.

KevJames 11.01.2021 06:23

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1576880)
Da war ein Interview aus der Welt verlinkt und das war hinter einer Paywall - darauf hatte ich mich bezogen.

Ich habe mir das verlinkte ARD Video nun angeschaut und würde einen ganzen anderen Betrachtungsfokus setzen wollen, da er sehr gut eines der Probleme unserer heutigen Zeit zeigt.

Da sitzt ein Mediziner im TV, der sich doch tatsächlich einbildet, er könnte die Schäden in Politik und Wirtschaft beurteilen. Das ist vermessen - besser beraten wäre er (und viele andere), er würde sich auf die Medizin (oder noch besser, seinen Arbeitsschwerpunkt: Impfstofferforschung) konzentrieren und die Beurteilung von Politik und Wirtschaft dann auch den Politikwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftlern überlassen.

Ansonsten sagt er uns, dass eine Inzidenz von 50 unrealistisch sei - das hilft uns aus meiner Sicht aber nicht weiter, denn ob das Ziel schwer zu erreichen ist oder nicht, es macht die Zahl 50 nicht ungefährlicher. Vielleicht sollte man auch mal daran erinnern, dass die Zahl 50 im Frühjahr ein Kompromiss im wirtschaftlichen Sinne war. Viele Virologen haben damals darauf hingewiesen, dass 35 der sinnvollere Wert wäre.

KevJames 11.01.2021 06:24

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1577087)
Hatten wir hier schon die Aussagen des Herrn MP Kretschmer?



https://www.spiegel.de/politik/deuts...991274489c-amp

Ein Schlag ins Gesicht für viele. Unfassbar.

Früher sind Politiker*innen für vergleichsweise harmlosere Sachen zurückgetreten.

Gerade HErr Kretschmer hat übrigens kürzlich auch darauf hingewiesen, dass Frau Merkel die Ministerpräsidenten früh gewarnt hat und dass sie von Anfang an Recht hatte.

KevJames 11.01.2021 06:27

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1577121)
Erstens hast Du nicht die Ausbildung um solche Diagnosen stellen zu können, zweitens könnte auch Fachleute wie qbz und Trimichi sie nicht auf der Grundlage der Forumsbeiträge des angesprochenen Users stellen und drittens ist es eine absolute Freschheit, so über ein Forumsmitglied zu schreiben.

Sehe ich absolut genauso. Wird aber leider immer mehr Ton in diesem Forum. Aus meiner Sicht sagen solche Kommentare sehr viel über den (Charakter des) Ersteller)s) und sorgt bei mir persönlich dazu seltener hier rein zu schauen.
Meine persönliche Sicht, lieber Arne: Ich schätze Dich und vor allem Deine Sendungen sehr - finde aber, Du müsstest stärker regulierend eingreifen.

Nepumuk 11.01.2021 09:02

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1576728)
Corona-Veteranen Update:

Heute gab es ein Belastungs-EKG. Es sah alles gut aus und mein Arzt hat mir die Freigabe erteilt, wieder mit lockerem Sport anzufangen. Insgesamt waren es jetzt acht Wochen komplette Pause.

Ich werde heute mal 20 Minuten ganz easy joggen und bin gespannt, wie sich das anfühlt.

Das klingt doch schon mal gut. Freut mich zu hören.

Bei mir sind nun 5 Wochen nach Infektionsbeginn rum. Das letzte Woche war die erste, wo ich wieder richtig fit gefühlt habe. Die volle war kein Problem, keine erweiterte Müdigkeit mehr, keine Konzentrationsschwierigkeiten mehr. Das hat sich gut angefühlt.
Daher habe ich auch mit lockerem Fahren auf der Rolle und draußen weiter gemacht. Ganz locker, wenig Watt, Puls zwischen 100 und 110. Auch da keine Probleme mit Puls, Atmung, Kreislauf oder so.
Mein Check-up-Termin beim Doc steht noch aus. Hoffe, dass ich nächste Woche einen Termin bekomme.

Seyan 11.01.2021 09:40

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1577213)
Das klingt doch schon mal gut. Freut mich zu hören.

Bei mir sind nun 5 Wochen nach Infektionsbeginn rum. Das letzte Woche war die erste, wo ich wieder richtig fit gefühlt habe. Die volle war kein Problem, keine erweiterte Müdigkeit mehr, keine Konzentrationsschwierigkeiten mehr. Das hat sich gut angefühlt.
Daher habe ich auch mit lockerem Fahren auf der Rolle und draußen weiter gemacht. Ganz locker, wenig Watt, Puls zwischen 100 und 110. Auch da keine Probleme mit Puls, Atmung, Kreislauf oder so.
Mein Check-up-Termin beim Doc steht noch aus. Hoffe, dass ich nächste Woche einen Termin bekomme.

