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qbz 20.11.2025 13:05

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1794422)
Da stimme ich Dir zu, die OP-Kontraindikationen sind überall ähnlich.
Der Unterschied liegt nicht darin, im ob operiert wird, sondern wann das Therapieziel wechselt. Deutschland entscheidet meist risikotechnisch, UK/Schweiz/Kanada schon früher nach Lebensqualität und Nutzen im Restleben. Es geht nicht um weniger Behandlung, sondern früher die passende zu finden.

Da senkt auch die Kosten. Das ist aber nicht der Grund, sondern die Folge.
Wenn man Übertherapie vermeidet und früher auf das richtige Therapieziel umstellt, leiden Patienten weniger. Dadurch sinken automatisch die Ausgaben. Es geht in erste Linie darum Unsinn einzusparen.

Nach meinen ganz persönlichen Erfahrungen wird mit solchen Beispielen bloss Stimmung gemacht, solange sie nicht mit Untersuchungen / Studien belegt werden. Was heisst denn medizinisch "Übertherapie" . Wo findet sie bei welchen Krankheiten statt mit welchen Patientengruppen? Du unterstellt ja nicht einzelne Fehlentscheidungen, die es natürlich gibt, sondern strukturelle, systemisch bedingte "Übertherapie".

Im Falle von Krebs z.B. unterscheidet man zwischen curativ / palliativ (an der Charite ist die palliative Onkologiestation z.B. ebenso gross wie die curative), die Übergänge stellen sich aber in der Praxis halt als fliessend dar und mit vielerlei Überschneidungen, aus verschiedensten Gründen (individueller Krankheitsverlauf, Patientenwille, persönliche Umstände etc.). Zweifellos erhöht z.B. eine Chemotherapie mit bestimmten Zytostatika das Risiko für eine (schon alte) Niere z.B. oder erhöht das Infektionsrisiko der Patienten, weil die Thrombozythen unter die Normwerte sinken. Individuell werden diese Risiken abgewogen und so weit wie möglich diagnostisch während der Behandlung kontrolliert und die Leitlinien altersgerecht angepasst, gegebenfalls eine Chemo-Behandlung unter- oder abgebrochen (keiner will Patienten mit durch die Chemo zerstörten Nieren) oder durch andere evtl. etwas weniger wirksame Methoden ersetzt.

Anhand meines eigenen Falles könnte ich Dir konkret ganz genau aufzeigen, was behandlungstechnisch entsprechend dem biologischen Alter modifiziert ist, quasi curativ mit Einschränkungen. Meiner Erfahrung nach funktioniert das durchaus in der Praxis an guten Kliniken.

Adept 20.11.2025 13:05

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1794430)
Kapital wir hier höher versteuert als Arbeitseinkommen und zwar heute schon. Du hast 100 Euro Gewinn im Unternehmen. Das wird dort versteuert. Es verbleiben 70 Euro. Diese schüttest Du jetzt ins Privatvermögen aus. Kommen auf die 70 Euro nochmal 26%. Von den 100 Euro kommen also 51,80 bei Dir an.

Deine Argumentation stimmt ausschließlich für reine Zinserträge. Da würden sich die Länder aber ins eigene Fleisch schneiden. Die wollen doch, dass ihre beschissenen Bonds gekauft werden. Und jeder vernünftige Investor schaut hier auf die Nachsteuerrendite.

Bin da jetzt nicht so ein Experte wie du, aber:
Körperschaftssteuer ist 15%
Kapitalertragssteuer ist 25% (Soli Zuschlag 5.5% aber gehört nicht zur Steuer)

Und grundsätzlich finde ich es gut, wenn Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern wieder reinvestiert werden. Also wäre das oben aus meiner Sicht nicht schlecht.

Genussläufer 20.11.2025 13:15

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1794435)
Bin da jetzt nicht so ein Experte wie du, aber:
Körperschaftssteuer ist 15%
Kapitalertragssteuer ist 25% (Soli Zuschlag 5.5% aber gehört nicht zur Steuer)

Und grundsätzlich finde ich es gut, wenn Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern wieder reinvestiert werden. Also wäre das oben aus meiner Sicht nicht schlecht.

Du hast die Gewerbesteuer vergessen. Das sind im Schnitt nochmal knapp über 15%. Das passiert aber auch noch auf Unternehmensebene, also vor der Ausschüttung.