Bei euch beiden hört sich das schon heftig an.
Ich habe nach Ablauf meiner Quarantäne recht flott wieder angefangen zu trainieren. Erstmal auch ganz sanft (lockerer Lauf ohne Uhr oder Rolle ohne irgendwelches Tempo), mittlerweile auch mit kurzen Intervallen oder auch mal länger (am WE den ersten Lauf mit mehr als 10km). Der Sport selbst geht gut, ich merke halt nur, dass ich leistungstechnisch sicher 10% schlechter bin als vorher. Aber gut, während der Quarantäne kann man sich halt nicht wirklich bewegen (Spaziergang ist nicht erlaubt und wegen Mehrparteienhaus auch keine Chance in den Keller zu gehen wegen Rolle). Woran die Leistungsabsenkung liegt, wird sich daher erst in ein paar Wochen zeigen. Wenn ich im März immer noch so schwach unterwegs bin, hat Corona wohl doch was angestellt...

ironmansub10h 11.01.2021 10:38

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1577121)
[Moderation: Entfernt.]

Erstens hast Du nicht die Ausbildung um solche Diagnosen stellen zu können, zweitens könnte auch Fachleute wie qbz und Trimichi sie nicht auf der Grundlage der Forumsbeiträge des angesprochenen Users stellen und drittens ist es eine absolute Freschheit, so über ein Forumsmitglied zu schreiben.

Falls du mich meinst, kennst du meine Ausbildung nicht

aequitas 11.01.2021 11:11

Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.

Zitat:

Das Thema ist natürlich interessant und wichtig dazu. „Follow the science“, hieß das mal, als es um den Klimawandel ging. Aber welche „science“? „Facts are facts!“ Als Wissenschaftler kann ich da nur fragen: Seit wann denn das? Welche erkenntnistheoretischen Kurse kann jemand besucht haben, der so etwas auf ein Poster schreibt und sich damit auch noch fotografieren lässt? Für die Pandemie zuständig sind nach allgemeiner Ansicht die Virologen; deren Fakten handeln von der molekularen Struktur der Viren, aber nicht von der sozialen Struktur menschlicher Kontakte. Ebenfalls als zuständig gelten Physiker und Mathematiker; die allerdings kommen ohne Fakten aus und arbeiten stattdessen mit Modellen wie die Quants in den Investmentbanken vor 2008, die uns ihre todsicheren Vorhersagen über die Stabilität der Preise von Derivaten eingebrockt haben.

Oder braucht man das nicht? Virologen und Physiker gehen davon aus, dass die Chance, angesteckt zu werden und anschließend zu erkranken (was wahrhaftig zweierlei ist), für alle gleich ist, gleich verteilt, strukturlos. Vielleicht stimmt das so nicht, aber da man darüber nichts weiß, jedenfalls als Physiker oder Virologe, nehmen wir mal an, dass es so ist, und schauen wir mal, wie weit wir damit kommen: gute wissenschaftliche Praxis. So kommt es, dass wissenschaftliches Fakten-Nichtwissen Strategien zur Eindämmung der Pandemie empfiehlt, die nicht nur riskante Kontakte, sondern alle Kontakte unterbinden sollen, weil alle als gleich riskant behandelt werden müssen und nicht nach Risiken unterschieden werden können. Der alle Nachteile ausgleichende, nebenbei anfallende Vorteil ist dann, dass man auf feinmechanisches Klein-Klein verzichten kann, her mit dem Hammer, drei, vier, fünf Wochen Kontaktsperre für alle, und zwar richtig hart. Dann, so zeigen unsere faktenfreien Modelle, ist das Virus weg, wir machen wieder auf, und es darf getanzt werden.

Das ist aber noch nicht alles. Klappt die Therapie nicht, können die Physiker und Virologen mit den ihnen als solchen verfügbaren Fakten und Modellen immer nur raten: Es war noch nicht Hammer genug; noch längere und härtere Auflagen; noch eine Fernsehansprache der Kanzlerin; noch mehr Presseberichte über bleibende Schäden junger Geheilter. Wer nicht hören will, muss fühlen, für alle anderen gilt: Tut uns leid, mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Klugschnacker 11.01.2021 11:12

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 1577234)
Falls du mich meinst, kennst du meine Ausbildung nicht

Halte bitte mal den Ball flach. Du hast keinen Grund, gegenüber anderen Diskussionsteilnehmern persönlich zu werden, ganz gleich welche Ausbildung Du hast.

trithos 11.01.2021 11:41

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577240)
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Das was Streeck da schreibt ist doch ein bisschen eine Binsenweisheit. Abgesehen davon, dass ich seiner Behauptung widerspreche, dass nach allgemeiner Ansicht die Virologen für die Pandemie zuständig seien. Mittlerweile hat sich ja doch schon herumgesprochen, dass es z.B. auch die Fachrichtung Epidemiologie gibt.

Und die Diskussion, die Streeck (in den hier zitierten Passagen) vermisst, wird doch schon längst geführt. Sie hilft uns nur nicht weiter. Grob vereinfacht sagt Streeck, wir kennen zu wenig wissenschaftliche Fakten für tatsächlich faktenbasierte Entscheidungen. Und wir müssen Erkenntnisse aus verschiedensten Bereichen gegeneinander abwägen. Sagen wir, er hat Recht. Aber was hilft uns das? Es müssen Entscheidungen getroffen werden. Selbst der Beschluss, nichts zu tun und die Infektion einfach laufen zu lassen, wäre eine Entscheidung, die man genau aus den von Streeck genannten Gründen kritisieren könnte, weil halt auch nicht faktenbasiert.

Um das festzustellen braucht man allerdings nicht unbedingt erkenntnistheoretische Kurse. Ist also ein bisschen Binsenweisheit und ein bisschen akademische Diskussion, die wenig Hilfestellung für aktuelle Entscheidungen bietet.

aequitas 11.01.2021 12:27

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1577244)
Das was Streeck da schreibt ist doch ein bisschen eine Binsenweisheit. Abgesehen davon, dass ich seiner Behauptung widerspreche, dass nach allgemeiner Ansicht die Virologen für die Pandemie zuständig seien. Mittlerweile hat sich ja doch schon herumgesprochen, dass es z.B. auch die Fachrichtung Epidemiologie gibt.

q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

trithos 11.01.2021 12:44

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577257)
q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

Ich finde diesen Kommentar unangemessen, er enthält lediglich den Versuch einer persönlichen Abwertung ohne inhaltlich etwas beizutragen.

qbz 11.01.2021 13:13

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577240)
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.
.....

Man sollte vielleicht auch daran erinnern, dass mit der Stellungnahme der Leopoldina durchaus auch andere Disziplinen ausser der Medizin wie Gesellschaftswissenschaftler und Philosophen einen Lockdown dringend empfahlen bzw. forderten. Es gibt zur gegenwärtigen Politik und zum Lockdown abweichende Meinungen in der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften, aber nicht zwischen der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften.

Zitat:

Streek (Schlussfolgerung): "Wenn eine Gesellschaft mit Lungenkrebs leben kann, kann sie, wenn sie muss, wohl auch mit Covid-19 leben. Im Übrigen, wenn man die Alten- und Pflegeheime virenfest aufrüsten würde, was zweifellos nur einen winzigen Bruchteil der gigantischen Corona-Sonderhaushalte erfordern würde, könnte man Totenzahlen und Bettenbelastung nicht unbedingt halbieren, sinken würden sie aber. Wenn man dann noch die Hausärzte dazu bekäme, ihre vorerkrankten Stammpatienten einzubestellen und ins Gebet zu nehmen, wäre eine, und soweit ich sehe, überhaupt die wichtigste Begründung für die mit ewiger Wiederkehr drohenden Lockdowns entfallen. Welche Begründung bliebe dann noch?"
Zunächst besteht das Ziel wohl darin mit den Impfungen die Pandemiegefahren zu beseitigen, d.h. von "ewiger Wiederkehr" kann keine Rede sein. Das Ende ist in diesem Jahr 2021 absehbar.

Streek plädiert in seinem Konzept für keine Lockdownmassnahmen, allein für individuelle Schutzmassnahmen bei Risikogruppen. Auch keine Quarantänen und Tests? Damit gäbe es viel, viel höhere Infiziertenzahlen wie jetzt, es würden mehr erkranken und es würde dadurch auch mehr schwere Fälle in den Nichtrisikogruppen bei jüngeren und mittelalten Menschen geben. Was passiert aufgrund der wochenlangen Arbeitsausfälle in den Betrieben, wenn Mitarbeiter an Covid schwerer und länger erkranken oder die Risikogruppen aus Schutzgründen freigestellt sind? Wie schaffen es die Krankenhäuser mit den vielen schwer Erkrankten? Wegen der Schutzmassnahmen gibt es jetzt auch viel weniger Grippefälle und grippebedingte Ausfälle im Winter.