Und natürlich ist der Soli eine Steuer. Wenn ich auf eine Flasche Cola schreibe, dass es Wasser sei, ist immer noch Cola drin.

Wenn Du eine Kommune mit 0% GewSt kennst, schick mir bitte ein PN. Ich melde dort sofort.

Adept 20.11.2025 13:24

Was spricht dagegen, diese so anzupassen, dass in Summe 25% rauskommen?

keko# 20.11.2025 13:47

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1794424)
Das "Schlimme" an Merz ist halt, dass er vom Volk (arbeitende Bevölkerung) verlangt, mehr zu arbeiten, von der Kapitalseite aber nichts verlangt, im Gegenteil er da die Steuern immer weiter senken will.

Kann man so machen, dann sieht man aber auch, welche Interessen dieser Mensch vertritt (gut wusste man immer schon). Spoiler: Nicht die der Mehrheit in diesem Land.

BK Merz muss natürlich auch die Interessen der Viertvillabesitzer vertreten. Das ist irgendwo auch logisch und verständlich.

Geredet wir fast nur über irgendwelche schlimmen Bürgergeldempfänger, ob Ukrainer nun Asylanten sind oder nicht, ob Weihnachtsmärkte sicher sind, über messerstechende Flüchtlinge. Über den mickrigen Mindestlohn.

Wäre ich ein Viertvillabesitzer, fände ich das gut. Denn ich wäre ungern im Fokus. Wenn es gut für mich läuft, arbeitet das gemeine Volk bald für weniger Geld bis 70 und zwar freiwillig. Es fordert das sogar, ganz freiwillig.

Evtl. werde ich dann zum Fünftvillabesitzer

:Cheese:

MattF 20.11.2025 13:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1794433)
Frag mal die KI, was davon steuernde Funktion hat? Dann wirst Du auf den relevantesten Teil kommen. Der Rest würde uns immer noch nicht auf international vernünftiges Niveau bringen. Ich spreche hier nicht von Steueroasen.

Mir ging es lediglich darum zu zeigen, dass Merz den Normalbürger mit mehr Arbeit belasten und die Kapitalseite entlasten will.
Ob da irgendwas davon sinnig ist, davon sprach ich nicht.

Dass er von den einen verlangt und den anderen geben will.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1794433)
Dann schau mal, was Merz wirklich gemacht hat. Das ist nichts.

In dem Sinne ist das dann vielleicht sogar gut so :cool: :Huhu: :liebe053:

Genussläufer 20.11.2025 15:00

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1794438)
Was spricht dagegen, diese so anzupassen, dass in Summe 25% rauskommen?

Dann würdest Du international ins Mittelfeld rutschen:

https://de.statista.com/statistik/da...lter-laendern/

Wenn Du Deutschland auf OECD Ebene betrachtest, sind wir im Teilranking ‚Kosten‘ mittlerweile auf Rang 40 von 45 und dort ist nicht nur die Steuerlast Schuld. Steuer-senkung ist nötig, aber bei weitem nicht ausreichend. Arbeits- und Energie*kosten, Bürokratie und Exportkosten ziehen uns genauso nach unten. Wenn wir attraktiver werden wollten, müssten wir entweder die Reihe durch Überall besser werden oder uns in Teilbereichen deutlich besser als Durchschnitt bewegen.

Genussläufer 20.11.2025 15:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1794444)
Mir ging es lediglich darum zu zeigen, dass Merz den Normalbürger mit mehr Arbeit belasten und die Kapitalseite entlasten will.
Ob da irgendwas davon sinnig ist, davon sprach ich nicht.

Alles klar, danke für die Erörterung :Blumen:

Zitat:

In dem Sinne ist das dann vielleicht sogar gut so
Ja, der Normalbürger wird so in Zukunft mehr von dem behalten, was bleibt. Langfristig wird auch ein großes Stuck vom kleinen Kuchen nicht gerade erklecklich sein.

Gestern gab es die Meldung, dass MAN signifikante Produktionssparten nach Polen verlegt. Die haben dort exzellent ausgebildete Menschen, eine Steuerquote auf Unternehmensebene von 19%, signifikant geringere Lohnstückkosten, geringere Energiekosten, etc.


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