Die Risikogruppen (Gruppen mit hohen Todeszahlen) machen immerhin ca. 30 % unserer Gesellschaft aus, neben den Alten auch Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruck, immunschwache Menschen, anderweitig Erkrankte (Krebs, Niere) usf.. Die Risiken für diese Gruppen nehmen bei hohen Zahlen zu. Spätestens in 3-6 Monaten sollten diese Gruppen alle durchgeimpft sein.

Zustimmen würde ich bei der Forderung nach weiteren Untersuchungen und Datenauswertungen, sinnvoll für seinen eigenen wissenschaftlichen Bereich zu werben.

tandem65 11.01.2021 13:26

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577257)
Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

Vielleicht ist es auch Dein Textverständnis das da nicht so passt.:Huhu:
Vielleicht versuchst Du in Deine Worte zu packen was Trithos Aussage inach Deinem verständnis war.

aequitas 11.01.2021 13:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1577271)
Die Risikogruppen (Gruppen mit hohen Todeszahlen) machen immerhin ca. 30 % unserer Gesellschaft aus, neben den Alten auch Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruck, immunschwache Menschen, anderweitig Erkrankte (Krebs, Niere) usf.. Die Risiken für diese Gruppen nehmen bei hohen Zahlen zu. Spätestens in 3-6 Monaten sollten diese Gruppen alle durchgeimpft sein.

Warum wird diese irreführende Zahl und Verzerrung des Risikos immer noch verbreitet? Alter ist DER Prädiktor für schweren Verlauf und Tod, der die anderen genannten Risiken um ein vielfaches übersteigt.

Stimmt: konkrete Maßnahmen sind sinnlos, weiter auf alles drauf ohne Differenzierung.

War letzte Woche über 10 Stunden auf Skiern in einem deutschen Mittelgebirge unterwegs. Diese ganze Hysterie darum ist dermaßen realitätsverweigernd und stumpfester Populismus. Zudem die sinnlose Beschränkung auf nur eine Kontaktperson, die gerade Single-Haushalte und Alleinerziehnde noch stärker belastet. Es wird dermaßen ineffektive Symbolpolitik mit großem Tamtam betrieben, statt endlich mal an den wirklichen Stellschrauben zu drehen ...

repoman 11.01.2021 13:40

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577240)
......Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577257)
q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

Deine Arroganz und Überheblichkeit ist schon bemerkenswert. Im Gegensatz zu Trithos wirst du auch persönlich. Man könnte noch zig weitere Bespiele anfügen.:Nee:

captain hook 11.01.2021 13:44

Das mit dem Alter scheint nicht von der Hand zu weisen:

https://de.statista.com/statistik/da...ch-geschlecht/

qbz 11.01.2021 13:46

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577274)
Warum wird diese irreführende Zahl und Verzerrung des Risikos immer noch verbreitet? Alter ist DER Prädiktor für schweren Verlauf und Tod, der die anderen genannten Risiken um ein vielfaches übersteigt.
....

weil ich das bei Medizinern, Virologen so lese. Und die Bundesregierung bezeichnet diese Menschen als Risikogruppen bei Corona. Irreführung?

Schau einfach mal, welche Menschen in den Gruppen 1-3 beim Impfen an die Reihe kommen. Da sind in der 3. Gruppe, bei den 70-74jährigen auch alle Menschen mit Vorerkrankungen, egal welchen Alters, dabei. Basiert diese Einteilung jetzt auf einer "Irreführung" oder den vorhandenen Statistiken über die Risiken bei den relevanten Vorerkrankungen?

keko# 11.01.2021 13:50

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1577271)
Man sollte vielleicht auch daran erinnern, dass mit der Stellungnahme der Leopoldina durchaus auch andere Disziplinen ausser der Medizin wie Gesellschaftswissenschaftler und Philosophen einen Lockdown dringend empfahlen bzw. forderten. Es gibt zur gegenwärtigen Politik und zum Lockdown abweichende Meinungen in der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften, aber nicht zwischen der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften....

Naja, es gibt genug unterschiedliche Meinungen von Philosophen. Man bekommt sie halt nicht serviert. Ganz davon abgesehen habe ich gerade manchmal das Gefühl, dass man den Menschen auf eine boolesche Virenschleuder reduziert (infiziert true/false).
Gerade von dir hätte ich mir etwas mehr Output erwartet. Immerhin klettert der DAX auf schwindelerregende Höhe, Superreiche werden trotz Corona noch reicher, wir unterstützen mit Milliarden an Steuergeldern Unternehmen, die - so scheint es mir - Corona nutzen um gleichzeitig zu sanieren. Ich habe in Erinnerung, dass du bei anderen Themen diesbezüglich kritischer warst :Blumen:
(verstehe das nicht als Provokation)

Thomas W. 11.01.2021 13:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1577271)

Zunächst besteht das Ziel wohl darin mit den Impfungen die Pandemiegefahren zu beseitigen, d.h. von "ewiger Wiederkehr" kann keine Rede sein. Das Ende ist in diesem Jahr 2021 absehbar.

Das freut mich sehr. Wann ist Corona denn etwa 2021 vorbei ?
Warum kann von ewiger Wiederkehr keine Rede sein ?

Danke für die Infos schonmal.

Besten Gruß

captain hook 11.01.2021 14:02

Streeck arbeitet ja selbst heraus in welchem Spannungsfeld die Politik und die Gesellschaft stehen. Ich erinnere mich noch gut als das mit dem Alter der Todesfälle aufs Tableau kam. Da war dann von denen die heute eine stärkere Differenzierung fordern und der Regierung Unfähigkeit unterstellen von Wegsperren und Insolation die Rede und es gab eins zwei geschwind Studien über der Vereinsamung der "Alten". Das Schutzargument wollte niemand so recht hören. In meinen Augen ist das auch nicht verwerflich. Selbstverständlich gibt es verschiedene Sichtweisen dazu.

Wie zB mit den Schulen auch. Bleibt man bei der Todesstatistik ist es sinnfrei. Eine Schweizer Studie führte allerdings die Schulschließung auf Platz 3 der Maßnahmen die die Mobilität in der Gesellschaft verringerte und damit die Anzahl der Kontakte und Verbreitungsmöglichkeiten. Selbst wenn derjenige der mobil ist vielleicht nicht dran stirbt, trägt er ggfls. durch seine Kontakte trotzdem zu einer schnelleren Verbreitung bei, die dann ggfls. bei dem Alten ankommen der dann tatsächlich stirbt.

Alleine zu diesem Thema gibt es also bereits verschiedene Diskussionsfelder, die ich für mich kaum trauen würde abschließend (und gewichtet) zu beantworten:

Ist Schutz der Alten auch durch stärkere Abgrenzung zu vielen sehr mobilen Jüngeren nun Schutz oder Wegsperren?

Darf man von Jüngeren mit weniger Sterblichkeitsrisiko erwarten sich einzuschränken, damit der Ältere mit höherem Risiko sicherer wird auch ohne ihn zu isolieren?

Ist die Sterblichkeit der alleinige Marker auf den man abstellen möchte?

Traut sich Streeck zu all diese Positionen zu klären und so harmonisch zu beantworten, dass sich alle mitgenommen und ausreichend gewürdigt sehen?

Aber so funktioniert das "Spiel". Die Stelle die entscheiden muss wird nach der Entscheidung immer damit konfrontiert wo es nicht so gut gelaufen ist.

Bisher kommen wir in D ganz gut davon im internationalen Vergleich (wenn man sich zB mal so Italien, Frankreich oder Spanien anschaut) vielleicht ist das wie es bei uns läuft doch nicht ganz so übel?

qbz 11.01.2021 14:11

Zitat:

Zitat von Thomas W. (Beitrag 1577283)
Das freut mich sehr. Wann ist Corona denn etwa 2021 vorbei ?
Warum kann von ewiger Wiederkehr keine Rede sein ?

Danke für die Infos schonmal.

Besten Gruß

Meine ganz persönliche, subjektive Ansicht ist:
Sobald alle Risikogruppen geimpft sind, wird eine deutliche Entspannung in den Krankenhäusern eintreten, was nach den vorliegenden Zahlen über die jetzt verfügbaren Impfstoffe spätestens Juni der Fall sein wird. Mit der baldigen Zulassung für den Impfstoff von Astra Seneca können die Hausarztpraxen breit impfen. Der Impfstoff scheint geeignet für die breite Massenimpfung der jüngeren, mittelalten Menschen. Mit diesen 3 Impfstoffen (und vielleicht ab Sommer noch einem weiteren) könnten bis zum Herbst 21 alle Impfwilligen in DE versorgt werden. D.h. das bedeutet ab Sommer 21 keine Lockdowns mehr notwendig. Inwiefern man auf Hygienemassnahmen zukünftig im Alltag verzichtet oder nicht, darüber gibt es sicher breite Diskussionen und hängt auch davon ab, wieviele eine Impfung aufweisen und wie hoch die Corona-Inzidenzen unter den Nichtgeimpften noch sein werden. Einen Lockdown im nächsten Herbst / Winter werden wir nicht mehr bekommen, weil wegen der Impfungen die Krankenhäuser nicht mehr durch Corona überlastet sind.

keko# 11.01.2021 14:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1577284)
...

Bisher kommen wir in D ganz gut davon im internationalen Vergleich (wenn man sich zB mal so Italien, Frankreich oder Spanien anschaut) vielleicht ist das wie es bei uns läuft doch nicht ganz so übel?

Ist halt eine Frage, wie weit man schaut (Übrigens geht meine älteste Tochter in Paris längst wieder ganz normal einkaufen). Gegenüber manchen asiatischen Ländern sehen diese Länder alle schlecht aus. Ein früher, harter Lockdown war wohl der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe den Eindruck, dass sich die von dir erwähnten Länder irgendwann angleichen werden und letztendlich die medizinische Versorgung den Unterschied macht (gut für DE) und weniger die Wahl der Maßnahmen in diesen westlichen Ländern.

pepusalt 11.01.2021 14:14

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577240)
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Mir hat gleich das schon gereicht:
Zitat:

...die Chance, angesteckt zu werden und anschließend zu erkranken (was wahrhaftig zweierlei ist)....
Angesteckt und erkrankt sind verschieden, aber einen auch noch überhöht 'wahrhaftigen' Keil in die Gesellschaft reinzuschieben ist der auch hier bekannte Versuch, freie Fahrt, freie Gesellschaft für 'nur' Angesteckte sowie Standspur, Isolation für Erkrankte und Vulnerable (jep, 30%) als egoistisches Ellenbogenverhalten ohne wirkliche Lösungen zu befördern.
In seinen weiteren Aussagen habe ich da nichts wirklich Anderes erkennen können.

Was Deine Aussagen betrifft: Eine überlaufende Arroganz ist wirklich nicht ganz zu übersehen :Blumen:

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577240)
Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577257)
q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.


captain hook 11.01.2021 14:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1577288)
Ist halt eine Frage, wie weit man schaut (Übrigens geht meine älteste Tochter in Paris längst wieder ganz normal einkaufen). Gegenüber manchen asiatischen Ländern sehen diese Länder alle schlecht aus. Ein früher, harter Lockdown war wohl der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe den Eindruck, dass sich die von dir erwähnten Länder irgendwann angleichen werden und letztendlich die medizinische Versorgung den Unterschied macht (gut für DE) und weniger die Wahl der Maßnahmen in diesen westlichen Ländern.

Wenn man sich allerdings dann mal die härte der Maßnahmen in den Ländern anschaut, dann wurden wir im Umkehrschluss in D bislang ja mehr oder weniger mit Samthandschuhen angefasst. Da durfte man ja teilweise quasi gar nicht mehr vor die Tür, wovon wir hier weit entfernt sind.

merz 11.01.2021 14:19

Kurzer Blick nach UK:

Die Schätzung sind dort, daß aktuell dort 1 von 50 Covid hat (aktuell hat, nicht hatte),in London eher 1 von 30. Regionale Inzidenzwerte sind teils vierstellig.
National 60.000 neue Fälle am Tag ....
In der Diskussion sind weitere noch striktere Maßnahmen.

Da wollen wir sicherlich nicht hin.

m.

Quelle: jede Menge, exemplarisch https://www.bbc.com/news/uk-55550906)

keko# 11.01.2021 14:36

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1577293)
Wenn man sich allerdings dann mal die härte der Maßnahmen in den Ländern anschaut, dann wurden wir im Umkehrschluss in D bislang ja mehr oder weniger mit Samthandschuhen angefasst. Da durfte man ja teilweise quasi gar nicht mehr vor die Tür, wovon wir hier weit entfernt sind.

Mittlerweile halte ich einen frühen, harten und zeitlich begrenzten Lockdown als das Mittel der Wahl. Ich glaube, die Bevölkerung würde das auch mittragen (bis auf übliche Ausnahmen). Das soll aber kein Vorwurf sein, DE fehlt da einfach die Erfahrung. Ich vermute aber, beim nächsten Mal würde man das so ähnlich machen.

Flow 11.01.2021 14:53

(br :) 15-Kilometer-Regel: Brandl fordert Auswertung von Handy-Daten

Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetags, hält den ab heute coronabedingt geltenden 15-Kilometer-Bewegungsradius für schwer kontrollierbar. Als Alternative schlägt der Abensberger Bürgermeister vor, Bewegungsprofile aus Handys auszulesen.

Zitat:

"Gesundheitsschutz oder Datenschutz?"

Der CSU-Politiker sagte, "wir müssen einfach mehr Mut haben dazu, dass man die digitalen Möglichkeiten nutzt". Sein konkreter Vorschlag:
"Wir könnten heute Bewegungsprofile aus den Handys auslesen und auf diese Weise sehr treffsicher feststellen, wo sich die Menschen aufhalten. Wir müssen uns halt jetzt entscheiden, was wichtiger ist, der Gesundheitsschutz oder der Datenschutz." Uwe Brandl


merz 11.01.2021 14:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1577300)
Mittlerweile halte ich einen frühen, harten und zeitlich begrenzten Lockdown als das Mittel der Wahl. Ich glaube, die Bevölkerung würde das auch mittragen (bis auf übliche Ausnahmen). Das soll aber kein Vorwurf sein, DE fehlt da einfach die Erfahrung. Ich vermute aber, beim nächsten Mal würde man das so ähnlich machen.

+1, sehe ich auch so, Lernkurven eben ...., wäre aber im Oktober 20 schwer zu erklären gewesen (auch mir)

m.

Seyan 11.01.2021 15:50

Das traurige ist, dass ich den Politikern zutraue, dass die sowas umsetzen.
Soll ich denen vll. noch meinen Pipi-Plan schicken? Mit Muster? Ist doch sicher infektionstechnisch auch spannend!

captain hook 11.01.2021 15:54

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1577331)
Das traurige ist, dass ich den Politikern zutraue, dass die sowas umsetzen.
Soll ich denen vll. noch meinen Pipi-Plan schicken? Mit Muster? Ist doch sicher infektionstechnisch auch spannend!

ADAMS Meldepflichten für alle. Da wissen die zum Impfen auch gleich wann sie wo hinkommen können. :liebe053:

Badekaeppchen 11.01.2021 16:06

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1577331)
Das traurige ist, dass ich den Politikern zutraue, dass die sowas umsetzen.
Soll ich denen vll. noch meinen Pipi-Plan schicken? Mit Muster? Ist doch sicher infektionstechnisch auch spannend!

So unterschiedlich sind die Sichtweisen. In Südkorea ist sowas an der Tagesordnung und dort schüttelt man den Kopf, warum in Europa der Datenschutz derart über den Gesundheitsschutz gestellt wird.

Matthias75 11.01.2021 16:30

Das Personal, dass man dann einspart, kann man sicher problemlos dazu verwenden, die Handydaten auszuwerten und bei jedem einzelnen Fall nachzuforschen, ob derjenige sich berechtigt oder unberechtigt 15,05 km von seinem Wohnsitz weg bewegt hat. :Maso: :Maso:

Und wer sich nicht erwischen lassen will, macht einfach sein Handy aus oder lässt es zu Hause liegen. Oder kommt dann noch die "Handypflicht", dass man ein Handy bei sich führen und eingeschaltet haben muss, mit unregelmäßigen Kontrollanrufen etc.?

M.

anlot 11.01.2021 17:32

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1577240)
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.



Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Danke. Sehr guter Artikel, der es auf den Punkt bringt und vor allem dazu mal über den eigenen Tellerrand zu blicken.

Hafu 11.01.2021 17:40

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1577359)
Das Personal, dass man dann einspart, kann man sicher problemlos dazu verwenden, die Handydaten auszuwerten und bei jedem einzelnen Fall nachzuforschen, ob derjenige sich berechtigt oder unberechtigt 15,05 km von seinem Wohnsitz weg bewegt hat. :Maso: :Maso:

Und wer sich nicht erwischen lassen will, macht einfach sein Handy aus oder lässt es zu Hause liegen. Oder kommt dann noch die "Handypflicht", dass man ein Handy bei sich führen und eingeschaltet haben muss, mit unregelmäßigen Kontrollanrufen etc.?

M.

:Blumen:
Genau diese Gedanken, die du dir in diesem Beitrag machst, sollte ein "Präsident des Bayerschen Gemeindetags" eigentlich in der Lage sein selbständig sich zu machen bevor er einen derartigen Senf irgendeinem Reporter erzählt.

Höchstwahrscheinlich hat Her Brandl die 15km-Regel und vor allem ihre unendlich vielen Ausnahmen, für die sie nicht gilt, selbst nicht verstanden. Neben der erlaubten Fahrt zur Arbeit oder zu Kunden, die gerne auch 100km weit sein darf, sind bei geltender 15km-Regel auch Fahrten zum Physiotherapeuten oder Arzt, Fahrten zu Verwandten, Fahrten zum Einkaufen (z.B Abholen von Möbeln, usw.), Abholen von Haushaltsmitgliedern vom Bahnhof oder Flughafen und hunderte andere Ausnahmen definiert.
Das einzige was bei einer Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro Woche eindeutig untersagt ist, ist eine Fahrt zum Spazierengehen oder Rodeln von mehr als 15km. Als ob Spazierengehen oder Rodeln zu den Dingen gehört, bei denen man sich Covid-19 holen könnte.

Die 15km -Regel ist ähnlich wie die "Ausgangssperre", die sich die Politik bei der letzten "Verschärfung" beim Wechsel vom "Lockdown light" zum "striktem Lockdown" augedacht hat, ein weiteres Beispiel für sinnlose Symbolpolitik.

KalleMalle 11.01.2021 18:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1577376)
Als ob Spazierengehen oder Rodeln zu den Dingen gehört, bei denen man sich Covid-19 holen könnte.

Wenn man's so macht, wie letztens am Feldberg im Ts., dann wird das wohl gehen:



Ich vermute mal, das Ziel der 15km-Regel ist es, solche Situationen zu vermeiden. Im Sinne einer Kontaktreduzierung sicherlich eine geeignete Maßnahme.

Ob es sonderlich glücklich ist, eine allgemeine Regel aufzustellen und dann alle Tatbestände, die man nicht reglementieren will wieder einzeln auszunehmen ist eine andere Frage.

Pascal 11.01.2021 19:56

"Nach unbeherrschbaren Größenordnungen sieht Corona, so betrachtet, jedenfalls nicht aus. "

So die Aussage aus dem zitierten FAZ Artikel von H. Streeck. 40686 Tote sind dem Herren einfach nicht genug.
So kann nur jemand urteilen, der nie eine Intensivstation oder Covid-Station von innen gesehen hat und auch noch nie eine Reportage darüber. Ab welcher Totenzahl ist es unbeherrschbar? Würden ein paar mehr Krematorien die Situation nicht gleich wieder beherrschbar machen?

Das schlimmste ist, es wird zum wiederholten Mal der immer gleiche Fehler begangen zu vergessen, weshalb es "nur" 41Tsd Tote sind. Eben weil wir seit März 2020 rigide Maßnahmen ergriffen haben, Einschränkungen auferlegt bekommen haben und jeder Einzelne Entbehrungen erdulden muss.

Und es kommt argumentativ auch der immer gleiche Käse von freien Intensivbetten. Als ob dem 85-jährigen ein Intensivbett nützen würde wenn der halb so alte Arzt/Pfleger massenhaft infiziert/erkrankt/in Quarantäne ist, weil eben keinerlei Maßnahmen ergriffen wurden.

sabine-g 11.01.2021 20:04

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1577399)
"
Das schlimmste ist, es wird zum wiederholten Mal der immer gleiche Fehler begangen zu vergessen, weshalb es "nur" 41Tsd Tote sind. Eben weil wir seit März 2020 rigide Maßnahmen ergriffen haben, Einschränkungen auferlegt bekommen haben und jeder Einzelne Entbehrungen erdulden muss.

Guter Beitrag.
Diese ganzen Skeptiker - auch in diesem Forum - nerven gewaltig.
Eine ordentliche Infektion mit Beatmung auf der Intensivstation würde sie wohl umstimmen - falls es genügend Plätze gibt.
Ich bin sehr sicher dass keiner hier Londoner Verhältnisse möchte.
Ich habe dort eine Bekannte, die sagt dass es kaum auszuhalten ist.

Stefan 11.01.2021 20:12

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1577408)
Eine ordentliche Infektion mit Beatmung auf der Intensivstation würde sie wohl umstimmen - falls es genügend Plätze gibt.

Über den Bundestagstagsabgeordneten mit der Netzmaske hatten wir hier ja schon diskutiert.
Dem Herrn scheint es eine Weile ziemlich dreckig gegangen zu sein:
Der AfD-Politiker habe „im Lahrer Klinikum tagelang mit dem Tod“ gerungen, berichtet die baden-württembergische „Lahrer Zeitung“ unter Berufung auf das Büro des Politikers.

Laut eines Facebook-Posts will Seitz trotz der eigenen schweren Erkrankung weiter nicht an eine Pandemie glauben.

Schlafschaf 11.01.2021 20:17

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1577399)
"Nach unbeherrschbaren Größenordnungen sieht Corona, so betrachtet, jedenfalls nicht aus. "

So die Aussage aus dem zitierten FAZ Artikel von H. Streeck. 40686 Tote sind dem Herren einfach nicht genug.
So kann nur jemand urteilen, der nie eine Intensivstation oder Covid-Station von innen gesehen hat...

Das kann man auch umdrehen: Du möchtest damit also sagen, dass wir unbeherrschbare Zustände bei Corona haben? Ab welcher Todeszahl oder bei welcher Belegung der Intensivstationen haben wir denn die Kontrolle verloren?


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